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Eins Und Eins Macht Zwei

Ryuichi x Shuichi
von

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Touch your Darkness

Serie: Gravitation

Arbeitstitel: Eins und Eins macht Zwei

Kapiteltitel: Track 22: Touch your Darkness

Teil: 22/mehr als 30 =)
 

Pairing: Immer noch dasselbe: Der Typ mit dem rosa Hasen (ich kann mir nicht helfen, das klingt irgendwie pervers…so playboymäßig ~.~) und der Kleine mit den pinkuiro Haaren.
 

Warnungen: Angst, leichte Gewalt, sap, silly
 

Disclaimer: Öhm…mir gehört Gravitation leider nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden… *grins*
 

Kommentar:

@for-me: O.ö Wo bist du denn schon wieder! T_T Jetzt veröffentliche ich es so, kann ja die armen Leser nicht immer Monate lang warten lassen, ehe es mal weitergeht.

*knuddel* Ich hoffe, bei dir ist alles okay! *besorgt guck*

@Michael-San: *anhops und knuddel* *_* Danke für den coolen Titel und fürs betan, ach ja, und für die Vorstellung am Samstag. Für alle die, die es verpasst haben, kommt hier noch mal der Link, wo ihr das Kapitel in gesprochener Fassung runterladen könnt:

http://michael-san.dnsdojo.org/hoerbuch/live/Kapi22_-_Live_2007-01-13.zip

*dir ein paar Halsbonbons geb* Schone deine Stimme aber ab und zu, nicht, dass du irgendwann mal total heiser bist, wenn du immer so viel sprichst, ja? o.o

@Kommentarschreiber und Schwarzleser: An dieser Stelle herzlichen Dank für die Kommentare, die einige von euch zu wirklich jedem Kapitel schreiben. *dankend verbeug* *Kekse verteil* Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar, den ich bekomme! Und auch ein Danke an alle, die die FF „schwarz lesen“. Ich hoffe, ihr bleibt weiterhin am Ball, ein paar Kapitel gibt es ja noch. Im Moment liegen wir bei 30 und zwei werde ich wohl unter Garantie noch schreiben. Falls ich die Inhalte so ausdehne, dass es zu viel für ein Kapitel wird (ich versuche, im Schnitt ungefähr bei 5000 bis 8000 Wörtern zu verharren, wenn es möglich ist…), werden es dann entsprechend mehr, aber das merkt ihr dann schon. =)

So, jetzt aber genug gelabert, weiter geht’s! Viel Spaß!
 


 


 

Hastig flogen Ryuichis Schritte über die bunten Gehwegsteinchen, die den Boden des Vergnügungsparks in verschiedenen blumenartigen oder kreisförmigen Mustern schmückten.

Seine stechenden, blauen Augen visierten die Person an, die er verfolgte.

„Pass doch auf!“, keifte ein Mann, den Ryuichi angerempelt hatte und zu Fall ging. Fluchend half er ihm rasch auf die Beine, doch wurde von einer Menschentraube mitgerissen, die aus einem der unzähligen Fahrgeschäfte strömte. Mühselig hielt er sich an einem Stand fest, seine Hand stieß gegen etwas Kaltes.

„Hm?“

Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, dann zog er das Schweizer Taschenmesser aus der Brusttasche seiner Jeansjacke, welches er zuvor beim Losen gewonnen hatte und riss an dem Gegenstand, kappte eine Schnur und rannte davon.

„HEEEEY!!!“, schrie er Besitzer ihm noch hinterher, doch da sich gerade einige Jugendliche an seinem Stand zu schaffen machte, konnte er ihm nicht folgen.

Ryuichi drängte sich durch die Menschenmassen, bis er den Platz überquert hatte und entdeckte dort die Person die er suchte. Sofort heftete er sich an die Fersen seines Zielobjektes, verlor er den Schopf seines Verfolgungsopfers jedoch noch einige Male aus den Augen, doch so langsam kam er ihm näher, bis er ihn hinter einer kleinen Bude, an der er sich wohl gerade erleichtern wollte, am Ärmel zu fassen bekam.

„Verdammt, du kleiner Scheißer, siehst du nicht, dass ich versuche zu pinkeln? Lass mich gefälligst los!“, schnauzte der Japaner und drehte sich um, doch als er anstelle einer Kinderhand die eines erwachsenen, ziemlich grimmig dreinblickenden Mannes an seinem Arm verspürte, weiteten sich seine Augen vor Schreck.

„Ungh…“

Ryuichi lachte leise.

„Du bist es also tatsächlich.“

Erneutes Kichern.

Wie widersprüchlich, wenn man Ryuichis ernstes Gesicht dazu betrachtete…

„Ryuichi-sama…“

Ryuichi schnaufte, dann holte er aus und gab dem Jungen vor sich eine kräftige Ohrfeige.

Tatsuhas Kopf flog zur Seite, dann drückte sich seine Hand auf seine Wange. Fassungslos blickte er in das Gesicht seines Gottes. Er hatte ihn geschlagen! Ryuichi hatte ihn geschlagen…

„Wag es noch einmal, ich bei meinem Vornamen zu nennen und es gnade dir Gott, Uesugi Tatsuha!“

Tatsuha schluckte. Sein Herz rutschte ihm in die Hose, besonders durch die Tatsache, wie Ryuichi seinen Namen aussprach.

"Ich...", fing Tatsuha an, bewegte sich nun rückwärts, um wieder vor die Buden und somit in die schützende Menschenmasse zurückzugelangen.

Ryuichi jedoch folgte ihm, passte dabei auf wie eine Raubkatze auf Beutezug. Seine Augen schienen alles im Blick zu haben, ja, sie schienen jeden einzelnen Schritt des anderen geradezu vorauszusehen.

Ryuichi kicherte erneut.

„Hab ich dir wehgetan? Das wollte ich nicht…“

Er hob die Schultern, lachte kindlich, doch seine Augen waren noch immer todernst. Geradezu gefährlich.

„Schließlich geht man in so einen Park, um sich zu amüsieren. Da sollte man keine Schmerzen haben, nicht, Tatsuha?“

Ryuichi lächelte ihn an, ging einige Schritte näher auf ihn zu.

"Du bist doch zu deinem Vergnügen hier, Tatsuha? Immerhin ist das hier ein Vergnügungspark, nicht wahr?", fragte er, hing noch ein Lachen an den Satz, dann machte er einen Satz und stand nun direkt vor dem Jüngeren.

Wutentbrannte Augen funkelten ihn an. Ryuichi schloss seine Lider, dann packte er den anderen am Kragen.

„Also, was willst du hier? Das hier ist der letzte Ort, an den du gehörst!“, schnaufte der Grünhaarige ihm zu.

„Hattest du nicht genügend Vergnügen, als du Shuichi gegen seinen Willen durchgenommen hast? Hat es dir nicht genug Spaß gemacht, ihn leiden zu sehen? Ihn zu verletzten? Und ihm dann auch noch so einen dämlichen Mist in den Kopf zu setzten!? Du bist echt das allerletzte!", zischte er, drückte den entschieden Größeren gegen die Hinterwand der kleinen Fressbude.

Tatsuha blickte ihn mit flackernden Augen an. War das tatsächlich sein Ryuichi, der da so mit ihm redete und so grob anfasste?

So war sein Ryuichi? Sein Idol, sein Gott?

Warum war er zu ihm so kühl und so unglaublich fern? Und warum füllten sich seine eiskalten Augen nur mit Wärme, wenn er Shuichis Namen in den Mund nahm?

Er schüttelte den Kopf.

„Ich weiß, dass es falsch war...", sagte er, als hätte er Shuichi allerhöchstens sein Pausenbrot geklaut.

„Es tut mir ja auch Leid. Ich wusste ja nicht, dass er so empfindlich ist. Eigentlich wollte ich ihm nur eine kleine Lektion erteilen, weil er dich für sich allein haben will. Das ist nicht fair, es gibt noch genug andere Leute, die dich auch mögen. Ich zum Beispiel liebe dich und konnte es nicht ertragen, dass Shuichi..."

Ryuichi riss die Augen auf.

„HALT DIE SCHNAUZE!“, schrie der Sänger wutentbrannt. Er sah total rot! Das konnte ja wohl nicht wahr sein!

Hastig zog er die Waffe aus dem Hosenbund, die er vorhin von dem Schießstand entwendet hatte, gegen den er von der Menschentraube gedrängt wurde und richtete sie direkt auf Tatsuhas Kopf.

Das Herz des Schwarzhaarigen setzte aus, er drückte sich näher an die Bude, wollte wegrennen, doch Ryuichi hatte ihn festgenagelt. Er war vielleicht stärker als der kleine Sänger, aber gegen eine Waffe kamen seine Muskeln nicht an.

Ryuichis Atem ging keuchend, die Hände zitterten, klammerten sich an das Metall.

„Sa…“

„Ich hab gesagt, du sollst deine Schnauze halten! War das etwa alles, was du zu diesem Thema zu sagen hattest? Es tut dir Leid, aber du liebst mich?“

Verächtlich blickte er sein Gegenüber an.

