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Thinking about those Days

von

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Prolog

Möp
 

Und da bin ich wieder! Ich habe auch gleich die nächste FF im Gepäck, wie versprochen habe ich es noch diesen Monat geschafft und alle Klausuren sind auch bestanden. Jay! *Konfettiwerf*
 

An der FF jedenfalls habe ich nun schon während der Donnerwolf noch lief gearbeitet und habe endlich die Storyline soweit fertig, dass sie nur noch überarbeitet werden muss, was trotzdem noch ein Haufen Arbeit ist.
 

So, zur kleine Info:
 

In dieser FF habe ich etwas neues ausprobiert, es war reichlich schwer gewesen sich daran zu halten, aber es hat auch genau so viel Spaß gemacht.

Ich habe mich sozusagen als Autor mit der Kamera an Iruka dran geheftet. Der Leser wird nur das sehen, erleben und bemerken, was Iruka auch mitbekommt, immerhin ist es seine Geschichte. Ich wollte dabei nicht in die Ich-Perspektive wechseln, also bin ich in der dritten Person geblieben.
 

Nochmal kurz:

• dritte Person

• Man erfährt nur das was Iruka denkt, sieht, hört usw.
 

Alle anderen Charaktere handeln nur, da könnt ihr euch selber eure Gedanken zu machen, was sie gerade denken, oder warum sie so handeln. :)

Ich hoffe es ist mir hier kein Käse entstanden und es wird euch doch gefallen. Immerhin steckt hier wieder sehr viel Arbeit drin und ich würde mich über eure Meinungen sehr freuen.

Leider muss ich eine Kleinigkeit sagen, ich werde nicht so oft posten können wie beim Donnerwolf, ich stecke gerade sehr im Stress mit der UNI, dennoch sollte jede Woche, oder jede zweite Woche drin sein. Ich habe mich bis auf im Prolog versucht an die etwa 4000 Worte pro Kapitel zu halten (+ / - ein paar mehr, meist ... eigentlich immer + xD) , aber ich denke Ausreißer wird es vielleicht auch mal wieder geben. Wobei bis jetzt sieht es ganz ok aus.

Versprechen hingegen kann ich wirklich, die FF wird nicht pausiert und auch nicht abgebrochen, immerhin steht so gut wie alles schon. ;)
 

Zu guter Letzt, ja ich weiß, als Prolog etwas lang, aber was solls. xD
 

Dann wünsche ich euch mal viel Spaß bei schmökern.
 

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Prolog
 

Es war ein lauer Sommertag, es war nicht zu heiß und nicht zu kühl. Genau richtig, um mit der Familie einen Ausflug zu machen, oder um im Garten zu arbeiten, oder aber um mit seinem Liebsten entspannt die Zeit zu verbringen.

Die Vögel besangen den Tag in guter Laune und verliehen ihm so eine friedliche Atmosphäre. Es war beinahe schon zu friedlich. Von seinem Platz aus konnte er die fröhlichen Stimmen einiger Kinder hören, die wohl auf der Straße oder der Wiese ganz in seiner Nähe spielen mussten. Aus der Stadt selber drangen die leichten Laute zu ihm durch, die ihm verrieten, dass wohl einige Bewohner den herrlichen Tag nutzten, um etwas mit Freunden unterwegs zu sein. Vielleicht aßen einige ja ein Eis. Andere ließen sich vielleicht Dangos in der wärmenden Sonne schmecken, wiederum andere erfrischten sich womöglich bei einem kühlen Getränk in einem der vielen Cafés. Er war sich sogar sicher, dass selbst die Wachen am Tor die Ruhe und den friedlichen Tag genossen. Deutlich konnte er sich das Bild vorstellen, was die beiden Torwachen machen mussten. Kotetsu machte wahrscheinlich ein Nickerchen, während er an Izumos Schultern lehnte, der wiederum blätterte gemächlich in einer Zeitung herum. Ja, so würde das Bild wahrscheinlich wirklich aussehen und nicht selten hatte er es schon selbst erlebt.
 

Es war nachmittags, die Akademie hatte schon längst geschlossen und die Kinder waren sichtlich froh, ihre wiedergewonnene Freiheit genießen zu können, zumindest hatte das der Lehrer wieder in einer beachtlichen Schnelligkeit der Schüler erleben dürfen, wie sie bei Unterrichtsschluss aus dem Zimmer gefegt waren. Trotzdem machte sich auch in Iruka eine Erleichterung breit, die er immer hatte, wenn er wieder einen erfolgreichen Schultag vermerken konnte.
 

Mittlerweile jedoch saß er nachdenklich auf der Veranda seines Hauses, das er seit einigen Jahren bewohnte. Gemütlich. Kinder würden sagen, wie ein alter Rentner, saß er dort auf seine Beine gestützt und genoss den Sonnenschein, der auf seinem Gesicht lag. Mit geschlossenen Augen hatte er sein Antlitz zum Himmel gerichtet, um noch mehr von der sanften Wärme des Lebensspenders am Himmel zu genießen. Er ließ die völlige Ruhe, die ihn umgab, bis auf die gewöhnlichen Geräusche, die zum Alltag dazugehörten auf sich einwirken.
 

Das Rauschen der Blätter im Wind, das zwitschern der Vögel, die den Tag besangen und noch vieles mehr. Von irgendwo weiter hinten konnte er leise Stimmen vernehmen, einer der Nachbarn musste wohl auch im Garten unterwegs sein, da er auf einmal das typische Geräusch vernahm, dass immer zustande kam, wenn jemand seine Blumen mit einem Schlauch bewässerte. Er konzentrierte sich da aber nicht weiter großartig drauf, viel lieber genoss er es einfach nur hier zu sitzen und diese Ruhe zu in sich aufzunehmen. Dabei ließ er seine Gedanken einfach laufen. Sie waren einfach überall und nirgends, als hätten sie kein wirkliches Ziel.
 

Nach einiger Zeit senkte er langsam seinen Kopf wieder ab und öffnete seine Augen. Sofort fiel sein Blick auf die Sonnenblumen, die keine 6 Meter von ihm entfernt in einem Beet standen, das den hohen hölzernen Gartenzaun entlanglief. Sie waren groß und ragten Stolz, sowie stark ihre Köpfe in Richtung Himmelsgigant.

Iruka liebte Sonnenblumen, besonders diese. Immerhin hatten sie für ihn eine besondere Bedeutung, auch wenn es leider nicht mehr die gleichen sind, an die sie ihn erinnerten, aber trotzdem bedeuteten sie ihm sehr viel, da er jedes Jahr aufs neue dort diese Sonnenblumen pflanzte.
 

Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er sie weiter betrachtete, sich aber nach kurzer Zeit einmal in seinen großen Garten umsah. Der Garten verlief einmal rund ums Haus. An den Hausseiten war er zwar schmaler, aber nach hinten heraus, da wo er saß, war er doch schon annehmbar groß, auch der Vorgarten hatte eine gute Größe. Es reichte auf jeden Fall. Die Wiese war saftig grün und lud jeden dazu ein, sich auf ihr in der Sonne zu baden. Am Gartenzaun standen überall verteilt Lebensbäume, die schon eine stolze Größe erreicht hatten. Rechts von ihm an der Hauswand entlang hatte er seine Stolze Tomatenzucht. Tomaten in jeglichen Größen präsentierten sich im Sonnenlicht und waren erntebereit. Eine kleine Gartenlaube im rechten hinteren Teil, fügte sich perfekt ins Bild ein. Links von ihm, schon recht nahe an der Veranda, stand eine größere Eiche, die ihn erneut ein mulmiges Gefühl im Magen bereitete, weshalb er sich von ihr abwandte.
 

Sein Augenmerk landete wieder auf den Sonnenblumen und ließ ihn seufzen.

Iruka konnte sich nicht beschweren, seine Wohnlage hatte sich erheblich verbessert. Alleine bei dem Gedanken an seine kleine zwei Zimmer Wohnung damals, schob er automatisch jegliche Beschwerden beiseite. Er wusste nicht mehr wirklich, wie er alles was er benötigte, überhaupt damals in so wenig Raumfläche unterbekommen hatte. Heute würde er es Tetris spielen nennen und das wirklich auf professionelle Art und Weise, schließlich hatte er jeden noch so kleinen Raum in seiner Wohnung ausgenutzt gehabt.
 

Nein, es ging ihm wirklich gut.
 

Das Haus war jetzt nicht das Größte, aber auch nicht gerade klein, trotzdem gab es noch weitaus größere Häuser im Dorf. Sein Haus jedenfalls hatte ein großes Wohnzimmer, in dem auch genug Platz für einige Gäste war, eine große Küche, ein geräumiges Bad, sein Büro, zwei Gästezimmer, das Schlafzimmer und das Ninken Zimmer. Der Dachboden wurde als Abstellkammer genutzt, auch wenn Iruka dafür sorgte, dass alles seine Ordnung hatte und es deshalb dort oben schon beinahe wohnlich wirkte. Er konnte sich wirklich nicht beschweren, ihm fehlte es eigentlich an nichts.
 

Eigentlich …
 

Wieder machte sich eine Trauer in ihm breit und er musste den Kloß, der sich in seinem Hals bildete, einmal hinunter schlucken. Er wusste ganz genau was fehlte.
 

Er fehlte …
 

„Kakashi …“ Leise kam der Name über seine Lippen.

»Könnte er doch nur hier sein …«

Er senkte seinen Blick und presste seine Hände auf seine Oberschenkel. Er vermisste den Jounin sehr. Was würde er nur dafür geben, ihn jetzt bei sich zu haben. Wieder hob er seinen Kopf und sah auf die Sonnenblumen. Ihm kamen dabei einige Erinnerungen hoch, die ihn mit dem Silberhaarigen verbanden. Schöne sowie schlechte Erinnerungen, die sie gemeinsam teilten und die ihm niemand mehr nehmen konnte. Jede noch so kleine Kleinigkeit war für Iruka wie ein kostbarer Schatz, den er nie wieder loslassen würde.
 

Deswegen waren ihm auch die Sonnenblumen so wichtig, denn auch sie hatte er von dem Mann, genauso wie sein Zuhause. Kakashi hatte ihm eines Tages einfach das Angebot gemacht, er könnte hier mit ihm zusammen wohnen. Im Endeffekt wollte er mit ihm zusammen alt werden und seinen Lebensabend verbringen, was Iruka aber erst viel später verstanden hatte. Dies sollte einfach ihr kleines Paradies werden, das sie sich zusammen erschaffen wollten. Ja, es war wirklich ein Paradies geworden, ihr Paradies, aber was war schon ein Paradies, wenn man alleine dort war.

Plötzlich rumpelte es hinter Iruka und er wandte überrascht seinen Kopf leicht nach hinten, um über seine Schultern ins Wohnzimmer zu blicken. Ein Kinderlachen war zu hören und Boruto, sowie Himawari, die Kinder von Naruto und Hinata, liefen spielend durch das Wohnzimmer an Iruka vorbei in den Garten. Dort jagten sie sich gegenseitig und tobten herum.
 

Gut, nicht ganz alleine.
 

„Hallo Iruka-sensei! Ich hoffe es ist nicht schlimm, wenn ich uns selbst hinein gelassen habe, aber du hattest nicht reagiert.“ Naruto stand neben seinem Lehrer, der ihn überrascht ansah.

„Oh … ich habe gar nicht mitbekommen, dass ihr schon da seid.“ Entschuldigend lächelte der Lehrer und rieb sich mit einer Hand am Hinterkopf.
 

„Nicht schlimm. Kann ich die Knirpse kurz bei dir lassen? Ich muss noch etwas sehr Wichtiges abholen. Ach und Hinata kommt gleich zusammen mit Sakura und Sarada, sie wollte ihr noch bei irgendwelchen Besorgungen helfen." Naruto blickte dabei seinen ehemaligen Lehrer entschuldigend an.

„Natürlich.“ Iruka lächelte und nickte den mittlerweile 25 Jährigen Mann zu.

„Gut dann bin ich noch einmal kurz weg. Dauert auch nicht lange.“ Er grinste einmal schief und hob zum Abschied seine Hand. Dann war er auch schon in einer Rauchwolke verschwunden.
 

Iruka musste den Kopf schütteln. Naruto kam und ging, wie es ihm passte. Ganz so wie er …

Die eben noch aufkeimende Fröhlichkeit verschwand wieder aus seinem Gesicht und machte einem Trübsal platz, dass von Einsamkeit nur so gespickt war. Sein Blick glitt wieder zu den gelben sonnenähnlichen Pflanzen. Für einen kurzen Moment sah er sich zusammen mit Kakashi an dem Blumenbeet hocken, wie sie damals das erste Mal die Pflanzen gesät hatten. Er hörte noch die empörte Stimme des Silberhaarigen, als Iruka ihn mit seinem grünen Daumen geneckt hatte. Kurz darauf war aber die Situation ausgeartet, zumindest nach Irukas Sichtweise. Sie hatten praktisch das erste Mal Händchen gehalten und Kakashis Hände waren so schön warm gewesen. Wie gerne würde er diese Wärme jetzt spüren, am besten in einer liebenden Umarmung.
 

Wie ihm das doch fehlte ...
 

Dann glitt sein Blick weiter auf die Eiche. Zwischen den leicht hervorstehenden Wurzeln hatte sich der Jounin immer in den Garten gesetzt und sich an den Baum gelümmelt, während er ein Buch las und Iruka heimlich bei seiner geliebten Gartenarbeit beobachtet hatte. Der Lehrer hatte es immer Gespürt, wenn Kakashis Blick auf ihm lag, es war immer wie so ein Tasten, als wenn der Jounin ihn ganz sanft berührt hätte, leider hatte er auch oft genug den Blick da gespürt, wo er eigentlich nicht hingehörte.
 

Iruka seufzte, der Jounin hatte ihn schon manches Mal aufgeregt.

Meist hatte er ihn aber auch so lange gereizt oder gelockt, bis Iruka zu ihm kam und ihn entweder anfauchte, oder aber Gesellschaft leistete. Oft war es aber auf Zweiteres hinausgelaufen und sie hatten einfach entspannt den Tag genossen, gut manchmal hatte der Jounin die Finger nicht bei sich halten können, aber das war eine ganz andere Sache.
 

Irukas Blick glitt weiter und fiel auf die kleine Gartenlaube. Neben ihr stand eine etwas größere Schüssel, die schon fast als Badewanne zählen konnte. In ihr hatten sie immer Kakashis Ninken gebadet. Er hatte sich immer gut um seine Begleiter gekümmert, schließlich hatte er sie von klein auf an groß gezogen. Oft genug hatten sie die Vierbeiner zusammen gebadet, was ihnen immer einen riesen Spaß gemacht hatte, vor allem Naruto war immer gerne dabei gewesen. Für Iruka gehörten die Ninken einfach zur Familie, weswegen das Haus auch oft genug von ihnen bevölkert wurde. Sie hatten sogar einen eigenen Raum in dem sie herumlümmeln konnten. Heute jedenfalls stand die Waschwanne leider unberührt an ihrem Platz.
 

Noch mehr solcher Erinnerungen kamen in dem Lehrer hoch, die ihn nur noch trauriger stimmten.

„Onkel Ruka?“ Verwundert über die Kinderstimme, blinzelte der Braunhaarige einmal und sah vor sich auf der Wiese das kleine gerade mal knapp vier Jahre alte Mädchen stehen, welches Hinata so ähnlich sah, nur dass sie Narutos markante Linien im Gesicht hatte. Sie sah ihn fragend mit ihren großen blauen Augen an, die sie ebenfalls von ihrem Vater geerbt hatte.
 

„Onkel Ruka geht es dir nicht gut?“ Sorge stand in ihrem Gesicht geschrieben. Sofort setzte der Lehrer ein freundliches Lächeln auf und strich dem Mädchen einmal über die frech abstehenden Haare.

„Nein, nein. Es ist alles in Ordnung.“ Dabei schenkte er ihr ein aufmunterndes Lächeln, was sie gleich fröhlich erwiderte.
 

„Das kannst du wem anderes erzählen Onkel.“ Boruto kam nun auch auf sie zu, während er gelassen seine Arme hinter den Kopf verschränkte und abwartend den Älteren betrachtete. Der Junge sah seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Er hatte genau so blondes frech abstehendes Haar wie dieser, jedoch wirkte es nicht so wild wie das von Naruto und anstelle von drei feinen Linien im Gesicht hatte er nur zwei, genau wie seine Schwester.

Er war etwa 6 Jahre alt und auch wenn er die Art seines Vaters geerbt hatte, war er doch nicht so sehr auf den Kopf gefallen wie Naruto damals.
 

„Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Versuchte der Lehrer wieder Boruto davon zu überzeugen, dass nichts war, doch dieser sah ihn nur eindringlich an.

„Das glaube ich nicht.“

„Na dir kann man nicht so leicht was vor machen oder?“ Der Lehrer grinste schief.

„Ich bin immerhin kein kleines Kind mehr und merke es, wenn jemand traurig ist.“ Dabei drehte Boruto seinen Kopf zu seiner kleinen Schwester, die gerade versuchte auf die Veranda neben Iruka zu klettern.

Der Junge nahm seine Schwester unter die Arme und setzte sie schließlich neben dem Mann ab, wo sie gleich auf den Knien sich seitlich zu ihm setzte und an seinem Ärmel zog.

„Warum ist Onkel Ruka traurig?“ Fragend sah sie ihn an. Iruka hob den Arm, um ihn erneut auf den Kopf des Mädchens zu legen und lächelte mild.
 

„Wisst ihr, euer Onkel musste gerade an jemanden denken.“ Das Mädchen nutzte derweil die Gelegenheit und krabbelte auf Irukas Schoß, wo sie es sich gemütlich machte.

„An Onkel Kakashi oder?“ Boruto ließ sich derweil vor Iruka auf die Wiese nieder und streckte seine Beine aus, während er sich nach hinten auf seine Hände lehnte.

„Papa sagt immer du liebst ihn, so wie er Mama.“ Der Lehrer wurde schlagartig rot.

„Naja, dein Vater hat da nicht unrecht. Ich liebe ihn noch immer, ja ... Und diese Liebe wird auch niemals vergehen.“ Verlegen kratzte sich der Lehrer an seiner Narbe und sah wieder zu den Sonnenblumen. Irgendwie hatte sich das gerade äußerst kitschig angehört.
 

"Liebe kann weggehen, aber wo will sie denn hin?" Fragte auf einmal Himawari und sah den Mann mit ihren großen Augen wissbegierig an, worauf Iruka ein schiefes Grinsen zustande brachte. Er fand ihre Frage einfach zu niedlich und musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen, da sie ihre Frage immerhin sehr ernst meinte. Dadurch hatte er auch schon beinahe die Peinlichkeit seiner Worte vergessen.

"Nicht in dem Sinne weggehen, wie wenn ihr nach Hause geht. Liebe kann, wenn sie nicht gehegt und gepflegt wird, irgendwann enden, es ist ein Gefühl, dass dann einfach nicht mehr da ist. Du kannst es dir wie eine Blume vorstellen, erst wächst sie, bis sie ihre schöne Blüte zeigt, aber irgendwann ist die Zeit gekommen, wo die Blume aufhört zu blühen. Kümmert man sich aber um diese Blüte, würde sie länger bestehen bleiben." Warum kam sich Iruka gerade wie eine abgespeckte Version von Gai vor? Innerlich schüttelte er über sich selbst seinen Kopf.

"Aber deine Blume geht nie weg oder?" Immer noch lagen ihre Augen fragend auf ihm.
 

"Nein, meine Blume geht nicht weg, sie blüht ewig, genauso wenig wie die deiner Eltern." Lächelnd strubbelte Iruka durch ihr Haar und kassierte dafür ein fröhliches Lachen. Seine Gedanken jedoch lagen bei Kakashi. Ihr Weg zueinander war dafür viel zu beschwerlich, als dass seine Gefühle für ihn so einfach erlöschen könnten. Dasselbe galt für Naruto und Hinata, ebenso für Sakura und Sasuke.

„Mama sagt immer, ihr fehlt Onkel Neji. Fehlt dir Onkel Kashi auch so?" Himawari sah Iruka über ihre Schultern immer noch neugierig an.

„Ja er fehlt mir sehr.“ Iruka strich ihr erneut durchs Haar und lächelte traurig. Die Worte hatten ihm einen ungewollten Stich ins Herz versetzt.
 

„Warum ist er denn nicht mehr hier?“ Wieder trafen neugierige blaue Augen auf braune. Iruka wusste nicht so recht, was er dem kleinen Mädchen nun sagen sollte, immerhin war es etwas schwieriger zu erklären und er wusste nicht, ob das Mädchen es auch verstehen würde.

„Naja weißt du Himawari, das ist nicht so leicht zu verstehen, er …“ Noch ehe Iruka zu irgendeiner Erklärung ansetzen konnte, unterbrach ihn Boruto, den Iruka schon beinahe vergessen hatte, weil er so still war und offensichtlich zugehört hatte.
 

„Kannst du uns nicht einfach etwas von ihm und dir erzählen, bis Mama und Papa wieder da sind?“ Auf die Frage blinzelte der Mann nur kurz, aber fand keine Einwände dagegen, es würde eh noch etwas dauern, bis Naruto zurück sein würde und der Rest ankommen würde, also stimmte er ihr lächelnd zu.

„Ja, das kann ich machen. Ich werde euch etwas von ihm und mir erzählen.“ Und so begann Iruka seine Geschichte zu erzählen.
 

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Ich hoffe euch hat es gefallen, wie immer würde ich mich natürlich sehr über eure Meinung freuen. Das spornt an die FF weiter fertig zu bearbeiten. :D
 

Bis dahin sage ich, man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 1: Besuch

Möp
 

Hier ist auch schon das erste Kapitel.

Ach ja, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mich durch Halco habe inspirieren lassen, es geht eigentlich um eine Szene, die ich toll fand und mit der ich diese Story praktisch kreiert habe. Also dank ihr ist mir die Idee zu dieser Geschichte gekommen und auch dank dem Lied "Time" von Hans Zimmer. Ich hoffe es wird euch doch gefallen und vergesst nicht, ich freue mich wirklich sehr über jeden Kommentar, der mir da gelassen wird. Und ja ich weiß, es sind weitaus mehr als 4000 Worte geworden. xD Ich konnte nicht anders. T_T
 

Also wie schon vorher erwähnt, ihr bekommt alle nur mit, was Iruka auch mitbekommt. :) (Ich kann euch verraten, es ist schwer so zu schreiben, wenn man weiß, was die anderen Charaktere denken und was nicht. xD Man rutscht schnell wieder in die allwissende Schreibweise rein. )
 

Naja, dann wünsche ich euch nun viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 1: Besuch
 

Iruka war geschockt gewesen, als er erfahren hatte, dass Naruto Kakashi als Lehrer bekam. Es war nicht so, dass er den Jounin nicht leiden konnte, er hatte schließlich immer mal wieder etwas mit ihm zu tun gehabt und er war damals auch schon öfters mit ihm auf Mission gewesen. Trotzdem war er recht ungern mit ihm unterwegs. Er kam sich da immer so nutzlos vor. Oft genug kam er verletzt oder derart beschmutzt zurück, während Kakashi nahezu nichts hatte, als hätte er nur einen kleinen Spaziergang gemacht. Es wirkte immer so, als sei der Lehrer zu unfähig für alles, besonders wenn sie zusammen durch das Haupttor des Dorfes zurückkamen. Iruka schlurfte natürlich dreckig, leicht verletzt und erledigt neben Kakashi dahin, der selbstverständlich wie immer, mit einer Hand in der Hosentasche und in der anderen sein orangenes Buch haltend, fröhlich daher schlenderte.
 

Das silberhaarige Genie des Dorfes musste sich echt immer wie ein Babysitter vorkommen. Aber er sagte nie etwas dazu, oder aber gab irgendwelche abfälligen Kommentare von sich. Er schien immer relativ gelassen, bzw. guter Laune zu sein. Zumindest schenkte er ihm immer ein fröhliches Lächeln, wenn Iruka ihn betrachtete und Kakashi sich wohl seines Blickes bewusst wurde. Er wusste einfach nicht, wie er den Mann einschätzen sollte. Machte er sich nur lustig über seine Teamkameraden, oder aber war es ihm wirklich egal und er nahm es wie es kam, oder … er akzeptierte sie so wie sie waren und versuchte nur alle zu beschützen.
 

Iruka kannte seine Vergangenheit und wusste, was alles passiert war. Der letzte Hatake hatte sich wirklich so sehr verändert im Gegensatz zu früher. Als sie noch Kinder waren, kannte er ihn auch nur als starken, unnahbaren, regelversessenen Shinobi. Aber seitdem seine Teamkameraden und sein Sensei gestorben waren, hatte er nahezu eine hundertachtzig Grad Wendung gemacht. Er war aufgeschlossener, toleranter und für ihn stand Teamwork an oberster Stelle. Seitdem hatte er auch nie wieder einen Teamkameraden im Stich gelassen, zumindest lauteten so die Gerüchte.
 

Und jetzt wurde er mal eben Sensei von Naruto, Sakura und Sasuke. Iruka dachte schon, das währe das Ende für die drei, immerhin kannte er Sasuke und Naruto nur zu gut, die beiden konnten nicht mal einen Tag, geschweige denn 1 Stunde ohne Streiterei auskommen. Wie oft hatte er sie damals dafür zusammenstauchen müssen. An Teamwork war bei den zwei Jungen nicht mal im entferntesten zu denken. Eigentlich hatte der Lehrer ihr Schicksaal schon besiegelt gesehen und dann kam es so, wie er es niemals hätte erwartet. Von allen Teams, die Kakashi bis jetzt unterstellt worden waren, hatten gerade die drei es geschafft. Sie hielten sich eben nicht an die Regeln und kümmerten sich um ihre Teamkameraden und genau das wollte Kakashi sehen. Er wollte sehen, wie sich die Genin entscheiden würden, wollte sehen, dass sie füreinander da waren.
 

Iruka war sehr stolz auf seine ehemaligen Schüler, besonders auf Naruto, schließlich war es seine erste Klasse gewesen, die er unterrichtet hatte und zu dem Blondschopf hegte er eh eine besondere Verbindung, immerhin war er für ihn wie ein kleiner Bruder. Ja er war mächtig stolz. Nicht nur auf die drei, auch auf alle anderen, die großes in ihren Teams leisteten. Besonders über die Veränderung ihrer Beziehungen zu Naruto war er stolz. Sie akzeptierten ihn und sahen ihn über die Jahre hinweg als Freund an. Der Junge hatte sich ihre Akzeptanz hart erkämpft und hatte sie schließlich verdient. Er hatte es allen bewiesen, dass auch er zu etwas nütze war und nicht nur als Gefäß des Kyuubi dienen konnte.
 

Er war so froh gewesen, auch wenn er anfangs ebenfalls Naruto die kalte Schultern gezeigt hatte, es aber schließlich auch einsah und von da an zu dem Jungen stand, fiel ihm dennoch ein Stein vom Herzen, als er den Wandel aller beobachten konnte.

Zu gut erinnerte er sich noch an alles. Damals war er zum Lehrer für Narutos Klasse eingeteilt worden und er wollte sich erst weigern, aber wenn ihn schon der Sandaime persönlich darum bat, da er ihn für den richtigen hielt, hatte er keine große Wahl gehabt. Er war damals so unsicher, wusste nicht, wie er mit dem Jungen umgehen sollte. Erst hatte er es mit Ignoranz versucht, was ihm einer seiner Kollegen geraten hatte. Aber irgendwie kam er damit nicht klar. Besonders als Naruto ihn total verzweifelt auf dem Friedhof angeschrien hatte, dass er kein Störenfried und kein Schädling war, sondern eine Person, ein menschliches Wesen mit dem Namen Naruto Uzumaki, war ihm sein Fehlverhalten deutlich geworden.
 

Damals hatte Kakashi ihm geholfen und ihm bei seinem Problem, wie er mit Naruto umgehen sollte, zugehört und Ratschläge gegeben. Der Lehrer hatte praktisch in einer Zwickmühle gesteckt und nicht mehr weiter gewusst, immerhin steckte in dem Jungen der Kyuubi, der am Tod seiner Eltern schuld war.

Er erinnerte sich gerne an dem Moment, wo sie zusammen auf der Bank am Straßenrand gesessen hatten und er dem Jounin von seinem Problem erzählt hatte. Iruka war ganz geschockt gewesen, als der Silberhaarige ihm erzählte, dass seine Augen deswegen so leer wirken würden. Der Mann hatte ihm gesagt, dass sie damals regelrecht gefunkelt hatten, wo er beim Sandaime darum gebeten hatte, Lehrer an der Akademie werden zu dürfen, um den Willen des Feuers weiter zu tragen.
 

Dann hatte er ihm gesagt, dass er anderen sein Herz öffnen musste, damit sie ihm auch ihr Herz öffnen würden, aber Iruka wollte diese Tatsache einfach nur vergessen, obwohl sie so simpel und einfach war. Er hatte einfach das Problem mit dem Zwist gehabt, da Naruto zwar für den Tod seiner Eltern nichts konnte, aber der Kyuubi in ihm versiegelt war. Kakashi hatte ihm deutlich gemacht, dass er es als Prüfung sehen sollte, die der Sandaime ihm auferlegt hatte. Danach hatte der Jounin ihn einfach sitzen lassen und war verschwunden. Es dauerte noch etwas, bis der Lehrer verstanden hatte, was er ihm versucht hatte zu sagen.
 

Als er Naruto damals vor feindlichen Shinobis retten wollte und Hals über Kopf seine Klasse sich selbst im Selbststudium überlassen hatte, hatte ihm schließlich Kakashi geholfen den Jungen zu retten. Danach hatte er endlich verstanden, wie er Naruto gegenüber handeln sollte. Er hatte sich dazu entschlossen ihm offen und ehrlich gegenüber zu treten.

Er hatte sich wieder daran erinnert, warum er Lehrer werden wollte und hatte so wieder zu sich selbst gefunden. Er hatte beschlossen alle Vorurteile wieder abzulegen und so zu Handeln, wie er eben war. Freundlich, zuvorkommend, wenn auch manchmal leicht reizbar und aufbrausend.
 

Er dankte dem Silberhaarigen dafür sehr. Er und der Sandaime hatten dafür gesorgt, dass er seinen Weg wieder gefunden hatte. Er hatte in der Zeit, in der er Narutos Klasse unterrichtete, leider dann nicht mehr sehr viel mit dem Jounin zu tun, aber da Naruto und Iruka sich so nahe standen, ja schon fast Vater und Sohn sein konnten, hatte er schließlich wieder mehr Kontakt zu dem Jounin, eben weil Naruto ihm zugeteilt worden war.

Von da an entwickelte sich langsam auch alles. Zuerst hatten sie sich zwar noch nicht oft gesehen, aber mussten sich unweigerlich wegen Naruto ab und an treffen.
 

Später, als das Chuninexamen stattfand und Kakashi sein Team dazu anmeldete, flippte der Lehrer fast aus, er konnte es einfach nicht verstehen, immerhin wusste er, wie Naruto agierte und er selber empfand den Blondschopf noch nicht als bereit. Das war schließlich auch der Zeitpunkt, wo er und Kakashi einen großen Streit hatten, in dem ihm der Jounin sagte, dass er sich da raus halten sollte, denn die drei waren seine Untergebenen und Iruka habe nichts mehr mit ihnen am Hut. Auf Irukas Zweifel hin, hatte der Sandaime eine Vorprüfung vorgeschlagen, die alle Genins durchlaufen mussten. Der Lehrer hatte für sich selbst entschlossen die Schüler einer kleinen Prüfung zu unterziehen, die sie auch allesamt geschafft hatten und ihn schließlich zufrieden stellten. Später am Abend berichtete er Kakashi seine Beobachtungen und sie verbrachten noch einige Zeit auf dem Dach des Hauses auf dem er den Jounin gefunden hatte. Zusammen genossen sie die abendliche Sommerluft und unterhielten sich das erste Mal über belanglose Dinge und natürlich auch die Chuninprüfung.
 

Von da an, hatten sie sich mehr oder weniger angefreundet.
 

Dann war es plötzlich soweit, dass Naruto auf Trainingsreise mit Jiraya ging und nach ungefähr 3 Jahren zurück kam. In diesen 3 Jahren hatten Iruka und Kakashi geglaubt, es würde alles wieder so sein wie früher, da sie ihre Beziehung zueinander nur wegen Naruto hatten. Er verband sie beide irgendwie, aber zu ihrer Überraschung änderte sich nichts. Es blieb so wie es war, sie trafen sich immer noch ab und an wenn es die Zeit zu ließ und hatten einige ihrer Angewohnheiten beibehalten.
 

Iruka konnte nicht wirklich sagen, was es zwischen ihnen war, aber er wollte es nicht mehr missen. Oft kam Kakashi auch einfach unangekündigt bei ihm vorbei und lud sich praktisch selbst zum Essen ein. Der Lehrer hatte ihm immer wieder gesagt, dass er nicht für seine Mahlzeiten verantwortlich war, hatte ihm auch schon ab und an oft mal die Tür vor der Nase zugeschlagen und genauso war es heute wieder.
 


 

Iruka stand gerade am Herd und kochte sich ein Curry. Er hatte heute einen anstrengenden Tag hinter sich und hatte beschlossen sich selbst mit etwas gutem zu belohnen. Während er probierte, ob es seinem Curry noch an etwas mangelte und es aufgrund dessen noch etwas nachwürzte, ehe er es noch etwas köcheln ließ, damit sich der Geschmack besser entfalten konnte, dachte er über die letzten Tage nach.

Seine Klasse war heute wieder sehr laut gewesen, aber dennoch für ihr eigentliches Potential in dieser Hinsicht relativ ruhig. Tsunade wurde wie immer mit Arbeit nur so überhäuft und erst letztens hatte sie sich heimlich aus dem Staub gemacht um wieder ihrer Spielsucht nachzugehen. Diesmal war aber nicht er der Leidtragende, sondern Kotetsu und Izumo, die ihr hinterhergeschickt worden waren. Er selber befand sich zum Glück gerade in seiner Klasse.
 

Team 10 war gerade auf einer Mission, genauso Team 8. Naruto, Sai und Sakura benahmen sich wie immer. Sie waren zwar gerade im Krankenhaus und kurierten ihre Wunden von der letzten Mission aus, aber Sakura würde auf die beiden Jungens schon gut Acht geben, immerhin hatte sie nur einige Kratzer davon getragen. Gai hatte heute mit seinem Schüler Lee wieder irgendeine komische Trainingseinheit durchgezogen, die mehr als nur Fragwürdig war. Sie hatten sich jeweils einen Arm auf den Rücken gebunden, Gai den rechten und Lee den Linken. Ihre Oberarme haben sie wiederum aneinander gebunden, so dass sie praktisch wie Siamesische Zwillinge umher liefen. So wollten sie wie beim Partnerlauf, wo man jeweils ein Bein mit dem des Partners zusammen band, Konoha 200 mal umrunden, nur eben auf den Händen. Der Lehrer fand diese Trainingsmethode äußerst suspekt, aber er mischte sich da nicht ein, er hatte angst, er müsse es dann auch noch ausprobieren.
 

Iruka jedenfalls hatte gerade seine Klasse draußen unterrichtet und hatte das Schauspiel beobachten dürfen, als die beiden Gestalten an der Akademie vorbei liefen. Zu seinem Pech hatten sie ihn entdeckt und angesprochen. Dadurch war seine Klasse auch wieder neugierig geworden und hatte sich um die beiden Deppen herum versammelt. Das war ja noch halb so wild, aber als Gai schließlich anfing eine seiner Jugend und Kampfgeist Triaden von sich zu geben, schaffte er es auch noch einige Kinder zu begeistern, die darauf Iruka auch nach solchen Trainingsmethoden ausfragten. Es hatte einiges an Zeit gedauert, die Kinder wieder zu beruhigen, aber ein gutes hatte es. Sie nahmen ihr Training irgendwie ernster, nachdem der schräge Jounin und sein Lieblingsschüler dagewesen waren. Nun ja, schließlich kamen die Zwei noch öfters vorbei und ermutigten seine Schüler zusehends. Kinder waren doch echt noch so einfach zu begeistern.
 

Nach der Akademie hatte der Lehrer noch eine anstrengende Einheit im Missionsbüro hinter sich gebracht. Schließlich hatte er auch den Tag irgendwie überstanden und freute sich nun sehr auf sein wohlverdientes Abendessen, trotzdem hatte er aber ein ungutes Gefühl. Er konnte es nicht genau sagen, was es war. Irgendwie hatte er die Leise Ahnung, dass noch etwas am heutigen Tag fehlte, nur er wusste nicht was.

Noch einmal probierte er sein Curry und musste feststellen, es war fertig. Gerade als er das Probeschälchen von seinem Mund nahm, schellte es auf einmal an der Tür. Weil er immer noch so in Gedanken war, fiel ihm fast vor Schreck die Schale aus der Hand und währe beinahe im Topf gelandet, worauf das Curry in alle Richtungen geflogen währe.
 

Er hatte im letzten Moment das Schälchen noch in einer Zirkusreifen Jonglieraktion zwischen seinen Händen hin und her geworfen, ehe er es wieder sicher zwischen den Fingern hatte.

Aufatmend legte er es auf seine Küchenzeile und stützte seine Hände auf den Tresen ab, um seinen eben bekommenen Herzkasper zwei kurze Sekunden zu gönnen um sich zu beruhigen, dann begann er sich seine Kochschürze abzunehmen und legte sie auf eine freie Fläche seiner Küche. Zur Sicherheit stellte er noch den Herd aus, damit sein Essen nicht noch anbrannte und wollte sich gerade auf den Weg zur Tür machen, als es zum wiederholten Mal schellte, was ihm schon ein nervöses Augenzucken bescherte.

„Ich bin ja sofort da Moment!“ Rief er auf dem Weg, ehe er an seiner Haustür ankam und sie öffnete.

Als er sie geöffnet hatte, wusste er was er vergessen hatte und er wusste warum sich ein ungutes Gefühl in seinem Innern breit gemacht hatte.
 

„Guten Abend Iruka-sensei!!!“ Trällerte eine allzu bekannte Stimme und ein mehr als nur freundlich lächelndes Gesicht begrüßte ihn. Nun ja zumindest das was davon zu sehen war. Es stand niemand anderes als Kakashi Hatake vor seiner Tür und versprühte mehr als nur leichte Fröhlichkeit. Irgendwie wirke der Jounin auf diese Art sehr beängstigend auf den Lehrer, weshalb er rein aus Instinkt heraus die Tür schon wieder ein Stück zu zog und den Mann skeptisch beäugte.
 

Er stand in seiner gewöhnlichen Shinobi Kluft vor seiner Wohnung und erwartete offensichtlich irgendwas von ihm.

„Gibt es irgendetwas was du möchtest?“ Fragte er skeptisch und war auf alles Mögliche gefasst. Der Jounin war einfach unberechenbar, weshalb Iruka zum Selbstschutz die Tür noch einige Millimeter weiter zu schob. Doch der Mann begann darauf nur leicht zu lachen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während er die andere Hand leicht hob um seine Aussage zu unterstützen.
 

„Nun ja weist du … ich dachte mir … es ist bald Essenszeit bei dir zuhause und ich hatte gehofft …“ Weiter kam der Silberhaarige nicht mehr, denn Iruka hatte ihm einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen, worauf nur ein erschrockener Ausruf von der anderen Seite der nun geschlossenen Tür zu hören war.

„Aber Iruka Sensei!!!“ Jaulte es vor der Tür, wie ein rausgeworfener Hund.

„Tut mir leid aber ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nicht verantwortlich für deine Mahlzeiten bin! Ab und an solltest du …“ Iruka wirkte leicht verärgert, kam aber nicht weiter mit seiner Moral predigt, da er plötzlich etwas in seinem Rücken spürte und erschrocken herum fuhr.
 

Entsetzt verzog er sein Gesicht und stieß einen überraschten Laut aus. Denn Kakashi stand auf einmal hinter ihm, so als ob er ihn normal herein gebeten hätte. Mit dem Rücken zu ihm und zog er sich gerade seine Schuhe aus, während er fröhlich ein Liedlein summte und mit sich selber sprach.

„Ich frage mich was es heute gibt mhhh riechen tut es gut….“ Damit stiefelte er einfach los und ging zielstrebig den kleinen recht kargen Flur hinunter in Richtung Küche.
 

Iruka stand derweil total versteinert und Fassungslos an der Tür und hatte dem Silberhaarigen nur entsetzt hinterher gesehen. „Wie … wie hat er …?“ Aus der Küche kamen derweil freudige Rufe des anderen Mannes. „WOW! Es gibt Curry! Lecker! Iruka-sensei du bist der beste!“ Nach den Worten war der Lehrer nahezu Sprachlos und er ließ seine Schöpfkelle fallen, die er gar nicht bemerkt hatte, dass er sie mit zur Tür genommen hatte. Mit einem klackernden Geräusch landete sie auf dem Boden und hinterließ einen kleinen Curryfleck auf diesem.

„Iruka Sensei? Kommst du, es wird sonst noch kalt!“ Kam es erneut aus der Küche. Und Iruka konnte schon die typischen Geräusche vernehmen, wenn der Tisch gedeckt wurde.

»Er hat es schon wieder getan …« Irgendwie passierte das sehr oft in letzter Zeit und er fragte sich, ob der Jounin überhaupt noch irgendwo anders was essbares zu sich nahm.
 

Seufzend wischte er sich einmal mit der Hand durch sein Gesicht und stöhnte genervt auf.

Dann bückte er sich zu seiner Kelle und stapfte zurück in seine kleine Wohnküche. Um den Klecks im Eingang würde er sich gleich kümmern.

Als er dort ankam, war der Tisch schon beinahe vollständig gedeckt. Und Kakashis Weste hing über der Lehne von Irukas kleiner Couch die im Zimmer stand.

„Wenigstens machst du eine Kleinigkeit für deine Mahlzeiten … auch wenn du dich immer selbst einlädst!“ Iruka beäugte den Jounin, der ihn einfach gekonnt ignorierte und in seinem Kühlschrank wühlte.
 

„Whoaa Iruka du hast ja Lemon!“ Kakashi holte eine große Flasche der gelben sauren, Vitamin C haltigen Limonade heraus und schüttete ihnen beiden ein Glas davon ein. Der Lehrer wusste sehr wohl, dass der Jounin Süßes nicht mochte, aber diese saure Limonade jedoch ließ der Jounin sich doch schon mal gerne schmecken.

Iruka gab auf, er würde den Mann eh nicht mehr aus seiner Wohnung bekommen, außer es würde ein neuer Teil des Icha, Icha Paradies verkauft werden und das genau erst jetzt und heute.

Irgendwie war der Mann heute sehr fröhlich drauf, er konnte aber nicht sagen warum.
 

Er beobachtete ihn, wie er sich an seinen Tisch setzte und auf einmal wie der liebste und bravste Mensch dort saß, während er ihn einfach nur abwartend anlächelte. Iruka verstand sofort worauf er wartete und seufzte, während er zu Spüle schritt und die Kelle reinigte, ehe er zum Reiskocher lief und auf einen Teller, den er unterwegs vor Kakashi wegnahm, zwei große Löffel des gekochten Reises häufte. Dann ging er zum Topf und füllte eine große Kelle des Currys neben den Reis, ehe er den Teller wieder vor den Mann stellte, der artig darauf wartete, dass er das gleiche mit seinem eigenen Teller machte. Zum Glück hatte der Braunhaarige schon von vornherein etwas mehr gekocht, anscheinend hatte er es unbewusst Gefühlt, dass ihm der Jounin heute noch besuchen würde.
 

Nach wiederholen der Prozedur des Essenauffüllens setzte er sich und bedachte den Silberhaarigen noch einmal mit einem recht wenig begeisterten Blick, nahm aber dann sein Besteck und musste leicht grinsen. Würde Kakashi aber jetzt nicht hier sein würde er diese Aufdringlichkeit vermissen, nein nicht diese Aufdringlichkeit, sondern den Mann. Er gehörte schon wie Naruto mittlerweile zu seiner Familie. Er dachte jedoch nicht weiter darüber nach und lächelte den Jounin an.
 

„Itadakimasu!“, wünschte er ihm schließlich.

„Itadakimasu!“ Kakashi lächelte nun auch und zog sich seine Maske herunter. Für sie beide war das nichts neues, der Jounin machte daraus nur bei den jüngeren Generationen ein Geheimnis, bzw. bei denen die ihn nicht kannten. Aber Iruka und die anderen, die viel mit Kakashi zu tun hatten, kannten alle sein Gesicht. Trotzdem war es für den Lehrer immer wieder ein Highlight, es zu sehen, da es doch sehr selten war. Nun ja er sah es öfters als die anderen, schon alleine dadurch, dass der Mann sich immer selber einlud und oft auf einmal auf seiner Matte stand.
 

Während der Mann offensichtlich das von Iruka gekochte Essen genoss, konnte der Lehrer wieder einmal sein Gegenüber studieren. Sein Gesicht war ebenmäßig, kein Makel war zu sehen und das kleine Muttermal an der linken Seite seines Kinns, entstellte ihn keinesfalls. Der Mann war einfach eine Augenweide. Während der Lehrer seine Augen nicht von ihm nehmen konnte, bemerkte er den Blick des Jounins , der plötzlich auf ihm lag. Fragend sah ihn der Silberhaarige an, während dieser sich einen Löffel des Currys in den Mund schob.
 

Sichtbar hoben sich verwundert silberne Augenbrauen und der Lehrer konnte regelrecht sehen, wie Kakashi gerade offensichtlich aus ihn schlau werden wollte, nahm es aber nicht wirklich war, weshalb er auf den fragenden Blick nicht reagierte.

„Ist alles in Ordnung Iruka-sensei?“ Kam schließlich die Frage vom Älteren, der gerade seinen letzten Löffel Curry runtergeschluckt hatte. Die Frage riss den Lehrer auch spontan wieder aus seiner unbewusst genaueren Musterung des Silberhaarigen, worauf er erst jetzt bemerkte, dass dieser seine Blicke wohl bemerkt haben musste. „Äh äh…“ Iruka wurde knall rot im Gesicht und kleckerte durch seine fahrigen Bewegungen mit seinem Curry auf den Tisch, welches ihm vom Löffel gerutscht war.
 

„Äh ja es ist alles in Ordnung. Haha, ich war ein wenig in Gedanken, weißt du der Tag war doch sehr anstrengend.“ Versuchte er sich aus der Situation zu retten.

„Ich habe schon von Gai gehört, das er deine Schüler wohl motiviert haben soll. Er war sehr stolz auf seine Ausstrahlung auf die Kinder.“ Kakashi musste nun auch schief grinsen und begann damit seinen Teller weiter leer zu löffeln.

„Und wie! Aber die andere Hälfte hatte erhebliche Zweifel, besonders, dass so jemand Jounin werden konnte.“ Iruka musste lachen.
 

„Ja Gai ist schon speziell.“ Kakashi musste auch einen kurzen belustigten Laut von sich geben.

»Nicht nur er.« Dachte sich Iruka, wahr aber froh über den Themenwechsel.

„Aber sonst währe er nicht Gai. Dein Curry ist übrigens wirklich gut. Es schmeckt hervorragend!“ Der Jounin schaufelte sich gerade den letzten Löffel in den Mund und hielt dem Chunin seinen leeren Teller vor die Nase, dabei grinste er ihn nur lieb an. „Nachschlag bitte.“ Mit seiner Zunge leckte er sich noch einmal über die Lippen und leckte sich sogar seinen Daumen ab, da er beim Teller überreichen in der Soße gelandet war. Iruka konnte nicht anders als den Mann verwundert anzusehen und leicht zu erröten. Das Bild war einfach zu niedlich welches der sonst so gefährliche Mann abgab. Noch dazu klebte ihm etwas Reis am rechten Mundwinkel.
 

»Er weis gar nicht, wie niedlich er … IRUKA WAS DENKST DU DA!« Ermahnte er sich selber in Gedanken. Um sich nicht dieser Blöße zu geben stand er auf, um noch einmal den Teller des Mannes zu füllen. „Du hast übrigens etwas Reis am rechten Mundwinkel.“

Sagte er während er das Curry neben den Reis füllte.
 

„Oh.“ Kakashi fühlte direkt danach und entfernte es, als er es bemerkte.

„Danke, aber ich kann mich bei der guten Küche von dir einfach nicht zurückhalten. Es schmeckt immer wieder hervorragend!“ Wieder lächelte der Mann und Iruka musste den Impuls unterdrücken, nicht seinen Kopf gegen die nächstbeste Wand zu schlagen. Der Mann war gerade einfach zu viel für ihn, aber dann fing Kakashi einfach an über Belangloses mit ihm zu reden, dabei beruhigte sich der Braunhaarige allmählich wieder und es herrschte nahezu eine friedliche Stimmung. Schlussendlich kamen sie auf das Thema von Kakashis Mission, von der er erst vor kurzem zurück gekommen war.
 

