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Cowboy Bebop

Japanisch Kanji: カウボーイビバップ
Erstmalig erschienen: 1998
Produzenten: Bandai Visual
Animationsstudio: Sunrise
Anzahl Episoden: 26
TV-Serie: Cowboy Bebop
Manga: Cowboy Bebop
Kinofilm: Cowboy Bebop - Der Film
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Ed und Spike Spiegel
Faye Valentine
Jet Black
(c) 1998 by Sunrise, Inc.

Review von Daniel Benkmann am 31.03.2002

Wir schreiben das Jahr 2071. Die Menschheit hat sich dank der Erfindung von Hyperraum-Sprungtoren über das gesamte Sonnensystem ausgebreitet. Nur die Erde selbst bleibt nach einem schrecklichen Unfall im Jahr 2022, der die Verstrahlung großer Teile der Erdoberfläche zur Folge hatte, weitestgehend unbewohnt. Doch wie damals im Wilden Westen kann das Gesetz nicht mit der schnellen Expansion der Grenzen mithalten. Die Kriminalität floriert, interstellar operierende Verbrechersyndikate bekriegen sich gegenseitig, und die Polizei muss sich auf die Hilfe von Kopfgeldjägern, den sogenannten "Cowboys", verlassen um der Lage wenigstens halbwegs Herr zu werden.

Ex-Gangster Spike Spiegel und Ex-Cop Jet Black sind solche Cowboys. Gemeinsam kreuzen sie mit ihrem Raumschiff "Bebop" durchs All - immer auf der Suche nach einem guten Fang, der möglichst viel Kopfgeld einbringt. Aber trotz ihrer einschlägigen Erfahrung mit kriminellen Elementen schaffen es die beiden irgendwie immer wieder am Ende mit leeren Händen dazustehen. Selbst wenn sie mal erfolgreich waren, geht die ganze Belohnung in der Regel sofort wieder für nötige Reparaturen oder Strafzahlungen wegen der Zerstörungen, die sie bei der Jagd angerichtet haben, drauf.

Man sollte also meinen, dass die Beiden schon genug Probleme hätten, aber der Spaß geht erst so richtig los, als sich die spielsüchtige Faye Valentine und das 13-jährige Hacker-Wunderkind Edward Wong Hau Pepelu Tivrusky IV. (oder kurz "Ed") der Crew anschließen. Nicht zu vergessen natürlich Ein, ein herzallerliebster, aus dem Labor geflohener "data-dog". Zusammen bekämpfen die Fünf alles von Drogendealern über Hacker bis hin zu militanten Umweltterroristen. Dabei sind sie zudem ständig auf der Flucht vor ihren eigenen düsteren Vergangenheiten. Die meiste Zeit versuchen sie aber nur irgendwo eine anständige Mahlzeit zwischen die Zähne zu bekommen.
 

Meine Meinung:

Bei Cowboy Bebop bin ich versucht mein Review auf nur einen Satz zu beschränken: Schaut euch die Serie an! Ja, Cowboy Bebop ist einfach so verdammt gut, dass ich der Ansicht bin jeder (ob Anime-Fan oder nicht) sollte mindestens ein paar Folgen davon gesehen haben. Da der werte Leser aber wahrscheinlich nicht auf diese Seite geklickt hat um ein unreflektiertes Ein-Satz-Statement zu lesen, will ich versuchen genauer darzulegen, warum Cowboy Bebop meiner Meinung nach zu den besten Animes überhaupt gehört.

Was einem zuerst beim Ansehen von Cowboy Bebop auffällt ist, dass die ganze Serie förmlich trieft vor lauter Coolness und Style. Die Charaktere, die Storys, die Designs, die Dialoge - an die einzigartige Atmosphäre von Cowboy Bebop kommt kein mir bekannter Anime heran. Am ehesten kann man das Feeling der Serie vielleicht noch mit dem von "Lupin III." vergleichen, insbesondere was die Dynamik zwischen den Charakteren und die stets vorhandene Selbstironie betrifft. Aber auch dieser Vergleich wird Cowboy Bebop nicht ganz gerecht. Cowboy Bebops perfekte Synthese aus Film Noir, Action, Science Fiction und Humor ist einfach unvergleichlich. Wenn ich die Serie aber mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre "cool" sicher das erste, das mir einfiele.