„Was ist das für ein Grund, um einen anderen Menschen so etwas anzutun? Das ist demütigend, schmerzhaft und einfach nur widerlich! So ein mieses Schwein wie dich hab ich mein Leben lang noch nicht gesehen.“, knurrte er, drückte die Waffe nun gegen Tatsuhas Stirn und sah ihm direkt in die Augen.

Er konnte die panische Angst daraus lesen.

„Ja, da siehst du, wie man sich in so einer Situation fühlt. Hast du Angst, Tatsuha? Wie gefällt dir das? Soll ich abdrücken? Soll ich?“

Er hob den Daumen, tat so, als würde er die Waffe entsichern, ließ es aber vorerst.

Tatsuha erstarrte.

„Weißt du, wie Shuichi sich gefühlt hat? Weißt du, wie sehr er geweint hat? Wie er gelitten hat? Wie er angefangen hat, sich selbst zu hassen? Welchen Schmerz du in ihm ausgelöst hast? Und welchen Schmerz du in mir ausgelöst hast?“

Er schüttelte den Kopf.

„Du hast doch keine Ahnung von uns! Wie kannst du darüber urteilen, wen ich liebe und wen nicht? DU BIST JA NICHT MEHR GANZ DICHT!", schrie er, fuchtelte mit der Waffe vor dem Gesicht des anderen herum, bis dieser sie ihm todesmutig aus der Hand schlug, ihn schubste und davon rannte.

Ryuichi landete auf dem Rücken, überschlug sich durch die unglaubliche Wucht, die der andere hatte, kniete jedoch bald wieder, griff in den Dreck und schleuderte einen Batzen davon nach dem anderen und traf ihn am Rücken.

Der Junge ächzte auf, blickte nach hinten und sah nun, wie der Grünhaarige in beängstigender Geschwindigkeit auf ihn zu gerannt kam.

Niemals hätte er gedacht, dass Ryuichi so schnell laufen konnte…

Tatsuha schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, dann kletterte er über einen Zaun, der in ein kleines Wäldchen führte, hoffte dort Schutz zu finden und schlug sich durch das Gebüsch, doch Ryuichi klebte an seinen Fersen.

Angsterfüllt blickte er sich immer wieder um, schaffte es nicht, den anderen abzuschütteln und kam schließlich auf einen kleinen Wanderweg, an dem lauter Märchenfiguren aufgestellt waren. Einige Kinder schrieen auf, als er plötzlich aus dem Gebüsch sprang und rannten zu ihren Müttern; Tatsuha riss die Rotkäppchenpappfigur mit sich und köpfte aus versehen den Wolf, fiel über seine eigenen Füße und blieb auf dem Kiesweg liegen.

„Lass mich in Ruhe!“, schrie er nur, als Ryuichi ihm immer näher kam. Der Schwarzhaarige schleuderte ihm eine handvoll der kleinen Steinchen entgegen, wodurch er die Chance hatte, wieder aufzustehen und sich zu verstecken. So rannte er weiter, bis er wieder zu einem Zaun gelangte, kletterte über diesen doch stand auf einmal knietief im Wasser.

Er blickte sich um. Das Wasser musste von den Wasserbecken der Delfinshow hierhin abfließen. Er watete durch die Brühe, dann erreichte er ein im Wasser verankertes Gerüst. Er wusste nicht wieso, aber er hoffte, oben Schutz zu finden, also kletterte er langsam empor.

Angstvoll griff er wieder und immer wieder ins Leere, genau wie seine Füße ins Leere traten. Er wurde erst schneller, als er sah, dass sein Verfolger ihm noch immer auf der Spur war und ihm näher kam.

Mühselig schaffte er es bis nach oben, gelangte auf eine Art Aussichtsplattform, von der man einen großartigen Überblick auf den ganzen Vergnügungspark hatte und vor allem zur Delfinshow hatte. Doch daran wagte er jetzt nicht zu denken. Tränen liefen seine Wangen hinab. Was hatte er nur getan?
 

"Ryuichi!!!", schrie Shuichi noch immer, als er suchend durch den ganzen Park rannte. Verdammt, wo war er nur. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er ihn nicht finden und aufhalten würde. Und wenn Ryuichi Tatsuha nichts tat, dann vielleicht umgekehrt! Er schluckte einen gewaltigen Kloß in seinem Hals hinunter und musste die wieder aufsteigenden Tränen unterdrücken.

"Onii-chan, was ist denn los?", fragte plötzlich eine ihm bekannte Stimme. Er drehte sich um und erspähte wieder diese merkwürdigen Kinder. Shuichi wischte sich schnell mit dem Ärmel über die Wangen, dann kniete er sich hin und blickte beide abwechselnd an.

"Äh, ich will ja nicht unhöflich sein, aber kann ich euch um eine Gefallen bitten?"

Die beiden sahen sich an und nickten schließlich.
 

Ryuichi kletterte wie ein kleiner Affe die Streben des Gerüstes empor und stand auf, blickte sich suchend auf der Plattform um und entdeckte den Schwarzhaarigen schließlich hinter ein paar Sitzgelegenheiten, wie er auf allen Vieren kniete und weinte. Ryuichi versuchte seinen Atem zu beruhigen, ging dann langsam auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen.

Tatsuha blickte auf, sah ihn mit verheultem Gesicht an.

„Warum?", fragte der Junge.

„Warum hast du nur etwas von deiner Liebe für Shuichi übrig?"

Ryuichi schüttelte den Kopf.

"DARUM GEHTS DOCH GAR NICHT!", keifte er.

Mit einem undefinierbaren Geräusch trat er gegen einen der Metallstühle.

Er ignorierte den dumpfen Schmerz in seinem Fußgelenk, beugte sich nach unten und zerrte Tatsuha auf die Beine.
 

"Da oben sind sie!", rief eines der Mädchen Shuichi zu. Dieser zuckte zusammen. Tatsuha wirkte schon ziemlich leblos. Schließlich begann Ryuichi ihn auch noch kräftig durchzuschütteln.

Der kleine Sänger schüttelte den Kopf. Das musste er sofort beenden!

Rasch packte er das Mikrophon, welches ihm die Kinder organisiert hatten, dann führte er es zu seinem Mund und brüllte so laut er konnte hinein:

„AUUUUUUFHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖREEEEEEEEEEEN!!!“

Sämtliche Lautsprecher im Vergnügungspark hallten los, die Mädchen fielen auf den Boden und zuckten, einige Leute erschraken sich fast zu Tode, zwei ältere Herren bekamen einen Herzinfarkt und Ryuichi und Tatsuha beinahe einen Hörsturz, da sie genau neben einer Box standen. Der Ältere ließ den Schwarzhaarigen unsanft zu Boden fallen und stopfte sich einen Finger ins Ohr, stocherte darin herum.

Ein Piepton durchzog seinen Kopf, wanderte von einem Ohr zum anderen.

"Arghh!!!"

Tatsuha, der darin seine Chance zu fliehen sah, versuchte, auf dem Bauch davon zu robben, doch schon hatte er einen Fuß des Grünhaarigen im Rücken und bekam einen tödlichen Blick zugeworfen.

„Denk nicht mal daran…“, zischte Ryuichi und schon richtete Ryuichi die Waffe wieder auf Tatsuhas Gesicht.

"RYUICHI! Ich habe gesagt, du sollst aufhören!", kreischte Shuichi ins Mikrophon, rannte los und hechtete die Stufen zur Plattform empor, um seinen grünhaarigen Liebling mit viel Schwung brutal von den Füßen zu reißen. Ächzend landeten beide auf dem Fußboden und schon versuchte Shuichi dem anderen laut schreiend die Waffe abzunehmen.

Jetzt wäre die Chance zum Fliehen gewesen, doch Tatsuha saß nur mit weit offenem Mund da, als die zwei Berühmtheiten den Nahkampf ausprobierten, sich gegenseitig beschimpften, was durch das direkt neben ihnen herumrollende Mikrophon der gesamte Vergnügungspark hören konnte.

Zum Glück blieb es beim Hören, schließlich verstand kaum jemand Japanisch, bis auf die Mädchen, denen die Augen fast aus dem Kopf fielen.

Solch böse Worte aus so unschuldigen Mündern…
 

Ryuichi saß auf Shuichi und drückte dessen Arme auf den Boden, bis dieser sämtliche Kraft in sich mobilisierte, um seinen Geliebten von sich zu werfen und sich selbst auf ihn zu setzen.

"Jetzt hör endlich auf mit dem Quatsch!", schrie der Kleinere, hörte sich selbst ein wenig versetzt durch die Lautsprecherboxen. Er blickte sich verwirrt um, sah dann zu Tatsuha.

"Und du, bleib gefälligst da sitzen!", schimpfte er, als er sah, wie dieser nun seine Chance nutzen wollte, um doch zu fliehen.

"Mit dir hab ich nämlich noch ein Hühnchen zu rupfen! Obwohl Hühnchen nicht so ganz passt, eher ist es ein mutiertes Monsterhuhn!"

Danach drehte er sich wieder zu Ryuichi.

"Und wenn du noch ein einziges Mal mit der Waffe vor ihm herumfuchtelst oder ihm sonst versuchst, Schaden zuzufügen, dann sag ich dir eins: SEX-VERBOT für einen Monat!", kreischte er, bewegte sich kurz und aufreizend auf Ryuichis Becken, sodass diesem bald Tränen in den Augen standen.