„Nun ja es war eben das übliche. Nur Naruto hat daraus wieder eine beinahe Katastrophe gemacht.“ Kakashi musste lachen.

„Ja das hört sich nach Naruto an. Aber Hauptsache, es ist nichts schlimmeres passiert.“

„Nein nein, es ist alles in Ordnung, nur Naruto war etwas unvorsichtig, als er Sai aus einer Gefahrenzone geholt hatte und hatte dadurch einen größeren Kratzer abbekommen. Meiner Meinung nach bräuchte er auch nicht damit im Krankenhaus bleiben, das kann er auch zuhause auskurieren, aber du kennst ja Sakura.“ Iruka nickte nur auf diese Aussage hin.
 

„Und was ist mit dir?“ Fragte der Lehrer trotzdem nach.

„Nichts Erwähnenswertes.“ Der Jounin winkte ab.

„Wenn du sagst nichts Erwähnenswertes, haben andere schon ihren Kopf unterm Arm.“ Irukas Blick lag tadelnd auf den Mann, der erschrocken zusammen zuckte.

„Nein diesmal nicht, das kann ich zuhause kurieren und du siehst doch, es geht mir ganz gut.“ Versuchte er Iruka zu beruhigen. „Ich habe außerdem auch nicht viel Zeit um mich auszukurieren, ich muss morgen schon wieder los.“

„Aber ihr seid doch gerade erst zurück gekommen.“ Iruka schien sehr überrascht.
 

„Ja aber du weist doch, wenn man so beliebt ist wie ich.“ Kakashi grinste und Iruka verzog sein Gesicht, während er sich zu dem Silberhaarigen hinüber beugte und ihn mit einem Blick bedachte der seinesgleichen suchte, während er ihn gegen die Stirn tippte. „Das hättest du wohl sehr gerne!“

„Ist es nicht so?“ Kakashi zwinkerte Iruka einmal vielsagen zu, was den Lehrer gleich wieder aus der Bahn warf und irritiert zurück schrecken ließ. Leicht errötend wich der Lehrer noch ein Stück unbewusst zurück, ehe sich ihre Augen trafen und Iruka verspürte den Drang zu verschwinden. Irgendwie fühlte er sich ertappt, aber er wusste nicht bei was. Kakashi schien jedoch nur einen Spaß gemacht zu haben und sah ihn nun irritiert an.
 

„Alles in Ordnung?“ Auf die Frage hin fing sich der Lehrer wieder. Er hatte einfach keine Ahnung warum er so reagiert hatte. Der Jounin wollte ihn bloß necken, aber irgendwie hatte er einen empfindlichen Nerv getroffen, von dem der Lehrer nicht einmal Ahnung hatte, dass er ihn überhaupt besaß. Er musste zwei mal tief Luft holen um sich aus seiner aufsteigenden Ratlosigkeit heraus zu holen und normal mit dem Jounin um zu gehen.

„A … alles in Ordnung.“ Versuchte er seine Stimme so fest klingen zu lassen, wie er konnte, was den Jounin aber nur eine Augenbraue hochziehen ließ, ehe er zu Iruka herüber rückte.
 

„Du wirst ja nicht Krank oder?“ Besorgt hob er eine Hand und fühlte Irukas Wange und Stirn ab. Iruka wurde wieder aus der Bahn geworfen. Er brachte keine wirklichen Laute heraus und seine Atmung beschleunigte sich etwas.

»Was ist nur los mit mir?« Auf einmal spürte er Kakashis Hand in seinem Nacken, er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie dahin gewandert war. Mit einer fließenden aber sanften Bewegung wurde er nach vorne gezogen und spürte keine Sekunde später die Lippen des Mannes an seiner Stirn. Wie als würde alles um ihn herum zersplittern, riss er erschrocken die Augen auf und Starrte auf die Tischplatte vor sich. Eine gefühlte Ewigkeit lagen die Lippen des Mannes an seiner Stirn, ehe sie sich wieder entfernten und der Jounin ihn beruhigend ansprach.

„Nein Fieber hast du keines.“ Iruka starrte einfach nur auf die Tischplatte und musste sich erst einmal sammeln. Trotzdem drangen die Worte weiter zu ihm durch und aus der kurz stockenden Bewegung des Jounins, zumindest von dem Teil des Jounins, den Iruka aus seiner Position erkennen konnte, hatte er unbewusst lesen können, dass der Mann ihn nun wohl gänzlich irritiert ansehen musste.
 

„Iruka- Sensei?“ Der Lehrer reagierte immer noch nicht.
 

„Hey Iruka-Sensei?!“ Der Lehrer fühlte sich wie versteinert. Er wusste nicht, was es war, aber irgendwas hinderte ihn gerade daran einfach seine Umwelt vernünftig wahrzunehmen. Er bemerkte nur ab und an einen Schatten, der immer vor seinen Augen hin und her flog, wie als würde ein Vogel vor seinem Gesicht hin und her fliegen, der sich nicht für eine Richtung entscheiden konnte. Unaufhörlich brannte sich das Gefühl der Lippen, die ihn soeben federleicht an der Stirn berührt hatten, in sein Innerstes ein.

Kakashi hatte wirklich seine warmen weichen ...
 

Mit einem mal hörte er ganz deutlich seinen Namen in seinen Ohren wiederhallen, wie als wenn er von einen echt penetranten nervigen Wecker aus seinen Tiefschlaf gerissen wurde. Schnell hatten seine Augen auch das Flugobjekt erfasst, welches vor seinem Gesicht hin und her flog und sich nicht entscheiden konnte. Es handelte sich dabei um Kakashis Hand, die hin und her wedelte, mit der der Jounin offensichtlicher Weise seine Aufmerksamkeit zurück gewinnen wollte. Sorge konnte Iruka in seinen Augen aus machen, die ihn auch erst stocken ließ, aber dann traf ihn der Fakt, dass Kakashi ihn gerade praktisch einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte, erneut hart. Typisch für sein Gemüt, wusste der Lehrer nicht wie er reagieren sollte, er schwankte zwischen Flucht, erröten, stottern, schreien und diversen anderen Gefühlen, sowie Reaktionsmöglichkeiten, die sich gerade wie bei einer Massenpanik anstauten, hin und her. Schlussendlich wählte er den einfachsten Weg, er fuhr aus der Haut.
 

Erschrocken rutschte Kakashi ein Stück von dem Mann weg und sah ihn irritiert an, als er los legte.

„Wie kannst du so etwas tun?! WAS DENKST DU DIR DABEI!?“ Iruka brauste auf, so wie nur er es konnte.

„Ähm, ich Sorge mich um einen Freund?“ Verschmitzt grinste Kakashi und schien so, als wüsste er nicht so recht wie er nun auf den Lehrer reagieren sollte, der gerade leicht überfordert war.

Deutlich konnte Iruka erkennen, dass der Ältere irgendwas wohl gedacht hatte, dessen Inhalt er lieber nicht wissen sollte, zum Glück für den Jounin, denn würde Iruka jetzt noch etwas zu hören bekommen, was ihn weiter anfachen würde, würde hier gleich die Apokalypse ausbrechen. Der Braunhaarige war schließlich unberechenbar, wenn er mit einer Situation überfordert war und nicht mehr weiter wusste, aber Kakashi musste ihn schon lang genug kennen um zu wissen, wann er etwas für sich behalten sollte.
 

„Woher nimmst du nur diese Vermutung, dass ich Krank sein muss?!“ Irukas Stimme war immer noch etwas lauter, worauf Kakashi nur zusammenzuckte und einmal fragend blinzelte.

„Nun ja, dein Gesicht ist so ... rot?“ Offen und ehrlich lachte er, nachdem er Iruka die Wahrheit gesagt hatte.

„DAS LIEGT AN DIR!! NUR WEIL DU SOLCH UNERWARTETEN DINGE TUST!“ Iruka schrie wieder, worauf Kakashi noch ein Stück zurück wich und mit Entsetzen im Gesicht den aufbrausenden Lehrer entkommen wollte.

„E … entschuldige … es war doch nur gut gemeint …“ Wollte er sich verteidigen.

„Ist gut jetzt lass uns nicht mehr darüber reden!“ Entschlossen die ganze Sache nun zu beenden, stand der Lehrer auf und räumte den Tisch ab, noch zu deutlich konnte er die verwirrten Blicke in seinem Rücken spüren. „Aber bist du sicher das alles in Ordn …“
 

„IST GUT JETZT!“ Iruka fuhr ihm einfach über den Mund, wusste er doch selber nicht was mit ihm los war. Vielleicht lag es ja an dem Curry, womöglich hatte er es zu scharf gewürzt oder so, oder eines seiner Gewürze war abgelaufen und hatte einen komischen Einfluss auf ihn. High durch abgelaufenes Gewürz, was eine Schlagzeile. Bei den Gedanken schüttelte er den Kopf.

Während er die Teller in die Spüle stellte, griff er schon mit der freien Hand nach den Gewürzen, die er benutzt hatte und sah auf das Verfallsdatum. Hier war offensichtlich alles in Ordnung. Seine Gewürze hatten noch einige Zeit bis es soweit sein sollte. Aber zur Sicherheit roch er einmal an ihnen und prüfte sie sogar geschmacklich, indem er sich immer etwas auf die Hand krümelte und es probierte.
 

„Ähm …“ Iruka vernahm zwar den fragenden Laut hinter sich, doch ignorierte er den Silberhaarigen total, auch die Verwirrung, die er an dessen Stimme heraushören konnte, schien ihn gerade nicht zu jucken, viel mehr war er damit beschäftigt herauszufinden, warum er so reagiert hatte.

„Ne die sind alle in Ordnung …“ Iruka sprach das mehr zu sich selber, als zu Kakashi.

„Ich habe nichts geschmeckt, ob irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte. Dein Essen war wie immer fabelhaft. Ich wünschte ich könnte öfters dein gutes Essen genießen.“ Iruka ruckte aufgrund der Worte Kakashis harsch herum und bedachte ihn mit einem gefährlichen Blick, der seinem Opfer den Angstschweiß auf die Stirn trieb und es in seiner Bewegung, mit der er sich verlegen an der Wange kratzte, innehalten ließ. Deutlich konnte Iruka in seinem Blick eine einzige Frage lesen.
 

Was hatte er nur jetzt wieder falsch gemacht?
 

Trotzdem hielt es Iruka nicht auf, den armen Mann wieder anzupampen.

„DAS LIEGT NUR AN DEINER PERSÖNLICHKEIT!“ Motzte er durch den Raum und Kakashi guckte ihn an als währe er der Weihnachtsmann in Hawaiihemd und Sandalen.

„Hö?!“ Der Jounin schien jetzt gänzlich verwirrt, denn zu der einen Frage in seinem Blick, gesellten sich auf einmal noch zwei weitere dazu.
 

Hatte ihm der Lehrer nicht zugehört?
 

Was wollte er nun von ihm?
 

Iruka sog einmal scharf die Luft ein, ehe er auf den Jounin zu ging und kurz vor ihm zum stehen kam.

„Du machst immer was du willst! Und merkst manchmal nicht was du bei anderen damit auslöst!“ Iruka hatte ihn am Kragen gepackt und knurrte schon regelrecht.

„Irgendwie reagierst du heute sehr merkwürdig Iruka-sensei.“ Dabei hatte Kakashi seine Hände zum Schutz vor seine Brust gehoben.
 

Diese Worte erreichten dem Lehrer wieder und wie als hätte man einen Schalter umgelegt, ließ er den Jounin, den er sogar leicht angehoben hatte einfach los, worauf dieser auf den Boden plumpste.

„Oh … äh …“ Iruka blinzelte verwirrt und sah sich einmal um, ehe sein Blick auf den Mann vor sich fiel. Er wurde wieder rot. Ihm war die Situation äußerst peinlich. Normal würde er doch nicht so unkontrolliert handeln. Wie konnte er sich nur so aus der Bahn werfen lassen. Wenn er genau drüber nachdachte, hatte der Jounin nicht einmal viel gemacht.
 

Was zum Teufel war nur in letzter Zeit mit ihm los?!
 

„Entschuldige bitte. Ich weiß auch nicht, ich glaube ich hatte in letzter Zeit zu viel Stress und …“ Iruka sah beschämt zur Seite, spürte jedoch immer noch den recht fassungslos wirkenden Blick des Jounins auf seiner Haut. Wie sollte er sich jetzt nur geben, er war wieder einmal aus der Haut gefahren, dabei hatte der Jounin ihn doch nur ein Kompliment gemacht. Deutlich konnte Iruka spüren, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg, worauf er automatisch mit einem Finger über seinen Nasenrücken strich. Aus dem Augenwinkel sah er einmal verstohlen zu Kakashi um herauszufinden, warum dieser gerade nichts mehr sagte, als er sich aber nur einem merkwürdigen Blick gegenüber sah, den er nicht wirklich auf die Schnelle deuten konnte, ihn aber in die Kategorie "Ich klebe an dir und warte auf deine nächsten Worte" einordnete, fiel Iruka nur eines ein, was er machen konnte. Versuchen die peinliche Situation irgendwie zu überspielen und zu überstehen.

Es dauerte nicht lange, bis Iruka sich an den Jounin wandte und ihn entschuldigend, aber dennoch peinlich berührt mit geschlossenen Augen anlächelte und sich erneut peinlich berührt mit dem Zeigefinger über den Nasenrücken strich.
 

Aufgrund der geschlossenen Augen, hörte Iruka nur ein kurzes rascheln von Kleidung, was ihn interpretieren ließ, dass sich der Mann einmal kurz ruckartig bewegt haben musste, dennoch öffnete er seine Augen nicht. Auch als er durch seine trainierten Sinne hören konnte, wie Kakashi offensichtlich einmal schmatzte, warum auch immer, vielleicht um seinen vor Angst trockenen Mund zu befeuchten. Iruka interessierte es jedoch nicht weiter, also fuhr er endlich mit seinem Satz fort.
 

„ … der heutige Tag war doch reichlich anstrengend.“ Dann öffnete Iruka wieder seine Augen und konnte direkt beobachten, wie Kakashi keine Millisekunde später an ihm vorbei kroch und den Kühlschrank öffnete um die Limonade heraus zu holen und sich noch etwas in sein Glas zu gießen, das er gleich in einem Zug leer trank und tief Luft holte. Nun war der Lehrer an der Reihe verwirrt zu Blinzeln, entschloss sich aber dazu es einfach dabei zu belassen.
 

„Das glaube ich dir.“ Die Worte klangen in Irukas Ohren eher pro forma, sie klangen so, als wäre Kakashi gerade nicht wirklich bei seiner Entschuldigung anwesend, als würde er nicht wirklich am Gespräch teil nehmen. Nun konnte Iruka eine merkwürdige Verhaltensweise bei dem Mann feststellen, denn Kakashi starrte gerade die Flasche in seiner Hand an, als würde sie ihn gleich ansprechen, ehe er kurz darauf seine Stirn in Falten zog und eher grüblerisch wirkte. Iruka beschloss für sich, dass die Situation gerade einfach reichlich Verfahren war und er am besten dort wieder heraus kam, wenn er normal agieren würde, also begann er mit dem einzig logischen in diesem Moment. Er begann den Tisch abzuräumen.
 

Als alles seinen Platz in der Spüle gefunden hatte, begann er das Geschirr zu spülen, während seine Gedanken immer noch bei der eben entstandenen Situation hingen. Der Raum war nur noch von dem Plätschern des Wassers und dem Geräusch, wenn etwas auf die Spüle gestellt wurde erfüllt. Total in seinen Gedanken, merkte er nicht einmal wirklich, oder eher nur am Rande, wie auf einmal jemand neben ihm stand und das bereitliegende Trockentuch nahm, um ihm beim Geschirrabtrocknen zu helfen. Erst als er den zweiten Teller auf die Spüle stellen wollte, er aber niemals dort ankam, weil er ihm auf den Weg dorthin aus der Hand genommen wurde, musste Iruka aufblicken. Er wirkte überrascht, als er Kakashis Hand an der anderen Seite des Tellers sah, die darauf wartete, dass er selber los ließ.
 

Dann blickte er den Jounin an, der ihn einfach nur freundlich entgegen lächelte.

Als nach einigen Sekunden immer noch keine Regung von Iruka kam, sprach ihn Kakashi an.

„Wenn du den Teller nicht los lässt, kann ich dir nicht helfen und wir stehen hier noch bis Morgen so.“ Darauf wurde der Braunhaarige erst wieder seiner Situation gewahr, irgendwie hatte er sich gerade erneut in dem Lächeln des Älteren verloren, ohne es zu merken.
 

Schließlich ließ er den Teller los und schüttelte einmal verwirrt über sich selber den Kopf.

„Entschuldige bitte, ich war etwas in Gedanken.“

„Das habe ich gemerkt.“ Kakashi sagte aber weiter nichts dazu und trocknete einfach das dargebotene Geschirr weiter ab, während Iruka versuchte seine aufsteigende Röte hinunter zu kämpfen, was ihm aber nicht wirklich gelingen wollte.
 

Dennoch war die Stimmung die nun vorherrschte alles in allem sehr friedlich und entspannt. Nachdem sie fertig waren, ging auch Kakashi schließlich zur Couch und holte seine Weste.

„Ich werde dich dann mal nicht weiter stören und gehen. Wir sehen und Iruka-sensei.“ Kakashi zog sich auf den Weg zur Haustür seine Weste und sein Stirnband wieder über.
 

„Bis dann.“ Er hob noch einmal zum Abschied die Hand und winkte dem Lehrer zu, während er sich seine Maske über sein Gesicht streifte und die Tür öffnete. Der Jüngere hatte ihm einfach nur uneinig mit sich selber hinterher gewunken und blieb auch noch einige Zeit weiter im Flur stehen, selbst als Kakashi schon längst die Tür hinter sich geschlossen hatte und schon gefühlt eine Ewigkeit weg war, wahrscheinlich war es gerade mal eine Minute oder so, stand der Lehrer immer noch an ort und Stelle.

Sein eben noch verzogenes Gesicht entspannte sich und wirkte etwas bedrückt. Er wusste nicht wirklich warum, aber der Tag war im allgemeinen schon merkwürdig genug.
 

Er hob seine Hand zu seinem Gesicht und befühlte seine Wangen, die immer noch das Gefühl versprühten, als würden sie kochen, was er auch nach seiner Untersuchung bestätigen konnte.

„Sie sind immer noch so warm … Was war das nur für ein merkwürdiges Gefühl?“ Sein Blick lag fragend auf der geschlossenen Tür. Das hatte er ja noch nie verspürt. Das lag aber mit Sicherheit einfach nur an dem Tag heute. Er schüttelte den Kopf und kratzte sich anschließend im Nacken, den er darauf einmal mit der Hand knetete und ein lautes Seufzen ausstieß.
 

„Ich sollte mal wieder in ein Onsen gehen. Das würde mir sicher gut tun und mich wieder auf den Teppich bringen. Ja genau das werde ich demnächst mal machen.“ Entschlossen ging er zurück in seine Stube und erledigte noch was eben erledigt werden musste und sich leider nicht von alleine regeln konnte.

Dann ließ er nur noch den Tag ausklingen und ging zeitig ins Bett.
 

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So, das war es auch schon, wenn ich es schaffe kommt das nächste Kapitel nächstes Wochenende, ansonsten darauf das.^^ Ich wünsche euch nun noch einen schönen Restsonntag und natürlich hoffe ich auf eure Meinungen. Also, man liest sich.
 

Baba
 

Bongaonga

Kapitel 2: Traum oder Wirklichkeit

Möp
 

Da bin ich auch wieder.

Ich habe die Zeit direkt genutzt und euch das zweite Kapitel fertig gemacht. Ich hoffe doch, dass ihr daran euren Spaß haben werdet. Ach und haha! Das Kapitel ist für meine Verhältnisse doch schon etwas kürzer geworden. Nur 4900 Worte. Bin stolz auf mich. :D Schreibe trotzdem lieber mehr. -.-
 

Hier noch ein paar kleine Erklärungen:
 

• Oiroke no Jutsu: Das Oiroke no Jutsu ist eine Abwandlung des Henge no Jutsu, wobei sich der Anwender in eine

nackte junge Frau in aufreizender Pose verwandelt.

• Henge no Jutsu: "Technik der Verwandlung" ist eine Technik, mit der man sich selbst in eine andere Person oder

einen Gegenstand verwandeln kann.
 

So, nun aber viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 2: Traum oder Wirklichkeit
 

Seit Kakashi auf Mission war, konnte Iruka wieder seinen gewöhnlichen Alltagstrott leben. Er spielte Dompteur in seiner Klasse, leistete seinen Dienst im Missionsbüro und hatte sogar Zeit sich einmal im Onsen zu entspannen. Ja, es war wirklich herrlich ... monoton.
 

Heute war auch so ein Tag, an dem er nach langem mal wieder zeitig nach Hause kam, da ihn keine besonderen Vorkommnisse, wie ein Jounin, der ihn auf der Straße auflauerte, ihn beim einkaufen abpasste, oder ihm im Büro auf den Sack ging und so weiter, davon abgehalten hatte. Alles einfach nur reine Routine und so stumpf, sowie ermüdend wie es eben nur ging.
 

Seufzend ließ er sich auf seine Couch fallen. Er legte seinen Kopf auf die Lehne und starrte die Decke an. Auch wenn sein Tag stumpf war, war er dennoch geschafft. Es war zwar schön einmal einen geregelten Ablauf seiner Tätigkeiten durchführen zu können, aber irgendwie war es ihm mittlerweile zu ruhig. Es kam einfach kein dreister Jounin bei ihm vorbeigeschneit, um sein sonst so graues monotones Leben etwas farbenfroher zu gestalten. Iruka musste grinsen, dabei war der Jounin eigentlich selber nicht einmal so farbenfroh. Er fragte sich wann Kakashi wieder kommen würde und was er wohl gerade machte. Kurz hob er einmal den Kopf um auf seine Wanduhr vor sich zu sehen, ehe er ihn wieder zurückfallen ließ. Ein Seufzen entwich ihm und er schloss kurz die Augen.
 

Ihm fehlte irgendwie diese aufdringliche, unbekümmerte Art, die der Silberhaarige an den Tag legte, wenn er mit ihm zusammen war. Wie hatte das Ganze überhaupt angefangen? Iruka wusste es nicht mehr. Irgendwann hatten sie sich kennen gelernt, dann hatten sie sich wegen dem Chuninexamen gestritten und anschließend vertragen. Letztendlich hatte Naruto sie unbewusst zusammengeführt.
 

Ja, ohne ihn würden Kakashi und Iruka immer noch wie Fremde miteinander umgehen. Sie würden sich nicht mehr kennen, als flüchtige Bekannte und jeder würde seinen eigenen Weg gehen, ohne den anderen wirklich zu bemerken. Außer die Arbeit verlangte es. Irgendwie war der Lehrer doch froh darüber, dass es so gekommen ist, wie es eben dank Naruto gekommen war. Auch wenn er den Jounin manchmal an die Wand klatschen könnte.

Na gut, öfters an die Wand klatschen. Normal war für ihn ein Fremdwort, aber was war schon normal? Würde jeder gleich sein, währe es doch sehr Langweilig und er konnte sich den Jounin nicht anders vorstellen, so hatte er ihn kennen gelernt und er würde sich auch hoffentlich nicht ändern. Fröhlich, unbekümmert, aber sobald es ernst wurde, war er voll bei der Sache.
 

Das hatte Iruka besonders gut am Chuninexamen, kurz nach den Endrunden gesehen, als Orochimaru angegriffen hatte. Kakashi war dort die personifizierte Ernsthaftigkeit gewesen.

Er seufzte erneut. Normal würde er wahrscheinlich gleich bei ihm vorbei schneien und sich wieder selbst zum Abendessen einladen. Auch, wenn Iruka immer sagte, dass er nicht für seine Mahlzeiten verantwortlich war, freute er sich doch insgeheim auf den Besuch des Mannes. Wenn er ehrlich zu sich war, mochte er ihn doch recht gern. Er war ein guter Freund, der ihn aus seiner kleinen grauen und eintönigen Welt holte. Was nicht heißen sollte, dass er nicht genug Stress und Arbeit mit seinen Schülern und seinen Kollegen im Missionsbüro hatte. Besonders Tsunade hielt ihn auf trapp. Oft hatte er das Gefühl, sie benutzte ihn nur als Sekretär. Häufig fragte er sich was Shizune und er für sie waren. Auch Kakashi und Yamato hampelten oft in ihrer Nähe herum, wodurch sie beide noch öfters aufeinander trafen.
 

Wahrscheinlich hegte sie zu ihnen besonderes Vertrauen.

Irgendwie ehrte ihn dieser Gedanke, aber trotzdem musste sie nicht die ganze Arbeit auf sie alle abwälzen. Shizune diente ihr offensichtlich als rechte Hand. Iruka selber war der Laufbursche und Schreiber für alles und Kakashi und Yamato kehrten den Müll draußen vor der Tür zusammen.

Trotzdem beschwerte sich niemand. Wusste doch jeder nur zu gut, dass Tsunade einen nicht weniger stressigen Job hatte. Im Grunde arbeitete sie Tag ein Tag aus und sie war bei weiten keine schlechte Hokage.

Sie gab immer ihr Bestes.
 

Deshalb gab er auch sein Bestes, genau wie jeder andere auch.

Iruka glitt mit seinen Gedanken noch eine Weile umher, ehe er drohte wegzudösen. Der Tag forderte so langsam seinen Tribut und sein ausgelaugter Körper wollte seine wohlverdiente Ruhe.

Nach kurzer Zeit schon driftete er zwischen Wachzustand und Schlaf hin und her, so dass er nicht wirklich das Gefühl hatte zu schlafen, aber auch irgendwie nicht das Gefühl hatte Wach zu sein. Er konnte es nicht wirklich deuten. Sein Körper fühlte sich sehr schwer an und er hatte das Gefühl sich nicht bewegen zu können. Es war trotzdem nicht unangenehm. Auch, wenn er immer wieder das Gefühl hatte in ein tiefes Loch gesogen zu werden. Total entspannt saß er dort und hörte seinem eigenen Herzschlag zu, nahm seine ruhige Atmung war und genoss diese bleierne Schwere. Mit beinahe ganz geschlossenen Augen, bis auf einen klitzekleinen Spalt, durch den er an die Decke starren konnte, saß er dort auf seiner Couch und hörte nur das Ticken seiner Wanduhr, sowie seinen eigenen ruhigen Herzschlag.
 

Nichts und niemand sollte ihn stören, ... würde ihn stören ...
 

Doch dann nahm er irgendwie das dumpfe Geräusch von etwas großem hinter sich wahr, das schwer auf seinen Tatamimatten in seiner Wohnstube landete. Er wollte sehen was dieses Geräusch verursacht hatte. Konnte sich jedoch nicht bewegen. Irgendwie wurde ihm dabei mulmig zu Mute. Sein Körper gehorchte ihm nicht, so als wäre er paralysiert worden. Die Geräusche kamen immer näher, bis sie schließlich hinter ihm verstummten. Sein Herzschlag beschleunigte sich und etwas Panik kroch in ihm hoch, besonders als er einen Schemen ausmachen konnte, begann sich ein mulmiges Gefühl in seinen Bauch breit zu machen. Der Schemen, den er aus dem Augenwinkel wahrnahm, stand genau hinter ihm und hätte mit Leichtigkeit nun die Chance ihn jetzt hier in dieser Position die Kehle durchzuschneiden. Das, was Iruka etwas stocken ließ, war die unklare Struktur des Schemens. Er konnte ihn nicht wirklich erkennen und er schien auch keine genaue Farbe zu haben.
 

War tatsächlich jemand in seiner Wohnung, oder spinnte er sich das gerade alles zusammen?
 

Stand er unter einem Genjutsu?
 

Warum konnte er sich nicht bewegen?
 

Aus dem Schwall an Fragen, die über den Lehrer hereinfielen, wurde er wieder gerissen, als er eine ihm sehr vertraute Stimme hörte.

„Iruka-sensei …“ Hätte der Lehrer gekonnt, dann hätte er jetzt die Augen aufgerissen, denn irgendwas war an ihr falsch. Es fehlte die Fröhlichkeit in ihr, die er in und auswendig kannte. Sie hatte eine ganz andere Tonlage, die dem Lehrer beinahe eine Gänsehaut über den Rücken fahren ließ.

„Iruka-sensei …“ Wieder diese Stimme. Nur klang sie nun so nahe, als hätte die Person direkt neben seinem Ohr gesprochen. In ihr lag eine Sanftheit, die das Herz des Lehrers noch schneller schlagen ließ.
 

Was passierte nur gerade hier?
 

Warum reagierte er so merkwürdig und was bezweckte sein Besucher damit?
 

Iruka war ganz verwirrt und konnte auf einmal eine überraschende Wärme an seiner rechten Wange spüren, die von der Person ausging, die offensichtlich direkt hinter der Couch stand. Er nahm den Geruch war, den nur diese Person verströmen konnte. Er war so angenehm. Er roch ihn einfach gerne. Auf seiner Wange lagen silberne Haare, die seine Haut kitzelten. Ganz langsam fühlte er, wie sich warme Hände an seinen Hals entlang tasteten und sachte über die Haut strichen. Er genoss die Berührung. Er wusste nicht wirklich warum, aber sie taten gut und gegen seiner eigenen Erwartung, dass er hochfahren und den Mann anschreien würde, blieb er ganz ruhig sitzen. Er fühlte sich wie in Watte gepackt und konnte sich so oder so nicht bewegen.
 

Sachte strichen die Hände über seine Schlüsselbeine und glitten spielerisch kitzelnd unter den Kragen seines Oberteils. Immer tiefer wanderten sie, bis sie federleicht über seine Brust strichen und ihn verwöhnten. Der Lehrer konnte zwar keinen Ton von sich geben, aber hätte er es gekonnt, hätte er ein wohliges Seufzen von sich gegeben. Mochte der Mann solche Liebkosungen doch nur zu gerne, hatte aber niemanden mit dem er sie teilen konnte. Merkwürdiger weise, war es ihm sogar egal, dass es offensichtlich gerade der Jounin war, der ihm diese schönen Gefühle bescherte. Als er aber auf einmal hauchzart Lippen an seinen Hals fühlte, stockte er. Was machte der Kerl da gerade nur mit ihm? Sachte fuhren die Lippen an seinem Hals entlang und hinterließen eine kribbelnde Spur.
 

„Iruka-sensei …“ Wieder ertönte diese sanfte und unwiderstehliche Stimme, die dem Lehrer gerade einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte. Der Kerl machte ihn gerade einfach ganz kirre. Und warum zum Teufel noch einmal konnte er sich nicht wehren? Und warum fühlte es sich so verdammt gut an!? In Iruka herrschte ein Zwiespalt, den er eigentlich schon längst verloren hatte, es sich aber noch nicht ganz eingestehen konnte.

Die Hände an seiner Brust fuhren noch etwas tiefer und liebkosten nun auch seinen Bauch, während die Lippen an seinem Hals ab und an von einer warmen Zunge abgelöst wurden. Er hätte jetzt laut aufgestöhnt, hätte er es denn gekonnt, da gerade eine heiße Welle seinen Körper durchschoss und er sich zusammenreißen musste, nicht in einem Meer aus Schauern zu ertrinken.
 

Die sanfte, verführerische Stimme Kakashis, fand sich wieder an seinem Ohr und säuselte ihn etwas hinein, worauf sich sogar seine Nackenhaare aufstellten und ihn ein erneuter Schauer durchlief, der sich allmählich zwischen seinen Beinen zu sammeln drohte. Es kribbelte in seinem Bauch und er konnte nicht mehr anders. Er wollte mehr.

Deutlich spürte er, wie die Lippen des Jounins an seinem Hals nach vorne wanderten. Sich sachte einen Weg küssend auf seinen Mund zu steuerten und ehe er die so lockenden Lippen spüren konnte, riss ihn ein lautes Donnern aus seiner Starre.
 

Mit einem mal riss er die Augen weit auf, fuhr hoch und sah sich gehetzt um.

Sein Herzschlag war schnell und pochte ihm bis zum Hals, seine Atmung war schnappend und seine Augen weit aufgerissen. Panisch sah er sich im Raum um. Er war alleine. Nichts deutete darauf hin, dass der Jounin hier gewesen war. Iruka schluckte einmal hart. Seine Kehle war nahezu staubtrocken.
 

Was zum Teufel war das denn gewesen?!
 

Sein Kopf ruckte immer noch herum, in der Hoffnung einen möglichen Grund finden zu können, was gerade passiert war. Doch nichts war zu sehen, alles war wie es sein sollte.

Dann ertönte wieder das Donnern, das sich als Klopfen an der Tür herausstellte, gefolgt von einer nur zu bekannten Stimme.
 

„Iruka-sensei!!!“ Total irritiert saß der Lehrer auf seiner Couch wie bestellt und nicht abgeholt.

Wie aus Reflex wollte er aufstehen. Kam auch irgendwie strauchelnd auf die Beine. Als er aber den ersten Schritt vorwärts machte, spürte er ein Drücken im unteren Bereich.

Sein Blick glitt nach unten und er konnte deutlich eine Erektion, nein, seine eigene Erektion sehen, die seine doch nun etwas zu enge Hose ausbeulte. Entsetzt verzog er sein Gesicht.

„IRUKA-SENSEI ICH WEISS DAS DU DA BIST!!!!“ Wieder ertönte die Stimme vor der Tür.

»Ach du ….« Iruka griff sich in Panik an die Haare. Er konnte doch jetzt nicht so die Tür öffnen und Naruto so entgegentreten. Panisch sah er sich um.
 

„Iruka-sensei! Ich lasse mich jetzt selber rein! Ich hoffe das ist OK!“ Rief der Junge. Kurz darauf konnte Iruka auf einmal hören, wie der Türknopf gedreht wurde und es das klackende Geräusch gab, wenn sich seine Haustür öffnete. Der Lehrer wusste nicht wohin mit sich selber. Würde er jetzt hier einfach so stehen bleiben, würde Naruto es sofort sehen. Was sollte er nur machen?! Panisch drehte er sich einmal im Kreis und entschied sich dann dazu sich mit einem Hechtsprung hinter die Couch zu verziehen, um sich dort zu ducken. Derweil glitt die Tür langsam auf und eine kühle Briese durchstreifte das Zimmer.

Iruka schwitzte Blut und Wasser. Sein Besucher würde Verdacht schöpfen, wenn er jetzt hier nur so hinter der Couch herumkriechen würde. Er war zwar sehr begriffsstutzig, aber auch nicht ganz dumm. Vor allem wenn es um solche Themen ging, bekam er schnell mal etwas in den falschen Hals. Man merkt da schon wieder deutlich, dass Naruto zwei nicht gerade jugendfreie Sensei hatte. Iruka hatte jedoch nicht genug Zeit, um sich darüber weiter Gedanken zu machen.
 

Hastig sah sich der Lehrer um und erblickte zwei Körbe, sowie einige Bücher in seinem großen Regal, welches hinter seiner Couch stand. Direkt daneben stand eine kleine Leiter, die er immer verwendete, um leichter an die höheren Regalbretter zu kommen. Heute dankte er sich innerlich dafür, dass er oft zu faul war sie zurück in seine Besenkammer zu stellen, da er sie meist nach kurze Zeit eh wieder benötigte.

Kurzerhand, mit einem entschlossenen Blick wie ein personifizierter Superheld, sprang er in die Höhe und griff nach den Körben sowie Büchern, nur um sie mit sich in die Tiefe zu reißen. Mit seinen Füßen riss er noch gekonnt die Leiter mit sich um, so dass es ein lautes Tosen und Poltern in seiner Wohnung gab.
 

„Sie hatten ja gesagt, dass es in Ordnung …“ Aus dem Augenwinkel hatte Iruka noch den blonden Kopf erhaschen können, der auf einmal durch die leicht offen stehende Tür hinein gestreckt wurde, ehe er durch allerlei Dinge, die er eigentlich gar nicht erwischt haben dürfte, hinter der Couch begraben wurde. Es fühlte sich jedenfalls nach dem gesamten Inhalt seines Regals an, der gerade auf seinem Kopf Schlagzeug spielte.

„IRUKA-SENSEI!“ Der entsetzte Ausruf des Chaosninjas dröhnte noch genauso in seinem nun schmerzenden Kopf wieder, wie es die einschlagenden Lektüren und Schulbücher getan hatten. Keine Sekunde später hörte Iruka, wie die Tür offensichtlich ganz aufgestoßen wurde und hastige Schritte ihren Weg zu ihn fanden.

Der Lehrer gab einige gequälte Geräusche von sich und schaufelte sich zur Hälfte frei. Bei dem Anblick, den seine sonst so akribisch sortierten Unterlagen auf dem Boden und über ihn machten, konnte er fast losheulen.

»Was man nicht alles tat…« Jammerte er gleich in Gedanken los.
 

„Alles in Ordnung? Was hast du denn da gemacht Iruka-sensei?“ Naruto stand mit einem besorgten Blick vor ihm und schien erst einmal das Chaos zu begutachten, in dem es sich Iruka mehr oder weniger gemütlich gemacht hatte.

„Oh, hähä. Hallo Naruto. Lange nicht gesehen.“ Verlegen kratzte sich der Lehrer am Kopf und schob, ohne dass der Junge es merkte, einen der Körbe leicht vor seinen Schritt. Das bis eben noch aufgeräumte Wohnzimmer, glich nun einem Schlachtfeld. Durch seine zirkusreife Bruchlandung konnte er seine eigene peinliche Röte wegen seiner Erregung verstecken. Im Grunde überlagerte Iruka nur eine peinliche Situation mit einer anderen. Würde er es aber nicht machen, würde sich der Lehrer automatisch irgendwann verraten und so konnte er es wenigstens auf diese Situation schieben. Solche Peinlichkeiten, wie seine Erregung, schien Naruto immer regelrecht zu riechen, weshalb man hier oft zu drastischen Mitteln greifen musste. Wäre der Junge nur in allen Dingen so schnell, wäre er ein wahrer Musterschüler geworden.
 

„Was hast du denn gemacht? Wolltest du renovieren?“ Naruto grinste schief. Es war zwar eine doofe Frage, aber wirklich ernst hatte er sie natürlich auch nicht gemeint, was Iruka auch von vornherein wusste.

„Nein, nein, ich hatte mich nur so erschrocken, weist du. Ich war so in Gedanken gewesen und da bin ich mit der Leiter einfach umgefallen. Hehe. Ich wollte halt nur etwas nach sehen, aber dann kamst ja du.“ Iruka sah sich mit rotem Gesicht im Raum um.

„Das tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Störe ich? Ich dachte eigentlich du würdest Abendessen machen und da dachte ich, ich komme einmal vorbei und sage hallo. Immerhin bin ich gerade mit Sakura-chan und Kakashi-sensei von einer Mission zurück gekommen.“ Iruka stockte. Also war Kakashi wirklich schon zurück. Konnte es sein ...?
 

"Iruka-sensei, du wirst so rot, stimmt etwas nicht?" Naruto blinzelte ihn verwirrt an. Der Lehrer jedoch zuckte ertappt zusammen und versuchte sich heraus zu reden.

"Na, es ist mir etwas peinlich, dass ich mich habe von dir so erschrecken lassen. Ich sollte eigentlich Vorbildfunktion haben und auf alles gefasst sein." Iruka grinste schief. Innerlich hoffte er, dass Naruto ihn das abkaufen würde. Er schien heute aber echt Glück zu haben.

"Das muss dir nicht peinlich sein, du bist auch nur ein Mensch und zuhause hat man auch nicht immer seine Augen und Ohren überall. Da sollte man seine Sinne auch entspannen können."

Naruto grinste ihn breit an, was Iruka nur erwidern konnte.
 

"Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass du jetzt noch arbeitest. Ich hoffe doch jetzt wirklich, dass ich nicht störe."Meinte Naruto erneut um ihr Gespräch offensichtlich wieder in die Richtung zu lenken, in die es vorher hatte gehen sollen.

„Nein, nein, du störst nicht. Du weißt doch dass du immer vorbeikommen kannst.“

„Da bin ich aber froh.“ Nun lachte auch Naruto.

„Komm, ich helfe dir erst einmal auf.“ Er hielt Iruka eine helfende Hand hin. Doch der Lehrer machte keine Anstalten diese anzunehmen. Fühlte er doch vorher noch einmal in sich, ob er auch aufstehen konnte, ohne das Naruto sein kleines Problem auffiel. Es fühlte sich zwar nicht mehr so intensiv an, aber es war immer noch vorhanden. Offensichtlich hatte der kurze Gedanke an Kakashis Rückkehr schon wieder gereicht. Also musste er sich etwas schnell einfallen lassen.
 

„Na, hilf mir lieber kurz den Saustall hier wieder weg zu machen, dann können wir ja zu Ichirakus gehen. Ich lade dich auch ein.“ Nach der Aussage leuchteten Narutos Augen förmlich wie Sterne.

„ECHT?!“ Er war sofort Feuer und Flamme.

Iruka nickte darauf nur leicht rot um die Nase und grinste den Jungen an.

„DU BIST ECHT DER BESTE IRUKA-SENSEI!“ Sofort machte sich Naruto nach einem fröhlichen Hüpfer und dem Hochkrämpeln seiner Arme daran dem Lehrer zu helfen. Iruka hatte es während der ganzen Prozedur irgendwie geschafft seine Problemzone gut versteckt zu halten. Erstens war er noch halb begraben und zweitens trug er die zu füllenden Regalkörbe einfach direkt auf dieser Höhe und ließ sich beim Einräumen etwas Zeit, bis er es überstanden hatte und einmal erleichtert seufzte.
 

„Alles ok Sensei?“ Narutos Blick lag fragend auf den Mann, der einmal zusammen zuckte und schließlich schief grinsend zu Naruto sah.

„Ja natürlich, ich bin nur froh, das wir es fast geschafft haben.“ Der Junge nickte ihm nach der Aussage zustimmend zu und stelle nach einiger Zeit das letzte Buch zurück ins Regal. Dann nahm er die Leiter von Iruka und wollte sie in seine Kammer bringen.

„Die kann ruhig hier bleiben.“ Irritiert sah Naruto ihn an, überreichte sie aber den Lehrer, der ihr noch einen dankbaren Blick zu warf. Sie hatte ihn echt vor einer beinahe Katastrophe bewahrt.

„Ok. Aber jetzt gehen wir zu Teuchi ja?“ Naruto wirkte sehr hibbelig und schien bei den Gedanken an die versprochene große Schüssel Ramen auf Wolke sieben abzuheben.

„Ja! Wir gehen jetzt was essen.“ Iruka grinste und schnappte sich seine Weste, sowie seine Schlüssel und schob den Jungen aus seiner Wohnung.
 

In seinen Gedanken jedoch, war er mehr als nur verwirrt über das was gerade in seiner Wohnung passiert war. Hatte er sich das Ganze nur eingebildet? Es hatte sich aber so real angefühlt. Und vor allem warum ausgerechnet Kakashi? Noch dazu hatte Naruto gesagt, sie waren vorhin wiedergekommen. War der Jounin etwa gerade wirklich bei ihm gewesen? Dem Anschein nach hatte niemand seine Wohnung betreten. Iruka wusste jedoch, dass Kakashi genug Fähigkeiten hatte um unbemerkt in eine kaum gesicherte Wohnung einzudringen. Die einzige Möglichkeit noch an einen mögliche Erklärung zu kommen, ob nun Kakashi bei ihm gewesen war oder nicht, war Naruto auszufragen.

Geschickter als gedacht hatte er auf den Weg zu Ichirakus einige Infos aus den Jungen herausbekommen. Von ihm hatte er erfahren, dass sie wirklich gerade erst zurück gekommen waren und Kakashi offensichtlich, nachdem sie sich getrennt hatten, auf den Weg zu Tsunade gewesen war. Noch dazu hatte Naruto erzählt, dass er aus einiger Entfernung noch gesehen hatte, wie Gai den Silberhaarigen abgefangen hatte. Also hatte der Jounin wirklich nicht bei ihm auftauchen können. Immerhin hatte Iruka noch erfahren, dass Naruto sofort zu ihm gekommen war.

Irgendwas ging hier auf jeden Fall vor und Iruka machte sich langsam sorgen um seine Gesundheit. Also beschloss er für sich, dass er Tsunade aufsuchen würde. Erstens wegen einer weiteren Bestätigung dass Kakashi nicht bei ihm gewesen war und zweitens um sich einen Rat zu holen. Jetzt jedenfalls würde er erst einmal Narutos Erzählungen lauschen und das Essen mit ihm genießen.
 


 

Später bei Tsunade.
 

„Schlafparalyse.“ Das einzelne Wort hallte in dem Raum wieder, als währe es der Schlüssel zu etwas unvorstellbar großem.

„Hä?“ Der Lehrer schien jedoch kein Wort zu verstehen, obwohl es nur ein einzelnes war.

„Na es handelt sich um die vollständige Bewegungsunfähigkeit des Körpers während des Schlafs. Normal soll sie verhindern, dass im Traum erlebtes über das Nervensystem zu den Muskeln durchdringt. Eben so dass keine Muskelbewegungen in der Realität ausgeführt werden können. Aber es kann schon einmal passieren, dass man diesen Zustand, der eigentlich nahtlos mit dem Aufwachen verschwindet, doch schon einmal miterlebt. Oft befindet sich der Geist während der Paralyse noch in einem verschlafenen Zustand, so dass er mit geöffneten Augen wieder zu träumen beginnen kann. Das bedeutet, man projiziert Trauminhalte visueller und taktiler Art nahtlos über die tatsächlichen sinnlichen Wahrnehmungen der geöffneten Augen, sowie die der schwach ausgeprägten Körperempfindungen.“
 

Tsunade hatte ihn beinahe mit Informationen erschlagen. Und so etwas sollte ihm passiert sein?

Er hatte zwar alles ein wenig abgeändert, als er ihr erzählt hatte, was er erlebt hatte. Die Wahrheit wäre ihm einfach zu peinlich gewesen. Dennoch wollte er Klarheit und hatte sich durchgerungen nachzufragen.

„Also habe ich das alles in einer Art traumähnlichen Wachkoma halluziniert?“ Fragte er schließlich, ihre Erklärung in einem Satz zusammenfassend.

„So sieht es aus. Die einzige anderen Optionen wären, dass du in einem Genjutsu gefangen warst, oder das wirklich jemand in deiner Wohnung war.“ Kurz überlegte Iruka, schüttelte dann aber den Kopf.

„Nein, das kann ich ausschließen.“ Da war er sich sogar ziemlich sicher, außerdem würde der Jounin so etwas mit Sicherheit niemals tun.
 

„Dann bleibt nur noch die Schlafparalyse, die dein eigener Körper durchführt. Wie gesagt, es ist nichts schlimmes und kann mal vorkommen. Jeder Mensch macht das jedesmal durch, wenn er schlafen geht. Nur für gewöhnlich erlebt man diese Paralyse nicht aktiv mit. Sie kann durch Schlafmangel, Stress, Schlafstörungen oder genetischen Ursachen ausgelöst werden. Da ich bei dir aber sagen kann, dass du vollkommen gesund bist, tippe ich da eher auf Stress und Schlafmangel. Du solltest dir ein paar Tage Ruhe gönnen und das Wochenende frei nehmen. Ich werde mir dafür schon einen Ersatz suchen, der solange deine Aufgaben übernimmt.“ Iruka sah die Hokage verwirrt an.

Steckte sie ihn jetzt etwa in einen kurzen Zwangsurlaub?
 

„Es stimmt zwar, dass ich in letzter Zeit wenig geschlafen habe und auch oft genug sehr müde bin, aber …“

„KEINE WIEDERREDE! DU HAST DAS WOCHENENDE FREI!“ Donnerte ihre Stimme durch den Raum.

Iruka war vor Schreck ein Stück zurück gewichen und hatte zum Schutz einen Arm vor seine Brust gezogen. „Ja … jawohl.“ Stotterte er. Er hatte einfach gehörigen Respekt vor der Frau. Erst vor einigen Tagen hatte sie ihren Schreibtisch zwei Stockwerke nach unten geschlagen, worauf Yamato alles wieder richten durfte. Er wollte einfach kein Opfer ihrer Wut sein. Also gehorchte er ihr und stimmte seine soeben aufs Auge gedrückten Freizeit zu.
 


 

Wenig später kam er aus dem Hokageturm und seufzte. Er hatte schon lange am Wochenende kein frei mehr gehabt. Er wusste gar nicht, was er machen sollte. Überlegend starrte er in den blauen Himmel, an dem vereinzelt kleine Wolken entlang zogen.

