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Wenn du weinst

[Vidoll] Jui und Rame sind normale Studenten und Freunde. Aber wer ist Rame wirklich? Wird Jui es rausfinden? Und was hat Ayano damit zu tun?
von

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Hass oder Liebe? [edited]

So nach einer ein monatigen Schreiberabstinenz in Japan, hier der neueste Teil ^^

Ich hatte heute einen extrem schreiberlichen Tag was zu Deutsch soviel heißt wie dass ich dieses Kapitel heute in ca. 3-4 h geschrieben habe...

Jetzt wo der Ursprung, weswegen ich die Geschichte überhaupt angefangen habe, endlich beginnt macht es mir umso mehr Spaß sie zu schreiben.
 

Ich hoffe euch gefällt wie es weitergeht und ihr schreibt mir ein paar kommentare/critics??
 

ok dann will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen... viel Spaß ^^
 

P.S.: ich entschuldige mich schon jetzt für eventuell auftretende Rechtschreibfehler >.<°
 


 

7. Kapitel Hass oder Liebe?
 

Eine Weile versuchte ich gegen die bleierne Müdigkeit anzukämpfen, doch es dauerte nicht lange und ich hatte den Kampf gegen die uneinsichtige Forderung meines Körpers nach Erholung verloren.
 

War ich wach?

Mein Kopf sagte ja, mein Körper verneinte es.

Alle Wahrnehmungen der äußeren Umwelt waren kaum bemerkbar. Es schien als wäre ich weder wach noch würde ich träumen. Eher so als würde ich mich in einer Art Zwischenwelt befinden. Eine Welt ohne Geruch, Tastsinn, Gehör, Geschmack und der Fähigkeit zu sehen. Ohne irgendeinen der fünf Sinne.

Alles was existierte war ich, mein Inneres, meine Gefühlswelt. Alles wovon ich im Moment überhaupt nichts wissen wollte.

Ich wollte mich nicht mit mir selbst beschäftigen. Nicht spüren was mich quälte.

Ich selbst quälte mich. Meine Existenz. Meine Gefühle.

Alles in mir schrie, rebellierte. Ich war noch immer viel zu aufgewühlt.

Die Erinnerungen an damals waren wieder zu präsent.

Nein, es war nicht meine gesamte Vergangenheit. Es war nicht mein komplettes Leben, obwohl, wenn ich genau darüber nachdachte hatte auch das nicht viel Gutes gehabt. Ich hatte zu viele Fehler gemacht. Oder waren es die Anderen?

Aber das was mich beschäftigte waren die Erinnerungen an eine einzige Person.

Eine Person, die ich gleichzeitig liebte und aufs tiefste verabscheute.

Sakai-sensei.

Ich hatte so lange gebraucht um diese Geschehnisse zu verdrängen.

So zu tun als wäre all das nie passiert. Als hätte er mir das nie angetan.

Doch jetzt war alles wieder da. Die Bilder in meinem Kopf so klar, als wäre es erst vor ein paar Stunden passiert.

Vor ein paar Stunden hatte auch Rame mich verraten, nur dass sein Verrat ganz anders war, als der von Sakai-sensei. Und er hatte auch nicht so große Auswirkungen auf mich und mein Leben.

Doch er hatte mich verraten.

War es dann nicht egal in welcher Form?

Wollte er mir zeigen, dass er es geschafft hatte mir über ein Jahr lang eine Rolle vorzuspielen?

Wollte er mir zeigen, dass er mir überlegen war? Und ich eigentlich nur eine von mir selbst geschaffene Marionette war, die ihre Gefühle versteckt?

Vielleicht war es auch einfach nur ein schlechter Tag für Rame gewesen, weswegen er plötzlich so seltsam war. Ich wusste ja nicht ob er immer so war, wenn er deprimiert war.

Wir waren zwar oft unterwegs, aber ich hatte ihn noch nie wirklich deprimiert erlebt.

Wenn ich jetzt darüber sinnierte, kannten wir uns eigentlich nicht wirklich. Oberflächlich. Wir teilen keine Probleme, zumindest nicht, wenn sie wirklich schwerwiegend sind. Wir beide verheimlichen unser wahres Ich. Keiner will verletzbar sein.

Konnten wir deswegen nicht über so etwas sprechen? Konnten wir deswegen niemandem wirklich vertrauen? Und wenn, dann nur nach langer Zeit?

Vielleicht war das nur seine Art gewesen auszurasten. Er schrie nicht, sondern fuhr gleich schwere Geschütze auf. Ich wollte nicht, dass er wirklich so war, wie ich ihn gestern erlebt hatte. Er war mein Freund.

Ich konnte mit ihm nicht über meine Probleme sprechen, doch das lag nicht an ihm , sondern an mir. Er konnte doch kein so schlechter Mensch sein. Er war doch auch am Abend wieder zur Vernunft gekommen. Oder war auch das nur gespielt?

Mir blieb nichts anderes übrig als die Wahrheit zu erfahren. Nein, ich musste die Wahrheit erfahren. Ich musste es herausfinden.

Irgendwie muss es doch möglich sein aus diesem Zustand wieder heraus zu kommen.

Aufwachen!

Einfach nur aufwachen!

Mit aller Kraft versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es gelang mir einfach nicht.

