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Im Körper des Rivalen

Wenn man nicht in der Haut des anderen stecken möchte...
von

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Von Bäckern und Brötchen (Conan)

Die schwarze Organisation!, schoss es mir immer wieder durch den Kopf. Die schwarze Organisation hat Ai entführt!

Ich war mir so sicher. Nie war ich mir sicherer. Nur die Organisation konnte so verschwinden, dass keine Spuren übrig blieben.

Es war alles perfekt.

Doch das linderte die Angst um Ai nicht. Man konnte sich nicht sicher sein, ob sie noch lebte.

Aber bestimmt, dachte ich dann nach längerem Nachdenken. Ai ist für die Organisation wichtig. Bestimmt muss sie das Gift APTX neu entwickeln.

Nur wie hatte die Organisation es geschafft, Ai ausfindig zu machen? Das war doch so gut wie unmöglich.

Und es gab noch etwas viel schlimmeres: Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, dann würden sie auch mich haben!

Die Nacht über hatte ich schlimme Albträume und kam kaum zum Schlafen.
 

Am nächsten Morgen aß niemand etwas, obwohl der Tisch vor Lebensmitteln überquoll.

Wir schwiegen uns an. Ran hatte Tränen in den Augen.

Ich griff zu der Zeitung, die auf dem Tisch lag.

Sofort fiel mir die Schlagzeile ins Auge: Neue Warnung von Kaito Kid!

O nein, dachte ich. Haben sich meine Feinde abgesprochen?

Er las den Zeitungsartikel langsam durch. Auch Kids Warnung war abgedruckt.

Die nahm er sich zuerst vor.
 

An die SOKO KID,
 

Jeder Bäcker muss früh aufstehen, doch einer ist der erste am Ofen und verteilt Brötchen.

Eines der Brötchen ist ein Brot und bleibt im Ofen liegen, doch ich werde meine Pferde aus dem Stall holen und es befreien.
 

- Kaito KID
 

Nachdenklich schaute ich mir die Nachricht an und las sie noch zehn mal durch, kam jedoch zu keinem Ergebnis.

"Bäcker". Was sollte das bedeuten? Und "Meine Pferde aus dem Stall holen"?

Wahrscheinlich fehlte es mir im Moment an Fantasie.

Dieses Mal war es mir sowieso nicht wichtig, Kids Nachricht zu entschlüsseln. Ich wollte den Einsatz der Polizei überlassen.

Schließlich war es wichtiger, Ai zu befreien, obwohl das kaum möglich war, wenn die Schwarze Organisation dahinter steckt.

Aber probieren geht eben über studieren und so lief ich nach dem Frühstück zu Professor Agasa, um ihn nach einer Erfindung zu fragen, die Ai finden könnte.

"Nein, Shinichi", meinte der Professor aber nur trübselig. "Ich kann unmöglich so etwas erfinden."

"Können Sie es nicht wenigstens versuchen?", fragte ich bittend. "Sonst schaffen Sie doch alles."

Professor Agasa setzte eine nachdenkliche Miene auf. "Dir ist schon klar, dass die Organisation alles daran setzten wird, uns fern zu halten, oder?"

"Ja, natürlich, aber die müssen uns ja auch irgenwie gefunden haben", erwiderte ich.

"Wir können im Moment aber wirklich nichts tun. Wenn die Polizei merkt, dass sich keine Entführer melden, dann versuchen sie vielleicht, Ai zu finden."

"Ach, das werden die nicht schaffen", widersprach ich. "Die wissen ja noch nicht einmal, dass es die Schwarze Organisation gibt."

Der Professor seufzte.

"Sollen wir jetzt hier rumsitzen und Däumchendrehen? Bald bin ich dran, Professor!", rief ich aufgebracht.

"Dann ist es umso wichtiger, nicht in den Mittelpunkt zu treten", entgegnete der Professor. "Hast du schon Zeitung gelesen?"

"Wollen Sie auf Kaito Kid anspielen?", fragte ich.

"Ja, das ist doch bestimmt ein guter Zeitvertreib, seine Nachricht zu entschlüsseln", schlug Professor Agasa vor.