"WAAAAS??? Für wen hab ich das denn getan!? Das war für dich, Shuichi! Alles für dich! Das ist gemein!", flennte der Ältere los.

"Wenn du jetzt noch losheulst gilt das Verbot ein Jahr!"

Sofort verstummte der Ältere, setzte sich auf und hatte seinen Shuichi auf dem Schoß sitzen, um ihn zu umarmen. Er funkelte dabei Tatsuha an, als ob er ihm sagen wollte: Das ist meins! Und wenn du ihm noch einmal Schaden zufügst, kann ich für nichts mehr garantieren.

Tatsuha schluckte. Irgendwie war das Innenleben seines Kopfes gerade mehr als überfordert. Sakuma Ryuichi, sein größtes Idol, das er über alles liebte, hatte gerade versucht ihn umzubringen, oder ihm wenigstens irgendeinen körperlichen Schmerz zuzufügen, weil er sich für Shuichi rächen wollte, dem Tatsuha gehörig eingeheizt hatte...

Okay.

Soweit, so gut! Er hatte verstanden, dass der andere Sänger anscheinend nichts für ihn empfand, sondern seine wunderschönen Äuglein nur für Shuichi hatte, weshalb es ja wohl logisch war, dass er das Bedürfnis hatte, Tatsuha zu töten, nachdem er ihn gegen seinen Willen und vielleicht auch leicht brutal flachgelegt hatte.

Außerdem wusste er, dass sich in jedem Mann beim Anblick von etwas Schwachem eine Art Beschützerinstinkt auftut, den er dann unbedingt ausleben muss. Und dass Shuichi einen solchen Instinkt in Ryuichi ausgelöst hatte, wusste er ja eigentlich schon, wenn das alles so stimmte, was sein Bruder ihm von diesem New York-Zwischenfall erzählt hatte. Doch warum versuchte Shuichi nun ihm zu helfen?

In seinem Kopf ratterte es regelrecht, so sehr versuchte er, den Grund für Shuichis Tun herauszufinden...

Doch als er zu den Sängern guckte, konnte er nur feststellen, dass diese sich gerade fürchterlich romantisch in die Augen blickten. Ein Messer rammte sich in Tatsuhas Herz, besonders als Ryuichi Shuichi über die Wange streichelte. Der Jüngere hielt die Hand fest, schmiegte sich hinein und seufzte.

"Ich möchte nicht, dass du ihm etwas tust, weil du sonst in der gleichen Liga spielen würdest wie er und das tust du auf keinen Fall!"

"Du hast ja Recht...", meinte Ryuichi kleinlaut und ließ den Kopf hängen.

"Es tut mir Leid..."

"Na, das will ich aber auch hoffen. Gleiches vergeltet man nämlich nicht mit gleichem!"

"Ja, verstanden.", sagte Ryuichi reumütig.

"Sehr schön! Man kann alles auf eine friedliche, unschmerzhafte Weise lösen, nicht wahr?", erklärte der Kleine und stupste Ryuichis Nase an.

"Hmmm...", brummte dieser, dann zuckte er zusammen. Was tat er hier eigentlich? Er ließ sich eine Standpauke von einem kleinen Bengel halten!

Er seufzte. Aber es stimmte ja…

Hätte er Tatsuha etwas angetan, so wie er es eigentlich vorgehabt hatte, wäre er wirklich nicht besser gewesen als Tatsuha selbst. Nein...

Shuichi durchwuschelte ihm die Haare, stand dann auf und stellte sich Tatsuha gegenüber. Innerlich krampfte sich in ihm alles zusammen, doch Ryuichi trat schnell hinter ihn und drückte sich gegen Shuichis Rücken, umfasste seine Schultern und zeigte ihm so, dass er da war...

Und sollte Tatsuha Shuichi auch nur ein Härchen krümmen, würde er einschreiten, denn in dieser Situation wäre es schließlich Notwehr und Shuichi könnte gar nichts dagegen sagen. Ryuichis Augen funkelten den Schwarzhaarigen an.

"Also, Tatsuha. So sieht man sich wieder.", meinte Shuichi tapfer, versuchte so böse zu gucken, wie er konnte, doch seine Mundwinkel zitterten ein bisschen, als er sprach. Er hoffte inständig, dass der Schwarzhaarige seine Unsicherheit nicht bemerken würde.

"Warum hilfst du mir?", meinte dieser schließlich.

Shuichis Augen wurden ein wenig größer.

"Wie?"

Er hätte nicht gedacht, dass der Priester so plötzlich das Wort ergreifen würde, bzw. sich überhaupt noch traute, mit ihm zu sprechen, wenn er nicht dazu aufgefordert wurde.

"Warum ich dir helfe? Gute Frage, ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich zu gutherzig", meinte Shuichi ruhig, strich sich dann einige Haare hinters Ohr, wobei seine Finger auf die Ryuichis trafen, der gerade die gleiche Idee hatte. Er strich kurz über Shuichis Finger, dann legte er beide Arme fest um Shuichis Taille und begann, Shuichis Hals mit lauter kleinen Küsschen zu beglücken, bevor er sich an Shuichis hellem Fleisch festsaugte, darauf bedacht einen schönen, fetten Knutschfleck zu hinterlassen und demonstrativ sein Eigentum zu markieren.

Shuichi keuchte, versuchte sich den Lippen des anderen zu entziehen, doch Ryuichi war stärker als er und drückte seinen Kopf wieder zu sich.

„Ryu-chan…“

„Hmm…?“

„Könntest du wenigstens warten, bis ich mit Tatsuha fertig bin?"

Shuichi griff nach hinten und zwickte Ryuichi fest in den Po.

Der Grünhaarige quiekte auf, ließ von Shuichi ab und blickte ihn mit riesigen Kinderaugen an.

"Was denn? Hab doch gar nichts getan...", murmelte er und rieb sich die schmerzende Stelle seines Popochens, ehe er beide Hände demonstrativ auf Shuichis Hüften legte und sie schließlich unter sein Oberteil rutschen ließ, die zarte Haut streichelte und einige Schauer bei Shuichi auslöste.

„Uhhng, Ryuichi…“, wisperte der Jüngere, hätte sich dem anderen am liebsten auch hingegeben, aber da war ja immer noch dieser…

Wie hieß er noch gleich?

Shuichi legte den Kopf zurück, ließ ihn auf Ryuichis Schulter ruhen und genoss die Nähe zu seinem Freund. Ryuichi leckte über Shuichis Hals und ein kleiner Seitenblick zu Tatsuha verriet ihm, dass diesem diese Zärtlichkeiten überhaupt nicht gefielen.

Aber das geschah ihm nur recht. Sein rechter Daumen und Zeigefinger fanden jedenfalls eine von Shuichis Brustwarzen und begannen, die kleine Knospe leicht zu reiben, bis sie sich verhärtete.

„Ryuichi!“, quiekte Shuichi nochmals, zog die Hand unter seinem Shirt hervor und hielt sie fest. Wie sollte er so denn mit Tatsuha reden? Der Junge bekam rote Wangen, dann blickte er gen Boden und sammelte sich, ehe er wieder mit dem Schwarzhaarigen sprach.

„Du hast Glück, dass du Yukis Bruder bist.“, meinte er.

„Denn ich helfe dir nur, weil du mit Yuki verwandt bist. Ich hab ihm sehr viel zu verdanken und ich weiß, dass, auch wenn du ihn manchmal nervst und er so tut als ob er dich nicht ausstehen könnte, er dich trotzdem über alles liebt. Schließlich warst du früher der Einzige, der ihn nicht dumm wegen seinen Augen oder Haaren angemacht hat…“

„Was willst du mir damit sagen, Shuichi?", fragte Tatsuha und zog kurz einen Mundwinkel nach oben.

„Dass ich dich nicht bei der Yakuza anklagen werde.“

Shuichi schloss die Augen.

„Ich nehme an, du hast dich nach deiner Tat etwas schlau gemacht. In Japan macht die Polizei nicht viel bei einer Vergewaltigung. Wenn man wirklich etwas erreichen will, muss man Verbindung zur Yakuza aufnehmen und eins sag ich dir: Die finden dich garantiert, da kannst du dich noch so ins Ausland absetzen, wie du das ja schon versucht hast.“, meinte der kleine Sänger, öffnete seine Lider wieder und blickte Tatsuha direkt in die Augen. Dieser schluckte. Er hätte nie gedacht, das Shuichi jemals solch einen stechenden Blick gegen irgendjemanden richten könnte…

„Und du weißt auch, was dann passiert…“, wisperte der Pinkhaarige.

„Ich glaube nicht, dass du das Geld hast, was diese Leute dann von dir verlangen, damit sie dich in Ruhe lassen. Und schlimmsten Falls beißt du ins Gras, legen wir die Fakten auf den Tisch. So ist es! Die fackeln eben nicht lange…“

Tatsuha schluckte. Er hatte sich nie über die Konsequenzen seiner Tat Gedanken gemacht. Im ersten Moment konnte er nicht einmal begreifen, was er mit Shuichi getan hatte...