Stattdessen kehrten meine Sinneswahrnehmungen langsam wieder zurück.

Das Erste was ich bemerkte war, dass es so anders roch.

Gar nicht wie Rames Wohnung, wo ich laut meiner Erinnerungen eingeschlafen sein musste, sondern irgendwie modrig und muffig.

Ich versuchte noch einmal meine Augen zu öffnen, was mir immer noch extrem schwer fiel.

Mein ganzer Körper fühlte sich an als würde er nicht zu mehr zu mir gehören. Ich spürte ihn, doch er schien mir nicht gehorchen zu wollen. Jede noch so kleine Bewegung war ein Kampf zwischen meinem Kopf und meinen Muskeln.

Aber vielleicht lag es auch gar nicht an meinem Körper, vielleicht war es mein Kopf, der sich nicht verständlich genug für meinen Körper ausdrücken konnte.

Er konnte mir ja – jetzt wo ich wirklich wach war – nicht einmal meine eigenen Gedanken begreiflich machen.

Kaum hatte ich die Steuerung über mich zurück erlangt sah ich mich schwerfällig um.

Das hier war wirklich nicht Rames Wohnung, das stand schon einmal fest.

Aber wo befand ich mich dann?

Hier wohnte niemand freiwillig. Das Zimmer war eine reine Bruchbude.

An den Wänden war keine Tapete und wenn doch, dann nur kleine Fetzen, die die Zeit überstanden hatten. Der Boden bestand aus fleckigem dunklen Beton, auf dem sich hier und da kleine Pfützen gebildet hatten. Offensichtlich war das Dach undicht. Kein Wunder, dass es hier nicht gerade nach einer blühenden Alpenwiese roch.

Ich versuchte mich aufzurichten, doch es gelang mir nicht wirklich. Das einzige was ich erreichen konnte war, mich auf einen meiner Ellenbogen zu stützen, der jedoch verdächtig zitterte und ich das Gefühl hatte er könnte mein Gewicht nicht lange aushalten.

Trotzdem inspizierte ich meine Umgebung weiter. Wenn ich nicht die Kraft hatte mich auf dem Ellenbogen zu halten würde ich mich halt einfach wieder hinlegen. Irgendwann würde ich schon wieder den Normalzustand erreichen.

Auch die Decke wies sichtliche Nässeerscheinungen auf, die sich in hässlich gelb-braunen Flecken und herabhängenden Tapetenfetzen äußerten.

Die Überreste einer Lampe, die entweder nicht mehr funktionierte oder nicht eingeschalten war, hingen am Stromkabel herunter. Die einzigen wenigen Lichtstrahlen fielen durch eine offene Tür ins Zimmer.

Außer einem Spiegel an der Wand war das Zimmer vollkommen leer. Und ich mittendrin.

Ich lag an einer der modrigen Wände, die von Schimmel geschmückt wurde. Sie hatte wohl mit ihren Keimen mein Gehirn vernebelt. Oder ich hatte nur einen mächtigen Kater, was ja auch nicht gerade auszuschließen war.
 

Naja wenigstens liege ich nicht mitten in einer Pfütze, versuchte ich mich selbst aufzubauen. Meine Mutter hatte mir einmal gesagt, dass man immer das Beste aus schlimmen Situationen machen soll.

Sie hatte Recht, auch wenn es oft sehr schwer umzusetzen war.
 

Langsam versuchte ich aufzustehen um das andere Zimmer, aus dem der Lichtschein kam, zu inspizieren. Vielleicht war es ja ein Ausgang. Das hier war nicht gerade ein Ort, an dem ich mich wohl fühlen konnte.

Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht einmal auf den Knien halten.

Was war nur mit mir los?

Selbst bei dem schlimmsten Kater, den ich bis jetzt hatte, ging es mir nicht so schlecht. Natürlich hatte ich Kopfschmerzen gehabt und hatte mich auch nicht gut gefühlt. Aber so?! Dass ich kaum in der Lage war mich zu bewegen und nicht einmal fähig war aufzustehen, hatte ich noch nie erlebt.

Und Kopfschmerzen konnte ich das was in meinem Kopf wütete nun wirklich nicht mehr nennen. Es fühlte sich eher an als würde alles darin abgerissen. Ich wünschte mir fast ich wäre nicht aufgewacht, da hatte ich keine Schmerzen gespürt.

Doch, seelische Schmerzen.

Verdammt.

Ich konnte dem Leid heute einfach nicht entkommen.
 

Auch meine Sinne funktionierten nicht mehr richtig. Hin und wieder verschwamm das Zimmer vor meinen Augen oder ich hörte plötzlich nichts mehr, auch wenn es hier so oder so nicht viele Geräusche, abgesehen von meinen eigenen, gab.

Ein paar Stunden frischen Moder einatmen konnte doch nicht gleich solche Auswirkungen haben, oder doch?

Aber egal wie schlecht es mir ging, ich wollte wissen wo das Licht herkam. Also blieb mir wohl oder übel nichts anderes übrig als mich wie ein Kleinkind zu der Tür zu robben – die sich ca. 3-4m von mir entfernt befand – wenn ich nicht in der Lage war zu laufen.

Schnell spürte ich, dass diese Anstrengung meinem Körper überhaupt nicht gut tat.