Hmmm, vielleicht würde ja Kakashi wieder vorbei kommen. Immerhin hatte Naruto gestern gesagt er war wieder zurück. Wie ein Blitz durchschoss ihn auf einmal das Gefühl, welches er gehabt hatte, als er sich in dieser Schlafparalyse befunden hatte. Diese Wärme, diese Sanftheit, diese federleichten liebevollen Berührungen .... Von jetzt auf gleich errötete der Lehrer und hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund um nicht aufzukeuchen.
 

„Was zum Teufel war das nur gewesen?“ Warum hatte er so etwas von Kakashi geträumt? Ging gerade wirklich seine Libido mit ihm durch? Iruka hatte bis jetzt kein großes Interesse an körperlicher Nähe zu jemand anderes verspürt.

Natürlich war er anfällig für Narutos Oiroke no Jutsu. Welchen normalen Mann würde das nicht gefallen? Aber dass er jetzt ausgerechnet so etwas auf Kakashi projizierte. Es schauderte ihn. Aber nicht aus Ekel, nein, irgendwie hatte es ihm für seinen Geschmack einfach zu gut gefallen. Iruka hatte immer noch eine Hand am Mund und stierte auf den Boden. Darum bemerkte er auch nicht die Person, die sich auf ihn zu bewegte und schließlich neben ihm Stand.

Sie erzählte ihm irgendwas bis sie offensichtlich bemerkte, dass er ihr nicht wirklich zuhörte. Er bekam nicht mal wirklich mit, wie sie vor ihm herum hampelte und versuchte ihm irgendwas zu erzählen. Erst als er spürte, wie ihm freundschaftlich ein Arm um die Schultern gelegt wurde und er an die Seite der Person gezogen wurde, fuhr er hoch und starrte erschrocken in das markante Gesicht Gais. Der Mann trällerte noch fröhlich irgendwas zu Ende, was Iruka nicht wirklich registrierte, für Gai aber anscheinend äußerst wichtig zu sein schien, da er sich richtig ins Zeug legte um seiner Rede den nötigen Schwung zu verleihen. Zum Schluss jedenfalls sah Gai abwartend mit seinem augenausbrennensten Perlweißgrinsen auf ihn hinab.
 

„Nicht wahr Iruka-sensei?“ Der Mann grinste nur so voller Tatendrang und Enthusiasmus, dass es den Lehrer eigentlich hätte umhauen müssen, wäre er vorher nicht so in Gedanken gewesen, weshalb er sich dazu entschied den Mann einfach ganz normal zu begrüßen, als wäre nichts gewesen.

„Oh hallo Gai-sensei … Ich habe sie gar nicht bemerkt.“ Irukas fragende Miene wechselte so schnell zu einer verlegenden, während sich seine Hand, die er gerade noch am Mund gehabt hatte, zu seinem Hinterkopf bewegte und sich dort hinlegte, ehe er drauf los lachte.

„Es tut mir leid, ich war so in Gedanken, hast du etwas gesagt?“ Nach der Aussage entgleisten Gai seine Gesichtszüge. Theatralisch warf er sich von einer Leidenspose in die nächste, während er sich durch die Haare raufte und vor Iruka den sterbenden Schwan gab. „NICHT AUCH NOCH DU IRUKA-SENSEI!!!! DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN! ERST MEIN RIVALE UND DANN AUCH NOCH DER SONST SO UNSCHEINBAR, ÜBERAUS BELIEBTE, KINDERFREUNDLICHE, LANGWEILIGE UND PRÜDE IRUKA-SENSEI!!! WAS MACHE ICH NUR FALSCH?! WARUM REAGIEREN NUR ALLE IMMER SO REVOLUTIONÄR?!“
 

Irukas Gesicht durchlief bei dieser Show jeglichen Gemütszustand, von erschrocken, irritiert, verwirrt, hilfesuchend, genervt, wütend, bis hin zu stink Sauer. Am Ende gab Iruka dem Mann eine Kopfnuss, um ihn wieder ins Hier und jetzt zu holen.

„WAS BITTE LABERST DU DA?! UND WER IST HIER PRÜDE?! SOLLTEST DU DAS NICHT ERST EINMAL DICH FRAGEN?!“

Mit einer so schnellen und unerwarteten Bewegung, wie sie nur Gai vollbringen konnte, wirbelte er herum und begann mit seinem Ballett erneut. Wie jahrelang einstudiert, vollführte er vor Iruka seine schönsten Choreographien mit sich selber.
 

„Aber Iruka-sensei! Ich Mighty Gai, das schöne Biest von Konoha, bin nicht Prüde! Ich teile meine Liebe und Leidenschaft zur Jugend mit jedem, auch mit dir! Mein Herz schlägt so wild, wenn ich alleine daran denke, wie mich diese jugendliche Kraft umgibt und zu weiteren Höhen antreibt. Bis ich den Gipfel erklommen habe und dort mein jugendliches Feuer ausleben kann. Ich werde es auf jeden übertragen und werde es mir zum Ziel machen, diejenigen die es verloren haben oder drohen es zu verlieren wieder zum erstrahlen zu bringen!“ Gai wirbelte vor Iruka wie die größte und muskulöseste Prima Ballerina herum, die er jemals gesehen hatte. Seine anfängliche Wut war in totales Entsetzen umgeschlagen und sein rechtes Augenlied begann schon nervös zu zucken.
 

„Weist du eigentlich wie sich das anhört was du da sagst?“ Er sprach die Worte eher zu sich selber aus und wich dabei noch einen Schritt zurück. Gai war so in seiner Show gefangen, dass Iruka diese Chance für sich nutzen wollte.

Langsam trat er einen Schritt nach dem anderen zurück, so als wolle er den schlafenden Löwen nicht wecken, in dessen Höhle er gelatscht war. Immer mehr gewann er an Abstand und als Gai ihn kurz ansprach, zuckte er nur kurz erschrocken zusammen, während er hilflos einfach nur lieb da stand und winkte. »Einfach lächeln und winken, dann schöpft er vielleicht keinen Verdacht.« Hoffte er innerlich und nutzte seine zweite Chance, die er bekam, als Gai seine Rede weiter hielt und sich leicht von ihm abwandte. Mittlerweile rollten dem Mann epische Tränenbäche die Wangen hinab und er starrte theatralisch tragisch in den Himmel, als würde er dort irgendetwas ergreifendes sehen. Das war genau der Zeitpunkt, den Iruka brauchte. Er nahm die Beine in die Hand und rannte praktisch um sein Leben. Egal wohin, hauptsache weg. Das, was der Mann da gerade laberte, hörte sich mehr als nur merkwürdig an und konnte sehr leicht falsch verstanden werden. Aber wer weiß schon wirklich, ob er es nicht vielleicht doch ernst meinte. Gai konnte einen schon echt mit seinen Emotionen erschlagen.
 

Als er um die erste Ecke bog, hörte er schon das verwunderte Geschrei des Jounin, der nach ihm rief.

Jedoch hielt er nicht an, so schnell er konnte verschwand er und hastete zu sich nach Hause. Bloß schnell in sein sicheres Mauseloch verschwinden. Dort schlug er die Tür hinter sich zu und rutschte an ihr herunter.

Seufzend lehnte er seinen Kopf an das dunkle Holz worauf es ein dumpfes Geräusch gab. Jetzt war er sich sicher, dass das freie Wochenende doch nicht so verkehrt war und er es als Möglichkeit sehen sollte, um einmal richtig zu entspannen.
 

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So, das war es auch erst einmal wieder.

Es kann sein, dass ich das nächste Kapitel bis zum Sonntag wieder schaffe, aber danach habe ich eine Prüfung und da kann ich wirklich nichts versprechen. :) Mal sehen.

Ansonsten hoffe ich, dass es euch gefallen hat und ich freue mich wie immer über eure Meinung. Damit wünsche ich euch auch schon einen schönen Restsonntag und ich sage mal, man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 3: Einladung

Möp
 

Und hier bin ich auch wieder, pünktlich wie die Maurer. :) Leider kann ich nicht versprechen, dass ich es nächste Woche schaffe ein Kapitel hochzuladen, da mir eine Prüfung bevorsteht und ich da viel lernen muss. Also nicht enttäuscht sein, wenn nächsten Sonntag leider kein Kapitel online kommt.
 

Kurze Erklärung:
 

• Kage Bunshin: Das sind Narutos Schattendoppelgänger, die er immer im kampf benutzt.
 

Hui, das war ja nicht gerade viel. :)
 

Naja, ich wünsche euch dann jetzt viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 3: Einladung
 

Iruka saß an seinem Pult in seiner Klasse und erledigte gerade noch ein paar Papierdinge, ehe er nach Hause gehen würde. Es war Freitag und Tsunade hatte ihn heute schon vom Missionsbüro freigestellt. Sie hatte gemeint, sie habe einen Ersatz gefunden und er bräuchte sich keine Sorgen machen, wird schon alles gut gehen. Leider würde er gleich noch einmal dort hin müssen, immerhin war er diesmal dran den wöchentlichen Akademiebericht ins Büro zu bringen und dementsprechend würde er wohl oder übel noch einmal dort aufschlagen müssen, ehe er in sein wohl verdientes freies Wochenende gehen konnte.
 

Iruka konnte sich nicht wirklich konzentrieren, auch wenn er gerade nicht viel zu erledigen hatte. Seine Gedanken jedoch glitten immer wieder ab. Normal währe er schon längst auf den Weg heimwärts, aber heute kam er irgendwie nicht voran. Zu sehr beschäftigte ihn immer noch dieser Tagtraum von gestern, wegen dem er sich auch schon nicht mehr getraut hatte einzuschlafen. Er hatte zu viel Angst davor, dass er so etwas noch einmal träumen könnte. Der Lehrer kam da einfach nicht drauf klar. Das war doch echt nicht mehr normal gewesen. Warum phantasierte er so etwas von Kakashi? Aufseufzend legte er seinen Kopf auf eine Hand und blätterte lustlos durch den kleinen Stapel Papiere, welche nur sortiert werden sollten damit sie in einem gebundenen Ordner im Büro eingeheftet werden konnten.
 

„Tze …“ Es war ihm extrem unangenehm und vor allem wie sollte er dem Silberhaarigen nun gegenübertreten, wenn er immer wieder diese Bilder und Gefühle vor Augen hatte?

Kakashi würde ihn mit Sicherheit für total bescheuert halten, wenn er sich wie eine schüchterne Jungfrau ihm gegenüber verhielt. Nun gut, eigentlich war er das ja auch. Aufstöhnend und resignierend ließ er seinen Kopf auf den Tisch knallen, worauf es ein dumpfes Geräusch gab. Zischend sog er die Luft ein. Das hatte doch schon etwas weh getan. Er hoffte doch inständig, dass er nicht nachher noch aussah wie ein Einhorn. Das würde jetzt gleich noch fehlen und seiner Stimmung den letzten Rest geben.
 

„Iruka-sensei? Was machen sie da?“ Erschrocken fuhr der Lehrer hoch und sein Kopf ruckte zur Tür.

In ihr stand Konohamaru mit seinen Freunden Moegi und Udon. Alle drei Kinder trugen Eimer, Besen, Wischmopp und Putztücher. Der Braunhaarige blinzelte verwirrt, bis er die Szene verstand.

Irritierte Augen lagen auf dem Lehrer und irgendwie hatte er das Gefühl, sie würden direkt auf seine Stirn starren. Auf dieser war nämlich mit Sicherheit ein roter Fleck, der noch von der Begrüßung seines Kopfes mit der Tischplatte herstammte. Die Kinder sahen von ihm zu dem Papierstapel hin und wieder zurück.

„Das ist aber ungewöhnlich für sie, normal sind sie schon längst aus dem Raum raus.“ Bemerkte der junge Sarutobi grinsend.
 

Moegi ging sofort auf ihren Klassenlehrer zu und wirkte leicht besorgt.

„Alles in Ordnung Sensei?“ Iruka blinzelte noch einmal, ehe er ein verlegendes Lächeln auflegte.

„Ja es ist alle in Ordnung. Ich hatte nur noch etwas zu erledigen. Aber was macht ihr denn hier?“

Innerlich knirschte er aber mit den Zähnen. »Ist es echt so offensichtlich, das etwas nicht stimmt? Oder warum fragen mich das alle ständig?«

„Sieht man das denn nicht? Wir haben diese Woche Klassenzimmerdienst. Den sie übrigens eingeführt haben.“ Konohamaru schnaubte einmal genervt.

„Ach ja …“ »Da war ja was …« Nun sah er auf seinen Papierberg und atmete einmal kurz durch.

„Na dann gebt mir noch einen kurzen Moment, ihr könnt ja schon mal im hinteren Teil des Raumes beginnen." Währenddessen krempelte er seine Arme hoch und ließ einmal seine Finger knacken, nur um anschließend wie ein Tornado gleich den Papierstapel zu bearbeiten.
 

Alle drei nickten ihm ehrfurchtsvoll sowie erstaunt zu und machten sich schlussendlich zögernd ans Werk.

„Irgendwas stimmt mit ihm nicht.“ Flüsterte Moegi zu Konohamaru, was Iruka trotz gedämpfter Stimmen der Kinder und lauterer Nebengeräusche, die durch das Putzen entstanden, hören konnte. Mit einem schnellen Blick, registrierte er auch, dass Konohamaru eher lustlos und unsauber fegte. Der Junge hing schon regelrecht wie ein schlapper Zombie an seinem Besen. Leider konnte Iruka sein Gesicht nicht sehen, da er mit dem Rücken zu ihm stand, was wahrscheinlich auch besser war. Kurzerhand entschied sich der Lehrer jedoch dafür das Gespräch der Kinder einfach zu ignorieren. Zumindest versuchte er es, trotzdem wanderte sein Blick immer mal wieder zu den Knirpsen nach oben. Er konnte dieses Verhalten einfach nicht abstellen. Lehrer war Lehrer und die bekamen meist mehr mit, als die Schüler dachten.
 

„Den Eindruck habe ich auch.“ Nun kam Udon dazu, der einen Eimer mit Wasser gefüllt hatte und ihn zwischen sich und seinen Freunden stellte.

Mehr bekam Iruka nun aber wirklich nicht mehr mit, da sie nun die Köpfe zusammensteckten, ihn jedoch einmal mehr als nur auffällig musterten, nur um sich dann wieder von ihm abzuwenden. Es wirkte beinahe so, als würden sie etwas aushecken.
 

Nach etwa zwei Minuten hatte er den ganzen Stapel so sortiert, dass er ihn in die Kladde legen konnte und verschnürte. Dann stand er auf und verabschiedete sich von seinen Schülern.

„So ich werde euch nun alleine lassen, ich muss die Papiere noch wegbringen.“ Er hob verwundert eine Augenbraue, als keine Reaktion von den drein kam, die ihre Köpfe wie Footballspieler bei einer Teambesprechung zusammengesteckt hatten.

„Ich bin dann mal weg!“ Rief er etwas lauter. Doch auch darauf kam wieder keine Reaktion, offensichtlich waren die drei in einer hitzigen Diskussion gefangen.
 

Kopfschüttelnd ging er mit dem Ordner unter dem Arm zur Tür und wollte sie auf schieben, blieb aber plötzlich erschrocken stehen, als er etwas lauter seinen Namen hörte. Offensichtlich war Moegi gerade total von der Rolle. Aufgeregt hob sie Arme vor ihr Gesicht und ballte ihre Hände zu Fäusten, während sie irgendwas daher quietschte. Nun wanderte erneut eine Augenbraue von Iruka in die Höhe. Jetzt war er doch schon etwas neugierig, schließlich schien es sich bei ihren Thema um ihn zu handeln. Langsam, aber ohne darauf Acht zu geben, ob sie ihn bemerkten oder nicht schritt er auf die kleine Putztruppe zu.

Konohamaru nickte gerade nur selbstbewusst mit verschränkten Armen vor der Brust.

„Glaubst du das wirklich Konohamaru-kun?“ Moegi wackelte etwas zu hibbelig für Irukas Geschmack hin und her.

„Ja natürlich, diese vertrocknete Dörrpflaume von Iruka-sensei musste es doch auch mal erwischen! Er kann ja nicht immer die Mama für alle spielen, auch sein Herz kann man gewinnen!“ Der Junge schien sehr überzeugt zu sein.

„Ja aber es sah nicht so aus, als ob er überhaupt irgendein Interesse an etwas anderem als seine Arbeit hat.“ Udon schniefte bei der Aussage einmal.
 

„Hach Iruka-sensei und verliebt. Hihi.“ Moegi schien die Vorstellung sehr zu gefallen.

Konohamaru nickte erneut bestätigend und sonnte sich gerade praktisch in seiner Genialität. Zumindest sah es so aus, denn er hatte das gleiche Grinsen drauf, wie es Naruto immer hatte, wenn er sehr von sich überzeugt war.

„Irgendwann werden alle Erwachsenen schwach! Naruto-oniichan hat gesagt, man muss nur die richtigen Knöpfe drücken und das richtige Jutsu anwenden. Deshalb hat er mir ja auch sein größtes Jutsu beigebracht, das selbst den Sandaime in die Knie gezwungen hatte! Außerdem, wenn Sensei nicht bald jemanden findet, wer will dann denn schon noch einen ausrangierten, vertrockneten, faltigen alten Dämon wie ih ….“ Auf einmal stockte Konohamaru. Ihm mussten wohl die entsetzten Gesichter seiner Freunde aufgefallen sein. Ihre Augen wahren schreckgeweitet und ihre Münder standen zitternd offen, während sie ohne einen Muskel zu bewegen langsam von ihrem nun gefährdetem Freund davon rutschten.
 

Dann wurde sich der Junge offensichtlich endlich der düsteren, dämonischen und tödlichen Aura bewusst, die sich hinter ihm aufbaute und in seinem Rücken zu brodeln schien.

Langsam wie ein Roboter, drehte er seinen Kopf und sein Gesicht verzog sich verkniffen, ehe er blau um die Nase anlief und sich dem dämonischen Bild eines Rachegottes gegenüber sah. Für Konohamaru musste es so aussehen, als würden sich Irukas Haare selbstständig machen und wie Schlangen um seinen Kopf herum zischen, während seine Augen rotglühend auf ihn hinunter sahen und ihn schon mit ihrem bloßen Blickkontakt erdolchten. Die Aura die der gerade explodierende Vulkan ausstieß, konnte drohender und donnernder nicht sein. Zu deutlich konnte Iruka die Tatsache in Konohamarus Gesicht lesen, dass der Junge sich wohl dessen Bewusst sein musste, dass einfach sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Jetzt war nur noch die Frage, wie zündete der Junge diese Bombe, dass sie möglichst mit geringem Explosionsradius hoch ging. Er entschied sich zu seinem eigenen Leidwesen für die sehr schlaue und konventionelle Methode.
 

„Hähä, hallo Iruka-sensei …“ Schief lächelnd hob er eine Hand um zu winken.

Damit war der Stift der Granate gezogen.

Von draußen hörte man nur noch das laute Geschrei und Gelärm aus dem Klassenzimmer, während Konohamaru um sein Leben heulte. Es hatte nicht lange gedauert, bis der Lehrer wütend vor dem armen Jungen stand, der nun schmollend und reichlich verbeult den Boden wischte, während seine Freunde ängstlich in einer Ecke kauerten. „Das Zimmer wird morgen so sauber sein, dass man ohne Angst vom Boden essen kann!“ Damit drehte sich Iruka ruckartig um und marschierte gereizt aus dem Raum. Er hatte einfach genug, die Kinder konnten ihn echt manchmal aufregen, auch wenn er sie unwahrscheinlich gern hatte. Er wäre schließlich sonst kein Lehrer geworden. Jedoch blieb ihm das deutlich hörbare Aufatmen des Jungen nicht verborgen, dass er selbst bis auf den Flur hatte hören können. Noch dazu vernahm er ein leichtes Knarzen von Holz, was ihm sagte, dass der Junge den Besen gerade für etwas anderes nutzte, als er eigentlich gut war. Wahrscheinlich stützte er sich gerade darauf ab. Als Iruka seinen Kopf wieder in den Raum reinstreckte und auf den Jungen sah, bestätigte sich seine Vermutung. Mit einem zornigem Blick stierte er Konohamaru an.
 

„HABE ICH GESAGT AUFHÖREN ODER PAUSE MACHEN!?“ Motzte er direkt los, worauf er deutlich das erschrockene Zusammenzucken des armen Jungen sehen konnte, der sich darauf zu ihm hastig umdrehte. Hastig begann der junge Sarutobi weiter zu fegen und um sein Leben zu schwitzen.

Iruka betrachtete ihn noch kurze drei Sekunden, ehe er sich letztendlich daran machte den Raum ganz zu verlassen und zum Missionsbüro zu gehen.

„Diese Kinder machen mich nochmal fertig.“ Er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht und machte sich daran über das Treppenhaus das Gebäude zu verlassen.
 

»Wie kommen die nur auf so einen Mist?« Er merkte gar nicht, wie sich seine Gesichtszüge lockerten und er immer noch mit seiner Hand über sein Kinn und seinen Hals strich. Seine Gedankenwelt hatte ihn doch schneller wieder als ihm lieb war.

„Verliebt?“ Das Wort hallte in seinem Kopf wieder, als währe es etwas Schweres, Bleiernes, das sich ihm wie ein Hinweisschild in den Weg stellte. Aber so schnell wie der Gedanke kam, so schnell schüttelte er auch schon den Kopf.

»Unmöglich. Das war alles nur eine Laune der Natur, nichts worüber man sich Sorgen machen sollte. Das war nur ein Hirngespinst meinerseits. Meine Libido ging nur mit mir durch und da mir der Kerl so oft auf der Pelle hängt, hat sich mein Hirn diesen Mist ausgedacht.« Entschlossen das Ganze zu ignorieren, schritt er die Straßen entlang und machte sich auf den Weg zum Missionsbüro.
 


 

Dort erwartete ihn aber gleich schon die nächste Überraschung. Als er so durch die Flure ging, kam ihm schon etwas merkwürdig vor. Doch als er dem Raum immer näher kam, legte sich ein Fragender Ausdruck auf sein Gesicht.

Aus dem Raum, obwohl die Tür geschlossen war, kam lautes Geschrei und Gezeter und eine weinerliche Stimme.

Moment … Die Stimme, die dort gerade um ihr Leben heulte, kannte er.

„DU BIST ERST SEIT EINER STUNDE HIER UND ES BRICHT SCHON JETZT DAS CHAOS AUS?!“ Das war unverkennbar Tsunade, die gerade jemanden zur Sau machte. Iruka entschloss sich in die Höhle des Löwen zu gehen und öffnete langsam die Tür.
 

Als er einen Schritt in den Raum machte und die Tür hinter sich schloss, wurde er der Situation gewahr. Vor ihm lag ein ganzer Aktenschrank verteilt auf dem Boden, während über dem Haufen Tsunade stand, die gerade ihr schon beinahe lebloses Opfer durchschüttelte. Naruto hing in ihren Händen und hauchte gerade anscheinend den letzten Rest seines Lebens aus.

„DU SOLLTEST HIER FÜR ORDNUNG SORGEN UND NICHT DIE UNORDNUNG ERWEITERN!“

Irukas Kollegen, die am Missionsbürotisch saßen, sahen dem Spektakel nur mit verschwitzten Gesichtern zu. Die wenigen Chunin und Jounin die anwesend wahren und gerade wohl ihre Berichte abgeben, oder sich Missionen holen wollten, traten erschrocken einige Schritte zurück.

Schließlich spürte Iruka, wie die Tür in seinem Rücken geöffnet werden wollte und trat einen Schritt zur Seite.

„Ähm Tsunade-sama ich …“ Es kam Genma zum Vorschein, der irritiert, während der plötzlichen Stille, seinen Kopf von seinem Blatt Papier hob und auf die Frau mit ihrem Opfer starrte.
 

Ihr Blick glühte wie der eines Todesstrahlenroboters, der mit einem Ruck auf Genma landete und ihn drohte zu zerlasern. Genmas Gesicht veränderte sich nicht ein bisschen. Er stand eine geschlagene Sekunde in der Tür, mit der Hand an der Türklinke und noch einem Fuß im Flur, ehe Regung in ihn kam. Er ließ seinen Senbon von der linken bis in die rechte Mundseite wandern und bewegte seinen Kopf dann ganz langsam zu Iruka, so als wolle er kein gefährliches Tier aufscheuchen. Erschrocken zuckte der Lehrer zusammen, als wie durch Geisterhand ihm ein Papier in die Hand gedrückt wurde und der Spezial Jounin ganz langsam aus dem Raum glitt, als wenn er niemals dagewesen wäre. Nahezu geräuschlos schloss sich die Tür und die im Raum befindlichen Personen wurden sich wieder selbst überlassen.
 

Tsunade, die das ganze beobachtet hatte, wandte nun langsam wieder ihre Aufmerksamkeit auf Naruto, der schäumend in ihren Händen hing.

Dann ließ sie ihn einfach fallen und trat schnaubend von ihm weg.

„SIEH ZU, DASS DU DAS WIEDER IN ORDNUNG BRINGST!“

Erst jetzt wurde Iruka sich der Anwesenheit Asumas gewahr, der offensichtlich neben ihn getreten war. „Was ist denn hier wieder passiert?“ Fragte er ganz leise, als allmählich der Raum wieder von Stimmen erfüllt wurde und der normale Trott eintrat, als währe nichts gewesen.
 

„Nun ja du kennst ja Naruto, er wollte mit seinen Kage Bunshins die Arbeit schneller erledigen. Stand sich selber aber mehr im Weg, als er gedacht hatte und hat dann in einem Streit mit sich selber diese Chaos angerichtet.“

Iruka nickte. Das war typisch Naruto. Die Situation konnte er sich gut vorstellen. Trotzdem wusste er dann immer noch nicht, warum der Junge hier war.

„Aber was macht er hier?“

„Er ist dein Ersatz fürs Wochenende.“ Asuma grinste.

„Oh Man …“ Iruka schloss resignierend die Augen. Er sah jetzt schon die ganze Arbeit, die auf ihn zukommen würde.

„IRUKA!“ Erschrocken fuhr er zusammen, als die harsche Stimme Tsunades ihn aus seinem Gespräch riss.

„Ja?!“ Panisch stand er stramm.

„WAS MACHST DU HIER?!“

„Ähm … äh… nun ja…“ Versuchte er sehr Schlau seinen Grund hervorzubringen.

„ICH HABE DIR GESAGT, DAS DU FREI HAST!!! ALSO SIEH ZU DAS DU NACH HAUSE KOMMST!“

Schrie sie von ihrem Sitzplatz aus zu ihm herüber. Der Lehrer hatte nicht einmal wirklich wahrgenommen, dass sie sich wieder gesetzt hatte.
 

„Ja, äh ... Ich sollte auch nur die Wochenberichte der Akademie vorbeibringen.“ Er lächelte und versuchte sie milde zu stimmen, was bei ihm auch irgendwie klappte.

„Aha ... ja gut, verstehe. Gib sie Asuma und sieh zu, dass du wieder bis Montag einsatzbereit bist.“ Sie winkte ab und Iruka sah noch einmal irritiert zu dem Mann neben sich, der ihm schon eine Hand hin hielt um die Papiere entgegen zu nehmen.

Kurz stockte der Lehrer, ehe er schief grinste und seinen alten Kollegen die Papiere gab.

„Und nun, husch, husch ab nach Hause!“ Tsunade drehte sich mit ihrem Stuhl zur Seite und blickte aus dem Fenster, während sie eine verscheuchende Geste mit der rechten Hand machte und einmal leicht genervt durchatmete. Iruka wusste aus Erfahrung, dass die Frau nun erst einmal 10 Minuten brauchen würde um sich wieder zu beruhigen, damit sie wieder rational Denken konnte. Deshalb nickte er nur schnell und sah zu, dass er den Raum zügig verlassen konnte. Bevor er dies tat, verbeugte er sich noch schnell und verschwand dann im Flur.
 

Aufatmend schloss er die Tür hinter sich. Kurz blieb er noch stehen, machte sich dann aber auf den Weg. Kaum dass er 10 Meter von dem Raum entfernt war, hörte er schon wieder wüstes Geschrei, worauf er kurz zusammenzuckte und über seine Schultern zurück sah. Was hatte Tsunade nur jetzt schon wieder platzen lassen? Dadurch bemerkte er nicht, wie er in jemanden hinein rannte, der gerade um eine Ecke bog. Erschrocken spürte er, wie sich haltsuchend zwei Arme um ihn schlangen, damit er und die Person nicht fielen. Strauchelnd kamen sie schließlich zum stehen. Dies aber nur dank der Reaktion der Person, die sich mit ihm in den Armen einfach hatte mit den Rücken gegen die Wand fallen lassen. Damit wurden sie beide vor einem ungemütlichen Sturz auf dem Boden bewahrt.
 

Iruka hatte noch deutlich hören können, wie der Person etwas die Luft aus den Lungen getrieben wurde, als sie zusammen gegen die Wand prallten. So standen sie nun hier, Iruka an der Brust des Fremden, während er mit dem Rücken an der Wand lehnte.

Iruka brauchte eine kurze Zeit um sich von dem Schreck wieder zu erholen. Tief atmete er den so vertrauten Geruch ein und merkte gar nicht, wie er ihn begann zu genießen. Seine Augen schlossen sich zur Hälfte, ehe er auch schon merkte, was er tat und erschrocken zusammenzuckte. Sein Kopf ruckte nach oben, wodurch er der Person wohl oder übel seinen Kopf unters Kinn rammte. Ein zischender Laut verriet ihm, dass es der Person wohl genau so wehgetan hatte, wie ihm selbst. Erschrocken blickte er in das zugekniffene Auge Kakashis. Aus Reflex hatte Iruka eine Hand an den vorderen Teil seines Kopfes gelegt und rieb ebenfalls über die schmerzende Stelle.
 

„Ka ... Kakashi-sensei … bitte entschuldige.“ Iruka wurde schlagartig rot, als er bemerkte in welcher Position er sich mit dem Mann befand. Er hing schon eher auf halb Acht in seinen Armen, wodurch er ein Stück nach unten gerutscht war, so dass es aussah, als wäre er nicht nur 3 cm kleiner als der Mann, sondern fast einen ganzen Kopf.

Der wiederum hatte wohl nicht daran gedacht ihn loszulassen und hielt ihn immer noch fest.

„Du solltest nicht so gedankenlos durch die Gegen streifen Iruka-sensei.“ Meinte er schließlich leicht belustigt.

Iruka hielt kurz den Atem an, während sich eine Antwort in seinem Kopf manifestierte.

„Ich … nun …“ Mehr brachte er gerade nicht heraus. War die Situation doch etwas zu überfordernd für ihn. Diese Wärme, die der Mann ausstrahlte, sein Geruch, seine Stimme, seinen Herzschlag, ... Oder war es doch sein eigener, der ihm nur wieder bis zum Hals schlug? Er brachte gerade einfach keine vernünftige Regung zustande. Zu sehr schien ihn die plötzliche Nähe wieder zu überfordern.
 

„Ähm Iruka-sensei, es ist ja nett, dass du so auf Kuschelkurs bist, aber …“ Weiter kam Kakashi nicht, als auch schon wieder Genma um die Ecke kam und das Ganze verwundert betrachtete.

„Oh scheint mir so, als würde ich bei etwas stören.“ Ein schadenfrohes Grinsen legte sich auf seine Lippen.

Sofort ruckte Irukas Kopf herum und sah den Mann entsetzt an, während er kalkweiß wurde und sich hastig von Kakashi entfernte. Der Jounin wiederum stieß sich nur lässig von der Wand ab und hob sein Buch auf, welches ihm beim Zusammenstoß mit Iruka heruntergefallen war.

Ihn schien der Kommentar nicht aus der Bahn zu bringen, so wie Iruka, der gerade um sein Leben stotterte.

„Nein das äh … das ist nicht so wie es aussieht …. Also …“

„Aber natürlich Iruka-sensei.“ Genma zwinkerte ihm einmal vielsagend zu und ging dann auf Kakashi zu. Währenddessen stotterte der Lehrer irgendetwas unbeholfen daher und beobachtete das Ganze. Versuchte er doch noch irgendwie eine Entschuldigung für die Situation zu finden, die eigentlich doch recht simpel zu finden sein sollte.
 

„Hey Kakashi!“

„Hmm?“ Fragend sah ihn der Silberhaarige an.

Als Genma neben ihm ankam, schlug er dem Mann freundschaftlich auf den Rücken und legte einen Arm um seine Schultern.

„Gut das ich dich hier treffe.“ Er grinste typisch.

„Ich wollte dich fragen, ob wir mal wieder wie in guten alten Zeiten einen trinken gehen. Die anderen wären auch dabei.“ Der Spezial Jounin schien sehr begeistert. Kurz blickte Kakashi gegen die Decke, als wenn er überlegen würde. Iruka wusste nur zu gut, dass der Mann in letzter Zeit oft auf Mission war. Eigentlich war er auch nicht so der Typ, der unter vielen Menschen saß. Zumindest kannte Iruka ihn so. Zu seiner Überraschung bemerkte der Lehrer aber plötzlich den Blick des Silberhaarigen, der eindeutig auf ihm lag, was den Lehrer nur noch mehr verwirrte.

„Kann ich jemanden mitbringen?“
 

Genma musste der Blick aufgefallen sein und sah nun seinerseits zu Iruka herüber. Es dauerte auch nicht lang, da musste der Spezial Jounin auch schon breit grinsen.

„Natürlich kannst du deine Holde Maid mitbringen.“ Genma lachte.

„Holde Maid ist irgendwie übertrieben oder? Ich würde ihn eher als Sonnenblümchen bezeichnen.“ Meinte Kakashi trocken.

„Ich dachte immer dein Blümchen sei Yamato.“ Nun sah Genma feixend zu Kakashi, der aber einen belehrenden Ausdruck auflegte.

„Nein, mein Guter, da hast du deine Hausaufgaben wohl nicht gemacht. Yamato ist mein Bäumchen.“ Kakashi hatte währenddessen die Arme vor der Brust verschränkt, während er in einer davon noch sein Buch auf der Seite, auf der er wohl weiterlesen wollte, offen hielt und die andere mit einen Finger in die Luft hob.
 

„Oh ja! Verstehe! Das macht Sinn. Ich denke aber auch, je mehr wir sind, umso lustiger wird es. Ich frage einfach alle.“ Damit drehte Genma sich zu dem Lehrer um, der immer noch verstört stotterte.

„Hey Iruka-sensei? Hast du keine Lust uns heute Abend Gesellschaft zu leisten?“

Iruka war nun gänzlich verwirrt und reagierte groß nicht mehr. Die Situation hatte ihn nun wieder komplett durcheinander gebracht, weshalb er auch gerade es irgendwie verpasste zu antworten.

„Erde an Iruka! Bitte kommen! Notfall im Schulklo, einige Jungens haben einen anderen in einer Toilettenkabine gezerrt und wollen ihn kopfüber eintunken. Sie müssen das sofort regeln!“ Genma steckte dabei seine Hände in die Hosentaschen und sah den Lehrer abwartend an, der nun langsam wieder zu sich kam und sich der Blicke der beiden Jounin bewusst wurde. Irritiert blinzelte Iruka, bis das soeben Gesagte von Genma in seinem Kopf nachhallte und verarbeitet wurde. Anscheinend scheiterte jedoch sein Gehirn daran kläglich, weshalb er nur eine superschlaue Reaktion zustande brachte.
 

„Äh, hä?“ Gänzliche verwirrt blickte der Lehrer nun unverständlich zu den beiden Männern herüber.

„Ah, wir haben ihn wieder. Ich nehme das mal als Ja. Zum Glück gibt es heute Abend wieder ein super Angebot. Kakashi, du weißt ja bescheid. Selbe Uhrzeit, selber Raum." Genma grinste, während Kakashi ihm verstehend zunickte.

„Na dann werde ich euch zwei Turteltauben trotzdem mal alleine lassen, ich habe noch etwas zu erledigen. Immerhin wollen nun noch mehr Leute eingeladen werden und ich muss noch was organisieren. Kakashi wird dir sicher schon alles erklären.“ Damit hob Genma zur Verabschiedung die Hand und löste sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf.

Wieder standen die zwei ehemaligen Lehrer von Naruto alleine im Flur.

„Habe ich irgendwas verpasst?“ Fragte Iruka nach eine geschlagenen Weile in der Stille herrschte.

„Nun ja ein wenig.“ Dabei legte sich ein schiefes Grinsen auf Kakashis Gesicht, das selbst unter der Maske noch her zu erkennen war.
 

Der Lehrer blinzelte darauf nur einmal und wartete auf eine Erklärung.

„Eigentlich nur, dass Genma uns nun eine Weile damit aufziehen wird, das wir ein Pärchen währen und das wir beide heute Abend mit den anderen einen trinken gehen.“ Erklärte der Jounin.

„Äh,... HÄ?!“ Irukas Gesicht verzog sich entsetzt und er lief blau um die Nase an.

„Jetzt guck doch nicht so, ignorier ihn einfach.“

»Ich glaube nicht, dass das so einfach wird.« Iruka schluckte einmal hart.

Er hatte sich nicht wegen der Tatsache erschrocken, dass Genma ihnen wieder dauerhaft mit dem gerade geschehen in den Ohren liegen würde, nein, das war er schon längst gewohnt. Eine falsche Bewegung und durch Genmas Interpretation war das neuste Märchen auf dem Tisch. Iruka hatte vielmehr die Kombination, Kakashi, er und Pärchen, gänzlich verwirrt. Sofort wahr ihm sein Tagtraum wieder in den Sinn gekommen und er war mehr als peinlich berührt.
 

Kakashi bedachte den Mann mit einem fragenden Blick, schien aber Irukas verhalten zu seinem Glück etwas anders zu interpretieren.

„Also Iruka-sensei.“ Trällerte er los.

„Wie währe es, wenn wir heute Abend zusammen dort hin gehen? Hmmm? Mir ist zu Ohren gekommen, dass du Wochenendfrei hast. Welch Zufall, ich auch.“

Bei der Frage wurde Iruka kalkweiß wie eine alpinaweiß gestrichene Wand.

An Iruka rauschte soeben das entspannende Wochenende vorbei und hinterließ nicht einmal einen Hauch eines Geruches, den er wenigstens im Vorbeifahren noch hätte genießen können.

Woher wusste der Jounin das nur schon wieder?
 

Doch die Frage konnte er sich selber beantworten. Schließlich war er einer der engsten Vertrauten von Tsunade.

Aufstöhnend warf Iruka seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. Er mochte den Mann keine Frage, aber irgendwie war er einfach nur anstrengend.

„Wie ich sehe, freust du dich. Nun denn, dann werde ich mal weiter gehen, habe schließlich auch noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Ich hole dich um 18 Uhr bei dir zuhause ab.“ Fröhlich winkend verschwand der Jounin um die nächste Ecke und ließ den versteinerten Lehrer zurück.
 

Um den herannahenden Stress zu entgehen, wäre es wohl besser sich irgendwo draußen in den Bergen eine Höhle zu suchen und dort über das Wochenende seine Zeit zu verbringen. Wie ein einsamer Einsiedler, der jegliche Zivilisation meidet. Kurz schien Iruka diese Vorstellung nicht so schlecht zu gefallen. Vor allem hätte er dort wirklich mal seine Ruhe, aber irgendwie wiederstrebte ihm das trotzdem. Auch wenn seine Kollegen und Freunde doch reichlich seltsam waren, so wollte er sie nicht missen. Und was sollte schon schlimmes passieren. Außer das Genmas Späße machte, selbstverständlich auf ihre Kosten. Anko und Kurenai wieder irgendwelche Wettsaufspiele spielen wollten. Gai anfing herumzuträllern und unbeschreiblichen Mist zu machen und Kotetsu und Izumo wieder alles anbaggerten, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Also was sollte schon schlimmeres dabei passieren, es würde so laufen wie immer und er würde sich einfach in das Bild einfügen. Natürlich möglichst ungesehen und unbemerkt, so dass er sich in einem günstigen Moment einfach davon stehlen konnte. Ja genau so würde er es machen, es würde sicherlich keinem auffallen. Aber vorher versuchte er lieber noch eine bessere Ausrede zu finden, um nicht mitgehen zu müssen.
 

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So, das war es auch wieder. Drückt mir für den 25 die Daumen, da habe ich meine Prüfung. :)

Ich hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns bald wieder.

Wie immer freue ich mich über Kritik, Lob ist natürlich auch gern gesehen. :D
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 4: Licht aus!

Möp
 

Habe es doch geschafft. Ich brauchte einfach eine entspannende Pause und habe mich deshalb einfach in Ruhe in mein Kämmerlein zurück gezogen, um euch das nächste Kapitel zu liefern.

Ich hoffe doch, dass ihr euren Spaß haben werdet. Ich hatte ihn jedenfalls beim schreiben. :)
 

Zwei kurze Erklärungen:
 

• Kekkei Genkei: ("Vererbte Fähigkeit") Dies ist eine spezielle Fähigkeit, die von verschiedenen Clans vererbt wird.

• Kampai: In Japan der gebräuchlicher Trinkspruch, der „trockenes (geleertes) Glas“ bedeutet.
 

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Kapitel 4: Licht aus!
 

Sein Blick sprach Bände.
 

Wie konnte es nur soweit kommen? Es kam ihm so vor, als würde er in einem Alptraum sitzen, aus dem kein Entkommen mehr war. Wie als hätte ihn irgendeine hungrige Schlange in ihren Bau gezogen. In diesem Fall wohl eher ein fröhlicher, spielwütiger, dennoch hinterhältiger Hund in seine Hundehütte.
 

Nachdem Kakashi ihn abgeholt hatte und Iruka noch vergebens versucht hatte irgendeine Ausrede zu finden warum er nicht mit konnte, hatte ihn der Jounin schlussendlich doch mit geschliffen. Er hatte einfach keine Chance gehabt gegen den Jounin zu argumentieren. Der Kerl war einfach zu geübt im Umgang mit der Waffe, die sich Wort schimpfte. Er konnte einfach jeden mit Leichtigkeit manipulieren. Das Sharingan war ein Scheiß dagegen. Wer brauchte denn schon ein Kekkei Genkei, um Andere zu manipulieren? Kakashis gewitzte Zunge tat dies viel effektiver und das vor allem problemloser. Zumindest für den Anwender.
 

Als sie endlich am besagten Ort ankamen fiel Iruka erst auf, dass er gar nicht wusste wo sie hin sollten, Kakashi aber offensichtlich schon. Denn keine 20 Minuten später standen sie vor diesem großen Lokal aus dem schon die amüsierten Geräusche vieler Menschen kamen. Die einen und anderen schienen auch schon reichlich zu lallen, was nur darauf hindeuten konnte, dass dort drinnen gerade nach Herzenslust gebechert wurde. Als Iruka dann auf das Schild starrte, welches außerhalb des Ladens stand, verengten sich seine Augen.

Dort stand doch tatsächlich das Angebot des Abends, mit dem Kakashi Irukas letzte Notlüge zunichte gemacht hatte. Der Lehrer hatte nämlich vorgegeben pleite zu sein, weshalb er leider auf den spaßversprechenden Abend verzichten musste.
 

Leider ...
 

Iruka hatte dabei versucht enttäuscht zu klingen, damit es auch richtig rüber kam, aber Kakashi hatte es einfach nur mit einem Lächeln abgetan. Der hatte dann nämlich einfach locker und flockig gemeint, dass es kein Problem sei und hatte ihn dann von dem Angebot berichtet. Iruka wären beinahe vor Schock alle Haare gleichzeitig ausgefallen, überall ...

Dort stand doch wirklich rotz frech.
 

///Nur heute!! FREIER Freitag! Kaufe einen Drink, kriege den Zweiten FREI///
 

Diese Aufschrift war sein Todesurteil. Dort hätte genauso gut stehen können.
 

///Zum Iruka abfüllen bitte hier entlang.///
 

Als sie dann das Lokal betraten, wollte der Lehrer die nächste Ausrede nutzen, um wieder nach Hause gehen zu können. Der Laden war gerammelt voll, überall sah er Menschen feiern und trinken. Auch ein paar bekannte Gesichter waren darunter. Unter anderen, die von einigen Eltern seiner Schüler, oder auch Arbeitskollegen. Hastig hatte er versucht den Laden zu verlassen, wurde aber von Kakashi am Kragen gepackt und wieder rein gezogen.

Als er versucht hatte zu verdeutlichen, dass der Laden doch reichlich voll war und sie keinen Platz mehr finden würden, meinte Kakashi nur breit grinsend, dass sie einen der hinteren Räume gemietet hatten und dort feiern würden. Damit hatte er schlussendlich dann auch den Chunin mit geschliffen. Wie ein Hund, der sein Stofftier mit in seine Hütte zerrte und fröhlich mit dem Schwanz wedelte.
 

Während Iruka wie eine leblose Puppe am Kragen hinterher gezogen wurde, entfernte sich die rettende Eingangstür, die Freiheit und Leben versprach, immer weiter von ihm.

Letztendlich waren sie im besagten Raum angekommen, was nun schon ein Weilchen her war.

Und so saß Iruka an einem größeren Tisch in einer sehr fröhlich und ausgelassen feiernden Runde, zwischen Gai und Anko, wobei sie sich einfach prompt neben ihn gesetzt hatte und einen Arm um ihn legte.

„Hallo Iruka-sensei, dass ich dich hier treffe, ist echt selten. Normal bissu doch immer zu beschäftigt, um zu feiern.“ Anko hatte schon einige Gläschen Sake getrunken und wirkte äußerst angeheitert.

„Nun ja…“ Verlegen kratzte er sich an der Nase, während sie ihn weiter an sich drückte, wodurch er ihren Busen an seiner Schultern spürte.
 

„Das muss gefeiert werden!“ Sie hob grölend ihren freien Arm in die Luft. Gai bekam das mit und stimmte einfach spontan mit ein. In dem Moment brachte die Kellnerin gerade eine Ladung Getränke und stellte auch welche vor Anko hin, die einen ihrer Drinks direkt vor Iruka abstellte und ihren eigenen in die Hand nahm. Während Gai seinen spontan Ibiki in die Hand drückte, der gerade zur Tür reingekommen war und an ihnen vorbei laufen wollte. Überrascht blinzelte dieser und sah in Gais Gesicht, der ihn mit seinen Perlweißgrinsen angrinste und beinahe so wirkte wie der Glatzköpfige Mann auf der Reinigungsflasche.
 

Nur mit Haarpracht ...
 

Dann jedoch zuckte der Mann nur gelassen und prostete dem hibbeligen Kerl und seiner Assistentin zu.

„Komm schon Iruka, runter damit, auf Ex!“ Wurde der Lehrer von Anko angefeuert.

Irgendwie wollte jeder mit ihm einen trinken, was bei der Menge an Leuten in diesem Raum einiges werden würde. Verschwitzt grinste er schließlich und hoffte das Getränk würde nicht zu stark sein. Dann prostete auch er ihnen zu und zusammen kippten sie das Getränk hinunter. Iruka verzog einmal das Gesicht, schluckte aber alles brav herunter und stieß laut die Luft aus.
 

„Na schmeckt doch super, oder?“ Anko schlug ihm auf den Rücken und grinste schief.

Dadurch musste Iruka husten und versuchte sich wieder einzukriegen. Er hatte das Gefühl gehabt, Anko hätte fast sein eben getrunkenes Getränk wieder heraus befördern wollen.

Ibiki hatte sich unterdessen an einen noch freien Platz gesetzt.
 

Der Raum wurde von einem langen Tisch ausgefüllt, um den herum alle Anwesenden verteilt saßen. Bis jetzt anwesend waren. Iruka, Gai, Ibiki, Kotetsu, Izumo, Anko, Kakashi, Genma, Aoba, Ebisu und Yamato.

Bei letzteren stand auch gerade Kakashi, der ihm irgendwas sagte und ihm sein Icha, Icha Paradies offen vor die Nase hielt. Sofort errötete der Mann und sah weg, worauf Kakashi aber nur spielerisch sein Buch mit wandern ließ. Yamato schien nicht sonderlich begeistert zu sein. Kakashi wurde aber sogleich von Genma bei der Spielerei unterbrochen, als dieser ihm ein Glas in die Hand drückte und einen Arm um seine Schultern legte. Das zweite Glas drückte er Yamato in die Hand und bekräftigte sie darin zu trinken.
 

Yamato fackelte nicht lange und kippte sich den Inhalt direkt herunter und entfernte sich anschließend von Kakashi, um sich noch einen Drink bei der Kellnerin zu bestellen.

Deutlich konnte Iruka dann die Worte des Spezial Jounins vernehmen, während dieser auf seinem Senbon herumkaute, mit dem er verheiratet zu sein schien.