Gut, er war schon mal kurz davor gewesen, über ihn herzufallen, doch diesmal war das eine völlig andere Sache. Er sah in Shuichi nicht Ryuichi, den er verführen wollte; er hatte ihm mit Absicht Gewalt angetan. Er wollte, dass es wehtut. Er wollte, dass Shuichi leidet…

Er hatte ihn dafür verantwortlich gemacht, dass Ryuichi ihn nicht einmal bemerkte, wollte ihn spüren lassen, wie viel Schmerz auch er selbst gespürt hatte.

Denn unerwiderte Liebe kann auch sehr schmerzhaft sein.

Tatsuha legte sich eine Hand über die Augen, wischte sich darüber.

Tränen stiegen in ihm auf.

Was hatte er nur getan?

Er war ja so dämlich!

"Es tut mir Leid...", schniefte er, sank dann auf die Knie, robbte nach vorn und packte Shuichi an den Hosenbeinen, während er mit verheultem Gesicht demütig zu ihm hochblickte.

"Ich weiß, ich werde das niemals wieder gut machen können, Shuichi. Es tut mir Leid, verzeih mir, bitte...", wisperte er und zerrte an Shuichis Hosenbeinen herum.

Dieser wich ein wenig zurück. Es war ihm unangenehm auf irgendeine Weise von ihm berührt zu werden, selbst wenn er nur der Stoff seiner Hose war.

"Fass ihn nicht an!", keifte Ryuichi, zog dann die Waffe, zielte auf Tatsuha und drückte einige Male ab. Shuichi sah ihn mit großen Augen an, genau wie Tatsuha, der nun ein paar Styroporkügelchen gegen die Stirn geknallt bekam. Ein Schweißtropfen lief seine Schläfe hinab, während sein Herz kurz vorm Abdanken war.

Ryuichi hatte ihn also die ganze Zeit mit einer Spielzeugpistole bedroht!

Shuichi blickte Ryuichi genauso dämlich an, wie Tatsuha sich fühlte.

"Was ist? Ich wusste, dass sie nicht echt ist! Meinst du, ich hätte sonst auf ihn geschossen? Ich wollte ihm doch nur eine Lektion erteilen...", meinte er und zog beschwichtigend die Schultern empor.

Shuichi blickte ihn an, fing dann an, lauthals loszulachen.

Nun war es Ryuichi, der verwirrt war.

"Ach, du bist einfach zu süß, Ryuichi!"

Süß? Tatsuha verzog sein Gesicht zu einer grässlichen Grimasse.

Gemeingefährlich traf es wohl eher...

Hatten die beiden eigentlich eine totale Macke?

Wie konnten sie in so einer Situation auch noch herzhaft lachen?

Immer noch feixend wischte sich Shuichi nun ein Lachtränchen aus dem Augenwinkel, dann blickte er Tatsuha wieder an.

"Nee, aber ganz ungeschoren kommst du mir nicht davon.", sagte er fröhlich, verzog die Wundwinkel zu einem breiten Grinsen und funkelte ihn geradezu an.

Ryuichi blickte ihn ebenso an, war doch sehr gespannt, was Shuichi sich ausgedacht hatte.

"Also. Wenn du nicht willst, dass ich dich anschwärze, dann wirst du mindestens die nächsten 5 Jahre in einem Kloster oder Tempel zubringen!"

Der Mönch schluckte.

"Und..."

Tatsuha lief der Angstschweiß die Stirn hinunter.

"Und?", fragte er, knabberte an seinen Fingernägeln.

"Und?", fragte Ryuichi und blickte gebannt auf Shuichi, dessen Grinsen sich weiter verstärkte.

"Und?", kreischten die Mädchen, die die ganze Zeit auf der Treppe zur Aussichtsplattform gestanden und aufgeregt das Geschehen verfolgt hatten...

"Und du solltest du schleunigst ein Zölibat ablegen. Ich weiß, für Shintô-Priester wie du einer bist, ist das eigentlich nicht üblich, aber du kannst ja eine Ausnahme bilden, nicht wahr?“!"

Ryuichi machte große Augen.

"Wooooah!", kreischte er, dann blickte er zu den Mädchen, die ebenso drein schauten.

"WAS? 5 Jahre in einem Kloster oder Tempel? Und dann mein ganzes Leben lang Enthaltsamkeit? Von mir aus geh ich 5 Jahre ins Kloster, aber bitte kein Zölibat! Kein Zölibat, neeeeeeein!!! ICH BRAUCHE SEX! TU MIR DAS NICHT AN!!! NEEEEEEIN!", schrie er, raufte sich die Haare und fing lauthals an zu flennen.

"Gut, dann verklag ich dich eben!", meinte Shuichi und verkreuzte die Arme hinter seinem Kopf.

Tatsuha weinte lauter.

"Mahh, können wir das nicht anders regeln! Ich werde dein Sklave sein! Ich werd euch auf Händen in eure Produktionsfirma tragen, nackt durch Tokio laufen oder sonst was tun! Shuichi!!! Ich flehe dich an!"

"Vergiss es! Du hast diese zwei Möglichkeiten! Such dir eine davon aus."

"NEEEEEEEEEEIN!", schrie Tatsuha, stand dann auf, taumelte ein wenig, ehe er auf Shuichi zuschritt und ihn grob an den Armen packte, um ihn zu schütteln, doch das hätte er nicht tun sollen, denn schon holte Ryuichi aus und warf ihm mit Schwung die Spielzeugpistole an den Kopf.

"Ich hab dir schon mal gesagt, fass Shuichi an und ich kann für nichts mehr garantieren.", meinte er barsch, sah dann, wie Tatsuha mit merkwürdigem Blick zu Boden ging und ohnmächtig wurde.

Just in diesem Augenblick landete ein Helikopter auf dem Platz des Vergnügungsparks, einige Leute, die aussahen, als entsprängen sie dem Security Service, verließen das Fluggerät und trampelten im Gleichschritt auf die Aussichtsplattform zu. Die wenigen Menschen, die noch im Vergnügungspark waren, schauten verdutzt drein, verließen diesen dann sofort. Überhaupt, seit der Ankunft Shuichis und Ryuichis war der Park um etliches leerer geworden.

Tatsuha wurde am Schlafittchen gepackt, dann zog einer der Männer seine Sonnenbrille hoch und sagte im fließenden Japanisch mit amerikanischem Dialekt: "Schöne Grüße von K! Da haben wir ja den Übeltäter, wir werden ihn mitnehmen und einbuchten."

Shuichi blickte ihn mit großen Augen an.

"Er soll nicht ins Gefängnis, er wird die nächsten 5 Jahre in einem Tempel leben und endlich sein Zölibat ablegen...", meinte der Kleine und stupste sein Kinn mit seinem Zeigefinger an.

"Oh, well, auch gut, dann bringen wir ihn dort hin! K wird euch über alles andere informieren!", meinte er, dann schleuderte er sich Tatsuha über die Schulter und die bewaffneten Männer verließen den Park wieder, so schnell sie gekommen waren. Dafür landete ein anderer Hubschrauber, aus dem eine große Gruppe japanischer Paparazzi strömte, die sich sofort suchender Weise im Park umherblickten, dann die beiden Berühmtheiten auf der Plattform erspähten und sich auf den Weg machte.

"K, dieser Spinner! Warum hat er denen Bescheid gesagt??? Was soll das?", kreischte Shuichi, dann sah er die Brüstung hinab. Er schüttelte kurz den Kopf, atmete einmal tief durch und nahm dann Anlauf, umarmte Ryuichi und riss ihn mit sich in die Tiefe.

Schreiend fielen sie nach unten, Ryuichi konnte schon seine Knochen knacken hören, doch er wurde relativ sanft von einer durchsichtigen Flüssigkeit aufgefangen. Ein großer Platscher entstand, machte die Zuschauer in den ersten Reihen der Delphinshow nasser als die Delfine es vorher getan hatten und brachte sie zum Aufschreien, als sie bemerkten, dass da soeben zwei Menschen ins Becken gefallen waren.

Die Reporter hatten dies natürlich sofort bemerkt, rannten auf das Delfinbecken zu und fingen an zu filmen und zu knipsen, was das Zeug hielt.

Ryuichi und Shuichi wirbelten eine Weile unter Wasser umher, hielten sich aneinander fest, um den anderen auch ja nicht zu verlieren, blickten sich an, als die aufsteigenden Luftblasen um sie herum etwas weniger wurden.

"Ryuichi!!! Shuichi!!!", schrieen die Mädchen, die nun von der Plattform gelaufen waren und hinter einer Glasscheibe standen, von der man die Delfine beobachten konnte, wenn sie gerade keine Show hatten und klopften gegen die Scheibe. Die beiden Sänger hörte dies zwar nicht, blickten nach einer Weile aber dennoch dort hin, erkannten die groben Umrisse der Kinder, die von den Reportern weggezogen wurden, damit diese Platz zum filmen und fotografieren hatten.

Ryuichi verdrehte die Augen.

Okay, wenn sie sich schon nass gemacht hatten, dann sollte es sich auch lohnen.

Er zog Shuichi zu sich und presste ihm die Lippen auf. Shuichi verstand und schloss die Augen. Allerdings glaubte er kaum, dass sie es schaffen konnten. Sie waren völlig unvorbereitet, hatten vorher nicht richtig eingeatmet und zudem hatten sie sich noch nicht an die Wassertemperatur gewöhnt. Aber einen Versuch war es wert.