Hin und wieder musste ich auf den paar Metern anhalten, da sich alles um mich herum zu drehen begann und mir schlecht wurde.
 

Ich schaffte es noch gerade rechtzeitig zu erkennen, dass das Zimmer kein Ausgang war, sondern sich darin ein versifftes Klo befand, bevor ich die Übelkeit nicht mehr ignorieren konnte und mich übergeben musste.

Da ich im Moment jedoch mit der Schnelligkeit einer Schnecke ausgestattet war, schaffte ich es natürlich nicht mehr die Kloschüssel zu erreichen.
 

Als die Krämpfe meinen ganzen Körper durchzuckten, verlor ich den letzten Rest meiner mühsam zusammengearbeiteten Kraft. Zum Glück konnte ich es noch verhindern direkt in meinen ehemaligen Mageninhalt zu fallen. Stattdessen landete ich auf der Seite, den Kopf auf dem kalten Boden liegend. Die Kälte war wirklich angenehm.

Ich war so kraftlos, dass ich mich nicht noch einmal übergeben musste. Also blieb ich einfach liegen.

Wenn ich jetzt sterben würde, würde mich das nicht einmal stören. Ich hatte keinen Lebenswillen mehr, mir fehle einfach die Kraft dazu.

Doch ich starb nicht. Ein paar Minuten lag ich einfach nur da, überlegend ob ich schlafen sollte oder nicht.

Ich wollte schlafen aber doch nicht neben diesem nicht gerade angenehmen Geruch.
 

Kaum ging es mir ein wenig besser meldete sich die Übelkeit wieder zu Wort. Mit letzter Kraft rappelte ich mich auf und schleppte ich mich zum Klo, wo ich mich noch ein paar weitere Male übergab. Der durchdringende Geruch des Klos half mir leider nicht gerade dabei meinen Magen wieder zu beruhigen.

Mir wurde immer wieder schwarz vor Augen und ich konnte nicht einmal mehr die halb hockende, halb liegende Position beibehalten. Irgendwann rutschte ich einfach zur Seite. Zum Glück war das Klo so winzig klein, dass mich die Wand stützte und ich trotzdem dem dringenden Bedürfnis meines Körpers nachgehen konnte, meinen Magen bis auf den letzten Tropfen Gallensaft zu entleeren, ohne dass ich mich selbst von oben bis unten bespuckte.
 

Ich war wohl noch einmal eingeschlafen oder ohnmächtig geworden, denn ich zuckte plötzlich durch das Schlagen einer Tür zusammen.

Ein paar Sekunden später stand Rame in der Tür des Klos.

Ich schaffte es mit Müh und Not ihm in die Augen zu sehen, aber es dauerte einen Moment bis ich ihn überhaupt erkannte.

„Rame…“, krächzte ich und versuchte mit dem bisschen Flüssigkeit meines Körpers meine trockenen Lippen zu benetzen, wodurch die kleinen Risse in ihnen brennend zu pulsieren begannen.
 

Er sah mich im ersten Moment nur geschockt an.

Warum war er so erschrocken? Sah ich denn so schrecklich aus?

Ja, das musste ich wohl. Völlig kraftlos und verloren saß ich hier zwischen Wand und Toilette. Das sah sicherlich nicht gerade heldenhaft aus.

Aber warum war er überhaupt hier? Hatte er mich hierher gebracht?

Es musste wohl so sein, woher sollte er sonst wissen wo ich war?

„Wieso bin…“, meine Stimme brach – wenn man die Töne, die ich von mir gab überhaupt als Stimme bezeichnen konnte.

Rame nahm, mit einem besorgten Gesichtsausdruck, meinen Arm und zog mich mehr oder minder gekonnt aus meiner Nische, in der ich es mir so bequem gemacht hatte.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Ich hab dir was zu trinken mitgebracht.“, sagte er in einem ungewohnt fürsorglichen Ton.

Ich brachte nicht mehr als ein schwaches Nicken zu Stande und er lächelte mich verständnisvoll an.

Irgendwie schaffte er es mich wieder zurück in das andere Zimmer zu tragen bzw. ziehen und ich glitt zurück in meine Sitzposition, die mir die letzten Minuten oder sogar Stunden im Klo Beistand geleistet hatte. Wenn ich mich nicht an die Wand gelehnt hätte, wäre ich womöglich einfach zur Seite umgefallen. Ich fühlte mich wie gelähmt. Nichts funktionierte mehr.

Mein Körper war so ausgelaugt, dass ich das höchstwahrscheinlich selbst gar nicht mehr geschafft hätte und einfach für den Rest meines Lebens in meiner Nische sitzen geblieben wäre. Noch ein paar Poster an die Wand und sie wäre gar nicht so schlecht gewesen.

Selbst jetzt konnte ich noch zynisch sein.
 

Rame hockte sich vor mich und strich mir ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor er meinen Kopf mit einer Hand stützte und mir eine Flasche Oolong Tee and die Lippen hielt.

„Achtung, nicht verschlucken.“, sein Ton war nach wie vor liebevoll.

Was war hier los? Was war mir ‚ihm’ los? Wieso war er so anders? So fürsorglich?

Mein Gedankengang wurde durch das Gefühl des kalten Tees unterbrochen. Es fühlte sich wunderbar an, als er meinen brennenden Hals hinab lief und der Schmerz langsam verschwand.