„Wo ist denn deine bessere Hälfte mein lieber?“ Iruka durchzuckte es eiskalt.

Wie in Zeitlupe sah er, wie die beiden ihre Köpfe zu ihm drehten. Während auf Kakashis Gesicht ein neckisches Lächeln seinen Platz gefunden hatte, blitzte es teuflisch in Genmas Augen auf.
 

Iruka schwante übles. Dann setzten sie sich in Bewegung, während Kakashi sich genau gegenüber von Iruka hinpflanzte, nutzte Genma offensichtlich die Chance, da Anko zu Ibiki rüber gehuscht war und ließ sich neben den armen Chunin nieder. Insgeheim schickte der arme Lehrer schon Stoßgebete gegen Himmel und hoffte, dass er einen weniger peinlichen Tod heute Abend erleben durfte.

„Dann sind wir ja beinahe komplett.“ Meinte der Spezial Jounin.

„Was? Wer kommt denn noch?“ Iruka hatte leichte Panik in der Stimme.

„Noch nie etwas vom Quartett des Untergangs gehört?“ Genmas Stimme war auf einmal nicht mehr so fröhlich wie gerade eben noch. Sie klang eher gruselig und düster und versprach reines Unheil.

Jetzt fehlte nur noch Yamatos gruseliges Gesicht dazu und irgendeine Gruselmusik und die Szene wäre perfekt gewesen.
 

„Das Quartett des Untergangs ist fürchterlich.“ Wegen der plötzlich bleiernen, gruseligen Stimme wandte der Lehrer erschrocken seinen Kopf und blickte direkt in das eben erwähnte gruselig verzogene Gesicht. Wenn man vom Teufel sprach. Sofort fuhr ihm eine Gänsehaut den Rücken hinauf und kroch bis in seine Haarspitzen, ehe es sich über seinen Mund durch einen entsetzten Laut entlud. Doch so schnell wie Yamatos Horrorfratze aufgetaucht war, verschwand sie auch wieder und machte dem breiten Grinsen Platz. Entschuldigend klopfte er dem armen Lehrer einmal auf die Schultern und stellte schließlich seinen zweiten Drink vor ihm ab. "Guten Durst Iruka-sensei." Mit einem Grinsen, das beinahe dem von diesen winkenden Glückskatzen glich, lief Yamato schließlich um den Tisch herum und nahm neben seinem Senpai Platz. Dadurch etwas irritiert blinzelte der Lehrer, kam aber schließlich wieder auf das gerade angesprochene Thema zurück.
 

„Aber wer ist nun das Quartett?“ Iruka nippte an dem Glas, was ihm Yamato hingestellt hatte und sah aus dem Augenwinkel zu Genma herüber.

„Nun ja das sind …“ Er kam nicht weit, da die Tür aufgerissen wurde und mitten in ihr auf einmal eine Frau stand. Sie nahm in ihrer respekteinflößenden Pose beinahe den ganzen Türrahmen ein und sah wenig amüsiert aus.

„WAS WIRD DAS WENN ES FERTIG IST?!“ Totenstille hing im Raum und alle sahen sie an, als wenn gerade ein Drogenlabor von der Polizei enttarnt wurde.
 

Auf ihrer Stirn pochte eine Zornesader und ihr Blick brachte jeden dazu einmal hart zu schlucken.

Unverkennbar stand dort Tsunade, wie sie leibt und lebt. Diese dämonische Aura währte jedoch nur kurz, ehe sie ein fröhliches zum Feiern aufgelegtes Grinsen zeigte.

„Warum habe ich noch nichts zu trinken?“ Fragte sie schließlich immer noch laut aber nicht mehr so dröhnend, wie vorher. Sofort kam Anko angetänzelt und brachte ihr ein Getränk, das die Frau mit einem verschwörerischen Blitzen entgegen nahm. Hinter ihr kam Shizune gerade leicht erschöpft in den Raum getrabt, natürlich mit Tonton auf dem Arm und schien gut außer Puste zu sein. Offensichtlich war Tsunade wieder vor ihrer Arbeit geflüchtete und Shizune hatte den ganzen Weg im Eiltempo versucht sie zu überreden ihrer Pflicht nach zu kommen, war aber kläglich gescheitert.
 

Dahinter wiederum kamen Asuma und Kurenai in den Raum, die offensichtlich mit ihr zusammen angekommen waren. Kurenai gab ihrem Freund noch einen schnellen Kuss, ehe sie sich von ihm löste und zu Tsunade und Anko ging. Letztere hielt ihr auch schon sofort, woher auch immer, ein weiteres Getränk unter die Nase, dass die Frau gleich entgegen nahm. Mit einem einstimmigen "Kampai!" stießen die Frauen schließlich an. So schnell wie sie ihre Getränke leerten, schien es Iruka so, als hätten sie im stummen Einverständnis beschlossen alles nach zu holen, was sie bis jetzt noch nicht getrunken hatten.
 

Dann grölte Tsunade los und bestellte direkt eine ganze Reihe an Getränken, ehe sie sich mit ihren Mädels, nicht unweit von Iruka entfernt, an den Tisch setzte.

„Das Quartett des Untergangs uhuhuhuhuhu….“ Genma sah zu den vier Frauen herüber, machte dabei komische Bewegungen mit seinen Händen, die er bis zu seinem Gesicht angehoben hatte und grinste schief.

„Das kann heute noch etwas werden.“ An die Männer gewandt, sprach er dann aber weiter.

„Wir sollten schon etwas vorlegen, dann bekommt man nicht mehr so viel mit, wenn sie mit ihren komischen Spielen beginnen.“
 


 

So verstrich einige Zeit in der Iruka ein Glas nach dem anderen vorgesetzt bekam. Irgendwie hatte er das Gefühl er war heute hier die Attraktion schlecht hin. Langsam konnte er bei jeden den Alkoholpegel steigen sehen. Er selber merkte auch schon leicht den Alkohol und hatte auch schon einen leichten Rotschimmer auf der Nase hängen, dabei waren nicht mehr als 40 Minuten vergangen, seitdem sie hier saßen und tranken. Lag vielleicht daran, dass ihm immer mal wieder ein Drink vor die Nase geschoben wurde.

Erst dann fiel ihm etwas auf. Sein rechter Sitznachbar war für seine Verhältnisse zu ruhig. Gai hatte seit Anko verschwunden war, mit ihm nicht mehr geredet. Neugierig sah er zu dem Mann, der offensichtlich mit seinen zwei Nachbarn gerade voller Eifer beschäftigt war.
 

Die zwei Nachbarn entpuppten sich als Izumo und Kotetsu, die den Jounin gerade bei irgendwas anfeuerten. Überrascht zog Iruka eine Augenbraue hoch und beugte sich etwas vor, um das Spektakel besser beobachten zu können, da der Jounin leicht von ihm abgewandt saß.

Vor ihm stand ein Sakeschälchen, während er einen äußerst ernsten Ausdruck auf dem Gesicht hatte. Eine geschlagene Sekunde passierte nichts, doch dann zog er plötzlich eine ausdrucksvolle und bühnengerechte, sowie spannungssteigernde Show ab. Wie ein Profischlagzeuger wirbelte er in beiden Händen jeweils einen Strohhalm umher und steckte sie kurzerhand in seine Nasenlöcher. In einem flüssigen Übergang schlürfte er so kurzerhand sein Sakeschälchen leer.
 

Kotetsu und Izumo schienen hellauf begeistert zu sein und bekamen große Augen während sie respektzollende Geräusche von sich gaben, als der Mann, seine nach Irukas Meinung absolut oberdämliche Tat, beendete. Hundertpro haben die beiden Gai mit einer möglichen Challenge dazu bekommen, diese wenig intelligente Leistung zu bringen. Der Jounin nahm auch einfach jede Herausforderung an.

Gai schloss derweil mit gerunzelter Stirn die Augen und zog seinen Kopf zurück, dabei hielt er immer noch die Strohhalme im Glas fest, regte sich aber keinen Zentimeter mehr.

Dann ließ er sie los, wirbelte herum und hob eine Hand, um den beiden Chunin einen Daumen hoch zu zeigen, während er ihnen gequält entgegen lächelte.
 

Die Beiden lobten den Mann und überschütteten ihn regelrecht mit ihrem Respekt, sodass er sich praktisch darin aalte. Gai jedoch hatte immer noch einen äußerst gequälten Gesichtsausdruck, der langsam immer intensiver zu werden schien, zumindest bei dem, was Iruka sehen konnte, da der Jounin von ihm abgewandt saß.

»Vollidiot...«, war Irukas einziger Gedanke, während sein unteres rechtes Augenlied unkontrolliert zuckte. Um sich das Leid nicht länger geben zu müssen, drehte er schließlich seinen Kopf weg, um Kakashi und Yamato anzusehen. Beide Männer hatten das Spektakel wohl auch beobachtet.
 

Yamato rollte nur mit den Augen und nahm einen Schluck seines Getränkes, während Kakashi seinen Kopf in seine Hand legte und den Arm am Tisch abstützte. Die freie Hand hob er, um passend zu seinen nächsten Worten diese mit einer Geste zu unterstützen, indem er abwechselnd einen nach dem anderen seiner Finger schloss. „3 … 2 … 1 …“ Da wo die Null kam, machte er ein Zeichen, als würde er Gai abschießen. Wie auf die Sekunde genau, begannen unaufhörlich Tränen aus Gais Augen zu laufen, während er einen gequält schreien ausstieß. „DAS BRENNT! AHHHHH!!!“ Er drückte sich die Hände ins Gesicht und versuchte den Schmerz in seiner Nase so zu vertreiben.

Während der Mann neben Iruka Höllenqualen litt, lag dessen Blick auf der sich mittlerweile am Boden windenden Gestalt, ohne auch nur einen Funken Mitleid zu zeigen.
 

„Und so etwas ist Jounin …“, flüsterte er.

Dann hörte er die Stimme Kakashis, wie er Gai ansprach.

„Hey Gai, was ist mit deinem Kampfgeist? So wird das aber nichts mit unserem nächsten Duell.“ Der Silberhaarige grinste fies, worauf Gai auf einmal kerzengerade saß, während ihm immer noch wasserfallähnlich Tränen die Wangen hinunter strömten.

„Egal in welcher Verfassung! Die jugendliche Leidenschaft wird es mir ermöglichen deine Herausforderung anzunehmen und dich in ihr zu besiegen. Egal was du auswählst und wo es ausgetragen wird!“ So episch wie seine Rede auch wirken sollte, kam sie leider nicht rüber, da der Mann nun total verheult war und sich seine Nase rot gerieben hatte.
 

Auf einmal wurde Iruka sich einer unangenehmen Präsenz im Rücken gewahr. Es war jetzt nicht so, dass sie Böse war oder so, nein. Es war irgendwie unheimlich familiär. Er wusste nicht was es war, doch als er dann die viel zu zuckersüß trällernde Stimme von Tsunade hörte, die seinen Namen rief, wusste er das irgendetwas schlimmes passieren würde.

„Oh oh, Kakashi, deine Ehemann wird gerufen.“ Genma grinste schief. Iruka hatte noch gesehen, dass Kakashi sich ihm wohl zugewandt hatte, schenkte dem aber keine weitere Aufmerksamkeit, als er roboterähnlich seinen Kopf zur Stimme drehte. Er hatte nicht mal wirklich Genmas ersten Spruch registriert, noch nahm er sich die Zeit auf den Zweiten zu reagieren. Sein Fokus lag eindeutig bei Tsunade, die ihn gerade irgendwie gruselig ansah, während sie ihn mit einem Finger herüberwinkte.
 

„Gib ihm noch einen Abschiedskuss, denn das wird er nicht überleben.“ Genma lachte darauf. Iruka hatte es noch mitbekommen, verzog jedoch ängstlich sein Gesicht. Mit einem tiefen Atemzug stand er letztendlich leicht zögernd auf.

„Na los Iruka, komm mal her, wir beißen nicht.“ Tsunade hatte ein echt falsches, vertrauenswürdiges Lächeln aufgelegt und winkte den Lehrer zu sich und dem Rest des Quartetts herüber.

Iruka wollte nicht. Aber der Hokage konnte er doch nichts verweigern, oder doch?

Ehe er sich versah, stand er auch schon neben der Frau und wurde neben sie in eine sitzende Position gezogen, kurz darauf hatte er auch schon ein Schälchen Sake in der Hand.
 


 

Er wusste nicht wie ihm geschah. Schlussendlich saß er fröhlich tratschend bei den Frauen und hatte ordentlich einem im Tee. Die Gruppe Männer, bei denen er vorher noch gesessen hatte, beobachtete das Ganze schon eine Weile, was Iruka sehr wohl noch mitbekam, aber ihm nun herzlichst egal war. Dennoch konnte er nicht anders, als einen kurzen Blick zurück zu werfen, hatte es aber fast bei Gais Anblick wieder bereut.

„Iruka-sensei, diese Aufopferungsbereitschaft ehrt mich! Deine Stärke möchte ich haben!“ Gai kamen vor Rührung die Tränen und er ballte eine Hand zur Faust. Dann ruckte er harsch herum und deutete mit ausgestreckten Arm auf Kakashi, der den Mann nur verwundert anstarrte.

„Wir anderen Männer sollten uns ein Beispiel an diesen Heldenmut nehmen!“ Dabei ließ er seinen ausgestreckten Arm einmal umher gleiten.

In dem Moment ging Asuma an Gai vorbei und meinte nur trocken.

„Was für ein Heldenmut? Er trinkt nur mit Freunden und amüsiert sich dabei. Ihr übertreibt einfach maßlos.“ Asuma hatte leichtes Reden, immerhin hatte er den Kurenaibonus in dieser Gruppe. Kein anderer Mann entkam sonst den tödlichen Fängen des Quartetts. Wie als wäre es das Normalste der Welt, setzte sich der Bärtige neben seine Freundin und bekam direkt ein Glas von ihr vor die Nase geschoben. Iruka hatte hingegen anscheinend seinen Irukabonus, denn es machte nicht den Anschein, als würden sie irgendetwas böses mit ihm vorhaben. Offensichtlich hatte er den Aufnahmeritus schon bestanden, ohne dass er gemerkt hatte, dass er einen gemacht hatte.

Durch Asumas Aktion wohl herausgefordert, konnte Iruka deutlich den Zwiespalt Gais sehen, ehe der Mann schließlich hochschoss und zielstrebig auf die kleine Gruppe am Ende des Tisches zu ging.
 

Genma fiel vor Verwunderung sogar sein Senbon aus dem Mund, was Iruka gleich beschloss in einem Kalender einzutragen.

„So, drei haben wir! Aber ein paar mehr währen schon schön.“ Anko grinste fies und ihr Kopf wanderte ganz leicht zu den Rest der Männer. Auch Iruka folgte ihrem Blick und nahm dabei noch einen kleinen Schluck seines Getränks.

„Ach Ibiki-san?“ Der Mann, der sich gerade noch mit Aoba und Ebisu unterhielt, sah nun fragend zu ihnen herüber. Die Blicke seiner Gesprächspartner folgten seinem Beispiel. Abwartende Blicke lagen nun auf dem Quartett, zwischen dem auch Iruka saß.
 

„Komm doch mal her.“ Anko klopfte lockend neben sich auf den freien Platz.

Ibikis sonst so emotionslose Augen starrten sie an, während sich ein leichter Schweißfilm auf seiner Stirn bildete. Offensichtlich überlegte er, ob er es wagen konnte oder nicht. Doch setzte sich schlussendlich auch in Bewegung. Aoba und Ebisu wichen nur zwei Schritte zurück. Anscheinend hatten sie auch gehörigen Respekt vor den Frauen.

„Ihr zwei da auch!“ Die beiden Männer durchschoss es wie ein Blitz, als sie starr stehen blieben.

„Nun ja wir wollten noch…“
 

„IHR WIEDERSETZT EUCH DEM BEFEHL DER HOKAGE?!“ Donnerte Tsunades Stimme schon gut angeheitert.

Darauf parierten sie wie treue Hündchen und saßen auf einmal brav bei den Frauen am Tisch. Iruka fand es gerade mehr als amüsant, wie die Frauen alle so langsam um sich herum versammelten. Er verstand zwar immer noch nicht, warum sie das Frauengespannt als Quartett des Untergangs bezeichneten, aber ihm war es auch egal. Genmas Stimme jedenfalls lockte wieder seine Aufmerksamkeit.

„Mist! Die nächsten sind ihnen auf den Leim gegangen! Aber wir müssen wiederstehen! Die Ehre der Männer steht auf dem Spiel!“ Genma hatte einen ernsten und besorgten Ausdruck aufgelegt.

„Genma …“ Trällerte auf einmal eine ebenfalls schon gut angetrunkene Shizune, und winkte ihn zu sich. Erst reagierte der Mann überhaupt nicht. Sah sie nur mit unbeweglichen Gesicht an.
 

„Wir müssen standhaft bleiben!“ Versuchte er die anderen zu ermahnen. Als dann aber Shizune ein liebes lächeln auflegte und noch einmal mit Handzeichen neben sich auf den Platz deutete, verpuffte der Mann augenblicklich und tauchte neben der Frau auf, wie ein braves Hündchen. Die Blicke der übrigen Männer, sprachen Bände. Iruka hätte beinahe seinen Kopf auf den Tisch fallen lassen. Entschied sich aber dazu Genma nur mit einem Kopfschütteln zu betrachten, ehe er Kotetsu und Izumo ansah, die so laut tuschelten, dass es selbst für alle anderen noch durch den bestehenden Lärmteppich gut zu hören war. Durch den Alkohol hatten sie wohl ihre Lautstärke nicht mehr so gut unter Kontrolle.
 

„Gezzz. Ihn haben sie auch in ihren Fängen.“

„War klar, dass sie ihn damit bekommen würden. Jeder kennt schließlich seinen Faible für diese Frau.“

„Ja, aber uns bekommen sie nicht!“

Iruka hörte plötzlich nur das drohende Knurren von Tsunade hinter sich und ohne hinzugucken wusste er wie ihr Blick aussah. Sofort rückten beide Männer wie die bravsten Zinnsoldaten auf der Welt auf und legten ein recht falsches erfreutes Grinsen auf, dass Tsunade wohl milde stimmen soll.

Kakashi und Yamato waren schließlich die letzten, die übrig geblieben waren und nun dort mit resignierendem Blick saßen, während sie den letzten Schluck ihrer Getränke tranken und sich dreist unterhielten. Dabei schienen sie gekonnt die Rufe der Hokage zu ignorieren. Unter normalen Umständen hätte Iruka nun gesagt, sie konnten sich ihr Grab schaufeln, aber da er wusste, dass die beiden es sich erlauben konnten, wartete er es einfach geduldig ab. Tsunade jedenfalls schien es langsam zu anstrengend zu werden, denn sie stand einfach wütend auf und schliff die Beiden Männer kurzerhand am Kragen hinter sich her.
 

„Ein Versuch war es wert …“ Meinte Kakashi im weggezogen werden zu Yamato, der ihn nur bestätigte.

„Hm, hmmm“ Ergeben ließen sie sich hinterher ziehen. Schlussendlich wurden sie zwischen die Frauen und Männer verfrachtet, so dass Kakashi neben Tsunade und Anko saß, während auf der anderen Seite von Tsunade Yamato, Gai und Iruka saßen. Genau in dieser Reihenfolge.

„LASST UNS TRINKEN!“ Tsunade haute ihre flache Hand auf den Tisch und eröffnete somit das richtige Trinkfest.

Das Saufen konnte also beginnen.
 


 

Iruka wusste nicht wie er es geschafft hatte, aber irgendwie lag er noch nicht geschlagen am Boden.

Die Stimmung wurde immer ausgelassener. Jeder stand praktisch unter Dauerbetankung. Natürlich hieß es jetzt nicht, dass sie nun in Minutentakt ein Getränk nach dem anderen stürzten, nein, es war einfach so, dass anscheinend darauf geachtet wurde, dass ja niemand ohne etwas zu trinken da stand. Ob man es nun trank oder nicht war immer noch die Entscheidung die jedem selbst überlassen wurde. Leider stachelte die Stimmung dazu an öfters nach dem Glas zu greifen, als man es eigentlich vorgehabt hatte.

Gai war schon reichlich betrunken und schien schon nicht mehr klar denken zu können, als er versuchte mit Iruka ein Gespräch zu führen.
 

„Nun ja, weischu, da ist echt viel kreativ gefragt. Scho ein Training …“ Gai hielt kurz inne und schien zu überlegen. Deutlich konnte Iruka beobachten, wie der Jounin seinen Finger, den er erhoben vor seinem Gesicht hielt, auf einmal hoch interessant finden musste, da er ihn immer auf seine Nase zu führte und wieder wegschob. Dabei begann der Mann zu schielen und auch wieder nicht.

„Dasch ist echt merkwürdig. Der wird immer unscharf und wieder scharf …“

Iruka versuchte jedoch den Jounin wieder zum eigentlichen Thema zurück zu bringen.

„Du wolltest mir irgendwas erzählen mit Training.“ Iruka hatte seine Stimme noch gut unter Kontrolle. Er hatte auch bei weitem nicht so viel intus wie die anderen, immerhin versuchte er sich so gut es ging zu mäßigen. Leider war dies leichter gesagt als getan, denn es hielt die anderen trotzdem nicht davon ab, ihm ein volles Glas nach dem anderen vor die Nase zu stellen. Er war praktisch von noch unberührten Gläsern umzingelt.
 

„Oh ach … ne Moment … isch frag mal nach …“ Bei der Aussage blinzelte Iruka nur einmal überrascht. Wen wollte Gai bitte fragen, er unterhielt sich doch nur mit ihm. Der Mann jedenfalls bewegte sich keinen Millimeter mehr und sein Gesicht sah so aus, als wäre er gerade in einen tranceartigen Zustand abgedriftet.

„Öhm Gai?“ Keine Reaktion.

„Gai? Weist du nun was du sagen wolltest?“ Iruka beugte sich ein wenig zu dem Jounin herüber, musste aber gleich erschrocken zurückrutschen, als dieser sich barsch zu ihn umdrehte und ihn leicht ärgerlich ansah.

"Woher scholl ich denn wissn, wa ich grad erzählen wollte, wenn i ni hören kann, was ich denke, wenn du immer redescht?! Psssstttt!" Zur Verstärkung seiner Aussage, hielt er nun einen Finger an den Mund. Kurz bewegte er sich nicht mehr, fiel dann aber einfach wie eine Bahnschranke um.
 

„Du bist betrunken!“ Stellte Iruka hochintelligent fest.

„Ich bin nich bedrungen! Ich liech nur am Boden und freu mich!“ Gais Kopf war plötzlich hochgeschnellt, und hatte somit Iruka einen Schreck eingejagt, da er mit so einer abrupten Bewegung nicht mehr gerechnet hatte. Der Jounin jedoch lachte nur wild wie ein Irrer drauf los, der gerade irgendwas zum Leben erweckt hatte. So schnell wie das Lachen Gais den Raum erfüllt hatte, so schnell verstummte es auch plötzlich wieder, nur, um von einem lauten Schnarchen abgelöst zu werden.

Iruka hatte das Schauspiel interessiert beobachtet und wandte schließlich seinen Blick ab, um ihn durch die Runde schweifen zu lassen.

Er konnte einige Szenen beobachten.
 

Ibiki schien immer noch ruhig zu sein, aber schon losgelöster, da er gerade Kotetsu neben sich offensichtlich etwas fragte. Dieser wich bei der Frage und dem ernsten Blick nur erschrocken zurück.

„Sag mal sehe ich für dich alt aus?“ Sein Blick schien dabei eine stille Drohung auszusprechen, die Kotetsu aber nicht daran hinderte dem Mann offen zu sagen, was er dachte.
 

„Ja … aber nur... Hals aufwärts …?“ Der Blick von Ibiki schien sich noch eine Weile durch Kotetsu durch zu bohren, der sich gerade wie ein größeres Nadelkissen fühlen musste. Dann wandte sich der Glatzköpfige ab und rief eine Kellnerin, die gerade durch den Raum lief, um sich einen erneuten Drink zu bestellen. Kotetsu derweil griff hastig sein Glas und kippe es schnell hinunter. Noch während er den Inhalt des Glases so hinunterstürzte, sah er über den Rand des Gefäßes zu Ibiki, der ihn wieder anfunkelte nachdem er seine Bestellung getätigt hatte. Der Stachelköpfige schenkte dem wenig amüsiert zu seienden Mann ein entschuldigendes Lächeln und blickte dann zur Seite, nur, um der Kellnerin blubbernd, da er immer noch trank, eine neue Bestellung zuzurufen. Diese sah ihn nur irritiert an, verstehend dann aber und nickte, als er auf sein Glas zeigte und ihr die Andeutung machte noch eines zu bringen. Izumo betrachtete die ganze Szene nur skeptisch. Offensichtlich überlegte er schon ob er seinen besten Freund einfach irgendwo liegen lassen sollte, oder ob er doch noch so gnädig war, ihn später noch nach Hause zu bringen.
 

Tsunade und Anko schienen mittlerweile Yamato und Kakashi geknackt zu haben, denn die vier lachten über irgendwelche Dinge, während Genma mit Shizune flirtete, die sich das sogar betrunken ausnahmsweise mal gefallen ließ. Die Beiden kamen auch nicht vorwärts, sie standen sich immer gegenseitig im Weg. Jeder konnte sehen wie sie umeinander herum tanzten und irgendwie miteinander wollten, besonders Genma, aber Shizune schien noch recht uneinig mit sich zu sein.

Dann schließlich zog Anko den stark angetrunkenen Yamato mit sich in den hinteren Teil des Raumes, wo eine Karaoke Anlage stand und begann mit ihm irgend ein Lied krumm und schief daher zu lallen, während Tsunade sie anfeuerte und Kakashi lachend den Kopf schüttelte.

Ebisu, Aoba, Asuma und Kurenai lachten auch über irgendwelche alten Erzählungen, die sie offensichtlich erst letztens erlebt hatten.
 

So saß Iruka gerade in seiner Ruhe und genoss es kurz einmal mit seinen Gedanken abdriften zu können, besonders da sein gesprächiger Sitznachbar gerade ein Nickerchen machte und ihm so eine Pause gönnte. Jetzt wo er nicht mehr angesprochen wurde merkte er langsam wie er immer schwerer wurde, sein ganzer Körper schien immer mehr von dieser bleiernen Schwere ergriffen zu werden. Ganz langsam sackte er in sich zusammen und fand sich schließlich mit seinem Kopf auf seinen Armen ruhend auf dem Tisch wieder.
 

Seine Augen wurden immer kleiner und schlossen sich. »Jetzt ein kleines Schläfchen machen wie Gai.«, dachte er nur und wollte es gerade dem Jounin gleich tun. Er schaffte es auch beinahe, jedoch dauerte es nicht lange bis er etwas neben sich wahrnahm und vor sich das Vibrieren der Tischplatte spürte, wenn ein schweres Getränk drauf abgestellt wurde. Dann merkte er einen Schatten, der genau vor ihm zu hängen schien. Erst rätselte er noch herum was es sein könnte, das ihn praktisch im dunkeln liegen ließ, aber dann schallte er sich innerlich dafür, dass er ja nur nachsehen brauchte, um des Rätsels Lösung zu finden. Durch diesen Gedanken öffnete er schließlich langsam ein Auge.
 

Vor ihm in der Luft hing verkehrt herum Kakashis fragendes Gesicht. Beide Augen waren offen und bedachten ihn leicht besorgt. Durch die plötzliche Nähe, schreckte Iruka mit einem überraschten Schrei hoch und saß von jetzt auf gleich kerzengrade. Dadurch wurde Gai wach und fuhr ebenfalls hoch, nicht ohne seine Arme rudernd auszustrecken, als würde er einen Wasserfall hoch paddeln. Dadurch jedenfalls traf er Kakashis Kniekehlen und riss ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Beine unterm Hintern weg.

Mit einem entsetzten Ausruf polterte es einmal laut im Raum, ehe auch der Silberhaarige nach hinten fiel und auf dem Boden landete. Geistesgegenwärtig hatte Iruka den Fall noch bremsen können, indem er eine Hand an Kakashis Rücken gelegt hatte und so leicht mitgerissen wurde.
 

Unsanft war der Silberhaarige gelandet und hielt sich kurz den Kopf. Während Iruka überrascht, aber auch besorgt schräg neben und über dem Jounin kniete, eine Hand rechts und eine Hand links von seinem Oberkörper. Besorgt sah er den Mann an, zumindest versuchte er es, ihm war leider etwas schwindelig geworden, weshalb er ein paar mal blinzeln musste. Nach ein paar Sekunden hatte es sich aber wieder gelegt. Zum Glück.

„Autsch.“ Trotz des Wortes, das Schmerzen verdeutlichte, grinste der Silberhaarige.

„Geht es dir gut?“ Fragte der Lehrer gleich besorgter denn je.

„Ja ich wurde ja elegant gerettet.“ Frech grinste ihn der Jounin an, worauf Iruka nur irritiert das Gesicht verzog, ehe er wusste was er von ihm wollte.

„Hör auf so einen Mist zu reden!“ Iruka guckte etwas mürrisch, hatte jedoch ein Grinsen auf den Lippen, als er sich wieder auf setzte.
 

Währenddessen hatten die Beiden das Tohuwabohu hinter ihnen nicht mitbekommen, da Gai schon wieder voll bei der Sache war und irgendwas von denen wollte, die ihm gegenüber saßen. Stürmisch quetschte er sich an Iruka vorbei und beugte sich über den Tisch, so dass er seinen Hintern wie ein freudiger Hund hin und her wackeln lassen konnte. Wie der Teufel das wollte traf er genau mit solch einer Bewegung Iruka, der sich gerade aufsetzen wollte. Dadurch verlor der Chunin das Gleichgewicht und stürzte mit einem überraschten Laut nach vorne. Kakashi wollte sich gerade ebenfalls aufsetzen und zum zweiten mal an diesen Tag landete Iruka in seinen Armen, nur das eine Sache dabei anders war.
 

Ihre Münder trafen sich und Kakashi konnte es gerade so schaffen sich mit einer Hand nach hinten ab zu fangen, während er mit der anderen den Lehrer gefangen hatte. Hätte der Mann das nicht gemacht, hätte der Chunin definitiv den Boden einer näheren Inspektion unterzogen. Mit seinen Augen und seiner Nase...

Beide hatten die Augen weit aufgerissen und verharrten regungslos.

Als wenn der Superstar schlechthin gerade durch die Tür gekommen wäre und jedem ein Gratispony versprach wurde es plötzlich ganz still im Raum. Durch das verstummen der einzelnen Stimmen, richtete sich jedes Augenpaar auf die beiden Männer.

Kurz herrschte Totenstille in der sich auch Iruka und Kakashi voneinander lösten, die gleich von dem Älteren durchbrochen wurde.
 

„So stürmisch musstest du aber nicht sein.“ Grinste der Jounin schief. Er schien es mit Humor zu nehmen.

Iruka war noch fassungslos und wurde von mal zu mal röter, wie als wenn man ein Fass mit einer rotgefärbten Flüssigkeit füllte und der Wasserstand kontinuierlich anstieg.

„Uhuhuhuuuu." Tsunade lachte verschwörerisch. "Na was sehen denn meine Augen da. Wollt ihr uns etwas beichten?“ Iruka beachtete sie nicht, sondern starrte nur fassungslos auf den schiefgrinsenden Mann vor sich.

„Ihr könnt auch echt nicht die Finger voneinander lassen. Kommt gebt euch noch ein Küsschen.“ Genma spitzte dabei amüsiert die Lippen und faltete die Hände ineinander, dann begann er spielerisch sich selber zu umarmen und mit sich selber zu schmusen.

„Oh ja Kakashi …“, quietschte er mit verstellter Stimme.
 

„Hmm, Iruka meine holde Maid!“ Dabei machte er schmatzende Geräusche, die sich eher danach anhörten als würde er gerade versuchen aus einem Schweinetrog leer zu saugen.

Iruka beobachtete die Regung des Silberhaarigen, der einfach nur mit den Augen rollte und den Kerl zwar beobachtete, es aber wohl nicht auf die Goldwaage legte. Der Lehrer jedoch begann vor Röte langsam überzulaufen, was Kakashi wohl nun auch bemerkte, da er einmal überrascht blinzelte und dann anfing herzhaft zu lachen. Iruka selber konnte sich den Anblick, den er gerade selber gab gut vorstellen.

Rot wie ein Hydrant, Tellergroße fassungslose Augen und ein immer wieder auf und zu klappender Mund wie bei einem Fisch auf den trockenen. Bei dem Lehrer bedeutete letzteres jedoch nur, dass er kurz davor war Schnappatmungen zu bekommen.
 

„Iruka beruhige dich, es war nur ein versehen.“ Drang die beruhigend klingende Stimme des Silberhaarigen zu ihm durch. Nach dem Satz jedoch wandte sich der Jounin gleich an den Schweinetrogsauger.

„Es ist zumindest mehr als du bis jetzt hattest.“ Genma stockte und hielt plötzlich still. Die Worte schienen zu sitzen, denn sein Gesicht sah plötzlich aus wie das eines Staubsaugers, der gegen eine Wand gefahren wahr, da er den Mund mit gespitzten Lippen leicht offen hatte, um seine komischen Geräusche zu machen.

Mehr als deutlich hatte Iruka das Nicken Kakashis in Richtung Shizune gesehen, die neben Genma saß. Das Nicken hatte nur an den Spezial Jounin gerichtet sein können, denn der drehte sich darauf zu Shizune um, vergaß aber anscheinend dabei seine Gesichtsmimik zu verändern.
 

Die Frau hatte die Bewegung neben sich bemerkt und erschrak bei dem Anblick des Grauens, der sich ihr bot. Dann erst schien sie auch zu kapieren, was der Kopierninja meinte. Mit einem panischen Schrei, hob sie die Hände und schubste Genma einfach um, der wie eine Bahnschranke nach hinten kippte und liegen blieb.

Iruka beruhigte die Szenerie deutlich, da die Aufmerksamkeit, die gerade noch auf ihm und Kakashi gelegen hatte, zu den anderen Beiden umgelenkt wurde. Zumindest zum Teil. Das war aber genau die Zeit die der Lehrer benötigt hatte, um einmal rettend tief durchzuatmen, ehe es mit seinem Gemüt eskaliert wäre.

Doch er hatte die Rechnung ohne Anko gemacht, denn mit einem Mal verstummte die Musik der Karaokeanlage und die Frau begann etwas ins Mikro zu singen.
 

„Kakashi und Iruka, sitzen auf nem Baum Küsschen, Küsschen…“ Alle mussten lachen.

„Sehr erwachsen.“, brummte Kakashi.

Iruka gab dies aber wieder den Rest und er drehte sich panisch von dem Silberhaarigen weg, dessen fragenden Blick er noch spüren konnte.
 

Wahllos nahm sich der Lehrer irgendwelche fremden Gläser in denen noch etwas zu trinken drin war und trank sie schnell hintereinander aus. Er hatte dabei ganz vergessen, dass er ja seine eigene Armada noch hatte und schnappte sich schließlich auch das erste Getränk davon, nur, um es in einem Zug zu leeren und leicht das Gesicht zu verziehen. Kurz flammte der Gedanke in ihm auf, was für ein Waschwasser er da gerade getrunken hatte, aber dann war es ihm auch schon wieder egal, Hauptsache es zeigte Wirkung.
 

„Hey Iruka, wenn du so viel durcheinander trinkst wirst du morgen nur einen ordentlichen Kater haben!“ Meinte Kakashi noch, doch der Lehrer würgte ihn ab.

„Ich brauch das jetzt.“ Und schon kippte er das nächste Getränk hinunter.

Allmählich war die Szene wieder vergessen und Iruka merkte, wie der Alkohol ordentlich reinhaute.

Die Feier würde für ihn wohl doch nicht mehr sehr lange gehen.

Dann auf einmal haute Tsunade auf den Tisch und bekam nun die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden, die gerade noch in fröhlichen Gesprächen und Spielen verwickelt waren.

„Ssso, wir drinken nu den „Licht aus!“ .“ Wie aufs Stichwort kam eine Kellnerin mit 15 Gläsern herein und stellte vor jedem eines der Gläser hin, die nur 2 Finger breit gefüllt waren.

„Wasch da din?“ Fragte nun Iruka schon reichlich angetrunken.
 

„Schaatsgeheimnis! KAMPAIII!“ Grölte sie und hob ihr Glas.

„Ich denge nich, dass dasch so gud is Iruga, wenn du den noch dringst.“ Kakashi verschluckte mittlerweile die Ganzen k laute und nuschelte nur noch. Er hatte sich später bei Iruka hingesetzt und ihn tatkräftig beim Trinken geholfen, zumindest erklärte das dem Lehrer, warum seine Getränkearmada auf einmal so schnell weg war.

Der Lehrer jedoch kniff nur säuerlich die Augen zusammen und hob sein Glas. Er weis schließlich schon selber was er vertrug und was nicht.

Doch er unterschätzte diesen Drink extrem. Er hieß nicht umsonst "Licht aus!"

Dann riefen alle Tsunade ein gemeinschaftliches „KAMPAIII!“ zu und tranken ihr Glas leer.
 

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So, das war es auch schon wieder.

Ich hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns nächste Woche wieder. Drückt mir für Mittwoch die Daumen. Da habe ich meine Prüfung. :O
 

Also sage ich mal, man liest sich. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 5: Der Morgen danach

Möp
 

So, da bin ich, meine Prüfung ist gut ausgegangen. Hat alles geklappt. :D

Leider bin ich heute etwas spät mit dem neuen Kapitel dran. Das tut mir auch leid, aber ich war gestern abend so müde. ^^

Naja, ich hoffe es stört niemanden, dass ich die betrunkene Sprache etwas stärker ausgeschrieben habe. Ich habe es versucht möglichst zu vermeiden. Aber ich finde, es kommt so irgendwie authentischer rüber.

Naja, desweiteren wünsche ich euch viel Spaß beim schmökern und hoffe, ihr habt noch einen schönen Restsonntag. :)
 

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Kapitel 5: Der Morgen danach
 

Die Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster, welches sich zu seinem Pech, genau über seinem Bett befand. Es war ein aufschiebbares Doppelfenster. Normal hatte er immer die Vorhänge zu gezogen, da er wusste, dass ihm morgens, zu einer bestimmten Zeit, die Sonne braten würde. Heute jedoch war der schützende Stoff, der ihn vor seinem knusprigen Ende bewahren sollte, noch genau da, wo er ihn am letzten Morgen positioniert hatte. Nämlich genau an der Seite vom Fenster, so, dass auch ja jede einzelne Stelle seines Körpers getroffen werden konnte, damit er auch ja von jeder Seite schon goldbraun gebacken werden konnte. Murrend war das Etwas, welches im Bett lag, unter die schützende Decke verschwunden. Wie eine Schildkröte, die sich in ihren Panzer zurückgezogen hatte.
 

Langsam regte sich die Gestalt, naja, eher das Knäul, auf dem zerwühlten Bett. Ein knurrender Laut war zu hören, der reinen Unwillen versprühte. Das Knäul, bei welchem es sich nur um Iruka handelte, wollte sich anscheinend noch strikt dagegen wehren wach zu werden. Aber egal was er auch tat. Mutter Natur rief. Seine Blase wollte unbedingt geleert werden, andererseits würde sie gleich platzen. Also schob er die Decke wieder von sich und streckte den Kopf heraus. Sein Schädel brummte wie wild, weshalb er sich einmal, einem Impuls gleich, durch sein Gesicht fuhr, ehe er seine Augen einen Spalt öffnete, worauf er direkt einen zischenden Laut von sich gab. Halb verschlafen murmelte er etwas vor sich her.
 

„Ahhh Licht! Weg! Weg! Kschh!“ Er versuchte mit seinen Armen irgendwie das Licht zu verscheuchen, was aber offensichtlich nicht so funktionieren wollte, wie es sein noch nicht wirklich arbeitendes Hirn sich gedacht hatte. Unwillig knurrte er erneut, ehe er sich einfach auf den Bauch drehte.

Würde man nicht wissen, dass der Mann die gerade stattfindende Bewegung von alleine machte, hätte man denken können, dass er gerade ganz langsam vom Bett gezogen wurde. Immer tiefer rutschte er, bis seine Füße in einem langsamen und stetigen Tempo das Fußende überschritten. Langsam robbte er weiter, bis er sich auf die Knie vom Bett schieben konnte.
 

Umständlicher ging es echt nicht mehr. Das war ihm gerade aber herzlichst egal. Er hatte schließlich keine Lust. Zu Garnichts.

Erneut traute er sich seine Augen vorsichtig einen Spalt zu öffnen, worauf er gerade so über seine total zerwühlte und verwüstete Bettlandschafft blicken konnte. Seine Decke hatte er halb mitgenommen. Die andere Hälfte hing noch gequält auf der Matratze. Es schien so, als würde sie sich vor einem endlos tiefen Sturz von einer Klippe bewahren wollen.
 

Sein Blick schweifte einmal durch den Raum, um sich zu orientieren.

Hatte sein Hirn doch eine sehr Wichtige Frage zusammenklauben können.
 

»Wo bin ich?«
 

Er erkannte sofort, dass er bei sich zuhause war. Sein Bett stand vor ihm. Schräg hinter ihm war seine Tür. Daneben eine größere Kommode, auf der einiges an Krempel stand. An der Wand rechts von ihm, war sein großer Wandschrank und Links von ihm waren einige Regale vereinzelt an der Wand angebracht worden. Zu beiden Seiten von seinem Bett standen noch zwei kleine Nachtschränke, während einige Bilder das Zimmer recht dekorativ gestalteten. Drei Pflanzen, wovon zwei klein waren und eine größer, machten den Raum eigentlich ganz gemütlich. Dennoch wirkte er recht klein.
 

Erneut brummte er, ehe er sich versuchte hoch zu stemmen und sich erst einmal am Kopf, sowie am Oberschenkel kratzen musste. Dabei stellte er fest, dass er zwar sein Oberteil von gestern noch trug, aber keine Hose mehr. Er hatte nur noch seine enge blaue Boxershort an.

Schmatzend zuckte er mit den Schultern und schlurfte schließlich in sein kleines Badezimmer.

Nachdem er seine Blase entleert hatte, stellte er sich ans Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel. Wäre er nicht so träge und hätte nicht einen so dröhnenden Schädel, wäre er bei dem Anblick wahrscheinlich erschrocken zurückgewichen. So aber, starrte er sich einfach nur nichtssagend an.
 

„Ich sehe echt scheiße aus.“ Seine Haare waren nahezu explodiert. Wenn ein außenstehender das sehen würde, würde er sagen, da hilft nur noch die Heckenschere. Iruka seufzte, das würde wieder eine Tortur werden. Er hatte schon öfters deswegen überlegt sich einen Kurzhaarschnitt zu verpassen, hatte aber diesen Gedanken immer wieder verworfen. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, wie es bei ihm selber aussehen würde. Außerdem mochte er seine langen Haare.

Wie mechanisch nahm er sich schließlich seine Zahnbürste und Zahnpasta, damit er seine Zähne putzen konnte. Während er so seine Zahnpastatube ausquetschte, nur um sich dann endlich die Zähne putzen zu können, kam ihm die nächste Frage in den Sinn.
 

»Wie bin ich überhaupt nach Hause gekommen?«
 

Erst hatte er noch sein Spiegelbild betrachtet, doch dann schloss er die Augen und putzte gedankenverloren seine Zähne.

Angestrengt versuchte er seine grauen Gehirnzellen dazu zu bringen, wieder ihre Arbeit auf zu nehmen. So langsam formten sich Bilder. Wie er mit Kakashi dort angekommen war. Wie sie getrunken hatten. Wie Anko und Yamato an der Karaoke Anlage gesungen hatten. Monoton hallte nur das schrubben seiner Zahnbürste durch den kleinen Raum, was von seiner ruhigen Atmung unterlegt wurde. Langsam formten sich die Geräusche der vergangenen Nacht in seinem Kopf. Lautes Lachen. Aufgeregtes Gerede. Musik. Schief und krumm singende Stimmen. Genau in diesem Moment hörte er in seinem Kopf eine Stimme, die er nur zu gut kannte, wie sie laut und deutlich etwas für ihn sang.
 

„Kakashi und Iruka, sitzen auf nem Baum. Küsschen, Küsschen…“
 

Zu dem Gesang gesellte sich schließlich die Szene, die sich kurz vorher abgespielt hatte. Irukas Augen weiteten sich, als ihm der Kuss in den Sinn kam. Keine Sekunde später, sog er scharf die Luft ein. Dadurch verschluckte er sich an dem Schaum in seinen Mund und hustete plötzlich das ganze Waschbecken voll. Um sein Leben kämpfend, goss er sich etwas Wasser in seinen Zahnputzbecher und spülte hastig seinen Mund aus. So deutlich, wie als hätte man es in seine Hirnrinde eingraviert, hämmerte eine Tatsache in seinem Kopf wieder.

Er und Kakashi hatten sich geküsst.

Zwar nicht mit Absicht, trotzdem war es Irukas erster Kuss. Auch wenn er eigentlich nicht echt war. Nun ja .... Echt war er schon. Daran bestand auch kein Zweifel. Jedoch war er eher ungewollt, also unbeabsichtigt.

Ungläubig starrte er sich selber im Spiegel an. Leichte Panik stieg in ihm hoch.
 

Was hatte er danach gemacht?
 

War noch irgendwas passiert?
 

Panisch kramte er in seinen Erinnerungen herum, konnte jedoch nichts finden. Ab dem Punkt wusste er nichts mehr.

Er hatte einen Filmriss.

An das letzte an das er sich erinnerte, war ....

„Licht aus…“, murmelte er.

Zu seiner eigenen Sicherheit, beschloss er, dass er dieses Getränk, welches seinem Namen alle Ehre machte, nicht mehr anrühren würde. Es war einfach besser für seine Gesundheit.

Er schüttelte den Kopf.
 

Was war aber, wenn irgendjemand ihn auf irgendetwas ansprach, von dem er nichts mehr wusste?
 

Er überlegte kurz. Wahrscheinlich würde er einfach ehrlich sein, so wie es eben seine Art war. Nachfragen jedoch, würde er niemals. Viel zu sehr hatte er davor angst etwas zu erfahren, was ihm nicht gefallen könnte. Um erst einmal wacher zu werden, trabte er kurzerhand unter die Dusche und duschte sich einmal kühl ab. Nachdem er sich erfrischt hatte, stand er schließlich nackt im Bad und stöhnte genervt auf, als ihm einfiel, dass er sich ja gar keine Wechselkleidung mitgenommen hatte. Mit einem kurzen Blick auf den Wäschekorb, den er wie durch ein Wunder irgendwie noch in dieses kleine Badezimmer hatte stopfen können, verzog er mürrisch sein Gesicht. Seine Klamotten hatte er nämlich schon in diesen geworfen. Sofort schwenkte er, ohne groß zu überlegen, zu seinem kleinen Holzregal, welches Platz in der Nische zwischen Wanne und Wand gefunden hatte. Dort zog er sich eines der Handtücher heraus und trocknete sich ab. Musste er, wohl oder übel, noch einmal in sein Schlafzimmer, um Klamotten zu holen. Also strubbelte er sich mit dem Handtuch einmal durch die Haare, ehe er es nahm und sich noch während des Verlassens des Bades abtrocknete. Er war schließlich zuhause. Was sollte da schon passieren?

Als er gerade das Bad verließ und mitten in seinen kleinen Flur stand, wurde er auf ein Geräusch aufmerksam, dass rechts von ihm zu hören gewesen war. Noch mit der Türklinke in der Hand, ließ er langsam, mit halb geöffneten Augen, seinen Kopf nach rechts wandern, wo es in seine Wohnküche ging. Links von ihm ging es ins Schlafzimmer und hinter ihm befand sich ja das Bad, aus welchen er gerade kam.
 

Seine Augen trafen auf zwei verschiedenfarbige, die ihn überrascht musterten.

Er blinzelte einmal und so langsam begann eine Erkenntnis zu ihm durchzusickern.
 

Er war nicht alleine!
 

Seine Augen wurden immer größer und reines Entsetzen machte sich auf seinem Gesicht breit. Dem Anschein nach würde dieses Entsetzen auch eine Weile noch auf seinem Gesicht heimisch bleiben.

„Aber Iruka! Du kannst doch nicht hier so Splitterfaser nackt herumlaufen.“ Kakashi legte spielerisch empört eine Hand an sein eigenes Gesicht und schüttelte den Kopf.

Dadurch wurde der Lehrer aus seiner Starre gerissen und gab einen hohen Laut zum besten, ehe er anfing dem Mann, der ebenfalls nur in T-Shirt und Boxershort dort stand an zu blöken.