Schließlich war es egal, wo sie den Rekordversuch starten würden. Das hier war sicherlich auch ein reizvolles Bild; küssend im meerblauen Wasser, hinter einer Glasscheibe und umringt von lauter böse dreinblickenden Delfinen. Shuichi blickte sich um, behielt die Lippen aber auf Ryuichis. So langsam wurde durch den Sauerstoffmangel etwas flau im Kopf. Die Delfine umkreisten sie nun, schwammen immer wieder unter sie und wollten, dass sie sich an ihnen festhielten, anscheinend waren sie darauf trainiert worden, ins Wasser gefallene Menschen wieder an die Wasseroberfläche zu bringen, falls solch ein Notfall eintreten sollte.

Ein Delfin biss Shuichi in die Hand, als dieser sich stark weigerte, an die Wasseroberfläche zu schwimmen und sich hartnäckig an Ryuichi klammerte. Er wollte aufschreien, öffnete jedoch nur kurz den Mund, sodass eine Artillerie Luftblasen emporschwebte. Ryuichi zog seinen Kopf dichter an sich, umsiegelte Shuichis Mund mit seinen Lippen und gab ihm ein klein bisschen seiner Luft ab. Dann funkelte er ihn an und schüttelte den Kopf sodass sein Haar im Wasser wehte, wurde jedoch dann selbst von einem Delfin in den Allerwertesten gezwickt. Er riss die Augen auf. Was hatten denn heute alle mit seinem Po? Erst kniff Shuichi ihn und jetzt biss ihn ein Delfin! Was sollte denn das? Shuichi schien das lustig zu finden, also zwickte Ryuichi ihn ebenso, doch sein Freund zog ihn in eine kräftige Unterwasserumarmung, sodass all der fürchterliche Schmerz schnell wieder vergessen war.

Durch die Glasscheibe konnten sie verschwommen eine Uhr erkennen, schon zwei Minuten...

Wenn doch diese Delfine nicht wären...

Durch sie mussten sie sich viel mehr bewegen, um sich immer wieder von ihnen zu befreien, so verbrauchten sie viel mehr von der kostbaren Energiereserve, die ihnen noch blieb.

Ein Delfin mit weißem Rücken schwamm zwischen Shuichis Beine und versuchte ihn emporzuheben, um mit ihm hoch zu schwimmen, doch Ryuichi zog ihn wieder zu sich, schwenkte einen Seitenblick zur Uhr. Vor seinen Augen verschwamm schließlich alles, Shuichi gab ihm einen Schluck Luft, doch auch er hatte langsam Schwierigkeiten mit dem Sauerstoff.

Immer wieder und wieder gaben sie sich ihren letzten Rest überaus kostbare Luft, bis sie einfach nicht mehr konnten. Ryuichis Blick wandte sich wieder auf die verschwommenen Zahlen. Dann weiteten sich seine Augen. Sie waren bereits fast drei Minuten unter Wasser. Er leckte Shuichi über die Lippen, ließ diesen ihn ansehen. Als er ihn mit großen Augen musterte, deutete er nach oben, löste sich von ihm und schwamm los. Sogleich schwamm einer der Delfine neben ihn und er brauchte sich nur noch an dessen Flosse zu heften, um sich kaum noch selbst bewegen zu müssen. Der nahezu weiße Delfin schwamm nun wieder zwischen Shuichis Beine; dieser hielt sich so halbwegs fest, war schon fast im Land der Träume und wurde ebenso an die Wasseroberflüche gebracht.
 

Keuchend holte er Luft, als er endlich die Wasseroberfläche durchstieß, hustete einen kräftigen Schluck Wasser aus und versuchte, in seinem Körper die Gebrauchsanweisung seiner Lunge zu finden. Es brannte entsetzlich, als er sie endlich wieder benutzte, wofür sie eigentlich gut war: das Atmen. Kurze Zeit nach ihm tauchte Shuichi auf, hing jedoch ohnmächtig über dem weißen Delfin und rutschte von diesem hinunter, als er an der Wasseroberfläche entlang schwamm. Ryuichi paddelte zu ihm und zog ihn zurück an die Oberfläche, kraulte dann zusammen mit ihm an den Rand des Beckens, wo sie sogleich von Ärzten und einem mehr oder weniger freundlichem Sea-World-Team in Empfang genommen wurden.

Nachdem sie Shuichi dazu brachten, wieder kräftig durchzuatmen, wurden die beiden schmächtigen Sänger in dicke Decken eingewickelt und mit heißem Pfefferminztee versorgt, während sich unzählige Presseleute, Kamerateams (nicht nur vom Japanischen TV) , Fotografen und Reporter um sie tummelten. Auch die beiden Kinder sprangen zwischen ihnen herum, um ein wenig Dolmetscher zu spielen.

Endlich legte sich der Rummel wieder und die beiden bekamen Outfits vom Sea-World-Team geschenkt, die sie gegen ihre nassen Sachen eintauschen konnten.

Denn als sie bemerkt hatten, dass die Popularität des Vergnügungsparks durch die beiden wohl ansteigen und die Besucherzahlen in die Höhe schnellen lassen würde, waren sie auf einmal mehr als freundlich. Die Sänger bekamen noch eine Tageskarte für zwei geschenkt, die sie jedoch an die beiden Mädchen weitergaben, die ihnen ein wenig mit der deutschen Sprache unter die Arme gegriffen hatten.

"Sag mal, Shuichi...", meinte Ryuichi, der seinen Kopf auf Shuichis Schulter gelegt hatte, als sie in der obersten Gondel des Riesenrades auf das Lichtermeer unter sich blickten.

"Wie hast du das mit den Lautsprechern hinbekommen. Ich meine, die stellen die sicher nicht alle freiwillig auf das Mikro ein, nur damit du da reinbrüllen und die Kunden verscheuchen kannst..."

"Tja, die Mädchen haben mir geholfen. Wusstest du, dass die beiden zur Hälfte Japanerinnen sind? Deshalb konnten sie beide Sprachen so gut, sie sind von klein auf so aufgewachsen. So durfte ich auch dort telefonieren, um K bescheid zu sagen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass der ohnehin schon den Secret Service auf Tatsuha angesetzt hatte..."

"Ach, und wenn ein Kind anrennt und meint, schaltet mal bitte alle Lautsprecher ein und lasst den da mal eben um die halbe Welt telefonieren, dann machen die das auch?"

"Zuerst wollten sie nicht, aber dann hat die Kurzhaarige so lange auf sie eingeredet, bis sie es genervt gemacht haben."

Ryuichi lachte auf.

"Ach so. Heute war wirklich ein seltsamer Tag. Aber jetzt hab ich wenigstens verstanden, woher die Zwei uns kannten. Schade, dabei dachte ich, wir hätten es mit unserem Bekanntheitsgrad bis nach Europa geschafft."

"Was nicht ist, kann ja noch werden.", meinte Shuichi und lehnte seinen Kopf gegen Ryuichis. Seine Hand suchte die des Älteren, umfasste sie fest. Dann blickten sie schweigend auf die Flut der Lichter des Vergnügungsparks, bis das Riesenrad seine Runde weiterdrehte und sie in einem langen Kuss versanken.
 

Mit triefenden Augen standen sie auf dem Flughafen Tokio Narita und wurden von einem ganzen Schwarm Fans umzingelt.

Wenn sie es recht bedachten, waren die letzten drei stressigen Urlaubswochen doch richtige Entspannung. Die Fans schrieen und johlten, sie grölten und erhoben Banner mit widerlichen, erotisch angehauchten Aufschriften. Entnervt versuchten sie durch die Massen zu kommen, latschten zu ihrem Auto und bemerkten, dass es aufgebockt war. Alle vier Räder waren abmontiert worden. Die beiden schauten ziemlich blöd aus der Wäsche, dann stieß Ryuichi einen ziemlich lauten Fluch aus, der sogar Shuichi zusammenzucken ließ. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich ein Taxi nach Hause zu nehmen. Um das Auto müssten sie sich dann wohl oder übel in ihrer letzten freien Woche kümmern, in der sie sich eigentlich von den Urlaubsstrapazen erholen wollten.

Auf dem Weg tuschelten sie, wie sie den gigantischen Fahrtkosten entgehen könnten und entschieden sich, einfach bei einer Kreuzung zu türmen, da sie der Taxifahrer seltsamerweise nicht zu kennen schien.

Gesagt, getan.

Das Taxi hielt mit quietschenden Reifen, Ryuichi riss die Tür auf, sprang raus und rannte zum Kofferraum, riss diesen ebenfalls auf, während Shuichi Schmerzensschreie ausstieß, sich heftig krümmte und in einer Tour: "Ich glaube, ich habe einen Blinddarmdurchbruch!", schrie, um den Taxifahrer abzulenken, der nun auch verzweifelt versuchte, sich um ihn zu kümmern. Schließlich rollte sich Shuichi nach draußen, blieb dort regungslos liegen, während es der Fahrer mit der Panik bekam und mit der offenen Tür losbrauste.

Ryuichi blickte dem Taxi mit Schweißtropfen an der Schläfe hinterher, hatte die Koffer in beiden Händen, wobei bei einem der Reißverschluss aufging und sich sämtliche Sachen Shuichis auf der Straße wieder fanden.