Ich hätte fast behauptet ich konnte spüren wie mein Körper wieder ein wenig mehr zum Leben erwachte als die Flüssigkeit sich in ihm ausbreitete.

Nach ein paar Minuten war die Flasche leer. Rame zog sie weg und lächelte.

Ich musste wohl ausgesehen haben wie ein Pandabärenjunges, das gierig an der Zitze seiner Mutter saugt, wenn es endlich wieder etwas zu trinken bekam.

Aber es ging mir besser, ein bisschen zumindest. Das war ein guter Anfang.
 

„Wo sind wir?“, konnte ich endlich mit leiser aber zumindest normaler Stimme fragen.

Er reagierte gar nicht auf mich, sondern zog eine kleine Schüssel zu sich heran.

Unbeirrt tauchte er einen kleinen Lappen in das warme Wasser und begann damit mein Gesicht abzuwaschen, so als hätte er mich nicht gehört. Aber so leise hatte ich doch nun auch nicht gesprochen. Oder hatte ich mir nur eingebildet ich hätte etwas gesagt, weil ich gedacht hatte?

Mit der wenigen Kraft, die noch in meinem Körper weilte, schubste ich seine Hand von meinem Gesicht und fragte ihn so energisch es ging: „Wo sind wir? Und wo ist Ayano?“

Plötzlich verschwand der liebevolle Ausdruck auf seinem Gesicht. Er warf den Lappen wütend zurück in die Schüssel und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht.

„Vergiss endlich Ayano!!“

Ich starrte ihn geschockt an und mein erschrockener Gesichtsausdruck, rief ihn wohl wieder in normale Sphären zurück. Ruckartig umarmte er mich. Presste mich so fest es ging an sich.

„Es tut mir leid! So war das nicht gemeint. Ich wollte dir nicht wehtun. Es tut mir so leid.“

Seine Stimme klang als wäre er kurz davor zu weinen. War er so entsetzt über seine eigene Reaktion?

Langsam ließ er mich wieder los. Er sah mich an, seine Augen glänzten.

Er nahm den Lappen ein weiteres Mal aus der Schüssel.

„Ich wollte dich wirklich nicht verletzen. Verzeih mir.“

Noch sanfter als zuvor berührte der warme Lappen die Seite meines Gesichtes, die er geschlagen hatte.

Ich ließ es geschehen. Saß einfach nur da und sah ihn an.

Warum verhielt er sich so? Warum schlug er mich plötzlich? Und warum entschuldigte er sich gleich darauf so sehr deswegen bei mir?

Ich konnte nicht verstehen was das alles sollte.

War er wahrhaftig derjenige, der mich hierher gebracht hatte? Weshalb?

„Es geht ihm gut, mach dir keine Sorgen.“, sagte Rame plötzlich während er sanft mein Gesicht und später auch meine Arme säuberte.

„Er ist… uhm… Er ist im Krankenhaus.“

„Und wo bin ich?“

Ich hatte mich danach erkundigt wie es Ayano ging. Wo er war. Er sollte in Sicherheit und in guten Händen sein. Rames Antwort überzeugte mich nicht. Trotzdem konnte ich diese egoistische Frage nicht unterdrücken.

Es dreht sich nicht immer alles um dich, Jui. Eben hast du dich noch um Ayano gesorgt. Kaum hast du eine Antwort, die womöglich noch nicht einmal stimmt und du interessierst dich nur noch für dich. Du hättest ihn fragen sollen, wie es Ayano geht. Du hättest fragen sollen, ob seine Verletzungen schlimm sind. In welchem Krankenhaus er ist.
 

Wieder ignorierte Rame meine Frage einfach und legte den Lappen zurück in die Schüssel, als er fertig war.

„Ich werde dir dann noch etwas zu Essen bringen und eine Decke oder so was, damit du’s bequemer hast, ok?“, damit stand er auf, packte seine Sachen wieder zusammen und verließ den Raum.

„Wieso bin ich hier?“, rief ich ihm noch hinterher, aber er reagierte nicht darauf. Als er draußen war, hörte ich noch wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte.

Hatte er mich etwa eingeschlossen?

Ich wollte nachsehen, ob meine Befürchtung stimmte, aber ich konnte einfach nicht die Kraft aufbringen mich wirklich in Bewegung zu setzen. Ich würde schon früh genug erfahren ob es so war oder nicht.

Ich starrte an die Decke und sah der Lampe oder wohl besser der Glühbirnenfassung zu, wie sie im Luftzug sanft hin und her schwang.

Aber wenn er mich tatsächlich eingeschlossen hatte… war das dann nicht so eine Art Entführung? Oder zumindest Freiheitsberaubung?

Der Gedanke kam mir lächerlich vor.

Wieso sollte er mich denn entführen?

Aber ich wurde ihn nicht mehr los. Ich war in irgendeinem heruntergekommenen Zimmer. Ohne jeglichen Schimmer wo es sich überhaupt befand. Ich war allein. Und Rame schloss die Tür ab. Ok, das war nur eine Vermutung.

War ich nur paranoid?

War alles nur Einbildung?
 

Vielleicht träume ich auch nur. Ja, das muss es wohl sein. Ich träume immer noch und ich wache bald in meinem weichen Bett wieder auf. Gekitzelt von der Sonne. Vielleicht auch neben einer schönen Frau.