Es wäre leicht die Serie wegen ihres Settings in die Science Fiction Schublade zu stecken, aber in der Tat würde man damit noch nicht mal an der Oberfläche dessen kratzen, was Cowboy Bebop eigentlich ausmacht. Denn die Storys von Cowboy Bebop decken eine Vielzahl an Genres ab. Von der urkomischen "Alien"-Parodie über extrem actionreiche Folgen, die aussehen als hätte John Woo persönlich Regie geführt (sogar die Tauben wurden nicht vergessen), bis hin zur traurig-sentimentalen Liebesgeschichte ist alles vertreten (und noch viel mehr). Das erstaunliche daran ist allerdings nicht die pure Menge an Genres, bei denen sich Cowboy Bebop bedient, sondern vielmehr dass diese unterschiedlichen Elemente so perfekt zusammenpassen. Cowboy Bebop ist wahrlich mehr als nur die Summe seiner Teile. Die Serie schafft den Spagat zwischen Komödie und Tragödie, Action und Charakterdrama, Science Fiction und Western so perfekt, dass man sich wundert, warum sich andere Filme/Serien damit oft so schwer tun.

Wie die Vielseitigkeit der Serie schon vermuten lässt, erzählt Cowboy Bebop allerdings keine epische, durchgehende Geschichte, sondern ist extrem episodenhaft. Zwar gibt es ein Thema, das sich durch die ganze Serie zieht (Spikes Vergangenheit und seine Suche nach seiner Geliebten Julia), aber richtig damit befassen tun sich nur 5 der 26 Folgen. Die anderen Folgen haben zwar oft behutsame Andeutungen dieses Thema betreffend, stehen aber ansonsten mehr oder weniger für sich alleine und erzählen unabhängige Geschichten, die man sich theoretisch in einer beliebigen Reihenfolge ansehen könnte. Diese Episodenhaftigkeit mag nicht nach jedermanns Geschmack sein, aber neben der Tatsache, dass sie die enorme Bandbreite an Genres, die Cowboy Bebop abdeckt, überhaupt erst möglich macht, hat sie auch den Vorteil, dass die Serie dadurch einen extrem hohen "Rewatchability"-Wert erhält. Bei Serien, die eine durchgehende Handlung erzählen, wie etwa "Neon Genesis Evangelion", kann ich nicht so einfach mal eine Folge mitten aus der Serie in meinen Video-Recorder/DVD-Player reinschmeißen um sie zu genießen, da die Folge aus dem Zusammenhang gerissen nicht mehr sehr viel Sinn ergibt. Cowboy Bebop bietet hingegen quasi eine Ansammlung an kurzen Filmen, bei denen ich mir je nach Lust und Laune eine bestimmte Geschichte (sei es Komödie, Drama, Action etc.) herauspicken kann. So gesehen ist Cowboy Bebop sicher die ideale Serie, um sie sich in Video- oder DVD-Form in den Schrank zu stellen.

Ein Nachteil an der Episodenhaftigkeit ist allerdings, dass jeweils immer nur 25 Minuten Zeit bleiben um eine in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen. Manche der Folgen wirken deswegen ein wenig überfrachtet und ich hatte teilweise das Gefühl, dass sich einige Geschichten in einem 45-Minuten Format wesentlich besser hätten entfalten können. Kann aber auch sein, dass ich einfach nicht genug von Cowboy Bebop bekommen kann und deswegen längere Folgen haben will. :-)
Wie auch immer, man muss es der Serie hoch anrechnen, dass sie mit ihren Geschichten einen Level an Kreativität und Originalität erreicht, der bei episodenhaften Fernsehserien, insbesondere Anime-Serien, höchst selten ist, die in der Regel einen wesentlich formelhafteren Ansatz verfolgen und in jeder Folge immer nur dasselbe Grundprinzip variieren (*hust*Magical Girl*hust*).