Ich setzte nur einen genervten Blick auf und ließ ein leises "Pah" vernehmen.

"Wenn wir hier sitzen und trübsal blasen, hilft das Ai auch nicht", sagte der Professor.

Ich nickte. "Ja, schon..."

Der Professor legte mir die Zeitung vor die Nase und verließ den Raum.

Ich starrte wieder die Nachricht an.

Der Professor hatte Recht. Nun konnte ich nichts für Ai tun.

Satz für Satz ging ich die Nachricht durch, doch nach einer Stunde tappte ich immer noch im Dunkeln.

Dass Kid in einer Bäckerei ein Brot stehlen wollte, war ja wohl totaler Quatsch. Es musste etwas ganz anderes gemeint sein.

Ich kam nur nicht darauf, was.

Bäcker... Bäcker... Ich kam einfach nicht drauf!

Ich schaltete den Fernseher an. Eine Reportage über Tokyo lief auf einem französischen Sender.

Ich verstand natürlich nicht besonders viel. Dauernd verstand ich nur "Baker". Ancheinend ging es um das Baker-Hotel.

Baker... Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Baker, natürlich!

"Bäcker" heißt auf Englisch "Baker"!

Also war mit dem Bäcker ein Mitarbeiter im Baker-Hotel gemeint.

Aber da gibt es doch tausende, dachte ich. Wie soll man da einen finden, der irgendeinen Diamanten besitzt, den Kaito Kid stehlen möchte?

Aber nein! Ich las die Nachricht noch einmal.

Es war ein ganz bestimmter Mitarbeiter gemeint. Und zwar der, der als erster anfängt zu arbeiten. Und mit dem Brot... Ja, mit dem Brot war dann also der Diamant gemeint und mit dem Brötchen der Lohn für die Mitarbeiter.

Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wer dieser Mitarbeiter war.

Schnell stand ich auf und lief in Ais Zimmer, wo ein Computer auf dem Schreibtisch stand.

Ich schwang mich auf den Drehstuhl davor und durchkämmte das Internet. Wie sollte man heraus bekommen, wer im Baker-Hotel als erster anfängt zu arbeiten, den Lohn austeilt und auch noch einen wertvollen Diamanten im Safe herumliegen hat?

Doch bald hatte ich genfunden, was ich wollte: Eine Liste aller Angestellten des Baker-Hotels und ihre Arbeitszeiten.

Ich ging die Liste durch. Es waren insgesamt nur vier Mitarbeiter, die auch Lohn austeilen durften.

Dann schaute ich auf die Arbeitszeiten. Und - ja! Nur einer von ihnen begann um 5 Uhr morgens mit der Arbeit!

Ein gewisser Hideomi Nagasa. Und er teilte jeden Mittwoch Lohn aus.

Jetzt blieb nur noch die Frage, wann und wo Kaito Kid zuschlagen würde.

Keine sehr schwere Frage. Ich konnte sie sofort beantworten.

Um 5 Uhr morgens am Mittwoch im Büro von Herrn Nagasa. Mir war nun sogar klar, was Kid mit "die Pferden aus dem Stall holen" gemeint hatte.

Er wollte nämlich aus der Richtung der Pferderennbahn kommen, die ganz in der Nähe des Hotels liegt.

Dann war ja alles klar. Jetzt musste ich es nur noch schaffen, das den Deppen von der Polizei klar zu machen.

Ich überlete. Dann fiel mir etwas ein.

Ich stellte meine Stimmverzerrerfliege auf die Frequenz von Professor Agasa ein und wählte die Nummer der Polizei auf dem altmodischen Telefon, das neben dem Computer stand.

"Inspektor Sato für Gewaltverbrechen vom 1. Kriminaldezernat", meldete sich Miwako Sato.

"Häm häm, guten Tag, Inspektor Sato. Hier ist Professor Hiroshi Agasa", entgegnete ich mit der Stimme des Professors. "Könnte ich wohl mit Kommissar Nakamori sprechen?"

"Ähm ... ja natürlich, aber darf ich fragen warum?", fragte Sato.