Aber Träume waren doch nicht so lang und hatten keinen roten Faden. Keine logische chronologische Entwicklung. Tauchten nicht in Träumen plötzlich Menschen auf, die vorher überhaupt nicht da waren?

Träume waren oft absurd, so wie meine Situation im Moment, das mochte ja stimmen. Aber alle Begebenheiten hatten eine irgendwie sinnvolle Reihenfolge.

Wenn dies wirklich ein Traum war, was wollte er mir dann sagen? Welche Ängste in mir spiegelte er dann wider?

Und wieso tauchte dann plötzlich dieser Junge von der Party auf, dessen Namen ich gar nicht wissen konnte? Oder war das noch Realität gewesen? Und ich träumte nur, dass ich diesem Zimmer gefangen war.

Wenn ich dazu fähig gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich wie ein gefangener Tiger in seinem viel zu engem Gehege im Zimmer hin und hergelaufen. Panisch. Gelangweilt.

Auf der Suche nach einem Ausweg.
 

Ach es hat doch alles keinen Sinn. Egal ob Traum oder nicht, es ist zum kotzen. Aber ein Traum wäre mir schon lieber als die Realität.
 

Wie aus dem Nichts meldete sich plötzlich die Natur zu Wort. Ich musste dringend mal auf die Toilette.

Na super. Auch das noch.

Konnte mein Körper sich nicht einfach mal zurückhalten und warten bis ich wieder etwas fitter war?!

Nein, natürlich nicht. Es war doch immer so.

Aber träumte man auch davon dringend auf die Toilette zu müssen? Also ich hatte zumindest noch nie davon geträumt.

Aber das war jetzt auch unwichtig. Wichtig war nur, dass es nun einmal Fakt war und ich mich besser beeilen sollte.

Also musste ich noch einmal meine Kräfte mobilisieren und mich zum Klo schleppen. Ich hatte das Gefühl mein Körper würde nur noch aus Schwäche und mir nicht wirklich gehorchenden Muskeln bestehen.

An der Wand entlang tastend bahnte ich mir den Weg zum WC, wenn man es überhaupt so nennen konnte. Zum Glück konnte niemand sehen wie ich hin und her strauchelte obwohl ich nicht einmal nur auf zwei Beinen, sondern zwei Beinen und zwei Armen herumkroch.

Ich fühlte mich wie ein Idiot.

Schließlich hatte ich meinen Bestimmungsort erreicht, aber nicht einmal mein jetziger Zustand konnte mir den Stolz oder die Scham nehmen, vor meinem Geschäft noch die Tür zu schließen.

Alles danach artete zu einem weiteren Kampf aus. Denn ich musste mich ja irgendwie hinstellen um mich zumindest meinen Hosen zu entledigen, den Rest erledigte ich allerdings im sitzen, da ich es sehr wahrscheinlich nicht geschafft hätte so lange stehen zu bleiben. Dazu kam noch, dass ich es nicht geschafft hätte überhaupt still zu stehen. Noch mehr unangenehme Gerüche wollte ich mir wirklich ersparen.

Ein kleiner Lichtblick ergab sich als ich sogar Klopapier in der Ecke entdeckte. Ich brauchte es zwar jetzt nicht, aber später würde ich sicher darauf zurückgreifen müssen.

Mit Ach und Krach schaffte ich es schließlich auch mich wieder anzukleiden und noch ein Wunder geschah. Die Klospülung funktionierte tatsächlich. Auch wenn ich beim Betätigen fast in die Toilette gefallen wäre, da ich das Gleichgewicht verlor, als ich mich nach vorn beugte. Das hätte ich wohl besser auch im sitzen machen sollen.

Das nächste Mal bist du klüger.
 

Gerade als ich mit zitternden Beinen die WC-Tür wieder öffnete, hörte ich wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.

Also hatte er mich tatsächlich eingeschlossen.

Aber mir blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken, da Rame gleich , als er den Raum betreten und mich entdeckt hatte, auf mich zukam und sich mir als Stütze anbot. Er legte meinen Arm um seine Schulter und brachte mich langsam zu meinem angestandenen Plätzchen zurück.

Warum war er nur plötzlich so nett und hilfsbereit? Ok, warum wunderte ich mich eigentlich?. Sollten Freunde sich nicht so umeinander kümmern? Aber irgendetwas störte mich gewaltig.

Warum schloss er mich hier ein? Hatte er deswegen ein schlechtes Gewissen und kümmerte sich darum so aufopfernd um mich?

Hatte er etwas mit meinem Zustand zu tun?

„Dir scheint es ja schon etwas besser zu gehen.“

„Ein wenig…“

„Na dann wird es dir nach dem Essen sicher noch etwas besser gehen.“, sagte er mit seinem aufbauensten Lächeln.

Irgendwie machte mir seine plötzliche Freundlichkeit Angst. Es war nicht so, dass er früher nicht nett zu mir gewesen ist, aber nach all den Geschehnissen und seinem gestrigen Verhalten… gestriges Verhalten… war es denn überhaupt Gestern gewesen? Oder vielleicht schon vor drei Tagen oder sogar noch länger her?