„WAS MACHST DU DENN HIER?!“ Panisch hielt er sich das Handtuch vor seine Blöße und band es sich irgendwie um.

„Ich habe hier übernachtet.“ Kakashi kratzte sich am Hinterkopf und grinste schief.
 

„WER HAT DIR DAS DENN ERLAUBT?!“ Iruka war nun total in Rage. Er kapierte gar nichts mehr. Ihm war die Situation einfach zu peinlich. Noch dazu wusste er nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte.

„Na du.“ Damit deutete Kakashi eiskalt auf ihn. Iruka hatte das Gefühl, die trägen Augen des Mannes würden regelrecht an ihm kleben. Aber das bildete er sich wahrscheinlich wegen der ganzen Situation gerade nur ein.

„WANN SOLL ICH DAS DENN GEMACHT HABEN?!“ Nun war Iruka entsetzt.

„Na nachdem ich dich betrunken nach Hause getragen habe.“ Wieder grinste der Jounin, worauf Iruka langsam etwas ruhiger wurde, da er über die Logik der Aussage nachdenken musste.

„Ach so, na dann … WAS !? GETRAGEN?! Wie?!“ Hatte der Lehrer erst ruhiger begonnen, so wurde er wieder hecktischer zum Ende seiner Worte.

„Na ich habe dich huckepack nach Hause getragen.“ Kakashi deutete mit einer Bewegung an, wie er ihn getragen hatte.
 

„Du bist noch auf meiner Schultern auf dem Weg eingeschlafen und hast mich voll geschnarcht.“ Dabei lachte der Mann leicht. Iruka derweil versteinerte und wurde kalkweiß. Eine weiße Gipswand war einen Scheiß dagegen. Trotzdem ließ es Iruka ruhiger werden. Auch wenn es eher die Reizüberflutung mit Informationen war, die sein Hirn gerade nicht mehr wirklich auf die Reihe bekam.

„Das meinte ich eigentlich nicht mit ... wie. Ich meinte eher, warum du das getan hast?“

„Nun ja du konntest nicht mehr so gut laufen und hast versucht mit einer Laterne eine hitzige Diskussion zu führen, die Gai dann aber unterbrochen hatte.“ Kakashi überlegte und versuchte sich gerade sichtlich angestrengt an den restlichen Abend zu erinnern. Dabei legte er eine Hand an sein Kinn und erzählte Iruka was er wissen wollte.

Dieser war aber nun ganz verstört.
 

„Diskussion …? Mit einer Laterne …?“
 

„Das war so.“, begann Kakashi.
 

/////////Rückblick//////////
 

Total betrunken verließen sie das Lokal um 3 Uhr am Morgen. Sie hatten echt die Sau raus gelassen.

Iruka lehnte an einer Laterne und konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Alles drehte sich um ihn. Dennoch hatte er seinen Spaß gehabt und war schon lange nicht mehr so ausgelassen gewesen.

Kurenai stützte Asuma an seiner rechten Seite. Der Mann hatte wohl auch noch etwas mehr getrunken, da er fröhlich vor sich hin trällerte. Ebisu und Aoba kamen ebenfalls fröhlich singend aus dem Lokal und stimmten in Asumas Lied mit ein. Der Bärtige drückte seiner Freundin einen kurzen Kuss auf die Wange und schmiss sich dann an die zwei Männer. Schunkelnd tanzte das Trio schließlich umher und hatte weiterhin seinen Spaß. Kurenai schüttelte derweil nur den Kopf. Die Frau hatte sich offensichtlich besser unter Kontrolle, oder aber sie wusste, wo ihre Grenzen waren.

„Ich mache mich mal auf den Weg und nehme die drei Superstars hier mit!“ Sie grinste schief und winkte den anderen zu, die gerade auch das Lokal verließen. Tsunade, welche gerade das Lokal verlassen hatte, rief ihr nur hinterher, dass sie gut nach Hause kommen und ihren Mann ja heile lassen soll, da auf ihn am Montag noch eine Mission wartete. Darauf ertönte nur ein lautes Lachen, das selbst die durcheinander singenden Männer übertönte. Dann nahm Kurenai einen Arm ihres Freundes, legte ihn sich über die Schulter und lief mit den Männern los. Noch während des Gehens, winkte sie allen zum Abschied zu.
 

Ibiki begleitete Anko, die immer noch genug Hummeln im Hintern hatte und irgend einen Mist daher redete, während ihnen Izumo und Kotetsu hinterher liefen. Kotetsu hing mehr an Izumo als sonst etwas. Es ging auch nicht lange gut, da gaben die Beine des Stachelhaarigen nach. Izumo warf sich kurzerhand einfach seinen besten Freund über die Schultern. Dann verabschiedete er sich auch noch kurz und lief los. Von weiten konnte man noch einen entsetzten Ausruf hören, der eindeutig zu Izumo gehört hatte. „WEHE!!“ Dann hörte man ganz leise die gequälte Stimme Kotetsus. „Mir … übel …“
 

Neben Tsunade trat nun Shizune und sah reichlich schwankend den anderen hinterher. Genma kam derweil aus dem Lokal und legte, breit grinsend, einen seiner Arme um die Hokage und den anderen um Shizune. „Na Mädels. Wo geht es nun hin? Hmmm?“ Er sah sie beide abwechselnd an. Während Shizune leicht errötete und sich räusperte, sprach Tsunades Blick reine Morddrohungen aus.

„Für dich ins Grankenhaus wenne deine Flossen nicht weg nimms!“ Sofort zuckte der Mann zusammen und zog seinen Arm von Tsunades Schultern, als hätte er sich verbrannt.
 

„ABMARSCH!“ Herrschte Tsunade ihre beiden Begleiter an. Somit machten sie sich auch auf den Heimweg. Aus dem Augenwinkel konnte Iruka noch sehen, wie Genma Shizune eine Hand auf den Rücken legte, während er neben sie trat. Diese Hand rutschte aber gefährlich herab und landete schlussendlich auf ihren Hintern. Exakt eine Sekunde dauerte es und Genma lag in einer Seitenstraße, während Shizune rot und reichlich sauer weiter lief. Nachdem er sich aufgerappelt hatte, lief er ihr nur noch Entschuldigungen von sich gebend nach.

Iruka grinste schief. Es war sicher schön jemanden so zu mögen. Ob er jemals jemanden finden würde, stand noch in den Sternen. Seine Gedanken glitten zu dem Silberhaarigen, der gerade mit Yamato und Gai ebenfalls das Lokal verließ. Beide stützten Gai in ihrer Mitte und winkten dem Ladenbesitzer noch entschuldigend zu.

Dann traten sie nach draußen.
 

Er beobachtete, wie der Jounin irgendwas mit Yamato besprach.

Iruka kamen die Gefühle seines Tagtraumes wieder in den Sinn und er errötete leicht. Sein Blick saugte sich nahezu an dem Jounin fest, als wenn es das verbotenste der Welt wäre. Betrunken hatte er sich einfach nicht mehr unter Kontrolle und sein Körper machte einfach das, worauf er Lust hatte. Hastig wandte er seinen Kopf ab, als er bemerkte, wie Yamato mit einen Nicken in seine Richtung deutete und Kakashi schließlich zu ihm sah. Dabei ruckte Irukas Kopf so schnell herum, dass er das abbremsen glatt vergaß und sich den Kopf an der Straßenlaterne stieß.

Während er schmerzende Zischlaute von sich gab, waren die anderen drei zu ihm getreten.

„Du hast gansss schön einen sitzen.“ Grinste Kakashi. Auch ihm wahr der Alkohol deutlich anzuhören.

„Ich bin nicht bedrunken! Die Laderne hat mich nur etwas gefragt!“ Iruka schmollte und rieb sich immer noch die schmerzende Stelle. Der Schmerz war zwar nicht stark, aber dafür dumpf und nervig. Eben so, als wäre er in Alkohol ertränkt worden. „Dumme Laderne … steht nur im Weg! Warum stehst du auch hier?!“ Maulte er die Straßenbeleuchtung an und schenkte ihr einen Todesblick.
 

Auf einmal ruckte Gai hoch und bewegte sich etwas zu hastig, wodurch alle drei ins straucheln kamen. Unbeholfen und wenig grazil riss Gai Yamato um. Kakashi hatte Glück gehabt, denn ein kleiner Schutzengel in Form eines braunhaarigen Lehrers hatte geistesgegenwärtig reagiert. Ohne dass es Iruka wirklich bemerkt hatte, hatte er den Arm des Jounins ergriffen und ihn zu sich gezogen. Stolpernd machte der Mann an der Laterne halt und konnte sich gerade noch an ihr abstützen, sonst wäre er mit seinem Schutzengel ein drittes mal zusammen geprallt und das auch noch an ein und demselben Tag.
 

Man sagt ja alle guten Dinge sind drei, aber das schien dem Chunin doch etwas zu viel.

„Man Gai, du begommst nie wieder so viel zu drinken …“ Meinte Kakashi, während er über die Schultern sah und das Häufchen aus Jounin und Chunin am Boden betrachtete. Yamato lag mit dem Bauch voraus auf dem Grund und Gai einmal quer über ihn drüber. Nur lag dieser nicht auf dem Bauch, sondern auf dem Rücken und hatte den armen Braunhaarigen unter sich begraben. Dies schien den Taijutsukämpfer aber nicht die Bohne zu interessieren, da er zu sehr damit beschäftigt zu sein schien, sich irgendwie selber zu bespaßen. Vor sich hin kichernd brabbelte er irgendwelche Weisheiten herunter, die keiner mehr verstehen konnte.
 

„Bedrunken issa noch eine größere Qual ... als sonst schon.“ Yamato hörte sich sehr gequält an.

„Ich bin nit bedrunken!!! Solange du am Boden liegen kanns ohne dich feste su haldn, bissu nit bedrunken!“, beschwerte sich der extrem betrunkene Mann.

„Welche Weisheit …“ Yamato schien nicht sehr begeistert zu sein, da er sich versuchte unter dem Jounin hervor zu ziehen, woran er eher kläglich scheiterte, da Gai sich wie ein Hampelmann aufführte und ihn immer wieder in seinem Tun unterbrach.
 

„Irgendwie bewegt sich meine Madradseee …“ Dabei schaukelte Gai hin und her. Deutlich konnte Iruka die langsame Veränderung im Gesicht des Schwarzhaarigen sehen. Von fröhlich, zu blass, zu grün.

„Wie auf dem Wasser … irgendwie …mir … schlecht!!!“ Dabei drehte sich Gai so hastig von Yamato herunter. Der wiederum bekam schon einen leichten Anflug von Panik, der sich darin zeigte, dass er hastig versuchte von dem Mann davon zu kriechen, bevor er von ihm neu angestrichen werden würde. Kannte doch jeder nur zu gut, die berüchtigte Seekrankheit von Maito Gai.

„Warte!!! Nicht!!!“ Mit einem Satz, wie er im Bilderbuche stand, war Yamato in Sicherheit gesprungen. Gai hielt sich derweil noch eine Hand vor dem Mund und ließ einmal einen komischen, dumpfen und gequälten Laut heraus, ehe er sich nicht mehr regte. Ganz gegen aller Erwartungen, kehrte er sein Innerstes nicht nach außen, sondern ruckte plötzlich hoch und grinste frech.
 

„Alsss ob ich mich von sssooo einem kleinen flauen Gefühl ... überlisten lassen würde!“ Dabei machte er eine Siegerpose und schien im hellen Schein eines Sternes zu stehen, während hinter ihm irgendetwas mystisch zu glitzern begann. Entweder spielten Irukas Sinne ihm einen Streich, oder er sah wirklich alles hinter dem Schwarzhaarigen funkeln. Kurz rieb er sich die Augen und tatsächlich half es. Hinter Gai war nun nicht mehr diese eingebildete epische Kulisse zu sehen, sondern nur noch die Wand des Lokals, aus dem sie gerade gekommen waren.
 

Irgendwie merkte der Lehrer genau an diesem Punkt, dass er immer müder wurde, weshalb er sich schließlich von der Laterne abstieß und in eine Richtung losmarschierte.

„Oi! Iruka! Wohin?“ Hörte er eine Stimme hinter sich, die er eindeutig als die von Kakashi entzifferte.

„Müde …“ Murrte der Lehrer nur und es entsprach der reinen Wahrheit. Er war einfach hundemüde und wollte nur noch in sein Bett.

„Warte ich begleite dich, so kannst du nicht alleine gehen, wer weiß wo du rauskommst.“ Kakashi grinste. Er hatte sich hörbar Mühe gegeben die Worte gerade auszusprechen, was trotzdem den leiernden Ton des Alkohols in seiner Stimme nicht versteckte. Dann lief er zu dem Lehrer, der ihn durch müde Augen ansah.
 

Schnell drehte sich der Silberhaarige noch einmal zu Yamato und Gai um. Die beiden jedoch schienen schon wieder mit irgendwas beschäftigt zu sein, da Gai den armen Holzformer offensichtlich gerade etwas zu sehr auf die Pelle rückte. Dabei brabbelte er irgendwas von Jugend, Blühte, Feuer, Schönheit und Suppe. Iruka war das aber relativ egal, weshalb er sich wieder abwandte. Er konnte sich auch so den hilfesuchenden Blick des Braunhaarigen vorstellen, der mit dem Energiebündel an Jounin überfordert schien. Aus dem Augenwinkel jedoch, hatte der Lehrer noch das aufmunternde Lächeln des Jounins wahrgenommen, das wohl seinem leidenden Kollegen galt.

Keine Sekunde darauf hörte er die Stimme Kakashis, die einen leicht belustigten Unterton hatte. Er konnte nur nicht mehr genau deuten, ob er ihm galt oder der Situation, in der Yamato sich befand.
 

„Jo Yamato! Kommt gut heim. Ich bringe unser Lehrerlein nach Hause.“ Iruka hatte unterdessen seinen Weg ein paar Schritte weiter gemacht und lehnte nun an der nächsten Laterne. Irgendwie hatte er Halt machen müssen. Er hatte sich einfach anlehnen müssen. Mit einem Arm an der Laterne, auf dem er seinen Kopf abgelegt hatte, stand er da und hatte die Augen geschlossen, während er seufzte. Er könnte jetzt hier einfach einschlafen, so müde war er. Jedoch zog er sein Bett vor, weshalb er sich langsam wieder in Bewegung setzte, um seinen Weg weiter fortzuführen. Nach einigen weiteren Schritten jedoch, blinzelte er einmal unbeholfen und entschied sich unbewusst dazu, sich irgendwo Halt zu suchen, um sich eine Pause zu gönnen. Immerhin hatte er gefühlt einen kilometerlangen Marsch hinter sich.
 

10 Meter ...
 

Er wollte nur einmal kurz verschnaufen. Gleich würde er einfach weiter laufen. Jetzt hieß es aber erst einmal ...

"...verschnaufen.", kam es gemurmelt aus seinem Mund.

Die frische Luft gab ihm gerade den Rest. An irgendwas rundem, langem und kaltem rutschte er seitlich entlang und wäre auch frontal mit dem Gesicht auf dem Boden gelandet, wäre da nicht auf einmal eine weiche und warme Unterlage, die sich bereitwillig in seine Fallrichtung schob, um ihn aufzufangen. Er spürte, wie ihn irgendetwas mit einem Ruck hoch zog und er in den Kniekehlen ergriffen wurde, während er bäuchlings auf der weichen Unterlage liegen blieb. Langsam wippte das warme und doch recht gut riechende Etwas, mal abgesehen vom Alkohol, hin und her, während hinter ihm irgendein tollwütiges, betrunkenes Glücksbärchi irgendein Opfer anzufallen schien.
 

Mehr bekam Iruka schon nicht mehr mit. Er hing regelrecht wie ein nasser Sack auf der Unterlage. Wenigstens hatte er sie nach einiger Zeit als Mensch und sogar als Kakashi identifizieren können. Leblos hingen seine Arme rechts und links von seinem Hals und wankten, bei jedem Schritt leicht auf und ab, den der Jounin machte. Die Nacht war frischer als gedacht. Aber schön. In einiger Entfernung hörte man einen Kauz rufen und eine Katze miauen. Ansonsten war nur das Rauschen des Windes in den Bäumen zu hören. Eigentlich war es eine angenehme Stille, die durch ein leichtes Schnarchen durchbrochen wurde. Iruka hatte selber mitbekommen, wie er langsam weggedriftet war, wodurch ihn sein eigenes leises Schnarchen praktisch wieder aufgeweckt hatte. Zumindest halb. Den letzten Rest machte schließlich die Stimme, die ihn erreichte.
 

„Iruka, du kannst gleich bei dir schlafen.“, meinte Kakashi. Kurz darauf konnte der Lehrer spüren, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, der darauf hindeutete, dass Kakashi ihn etwas höher geschoben hatte. Durch diese Bewegung jedoch öffnete der Lehrer seine Augen einen Spalt und blickte auf die im Mondlicht silbern glänzenden Haarsträhnen, die vor seinem Gesicht auf und ab wippten. Erst dann fiel Iruka auf, dass Kakashi sein Stirnband gar nicht trug. Wahrscheinlich hatte er es nur eingesteckt. Dann fiel Iruka ein, was Kakashi gerade gesagt hatte und er verzog seine Lippen zu einer leichten Schnute.
 

„Isch hab nisch geschlafen …“

„Natürlich nicht, du hast mit Sicherheit nur grunzen geübt.“ Ein amüsierter Laut drang zu ihm durch.

„Ich bin doch kein gewöhnliches Schwein!“ Jetzt war er ganz empört.

„Nein..... Ein betrunkenes.“ , verbesserte Kakashi den Lehrer, der ihm darauf eine Kopfnuss gab, die sich gewaschen hatte.
 

„Jautsch!“
 

„Verdient!“
 

Auf einmal mussten beide kurz lachen, verstummten aber nach kurze Zeit wieder, wodurch eine angenehme Stille zurückblieb. Beide hingen ihren Gedanken nach, während Iruka die Wärme des Mannes vor sich genoss. Er kuschelte sich noch etwas enger an den Rücken des Silberhaarigen und sog tief dessen Geruch ein. Wieder kämpfte sich eine Frage in seinem Kopf an die Oberfläche. »Ob ich es wagen könnte, ihn zu umarmen? Was würde er dazu sagen?« Er sah den Mann müde an, er wusste nicht ob er sich trauen sollte oder nicht.

»Wenn er fragt, warum ich das tue, könnte ich es auf den Alkohol schieben!« Kam ihm schließlich der Gedanke, der es ihm erlaubte die Arme um Kakashis Hals zu legen und sich näher an den Mann zu drücken, der einmal überrascht die Luft einsog.
 

„Was wird das, wenn es fertig ist Iruga?“ Fragte der Überraschte schließlich und verlor hörbar etwas seiner Konzentration, mit der er seine Stimme unter Kontrolle hielt.

„Nur so …“

Wieder herrschte Stille. Kakashi sagte nichts weiter dazu und lief einfach weiter.

Iruka wurde langsam durch die konstanten Bewegungen des Älteren erneut in den Schlaf gewiegt und drückte seinen Kopf noch etwas mehr in die Halsbeuge des Jounin, während er im Einnicken noch etwas murmelte.

„Du riechst so gut …“ Dann war wieder nichts zu hören. Man hätte denken können Iruka schlief. Jedoch bekam der Mann alles mit, auch wenn er gerade eine Reaktionszeit eines toten Walrosses zeigte. Er merkte wirklich alles. Er versuchte sich auch auf alles genauestens zu konzentrieren. Er spürte ein kurze Bewegung von Kakashis Kopf. Offensichtlich schenkte er ihm einen kurzen Blick über die Schultern. Nach einiger Zeit vernahm Iruka ein leises Schnaufen von ihm, dass definitive amüsiert klang. Die Worte, die kurz darauf folgten, bekam Iruka jedoch nur am Rande mit, da er begann ins Traumreich abzudriften und dies mit einem leisen Schnarchen deutlich zu machen begann.
 

„Du weißt gar nicht, wie niedlich du manchmal bist …“
 

Er konnte wirklich nicht sagen, ob er es geträumt hatte, oder nicht.
 


 

Das nächste Mal, wo Iruka wach wurde, da wurde er durch unbeholfene Bewegungen von Kakashi geweckt. Sie standen vor einer Haustür und Kakashi kramte gerade in Irukas Hosentasche herum, nur um kurze Zeit später, von einem klimpernden Geräusch gefolgt, sie wieder herauszuziehen.

Irgendwie hatte er es geschafft Iruka seinen Haustürschlüssel zu entwenden, ohne das er den Lehrer fallen ließ. Den Braunhaarigen störte es nicht einmal groß, dass er, als Kakashi die Tür zu seiner Wohnung aufschloss, leicht von seinem Rücken rutschte und mehr auf halb acht dort hing, als alles andere. Er versuchte dem Jounin noch etwas zu sagen, was aber nur zu einem schläfrigen Murmeln aus seinem Mund kam.
 

Dann wurde er, nachdem Kakashi die Tür mit einen Fuß weiter aufgeschoben hatte, in seine Wohnung bugsiert. Durch ein Klimpern in der Luft und dem dumpfen Aufschlag auf etwas gepolstertem, war sich der Brünette sicher, dass Kakashi einen Schlüssel bis auf die Couch geworfen hatte. Er würde ihn schon am nächsten Tag finden, da machte er sich jetzt gar keine Sorgen. Er konzentrierte sich lieber darauf, dass Kakashi mit ihm auf den Rücken, die Tür hinter sich mit einem Fuß zutrat und er schließlich wieder ordentlich auf den warmen Rücken positioniert wurde.
 

Dann trabte der Silberhaarige zusammen mit ihm zum Schlafzimmer.

„Iruka-Sensei! Wir sind da.“ Iruka brachte nur ein Murmeln zustande. Unterbewusst zog er seine Arme, die er immer noch um Kakashis Schultern liegen hatte, fester um den Jounin, als wolle er ihn nicht loslassen. Dadurch wurde dem armen Mann schon regelrecht die Luft abgeschnürt.

„I.. Iruga … ich kann nich… atmen …“, röchelte der arme Mann schon beinahe. Trotzdem lief er weiter zum Bett, wo er sich rückwärts vor stellte und den Lehrer drauf rutschen ließ. Iruka jedoch dachte nicht daran, seine Arme von dem Hals des Jounins zu entfernen. Er hatte sich gerade so wohl gefühlt, also hing er im Endeffekt wie ein nasser Sack an ihm.
 

Irgendwie vollbrachte Kakashi schließlich das Kunststück sich in Irukas Umarmung zu drehen und hockte nun über ihm. Sanft versuchten schlanke Finger Irukas Umarmung zu lösen.

„Irugaaaa lass bitte los.“ Verzweiflung herrschte in Kakashis Stimme mit, anscheinend versagte er gerade kläglich daran, den Lehrer von sich abzupellen. Iruka konnte nicht anders. Er genoss jede Berührung, die der Jounin gerade mit ihm teilte. Auch wenn sie noch so neutral war. Eigentlich versuchte sich der Mann ja gerade nur aus Irukas doch noch recht kräftigen Armen zu schälen, ohne ihm wehzutun. Wobei der Lehrer sich einbildete zu hören, dass etwas gequältes in der Stimme lag, so etwas zwiegespaltenes, was der Brünette aber nicht wirklich einordnen konnte. Iruka konnte nicht anders, als ein leichtes Lächeln aufzulegen und dann einfach etwas auszusprechen, was sich gerade erst in seinem Bauch eingefunden hatte und hinaus wollte. Er hatte nicht einmal genau über seine Worte nachgedacht. Er hatte sie einfach spontan ausgesprochen.
 

„Ich habe disch aber gerne Gagashi …“ Murmelte er im halb schlaf. Der Angesprochene hielt abrupt still und schien ihn zu betrachten, was Iruka überrascht die Augen öffnen ließ. Erst jetzt kam ihm das Gesagte von sich selber in den Sinn und er errötete leicht. Langsam hob er den Kopf und sah in das erstaunter Gesicht des Mannes, an dessen Hals er immer noch hing. Er konnte nun nicht anders, als verlegen zu lächeln. Irgendwie war es ihm gerade doch peinlich. Alkohol hin oder her.
 

„Äh … Iruka …“ Kakashi wurde nun auch etwas rot und regte sich keinen Zentimeter mehr.

„Du bis swar etwas kompliziert und hasst komische Angewohnheiten, aber ich bin scho froh dichsuhabennnn.“ Gegen Ende waren die Worte, die der Lehrer herausgebracht hatte, auch wenn er anfangs noch so konzentriert gewesen war, eher nur eine Aneinanderreihung von Silben. Langsam sackte Irukas Kopf auf seine Brust und seine Umarmung löste sich Stück für Stück auf. Immer tiefer rutschte der Chunin und wäre wie ein Sack Kartoffeln einfach nach hinten gefallen, hätte Kakashi ihn nicht aufgefangen und ihn spontan mit den Armen umschlungen.
 

„Danke Iruka …“ War das einzige, was der Lehrer von dem Jounin zu hören bekam. So schnell wie diese kurze Geste von Kakashi gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg. Zumindest kam es Iruka so vor, da er schon wieder Gefahr lief einzunicken. Für einen kurzen Moment kroch der Gedanke, ob Kakashi sowas schon einmal von jemandem zu hören bekommen hatte, in Irukas Sinn. Verschwand aber genau so schnell wieder, da sich der Brünette lieber wieder auf den Mann konzentrierte, der ihm gerade seine Hilfe anbot.
 

„Ich helfe dir noch eben.“ Grinste Kakashi ihn schief an und half Iruka seine Schuhe ausziehen, was dieser widerstandslos mit sich geschehen ließ. Dann hockte er sich über ihn und öffnete ihm seine Hose.

„Was machsu da?“ Fragte der Braunhaarige leicht erschrocken und blinzelte ihn fragend an.

„Mit Hose zu schlafen ist doch unbequem oder nicht?“ Entschuldigend grinste der Silberhaarige, worauf Iruka nur eine Sekunde lang ihn nachdenklich mit verzogenem Gesicht ansah. Er wägte Kakashis Aussage ab und stellte alle Pro und Kontras gegenüber, die gerade sein noch nicht ersoffener Restverstand zusammen bekam, ehe er dem Jounin schließlich mit einem Nicken zustimmte.
 

„Da hassu recht …“ Langsam bewegte er sich und wollte seine Hose ausziehen. Kakashi ging sofort auf Irukas Bemühungen ein und kletterte von ihm hinunter, um ihm seine Ausziehversuche nicht noch zu erschweren. Iruka jedoch kämpfte trotzdem mit seiner Hose, wie ein Amazonasbewohner mit einer notgeilen Anakonda, weil seine Hose nicht so wollte wie er. Er rollte von einer Seite zur anderen, bis er schließlich auf einer davon geschlagen liegen blieb.
 

„Zu stark … bin geschlagen...“ Murmelte er in die Bettdecke und hörte auf einmal Kakashis herzhaftes lachen, was ihm keineswegs unangenehm war. Auch wenn es ihm doch etwas peinlich war. Dennoch hatte er verstanden, dass das Lachen kein gewöhnliches Auslachen war, nein, das war einfach nur ein fröhliches Lachen, welches der Jounin ihm schenkte. Noch währenddessen musste sich Kakashi dazu entschlossen haben, ihm zu helfen. Denn keine Sekunde später spürte Iruka, wie die Beine seiner Hose gegriffen wurden und ihm geholfen wurde.
 

Iruka hatte es geschafft sie bis in die Kniekehlen zu bekommen, war nur leider an seinen Füßen gescheitert, die er nahezu in seine Hose eingeknotet hatte. Um Kakashi etwas zu helfen, drehte er sich noch ein Stück, ehe er mit einem Ruck auf seinem Bauch lag. Dadurch stolperte der Silberhaarige mit der Hose des Lehrers nach hinten, die sich auf einmal butterleicht von ihm gelöst hatte. Ihn ja schon beinahe ausgespuckt hatte. Ein dumpfer Aufschlag und ein darauf zischendes Geräusch, verrieten dem Lehrer, dass Kakashi wohl ungewollten Kontakt mit seiner Schlafzimmerwand gemacht hatte. Iruka selber war vom Bett gerutscht und kniete nun davor, dachte jedoch nicht groß darüber nach, sondern interessierte sich lieber dafür, warum es auf einmal so frisch um seinen Hintern herum war.
 

„Irgendwie wird mein Hindernnn kalt …“, kam es gemurmelt vom ihm und er blickte über seine Schultern erst an sich hinunter und dann zu Kakashi, der hinter ihm an der Wand saß. Wie erstarrt hielt der Jounin in einer Hand seine Hose und starrte auf Iruka, nein, eher auf seinen halb entblößten Hintern.

Immerhin war Irukas Unterhose etwas nach unten gerutscht.
 

Durch Kakashi ging keine Regung. Nur ein überraschtes Blinzeln zeugte davon, dass der Mann sehr wohl noch lebte und nicht bei dem Kontakt mit der Wand unglücklicherweise verendet war. Keine Sekunde später konnte ehe Iruka beobachten, wie der Mann leicht rot wurde. Oder war er schon vorher so rot gewesen? Immerhin hatte auch der Jounin ordentlich getankt gehabt und es könnte an dem Alkoholspiegel liegen, den auch der werte Herr Hatake bis zum Anschlag hatte, jedoch besser damit umzugehen schien, als Iruka selber. Irgendwie war aber auch das dem Lehrer egal, es schien ihn nicht wirklich zu stören. Noch im gleichen Moment, in dem Kakashi etwas hastig aufstand, richtete sich Iruka seine Unterhose, ehe er auch schon keinen Moment später eine helfende Hand spürte, die ihn bei seinem Versuch erneut aufs Bett zu klettern unterstützte.
 

Nach einigen hin und her hatte es der Silberhaarige auch geschafft den Lehrer vernünftig ins Bett zu verfrachten. Während Iruka sich in seine Schlafstätte lümmelte und nicht froher sein konnte, endlich in ihr gelandet zu sein, hörte er noch die Worte Kakashis, die ihn aber zu einer unbewussten Reaktion brachten.

„Schlaf gut Iruka … ich werde nu nach Hause gehen …“ Auf die Worte hin war Irukas Hand unter der Bettdecke hervor geschnellt und hatte sich in Kakashis Hosenbein gekrallt.
 

„Bleib doch einfach hier…“, nuschelte er zu dem Silberhaarigen, dessen Überraschter Blick noch seinen müden traf. Noch bevor Kakashi etwas sagen konnte, unterbreitete Iruka ihm schon das nächste Angebot.

„Genug Platz … Mache morgen Frühstück …“ Langsam begann jedoch Irukas Geist in den so sehr ersehnten Schlaf zu driften. Langsam fiel die Hand, die sich in Kakashis Hosenbein gekrallt hatte, schlaff herab. Der Lehrer war einfach viel zu müde, trotzdem konnte er noch den Blick des Jounins auf sich spüren. Das letzte was Iruka noch mitbekam, ehe er ins Traumland abdriftete und so seinen wohlverdienten Schlaf bekam, waren die sanft ausgesprochenen Worte Kakashis.
 

„Danke für die Einladung Iruka-sensei ….“
 

///////Rückblick ende.////////
 

Während der Zusammenfassung Kakashis, hatte sich Iruka an alles erinnert. Wie durch einen dicken Teppich hatte es seinen Weg wieder in sein Gedächtnis zurück gefunden. Sein Blick sprach Bände, während sein rechtes Augenlied gefährlich zuckte.

„Ähm nun solltest du dir aber etwas mehr anziehen Iruka-sensei. Nicht das ich was dagegen hätte. Ist immerhin deine Wohnung. Aber ich glaube das würde dir auch besser gefallen. Kakashi deutete auf den Chunin, der immer noch, nur etwas trockener, nur mit einem Handtuch bekleidet im Flur stand.

„GHA!“ Das hatte der Lehrer ganz vergessen und rannte hastig in sein Schlafzimmer. Deutlich hörte er noch das Lachen Kakashis, das ihn verfolgte.
 

„Und wann gibt es Frühstück?“ Ertönte auf einmal die Stimme des Silberhaarigen, worauf Iruka nur leicht erzürnt die Augen verengte, während er sich seine Sachen zusammen wühlte. Kurzerhand beschloss er sich aber dazu den Mann eiskalt durch die Tür anzumotzen.

„Für dich nicht!“ Deutliche Empörung schwang in seiner Stimme mit. Irgendwie war ihm die Informationsflut etwas zu viel.
 

„Aber Iruka-sensei! Du hast es gestern gesagt …“ Kakashi schien etwas enttäuscht, dennoch hörte Iruka das schiefe Grinsen aus den Worten heraus.

„ICH HABE EH NICHTS HIER ICH MÜSSTE ERST WAS BESORGEN! Also verschwinde endlich!“ Iruka brummte nach dem Geschrienen nur etwas unvollständiges vor sich hin und verfluchte den Jounin erneut. Der Kerl brachte seine ganze Welt einfach durcheinander. Hoffentlich würde er ihn bald los werden und konnte sich mit seinen Gedanken alleine auseinander setzen. Denn offensichtlich müsste er wieder Krieg führen... mit sich selber.... Irgendwie verwirrte ihn im Moment alles.
 

„Ok ich besorge was.“ , rief der Jounin plötzlich ins Schlafzimmer, worauf Iruka deutlich das Rascheln von Kleidung und kurz darauf die Tür hören konnte. Erst dann verstand er, was Kakashi meinte. Der Zusammenhang mit den zwei Sätzen, die er dem Jounin vorher an den Kopf geworfen hatte, fand ebenfalls langsam Einzug in seinem Geist. Leider war es dann schon viel zu spät. Er kannte den Jounin schon so gut, dass er wusste, dass der sich gerade seine Worte wieder einfach passend gelegt hatte. Offensichtlich hatte der Mann sie einfach dreist so aufgenommen, als hätte Iruka gemeint, dass er etwas holen sollte, damit sie zusammen Frühstücken konnten. Hastig humpelte der Chunin aus seinem Schlafzimmer. Dabei war er erst halb angezogen. Der Jounin jedoch war schon längst über alle Berge. Das alles war so schnell gegangen, dass Iruka gar nicht richtig hatte reagieren können.

„So meinte …!“ Er strauchelte noch einige hastige Schritte vorwärts, ehe er wie bestellt und nicht abgeholt in seinem Flur stand und geradeaus durch sein Wohnzimmer auf seine geschlossene Haustür starrte.
 

„Er hat es schon wieder getan …“
 

Es fehlte nur noch das Zirpen von Grillen und das leise pfeifen des einsamen Windes, der an einem vorbei zog und die Szene wäre perfekt gewesen.
 

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So, das war es auch wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Wie immer freue mich mich auf eure Meinungen.

Ansonsten sage ich mal, man liest sich. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 6: Erstes Aufeinandertreffen

Möp
 

Da bin ich wieder und ich habe gute Laune, bin dennoch etwas platt. Die Woche hat mich echt geschafft.^^
 

Erst einmal möchte ich mich herzlichst für die Favos bedanken, die diese FF bekommen hat. Ich gebe mir wirklich Mühe und freue mich natürlich über jeden, dem diese FF gefällt.
 

Heute gibt es mal keine Erklärungen. :) So, genug Bla bla.
 

Ich wünsche ich euch viel Spaß beim schmökern. ;)
 

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Kapitel 6: Erstes Aufeinandertreffen
 

Iruka ließ sich genervt stöhnend auf seine Couch fallen. Der Silberhaarige machten ihn nochmal fertig. Irgendwann war es soweit und er würde ganz durchdrehen. Es fehlte nicht mehr viel.

Mit einer Hand fuhr er sich durch sein Gesicht. Sogar bis in seine noch immer klamme, offene Haarpracht. Dann ließ er seinen Kopf aufstöhnend in den Nacken fallen.
 

Dabei drehte er den Kopf so, dass er seine Wanduhr ansehen konnte und stellte fest, dass es ja schon halb zehn war. Kakashi würde hier sicher jeden Moment wieder auftauchen. Seufzend hievte er sich wieder hoch und trabte in seine Küche, um schon mal einige Dinge bereit zu legen. Es war schon nicht so schlecht, die Gesellschafft des Jounins zu haben, wenn er nur nicht immer alles so verstehen würde, wie er es wollte. Iruka wusste ganz genau, dass er das eh nur mit Absicht machte, um ihn zu ärgern. Er ließ sich aber auch immer viel zu einfach ärgern. Das war ein Fakt, der unumgänglich war. Wütend über sich selber, stellte er das Geschirr etwas lauter auf den Tisch, so dass es schon ein lautes Scheppern gab.
 

„Ma, Iruka-sensei. Am Geschirr musst du deine Laune aber nicht aus lassen. Das arme Porzellan kann doch nichts dafür.“ Iruka warf vor Schreck die Arme in die Luft. Hatte nur vergessen das Geschirr los zu lassen, worauf es krachend an die Decke hinter ihm prallte und als Scherbenregen hinunter fiel.

„ERSCHRECK MICH NICHT SO!“ Fuhr er wütend herum und stierte den Silberhaarigen mordlustig an, der ihn aber nur unschuldig bedachte.

„Hey, ich bin nicht derjenige, der mit seinen Gedanken woanders ist und dadurch nichts mitbekommt." Breit grinsend legte Kakashi die Einkäufe auf den Küchentresen, während Iruka ihn brummig anguckte. Es hatte auch einen Grund, warum der Lehrer den Jounin so anguckte. Denn normal war Kakashi immer derjenige, der in seiner eigenen kleinen Welt, also gedanklich nicht anwesend war. Wobei, .... Das machte der Kerl eigentlich nur bei Gai.

"Du solltest besser aufpassen Iruka-sensei. Du hast immerhin Vorbildfunktion und ein Vorbild sollte mit gutem Beispiel voran gehen. Immerhin bist du Chunin, oder wie solltest du sonst..." Wie, als würde der Jounin auf einmal das mörderische Chakra in seinem Rücken wahrnehmen, welches von Iruka aus ging, drehte er seinen Kopf so, dass er den Lehrer mit einem neckischen Grinsen betrachten konnte, während er die Einkäufe auf dem Tresen aufreihte. Doch, das neckische Grinsen verschwand gleich, als seine Augen auf die von Iruka trafen. Spontan und ohne seinen Blick von seinem Opfer abzuwenden, griff der Lehrer in eine Küchenschublade und zückte ein Messer. Testend, sowie provokant drohend drehte er es einmal gekonnt in seiner Hand und umgriff es anschließend fest.

„Sag das noch einmal!“ Forderte er Kakashi auf, der sich nun verschwitzt grinsend an den Küchentresen drückte, während Iruka langsam auf ihn zu kam.
 

„Nun ja ich meine,... äh ... nur durch deine phänomenalen Kochkünste bist du ja immerhin nicht Chunin geworden.“ Versuchte sich der Jounin nun herauszureden.

„Ich kann es dir gerne einmal zeigen …“ Knurrte der Chunin, worauf Kakashi sich an dem Tresen entlang schob und versuchte so dem Lehrer zu entgehen.

„Nein danke. Ein wenig hänge ich noch an meinem Leben.“ Schützend hob der Mann seine Hände vor seinen Oberkörper.

„Dafür gehst du aber ziemlich sorglos damit um ...“ Iruka kam immer näher.

„Wollen wir nicht lieber Frühstücken? Sieh doch, ich habe so schöne Brötchen geholt.“ Kakashi deutete auf die Tüte mit Brötchen, die er mitgebracht hatte.

„Wir brauchen aber noch Aufschnitt!“ Der Lehrer machte einen weiteren drohenden Schritt auf seine persönliche Nervensäge zu. Er hätte dem Mann eh nie etwas angetan. Er konnte es nicht und würde es auch nicht. Dafür hatte er ihn dann doch viel zu gerne. Aber so eine kleine Lektion.... hmmmm naja, ist sicher schon nicht so schlecht.

„Iruka-sensei....gestern warst du noch ganz anders. So anhänglich … Kannst du nicht lieber wieder...“

Plötzlich stockte Iruka und riss die Augen auf. Die Erinnerungen kamen so plötzlich. Daran hatte er ja schon gar nicht mehr gedacht. Der Kerl hatte ihn mit seinem Auftritt so abgelenkt, dass er nahezu vergessen hatte, worüber er sich die ganze Zeit den Kopf zerbrach. Sprachlos fiel ihm einfach das Messer aus der Hand und landete klimpernd auf dem Boden.
 

Überrascht betrachtete Kakashi den Mann, der von jetzt auf gleich puterrot wurde. Zum Glück war Iruka das Messer nicht noch in den Fuß gefallen, denn dass wäre jetzt die reinste Katastrophe. Es herrschte kurz Stille im Raum. Während dieser Zeit jedoch, konnte Iruka Kakashis Gesichtszüge genau beobachten und erlebte beinahe in Zeitlupe mit, wie die Fröhlichkeit in dessen Gesicht zurückkehrte. Diese bekam er natürlich gleich zu spüren. Iruka wusste nicht, warum der Jounin das machte. Er kam darauf einfach nicht klar. Der Silberhaarige war so unberechenbar und stellte seine ganze Welt auf den Kopf, das sogar nicht einmal mit viel. Eigentlich war der Mann einfach nur da. Na gut, der Kerl war einfach durch und durch schräg. Leider half dem Lehrer diese Feststellung in dieser Situation herzlichst wenig.
 

Mit einem mal hatte sich Kakashi an den Lehrer geworfen und drückte ihn einmal feste an sich.

„Du weist gar nicht, wie niedlich du manchmal bist!“ Nach dieser Aktion war der Lehrer sich sicher. Ihre Freundschafft war mehr als schräg.

„GHA!!!“ Iruka versuchte sich sofort frei zu kämpfen und schob den Mann von sich, der mittlerweile auf halb Acht um seine Hüfte hing und seinen Kopf auf seinen Bauch drückte.

Als Iruka aber ausholen wollte, um den Silberhaarigen eine Kopfnuss zu geben, wich dieser geschickt aus, indem er den Lehrer spontan los ließ und von ihm zurückwich. Dadurch stolperte Iruka etwas nach vorne und fand erst halt am Küchentresen, an dem er sich mit beiden Händen abstützte.

„HÖR AUF AUSZUWEICHEN!“ Motzte er ihn über die Schultern an.

„Aber das hätte wehgetan.“ Kakashis Unschuldsmiene brachte Iruka schließlich zum resignieren.

„Du machst mich fertig.“ Kapitulierend hatte er seinen Kopf gesenkt und starrte vor sich auf den Küchentresen. „Dabei mache ich doch groß gar nichts.“ Kakashi lächelte dabei und zog sich seine Maske herunter. Iruka warf einen verstohlenen Blick über die Schultern und bekam erneut einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, als seine Augen an den so sanften Lippen hängen blieben. Ja das hatte der Chunin nicht vergessen. Schließlich durfte er sie kosten, wenn auch nur aus versehen.
 

»Ob er jemanden hat?« Kam plötzlich die Frage in ihm auf. Er konnte sie jedoch gleich verneinen, da der Mann seine Freizeit mehr damit verbrachte, ihn zu besuchen, als alles andere. Wenn er jemanden haben würde, würde er doch sicherlich eher bei ihr sein. Oder nicht?

Wahrscheinlich würde es auch keiner lange mit diesem Mann aushalten. Er drehte und wendete immer alles so wie er es brauchte und konnte einem damit gehörig auf die Nerven gehen. Das sogar mit nichts … Ja seine reine Anwesenheit reich manchmal aus.

Irukas Blick verfinsterte sich. Was war das nur für ein Gefühl, was er bekam, wenn er an den Mann, an seine Nähe, an die Berührungen in seinem Tagtraum dachte.
 

Sie haben sich so gut angefühlt, so …
 

Sein Atem, der über seinen Nacken strich. Seine Hände, die sich sanft um ihn legten. Sein Geruch, seine …

Iruka erschauerte. Seine Gedanken fühlten sich gerade so real an. Als würde es gerade wirklich passieren. Und dann dieses Gefühl der weichen Lippen ...
 

„Was ist los Iruka-sensei? Stimmt etwas nicht?“ Die Stimme des Silberhaarigen holte ihn aus seinen Gedanken, wodurch er die Augen erschrocken aufriss. Dann fühlte er eine Präsenz in seinem Rücken, die für seine Verhältnisse etwas zu nah kam. Oder doch nicht?
 

Er fühlte, wie sich starke Arme rechts und links von ihm am Tresen abstützten, ehe er den Atem des Jounin an seiner Wange spürte, da dieser seinen Kopf auf seine Schultern gelegt hatte und ihn von dort, besorgt ansah. Er spürte den Herzschlag des anderen an seinen Rücken .... Oder war das doch sein eigener, der ihm gerade drohte die Brust zu durchschlagen. Der Geruch von fruchtigem Shampoo und Natur vermischt mit Kakashi stieg ihm in die Nase. Tief sog er die Luft ein und genau in dem Moment registrierte er erst was er machte. Harsch fuhr er herum und stieß den Jounin von sich, der gar nicht so nahe gestanden hatte, wie es sich für Iruka angefühlt hatte. Er hatte praktisch nur leicht hinter ihm gestanden und besorgt um ihn herum geblickt. Iruka hatte sich sogar eingebildet, dass der Mann seinen Kopf auf seine Schultern gelegt hatte. Er war zwar dort gewesen und hatte ihn angesehen, aber berührt hatte er ihn nicht. Das machte Iruka noch wütender. Aber nicht auf den Jounin, sondern auf sich selber. Leider war der Jounin derjenige, der es nun abbekam.
 

„HÖR AUF DAMIT!“
 

„Womit?“ Kakashi schien verwirrt.
 

„Na … Na ... DAMIT!“ Entsetzt richtete Iruka seinen Finger auf Kakashi. Dabei war er roter als eine Tomate.

„Was habe ich denn gemacht?“ Auf die Frage hin, wusste Iruka nicht mehr wohin mit sich selber. Er stürmte in seinen kleinen Flur und verschwand in seinem Schlafzimmer, worauf er die Tür heftig zu knallte. Es hatte beinahe so gewirkt, als wäre eine Herde wildgewordener, panischer Rentiere an Kakashi vorbei gehetzt.
 


 

Iruka schmiss sich derweil auf sein Bett und vergrub, wütend über sich selber, seinen Kopf in seinem Kissen.

Warum hatte er so reagiert? Das war so eindeutig eine Flucht gewesen. Es hätte auch glatt in einem Drehbuch offen stehen können, das Kakashi in seinen Händen hielt. Was dachte der Jounin nun von ihm? Und vor allem was dachte er selber über Kakashi? Er wusste es nicht mehr. Vor kurzem noch, hatte er ihn als Bekannten gesehen. Dann als Kameraden. Anschließend als Freund, na gut, etwas nervigeren Freund und dann als.... ja, als was? Er stand mit sich selber so im Zwiespalt und konnte damit gerade überhaupt nichts anfangen.

Er mochte den Jounin als Freund. Aber irgendwie war da noch etwas anderes, nur konnte er es leider nicht in Worte fassen. Und vor allem was wollte der Kerl von ihm, dass er ihm so auf die Pelle rückte? Hatte er irgendwie eine Wurst in der Tasche? Halt nein, bei Kakashi würde es eher eine brandneue Ausgabe des Icha, Icha Paradies sein. Oder hatte er ein Schild an sich, wo drauf stand.
 

//Depp, mit dem man es machen kann.//
 

Iruka dachte noch über einiges nach und kam zu keinen wirklichen Ergebnis. Er merkte auch nicht, wie er sich allmählich beruhigt hatte und es plötzlich an seiner Schlafzimmertür klopfte.

„Iruka-sensei! Kommst du? Ich habe das Frühstück fertig.“

Als Iruka das hörte, setzte er sich auf. Der Kerl war ja immer noch da. Er hatte ihn schon beinahe vergessen. Anscheinend würde er ihn wohl nicht so schnell los. Jetzt stellte er sich nur noch eine Frage.

Wie sollte er ihm jetzt entgegentreten?
 

„Iruka komm schon! Es tut mir ja leid, was auch immer ich getan habe, um dich so zu verärgern.“ Auf die Worte hin, beruhigte sich der Lehrer noch mehr. Irgendwie konnte er dem Mann nicht lange böse sein. Er war er es sowieso nicht wirklich gewesen. Vielmehr war er auf sich selber sauer, da er so komisch reagierte.

„Ist gut!“ Gab er schließlich nach. Noch leicht mürrisch ging er auf die Tür zu und riss sie auf, während Kakashi dort mit einem fröhlichen Lächeln stand und ihn begrüßte.
 

„Aber danach verschwindest du!“ Mit den Worten lief er einfach an dem Jounin vorbei und setzte sich an den Tisch, der mit allem möglichen gedeckt war, was Irukas kleine Küche hergeben konnte. Wie erwartet, hatte Kakashi nur alles auf den Tisch gestellt, was er gefunden hatte. Dennoch sah das Frühstück reichlich einladend aus.