Neben der Handlung ist, der Name der Serie deutet es ja schon an, Musik ein essentieller Bestandteil von Cowboy Bebop. Die großartige Komponistin Yoko Kanno, die schon zu vielen der besten Anime-Soundtracks aller Zeiten beigetragen hat (z.B. "The Vision of Escaflowne" und "Macross Plus"), lieferte hier das Glanzstück ihrer bisherigen Karriere ab. Ebenso wie die Serie selbst bringt der Soundtrack die verschiedensten Stile auf außergewöhnliche Weise zusammen und schafft somit eine unvergleichliche Soundkulisse, die Atmosphäre und Handlung der Serie nicht nur unterstreicht, sondern vielmehr mitdefiniert. Angefangen beim Blues macht der Soundtrack Abstecher in Richtung Country, Pop, Rock 'n' Roll und sogar Heavy Metal und Techno. Opern-Arie und Choräle existieren wie selbstverständlich neben energischen Jazz-Rythmen. Und jedes einzelne dieser unterschiedlichsten Musikstücke ist von dermaßen hoher Qualität, dass ich vor Yoko Kanno nur öffentlich meinen Hut ziehen kann. Der Soundtrack ist ein wahres Meisterwerk.

Als wäre das alles noch nicht genug, so gehört Cowboy Bebop auch aus technischer Sicht zur absoluten Spitzenklasse. Man mag angesichts der flüssigen Animationen und tollen Zeichnungen kaum glauben, dass es sich bei Cowboy Bebop wirklich nur um eine TV-Serie handelt. In der Tat habe ich schon einige OVAs gesehen, die technisch mit Cowboy Bebop nicht mithalten können. Obwohl an vielen Stellen Computeranimationen verwendet werden, fallen diese nicht negativ auf, sondern passen sehr gut zu den handgezeichneten Animationen. Nichts wirkt irgendwie künstlich, sondern alles strahlt eine extreme Lebendigkeit aus. Vor allem die äußerst dynamischen Kampfszenen gehören zu den besten, die ich bisher gesehen habe.

Argh, Cowboy Bebop hat einfach so viele gute Elemente (die genialen Vorschauen am Ende jeder Folge alleine sind es schon wert sich die Serie anzusehen), dass ich an dieser Stelle lieber abbreche, bevor mein Review noch 2 Seiten länger wird und den werten Leser noch mehr langweilt als es das ohnehin schon tut. Eine letzte Bemerkung sei mir aber erlaubt: Wenn ihr die Gelegenheit dazu habt, dann schaut euch unbedingt die englische Synchronisation der Serie an. Diese gilt in Fankreisen als eine der besten Anime-Synchronisation überhaupt und nicht nur meiner bescheidenen Meinung nach passen viele der englischen Sprecher sogar besser zu ihren Rollen als ihre japanischen Pendants. Insbesondere Wendee Lee als Faye Valentine ist einfach perfekt besetzt - Fans von Megumi Hayashibara mögen mir diese frevelhafte Aussage verzeihen.

Fazit: Was? Ihr seid immer noch hier? Jetzt geht schon gefälligst raus und besorgt euch diese Serie! :-)


Von: abgemeldet
28.10.2007 20:47
Action
Romantik
Humor
Anspruch
Handlung
Gesamt
Einer der besten Anime, die es gibt. Ultracoole Charaktere, massig Action, grandioser Soundtrack und jede Menge Humor. Fazit: "The work, which becomes a new genre itself, will be called.... Cowboy Bebop"

DVD
Cover Episoden: 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26



Termin: Mai 2009 - Firma: DYBEX - erschienen
Cover Episoden: 1,2,3,4,5



Termin: Juli 2003 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Cover Episoden: 6,7,8,9,10



Termin: Januar 2004 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Cover Episoden: 11,12,13,14



Termin: Januar 2004 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Cover Episoden: 15,16,17,18



Termin: Januar 2004 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Cover Episoden: 19,20,21,22



Termin: April 2004 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Cover Episoden: 23,24,25,26



Termin: April 2004 - Firma: Dynamic Visions - erschienen
Blu-ray
Cover Episoden: 26



Termin: Juli 2017 - Firma: DYBEX - erschienen
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