„Den wievielten haben wir heute?“

„Mmh? Wieso fragst du mich das?... Versuch dich mal ein paar Sekunden allein auf den Beinen zu halten.“

Er ließ mich los und öffnete die Tür, die in die Freiheit führte. Hätte ich die Kraft gehabt, wäre ich sofort hinausgerannt, aber ich konnte mir bildlich vorstellen wie das wohl enden würde. Und zwar, dass ich in Zeitlupe versuchen würde hinaus zu kriechen. In der Zeit hätte er das Zimmer neu tapezieren können.

Außerdem musste ich jetzt schon genug Kraft aufbringen und mich an der Wand festkrallen damit ich stehen blieb.

„Weil ich kein Zeitgefühl mehr habe… war das alles gestern?“

Rame zerrte eine Matratze ins Zimmer.

„Ja, das war gestern.“

„Mmh, ok.“

Er legte die Matratze an die Stelle, wo ich aufgewacht war… heute Morgen… oder Nachmittag… oder wann auch immer.

„Hier. Jetzt hast du’s etwas bequemer, wie versprochen.“, sagte er mit einem Lächeln und deutete auf die Matratze.

Rame legte erneut meinen Arm um seine Schulter und geleitete mich so zu der Matratze auf der ich mich endlich wieder hinsetzen konnte.

„Ich hab auch eine Decke mitgebracht.“

„Wie spät ist es jetzt?“

„Es ist… lass mich nachschauen… es ist jetzt halb fünf Uhr abends.“, nebenbei kramte er die Decke aus seiner riesigen Tasche, die mich eher an eine Reisetasche erinnerte, als an eine Handtasche. Behutsam drapierte er sie über mich.

Wenn er einen solchen Aufwand betrieb um es mir hier gemütlich zu machen, hieß das wohl, dass er nicht vorhatte mir so bald meine Freiheit zurück zu geben. Aber wieso wollte er das nicht? Wieso hielt er mich hier gefangen?

Rame hatte währenddessen drei Packungen ChickenMcNuggets aus seiner Tasche gekramt und hielt sie mir jetzt unter die Nase.

„Die sind seit heute wieder für 100Yen im Angebot. Deswegen hab ich gleich zwei Packungen mehr mitgebracht. Und vielleicht hast du auch später noch Hunger, falls du sie jetzt nicht schaffst.“

Er legte sie in meinen Schoß und die Barbecuesoße daneben.

„Mmh. Danke.“

Ein Lächelnd umspielte seine Lippen und er setzte sich auf eine Ecke der Matratze neben mich und packte sein eigenes Menü, das aus zwei Burgern bestand aus.

„Itadakima~su.“, sagte er und biss sofort genüsslich in einen der Burger.

Als ich eine der Packungen öffnete und mir, seitdem ich wach war, endlich wieder ein angenehmer Geruch in die Nase stieg, meldete sich auch sogleich mein Magen zu Wort.

„Scheinst Kohldampf zu haben. Dann war’s ja gar nicht so schlecht, dass ich gleich drei Packungen mitgebracht hab.“, nuschelte Rame mit halbvollem Mund in meine Richtung.

Ich ignorierte ihn einfach, da mir die fünf leckeren Häppchen in meiner zitternden Hand gerade viel wichtiger waren, als sein Gelaber. Soweit ich mich erinnern konnte hatte ich noch nie so schnell etwas in mich hineingeschaufelt, und erst Recht nicht in einem solchen Zustand. Normalerweise reichte mir eine Packung für ein paar Stunden völlig aus. Aber dieses Mal dippte ich noch als krönenden Abschluss mit dem Finger die Reste der Barbecuesoße auf.

Kaum hatte auch Rame sein Mahl beendet, kramte er ein paar feuchte Tücher und noch eine 1,5l Flasche Oolong Tee hervor und überreichte sie mir geradezu feierlich.

„Händewaschen nicht vergessen… und der Tee dürfte für die nächsten Stunden reichen. Ich komm später noch einmal vorbei, dann kannst du dich richtig waschen. Hier gibt’s leider keine Dusche oder ein Waschbecken, aber es wird schon gehen.“, wieder strahlte er übers ganze Gesicht.
 

Ihm schien es viel Spaß zu machen sich um mich zu kümmern. Aber eins konnte er sich schon mal abschminken. Ich würde mich nicht von ihm waschen lassen.
 

Rame packte gerade den ganzen Müll zusammen.

„Ach und den Fleck wisch ich dann auch noch weg.“, er deutete auf die Stelle, wo ich mich auf den Boden übergeben hatte, und grinste. „Nicht, dass du dich da noch aus Versehen drin suhlst. Da steh ich nämlich nicht drauf.“
 

Wenn das nicht eindeutig war.
 

„Rame? Was soll das alles hier?“

„Was denn?“

„Warum bin ich hier? Und wo bin ich überhaupt?“

Ich wünschte mir, ich könnte mehr Ausdruck in meine Stimme bekommen, aber außer einer gleichgültigen Tonlage konnte ich nichts fabrizieren. Ich sollte eigentlich froh sein, dass ich die Kraft aufbringen konnte in ganzen Sätzen zu sprechen.

Er kam wieder auf mich zu, hockte sich vor mich. Seine Hand streichelte über mein Haar und mein Gesicht.

