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Als mich die Schreibwut überkam... XD

oder was mein krankes Hirn da wieder ausgespuckt hat...
von

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Das gläserne Herz

Vor langer Zeit lebte ein Volk, das heute bereits in Vergessenheit geraten ist. Die Herzen dieser Menschen bestanden aus Stein oder Holz, damit sie nicht so leicht zerstört werden konnten und nicht brachen. Doch unter ihnen gab es einen Menschen, dessen Herz war anders. Statt aus Stein oder Holz war dieses Herz aus Glas. Niemand wusste davon, auch nicht der Mensch, der es in seiner Brust trug.
 

Die Zeit verging, der Mensch mit dem gläsernen Herzen wuchs heran und für eine lange Zeit blieb es unangetastet und heil. Die ersten, haarfeinen Risse wurden von seinen Eltern verursacht, als diese den jüngeren Kindern den Vorzug gaben. Doch das war nicht weiter schlimm, er konnte damit umgehen.
 

Bald begann er also, sein Vertrauen in andere Menschen zu legen und nannte sie seine Freunde. Darunter gab es einen besten Freund und er glaubte, er würde das auch immer bleiben. Dieser Freund bedeutete ihm sehr viel. Doch sein Freund veränderte sich langsam. Er veränderte sich so sehr, dass sie sich nicht mehr verstanden und am Ende wurde er verlassen. Die feinen Risse an seinem Herzen wurden tieder und länger. Doch auch damit konnte er nach einer Weile ganz gut leben.
 

Nur einen besten Freund gab es in seinem Leben niemals wieder. Dafür aber gab es Mädchen, die er liebte. Einige liebten ihn ebenfalls eine Zeitlang, andere gar nicht und eines von ihnen gab nur vor, sie würde es tun und ließ ihn dann fallen. Mit jedem Mädchen, das ihn nicht oder nicht mehr wollte, zeichneten sich die Sprünge und Risse im Glas immer deutlicher ab.
 

Und dann dachte er, er hätte sie endlich gefunden - das Mädchen, mit dem er leben würde. Das Mädchen, mit dem er alt werden würde. Durch all die Enttäuschungen in seinem Leben war er nicht sehr gut darin, seine Zuneigung auch zu zeigen, doch er vertraute darauf, dass sie ihn gut genug kannte und die kleinen Anzeichen erkannte.
 

Er irrte sich. Nach zwei Jahren Beziehung verließ auch sie ihn. Das war zu viel für sein Herz. Unzählige kleine Teile splitterten ab und bohrten sich von innen in seine Brust. Der Schmerz, der ihn befiel, raubte ihm den Verstand. Das Atmen fiel ihm schwerer und schwerer. Die Leute sagten, das sei normal. Das gehe auch wieder vorbei und er solle nach vorn sehen. Sie wussten es nicht besser.
 

Mit jedem gut gemeinten Rat, mit jeder Frage nach dem Warum, die er sich stellte, und mit jeder Erinnerung an frühere, glücklichere Zeiten splitterte sein Herz immer weiter, bis es komplett auseinander brach. Er starb, nur sein Körper lebte weiter. Er lächelte, er unterhielt sich ganz normal mit allen, doch all das war nur noch eine Kopie dessen, was er bisher getan hatte. Niemand ahnte, dass in seiner Brust kein Herz mehr schlug.



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