Ryuichi kreischte auf, genau wie Shuichi und sie sammelten die Kleidung, insbesondere die knallbunten Boxershorts rasch wieder auf, um sie zurück in den Koffer zu stopfen.

Eine Traube von Menschen hatte sich um sie gestellt, fingen an zu lachen und einige versuchten sich, ein paar Unterhosen von Shuichi unter den Nagel zu reißen, bis Ryuichi die Spielzeugknarre aus dem Vergnügungspark zog und sie in die Höhe hielt.

"Haut jetzt ab oder es knallt!", meinte er, funkelte einmal bösartig in die Runde.

Dann entriss er einer fetten Frau Shuichis Unterhose und stapfte mit dieser zu seinem Koibito zurück, stopfte die Hose in die Tasche und zog sie zu. Dann liefen sie los, mussten noch etwa zwei Viertel durchqueren, ehe sie zu Hause ankommen würden, gingen noch schnell in einen 24 Stunden-Markt, um rasch das Nötigste einzukaufen und machten sich schließlich rasanten Schrittes auf und davon.

Mit beinahe zitternden Händen schloss Shuichi die Tür auf, atmete den Duft der Wohnung ein. Wie sehr hatte er das vermisst. Überall roch es nach Ryuichi.

Er streifte sich die Schuhe ab und ging schnüffelnder Weise durch alle Räume. Allerdings hatte sich der Geruch seit er hier wohnte schon ein bisschen verändert, es roch auch nach ihm. Er erinnerte sich, dass es bei Yuki ganz genauso gewesen war, jedoch hatte da alles den bitteren Beigeschmack von Zigarettenqualm, der sich wohl in den Vorhängen festgesetzt hatte.

"Zu Hause ist es doch am schönsten!", meinte der Kleine, blickte sich dann freudig zu Ryuichi um. Dieser lächelte. Es freute ihn, die Worte "zu Hause" aus Shuichis Mund zu hören...

Sie waren jetzt zwar schon eine ganze Weile zusammen, aber er sah es immer noch nicht als selbstverständlich an. Shuichi war einfach etwas Besonderes, als dass man ihn auch nur in irgendeiner Weise als selbstverständlich ansehen könnte. Sicher hatte Yuki dies ab und an getan, er hatte ja oft genug gemerkt, wie niedergeschlagen Shuichi war, wenn Yuki ihn wieder einmal nicht beachtete oder vor die Tür setzte, dabei jedoch davon ausging, dass er ohnehin zurückkehren würde.

Nein, so könnte er Shuichi nie behandeln. Besonders nicht nach alledem, was er schon durchgemacht hatte.

Er schritt auf ihn zu, schloss dann sanft seine Arme um den kleinen Körper, drückte ihn lieblich an sich.

Shuichi errötete ein wenig, erwiderte die Umarmung jedoch und schmiegte sich an Ryuichis Brust, strich mit der sanften, ganz leicht gebräunten Haut seiner Wange über Ryuichis Hals, bis er mit den Lippen dort hängen blieb und ihn sanft liebkoste. Im Älteren löste sich ein Schauer nach dem anderen aus, dann nahm er Shuichis Kopf in beide Hände und führte ihn zu seinem Gesicht, drückte ihm die Lippen auf und drehte nun das Köpflein, welches er noch immer festhielt. Shuichi war etwas überrascht, wie heftig dieser Kuss dadurch wurde, ließ es sich aber gefallen, bis er die Arme um Ryuichi legte, welche er schließlich unter dessen Oberteil schob, um ihn mit seinen kalten Händen ein wenig zu erschrecken. Der Ältere zuckte auch sichtlich zusammen, umfasste dann Shuichis Hinterteil und zog ihn auf seine Arme, um ihn ins Badezimmer zu tragen. Dort löste er den Klammergriff des Jungen, zog ihm rasch alle störenden Sachen vom Leib und schubste ihn geradezu in die Dusche, bis er sich selbst rasch allen lästigen Stoff abstreifte, um sich zu Shuichi zu gesellen. Das heiße Wasser prasselte auf sie nieder, Shuichi schloss genießerisch die Augen, als er merkte, wie es den ganzen Staub und die Müdigkeit von seinem Körper spülte.

Ryuichi betrachtete Shuichis Statur. Er war noch immer ziemlich dünn, fast schon dürr, aber er hatte sich jetzt so daran gewöhnt, dass er es sich gar nicht mehr anders vorstellen konnte. Sanft strich seine Hand über Shuichis flachen Bauch, dann hinauf zu dessen Brust, bis zur Schulter mit der langsam verblassenden Narbe, die er von dem Zwischenfall in New York hatte. Ryuichi schnappte sich das Duschgel und fing nun an, Shuichi sanft einzuschäumen, was dieser ihm gleich tat, bis eine wilde Schaumschlacht entstand und der Jüngere von beiden einen halben Liter Seifenwasser intus hatte, wobei er immer wieder Seifenblasen ausspuckte und Ryuichi lauthals zu lachen begann.

Allerdings fragte er sich eines: Warum sie vorher nicht noch im Inbegriff gewesen etwas zu tun? Was war das noch gleich?

Shuichi zuckte die Schultern, hielt seinen Kopf nach oben und ließ sich etwas Wasser in den Mund laufen, um damit zu gurgeln und den Seifengeschmack endlich wieder loszuwerden. Er trank noch einige Schluckte, verschluckte sich aber, als er Ryuichis Hand in seinem Schritt spürte. Hastig drehte er den Kopf weg, spuckte etwas Wasser aus und hustete, blickte dann, als er sich wieder beruhigt hatte, zu seinem Freund.

"Was sollte das?", quiekte der Junge, merkte, dass Ryuichis Hand sich noch immer an einer mehr als ungünstigen Stelle befand und bekam gegen seinen Willen rote Bäckchen. Er versuchte sich, Ryuichi zu entziehen, ließ sich also auf die Knie sinken, worauf der andere ihn losließ. Shuichi seufzte.

Er wusste ja, worauf das hinauslaufen würde.

Der Junge grinste, als er sich nun genau auf der Höhe von Ryuichis bestem Stück befand, in welches nun eine Menge Leben Einzug fand. Sanft legte Shuichi seine Arme um Ryuichis schmale Hüften. Er betrachtete die Länge seines Freundes, blickte dann mit den unschuldigsten Augen zu ihm auf, die er zu Stande bringen konnte und steckte die Zunge raus, womit er Ryuichis empfindliche Spitze antippte. Der Ältere keuchte auf, seine Hände stützten sich an der nassen Duschwand fest, fanden jedoch keinen Halt, da sich durch das heiße Wasser ein rutschiger Film gebildet hatte.

„Uhn, Shu…“, keuchte er, musste stark zusehen, nicht einfach in ihn zu stoßen, konnte sich aber mit Mühe und Not zurückhalten.

Der Jüngere nahm ihn nun ganz in sich auf, hielt Ryuichis Becken dabei fest und spürte regelrecht, wie weich dem anderen die Knie wurden und begannen zu schlottern.

„Shu-chan…“

Schon wieder so ein Blick, diese flinke, kleine Zunge; das alles machte ihn wahnsinnig. Das war kaum zum Aushalten!

Ryuichis Atemzüge wurden immer kürzer. Schon wieder hatte der Kleine eine äußerst empfindsame Stelle gefunden, wieder diese unschuldigen Augen.

Oh, Shuichi war ja so verdorben…

Dann kam dieses befreiende Glücksgefühl und als Ryuichi die Augen öffnete und wieder halbwegs klar denken konnte, stupste Shuichi seinen Bauch mit der Nasenspitze an, versank mit der Zunge kurz in Ryuichis Bauchnabel und wanderte weiter hinauf, bis er an seinem Hals angekommen war, um bei ihm nun als Rache für den Knutschfleck im Vergnügungspark ebenso einen zu hinterlassen. Jetzt konnte Ryuichi mal eine Weile mit Rollkragenpullover oder Halstuch herumlaufen.

Ryuichi belächelte das jedoch nur. Er hatte sich wieder gefangen und umfasste die zierlichen Schultern seines Freundes mit beiden Händen, drückte ihn nun seinerseits an die Duschwand. Sanfte Lippen begannen, Shuichis vor Erregung bebende Haut zu liebkosen, Ryuichis Hände und seine Zunge taten ihr übriges.

Der Grünhaarige genoss jedes Geräusch, jede Regung, die von Shuichi ausging, sog alles in sich auf wie ein trockener Schwamm das Wasser…

Ryuichi lächelte, küsste den schlanken Hals hinauf bis zum Ohr und atmete in dieses. Er hatte einmal gehört, dass einige Menschen am Ohr sehr empfindlich sein sollen. Mal sehn, ob Shuichi dazugehörte. Er schob sein Bein zwischen die Shuichis, dann ließ er seine Zunge sanft die Konturen des Ohres nachziehen, ehe er mit der Zunge darin versank und durch die Ohrmuschel leckte.

Shuichi quiekte auf, krallte sich an Ryuichi fest und kaum war eine Sekunde verstrichen, da wurde er auch schon über die Klippe katapultiert.