„Mach dir darüber jetzt keine Gedanken, Jui. Ich werd’s dir sagen, wenn der Zeitpunkt der Richtige ist. Ruh dich erstmal noch ein wenig aus. In ein paar Stunden bin ich wieder da.“

Damit stand er auf, nahm seine Tasche und den Müll, und verließ den Raum.

Natürlich nicht ohne die Tür zu zuschließen.
 

Also war ich wieder allein. Allein in diesem modrigen, ätzenden Zimmer. Allein, ohne eine Ahnung zu haben warum, auch wenn ich die schlimmsten Befürchtungen hegte.

War das, was Rame mir gestern gesagt hatte, die Wahrheit?

Wollte er mir immer noch ‚eins reinwürgen’, wie er sich ausgedrückt hatte?

Trotz dem Fakt, dass ich die Situation klargestellt hatte?

War das nur ein weiterer Punkt auf seiner ich-mach-Jui-fertig-Liste?

Aber warum war er dann so nett?

Wollte er mich auch mit dieser Freundlichkeit fertig machen?

Er hatte ja auch gut zu lachen. Ihm ging es offensichtlich prächtig. Und er konnte sich frei bewegen. Gehen wohin er wollte.

Er war nicht in einem dreckigen kleinen Zimmer eingesperrt, in dem es zog und langsam immer dunkler wurde, da die Sonne unterging.

Er konnte sich wenigstens ablenken und musste nicht gelangweilt an die Decke starren um den sich wiederholenden Schwingungen der Glühbirnenfassung zu folgen.
 

Ich musste wohl über meinen deprimierten Gedanken eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffnete, war das ganze Zimmer in goldenes Licht getaucht. Und es flackerte.

Kerzen?

Mich auf einen meiner Ellenbogen abstützend sah ich, dass ich mit meiner Vermutung richtig gelegen hatte.

Leider hatte der Schlaf mich noch nicht von dem Gefühl befreit, meinen Körper nicht unter Kontrolle zu haben. Er zitterte noch immer bei jeder Bewegung. Ich schaffte es jedoch mich – wenn auch recht mühsam - richtig hinzusetzen.

Erst jetzt sah ich, dass Rame noch da war. Er war gerade damit beschäftigt ‚den’ Fleck wegzuwischen, als er bemerkte, dass ich mich bewegt hatte und zu mir sah.

„Schön, dass du jetzt wach bist. Schau mal, sind die Kerzen nicht schön? Und sie duften sogar. Ich hoffe sie vertreiben etwas den Geruch.“

Ich schaute mich noch ein weiteres Mal im Zimmer um. Er hatte den Boden um mich und die Matratze mit kleinen Teelichtern verziert.

Es sah wirklich schön aus. Wenn ich in einer anderen Situation gewesen wäre, hätte ich es sogar romantisch gefunden.

„Das hoffe ich auch.“

Er wrang noch einmal den Lappen in der kleinen Schüssel aus und legte ihn dann beiseite.

„Ich hab noch etwas zu Essen mitgebracht, falls du noch Hunger haben solltest.“

„Im Moment nicht. Danke.“, ich war noch viel zu voll von den ChickenMcNuggets.

„Gut, dann heben wir es für später auf. Willst du was trinken?“

Oh man, und wie.

„Ja, gerne.“

Wieso war ich so höflich zu ihm? Wir kannten uns doch, weshalb also so ein höfliches Miteinander? Lag es daran, dass er so zuvorkommend zu mir war oder einfach nur daran, dass er mir immer mehr wie ein Fremder vorkam? Oder wie jemand, der tausend Persönlichkeiten hatte?

Wahrscheinlich beides.
 

Rame nahm ein Glas, wo auch immer er es hergezaubert hatte, und füllte etwas Tee hinein, bevor er es mir mit einem Lächeln in die Hand drückte.

„Aber nicht kleckern. Ich bin nicht so ein Putzteufel, du kennst mich ja … Ich hätte dir wohl eine kleinere Flasche mitbringen sollen, ich hab nicht dran gedacht, dass du vielleicht Probleme mit einer großen Flasche hast. Das nächste Mal denke ich aber dran.“

„Sagst du mir jetzt was das hier soll?“

„Ach Jui, musst du immer so ungeduldig sein. Ich sagte doch, dass ich es dir im passenden Moment schon sagen werde. Aber jedes Mal wenn du mich fragst passt es sowieso nicht.“

Er führte meine Hand mit dem Glas zu meinem Mund. „Jetzt trink doch erstmal und dann machen wir uns einen schönen Abend.“

Mit dem bitteren Beigeschmack seiner Worte trank ich das Glas aus.

Was sollte das nun wieder heißen? Einen schönen Abend machen. In dieser Bruchbude? Ohne TV oder Playstation oder sonst irgendwas in der Art.

Ok, außer zum TV schauen wäre ich wohl zu nicht viel zu gebrauchen. Playstation könnte ich nur im Zeitlupenmodus spielen.

„Willst du noch was?“

„Erstmal nicht.“

„Ok, dann willst du dich sicher waschen, oder?“

Stimmt, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.

Wie gerne ich jetzt in einer heißen Wanne liegen würde, mit den Kerzen darum drapiert und ganz viel Schaum. Später würde ein hübsches Mädchen mit einem Tablett, auf dem eine Schüssel Erdbeeren und zwei Gläser Champus standen, herein kommen. Sie würde das Tablett auf dem kleinen Schränkchen neben der Wanne abstellen und zu mir in Wanne steigen. Mit mir anstoßen und mich mit den Erdbeeren füttern.