„Ok.“ Mit der Antwort des Jounins gab sich Iruka vorerst zufrieden.

Die Stimmung besserte sich über das Frühstück erheblich. Nach einer Weile unterhielten sie sich auch noch über dieses und jenes, bis sie fertig waren Und Kakashi Iruka noch schnell beim Aufräumen geholfen hatte.

Dann verabschiedete der Jounin sich.
 

„So ich gehe dann mal, vorerst.“ Er winkte Iruka von der Tür aus zu, der gerade eine Scherbe der weggeworfenen Teller entfernte, die Kakashi wohl übersehen hatte. Als der Lehrer nämlich aus seinem Schlafzimmer gekommen war, war der gröbste Schlamassel schon beseitigt gewesen. Wie automatisch verabschiedete er Kakashi beiläufig, ehe er stockte.

„Wie vorerst?“ Fragend zogen sich Irukas Augenbrauen zusammen. Kurz darauf wandte er seinen Kopf zu dem Jounin, der ihn nur frech angrinste.

„Na du hast nicht spezifiziert, wie lange ich verschwinden soll.“ Iruka zuckte wütend zusammen, als er es verstand, was der Mann meinte.
 

„Bis dahaaaannn!“ Trällerte der Silberhaarige und schloss die Tür hinter sich.

„Damit meinte ich: VERSCHWINDE UND KOMM NICHT WIEDER!“ Iruka hatte in seiner Wut ein Kissen von der Couch genommen und es zur Tür geworfen. Klatschend knallte es gegen diese und fiel wie ein Stein zu Boden. Iruka schnaubte fuchsteufelswild.

Der Jounin machte ihn einfach fertig.
 


 

Sein restlicher Tag verlief relativ Stressfrei. Er hatte endlich mal Zeit sich nur um sich selber zu kümmern. Er machte die Wäsche. Erledigte Dinge, die er bis dato immer aufgeschoben hatte und entspannte etwas in seiner Wohnung. Irgendwann jedoch überkam ihn das Gefühl noch etwas machen zu wollen und er begann in seinem Schlafzimmerschrank herum zu kramen. Er hatte kurzfristig einfach entschlossen ihn mal etwas auszumisten. Iruka hatte heute einfach herzlich wenig Lust nur doof irgendwo herumzuhängen und nichts zu tun. Er würde sich einfach schlecht fühlen, wenn er an einem eigentlichen Arbeitstag nicht wirklich was geleistet hatte. Es war einfach gegen seine Natur. Er hatte knapp zwei Stunden mit nichts tun verbracht und ihm war schon beinahe die Decke auf dem Kopf gefallen. Da er nicht mal im entferntesten an seine Arbeit denken sollte, dachte er sich, dass wäre eine gute Abwechslung. Schon lange hatte er die Idee, mal etwas zu entrümpeln, hatte aber nie die Zeit dafür. Er war eben immer zu beschäftigt gewesen, also entspannte er jetzt beim herumkramen in seinem Schrank. Man glaubt kaum, was da immer für vergessene Schätze bei hervorkamen.
 

Sämtliche Kisten kramte er heraus und sortierte alles fein säuberlich neu ein. Dabei entdeckte er allerlei alte Dinge, von denen er geglaubt hatte, er habe sie schon lange nicht mehr.

Er fand noch Bilder von früher, die er noch nicht in ein Fotoalbum geheftet hatte, sowie alte Andenken von seinem damaligen Team. Von ihrer ersten gemeinsamen Mission und noch viel mehr. ja, sogar noch alte Unterlagen, mit denen er gelernt hatte. Bücher, die er nur wiederwillig durchgeblättert hatte, als er noch klein war. Selbst seine alte Kleidung hatte er noch. Warum hatte er die überhaupt aufgehoben? Das fragte er sich heute noch. Es war nichts so, dass er alles aufgehoben hatte, wie zum Beispiel Schlafsachen, Lieblingskleidung oder der gleichen. Nein, nur seine erste Ausrüstung. Dann sah er sein altes Teamfoto und das Foto, wo er mit dem dritten Hokage drauf zu sehen war, der für ihn wie ein Vater gewesen war, seitdem Irukas Eltern verstorben waren. Er entschloss sich, die Fotos endlich auf zu stellen.
 

Während er so weiter wühlte und sortierte, vergaß er regelrecht alles um sich herum. Er war total fokussiert darauf, was er alles ans Tageslicht beförderte.

Dann fand Iruka etwas, an das er sich schon gar nicht mehr erinnert hatte, was ihm aber sehr wichtig gewesen war. In seinen Händen hielt er eine Maske, wie sie die ANBU immer trug. Es war eine Fuchsmaske, mit zwei roten geschwungenen Linien auf jeder Wange und rot umrandeten Augen. Ein Ohr war abgebrochen und am unteren Rand zeigten sich deutliche Risse, oder eher Einkerbungen. Auf ihr waren einige furchen zu sehen und an ihr klebte einiges an Dreck, sowie etwas alte Farbe.

Er hatte sie doch tatsächlich echt aufgehoben. Er konnte es nicht fassen. Wusste er doch nur zu gut, wem diese Maske gehört hatte.
 


 

//////////Rückblick//////////
 

Iruka malte gerade mit einem hinterhältigen Grinsen die großen Steinköpfe der Hokage in Konoha an. Er war 10 Jahre alt, würde bald 11 werden und der Angriff des Kyuubis war gerade ein halbes Jahr her. Der vierte Hokage hatte sich zum Wohle aller und seinem Sohn geopfert. Iruka selber lebte im Waisenhaus, hielt sich aber nicht an deren regeln.

Sein ganzes Leben war einfach eiskalt an einem Abend ausradiert worden. So als wäre es nichts wert gewesen. Seine Eltern waren als Helden im Kampf gegen den Kyuubi gestorben und auf der Gedenktafel verewigt worden. Sie hatten sogar ein gemeinsames Grab bekommen. Aber anstatt irgendwelcher Ehrgefühle, oder Stolz wegen dem großem Opfer seiner Eltern zu verspüren, fühlte er nur Schmerz. Schmerz durch den großen Verlust, den er ertragen musste. Wie sollte ein in Stein gemeißelter Name einem die Liebe und Fürsorge schenken können, die einem ein lebendiger Elternteil geben konnte? Iruka hatte einfach niemanden mehr. Noch dazu schienen alle ihn einfach zu ignorieren. Also holte er sich seine Aufmerksamkeit, die er so sehr brauchte. Auch wenn es nicht die Art Aufmerksamkeit war, die er eigentlich wollte.
 

Seit seine Eltern gestorben waren, hatte ihm keiner mehr groß Aufmerksamkeit gewidmet. Wie als wäre er einfach nur ein lästiges Überbleibsel, das der Kyuubi vergessen hatte gleich mit wegzuräumen, wurde er in ein Heim einquartiert und sich selbst überlassen. Er hatte niemanden mehr. Nicht einmal Verwandte, die sich um ihn kümmern konnten. Klar, die Leute aus dem Waisenhaus kümmerten sich um ihn, gaben ihm essen, eine Unterkunft, ein Bett. Alles nur Dinge, die als Standard vorgegeben waren. Aber was war mit einer Umarmung, wenn er Nähe brauchte. Einem Lob, wenn er etwas besonders gut gemacht hatte. Ein liebes Lächeln, das ihm seine Mutter immer geschenkt hatte, wenn er zum Frühstück kam, oder vom Spielen zurück war. Oder die einfach gesprochenen Worte "Ich habe dich lieb.", die er nun nie wieder hören würde. Das waren so einfache Dinge. Aber Dinge, die lebenswichtig für ihn gewesen waren und jetzt, jetzt hatte er niemanden mehr.
 

Einzig und allein Mizuki war für ihn da. Er war sein einziger Freund. Aber auch er hatte nicht immer Zeit. Immerhin war er schon Genin geworden und auf Missionen unterwegs. Er hatte zwar auch keine Eltern mehr, aber er hatte sein Team. Mizuki war talentiert, das stand für Iruka außer Frage. Er nahm seine Arbeit sehr ernst und war ein vorbildlicher Shinobi geworden. Iruka selber hatte es leider noch nicht wirklich zu etwas gebracht. In der Schule war er nur der Klassenclown. Alle lachten über ihn. Aber so bekam er die Aufmerksamkeit, die er wollte. Auch wenn es die falsche war. Sie linderte trotzdem einen kleinen Teil seines Schmerzes, den er immer verspürte, wenn er sich wie ein Geist fühlte. Ungesehen von allen anderen.
 

Er wollte kein ungesehenes Geist bleiben. Er wollte bemerkt werden. Er wollte nicht als unwichtiger Schatten von der Gesellschafft behandelt werden. Immerhin war auch er ein Mensch und er lebte noch. Und genau das wollte er allen mit seinen Taten vermitteln. Darum versuchte er auf jegliche Art Aufmerksamkeit zu bekommen, die er so dringend benötigte. Nur so fühlte er, dass er noch da war und noch lebte, kein Geist war.

Grinsend beschmierte er gerade die Wange des dritten Hokage. Dazu hing er an einer selbstgebauten Konstruktion, die er an den Stein oberhalb befestigt hatte. Leider hatte er noch keine Chakrakontrolle gelernt. Das hätte ihm jedenfalls seine Arbeit um einiges erleichtert. Es ging aber auch so. Ja, seine Arbeit wurde mit Sicherheit aus jeglicher Ecke des Dorfes gesehen.
 

Man musste ihn einfach bemerken. Als er schon die ersten aufgebrachten Stimmen am Fuße des Felsens wahrnahm, schielte er nach unten. Dort standen einige Menschen und zerrissen sich das Maul über ihn, während sie auf ihn deuteten. Iruka konnte nur grinsen. Es ging ihm runter wie Öl. Die Menschen wurden schon von einigen Shinobis dazu angeleitet weiter zu laufen, während andere die steilen Treppen hinauf eilten, über die man auf die Aussichtsplattform oberhalb der Köpfe gelangen konnte.
 

Er hörte allzu bekannte Rufe, die ihn wahrlich beflügelten.
 

„DU schon wieder!“
 

„Hörst du nie damit auf?!“
 

„Verzieh dich du Gör!“
 

Alles Sätze, die er nur zu gut kannte, die ihm aber sagten, dass er noch da war, nicht vergessen, sondern bemerkt wurde. Das Grinsen auf dem jugendlichen Gesicht wurde immer breiter und zufrieden widmete er sich seiner Arbeit, die nur aus beschmieren von Steinen bestand. Als er seinen Kopf wieder hob, nachdem er abgeschätzt hatte, dass er noch einen Augenblick Zeit haben würde, um sein Werk zu vollenden, stockte er, als ihm eine Stimme merkwürdig nahe vorkam.

„Deine Halterung wirkt nicht gerade sehr sicher.“ Ganz langsam, wie ein Roboter wandte er seinen Kopf nach rechts und erschrak.

Waagerecht zu seiner hängenden Position, stand ein ANBU mit den Füßen auf dem Gesicht des dritten Hokage. Er trug die typische ANBU-Einheitskleidung und eine Fuchsmaske mit zwei geschwungenen roten Linien an den Wangen, sowie rot umrandeten Augen. Seine Silbernen Haare wehten gemächlich im Wind, als könnte dieser ihnen nichts anhaben. Der ANBU war auch nicht besonders groß, offensichtlich noch relativ jung. Vielleicht gerade mal 3 oder 4 Jahre älter als er selber, was alleine auch schon die Stimme verriet, da sie wirkte, als würde die Person im Stimmbruch sein.
 

Mit verschränkten Armen vor der Brust stierte der ANBU Iruka an. Iruka erschauerte, als ihn die Kälte eines der Augen traf, das unter der Maske hervor stach.

„Wie kommst du denn hier hoch?“ Fragte er schließlich entsetzt, ja schon beinahe panisch quietschend.

„Zu Fuß.“ Kam es trocken zurück. In der Stimme lag eine gewisse härte, die aber beinahe lächerlich wirkte, wenn man den Stimmbruch mithörte. Dadurch wirkte die Person auch nur halb so kalt und gefährlich, wie sie eigentlich sollte, wodurch Iruka wieder mutiger wurde.

„Verzieh dich! Ich bin noch nicht fertig!“ Wirsch wischte Iruka mit der Hand, in der er den Pinsel hielt durch die Luft. Dabei spritzte etwas Farbe umher, welche den Jungen streifte. Durch seine ruckartigen Bewegungen bröckelten einige kleine Steinchen von seiner Halterung ab, da er mit dem Seil unkontrolliert hin und her schaukelte. Einige Tropfen der Farbe landeten derweil leise klatschend auf der Uniform und der Maske des ANBU.

Iruka verzog erschrocken das Gesicht. »Jetzt ist er sicher sauer …«, durchschoss ihn der Gedanke, wie ein Blitz. Wie gelähmt hing er in seiner Vorrichtung und betrachtete den Jungen, der langsam seine Hände aus seiner Verschränkung zog und eine Stelle an der Maske berührte, an der die Farbe gelandet war. Als er sie wieder weg zog, waren seine Fingerspitzen am Mittel und Zeigefinger hellblau.
 

Aber ganz gegen der Erwartung, blieb der ANBU ruhig.

„Du weist, dass du nun in Schwierigkeiten steckst?“ Fragte er kalt, was aber wieder durch einen Bruch in seiner Stimme leicht lächerlich wirkte.

„Schwierigkeiten, ist mein zweiter Vorname. Es gibt nichts, womit ich nicht fertig werden würde.“ Iruka hatte sich wieder gefasst und blaffte den Jungen an.

„Nun dann Mr. Schwierigkeiten. Sie müssen mich leider begleiten. Oder soll ich sie ... hmmm, Pflücken?“

Der ANBU deutete auf den Jungen, der ihn gerade total verdattert anstarrte. Iruka musste erst einmal irritiert blinzeln, ehe er verstand, was der Kerl vor ihm meinte. Damit hatte er jetzt überhaupt nicht gerechnet. Aber der Junge schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

„WAS WILLST DU ÜBERHAUPT HIER!?“ Platzte es leicht erbost aus dem Braunhaarigen heraus.

„Dich von weiterer Sachbeschädigung abhalten.“ Kam eh kühl zurück.
 

„Warum kommen dann nicht diese dämlichen Erwachsenen und machen das. Müssen sie für mich extra einen ANBU schicken, der normal besseres zu tun hat, als jemanden wie mich von diesem hier abzuhalten?“ Dabei breitete Iruka seine Arme aus und wollte damit die Aufmerksamkeit auf seinen Pinsel, seinen Eimer und seinem Kunstwerk richten.

„Ich war gerade in der Nähe und wollte meine Pause in Ruhe verbringen und ein Buch lesen, als das Geschrei des Pöbels da unten mir zu laut wurde.“ Das klang für Iruka logisch, dennoch machte es ihn etwas wütend. Anscheinend hatte der Junge nicht wegen ihm gehandelt, weil er irgendwas beschmierte, sondern nur für sich selbst, da er in Ruhe lesen wollte. Also hieß es für den Kerl schnell die Quelle allen Übels finden und beseitigen. Ergo, es war ihm egal, was er machte und damit war er ihm auch egal. Wieder jemand, der auf Irukas Dasein pfiff. Das brachte den Jungen zum überlaufen.
 

„Sind eigentlich alle so behämmert?! Und ich heiße nicht Mr. Schwierigkeiten!“ Blökte er den Jungen vor sich an und warf seinen Pinsel, sowie seinen Eimer nach ihm. Dem der ANBU aber diesmal gekonnt auswich. Klatschend landete der Pinsel weiter hinten auf der Steilen Treppe und hinterließ einen hässlichen Fleck, während der Eimer einen wahren Regen an blauer Farbe über die unten stehenden Leute vergoss, die direkt aufgebracht schreiend die zwei Jungen oben beschimpften.

„Du sagtest aber dein zweiter Vorname ist Schwierigkeiten.“ Meinte der Silberhaarige trocken und ernster als gedacht.
 

„DAS WAR DOCH NUR SO EIN SPRUCH!“ Iruka war wütend, offensichtlich verarschte ihn der Junge einfach nur. Zumindest fühlte es sich so an. Wie konnte nur so einer, der so etwas einfaches nicht verstand, schon ANBU sein?

Durch seine Wut wackelte er extrem herum und schlug auch durch die Luft.

„Verzieh dich!“, blökte er. Doch dann war es schon zu spät.

Mit einem Mal gab es einen Ruck, der durch den Braunhaarigen ging. Einige Kiesel fielen von seiner Halterung herunter, die aus einem um einen Stein gebundenen Seil bestand. Keine Sekunde später löste sich der Stein aus seiner Verankerung. Wie in Zeitlupe sah Iruka, wie der ANBU immer mehr an Höhe gewann, bis er realisierte, dass nicht der Silberhaarige anstieg, sondern er herabfiel. Mit einem entsetzten Laut und aufgerissenen Augen, fiel er schließlich schreiend in die Tiefe.
 

Der Silberhaarige reagierte sofort und sprintete hinterher. Noch im laufen Sammelte er etwas blitzendes in einer Hand und bedachte Iruka mit einem ernsten Blick.

Wie eine Raubkatze wetzte der Shinobi direkt neben dem fallenden Iruka her, der ihn einfach nur aus tränenverschleierten Augen anstarrte. Die Menge unter ihnen brach in Panik aus, als sie die Geröllteile auf sich zukommen sahen und preschten in alle Richtungen davon. Einige würden es aber nicht schaffen, sie waren einfach zu nahe und dazu noch eingekesselt von den auseinander eilenden Menschen. Sie hatten keine Chance.

Trotzdem schien irgendwas in Iruka den ANBU gerade zu bewundern. Es fesselte ihn regelrecht an den Silberhaarigen. Etwas, dass er nicht wirklich bestimmen konnte, aber seinen Blick nicht von ihm nehmen ließ. Wie er so gelassen, berechnend, sowie entschlossen und ohne Zögern neben ihm her rannte. Dann verschwand der Junge aus seinem Sichtfeld und tauchte direkt über ihm auf, wo er den Stein, der Iruka drohte einzuholen, in tausende Stücke pulverisierte. Mit einem gekonnten Sprung stieß er sich nun von der anderen Seite Irukas an einem Stein ab und fing den Braunhaarigen aus der Luft, keine 5 Meter über dem Boden. Schlitternd kamen sie schließlich irgendwo auf dem Boden zum liegen.
 

Das alles ging so schnell, dass Iruka gar nicht richtig schaltete. Dennoch bekam er alles mit, nur hatte er gerade nicht wirklich die Chance sich zu bewegen. Zu sehr stand er unter Schock.

Aufseufzend, sah der Silberhaarige einmal auf den Jungen an seiner Brust, der immer noch vor Schreck die Augen weit geöffnet hatte und sich wie in einer Paralyse gefangen nicht regte.

Dann ließ er seufzend seinen Kopf nach hinten sinken und atmete einmal tief durch. Er schien zufrieden, zumindest sagte das seine sich plötzlich entspannende Haltung.

Iruka kam durch die tiefe Bewegung des Brustkorbes des Älteren wieder aus seiner Starre und hob den Kopf, worauf er erkennen konnte, dass der ANBU seine Maske nicht mehr trug. Sie lag irgendwo ein paar Meter weiter von ihnen entfernt. Zerbrochen, dreckig und farbbeschmiert.
 

Iruka schluckte. Er sah gerade das Gesicht eines Mitglieds der Spezialeinheit. Nun ja, zumindest das, was er von seiner Position her sehen konnte, was nicht besonders viel war. Immerhin musste er seinen Kopf anheben, um hoch zu gucken, da er mit dem Rücken auf des ANBUs Brust lag.

Noch dazu traute er sich nicht direkt den Kopf zu heben. Es brachte Pech das Gesicht eines ANBU zu sehen! Man erzählte sich sogar in der Schule, dass niemand jemals das Gesicht eines ANBU gesehen habe, da dieser sofort getötet wurde. Irgendwie bekam Iruka nun richtig Angst.

Der Silberhaarige aber machte nun Anstalten sich aufzusetzen und schob den Jungen von sich.

„Alles in Ordnung?“ Kam die schwankende Frage von ihm.
 

„Öh, äh!“ Iruka war nun gänzlich Irritiert. Er wollte eigentlich nicht hinsehen, konnte aber nicht anders, als das Gesicht des Jungen anzustieren. Es wurde zur Hälfte von einer dünnen blauen Stoffmaske bedeckt. Das linke Auge war geschlossen und von einer langen Narbe überzogen, während das rechte leicht genervt und gelangweilt, aber auch mit etwas Sorge auf ihn gerichtet war. Es war dunkelgrau leicht bläulich. Eine schöne matte Farbe, fand Iruka.

„Anscheinend nicht.“ Der Größere begann Iruka nun zu untersuchen, wie als wenn man eine Puppe untersuchte, ob dessen Glieder noch funktionieren würden. Er hob seine Arme an und seine Beine, drehte den irritierten Jungen hin und her und schnippt schließlich gegen seine Stirn.

„Kann wohl nur daran liegen!“ Meinte er trocken, aber mit einem leicht amüsierten Laut. Iruka blinzelte einmal, bis er realisierte, was der ANBU meinte.
 

„ICH BIN NICHT DOOF!“ Wie aus Reflex fasste sich Iruka an die Stirn.

„Habe ich auch nicht gemeint.“ Kam es genervt seufzend zurück.

„Es liegt nur daran, dass ich dein Gesicht sehe!“ Empört zog Iruka eine Schnute.

Der Silberhaarige bemerkte anscheinend erst dann, dass er seine Maske nicht mehr trug.
 

„Oh …“
 

„WAS HEIßT HIER, OH! MAN DARF DAS GESICHT EINES ANBU NICHT SEHEN! Man wird dafür getötet …“ Mit der Zeit wurde Iruka immer leiser. Und rutschte etwas ängstlich zurück.
 

„Das stimmt schon...“
 

Iruka wurde kalkweiß und schloss ängstlich die Augen. Das war sein Ende. Die Gerüchte in der Schule scheinen wahr zu sein. Also fand Iruka nun sein Ende. Dabei hatte der andere ihn gerade erst gerettet. Welch dämliche Regel war das denn bitte? trotzdem würde Iruka es über sich ergehen lassen. Wahrscheinlich war es eh so besser. Er war doch eh nur der Störenfried des Dorfes.

Er ballte seine Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen, während er etwas hervorpresste.

„Dann tu es! Aber bitte schnell!“ Kurz herrschte Stille, doch dann ertönte wieder diese vom Stimmbruch schwankende Stimme.
 

„... wenn man nicht vom gleichen Dorf ist.“
 

Überrascht öffnete Iruka seine Augen, nur, um in ein grinsendes, nein, eher lächelndes Gesicht, sehen zu können. Irgendwas setzte bei ihm aus, diese Freundlichkeit, die ihm entgegen sprühte, blendete ihn beinahe. Vorhin war der Junge noch so kühl gewesen. Erst dann fiel Iruka auf, dass es wohl mehr an der Maske gelegen hatte und seinen Respekt dieser Einheit gegenüber.

„Sag mal wie ist denn dein richtiger Name Mr. Schwierigkeiten?“ So schnell wie Iruka fassungslos gewesen war, so schnell kam auch wieder die Wut in ihm hoch.

„Mein Name ist IRUKA! IRUKA UMINO! Merk dir das!“ Damit streckte er dem ANBU die Zunge raus und rannte davon, nicht ohne aus Wut noch die Maske mit zu nehmen, um den Silberhaarigen noch zu ärgern. Er rannte einfach davon. Schubste, sowie stieß sogar Bewohner aus seinem Weg, um besser voran zu kommen.

Danach hatte der dritte Hokage sich seiner angenommen und Iruka hatte sich allmählich verändert. Nicht zuletzt, weil er doch reichlich fasziniert von dem Jungen war, der in seinem Alter schon zu so einer Einheit gehörte. Iruka hatte an dem Tag beschlossen sein Bestes in der Schule zu geben und auch ein großartiger Shinobi zu werden. Dann würde er es dem Kerl schon beweisen.
 

//////////Rückblick Ende//////////
 

Iruka drehte und wendete immer noch die Maske in seiner Hand, das war das erste mal, dass er Kakashi getroffen hatte. Er war damals schon merkwürdig gewesen. Iruka wusste dort schon nicht, wie er den Kerl nun wahrnehmen sollte. Irgendwie schien er auf einer Seite immer der coole Einzelgänger zu sein und auf der anderen irgendwie doch Nett, fröhlich und zuvorkommend. Erst im Laufe der Zeit hatte er erfahren, was ihm wiederfahren war und fühlte sich komischerweise auf eine gewisse Art mit ihm verbunden. Sie Beide waren alleine, sie hatten niemanden mehr. Iruka hatte wenigstens noch den alten Sarutobi gehabt, der für ihn mit der Zeit wie ein Vater wurde. Kakashi jedoch hatte sich immer alleine durchschlagen müssen. Trotzdem war er zu einem gutem Mann geworden. Er hatte trotz der Hindernisse, die ihm in den Weg geworfen worden waren seinen gewählten Weg nicht verloren. Iruka musste lächeln und strich der Maske über das Gesicht. Ja er mochte den Kerl wirklich sehr. Seine Art war zwar nervig, aber auch irgendwie erfrischend. Es brachte, konnte man so sagen, Leben in seine kleine Welt.
 

„Das du das alte Dingen noch hast.“ Iruka kroch vor Schreck, wegen der plötzlichen Stimme hinter ihm, eine Gänsehaut über den Rücken, die sich auf den Weg von unten nach oben, durch seinen Mund bemerkbar machte, als er einen erschrockenen Schrei ausstieß. Dabei umschlossen seine Finger die Maske in seinen Händen etwas fester, so dass sie leicht knirschte. Er schluckte einmal hart, als er beobachtete wie Kakashi sich fröhlich durch sein Fenster in sein Schlafzimmer schob.

„WARUM ZUR HÖLLE NOCH MAL, KOMMST DU NICHT DURCH DIE TÜR!?“ Mit aufgestellten Nackenhaaren und entsetzt verzogenem Gesicht zeigte Iruka mit einem Finger auf den Mann, der sich entschuldigend am Hinterkopf kratzte.
 

„Nun ja weißt du, das war so. Unten auf der Straße war es mir etwas zu voll und dann, war da eine schwarze Katze, sowie ein aufdringliche Vertreter, denen ich entgehen wollte. Du glaubst es kaum, aber er hatte mir schon fast beim bloßen Augenkontakt etwas verkauft und ..." Kakashi blickte dabei einmal über seine Schultern zurück, als würde ihn der Vertreter verfolgen, um ihn an Irukas Schlafzimmerfenster noch etwas zu verkaufen. Als er aber anscheinen feststellte, dass kein verkaufswütiger Mann zu ihnen kam, drehte er sich wieder lächelnd zu Iruka um. "... ich war zu Faul.“ Beendete er seinen Satz mit einem breiten Grinsen und einer Hand am Hinterkopf.

„DAS LETZTERE IST DAS EINZIGE WAS ICH DIR ABKAUFE!“ Iruka war in Rage und atmete heftig. Schluckte aber einmal schwer, um sich zusammenzureißen. Er hatte der Erklärung zwar schweigend zugehört, aber je weiter sie fortgeschritten war, umso mehr spürte er, wie langsam seine berüchtigte Zornesader an der Schläfe anschwellte.

„Jeder gewöhnliche Mensch, benutzt eine Tür, um ein Haus zu betreten. Aber Mr. Ungewöhnlich würde niemals auf solch eine grandiose Idee kommen. Geschweige denn auf den Einfall es einmal mit anklopfen zu versuchen!“ Mit der Zeit wurde Iruka immer lauter.
 

„Aber Iruka-sensei … dazu müsste ich einmal um das Haus laufen. Und so konnte ich Zeit sparen, um dich eher zu sehen.“ Für den Jounin klang dies wohl logisch und er lächelte den Lehrer lieb an, was diesen wieder aus den Konzept brachte.

„DU BIST EIN UNMÖGLICHER JOUNIN!“ Hallte der Schrei über die Straße, welcher mit Sicherheit sogar einige Passanten verwunder zum Fenster hoch blicken ließ.
 


 

Etwas später saß Kakashi an Irukas Esstisch und rieb sich die Beule, die er von dem Mann verpasst bekommen hatte, der leicht säuerlich anfing sämtliches Zeug zum Kochen heraus zu kramen.

„Sag mir eines. Warum werfe ich dich nicht einfach hochkant heraus, hmm?“ Fragte er den Silberhaarigen laut.

„Das ist einfach.“ Kakashi schien wieder die Fröhlichkeit in Person zu sein.

„Weil du mich magst.“ Iruka stockte. Das war ein Fakt, der war unumgänglich. Er wusste nur nicht mehr warum. Der Kerl war nervig, aufdringlich, hatte keinen Respekt vor seiner Privatsphäre und machte was er wollte, sowie drehte und wendete alles zu seinen Gunsten.
 

Iruka warf einen eiskalten Blick über seine Schultern, den der Mann gekonnt ignorierte und ihn einfach weiter anlächelte. Er konnte ihm einfach nicht lange böse sein. Seufzend warf er seinen Kopf in den Nacken und stierte die Decke an. »Ja, irgendwie stimmte es schon.«. dachte er. Wurde dann aber aus seinen Gedanken gerissen, als er das nächste hörte.

„Ich mag Iruka-sensei jedenfalls gern.“ Fassungslos stierte der Lehrer geradeaus, diese Worte hatten etwas in ihm ausgelöst.
 


 

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So, das war es für diese Woche auch schon wieder. Wie immer freue ich mich über eure Meinungen, also immer her damit. :D

Ansonsten wünsche ich euch noch einen angenehmen Restsonntag und hoffe, man liest sich. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 7: Abstreiten

Möp
 

Da bin ich wieder. Tut mir leid für die Verspätung, aber ich habe das Kapitel leider gestern nicht mehr korrigiert bekommen. Mir ist leider eine meiner Katzen verstorben und da hatte ich gerade leider keinen Kopf für.

Trotzdem hoffe ich euch, das Kapitel wird euch gefallen. :)
 

Kurze Erklärungen:
 

• Kaze no kuni: Kaze no kuni ist das Land des Windes, in dem Gaara wohnt.
 

• Bento: Das Bento ist eine in Japan weit verbreitete Darreichungsform von Speisen, bei der in einem speziellen

Kästchen mehrere Speisen durch Trennwände voneinander getrennt sind.
 

Dann wünsche ich viel Spaß beim schmökern. :)
 

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Kapitel 7: Abstreiten
 

Nachdem Kakashi Iruka offen gesagt hatte, dass er ihn sehr gerne hatte, herrschte eine ganze Weile Stille in der Küche. Der Lehrer hatte erst nach einiger Zeit des Stockens wieder seine Tätigkeit aufgenommen und hatte etwas essbares gezaubert.

Kakashi hatte ihn mit seinem letzten Satz einfach total von den Füßen gerissen.

Wie kann er sowas einfach so daherreden?

Nach einer kurzen Zeit beobachtete Iruka ihn schließlich wieder beim Essen und versuchte einfach Herr seiner Gedanken zu werden. Er vergaß sogar ganz selbst zu essen und bedachte den Jounin mit einem nachdenklichen Blick. Irgendwie wusste er nicht, ob er sich nun freuen sollte oder doch nicht. Meinte der Mann es wirklich ernst, oder wollte er ihn wieder nur ärgern? Irgendwie hatte er das Gefühl, der Kerl würde ihn immer ärgern wollen. Oder aber, er bildete sich das immer nur ein.
 

Kakashi jedenfalls schien seinen prüfenden Blick nicht zu bemerken. Irgendwann nach noch einigen weiteren komischen Gedanken, die Irukas Hirn begann aus dem Nichts zu ziehen, die ihm aber ein wenig zu viel ins Detail gingen, dass ihm schon beinahe vom vielen denken schwindelig wurde, sprach er endlich einen seiner Kerngedanken laut aus.

„Sag mal warum kommst du eigentlich immer her?“

Kakashi blinzelte einmal fragend, während er sich seine gefüllten Essstäbchen in den Mund schob und den Bissen erst einmal in Ruhe verspeiste, ehe er sich mit einem Grinsen an den Braunhaarigen wandte.

„Na du machst das beste Essen Iruka-sensei! Wozu sollte ich irgendwo draußen essen, wenn es dort nicht einmal halb so gut schmeckt wie hier? Außer vielleicht Ichirakus .... " Iruka könnte schwören einen leichten schwärmerischen Unterton gehört zu haben. Trotzdem hatte er einen nur wenig begeisterten Blick drauf. Irgendwie fühlte er sich hin und her gerissen.
 

In einem Moment fühlte er sich wieder genervt und im anderen leicht verlegen. Irgendwie fand er es ja richtig toll, das Kakashi sein Essen so mochte, aber …

„Wenn du nur wegen dem Essen hier bist, kannst du dich auch wo anders durchfüttern lassen!“ Nun stand Iruka auf und zog Kakashi seinen Teller vor der Nase weg, der ihn verwundert ansah, dann aber sofort reagierte.

„So war das nicht gemeint!“ Als Iruka beleidigt gehen wollte, warf sich Kakashi direkt an seine Beine, worauf der Chunin einmal ins straucheln kam und sich an seinem Küchentresen abstützen musste.

„Lass mich los du Klette!“ Iruka versuchte den Mann, nachdem er den Teller abgestellt hatte von seinen Waden zu pellen, der aber ließ nicht locker. Warum zum Teufel benahm sich der Jounin immer nur bei ihm so merkwürdig?! Draußen mimte er den starken, unnahbaren, coolen Kakashi und hier drin lässt er den kleinen Jungen raus oder wie? Oder lag das nur an ihm, dass der Jounin sich hier so gehen ließ.

„Es ist natürlich nicht nur wegen dem kostenlosen Essen.“
 

"Du gibst es also auch noch zu, dass du hier nur schnorren kommst!", bemerkte Iruka etwas erbost.

"Ja... äh... nein! Ich bin natürlich auch gerne bei dir!" Iruka stockte und sah überrascht zu dem Silberhaarigen hinunter, der sich erst nicht regte, dann aber fragend zu ihm hoch sah.

Ihre Blicke trafen sich.

Wieder herrschte kurz Stille, ehe sich ein merkwürdiges Gefühl in Irukas Bauch ausbreitete, welches er nicht einordnen konnte. Irgendwie wurde ihm etwas warm ums Herz, so dass seine Gutmütigkeit gewann. Seufzend nahm er den Teller wieder vom Tresen, brachte sogar das Kunststück fertig, noch etwas nachzufüllen, während er den Mann an seinen Beinen hängen hatte. Kurze Zeit später hielt er seinem aufdringlichen Gast den gefüllten Teller vor die Nase. Der sah von Iruka zum dargebotenen Essen, lächelte nach einiger Zeit und nahm schließlich dankend den Teller entgegen, während er endlich Irukas Beine losließ. Einen Schritt zur Seite machend, um den Abstand zwischen sich und Kakashi zu vergrößern, betrachtete Iruka den Mann. Eigentlich war er ja gerne in Gesellschafft, wenn sie nicht immer so überraschend auftauchen würde. Immerhin war er ein Mann der Planung und würde gerne eine gewisse Ordnung, sowie Struktur in seinem Tagesablauf halten. Kakashi war da eher der spontane Typ, der kam und ging, wie es ihm passte. Es gab nur drei Dinge, in denen man sich auf den Jounin verlassen konnte. Erstens, er stand immer für sein Dorf und für seine Freunde ein, er würde solange kämpfen, bis es nicht mehr ging. Zweitens, er erledigte seine Missionen immer korrekt, mit wenig Verluste und ließ möglichst nie einen Kameraden zurück und drittens, er kam immer zu spät. Er schätzte viele dieser Eigenschafften des Jounins sehr und irgendwie wäre er nicht Kakashi, wenn er nicht so spontan wäre. Wie sagte er immer so schön? Er ging auf dem Wege des Lebens verloren.
 

Vielleicht sollte Iruka sich auch einmal mehr Spielraum lassen für Spontanität. Das würde ihm sicher einmal gut tun, damit würde er aus seinem Alltagstrott herauskommen. Kurzerhand entschloss Iruka, dass er es ja einmal versuchen könnte.
 

„Ich habe auch ab und an gerne Gesellschafft. Wenn du magst, kannst du auch morgen wieder vorbei kommen.“ Sagte er, während er sich wieder an seinen Platz setzte und die Essstäbchen in die Hand nahm. Kakashi haute inzwischen wieder ordentlich rein. Es schmeckte ihm offensichtlich wirklich einfach zu gut.

„Ich würde gerne, aber ich kann nicht.“ Murmelte er schließlich nach einiger Zeit.

Nun war Iruka wirklich überrascht. Jetzt lud er den Silberhaarigen das erste Mal zu sich ein und der konnte dann nicht? Kurz überlegte der Lehrer. Eigentlich müsste der Jounin doch genauso frei haben, wie er, das hatte er zumindest gesagt.
 

„Du hattest doch auch frei, oder nicht?“
 

„Ja schon, aber Tsunade hatte mich gebeten eine Mission zu übernehmen. Der dafür vorgesehene Jounin ist leider erkrankt und kann deswegen die Mission nicht übernehmen. ", sprach der Silberhaarige zwischen zwei Bissen.

„Oh …“ Irgendwie stimmte Iruka das traurig. Er wusste nicht genau warum. Aber anscheinend war die Anwesenheit des Jounins schon für ihn zur Gewohnheit geworden. Das merkte er auch immer, wenn dieser länger auf Mission war. Sein Leben war dann immer so ... monoton.

„Wie lange wirst du denn dann weg sein?“, fragte er nach einer Weile.

„Nicht lange, vielleicht 2 bis 3 Tage. Es ist nur eine Lieferung, nichts Weltbewegendes.“ Munter spachtelte der Jounin weiter, bis sein Teller leer war und er sich zufrieden und satt zurück lehnte.

„Nur eine Lieferung.“, wiederholte Iruka die Worte monoton.

Der Lehrer bekam schon nicht mehr wirklich mit, was der Jounin machte, zumindest musste er ihn ja ansehen, da er keine Bewegung mehr von dem Mann wahrnahm. Aber das war ihm gerade auch egal. Zu sehr war er nun wieder in seiner Gedankenwelt vertieft. Die nächsten Tage würden sicherlich sehr ruhig werden. Irgendwie würde Iruka der Trubel fehlen, den der Jounin bei ihm ... und wirklich immer NUR bei ihm veranstaltete, wenn sie alleine waren.
 


 

Der Sonntag verlief regelrecht ruhig. Zu ruhig. Das war Iruka schon gar nicht mehr gewohnt. Keiner schneite bei ihm rein. Keiner ging ihm auf den Wecker. Er saß einfach nur alleine in seiner Wohnung, während ihm langsam drohte seine Decke auf den Kopf zu fallen. Darum entschloss er sich den Tag draußen zu verbringen. Fröhlich schlenderte er umher und betrachtete das rege Treiben in der Stadt. Er trug gewöhnliche Alltagskleidung, die man von ihm gar nicht gewohnt war. Eine kurze braune Hose und ein blaues T-Shirt. Nichts weltbewegendes. Aber bei der Hitze und in Anbetracht dessen, dass er auch einmal einen Tag nicht arbeitete, war es doch ein ganz passables Outfit.

Er besuchte das Grab seiner Eltern, unterhielt sich mit einigen Bekannten und einigen Schülern hier und da, ehe er am Hokage Gebäude vorbei kam. Er sah nach oben zum Fenstern, wo das Missionsbüro lag und seufzte. Ab morgen würde er dort wieder jeden Tag einige Stunden verbringen. Normal würde er auch heute dort sitzen, aber dank Tsunades Zwangsurlaub, musste er heute nicht in dem schlecht klimatisiertem Büro sitzen.
 

Er lächelte, doch gleich darauf entgleisten ihm die Gesichtszüge, als die Glasscheibe des Büros zerbarst und ein Stuhl hinaus flog. Krachend landete er etwas weiter von ihm entfernt. Kurz darauf hörte er auch schon ein wütendes Geschrei, dass nur von einer Person her kommen konnte Hastig hetzte er nach oben, um der Ursache auf dem Grund zu gehen. Immerhin könnte auch etwas schlimmes passiert sein.

Tsunades allzu bekanntes Organ hallte schon regelrecht erschlagend durch die Gänge.

Als der Lehrer schließlich am besagten Raum ankam, vernahm er noch eine Stimme, die sich versuchte aus irgendeinen Mist heraus zu reden.
 

Gehetzt stürzte er in den Raum und blinzelte erst einmal verwirrt, als er sich einer mehr als abstrusen Szene gegenüber fand. In der Mitte des Raumes stand Tsunade und hatte Jiraya am Kragen gepackt, während sie ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Trommelfelle zusammenführte und dabei so kräftig durchschüttelte, dass Iruka sich einbildete seine Zähne klappern zu hören. Jiraya versuchte sie derweil zu beschwichtigen. Naruto hatte sich hinter dem Tisch versteckt, an dem Iruka für gewöhnlich saß und lugte nur über die Kannte zu den beiden Sannins hinüber. Ihm war die Angst und der gehörige Respekt vor der Frau ohne weiteres anzusehen. Irukas Arbeitskollegen, sowie die im Raum anwesenden anderen Shinobis hatten sich schützend an eine Wand, oder in eine Ecke gepresst. Ihnen war ihre Hokage gerade wohl einfach etwas zu gruselig.

Iruka atmete einmal tief durch und straffte sich dann.
 

»Entwarnung.«
 

Er dachte schon hier oben fand ein Kampf statt. Das hier aber, war etwas ganz gewöhnliches. Jiraya war wohl seiner Kollegin wieder irgendwie auf den Schlipps getreten und kassierte dafür gerade die Rechnung.

„DU IDIOT!“ Brüllte sie den armen Mann an, dessen Ohren schon klingeln mussten.

„Hey, hey man kann ja mal Fragen. Es kostet schließlich nichts.“ Der Mann hatte die Hände vor sein Gesicht gehoben, um den wütenden Ausdruck der Frau anscheinend irgendwie von sich ab zu schotten. Zumindest sah das für Iruka so aus. Wer wollte schon Bekanntschaft mit einem vom Zorn verzerrtem Gesicht von Tsunade machen? Das hieß nämlich immer, man würde mit ihrer gewalttätigen Ader zu tun bekommen und der Sannin sah nicht gerade danach aus, als wäre er sonderlich scharf darauf. Wobei... Iruka war sich bei dem Mann nicht ganz sicher. Immerhin wandert er seit seiner Erfahrung damals am schmalen Grad des Vulkans, der Tsunade genannt wird. Er müsste es eigentlich wissen, dass er sie nicht herausfordern sollte. Trotzdem rannte er immer wieder, im wahrsten Sinne des Wortes, mit voller Absicht in ihre Faust. Iruka fiel dazu einfach nur ein Wort ein.
 

Unbelehrbar.
 

„DEN MIST KÖNNT IHR MACHEN, WENN IHR NICHT IN MEINER NÄHE SEID!“

„Du warst ja auch nicht in der Nähe.“ Wütend über die Aussage des Weißhaarigen, schleuderte sie ihn gegen die nächstbeste Wand, die er einfach küsste und ächzend dran runter rutschte.

Knurrend stand sie dort und holte einmal tief Luft, ehe sie sich zu Naruto umdrehte, dem sich gleich darauf sichtlich alle Nackenhaare aufstellten, während er sein Gesicht verzog, als hätte er nicht nur in eine einzige Zitrone gebissen. Mit einem entsetzten Quieken verschwand er unter dem Schreibtisch.

Wütend wie ein Dämon trampelte Tsunade auf den Tisch zu und griff einmal dahinter, nur um Naruto am Kragen empor zu ziehen.

„He he …“ Naruto grinste sie nur mit vor Angstschweiß triefender Stirn an und rieb sich mit einer Hand den Hinterkopf.
 

„Hallo Baa-chan. Welch schöner Tag heute oder?“ Auch er kam nicht weit, denn gleich darauf flog er zielstrebig auf Jiraya zu, der sich gerade von der Wand abpellte und sich den schmerzenden Kopf rieb, ehe er abgeräumt wurde, wie ein Kegel von einer Bowlingkugel.

„Ihr Nichtsnutze! Kaum passt man nicht auf euch auf habt ihr nur Mist im Kopf!“ Wütend darüber, stierte sie die zwei noch ein Weilchen an. Das merkwürdige Gespann regten sich aber nicht mehr.

Dann herrschte sie herum und blökte die restliche Besatzung an, dass sie endlich auch wieder an die Arbeit gehen sollten. Wie panische Kaninchen wuselten sie auf einmal umher und nahmen voller Ehrfurcht ihre Arbeit wieder auf.

Dann drehte sie sich zu Iruka. Wie als hätte man einen Schalter in ihr umgelegt, erhellte sich ihr Gesicht, ehe sich ein fragender Ausdruck bei ihr breit machte.
 

„Iruka?“ Sie hatte ihn offensichtlich erst jetzt bemerkt.

„Hallo Tsunade-sama.“ Er schenkte ihr eine kurze Verbeugung.

„Was treibt dich denn hier her? Solltest du nicht zuhause sein?“

„Öhm nun ja, ich war gerade in der Gegend und da hörte ich Geschrei. Ich dachte es wäre etwas passiert.“ Dabei strich sich der Lehrer über seine Narbe an der Nase und lachte leicht.

„Naja, passiert, kann man wohl sagen.“, murmelte die Frau, während sie einen missmutigen Blick über ihre Schultern zu dem Häufchen Elend warf, dass aus Jiraya und Naruto bestand.

„Egal wo man hin geht, die Männer haben nur Mist im Kopf.“ Sie schnaubte und atmete einmal tief durch und lief auf ihn zu.
 

„Wenigstens bist du einer derjenigen, auf die man sich verlassen kann. Jemand der noch rational denken kann.“ Sie legte eine Hand auf seine Schultern und machte sich daran den Raum zu verlassen.

„Jetzt sieh aber zu, dass du deinen freien Tag noch genießt.“ Dann riss sie die Tür auf und verließ das Missionsbüro. Er trat ihr in den Flur hinterher und sah ihr noch nach, während sie einen Arm zum Abschied hob.

„Morgen, in voller frische!“ Rief sie ihm noch zu ohne sich umzudrehen. Irukas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ja Morgen würde wieder sein Alltag beginnen. Vielleicht würde Kakashi dann auch wieder da sein. Insgeheim freute er sich schon darauf den Jounin wieder zu sehen. Auch wenn er es nicht gerne zu gab, war er ihm ein willkommener Gast geworden. Und irgendwie …
 

Er fuhr mit einer Hand zu seinen Lippen, mit denen er schon die des Silberhaarigen berühren durfte. Seine Gedanken drohten ab zu driften. Wie in einem Sog, schien er an Ort und Stelle in eine andere Welt einzutauchen. In seine Gedankenwelt, die immer mehr von dem Jounin eingenommen wurde.

Doch auf einmal wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Stimme vernahm und einen Schlag auf seiner Schultern spürte.

Erschrocken blinzelnd ruckte sein Kopf herum und seine Augen trafen über seiner Schultern auf das leicht lächelnde Gesicht Asumas. „Ah ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr reagieren.“, kam die Aussage von dem Bärtigen, ehe er seine Hand von Irukas Schultern nahm und sie in seine Hosentasche schob. Kurz darauf ertönte auch schon das gewohnte Geräusch eines auf und zuschnappenden Feuerzeugs. Er hatte zwar aufgehört zu rauchen, trug aber trotzdem noch immer sein Feuerzeug und eine Schachtel Zigaretten mit sich herum. Iruka realisierte erst dann, dass der Schlag auf seiner Schultern wohl ein freundschaftlicher Klatscher von der großen schweren Hand Asumas gewesen war.
 

„Äh. Hallo Asuma-sensei.“

„Ich habe dir schon mal gesagt, du kannst das Suffix weglassen. Wir sind doch unter uns.“

„Tut mir leid, das ist reine Gewohnheit.“, entschuldigte sich Iruka gleich.

„Du bist immer viel zu höflich Iruka.“ Asuma grinste breit.

Der Braunhaarige grinste ihn nur leicht verlegen zurück an. Immerhin kannten er und Asuma sich schon eine Ewigkeit und sollten sich eigentlich duzen, aber Iruka hatte so eine dumme Angewohnheit jeden außerhalb seiner vier Wände immer mit Höflichkeitsfloskeln entgegen zu kommen. Er machte es nicht mit Absicht. Es war nur so, als würde sich in ihm ein Schalter umlegen, der ihn das einfach automatisch sagen ließ. Außer bei Naruto. Der junge war die totale Ausnahme, schließlich war er sowas wie ein Sohn, beziehungsweise kleiner Bruder für ihn.