Keuchend lehnte er sich zurück und wäre an der Wand hinabgerutscht, wenn Ryuichi ihn nicht gehalten hätte. Dieser nahm sein Bein vorsichtshalber weg und blickte den Jungen verdutzt an. Okay, anscheinend war Shuichi an dieser Stelle überaus empfindlich!

Er schüttelte den Kopf und entschied sich, nicht davon zu sprechen, denn angesichts Shuichis hochroten Kopfes, war das wohl auch besser so.

Ryuichi lächelte. Das war dem Kleinen wohl peinlich. Dabei konnte er doch gar nichts dafür.

Es war ja auch überhaupt nichts Schlimmes!

Wie süß…

Sanft hob er das Kinn des Jungen an, schaute ihm in die flackernden Augen und drückte ihm die Lippen zart auf, nur um kurz daraufhin in einen neuen Strudel der Begierde zu fallen.

Nach einer Weile stiegen sie völlig verschrumpelt aus der Dusche, trockneten sich gegenseitig ab, wobei Shuichi wieder eine mehr als rote Birne bekam, zogen sich an und schauten ein wenig fern, immerhin musste man ja auch dem Laufenden bleiben.

Ryuichi zappte ein wenig durch die Kanäle und den beiden blieb beinahe der Mund offen stehen, als sie sich auf fast allen Sendern fanden, küssender Weise und von Delfinen umzingelt. Shuichis Augen waren so groß wie Suppenschüsseln, als er sah, wie gewaltvoll der Delfin ihn eigentlich gebissen hatte.

Er blickte Ryuichi an, der nicht so recht wusste, was er davon halten sollte.

"Sieht aber cool aus, oder, no da?", fragte er, blickte Shuichi an, der versuchte einen Kanal zu finden, auf dem etwas anderes kommen würde. Insgeheim fragte er sich, warum K noch nicht bei ihnen angerufen hatte, oder Hiro oder sonst wer, den sie kannten. Aber sie hatten ja niemandem gesagt, dass sie auch eine Woche Urlaub auf Balkonien eingeplant hatten und somit zu Hause waren.

Endlich fand Shuichi einen Kanal, auf dem IKEA-Möbel vorgestellt wurden, kuschelte sich an Ryuichi und starrte gebannt auf die Mattscheibe.

"Das hier ist Björn!", sagte eine Frau mit merkwürdigem Akzent.

"Er ist der beste Schrank in unserem Sortiment, wenn man mal von Klaus, Heintje und Bertl absieht."

Ryuichi zog eine Augenbraue in die Höhe, legte seinen Kopf dann in die federweichen Sofakissen und zog Shuichi dichter an sich, der sich bereits in eine Flauschdecke gehüllt hatte. Ryuichi strich ihm durch sein wohlig duftendes Haar, bis dem Kleinen die Augen zufielen und er begann, von Schränken namens "Heintje" und "Markus Maria" zu träumen.
 

Ryuichi wollte ebenso die Augen schließen, doch er hörte tief aus einer Reisetasche sein Handy klingeln. Er winkte ab, schloss die Augen, wollte endlich schlafen, doch das Handy klingelte unaufhörlich weiter.

Genervt drückte Ryuichi Shuichi von sich, da brauchte er nicht allzu zärtlich sein, denn wenn dieser einmal schlief, bekam man ihn ohnehin nicht wieder wach. Der Grünhaarige stapfte zu seiner Tasche, setzte sich davor, öffnete sie extrem langsam und begann dann, darin herumzuwühlen. Endlich fand er das vibrierende Teil und wollte gerade abnehmen, da hörte es auf zu klingeln.

Der Junge verzog das Gesicht, blickte auf die Anzeige, doch es stand keine Nummer darauf. Er zuckte mit den Schultern und legte das Telefon wieder beiseite, stampfte zurück zur Couch und legte sich wieder hin, woraufhin er gleich den Kleineren an sich kleben hatte, der ihn herzlich umarmte und fast die Luft abschnitt.

Ryuichi wollte erneut einen Versuch starten, die Augen zu schließen, da piepte es wieder los. Genervt drückte er Shuichi weg, doch dieser wollte sich partout nicht von seiner Wärmequelle lösen, weshalb er einfach losstiefelte und den Kleinen, der um seiner Hüfte hing, hinter sich herzerrte.

Er erreichte sein Telefon, schnappte es sich und wollte abnehmen, als es wieder aufhörte zu klingeln.

Sein Gesicht machte den Anschein, jeden Moment zu explodieren, also nahm er das Handy mit zur Couch und legte es auf den Tisch, schaltete noch den Fernseher aus, wo gerade Clarissa und Annemarie, zwei Kissenbezüge, vorgestellt wurden.

Ryuichi verzog das Gesicht. Irgendwie war Homeshopping das Letzte! Wenn die Leute nicht mal mehr zum Einkaufen raus gehen, werden bald alle so rumlaufen wie in Amerika. Er dachte an die Zeit zurück, in der er in Amerika gelebt hatte. So klein und schmächtig hatte er sich sein ganzes Leben nicht gefühlt und wenn die Leute nicht bald doppelt so groß waren wie er, dann waren sie dreimal so breit. Er legte die Beine wieder auf die Couch, zog die Decke abermals über sich und Shuichi, der nun auf seinem Bauch lag und schnurrte, wie ein kleines Miezekätzchen; da klingelte das Handy erneut. Ryuichi grinste, langte mit einer Hand auf den Couchtisch und wollte gerade abheben, da hörte es schon wieder auf zu klingeln.

"ALSO VERARSCHEN KANN ICH MICH ALLEINE!!!", kreischte er, schmiss das Telefon gegen die nächste Wand, sodass es in seine Einzelteile zerbrach und einen langen, schiefen Pfeifton ausstieß. Ryuichi klingelte es in den Ohren. Völlig entnervt und mit abstehenden Haaren schmiss er ein paar Sofakissen auf die Stelle, bis das Klingeln nicht mehr so laut war und er seinen Kopf auf die Couch knallen ließ, die Augen schloss und endlich seine Ruhe hatte.

Er lag eine Weile da, genoss die Stille, hörte Shuichis gleichmäßiges Atmen, sein Schnurren, ab und an auch mal seinen Namen, wurde von seinem kleinen Freund besabbert, doch das machte ja nichts, solange es von Shuichi war...

Langsam aber sicher glitt Ryuichi ebenso in den Schlaf, da wurde er vom Klingeln des Haustelefons geweckt. Er öffnete die Augen, verleierte sie, stand auf und war mit drei riesigen Sätzen im Flur, nahm das Telefon ab und brüllte hinein:

"Mein Gott, was ist denn? Kann man denn hier nicht mal fünf Minuten seine Ruhe haben?"

"Oh, stör ich euch gerade bei etwas? Ich hoffe, du hast das Kondom benutzt, dass ich..."

"Oma...", sagte Ryuichi genervt.

"Nein, wir versuchen grad zu schlafen, weil wir erst vor ein paar Stunden aus Deutschland zurückgekehrt sind."

"Deutschland, oh..."

"Ja, wir haben dir auch eine Postkarte geschrieben, aber sicher kommt die erst in zwei Monaten an, die Post ist ja immer schrecklich langsam."

"Da freu ich mich aber."

"Hast du versucht, hier die ganze Zeit anzurufen?"

"Ja, ich habe mein neues Handy ausprobiert, aber irgendwie komme ich mit der Technik noch nicht klar.", sagte die alte Stimme.

"Aber jetzt geht es, ich telefoniere nämlich auch gerade damit, mein Junge."

"Ah ja... und du wolltest es nur mal eben ausprobieren, oder wie?"

"Und dich fragen, wann du mich mal wieder besuchen kommst. Du warst schon 6 Jahre nicht mehr hier."

Ryuichi stockte. War er wirklich schon so lange nicht mehr zu Hause gewesen? Er hatte gar nicht gemerkt, wie doch die Zeit verging, aber seine Karriere mit NG, dann der Amerikaaufenthalt und später hatte er ja schließlich Shuichi...

Apropos Shuichi.

"Darf ich Shuichi mitbringen?", fragte er, fühlte sich in seine Kindheit zurück versetzt, da er ja jetzt machen konnte was er wollte und eigentlich niemanden fragen brauchte.

"Ich hoffe doch, dass er mitkommen wird."

Ryuichi lächelte.

"Ok, dann sehen wir uns morgen."

Er hörte noch, wie sie ein Geräusch der Verzückung machte und schließlich abrupt auflegte.

"Oma? Oma!", rief Ryuichi, doch dann konnte er nur noch ein Rauschen und schließlich einen Signalton hören.

Er zuckte mit den Schultern, legte ebenfalls auf und schlenderte ins Wohnzimmer zurück, legte sich wieder auf die Couch und rückte näher an Shuichi.
 