Was für ein schnulziger Klischeetraum war das denn?

Aber er hatte etwas.

Tausendmal besser als die Realität.

„Wo denn?“

„Na hier. Wo sonst?“

„Aber du bist hier… und… und hier gibt’s kein Bad.“

„Ich werd dir schon nichts abschauen, keine Panik. Ich weiß wie Männer aussehen.“, sagte er grinsend.

„Darum geht es nicht.“

„Du schämst dich doch nicht etwa?!“

„Wenn du es so nennen willst…“

„Ach, du bist so süß!“, er sah mich einem Blick an, der mich extrem an diese ganzen dummen Mädchen erinnerten, die ihre Stars anhimmelten. „Auch wenn ich dich noch nie nackt gesehen hab es gibt garantiert nichts wofür du dich schämen müsstest.“

„Ich bin nicht süß.“

„Doch, bist du, aber das ist jetzt unwichtig. Ich hab dir warmes Wasser, Seife und ein Handtuch mitgebracht. Mehr als Katzenwäsche ist leider nicht drin.“

„Stell’s ins Klo, ich komm gleich.“
 

Etwas widerwillig stand Rame auf und brachte die Waschutensilien ins Bad.

Er war offensichtlich enttäuscht, dass ich ihm weder eine Piepshow zeigen würde noch ihn aufforderte mir zu helfen.

„Ach das hätte ich ja fast vergessen. Ich hab dir auch frische Wäsche mitgebracht.“

„Hoffentlich keine Kleidchen von dir.“, stöhnte ich während ich versuchte auf die Beine zu kommen. Ich wollte mir vor Rame auf keinen Fall die Blöße geben und auf allen Vieren herumkriechen. Das war mir ja schon vor mir selbst unangenehm.

„Nein, nein. Die stehen dir nicht. Die sind nur was für mich. Ich war bei dir daheim und hab welche von dir geholt.“, antwortete er, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.

Ich sah ihn geschockt an, doch er ignorierte es einfach und half mir stattdessen auf die Beine und bugsierte mich ins WC.

„Du warst bei mir?!“

„Ja, klar. Wo hätte ich sonst deine Sachen herholen sollen?“

„Das ist Einbruch.“

„Ach hab dich nicht so. Wäre es dir lieber die alten Sachen nach dem waschen wieder anzuziehen?“

Ich senkte den Blick. Natürlich waren frische Klamotten weitaus angenehmer.

„Siehst du?!“, er lächelte wieder. „Wenn du Hilfe brauchst, schrei einfach.“

„Ich werd’s schon schaffen. Und wehe du kommst einfach so rein.“

Rame kicherte.

„Nein, ich respektiere deine Privatsphäre.“, mit diesen Worten schloss er die Tür.
 

Derselbe Kampf wie vor ein paar Stunden begann von neuem. Wenigstens hatte ich diesmal einen etwas sichereren Stand auf meinen Beinen, aber einfach war es trotzdem nicht. Ich musste mich oft hinsetzen. Zur Sicherheit das Rame nicht durchs Schlüsselloch schauen konnte, hatte ich das Handtuch von innen vor die Tür gehangen.

Nach circa einer halben Stunde hatte ich es geschafft mich überall zu waschen und wieder anzuziehen. Rame war ein paar Mal rüber gekommen um zu fragen ob ich Hilfe bräuchte, aber er ließ sich zum Glück immer wieder abwimmeln.

So konnte ich frisch gewaschen und völlig fertig die Tür öffnen, wobei Rame gleich aufsprang um mich zurück zur Matratze zu geleiten.

Komischer Typ.

Kaum hatte ich mich an der Wand herunter in eine Sitzposition gleiten lassen, hörte ich plötzlich ein Klopfen.
 

„Was war das?“

„Was?“

„Das Klopfen.“

„Ich hab nichts gehört…“

„Da. Das Klopfen meine ich.“

„Mmh, vielleicht regnet es oder ein Ast schlägt gegen das Haus.“

„Da. Da ist es schon wieder. Das ist doch kein Ast.“

„Was soll es denn sonst sein?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-06-18T23:51:22+00:00 19.06.2007 01:51
Mwah~ bisher recht interessant gewesen. o.o~
Schließe mich -nagi- an xD~
würd auch gern wissen was es mit Jui's Vergangenheut auf sich hat...*___*
Nyah~ ^^ freu mich schon auf den nächsten Teil.
Von: abgemeldet
2007-06-08T22:50:57+00:00 09.06.2007 00:50
sooo alles überarbeitete gelesn un ich muß sagn die überarbeitung hat sich gelohnt.
man erfährt noch einges aus der gedankenwelt von jui un bekommt ein paar andeutungen an seine vergangenheit zu lesn.

ich will wissn was ihm in der vergangenheit passiert is!! XDDDD T_T
Von: abgemeldet
2007-04-09T19:59:34+00:00 09.04.2007 21:59
Rame ist so richtig hinterfotzig! man kann ihn einfach nur schlagen. XD

die vergleiche die jui immer zieht sin geil!*_* immer so passend.XDDD

un das ende...fies, fies, fies...XD es erinenrt an ju-on XDD *mehr will*


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