„Freut mich dich wieder zu sehen.“, meinte der Bärtige schließlich.
 

„Ist ja noch nicht lange her." Iruka dachte kurz nach. Asuma war immerhin mit seinem Team kurzfristig auf eine Mission geschickt worden, die sie für einen Tag nach Kaze no kuni geführt hatte.

„Es war nur eine kurze Mission. Zum Glück nichts anstrengendes. Nach dem letzten Abend wäre das auch fatal gewesen." Iruka wusste, dass der Mann den Saufabend meinte und konnte ihm nur innerlich zustimmen. Asuma wäre wahrscheinlich auch nicht zu diesem Treffen mitgekommen, oder hätte nichts getrunken und wäre früh wieder gegangen, wäre es eine weitaus schwierigere Mission gewesen. Iruka wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er sich auf einmal dem amüsierten Gesichtsausdruck Asumas gewahr wurde. Gemütlich verlagerte der Bärtige sein Gewicht von einem Fuß auf dem anderen und bedachte ihn mit einem breiten Grinsen, eher er erneut zu sprechen begann.
 

„Sag mal was hast du wieder gemacht, dass unser Mondschein hier heute Morgen wie eine fröhliche Hupfdole auf Droge jedem sein Bento vor die Nase hielt?“ Iruka blinzelte irritiert. »Mondschein? Hupfdole auf Droge?« Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Mit Mondschein meinte der Bärtige Kakashi. Irgendwie hatte er seit dem Trinkabend, an dem der Name entstanden war, ihn für Kakashi beibehalten. Iruka wusste selber nicht mehr wie es dazu kam, aber er konnte sich noch genau an das Gesicht des Mondscheins erinnern, als er zum ersten mal so betitelt wurde.

Und mit Bento meinte Asuma das Essenspaket, welches er selber dem Jounin am vorherigen Abend noch mitgegeben hatte.

„Ich habe ihm nur was von gestern mitgegeben.“

Gestern Abend hatte er den Jounin noch aufgehalten und ihm eine Box mit den Essensresten vom Abend in die Hand gedrückt, da er am Sonntag nicht da sein konnte. Es war nichts besonderes, aber offensichtlich hatte der Jounin sich darüber gefreut und es … breit getreten. Von wegen, er benahm sich nur so merkwürdig bei ihm.
 

Irukas Gesicht verdüsterte sich etwas. Asuma schien Irukas Gesichtskirmes zu genießen, was sein Blick deutlich sagte. Zumindest machte das sein Honigkuchenpferdgrinsen schon von ganz alleine. Dies unterstützte nur Irukas aufwallende Wut, die sich allmählich von Kakashi auch auf Asuma zu legen schien. Der Jounin jedoch schien es zu bemerken und reagierte ganz gelassen. Mit einem schnellen Schritt verringerte er den Abstand zwischen, nur um direkt neben Iruka zum stehen zu kommen, wo er ihn an seinen Zopf packte und einmal daran nach oben zu zog.

„Hey ganz ruhig. Ist doch toll, wenn er sich so freut.“ Versuchte er den Chunin offensichtlich aus seiner Wutklimax heraus zu holen, was ihm auch gelang. Iruka wurde nämlich durch die Aktion komplett aus dem Konzept gebracht, wodurch sich seine Wut nicht weiter formen konnte.

„Ja, aber muss er es gleich der ganzen Welt aufbinden?“ Iruka seufzte ergeben.
 

„Stört doch niemanden.“
 

Eigentlich hatte Asuma ja recht, aber irgendwie regte ihn der Jounin doch schon auf. Er wusste einfach nicht, was er von seiner Situation dem Silberhaarigen gegenüber halten sollte. Das war auch der eigentliche Grund, weshalb er auch wieder wütend wurde. Es lag nicht an dem Kopierninja. Es lag an Irukas eigenem Gemütszustand, der gerade mit ihm auf Kriegsfuß stand. Er kam mit sich selber nicht mehr klar. Erst träumte er so komische Dinge von Kakashi. Dann landete er ständig in seinen Armen und dann küssten sie sich noch. Das allerschlimmste war.... Er fand es nicht einmal schlecht. Was sollte er von dem Ganzen bloß halten?

„Ihr seid schon ein merkwürdiges Pärchen.“ Der Satz kam so unerwartet, dass Iruka kurz seine Gesichtszüge entglitten.
 

„Wir sind kein Paar!“ Kam es sofort verteidigend von seiner Seite, als Asuma sich erneut zu Wort meldete.

„Kommt einem aber manchmal so vor.“ Breit grinsend lies der Mann seinen Zopf wieder los und brachte mit einen Schritt wieder etwas Abstand zwischen ihnen.

„K … kommt dir das echt ... so vor?“ Iruka war total aus dem Tritt gebracht worden.

„Nun ja, so wie ihr aufeinander hängt, könnte man es denken.“ Asuma kratzte sich am Kopf und sah einmal nachdenklich zur Seite.

„Er klebt ja in jeder freien Minute an einem, was soll ich da machen?“, verteidigte Iruka sich weiter.

„Naja, gibst du einem Hund einmal eine Mettwurst, wirst du ihn nicht mehr los.“ Asuma musste lachen. Dem musste Iruka aber zustimmen. Mit der Assoziation traf er den Nagel auf den Kopf. Kakashi war wie ein anhänglicher Hund. »Ein Anhänglicher süßer Hund … HALT! STOP! Was denke ich da für einen Mist?!« Iruka errötete leicht und schüttelte dann den Kopf, um sich selber wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Währenddessen hatte der Sarutobi Irukas Zwist ausgenutzt und einen Arm um seine Schultern gelegt.

"Weist du was. Ich entführe dich jetzt mal." Mit einem überraschten Blick wurde Iruka einfach mit geschliffen.
 


 

Wenig später saßen sie bei Ichirakus und hatten eine dampfende Schüssel Ramen vor ihren Nasen.

"Danke, aber das hättest du nicht machen müssen."

"Ach was, gute Freunde kann man auch einmal einladen." Asuma grinste und zog die Schüssel näher zu sich, während er mit der anderen Hand nach einem Paar Essstäbchen griff und sie auseinander riss, nur um mit dem Essen zu beginnen.

"Lass es dir schmecken."

Zusammen aßen sie schließlich ihr Ramen und unterhielten sich anschließend noch über alles und nichts. Bis sie wieder zum derzeitig empfindlichen Thema des Lehrers kamen.
 

"Weist du, Kakashi war schon immer eigen. Du weist schon seid damals." Iruka nickte und auf seinem Gesicht spiegelte sich Mitgefühl wieder. Ja der Jounin hatte es nicht leicht gehabt. Eigentlich waren sie nicht so sehr verschieden. Auch er hatte alles verloren, gleichzeitig aber auch wieder so viel gewonnen. Wie Iruka selber.

Sein Leben hatte auch viele Schattenseiten, trotzdem kam er immer so lebensfroh herüber. Iruka war sich sicher, das Kakashi dies auch oftmals nur vorspielte. Aber er mochte seine lebensfrohe Art. Sie erhellte sein Leben. Zwar ging er ihm mit seiner spontanen Art und Weise oft auf den Keks, aber auch das mochte er irgendwie an ihm. Es wurde nie langweilig.
 

Iruka musste lächeln, was auch der Jounin neben ihm mitbekommen haben musste, da er einmal kurz mit dem Essen innehielt, nur um dann erneut ein paar Nudeln zu verspeisen. Kurz darauf stellte er jedoch Iruka eine Frage.

"Sag mal wo ist der eigentlich heute wieder, sollte er nicht irgendwo hier herumgeistern? Er hatte nichts von einer Mission erwähnt, nachdem er mir das Bento vor die Nase gehalten hatte."

"Äh, nein. Er ist eine kurze Mission am erledigen, wahrscheinlich kommt er morgen oder übermorgen zurück." Iruka schien aus seinen Gedanken hochgeschreckt zu sein und aß seine Suppe weiter.

"Stimmt, ich habe ihn heute Morgen gehen sehen." Bestätigte auf einmal Ayame, die vor den zwei Männern auftauchte und ihnen ihre erst kürzlich bestellten Getränke hinstellte.
 

"Habt ihr schon von dem Gerücht gehört?", sprach sie gleich weiter.
 

"Welches Gerücht?" Beide Männer schauten die Frau an, die nun eine geheimnisvolle Aura um sich zu haben schien.

"Na, das Gerücht, dass unser sehr beliebter Junggeselle Hatake-San, eine Freundin haben soll. Hach, die Frau kann sich glücklich schätzen.", begann sie zu schwärmen und mit Herzchenaugen den Mann sichtlich in ihren Gedanken anzuschmachten.

"Kakashi soll eine Freundin ...?" Iruka war fassungslos und lies seine Essstäbchen in seine Suppe sinken. Asuma stockte auch. Davon hatte er wohl auch noch nichts gehört.

"War klar, dass ihr Männer sowas nicht mitbekommt. Aber es ist ein schon ein weiter verbreitetes Gerücht, das unter uns Frauen kursiert. Zu schade ..." Sie wirkte enttäuscht. War der Mann doch wohl genau ihre Kragenweite gewesen.

"Habe ich irgendwas verpasst?" Asuma fragte die Frau einfach frei heraus. Zu sehr hatte ihn wohl das eben erzählte überrascht. Iruka konnte seine Reaktion nur zu gut verstehen. Sprachen Asuma und Kakashi doch oft miteinander. Normal hätte der Mann es mitbekommen müssen. Aber andererseits, sprach Kakashi auch nicht sehr viel über sein Privatleben.
 

"Naja, er hatte oft komische Andeutungen gemacht und sich immer entschuldigt, dass er keine Zeit hatte. Normal war er nie so, selbst wenn er einen Termin hatte, nahm er sich immer die Zeit noch für das ein oder andere Wort, sowie für die ein oder andere helfende Hand.", erzählte Ayame munter los.

"Was für Andeutungen?" Asuma schien gänzlich verwirrt zu sein, denn genauso guckte er auch drein.

"Naja, er meinte oft, jemand wartet auf ihn. Oder er wolle noch jemanden Besuchen und er habe deswegen jetzt leider keine Zeit, da er noch etwas erledigen wollte. Einmal habe ich eine Lieferung getätigt, da bin ich mit ihm in die selbe Richtung gelaufen, bis sich unsere Wege getrennt hatten. Irgendwo, auf halben Weg zum Haupteingang der Stadt, ist er dann in einer Seitenstraße verschwunden." Erklärte die Frau nachdenklich mit einem Finger an den Lippen und den Blick zur Decke gerichtet.
 

"Ach ja!", fuhr sie schließlich weiter fort.
 

"Er hatte da gemeint, er musste seine Diva zuhause noch zufrieden stellen." Sie grinste.

"Ich hätte nie gedacht, dass er mal so über seine Freundin reden würde.", kicherte die Frau schließlich.

Iruka entwich alle Farbe aus dem Gesicht.

"Hmm, sehr merkwürdig." Asuma brummte nur etwas vor sich hin und hing dann seinen Gedanken nach. In dem Moment, rief Teuchi nach Ayame, dass sie noch etwas besorgen sollte. Sofort entschuldigte sie sich bei den zwei Männern und eilte davon.

"Kakashi hat eine Freundin?" Wie ein Mantra wiederholte Iruka das eben erfahrene, was auch Asuma aufhorchen lies.
 

Einen prüfenden Blick später, stützte sich der Sarutobi mit einem Ellenbogen auf den Tresen und wandte sich mit seinem Oberkörper ganz an Iruka.

"Ich glaube das nicht.", kam es überzeugt von dem Bärtigen.

Das lies den Braunhaarigen aufhorchen und in Asumas Gesicht sehen.

"Hätte er eine, wäre ich mit der erste, der es erfahren hätte. Außerdem, hängt er doch in seiner Freizeit bei dir." Nun grinste der Mann.

Irukas Gedanken überschlugen sich.

Ja, Kakashi war oft und viel bei ihm. Aber was machte er in der übrigen Zeit und warum war er bei ihm? Kam er etwa nur zu ihm, um seiner Freundin ein wenig zu entkommen? Diva ... Diese Bezeichnung hallte in seinem Kopf wieder. Wie ein Echo. Vielleicht war seine Freundin ja etwas komplizierter und der Mann brauchte öfters mal eine Auszeit. Kakashi war immerhin jemand, der seine Freiheit liebte und brauchte. Da könnte sich die Welt auf den Kopf stellen. Der Jounin würde sich nicht ändern.
 

Irgendwie bedrückte Iruka das Thema. Es schlug ihm auf den Magen und lies einen Klos darin zurück. Er spürte etwas, was er nicht gedacht hätte zu spüren. Das wiederum machte ihn sauer auf sich selber. Wütend verzog er leicht sein Gesicht und seine Stirn legte sich in Falten, während er die Fakten abwägte.
 

Wer war denn schon so doof und angelt sich so eine Klette?
 

Innerlich hallte diese Frage in ihm wieder, aber dann wandte er sich wieder an Asuma.

"Ja er ist zwar oft bei mir und geht mir gehörig auf die Nerven, nutzt mich aber anscheinend nur, um seiner Freundin zu entkommen." Mürrisch verzog Iruka seinen Mund und stocherte in seinem Essen herum. Irgendwie war ihm der Appetit vergangen. Auch wenn er nun mit den Gedanken immer noch bei dem gerade erfahrenen hing, bemerkte er sehr wohl, wie sich Asumas Blick an ihn zu haften schien und der Mann sich auf einmal gerade hinsetzte und sein Ramen erst einmal stehen ließ. Es wirkte auf Iruka, als wenn der Mann irgendetwas bemerkt zu haben schien und deswegen überrascht war. Was der Mann aber bemerkt haben musste, war ihm gerade herzlichst egal. Iruka war wieder viel zu sehr mit sich selber beschäftigt. Ihm war es sogar egal, dass der Jounin ihn wohl genau musterte.

"Soll er doch eine Freundin haben, was stört es mich? Dann klebt er mir wenigstens nicht mehr so an den Fersen." Iruka war bockig, irgendwie war er etwas eifersüchtig.
 

"Kann es sein ..." Asuma atmete einmal tief ein und aus, ehe er die Augen schloss und ergeben grinste.

"Dass du ihn etwas zu sehr magst?" Die Frage war wie ein Schlag mit dem Brett vor den Kopf. Iruka fühlte sich überfahren. Mit der so einfachen aber direkten Frage, hatte Asuma Iruka komplett aus dem Konzept gerissen. Wie jemand, der auf einmal nackt auf öffentlicher Straße steht und es erst jetzt bemerkt hatte.

"Ich, also ... ich ... nein ... also ..." Stammelte er plötzlich daher und seine eben noch verspürte Eifersucht, sowie Wut war nahezu instant verflogen.

"Hmm..." Asumas Grinsen wurde immer breiter, wie einer, der zielsicher die letzte Mine auf einem Minenfeld fand, ohne sie auszulösen.
 

"Wenn das unser Mondschein erfährt ..." Asuma lies den Rest unausgesprochen.

"Nein so ist das nicht ... da liegst du falsch!" Der Lehrer versuchte sich irgendwie aus dieser Misere zu holen.

"Iruka, Iruka, Iruka ..." Asuma schüttelte lachend den Kopf.

"Hör auf mit dem Mist!" Leicht säuerlich und peinlich berührt, weil ihm die Situation doch etwas zu persönlich wurde, schaufelte er etwas zu hastig seine Suppe wieder in sich hinein. Er wollte damit ein Zeichen setzen, dass das Thema für ihn gegessen war, aber Asuma grinste ihn nur vielsagend an, was ihn natürlich gehörig störte.

"Hörst du endlich mal auf?! Ich bin nicht in ihn verliebt!" Iruka wurde etwas lauter, was aber nicht ungehört blieb, während er aß.
 

"Habe ich da was von ... Liebe gehört?" Auf einmal stand ein grüner Blitz zwischen Iruka und Asuma und hatte je einen Arm um ihre Schultern geschlungen. Dabei glitzerte sein Perlweißgrinsen im Licht und ließ einen nahezu sofort erblinden. Iruka bekam derweil den Schreck seines Lebens.

"GHAAA!" Schäumend und Nudelspuckend hing er schließlich noch in dem festen Griff des eben aufgetauchten Mannes.

"Was machst du denn hier Gai?" Asuma ging auf das Verhalten Gais nicht länger ein. Schließlich kannte er ihn schon so lange, er musste einfach mit dem Mann umgehen können. Gai war eben so wie er war. Einfach reichlich ... seltsam.

"Ich lief gerade mit meinen Schülern die Straße entlang, auf der Suche nach neuen Motivationen und Herausforderungen! Da vernahmen meine geübten Ohren doch glatt das Wort "Verliebt" aus eurer Richtung." Überschwänglich protzte Gai vor sich hin. Während weiter hinten Neji, Tenten und Lee standen. Lee sah seinen Lehrer nur Verwirrt hinterher, während Tenten und Neji sich jeweils eine Hand ins Gesicht geschlagen hatten und diese etwas fester daran hinunter zogen. Ihre Gesichtsausdrücke sprachen Bände, offensichtlich war Gai heute schon wieder etwas anstrengender.
 

"Mein sehr verehrter Freund und Kollege! Bei der Liebe darf man niemals aufgeben! Sie ist wie ein Lotus. Eine junge Blüte, die erst mit der Zeit zu ihrer vollen Größe und Schönheit erblüht. Sie muss gehegt und gepflegt werden, damit sie groß und stark werden kann. Erst dann ist sie beständig!"

"Du weist schon, das Blüten mit der Zeit verwelken oder?" Meinte Asuma nur trocken, worauf Gai nur kurz stockte und blinzelte, ehe er erneut ansetzte.

"DIE BLÜTE DER LIEBE VERBLÜHT NIEMALS! Sie wird auf ewig in ihrer Pracht strahlen, wie die Blühte der Jugend. Wie das Feuer, das in uns allen brennt. Es wird nie ausgehen, sondern immer wieder entfacht!"

"Gai-sensei, das haben sie wunderbar gesagt!" Lee war hin und weg von der Rede seines Teamleiters. Ja, er heulte Rotz und Wasser und war sichtlich berührt worden von den Worten, die die ältere Version von ihm aufgesagt hatte. Tenten und Neji derweil, hatten wohl einfach beschlossen weiter zu gehen. Sie schüttelten noch den Kopf und schienen den, auch nach Irukas Meinung, Idioten das Feld zu überlassen. Wie gerne wäre der Lehrer mit den beiden jetzt mitgegangen. Lee hastete den beiden gleich hinterher. War er doch wohl durch die Rede sehr motiviert worden. Zumindest konnte Iruka aus den leisen Wortfetzen des Jungens hörne, dass er anscheinend versuchte ebenfalls so eine tolle Rede zu halten. Irgendwie taten ihm die anderen beiden Schüler auch leid, hatte er doch gerade das ältere Ebenbild an der Backe und konnte mit ihnen mitempfinden.
 

Gai hatte unterdessen von Asuma, zu Iruka geblickt und zuckte erschrocken zusammen. Der Lehrer hing wie ausgeknockt in seinem Griff. Er wirkte beinahe wie ein Zombi, worauf Gai ihn erschrocken los lies, was Iruka nur zum umfallen brachte. Wie eine Bahnschranke kippte er vom Stuhl. Zu seinem Pech, erst mit dem Kopf auf den Tresen und dann einfach zur Seite.

»Diese Jounins machen mich fertig ...« Iruka wünschte sich in diesem Moment an einen weit entfernten Ort.

"Was hat er denn? War die Suppe nicht gut?" Gai betrachtete den Chunin, der in einer komischen Position am Boden lag und vor sich hin vegetierte. Iruka hatte einfach keine Lust mehr. Er beschloss hier einfach liegen zu bleiben und auf sein Ende zu warten. Asuma machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung.

"Ach weist du, bei ihm beginnt deine komische Knospe aufzugehen." Das hatte Iruka jedoch sofort verstanden.

"ICH BIN NICHT VERLIEBT!" Mit einem Satz stand er vor Asuma und schrie ihn an.

"Aha ..." Mehr kam nicht von dem Bärtigen und er grinste nur frech.

"Sag mal geht es jetzt hier um mich, oder um Kakashi?", maulte Iruka weiter.
 

"Kakashi?" Gai sah nun fragend rein.
 

"Was ist mit meinem ewigen Rivalen? Er ist doch nicht krank oder verletzt oder?" Sofort machte sich sorge im Gesicht des hyperaktiven Jounins breit.

"Er hat angeblich eine Freundin.", kam es staubtrocken von Asuma.

"WOAAAASSS!!!???" Gai war entsetzt.

"UND ICH WEIß DAVON NICHTS?!" Er hatte Iruka am Kragen gepackt und schüttelte ihn durch.

"Hey Gai lass ihn leben. Du schüttelst das Ramen aus ihm raus." Wieder lies der Jounin den Braunhaarigen los, worauf dieser etwas durchgeschüttelt mehr ungeschickt versuchte Halt am Tresen zu finden und sich wieder zu setzen. Er fühlte sich gerade wie nach einer Seefahrt durch einen Orkan. Wenn er nicht aufpassen würde, würde sein Mittagessen wirklich gleich wieder hoch kommen.

"Kakashi hat eine Freundin ..." Wie Paralysiert stand der Taijutsukämpfer dort, als wäre ihm gerade etwas sehr kostbares genommen worden.

"Es ist nur ein Gerücht Gai!" Asuma klopfte ihm einmal auf die Schultern.

"Und du weist das man Gerüchten ..." Er kam aber nicht weiter.

Theatralisch griff sich Gai an den Kopf und sank in die Knie.

"Und wieder ist mein Rivale mir einen Schritt voraus!" Dann sank er auf dem Boden zusammen und verfluchte sich selber.
 

Asuma sowie Iruka machten wie zwei Nasse Säcke Bekanntschaft mit dem Boden. Gais Gedankengänge brachten echt den stärksten Mann zum resignieren.

Plötzlich stand Gai ruckartig stramm und hob episch eine Hand in den Himmel.

"Ich werde einfach das Herz einer Frau für mich gewinnen, dann stehe ich ihm in nichts nach!" Iruka knallte sich nun eine Hand vor sein Gesicht. Waren echt alle Jounins so doof? Wie hatten sie nur diesen Titel bekommen? Per Glückslos? Gai machte doch tatsächlich einen Rivalitätskampf aus der Liebe. Die Armen Frauen.

Asuma hatte sich nun auch wieder gefangen und seufzte. Auch wenn er Gai schon so lange kannte, schaffte der es wohl trotzdem noch den Sarutobi zu überraschen. Für Iruka stand einfach fest. Der Kerl war echt wie eine Wundertüte.
 

Und man erwischte immer die schrägste von allen.

"Gai! Es ist nur ein Gerücht. Es ist noch nichts bewiesen." Gai stockte einmal kurz und zog ein langes Gesicht. Endlich hatte er es realisiert, dass es nur Gerede war.

Überlegend schlang er einen Arm um seine Brust und stützte den anderen darauf, nur um die dazugehörige Hand wie ein Denker an sein Kinn zu legen. Dabei kniff er ein Auge leicht zu und sah die Straße herunter.

"Naja, ich habe da aber auch schon etwas seltsames mitbekommen." Jetzt horchten die anderen beiden erstaunt auf. Was kam nun schon wieder?

"Nun, ich wollte ihn letztens zu einem Duell herausfordern, aber er hatte abgelehnt. Er hatte keine Zeit. Er meinte es wartete noch jemand auf ihn und er sollte endlich sein Versprechen einlösen. Wolle aber vorher noch einmal zu einem alten Freund vorbeischauen. Dabei hatte er schon Blumen aus dem Blumenladen geholt und wollte noch einmal in den Supermarkt. Er meinte seine Diva würde es ihm sonst nicht verzeihen." Iruka wurde wieder Kalkweiß. Hatte er etwa doch eine Freundin?

"Das war schon recht merkwürdig für meinen Rivalen." Gai richtete seinen Blick an die Decke, grinste dann aber schief.
 

"Ich werde beim nächsten Treffen einfach auf unser monatliches Duell bestehen! Und ihn gleich mal fragen." Voller Tatendrang machte sich Gai daran den Laden zu verlassen. War klar, das Gai direkt mit der Tür ins Haus fallen würde, wenn er Kakashi sah.

"So meine Schüler!", sprach der Jounin und hob einen Finger in die Luft, als wolle er gerade eine weise Lehre halten.

"Gai du weist schon, dass sie alle Chunin sind und nicht mehr deine Schüler?" Asuma wies ihn immer wieder gerne darauf hin.

"Für mich werden sie immer meine Schüler bleiben. Wir sind wie eine Familie, die füreinander einsteht. Niemals würden wir einen Teamkameraden zurücklassen. Nicht wahr ..." Als Gai sich umdrehte, stand dort keiner seiner Schüler mehr und es herrschte gähnende Leere. Ein einsamer Windzug flog über den sandigen Weg und hinterließ einen faden Nachgeschmack bei dem sonst so enthusiastischen Mann.

"Äh, Leute? Wo seid ihr?" Er sah sich hastig um und entdeckte schließlich seine Schüler, die gerade schon ein gehöriges Stück weiter liefen. Während Lee um seine beiden Teamkameraden herum hampelte, versuchten die beiden ihn jedoch wohl gekonnt zu ignorieren.
 

"Bis dann meine Freunde!" Hastig lief er seinen Schülern nach.

"HEY! Ihr könnt doch nicht so einfach euren geliebten Sensei hier stehen lassen!" Hörten sie ihn noch rufen, während er mehr als merkwürdig hinter ihnen her lief.

Asuma und Iruka waren dem Mann nach draußen gefolgt und schüttelten nur den Kopf.

Er war schon ein komische Kauz.

"So ... und was ist mit dir und Kakashi?" Asuma sprach ihn direkt wieder an. Wegen Gai hatte er schon wieder beinahe das Thema verdrängt und zu seinem Pech hatte Asuma wohl das Gedächtnis eines Elefanten und vergaß es leider nicht so schnell.

"Ich habe dazu gerade schon was gesagt. Ich bin nicht verliebt! Ich bin doch nicht ..."

"Schwul?", beendete Asuma seinen Satz.

"Genau!", bestätigte Iruka etwas lauter.
 

"Ich habe dich aber auch noch nie mit einer Frau gesehen. Was ja nicht unbedingt etwas heißen muss. Aber man kann ja nie wissen." Grinsend bedachte Asuma ihn mit einem amüsierten Blick.

"Das ist ... das ist wegen der Arbeit. Ich habe keine Zeit für so etwas ... und nur weil ich nicht jeden Rockzipfel hinterher renne wie Jiraya-sama, muss das noch lange nichts heißen..." Bockig stapfte Iruka wieder zurück in den Laden. Dort setzte er sich an seinen Platz und nahm erstmal einen großen Schluck seines Getränkes.

Asuma tat es ihm gleich.

"Es ist auf jeden Fall nichts verwerfliches. Niemand würde dir Vorwürfe machen. Immerhin leben wir nicht mehr im Mittelalter."
 

Iruka schwieg und nahm noch einen Schluck. Asuma hatte zwar recht mit seiner Behauptung, aber irgendwie erschreckte ihn der Gedanke mehr als nur ein wenig. Es war doch nicht normal oder? Aber irgendwie, wirkte der Kerl schon anziehend auf ihn. Warum sollte er sich denn sonst solche Gedanken, Tagträume und Vorstellungen machen. Warum fühlte er sich denn dann sonst so komisch ihm gegenüber. Und warum zum Teufel verspürte er so ein merkwürdiges Gefühl, wenn er daran dachte Kakashi hätte eine Freundin, was war das nur? War es echt Eifersucht? In dem Moment beschloss er, er würde er den Mann bei der nächsten Möglichkeit einmal verfolgen. Vielleicht würde sich ja alles als Nichtigkeit herausstellen.
 

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So, das war es auch wieder. Ich hoffe doch, ihr hattet euren Spaß. Ich werde nun mal etwas weiter arbeiten. :)

Wie immer freue ich mich auf eure Meinungen.
 

Ansonsten sage ich mal, ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 8: Agentenreife Leistung

Möp
 

Da bin ich auch schon wieder. Natürlich mit einem neuen Teil im Gepäck.

Ich werde leider die nächsten zwei Monate weniger Zeit für alles haben, deshalb kann ich keine wöchentlichen Updates versprechen. Leider stecke ich nun mitten in meiner Prüfungszeit und nächsten Monat beginnt meine BA-Arbeitsphase, trotzdem versuche ich die Story am Laufen zu halten.

Ich muss ja auch irgendwann einmal Pause machen. ;)
 

So, noch eine kleine Erklärung:
 

• Henohenomoheji: Ist Kakashis Zeichen, welches selbst seine Ninken auf ihren Klamotten tragen. Das Zeichen

steht für 7 Zeichen aus dem Hauptalphabet der Japanischen Sprache. Dieses Hauptalphabet hat keine

wirklichen Buchstaben, sondern Zeichen.

Jedenfalls kann aus den 7 Zeichen, he (へ), no (の), he (へ), no (の), mo (も), he (へ), und ji (じ), das sogenannte

Vogelscheuchengesicht (Kakashi) gezeichnet werden, dass Schulkinder in Japan sehr oft verwenden.
 

So, dann geht es mal los. :) Ich wünsche viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 8: Agentenreife Leistung
 

Iruka hatte noch einen ruhigen Sonntagabend verbracht. Auch der Montag blieb ruhiger als er dachte. Seine Klasse war an diesem Tag irgendwie nicht so aktiv, laut und anstrengend wie sonst. Vielleicht lag es auch daran, dass sie praktischen Unterricht im Freien hatten machen können. Immerhin war das Wetter an diesem Tag mehr als gut gewesen, weshalb Iruka endlich eine seiner vorgegebenen Praxisstunden unterrichten konnte. Er war so oder so gerne mit den Kindern draußen. Es war einfach irgendwie viel erfrischender dort zu unterrichten. Außerdem war seine Klasse dann immer weitaus angenehmer, als wenn er mit ihnen trockenen Unterricht drin machte. Er hatte immer das Gefühl, sie hatten zu viel Energie und wussten nicht wohin damit. Aber was soll schon anderes sein, sie waren immerhin Kinder und Kinder sind und bleiben eben Energiebündel. Seine Schüler hatten sich auf jeden Fall über die Zeit sehr verbessert und das machte ihn Stolz.
 

Aber auch wenn der Tag noch so entspannt verlief, war es sein Kopf noch lange nicht.

Ihm ging dieses Gerücht nicht mehr aus den Kopf. Es war zum verzweifeln. Immer wenn er schlafen ging, musste er an die Worte von Ayame und Gai denken.

Ja, er gab es ja endlich zu. Es passte ihm gar nicht, das der Jounin angeblich eine Freundin haben sollte. Nein, es passte ihm nicht nur nicht, sondern es kotze ihn regelrecht an. Und ja,... er war eifersüchtig auf jemanden, den er nicht einmal kannte. Warum zum Teufel war er eifersüchtig auf ein unbekanntes Gesicht?!
 

Es war zum Haare raufen.
 

Iruka kam damit einfach nicht klar, er wollte endlich wissen was an diesem Gerücht dran war. Er wollte wissen, ob das Herz des Mannes gerade für jemanden schlug oder nicht. Immer wieder hatte der Lehrer sich in Gedanken ermahnt. Warum es ihn kümmern sollte, ob der Jounin was mit jemandem hatte oder nicht. Es sollte ihm egal sein. Aber das schlimmste an allem war.

Es war ihm nicht egal!

Es brachte ihn beinahe an den Rand des Wahnsinns. Er musste es wissen. Er schob es auf seine Neugierde, die er damals als Kind schon hatte, aber über die Jahre in den Griff bekommen hatte.
 

Jedenfalls hatte er seinen Tag mehr als monoton hinter sich gebracht. Es war wie, als hätte er einmal geblinzelt und der Tag war rum. Er war so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass der Tag doch recht unbemerkt an ihm vorbeigezogen war und er immer noch mit den selben Gedanken schließlich in seinem Bett lag.

Irgendwann war er dann vor Erschöpfung eingeschlafen und wachte erst auf, als ihn sein Wecker penetrant weckte.
 

Das nervige Piepen strapazierte direkt am Morgen schon seine Nerven. Sein einziger Gedanke, der nun noch vorherrschte, war der, dass dieser Plastikhahn endlich seine Klappe halten sollte. Grummelnd suchte er auf seinem Nachtschränkchen nach dem Übeltäter, der ihm am frühen Morgen schon Kopfschmerzen bereitete. "Du verdammtes Dingen ... wo hab ich dich schon wieder hingeschoben ..." Murmelte er leicht unverständlich und reichlich verschlafen. Er wünschte sich in dem Moment, sein Wecker würde fliegen können. Und zwar aus dem Fenster. ... von selbst. ... irgendwohin. Seinetwegen bis nach Suna. Wenn nicht, würde er bald nachhelfen, wenn das Teil nicht endlich den Rand hielt. Er hing schon beinahe ganz auf seinem Nachttisch, als er leicht stockte. Das Geräusch des Weckers war auf einmal auf der anderen Seite.
 

"Huh?" Verwundert horchte er immer noch mit geschlossenen Augen, nur um sie einen Spalt zu öffnen, aber direkt wieder zu schließen, da die Sonne in sein Zimmer schien und es so unerträglich hell machte. Er hatte aber wohl weislich gesehen, dass sein Wecker nicht mehr auf seinem angestammten Platz stand.

Hatte er ihn etwa auf die andere Seite gestellt? Als er gerade zurück robben wollte, um die Uhr des Teufels endlich zum Schweigen zu bringen, da änderte sich schon wieder der Ursprungsort der Quelle.
 

»Habe ich irgendwie Halluzinationen?«
 

Auf einmal wippte das Geräusch direkt über seinem Kopf immer von einer Seite seiner Ohren auf die andere. Er stützte sich auf seine Unterarme ab, hielt aber den Kopf noch gesenkt. So langsam wurde er wütend. Kurz konzentrierte er sich und lies mit einer enormen Geschwindigkeit die Hand in die Höhe rasen, wo er den Übeltäter direkt erwischte und das Gerät gefährlich knirschte, als er es in seiner Hand nahezu zerdrückte. Dann warf er es wütend auf sein Fenster zu, dass er wegen der Hitze über Nacht offen gelassen hatte. Zielstrebig und akkurat flog das Opfer auf sein Schlafzimmerfenster zu. Es wäre auch genauso zielstrebig und akkurat hindurch geflogen. Wäre es unterwegs nicht mit einer Stirn kollidiert.
 

"AU!" Ein klatschendes Geräusch war zu hören. Selbstverständlich gefolgt von dem dumpfen Aufschlag auf dem Boden, das von einem wehleidigen Klimpern und Klirren des Weckers untermalt wurde.

Durch die Stimme ruckte der Lehrer erschrocken mit geweiteten Augen nach oben, was sich erneut als Fehler herausstellte. Denn kaum, dass er hoch schnellte, kollidierte sein Kopf mit dem Kinn seines Besuchers. Den wiederum riss es von der Fensterbank. Mit einem lauten Poltern landete der Mann halb auf Irukas Bett, sowie halb daneben. Der Braunhaarige unterdessen rieb sich mit Schmerzenslauten den Hinterkopf.

"Ai, ai, ai!" Als der Schmerz endlich abgeklungen war, öffnete er seine zugekniffenen Augen und sah sich ein paar Beinen gegenüber, die komisch an seinem Bett empor standen.
 

Ein schmerzhaftes Stöhnen machte ihn darauf aufmerksam, dass sein Besucher wohl noch lebte. Überrascht krabbelte er zum Rand seines Bettes und stierte an der Kannte hinunter. Dort lag niemand anderes als Kakashi und schien gerade ebenfalls den Schmerz abklingen zu lassen.

"Man hasst du einen harten Kopf." Nuschelte dieser, während er sich sein Kinn rieb.

"Was machst du da!?“ Iruka schien noch nicht ganz wach zu sein, weshalb er auch einmal mit seinen Händen an seine Wangen schlug, um wacher zu werden.

„Liegen.“ Tja dumme Frage, dumme Antwort. Iruka zog leicht verärgert die Stirn in Falten.

„Das sehe ich. Das was ich meine ist, was willst du schon wieder?“ Iruka sah den Mann wenig begeistert an.

„Da bin ich endlich zurück und du freust dich nicht einmal Iruka-sensei!“ Kakashi schien zu schmollen. Iruka verdrehte nur die Augen.
 

„Ich wollte dich begrüßen und …“ Er zog etwas neben sich hervor, was Iruka vorher nicht bemerkt hatte. Es war eine Tragetasche, in der sich eine Flasche befand.

„…ich habe dir einen guten Sake mitgebracht. Ich dachte du freust dich darüber.“ Er grinste fröhlich.

Worauf Iruka nur einmal fassungslos blinzelte.

„Und damit konntest du nicht bis heute Mittag warten?“ Iruka fand es ja sehr nett, dass Kakashi so an ihn dachte und ja, er freute sich über einen guten Sake. Aber trotzdem sollte er nicht immer so plötzlich bei ihm auftauchen. Irgendwann würde er deswegen noch einmal einen Herzkasper bekommen.

„Am Mittag hast du aber sicher wieder so viel zu tun.“ Kam der Einwand von seinem Boden.

„Ach und jetzt nicht? Ich muss gleich an der Akademie sein! Und zu tun, habe ich immer viel. Aber das hält dich ja nicht davon ab, mich von meiner Arbeit ab zu halten.“ Iruka musste dabei schief grinsen. Er konnte dem Mann einfach nicht lange böse sein.
 

„Ich wollte dich auch nicht lange stören, ich muss gleich wieder los.“

Irukas eben noch verspürter Missmut, gemischt mit leichter Freude, wandelte sich in Verwunderung um.

„Jetzt guck nicht so, auch ich muss mich mal wo blicken lassen.“ Kakashi drückte dem Lehrer die Flasche Sake in die Hand und stand endlich auf, was ein wenig holprig aussah, da er erst einmal die Beine wieder unter sich bekommen musste.

Als er endlich stand, zog er seine Klamotten wieder gerade und schenkte dem verwunderten Lehrer ein Lächeln. „Sonst werde ich einen Kopf kürzer gemacht. Außerdem habe ich etwas versprochen.“ Während er das sagte, hob er den Wecker auf, der nun eine kleine Delle aufwies und stellte ihn an seinen angestammten Platz.

Schneller als Iruka gucken konnte, hockte der Mann auch schon wieder mit dem Rücken zu ihm auf seiner Fensterbank und hob eine Hand zur Verabschiedung. „Und du solltest dich nun auch langsam fertig machen.“ Mit der eben noch erhobenen Hand deutete er auf den Wecker, der nicht wie gewöhnlich 7 oder jetzt natürlich kurz nach 7 zeigte, sondern schon viertel vor 8. In Irukas Kopf ratterte es. Warum zum Teufel war schon fast 8 Uhr? Musste er nicht um 8:10 Uhr schon in der Schule sein? Da begann doch der Unterricht. Aber sein Wecker ging für gewöhnlich um 7 und nicht um 8. Dann machte es klick bei ihm und seine Gesichtszüge entgleisten.

„Hast du meinen Wecker umgestellt?!“ Entsetzt schimpfte er los.
 

„Ich konnte dich doch nicht wecken, du hast so schön geschlafen.“ Kakashi lächelte ihn lieb an und schien dabei auch keinerlei böse Absichten zu haben.

„ICH MUSS UM 8:10 IN MEINEM KLASSENZIMMER STEHEN!“ Iruka war entsetzt und pellte sich hastig aus dem Bett. Dabei verfing er sich mit den Beinen in seiner Bettdecke und wäre noch fast gestürzt, konnte sich aber im letzten Moment noch fangen. Holprig stolperte er auf den Schlafzimmerschrank zu und zog hastig einige Klamotten heraus. Noch im Laufen riss er sich sein Schlafshirt über den Kopf, um sich seinen blauen Einheitspullover überzuwerfen, entschied sich jedoch dagegen, da er erst noch duschen musste. Leider hatte er dabei eines ganz vergessen.

Im Fenster hockte immer noch Kakashi. Nun aber in seine Richtung gewandt und hielt sich eine Hand an die Wange.

„Aber Iruka-sensei!“ Gespielte Empörung schwang in seiner Stimme mit.
 

„Sie haben doch einen Gast!“
 

„GHA!?“ Er hatte den Jounin ganz vergessen und wurde rot wie eine Tomate. Er konnte gerade noch inne halten, als er schon eine Hand an seiner Hose hatte, um sich dieser auch zu entledigen.

Dann ruckte er mit seinem Körper herum und bedachte den Mann mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht. „DU BIST KEIN GAST! DU BIST EIN EINDRINGLING!“ Er sah sich hecktisch um und warf ein zusammengerolltes schweres Handtuch, welches er aus dem Schrank geholt hatte nach dem Mann, was dieser frontal erneut an den Kopf bekam und von der Fensterbank nach hinten fiel.

„PERVERSER JOUNIN!“ Iruka schnaubte, zuckte aber gleich zusammen, als sich die altbekannte Sorge in ihm breit machte. Hoffentlich hatte der Kerl sich nicht verletzt. Er horchte, konnte aber nichts hören, was ein verräterisches Geräusch gewesen sein könnte. Keine Sekunde später eilte er zum Fenster und sah hinaus. „Kakashi?“ Er sah nach unten, konnte aber nichts erkennen. Auch der Blick nach links und rechts ließ ihn ahnungslos, was mit dem Jounin geschehen ist. Mit fragendem Ausdruck kratzte er sich leicht am Kopf und überlegte, wo der Jounin auf einmal hin sein konnte.
 

»Ist wohl schon gegangen.«
 

Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie auf einmal ein grinsendes, keine 30 Zentimeter entfernt, verkehrtherum hängendes Gesicht vor ihm auftauchte und ihm einen riesigen Schrecken einjagte.

„Iruka-sensei!“ Mit einem mehr als nur fröhlichen Grinsen bedachte der Jounin ihn.

„WUHAA!“ Der Lehrer hatte damit absolut nicht gerechnet und zuckte deswegen zusammen. Etwas missmutig, aber nicht schlecht gelaunt brummte Iruka den nächsten Satz vor sich hin.

„Sieh zu, dass du endlich verschwindest!“ Iruka legte eine Hand an Kakashis Gesicht und schob ihn etwas von sich weg.

„Kann ich dann wieder zum Essen vorbei kommen?“ Ein fragender Blick, wie der von einem treuen bettelnden Hund, traf auf den mürrischen von Iruka, worauf letzterer nur ergeben seufzte.

„Meinetwegen, aber lass mich nun arbeiten!“ Damit drehte sich der Lehrer um, konnte aber ein leichtes lächeln nicht verkneifen. Zum Glück sah dies Kakashi nicht.
 

„Wir sehen uns später.“ Schneller als Iruka reagieren konnte, verpuffte der Jounin auch schon, worauf der Lehrer nur ergeben seufzte. »Der Kerl macht mich noch mal fertig.« Doch dann musste er lächeln. So ganz ohne ihn wäre es dann doch zu langweilig. Er wandte sich erneut ab und erblickte den Wecker, der ihn mit der Uhrzeit 10 vor 8 strafte und auslachte. Über Irukas Gesicht legte sich ein entsetzter Schatten. Er wirkte schon beinahe wie eine zweite Haut bei ihm. Der Lehrer war sich sicher, dass der Wecker ihn mittlerweile gänzlich verarschte. Für kurze Zeit herrschte Stille im Raum. Iruka regte keinen Muskel, wie als müsse er erst noch den Schock überwinden, dass er eigentlich schon längst in der Schule, beziehungsweise auf dem Weg dort hin sein sollte. Dann endlich kam Bewegung in den Lehrer. Wild fluchend stürmte er los. Unterwegs vollbrachte er irgendwie das Kunststück, aus seiner Hose und Boxershort herauszuhüpfen und irgendwie in die Dusche zu stolpern. Dabei hatte er ganz vergessen, dass er ja noch alle Klamotten in den Händen hielt, die er danach anziehen wollte. Sofort stolperte er wieder aus der Dusche heraus und verfrachtete sie in sein Waschbecken. Hastig glitt er dann erneut unter die Dusche. Dort schaffte er es in Windeseile sich zu erfrischen und zu waschen, trocknete sich anschließend halbdreivierte ab und schlüpfte in seine frische Klamotten. Gleichzeitig schaffte er es seine Zähne zu putzen und danach aus dem Bad zu hechten.
 

Noch während des Laufens band er sich seine Haare hoch. Leider hatte er keine Zeit mehr sie zu waschen, da er sie dann erst noch trocknen musste. es musste aber auch so gehen. Schließlich hatte er gestern Mittag noch Haare gewaschen, da seine Schüler ihm einiges abverlangt hatten. Als er in seiner Stube vorbei kam und auf seine Uhr sah, nickte er anerkennend. Es war erst 4 vor 8. Tja so schnell kann man sein. Kurz stockte er. Eigentlich könnte er sich noch schnell etwas zum Frühstück gönnen, doch beim genauen nachdenken, hatte er dafür keine Zeit, da er noch ins Lehrerzimmer musste einige Kopien machen. Also beließ er es dabei. Hecktisch schnappte er sich seine Unterlagen und eilte zur Tür. Dort zog er seine Schuhe an und wollte schon die Türklinke betätigen, als er stockte.

An der Tür hing eine Tüte. Mit fragendem Ausdruck nahm er sie ab und schaute hinein. In ihr Lag eine Box, sowie ein Zettel. Er bedachte beides kurz mit einem überraschten Blick. Die Box hatte einen drauf gemalten Smiley, den er schon in und auswendig kannte.
 

Es war Kakashis Henohenomoheji.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen holte er den Zettel heraus, auf dem er einen kurzen Satz lesen konnte.

//Ich wünsche dir einen guten Appetit Iruka-sensei.// Daneben befand sich erneut ein Smiley. Iruka musste lächeln, diese Geste bedeutete ihm sehr viel. Auch so nervig und spontan der Mann auch war, diese Kleinigkeiten bedeuteten ihm sehr viel und genau das mochte er an dem Mann. Er überraschte ihn einfach immer wieder. Iruka errötete, als er bemerkt hatte, woran er gerade gedacht hatte und schüttelte hastig den Kopf. Dabei nahm er die Tüte und riss endlich die Tür auf, um los zu eilen.
 


 

Er war gerade noch rechtzeitig im Türrahmen seiner Klasse aufgetaucht, bevor ein riesiges Chaos ausbrach. Seine Schüler waren sehr aufgebracht, da er, der sonst so auf Disziplin beharrte, 5 Minuten zu spät kam. Er hatte den Kindern schließlich gesagt, dass er noch wegen was wichtigen aufgehalten wurde. Sie waren zwar etwas bockig und es gab eine kleine Diskussion, aber als Iruka sein Organ einmal durch den Raum hallen lies, herrschte ganz schnell wieder Ruhe. So verschaffte sich der Lehrer doch immer wieder den Respekt, den er benötigte. So hat er auch immer Naruto dazu bekommen endlich die Füße Still zu halten. Leider war es nie von großer Dauer. Später in der Frühstückspause hatte er sich der Box angenommen, die ihm Kakashi an die Haustür gehangen hatte. Bis jetzt hatte er keine Zeit gehabt hinein zu gucken, aber da jetzt seine Schüler alle draußen unterwegs waren und er einmal 20 Minuten Ruhe hatte, konnte er sich ihrer annehmen.
 

Es war eine gewöhnlich blaue Box, so wie er sie von Kakashi kannte. Er war gespannt, aber auch misstrauisch, was ihn erwarten würde, wenn er sie öffnete. Auf jeden Fall ist sie nicht gekauft, es muss selbst gemacht sein. Aber wenn der Jounin etwas kochte, das konnte doch nicht gut gehen. Genie hin oder her, er hatte noch nie gesehen, wie der Mann etwas zubereitete. Wie sollte er sich auch damit beschäftigen, wenn er immer nur auf Missionen war und tagein, tagaus trainierte. Wenn er ehrlich war, fragte er sich sogar, wie er es damals als Kind gemacht hatte.

Aber wahrscheinlich hatte da sein Lehrer auf ihn aufgepasst, damit der Junge nicht vor lauter trainieren und lernen noch seine Mahlzeiten vergaß.

Schon alleine, wie er etwas auf öffentlicher Straße aß, konnte nicht gesund sein. Man brauchte nur einmal eine Sekunde nicht hinsehen und schon war seine Portion verschwunden. Nur bei Iruka zuhause nahm er sich mehr Zeit, aber da brauchte er auch nicht sein Gesicht verstecken.
 