~to be continued~



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Xx-SaSa-xX
2009-02-28T10:58:34+00:00 28.02.2009 11:58
yes, das geschieht tatsuha recht XD
omg, wie ryuichi ihm gefolgt ist war richtig spannend und irgendwie auch gruselig o.o kein wunder, dass sich tatsuhas meinung über ihn von ehemals süß zu gemeingefährlich ändert *g* ich musste so lachen, als ryu shuichi mit seinen berührungen und küssen demonstrativ als "seins" vor tatsuha markierte. das mit anzusehen muss für ihn schlimmer gewesen sein, als alles andere! ryuichi kann ja so gemein sein XD
und endlich haben sie den rekordversuch geschafft /^o^/
Von: abgemeldet
2007-02-10T17:08:57+00:00 10.02.2007 18:08
manchmal überlege ich, wie die FF Leser solche langen Kommis hin bekommen o.Ó dagegen sehen meine klein aus .__________________.
na ja alle Fälle ein Kapitel habe ich schon mal nach geholt *fg*
so... das Kapitel war wieder mal hammergeil >.<
vorallem das mit der Spielzeugpistole war lustig xD
das spannenstew war, wo Ryu Tatsuya hinter gerannt ist *~*
nu ja und jetzt hörst schon wieder auf, jetzt weiß ich nicht mehr, was ich schreiben soll xD
dann mach ich schluss o.O

bai that Tsuna-Viehs x3
und mach weiter so ^^b
Von:  Tainja
2007-01-27T09:59:20+00:00 27.01.2007 10:59
Ryu hat mir am anfang des kapitels richtig angst gemacht! aber es war ganz cool wie er mit tatsu umging...naja das er ihm weh tun woltle, dass wir nicht sonen gute idee, aber alles andere. Gut das shu ihn aufgehalten hat! SHuchans numemr war aber auch geil und tatsu nen zölibat aufzuerlegen ist auch echt ne gute idee!^^ sehr hart, aber auch fäihr irgendwie, aye? das mit den bösen worten aus unschuldigen mündern *rofl* wenn man bedenke, das ryu unter dusche dachte, wie verdorben shu doch wär. *räusper* shu ist aber auch echt süß und geil. die numemr unter der dusche zuhause ist auch herrlich von wegen im inbegriff etwas zu tun, na es ist ihnen ja wieder eingefallen *gg* ah ja die kinder sind geilo!^^ schocken echt! und das mit de, rekordkuss ziwischen delfinen *rofl* einfach nur lustig!!!!^^ ah ja das mit den ohren...das ist echt fieso wenn man da so empfindlich ist T_T die oma von ryu is cool^^ aber omas und moderne dinge...das kann schon en disaster werden XD~
ah ich freu mich aus neu kapitel (wenn ich das denn auch mibekomme T_T)
liebe grüße
das verrückte täubchen tai
p.s. puh...mit dem lesen aufgeholt^^ *freu*
Von: abgemeldet
2007-01-25T14:44:29+00:00 25.01.2007 15:44
Die Story ist im großen und ganzen... SUPERMEGAMÖRDERGEIL!!!! Ich konnte einfach nicht mehr aufhören mit lesen! Hoffentlich geht es bald weiter!!!
Liebe Grüße, dein neuster Fan Sephiroth-Chan

P.S. Könntest du, wenn du Zeit hast, auch meine FF ´Kartenhaus´ lesen? Büddddeee! Es ist zwar noch nicht viel, aber ich arbeite gerade daran! Wenn sie dir gefällt und du am Ende nicht eingeschlafen bist *was ich mir sehr gut vorstellen kann* *seufz* könntest du sie ja weiterempfehlen... *mittellergroßenaugenanseh* Bye bye von Sephiroth-Chan
Von:  JemoKohiri
2007-01-21T21:21:25+00:00 21.01.2007 22:21
Gott, hab ich mich jetzt erschrocken, Ryu war ja echt beängstigend und jetzt weiß ich auch wieder wieso ich mich vor dieser Seite an ihm so sehr fürchte und froh bin, wenn sie erst gar nicht zu tage tritt. Es ist absolut beängstigend und beklemmend, fast sogar unerträglich. Ok, wir wissen im Grunde alle, dass Ryu auch anders kann, wenn es sein muss, aber ich werde mich wohl nie an diese Seite in ihm gewöhnen. Nicht weil ich es nicht möchte, sondern einfach weil sie für zu grausam ist und sich dem entgegenstellt was ich sonst mit Ryuichi verbinde. Nichts testo trotz beeindruckt mich genau diese Seite Ryus in diesem Kapitel auf eine beunruhigende Art und Weise. Beunruhigend, da mein Innerstes aufschreit, aber ich nicht umhin komme mir die einzelnen Absätze immer und immer wieder durchzulesen. Und jedes Mal wieder raubt mir die Wut Ryus den Atem, immer wieder erschlägt sie mich und würde ich nicht sitzen, so wäre ich sicher vom Stuhl gefallen. In Ryu kommt ja in diesem Moment alles hoch, die Vergewaltigung, Shuichis verändertes Wesen seit dem und überhaupt alles, innerhalb weniger Sekunden stürmte alles wieder auf ihn ein und von Tatsuha kommen nur solch dämliche Fragen. Ich bin wirklich mehr als froh, dass Ryu nicht noch mehr ausgetickt ist und die Sache „glimpflich“ ausging, wobei Shuichi da auch nicht wirklich unschuldig dran war. Allerdings muss man Ryu zu gute halten, dass die Wut ja seit langem in ihm gärt und das nicht erst seit der Sache mit Shuichi, schließlich musste er ähnliches in seiner eigenen Kindheit bereits durchmachen… Heißt aber nicht, dass es andere Mittel und Wege gibt sich dem entgegen zu stellen. Ich weiß ebenfalls, dass der Mensch im Grunde nicht schadenfroh sein sollte, aber hier mache ich doch mal ne Ausnahme. So sehr mich auch Ryus Aktion verschreckt hat, umso eindrucksvoller war sie sicher für Tatsuha. Ich glaube kaum, dass es er das so schnell weniger vergessen wird. Weniger wegen dem was Ryu gemacht hat, sondern eher angesichts der Tatsache, dass es ja sein RYU. Es war sein RYU der ihm dermaßen die Leviten gelesen hat, ihn dermaßen geringfügig behandelte und die Frechheit besitzt vor seinen Augen mit Shuichi zu schmusen! Vor seinen Augen, dass muss man sich mal überlegen! Jeder andere würde sagen: Na und, ist doch keine Katastrophe, aber wir wissen es besser.^^ Um das Ganze mal zum Ende zu bringen, ich bin von diesem Spiel zwischen Wut, stille „Liebe“ und „Standpauken“ äußerst begeistert, denn ich werde nicht müde mich darin immer mehr zu vertiefen. Eines erstaunte mich am Ende dann aber doch und das war Tatsuhas Reue. Erstaunlich wie nachgiebig der Mensch mit einem Schlag werden kann. Ich hoffe nur, dass Tatsuha sich diesmal an das Ultimatum hält, allerdings glaube ich nicht, kann es im Moment nicht glauben, dass er das besonders lang durchhält, nicht Tatsuha, jeder andere vielleicht ja, aber er nicht…
Ich weiß, diesmal ist der Kommentar um einiges kürzer wie die anderen, aber da mich zur Zeit fast ständig Kopfschmerzen quälen, habe ich nicht die Konzentration, um genauer darauf einzugehen, dennoch hoffe ich, dass dir der Kommentar gefällt und du damit etwas anfangen kannst. Man liest sich.^^
Ach ja, typisch K, war ja klar, dass der dafür sorgt, dass ihr Rekordversuch überall zu sehen ist, etwas anderes hätte mich auch gewundert.^^
Von:  LintuAki
2007-01-16T21:17:51+00:00 16.01.2007 22:17
Ryu mit seiner leicht wahnsinnigen Ader kam mal wieder supi rüber... Hab mich gefreut das Tatsuha endlich einen auf'n Deckel bekam!
Die Delfine fand ich 'n bisschen frech, wie können die sich einfach an Ryus Hintern vergreifen?!
Und Ryus Omi zum Schluss... hach, ich find die Frau einfach klasse *g* Die soll nur so bleiben wie sie ist!

Tschü, schreib schnell weiter!!!
Von:  ectoBiologist
2007-01-16T14:53:01+00:00 16.01.2007 15:53
*miepz*
Maaah....die Szene mit dem Definbecken fand ich so süß...
*sich das vorstellen musste*
*dich knuddl*
Du bist einfach die beste....
*knutscha*
Hab dich lieb^^
*dir nen Ryu und nen Shu-Plüschie schenk*
Damit kannsu die FF nachspielen ;)
Von:  kleineAlexiel
2007-01-15T18:54:42+00:00 15.01.2007 19:54
Ich hab ma wieder Geheult vor Lachen, und wär, einma fast vom Stuhl gefallen, ohne Witz jetz.
Meine Eltern ham mich shon doof angeguckt, also hab ich mich jetz kurzer Hand aufm Klo eingeschlossen!
xD...
es war ma wieder sooooo~ Geil
...zum Schluss die Oma nochma...
..echt umwerfend.....
Meineabsolute lieblings FF!
*luv it soooooooooooo~ much*
Von:  Lumis
2007-01-15T16:48:19+00:00 15.01.2007 17:48
*g* die Oma von Ryuichi gefällt mir ^^
*freu* nächtes kapitel wahrscheinlich mit der oma von ryuichi ^^
bitte schreib schnell weiter
Von:  RayDark
2007-01-15T12:54:32+00:00 15.01.2007 13:54
xD
Mal wieder ein actiongeladenes Kapitel!
Es ist einfach genial geworden.
Der Kampf mit der unechten Pistole, die Delfine, das Telefon...

Einfach genial, mach weiter so!


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