"Ich habe Kaito Kids Nachricht entschlüsselt, die in der Zeitung abgedruckt war. Die SOKO KID hat es ja wohl noch nicht geschafft", erwiderte ich.

"Wirklich? Das wird den Kommissar freuen", sagte Sato. "Ich hole ihn sofort."

Ein paar Sekunden später meldete sich Genzo Nakamori.

"Guten Tag", sagte ich wieder. "Sie sind also der Leiter der SOKO KID?"

"Ja, das bin ich", grummelte der Kommissar schlecht gelaunt ins Telefon. "Was möchten Sie?"

"Ich habe die Nachricht von Kaito Kid entschlüsselt", erwiderte ich freundlich.

"WAS? Na, schießen Sie los!"

"Kaito Kid wird morgen um 5 Uhr morgens im Baker-Hotel zuschlagen. Und zwar im Büro von Hideomi Nagasa. In seinem Safe liegt ein Diamant oder so etwas in der Art, auf den Kid aus ist. Er wird aus der Richtung der Pferderennbahn kommen."

Eine Weile blieb es still am anderen Ende.

"Wie haben Sie das bloß gemacht?", staunte Nakamori dann. "Sagen Sie nun noch einmal alles langsam, sodass ich mitschreiben kann."

Ich diktierte ihm noch einmal alles.

Dann meinte Nakamori mit bester Laune: "Sie sind natürlich mein Ehrengast bei der Verhaftung. Ich reserviere Ihnen einen Platz im Polizeiwagen."

"O, das ist aber sehr nett", entgegnete ich. "Vielein Dank"

"Das ist das mindeste, was ich tun kann", sagte Nakamori. "Ich glaube, mit Ihnen haben wir einen Polizisten der Extraklasse verloren. Sie können dem guten Kogoro Mori ja Konkurrenz leisten. Noch einmal vielen Dank und bis morgen um 4 Uhr vor dem Baker-Hotel. Ach, was rede ich da? Sie werden von einem Polizeiwagen abgeholt!"

"Danke, auf Wiedersehen!", entgegnete ich und legte auf. "Puh, da muss der Professor aber einiges über sich ergehen lassen."

Da kam er auch schon herein.

Schonend versuchte ich, ihm die Lage beizubringen. Das war zwar leichter gesagt als getan, aber am Ende gab sich der Professor damit einverstanden, morgen Nakamori gesellschaft zu leisten.

Ich wollte nicht mitkommen, schließlich hatte ich Ai zu suchen.

Auch wenn ich nichts wirklich Nützliches für sie tun konnte, das war immer noch besser, als gar nichts zu tun.
 

Bei den Moris zu Hause empfing mich die gleiche miserable Stimmung, die ich am Morgen hinter mir gelassen hatte.

Ran hockte vor dem Fernsehen und schaute Nachrichten.

Gerade wurde bekannt gegeben dass Kids Warnung entschlüsselt wurde. Allerdings wurde nicht gesagt, von wem.

Da stand Ran entschlossen auf. "Komm, Conan! Wir müssen weiter nach Ai suchen!"

Erschrocken starrte ich sie an. "Ähm ... okay, Ran."

Ran packte mich am Arm und zog mich auf brutalste Weise aus dem Haus auf die Straße.

Wir suchten, teilten uns auf, nahmen Nachbarn zur Hilfe, suchten weiter, suchten, suchten und suchten, doch was brachte es uns? Aufgeschrammte Knie und blaue Flecken, aber Ai brachte es nicht zurück.

Langsam wurden sogar meine Hoffnungen begraben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  baka_neko_xD
2009-12-01T22:05:05+00:00 01.12.2009 23:05
ich mag deinen schreibstil voll :3
freu mich schon darauf demnächst das nächste kapitel zu lesen :]
Von:  Dr_HarrisonWells
2006-04-20T11:30:37+00:00 20.04.2006 13:30
Ja! kann mich meinem Vorscheiber nur anschließen. mach bald weiter.
Von:  S-akura
2006-04-20T06:14:12+00:00 20.04.2006 08:14
Hey, cooles Kapi!
Wie immer halt!
Mach schnell weiter!


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