Iruka hatte so viele Essgewohnheiten des Jounins schon miterlebt, aber er hatte noch nie gesehen, wie er sich selber etwas zubereitet hatte. Wahrscheinlich machte er das so oder so nicht. Wozu auch? Er fraß sich regelrecht bei ihm durch. Irukas Blick verdüsterte sich etwas, als es ihm klar wurde. Eigentlich hätte die Box direkt in Flammen aufgehen müssen, so stierte er sie gerade wutentbrannt an, doch dann kam wieder Bewegung in ihn. Vorsichtig zog er die Box etwas näher und begann den Deckel ab zu pellen, den er vorsichtig auf zog und in Erwartung von etwas schlimmen und eklig riechenden schon seinen Kopf etwas weg drehte. Doch als ihn ein frischer und appetitanregender Geruch entgegen kam, drehte er seinen Kopf wieder auf die Box zu und was seine Augen sahen, konnte er nicht fassen. Es stierte ihm ein fein, säuberlich fertig gemachtes Bento entgegen. Er fiel vom Glauben ab. Es war alles da, was das Herz begehrte. Gerolltes Ei, Würstchen, Gemüse, Reis, Fisch und etwas Soße lag in einer kleinen Flasche dabei. Iruka konnte es nicht fassen. Das konnte unmöglich vom Jounin stammen. Er hätte dem Mann alles zugetraut, aber das nicht. Eher dachte er, dass Kakashi einen Gegner so zubereiten konnte, aber nicht gewöhnliches Essen und dann war es auch noch so liebevoll drapiert.
 

Wenn es jetzt noch so gut schmeckte, wie es aussah und roch, dann … ja was dann?
 

Iruka nahm die beigelegten Essstäbchen und nahm eine der Eierrollen heraus. Vorsichtig, als könnte es doch vergiftet sein, kostete er und war hin und weg. Es schmeckte vorzüglich. Er war total baff.

Erst als er bemerkte, dass er schon die ganze Box leer gefuttert hatte, stockte er und blinzelte einmal irritiert. Er war offensichtlich so von dem Essen eingenommen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie er es aufgegessen hatte. Auf jeden Fall hatte es wunderbar geschmeckt. Aber irgendwie konnte er nicht so recht glauben, dass es der nervige Jounin vollbracht haben sollte so etwas zu kreieren. Wann bitteschön sollte er neben seinem Shinobileben noch kochen lernen und vor allem, warum futtert er sich immer bei ihm durch, wenn er doch selber so etwas zaubern konnte? Iruka verstand die Welt nicht. Hatte ihm vielleicht wer geholfen? Dann kam Iruka ein Gedanke, der ihm doch so gar nicht passte. Vielleicht stimmte das mit der Freundin und diese hatte das für ihn gemacht, weil er sie drum gebeten hatte. Und da war es wieder. Das Gerücht ließ ihm einfach keine Ruhe. Aufstöhnend ließ er sich in seinem Stuhl zurück sinken und starrte an die Decke.
 

Und zu allem Überfluss hatte Kakashi heute auch noch erwähnt, das er wo hin musste und sich mal blicken lassen musste. Normal würde er ihm heute den ganzen Tag auf der Pelle hängen. Es war auch schon ein Wunder, dass er nicht in seine 20-Minuten-Pause gestürmt kam, um ihn zu besuchen.

Je mehr Iruka darüber nachdachte, desto mehr spürte er in sich Eifersucht aufkeimen. Er würde schon noch herausfinden, was an dem Gerücht so dran war.

Er war so tief in seinen Gedanken gefangen, dass er gar nicht mitbekam, wie seine Schüler zurück in den Raum kamen und ihn fragend ansahen. Erst als ihn ein Schüler ansprach, stieß er einen erschrockenen Laut aus und fuhr hoch. Etwas holprig, wegen dem Schreck, räumte er sein leer gefrühstücktes Bento weg und machte sich daran mit dem Unterricht fort zu fahren.
 


 

Der restliche Schultag verlief ohne weitere Komplikationen, na gut, die einen oder anderen dummen Schülerkommentare waren immer dabei, auch als der Klassenclown wieder zuschlug ging es rund, aber das war nichts, was Iruka nicht in den Griff bekam.
 

Später am Mittag hatte Iruka noch mit Naruto zusammen bei Ichirakus gegessen und war schließlich zum Hokagegebäude gegangen, um dort seine Schicht anzutreten. Was ihn dort erwartete, war ein reines Chaos, das angeblich Naruto angerichtet haben sollte, als er ihn vertreten hatte. Iruka konnte es einfach nicht fassen, Naruto schaffte es aus jeder noch so kleinen Kleinigkeit, die für jeden normalen Menschen ein Klacks war, eine riesen Affäre zu machen. So bereute Iruka es, dass er das Wochenende frei bekommen hatte. Denn er durfte nun alles das wegarbeiten, was Naruto versaut hatte. Es hatte ihn auch viel Arbeit und viele Neven gekostet, die verlorengegangene Ordnung wieder herzustellen. Schließlich war es schon nach 23 Uhr und er räumte den letzten Stapel Papiere gerade in einen Schrank und drückte anschließend einmal seinen Rücken durch.

Es knackte einmal verdächtig und Iruka seufzte erledigt auf.
 

„Ich werde langsam alt!“ Er schlurfte zum Tisch an dem er seine Tasche gehangen hatte und schmiss sie sich um.

„Jetzt ins Bett.“ Das war sein einziger Wunsch. Er hätte die Arbeit zwar nicht an einem Tag erledigen müssen, natürlich hätte er es auch Stück für Stück machen können, aber dann wäre er bald nie mehr hinterher gekommen. Außerdem hätte es ihm eh keine Ruhe gelassen, wenn er Arbeit hätte liegen lassen müssen. Also hatte er, wie es eben in seiner Natur liegt, alles auf einmal erledigt. Und nun hatte er den Salat. Er war platt wie ein Turnschuh und konnte froh sein, wenn er noch zuhause ankam, ohne das er im Laufen einschlief. Also machte er sich lieber zügig auf den Weg.
 


 

Als er so die Straßen entlang lief, glitten seine Gedanken wieder zu Kakashi.

»Hmm, er ist heute gar nicht mehr aufgetaucht.« Irgendwie stimmte ihn das traurig. Kaum das er bemerkt hatte, welche Gefühle in ihm hochkamen, schüttelte er einmal heftig den Kopf. „Ganz ruhig Iruka! Du hast dich nur wieder überarbeitet! Du gehörst ins Bett!“ Er klatschte sich einmal seine Hände ins Gesicht und beschleunigte dann sein Lauftempo um ein beachtliches Stück. Mit entschlossenen Schritten so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, um seinen wohlverdienten Schlaf zu erlangen, rauschte er nur so durch die Straßen. Als er zwei Ecken weiter abbog, stockte er kurz. Am Ende der Straße sah er eine Person entlanglaufen. Es war nicht so, dass gerade eine Menschenleere herrschte, nein, im Gegenteil. Immer wieder tauchten noch einige Gestalten in der lauen Sommernacht auf, die das Nachtleben genossen, ihrer Arbeit nachgingen, oder aber irgendwo hineilten. Schließlich befand sich Iruka auf der Hauptstraße von Konoha, er konnte sogar in einiger Entfernung das Haupttor des Dorfes sehen. Und genau in dessen Richtung lief gerade ein ihm allzu bekannter Jounin. Er hatte zwei Tüten in den Händen, die mit irgendwelchen Einkäufen voll sein mussten.
 

Das konnte Iruka aber leider nicht genau erkennen. Der Jounin hatte ihn anscheinend noch nicht bemerkt und lief deswegen unaufhörlich weiter in Richtung Tor.

»Wo will er denn hin? Er wohnt doch in die andere Richtung … Könnte es sein?« Iruka durchschoss wieder das Gerücht.
 

»Wohnt da seine Freundin?«
 

Iruka stellten sich die Nackenhaare auf bei dem Gedanken und sein Blick verdüsterte sich.

Ohne das er es wirklich merkte, drehte er sich in Kakashis Richtung und schlug den gleichen Weg ein, wie ihn der Jounin beschritt, nur dass er versuchte unentdeckt zu bleiben. Dazu verbarg er sich immer wieder im Schatten, hinter Bäumen, Kisten, Zäunen und Hauswänden. Man konnte schon beinahe an einen schlechten Agentenfilm denken, denn genau so ein Bild gab Iruka gerade ab. Einige Passanten beäugten ihn auch schon argwöhnisch, offensichtlich hielten sie ihn für irgendeinen kranken Stalker. Aber Iruka war das gerade relativ egal. Er kämpfte das aufkommende Schamgefühl herunter und versuchte Kakashi nicht aus den Augen zu verlieren.
 

Als der Jounin dann auf einmal eine unerwartete Bewegung machte, hechtete Iruka in eine dunkle Ecke hinter einem Busch eines Vorgartens. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er jedoch innerlich bis 5 zählte und dann vorsichtig prüfend am Busch vorbei lugte, war Kakashi verschwunden. Entsetzt verzog er sein Gesicht und eilte auf die Straße. Er lief bis zu dem Punkt, an dem Kakashi zuletzt gewesen war und sah sich um. An diesem Ort befand sich eine schmalere Straße, die Iruka im Dunkeln gar nicht groß aufgefallen war. Als er sie mit einem schnellen Blick absuchte, entdeckte er am Ende auch schon Kakashi, wie er nach links in eine weitere Straße einbog. Sofort hechtete er hinterher. An der Kreuzung in der der Jounin links abgebogen war, presste sich Iruka mit den Rücken an die Wand und schielte vorsichtig um die Ecke. Die Straße, die er erspähte, verlief in einer leichten Rechtskurve und war sehr grün gehalten. Es schien eine gehobenere, ruhige Gegend zu sein. Iruka konnte auch keine Mehrfamilienhäuser ausmachen. Er sah nur mehrere kleinere Einzelhäuser. Nur eines war etwas größer, das eher wie das Anwesen eines kleinen Clans wirkte. Und genau zu diesem Anwesend schien der Jounin unterwegs zu sein.
 

Kakashi durchquerte den Vorhof und ging auf die Eingangstür des Haupthauses zu. Es war ein schönes Haus, Iruka wusste nicht so recht, aber es kam ihm bekannt vor. Er konnte nur leider nicht sagen woher. Darüber würde er sich aber nun auch weniger Gedanken machen, dafür war auch noch später Zeit. Verborgen im Schatten eilte er dem Jounin hinterher, der gerade die Tür aufschob und im Haus verschwand. Er hörte noch wie der Mann etwas rief, das sich stark danach anhörte, dass er wieder da sei und das mitgebracht hat, worum er gebeten worden war oder so. Dann schloss sich auch schon wieder die Tür.

Nun stand Iruka hier in einem Vorhof, verborgen im Schatten und spionierte dem Silberhaarigen hinterher, der offensichtlich zu seiner Freundin gegangen war. Wie erbärmlich war das denn?

Iruka könnte sich selber Ohrfeigen, aber jetzt einfach zu verschwinden, kam für ihn erst recht nicht in Frage. Nun hatte er endlich die Chance etwas über das Gerücht heraus zu finden und er tat es nicht. Wo war er bitte, wenn er etwas angefangenes liegen ließ?
 

Entschlossen nun auch den letzten Schritt zu machen, schlich er einmal um das Haus herum. Als er im Garten war, konnte er in einem Raum in der Nähe Licht angehen sehen. Sofort eilte er dort hinüber.

Er presste sich nach einem Spurt, wie ihn nicht einmal Gai hin bekommen hätte, unter ein Fenster, aus dem das eben angeschaltete Licht drang. Er hörte wie Kakashi etwas sagte. Leider verstand er nur einige Fetzen. Er musste wirklich mit jemanden reden.
 

„Ich weiß. Würdest du bitte?“
 

Das hatte er aber nun sehr deutlich verstanden. Was weiß er und wer soll was ? Iruka schluckte einmal hart. Was würde er nun zu Gesicht bekommen? Er verfluchte sich und seine dumme Idee, aber er konnte nicht anders. Er wollte es nun wissen. Langsam drehte sich Iruka um und legte seine Hände an das Fensterbrett, um sich vorsichtig hoch zu ziehen. Ganz langsam und geräuschlos lugte er über den Rand der Fensterbank und bekam immer mehr zu Gesicht. Sofort erblickte er Kakashi, der gerade die Tüten ausräumte. Der Mann befand sich offensichtlich in einer geräumigen Küche mit Kochinsel, auf der er gerade alles ausleerte, was er besorgt hatte. Dann glitten seine Augen weiter und er entdeckte das, was er suchte. Seine Augen weiteten sich.
 

„Aber das ist…“ Er war sprachlos.
 

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Das war es auch wieder. Drückt mir die Daumen, ich habe Ende des Monats Prüfung. :)

Meine vorletzte. :D *freu*

Zuletzt noch, ich freue mich natürlich immer über eure Meinungen, auch Kritik ist gerne gesehen.

So, dann sage ich mal, man liest sich. ;)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 9: Angebot

Möp
 

Und wieder ist es soweit.

Ich habe das nächste Kapitel fertig. :)

Diesmal gibt es nicht sehr viel zu sagen, außer, dass ich mich bei allen Lesern bedanken möchte, ich hoffe doch, dass ihr auch so viel Spaß daran habt, die FF zu lesen, so wie ich ihn habe sie zu schreiben.

Ansonsten noch, drückt mir die Daumen für meine Prüfung am Donnerstag. :D
 

So, aber nun mal zum interessanten Teil.
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 9: Angebot
 

Iruka war sprachlos, das war so gar nicht, das was er erwartet hatte. Er hatte eigentlich erwartet, dass sich gerade irgendeine dickbusige Frau an ihn klammerte und ihn versuchte zu betören. Eben irgendetwas in diese Richtung. Zumindest schätzte er so Kakashis Geschmack ein, denn wieso sollte er denn sonst diese schäbigen, perversen Bücher lesen, die nur vor so etwas trieften. Immerhin hatte sich Jiraiya redlich Mühe gegeben, um solche Frauen zu beschreiben.
 

Gut, Iruka musste zugeben, er hatte einmal in so ein Buch hineingeguckt...

OK, er gab zu, er hatte auch ein paar Kapitel gelesen, aber es war nicht wirklich sein Geschmack. Viel zu schlüpfrig, viel zu intim. Aber gerade weil Kakashi so etwas gerne las, hatte er, wenn der Kerl schon den Gerüchten nach eine Freundin haben sollte, an eben diese Art von Frauen gedacht, die der Sannin in seinen perversen Büchern niederschrieb. Jedoch das, was er hier sah, war genau das Gegenteil und konnte nicht mal als solches betitelt werden. Denn wer würde einen Hund denn als Freundin betiteln. Genau mit diesem hatte der Jounin nämlich gerade auch geredet. Trotzdem fragte sich Iruka, wo denn nun die angebliche bessere Hälfte des Jounins sein sollte. Sehen tat er zumindest keine Frau.
 

Er beobachtete, wie der Jounin seine Mitbringsel weiter auspackte und zog die Stirn in Falten. Er fühlte sich verarscht. Während er so mürrisch durch das Fenster stierte, bemerkte er auf einmal eine Präsenz in seinem Rücken.

Heißer Atem strich ihm durch seinen Nacken und ließ ihn erschauern. Aus Schreck verkrampften sich seine Hände an der Fensterbank. Kurz hielt er inne, ehe er einem Roboter ähnlich, seinen Kopf nach hinten drehen lies, so dass er erkennen konnte, wer hinter ihm stand. Sein Gesicht war verzogen, wie bei einem Kind, das bei etwas unerlaubtem erwischt wurde. Eigentlich traf die Beschreibung den Nagel auf dem Kopf. Einziger Unterschied, Iruka war kein Kind mehr. Letztendlich trafen seine Augen auf das Etwas, das hinter ihm stand.
 

Ein großes, faltiges Gesicht stierte ihn mit trägen Augen entgegen. Irgendwas blitzte noch gefährlich unterhalb des Kopfes silbern auf, während sich etwas rotes aus dem Gesicht heraus schlängelte, das Iruka einmal quer durch sein Gesicht fuhr und eine extrem nasse Spur hinter sich her zog.

Das letzte was zu hören war, war ein panischer Schrei und ein dumpfer, schwerer Laut, was darauf hindeutete, dass jemand unter etwas schwerem begraben wurde.

Verzweifelt versuchte sich Iruka unter der Masse an Lebewesen hervor zu schieben, was ihm aber nicht so recht gelingen wollte.
 

„ARGH! Das ist doch nicht wahr?!“ Mit vollem Körpereinsatz wollte er sich befreien, aber für jedes Stück Freiheit, welches er zurück erlangte, natürlich unter Einsatz seines Lebens, schmiegte sich der Riese weiter an ihn, als wäre er nur irgendein Stofftier, das man drücken, kuscheln und abschlabbern konnte.

„BULL! Geh von mir…“ Weiter kam er nicht, da ihm erneut eine schlabbrige Zunge durchs Gesicht fuhr. Währendem schaffte es Iruka irgendwie sich unter den Hund zu drehen, der einfach so groß war, wie ein Elefantenbaby und wahrscheinlich auch so schwer. Die große, dunkelbraune und dicke Dogge von Kakashi, dachte aber anscheinend nicht daran den Mann gehen zu lassen.
 

Fröhlich mit dem Schwanz wedelnd, rubbelte sich der Hund an den Mann.

„Hey! HEY?! Was machst du da?!“ Doch Bull schlabberte einfach nur einmal an Irukas Hinterkopf entlang, so dass seine Haare kurz vor Sabber eine Sekunde nach oben standen und ihm dann klatschend auf dem Kopf landeten.

„Ich habe gesagt du sollst das lassen!“, motzte Iruka mit einem lauten Flüstern los. Immerhin wollte er nicht auf sich aufmerksam machen, wobei er innerlich wusste, dass es eh schon zu spät war. Es hielt ihn aber nicht davon ab sich trotzdem zu erschrecken.
 

„Ach wie herzallerliebst.“ Iruka erstarrte zu einer Salzsäule, als er die Stimme hörte.

Vorsichtig hob er seinen Kopf und sah sich Kakashi gegenüber, der auf der Fensterbank lehnte und seinen Kopf in eine Hand gestützt hatte. Dabei hatte er ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen.

Kein Ton kam mehr über Irukas Lippen. Es herrschte für kurze Zeit einfach so eine Stille, als wären alle Geräusche von der Erde verbannt worden. Irgendwie war ihm diese Stille peinlich. Langsam wie bei einem Thermometer stieg dem Lehrer die Röte bis in die Haarspitzen. Wie, als könnte er damit seine Situation verbessern, öffnete er den Mund, um irgendetwas produktives heraus zu bekommen, scheiterte aber kläglich, da nichts mehr außer ein Krächzen seinen Mund verließ.
 

„Maaa, Iruka-sensei, lass dich nicht stören, ignorier mich einfach. Ich will eurer Kuscheleinheit nicht im Weg stehen.“ Scherzte der Jounin und lachte leicht.

Dadurch wurden die noch eben verstummten Geräusche auch wieder hörbar und Iruka vernahm das wohlige Brummen des Hundes auf sich, der einmal schmatzte und erneut durch Irukas Nacken leckte, worauf der Chunin nun einen erschrockenen Laut von sich gab, das Gesicht verzog und langsam wieder zu sich kam. Während er sich an der Hauswand abdrückte, bemerkte er noch das hin und her Gewackel Bulls auf sich, offensichtlich wedelte er so stark mit seinem Schweif, dass der ganze Hund bebte. „Jetzt ist aber genug!“ Iruka kletterte im wahrsten Sinne des Wortes die Hauswand empor und zog sich an der Fensterbank unter dem Hund hervor. Mit großer Anstrengung schaffte er es auch. Dabei hatte er seine Augen geschlossen, um seine mittlerweile eingeschlafenen Beine unter dem Hund hervor zu ziehen. Als er es endlich geschafft hatte, musste er sich noch an der Fensterbank fest halten und öffnete schwer atmend die Augen. Dabei zuckte er zusammen, als er sich dem unverändertem Gesicht Kakashis direkt gegenüber befand, das keine zwanzig Zentimeter entfernt war.
 

Erschrocken riss er seinen Kopf zurück und stolperte über Bull, der hinter ihm stand und wäre sicher sehr spektakulär gestürzt, so wie er sich kannte, aber Kakashi hatte seinen Arm ergriffen und hielt ihn fest. So hing der Chunin halb über Bull und an Kakashis Hand.

„Na so schlimm schaue ich doch nicht aus, dass du gleich flüchten musst.“

Nein Kakashi sah nicht schlimm aus, ganz im Gegenteil … eher … Iruka schnappte einmal nach Luft, er konnte es nicht fassen seine Gedanken drifteten schon wieder in diese Richtung. Aber der Jounin ging ihm einfach nicht mehr aus den Kopf. Plötzlich fiel dem Chunin auf, wie warm und angenehm sich die Hand des Jounins doch anfühlte. Er hatte eigentlich gedacht, sie müsste rau sein, wegen seiner Arbeit als Shinobi, schließlich trainierte und arbeitete man da fiel mit Kunais, aber Kakashis Hand war ganz weich.
 

Wie würde es sich wohl anfühlen von dieser Hand gestreichelt zu werden?

Würde es sich so anfühlen wie in seinen Traum?

Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, da ihn Kakashi ansprach.

„Möchtest du noch weiter so hier hängen? Oder stellst du dich nun endlich richtig hin?“ Iruka wurde sich erst jetzt seiner Situation bewusst, was ihm äußerst peinlich wurde. Er musste Kakashis Hand ja schon beinahe mit seinen Augen fotokopiert haben, so sehr hatte er sie angestarrt. Hastig richtete er sich schließlich auf, dabei das leichte kribbeln in den Beinen ignorierend, das er eigentlich schon fast vergessen hatte. Am liebsten hätte er sich jetzt ein Loch gesucht und hätte sich darin verkrochen, aber so wie es eben seine Art war, legte er eine Hand an den Hinterkopf und lächelte verlegen mit Schweißtropfen auf der Stirn. Dabei zierte eine leichte Röte seine Wangen.

„Du darfst meine Hand gerne loslassen Iruka-sensei.“, meinte Kakashi schließlich leicht irritiert über das Verhalten des Chunin, dessen Grinsen nun gänzlich schief wurde und er anfing Kakashis Hand zu schütteln, als wenn er ihn begrüßen wollte.
 

„Äh, hähähä. Äh, ja danke für die Rettung.“ Dann lies er endlich Kakashis Hand los und stand etwas steif dort, während sich Bull an Irukas Beine schubberte. Iruka erinnerte sich noch gut daran, wie erstaunt Kakashi gewesen war, als der Lehrer mit seinen Ninken direkt gut auskam. Besonders mit Bull, der hatte wohl schon von Anfang an einen Narren an den Lehrer gefressen und das war schon viele Jahre her. Im Allgemeinen konnte Iruka gut mit den Ninken des Jounin umgehen, sie verstanden sich echt blendend und das war nicht bei jedem so. Oft nahmen die Hunde niemanden ernst, oder aber ignorierten, sowie ärgerten andere gerne. Iruka schien aber etwas an sich zu haben, was die Ninken offensichtlich mochten bzw. respektierten. Sie duldeten ihn nicht nur, sie hatten ihn praktisch als Familienmitglied anerkannt.
 

„Was möchtest du hier?“, fragte nun der Silberhaarige ruhig, wodurch Iruka wieder aus seinen Gedanken geholt wurde.

„Äh, äh…“ Als könnte Iruka irgendwoher Hilfe erwarten, wie zum Beispiel, ein wütender Eisbär, der ihn von hier fort jagte oder so, sah er sich hecktisch um. Um noch etwas Zeit zu schinden kam ihm schließlich die selten und dämliche Gegenfrage über die Lippen, die einem auch nur in dieser Situation einfallen konnte. Mit einem Finger deutete er auf sich selber und sah total überrascht aus. „Ich...?“

„Nein, ich meine die Fee da hinter dir. Natürlich du! Was machst du in hier im Garten?“ Iruka hatte sich aus Reflex umgedreht und verzog direkt zornig über sich selbst das Gesicht. Wie bescheuert benahm er sich denn gerade bitte?

„Maaa …“ Kakashi seufzte ergeben auf und beließ es erst einmal dabei.
 

„Ich denke drinnen reden ist besser.“ Damit schob sich Kakashi wieder in die Küche zurück und schob das Fenster noch ein Stück weiter auf, so als wolle er Iruka damit andeuten, dass er durch dieses in das Haus kommen sollte.

„Ich habe zwar eine Tür, aber das ist glaube ich egal. Komm rein.“ Dann drehte er sich um und werkelte in der Küche weiter. Irukas Blick fiel gerade spontan wütend in sich zusammen, als er den Satz registrierte. Wer kam denn bitte immer durch das Fenster von anderen in deren Häuser? HUH?! Das war gerade doch echt die Höhe.

Der Lehrer behielt aber diese Aussage für sich und sah dem Mann einfach hinterher, der seinem Tun weiter nachging. Währenddessen saß Shiba, ein schlanker, silberfarbender Hund mit weißem Bauch, weißer Schnauze und schwarzen wild abstehenden Kamm auf dem Kopf neben Kakashi und sah Iruka an. Seine runden kleinen Augen mit den schwarzen Streifen darüber, sagten dabei nichts aus und Iruka fühlte sich zusehend unwohl. Genau das war auch der Hund, mit dem Kakashi vorhin geredet hatte.
 

„Willst du echt, das ich nun durch dein Küchenfenster rein komme?!“ Iruka sah sich einmal kurz in der Küche um, stand jedoch immer noch unschlüssig vor dem Fenster. Die Küche jedenfalls war groß, besaß in der Mitte eine Insel, an der vier Hocker standen und hatte genug Platz, um eine Herde Hunde zu beherbergen. Als er genau hin sah, war die Herde auch schon da, wohl eher das Rudel von Kakashi. Denn Shiba war nicht der einzige Ninken der anwesend war, auch Uhei, der etwas von einem rotbraunen Windhund mit weißem Bauch und weißer Schnauze, hatte und Guruko, der braune kleinere Hund mit der Stachelfrisur wie Naruto, sowie den ausgeprägten Schnauzbarthaaren und den dunkelbraunen Schlappohren, waren da. Auch diese beiden beobachteten den Lehrer schweigend. Was Iruka erneut ein unwohles Gefühl bescherte. Doch ehe der Lehrer ganz in dem unguten Gefühl versinken konnte, riss Kakashis Stimme ihn wieder zurück.
 

„Warum nicht? Es ist doch nichts anderes, nur das es nicht ebenerdig ist.“ Sprach der Mann ohne sich zu ihm um zu drehen. Kurz herrschte Stille und Iruka musste sich einmal kurz fassen, damit er wieder wusste, worum sich ihr Gespräch gerade drehte, war er doch zu abgelenkt gewesen von den Blicken der Ninken. Offensichtlich war nicht das ganze Rudel anwesend. Immerhin fehlten noch 4 Ninken, die jedoch auch noch irgendwo im Haus sein müssten, wenn die anderen 4 schon hier waren. Iruka seufzte und lies noch einmal Kakashis Worte nachhallen, ehe er seine Augenbrauen mürrisch zusammen zog. Versteh einer die Logik des Silberhaarigen. Iruka seufzte erneut, genierte sich aber noch, ehe er etwas peinlich berührt durch das Fenster herein kam. Doch bevor er den Boden berührte, sah er noch fragend zum Jounin.
 

„Und die Schuhe?“ Wie ein Äffchen auf dem Ast hockte er nun im Fenster und guckte den Jounin einfach nur abwartend an. Kakashi hatte ihm einen kurzen Blick über die Schultern geschenkt, da er ihm den Rücken zugedreht hatte, wobei Iruka deutlich ein leichtes Schmunzeln hatte sehen können.

„Na ausziehen.“ Deutlich konnte er das Grinsen aus den Worten heraus hören.

„Als wenn du das bei mir immer machen würdest…“ Schmollte der Chunin.
 

„Ich mache es auch immer, nur nicht, wenn ich von irgendeinem Geschoss von der Fensterbank geholt werde.“ Jetzt hatte sich Kakashi doch endlich ganz umgedreht und hielt 5 große Dosen in der Hand, die er begann zu verstauen.

Iruka sagte nichts weiter dazu und zog sich an der Fensterbank die Schuhe aus, ehe er sich von ihr herunter rutschen lies. Irgendwie fühlte er sich bei dem für ihn ungewöhnlichen Eintreten in ein fremdes Anwesen, wie ein Schwerverbrecher, oder wie jemand, der heimlich eine Geliebte besuchte … in diesem Fall wäre es eher ein Geliebter. Iruka wurde erneut rot, wenn er so weiter machte, würde sein Kreislauf irgendwann die Koffer packen.

Deshalb schüttelte er auch schnell den Gedanken wieder ab, Kakashi war nur ein guter Freund und er würde es auch bleiben. Jetzt kam es schon so weit, das er noch auf Kerle stehen würde. Aber was waren das denn dann die ganze Zeit für komische Gedanken und Gefühle die er hatte? Iruka stand auf dem Schlauch. Er wurde aus sich selber nicht mehr schlau, vielmehr wollte er nicht aus sich schlau werden. Irgendwie stand ihm eine dicke Mauer gegenüber, die ihm den Weg zur Einsicht versperrte. Sie schien unüberwindbar.
 

„Na dann erzähl mal, was führt dich hierher?“ Kakashi stützte sich an seinen Küchentresen ab, nachdem er die Dosen weggeräumt hatte.

Iruka derweil konnte beobachten, wie aus einem angrenzenden Raum gerade Bull mit Pakkun, der nun auf seinem Kopf lag, gelaufen kam. Der kleine Mopps maß den Lehrer mit seinem typisch, gelangweilt, mürrischen Blick.

„Ich dachte schon du kommst nie rein.“ Meinte der Hund schließlich und kratzte sich mit der Hinterpfote am Ohr.

„Huh?“ Iruka war verwirrt.

„Na glaubst du, du bleibst einem Haus voller Ninken unbemerkt? Selbst der da hat dich bemerkt. Sonst hätte er Bull nicht rausgeschickt, um dich zu begrüßen.“ Pakkun deutete mit einer Pfote auf sein Herrchen, der Iruka nur zu winkte.
 

Darauf ratterte es kurz in Irukas Kopf, ehe er geschlagen den Kopf hängen ließ. »Was bin ich doch für ein Schaf …« Wie konnte er auch nur eine Sekunde daran denken, dem Jounin unbemerkt Folgen zu können. Wahrscheinlich hatte der Jounin auch bei der ganzen Aktion noch seinen Spaß gehabt.

Shiba schien es nicht sonderlich zu interessieren, dass Iruka da war, so dass er kurzerhand Kakashi einfach ansprach.

„Wann gibt es nun was zwischen die Beißer, ich habe Kohldampf!“

Kakashi sah den Hund überrascht an, das hatte er wohl fast vergessen, denn zumindest sagte das sein Gesichtsausdruck.
 

„Nur mit der Ruhe.“, versuchte der Mann seinen Ninken zu beruhigen, der ihn schon etwas grimmig anguckte.

„JA GENAU WO BLEIBT DAS FUTTER?!“ Kam es auf einmal laut aus dem angrenzenden Raum. Iruka erkannte die Stimme als die von Urushi, einem Hund mit stacheligem braungrauem Fell, markant, zornig guckende Augen und weißem Bauch. Kurz wunderte sich der Lehrer, dass er die Hunde schon an ihren stimmen erkennen konnte. Schob es aber gleich beiseite, als ihm auffiel, dass er schon oft mit ihnen zu tun gehabt hatte und es wohl daher kam.

„Ist ja gut!“, rief Kakashi etwas genervt zurück.

„Es tut mir leid Iruka, aber ich muss leider nebenbei die Nervensägen hier beköstigen.“, entschuldigte sich der Silberhaarige letztendlich bei ihm, während er sich mit einer Hand am Hinterkopf kratzte und dabei schief grinste.

„Das macht nichts, ich störe sicher eh, am besten gehe ich auch wieder.“ Iruka entschuldigte sich und kratzte sich anschließend ebenfalls etwas verlegen am Hinterkopf.
 

„Du störst nicht. Außerdem hast du mir noch nicht gesagt, was du hier wolltest.“ Kakashi drehte sich derweil um und holte allerlei Zeugs aus dem Schrank, um ein Hundemahlzeit zuzubereiten.

„Ähm nun ja …“ Wieder suchte Iruka hektisch nach einer Ausrede, aber dann kam ihm die rettende Idee. Er kramte in seiner Tasche und holte die Box heraus, die Kakashi ihm heute Morgen hingehangen hatte.

„Ich wollte mich bedanken und dir das zurück geben.“ Er stellte die noch ungespülte Box auf den Küchentresen. Kakashi bedachte die Box kurz, wandte sich dann aber wieder mit verwundertem Blick direkt an Iruka

„Ungespült?“ Iruka schallte sich innerlich eine, seine Gute Idee ging gleich zu Beginn nach hinten los. War klar, dass der Jounin fragte, normal brachte er ja auch geliehenen Sachen immer sauberer zurück, als er es bekommen hatte, also musste für den Jounin etwas faul sein. Iruka konnte ihm diese Einwortfrage also nicht wirklich übel nehmen. Weshalb er nun versuchte sich zu erklären.
 

„Das wollte ich eigentlich auch noch machen, aber da habe ich dich draußen auf der Straße gesehen und …“ Irukas Gedanken kreisten. Was sollte er denn nun sagen? Kakashi jedoch nahm ihm diese Entscheidung ab.

„Da dachtest du, du schleichst mir mal hinterher?“ Fragte Kakashi, während er schon an einem Schneidebrett Fleisch zerkleinerte, was er vorher aus seiner Einkaufstüte geholt hatte.

Iruka beobachtete den Jounin dabei genau. Es hatte nicht den Anschein, als wäre er ungeschickt mit dem Küchenmesser, aber das hieß ja noch nichts. Dennoch war dies eine Seite, die er von dem Mann erst noch kennenlernte. Trotzdem war es wieder ein Indiz dafür, dass der Mann das Bento selber gemacht haben konnte, was das Gerücht, Kakashi habe eine Freundin, wieder etwas lockerte.

Iruka zuckte jedoch zusammen, als Kakashi ihn kurz über die Schultern her ansah, da er anscheinend immer noch auf eine Antwort wartete. Währenddessen lief Shiba leicht säuerlich in den angrenzenden Raum, kurz darauf folgten Uhei und Guruko.
 

„Nun ja, …“ Iruka wusste nicht so recht was er sagen sollt, irgendwie fühlte er sich ertappt.

„Weist du, ich habe gedacht …“ Er druckste eine Weile herum und brachte nichts Ganzes und nichts Halbes hervor, als er auch schon in seinem Gestammel unterbrochen wurde.

„HUNGER!“ Kam es nun wie aus einem Chor aus dem angrenzenden Raum.

„Maa, ich mache ja schon!“ Maulte nun Kakashi zurück und machte sich weiter an die Arbeit.

„Ich glaube ich gehe wirklich besser, außerdem stehe ich sicher nur im weg.“ Durch die Laute Aufforderung der Hunde, hatte Iruka versucht seine Chance zu nutzen, um sich aus der Affäre ziehen zu können. Kakashi jedoch nahm ihm die Fluchtmöglichkeit gleich wieder.

„Nein du stehst nicht im Weg.“
 

„Und was wird deine äh …“ Iruka überlegte kurz, wie er sich ausdrücken sollte und als er sich entschieden hatte, schluckte er einmal kräftig, da die Worte doch einen faden Nachgeschmack hinterließen.

„… bessere Hälfte denken, wenn du so spät noch Besuch hast? Sie will sicher auch noch Zeit mit dir verbringen.“ Iruka wurde dabei leicht traurig und sah beschämt, sowie bedrückt zur Seite.

„Bessere Hälfte?“ , kam es fragend vom Jounin, der mit seinem Tun sogar einmal innegehalten hatte, ehe er weiter machte.
 

„Meinst du Pakkun?“ Dabei deutete der Silberhaarige einmal kurz aus dem Handgelenk heraus beim Schneiden auf den Mopps, der immer noch mit Bull in der Nähe des Durchgangs saß.

„Ob er meine bessere Hälfte ist, lasse ich bezweifeln, wenn es allerdings darum geht die faulere Hälfte zu sein, dann meinst du sicher ihn.“ Die Aussage kam so trocken herüber, wodurch Iruka wahrscheinlich zu einem leichten lachen animiert worden wäre, wäre er nicht gerade mit seinen Gedanken bei der Information, die hinter den Worten Kakashis steckte. Immerhin sagte man nicht umsonst: Wie das Herrchen so das Wauchen.

»Konnte es sein...?« Iruka wurde jedoch in seinen Gedanken unterbrochen, als sich der Mopps beschwerte.

„Hey ich bin anwesend! Außerdem vertrödel ich nicht meine Zeit mit irgendeinen Mist, wenn ich eine Aufgabe habe.“ Iruka nahm die Beschwerde des Hundes zwar war, wollte aber nun endlich wissen, ob etwas an dem Gerücht nun dran war oder nicht. Genua deshalb nutzte er nun das Gesprächsthema aus und versuchte aus dem Jounin so die Antwort auf seine Frage zu bekommen, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.
 

„Nein, ich meinte damit nicht ihn. Na du weist schon, eben deine bessere Hälfte.“ Druckste Iruka herum, irgendwie wollte er keine andere Bezeichnung für Freundin nennen. er hatte keine Ahnung warum, aber es schreckte ihn eben ab.

Kakashi legte derweil das Messer auf das Schneidebrett und drehte sich nun ganz zu Iruka um. Deutlich konnte er den nun reichlich verwirrten Blick des Jounins sehen, der zu Irukas missfallen genau auf ihm lag.

„Worauf möchtest du genau hinaus Iruka?“ Das Thema schien Kakashi gerade ernst zu sein, da er ihn nicht einmal mit dem Suffix sensei ansprach, also wurde es langsam persönlich. Iruka und Kakashi hatten sich schon vor längerer Zeit einmal darauf geeinigt, dass sie ruhig das Suffix weglassen konnten, da sie ja schon in gewisser Weise gute Freunde waren, machten es dennoch ab und an. Zumindest Kakashi.
 

„Ich meine, in wessen Haus sind wir denn dann gerade?“ Iruka deutete um sich herum.
 

„In meinem?“, kam gleich verwunderte die Antwort vom Jounin als Frage gestellt.
 

Nun blinzelte der Lehrer irritiert. War Kakashi etwa mit seiner Freundin schon zusammen gezogen und er hatte nichts davon gemerkt? Irgendwie machte sich ein schlechtes Gefühl in ihm breit. Er konnte es nur so beschreiben, dass es sich so anfühlte, als wenn seine Hoffnung zerschlagen worden wäre, wobei er nicht wirklich verstand, warum er sie gehabt hatte. Was hatte er sich bitte erhofft und was sollte er danach erwarten können? Er verstand sich selber nicht. Jedenfalls fühlte er sich auf einmal dumpf und brachte auch die nächsten Worte nur monoton über seine Lippen, als hätte er eine der schlechtesten Nachrichten gehört.
 

„Du wohnst hier?“
 

„Ja und nein. Mir ist es hier einfach zu groß, aber es ist perfekt für meine Ninken, wenn du verstehst. Eigentlich wollte ich nicht mehr hier hin, ich habe auch lange mit mir gehadert, deswegen hatte ich ja die kleine Wohnung, vielmehr habe sie. Ich hatte einfach keine Verwendung für so viel Platz, aber das ist jetzt auch egal.“ Nachdem Kakashi die Erklärung von sich gegeben hatte und den Lehrer nun abwarten anblickte, als würde er wissen, dass Iruka einen kurzen Moment brauchte, um zu realisieren, was dies bedeutete, gingen so langsam die Lichter bei Iruka auf.
 

„Heißt das wir sind?“ So langsam ordnete sich alles und er begann zu verstehen, warum ihm das Haus so bekannt vorgekommen war.

„Ja, das hier ist das Anwesen des Hatake Clans.“ Kakashi lächelte und hob die Hände, als wolle er auf das Haus um sich deuten, sprach aber gleich weiter.

„Und bis dato war es einfach nur eine große Hundehütte für mich.“ Er kratzte sich einmal am Kopf und sah dabei etwas bedrückt zur Seite.

„Und, und... was meinst du mit ja und nein?“ Iruka war nun baff. War der Jounin etwa wieder hier her gezogen? Iruka wusste von der Vergangenheit Kakashis. Er wusste, dass der Mann damals seinen Vater hier als Junge leblos vorgefunden hatte. Das wusste einfach jeder. Für Iruka war auch immer klar gewesen, dass Kakashi genau deswegen nicht mehr in diesem Anwesen wohnte, da es ihn emotional belasten würde. Iruka selber verstand das nur zu gut. War er doch damals als Kind auch nie wieder in die Nähe seines alten Zuhauses gegangen, da es ihm zu sehr wehgetan hatte. Erst viel später hatte er wieder die Kraft dazu gehabt, diesen Ort aufzusuchen, der mittlerweile wieder das Heim einer glücklichen Familie geworden war.
 

Für Kakashi war anscheinend erst jetzt die Zeit gekommen, dass er diesen Schritt wagen konnte. Wie schlimm musste es sein, zu wissen, dass es hier einen Ort gab, wo man seinen eigenen Vater tot vorgefunden hatte? Für Iruka selber wäre es schlimm gewesen wieder in die Wohnung zu ziehen, in der er einmal so glückliche Erinnerungen mit seiner Familie geteilt hatte. Bei Kakashis Fall jedoch war es eine Ecke grausamer. Sein Vater war nicht wie Irukas draußen im Kampf gestorben, nein, Kakashis hatte sich sein Leben in seinem eigenen Zuhause genommen. Iruka hatte genau in diesem Moment einen ungehörigen Respekt vor dem Silberhaarigen, dass er so standhaft war, obwohl dieser Ort so eine grausame Vergangenheit beherbergte. Der Mann war damals doch noch so klein gewesen und hatte die Beweggründe seines Vaters nicht verstehen können. Für Kakashi als Kind musste es einfach unverständlich gewesen sein, warum sein geliebter Vater sich sein Leben genommen hatte. Wahrscheinlich hatte er sich noch lange Zeit selber die Schuld gegeben und versucht einen Grund zu finden, warum sein Vater ihn alleine gelassen hatte. Irgendwie tat Iruka der Gedanke weh, einen kleinen Kakashi zu sehen, der auf einmal vor dem Scherbenhaufen seiner kleinen heilen Welt stand. Vor dem Leichnam seines Vaters.... alleine....
 

Iruka wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die fragende Stimme des Jounins wieder hörte, er hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass er schon beinahe durch den Mann durchgeguckt hatte, da er so in Gedanken war.

„Sag du mir lieber was du mit bessere Hälfte meinst.“ Anstatt auf Irukas vorherige Frage zu antworten, hatte der Jounin sich wohl dazu entschlossen Iruka seinerseits erst einmal seine Frage beantworten zu lassen. Wie automatisch fing der Lehrer an.
 

„Nun ja du weist schon. Es herrscht da so ein Gerücht,... dass du mit jemandem zusammen lebst.“ Irgendwie war es Iruka nun gänzlich peinlich. Immerhin war dies privat und es gehörte sich nicht jemanden auszufragen, oder nachzuspionieren. Iruka hatte eben diesmal seine Vorbildfunktion, die er normal versuchte zu wahren, beiseite geschoben und irgendwo in der Ecke versauern lassen. Leicht verlegen wollte er sich gerade über den Nasenrücken streichen, als ihn die kommenden Worte erstarren ließen.
 

„Maaa, das tue ich ja auch.“ Als Kakashi das sagte, zerbrach hinter Iruka eine ganze Welt. Tausend Scherben regneten hinter ihm herunter und er hatte das Gefühl sein Herz setzte für einen Moment aus. Wie durch einen Sog wurde er emotional in ein tiefes, schwarzes Loch gesogen und drohte zu versinken. In diesem Moment mussten einfach alle Emotionen gleichzeitig auf seinem Gesicht auftreten, da Kakashi doch erschrocken die Augen weitete, als er ihn so sah. Sofort setzte der Jounin zu einem ergänzenden Satz an, wie als wüsste er, oder hatte nur richtig vermutet, was in dem Braunhaarigen gerade vorging.

„Ich lebe mit meinen Ninken zusammen.“ Doch auch nach dem Satz regte sich Iruka nicht mehr, weshalb der Jounin sich anscheinend langsam Sorgen zu machen schien.

„Hey, hey! Alles in Ordnung? Iruka-sensei?“ Der Lehrer entschied sich kurzerhand einfach dazu umzufallen.
 


 

Etwas später saß der Braunhaarige auf einen der Hocker am Tresen und trank erst einmal ein Glas Wasser, während Kakashi nun das zerstückelte Fleisch und Gemüse für die Hunde kochte.

„Ich hoffe es geht wieder.“ Kakashi lachte leicht.

„Ja so Halbdreiwegs.“ Iruka nahm noch einen großen Schluck und stellte das Glass mit einem lauten Klacken auf den Tresen. Das hatte er jetzt gebraucht. Er war Kakashi auch sehr dankbar dafür, dass er ihm erst einmal eine kurze Gesprächspause gegönnt hatte, trotzdem schien sich nun die Neugierde des Jounins langsam zu melden, da der Mann es erneut versuchte eine Antwort aus ihm zu bekommen.
 

„Wen meinst du denn nun mit bessere Hälfte? Hier ist sonst niemand. Nur ich und meine Ninken.“

Pakkun verdrehte deutlich sichtbar für Iruka seine Augen. Der Lehrer konnte schon regelrecht die Gedanken des kleinen Hundes lesen, wie als wären sie auf einer Leuchttafel ausgeschildert oder auf seinem Fell gedruckt worden. Sein Herrchen war zwar ein unglaublich kluges Köpfchen und lag meist immer richtig mit seinen Vermutungen, nein, eigentlich immer richtig mit seinen Vermutungen, aber hier schien er etwas hinterherzuhinken, oder er tat nur so, da er den armen Lehrer wieder ärgern wollte. Iruka jedenfalls hatte bei ersterem einfach keine Ahnung wie der Kerl das machte, er hatte einfach immer den richtigen Riecher. Vielleicht kommt es auch davon, da er zwischen so vielen Hunden lebt und sich ab und an auch mal selber wie einer benahm. Zumindest im Rumstreunern konnte ihm keiner seiner Ninken etwas vormachen. Warum ging er denn sonst immer auf dem Wege des Lebens verloren? Trotzdem kam Kakashi anscheinend gerade nicht auf einen so einfachen und simplen Zusammenhang. Wahrscheinlicher war aber wirklich eher, dass er unwissend tat, weil er es von Iruka selber hören wollte, oder aber, dass er daran einfach keinen Gedanken verschwendete, da er eh keine große Zeit für solcherlei Dinge zu haben schien, schließlich war er ein schwer beschäftigter Mann. Entweder war er auf Mission, ging irgendwo verloren, oder hing bei Iruka rum, wo war da bitte noch Platz für jemand anderen. Ach ja und zu guter letzt hatte er sein Team, um das er sich noch kümmerte. Mehr oder weniger...
 

Zählte ein Buch lesen, während die Kinder arbeiteten eigentlich auch dazu?
 

Iruka konnte sich die Frage ohne Probleme selber beantworten, jedoch gewann Pakkun nun seine Aufmerksamkeit, da sich der Hund nun einmischte. Ihm wurde das Gespräch wohl anscheinend langsam auch zu viel.

„Er meint eine Freundin.... Bull komm, ich kann mir das nicht mehr mit anhören, lass uns mal schauen, was die anderen so im Fernsehen gucken.“ Bull brummte nur darauf und drehte um, um den Raum zu verlassen.

Jetzt waren Kakashi und Iruka alleine in der Küche. Beide hatten den Hunden nach gesehen, ehe sie sich wieder aneinander wandten.

„Eine Freundin?“ Kakashi schien nun überrascht. Er hatte wohl wirklich nicht daran gedacht.

„Nun ja es herrscht das Gerücht, du hättest eine und .... nun ja, ich war neugierig … und da du normal bei mir vorbei kommst, um zu Abend zu essen, heute jedoch nicht, hatte ich gedacht …“ Iruka wurde nun ganz rot und schrumpfte im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Hocker zusammen.
 

„Ach, das meinst du. Warum hast du denn nicht einfach gefragt? Ich beiße doch nicht." Kakashi lächelte sanft.

„Sowas fragt man nicht einfach so. Das ist Privatsphäre!“ Entsetzt schimpfte der Chunin los, was Kakashi aber dreist ignorierte . "Ach und jemanden hinterher spionieren ist besser?" Darauf wusste Iruka nun wirklich nichts zu entgegnen. Es war ihm einfach nur noch megapeinlich.

Nach kurzer Zeit jedoch beantwortete Kakashi dann aber die offenstehende Frage.

„Nein, ich habe keine Freundin. Und heute hatte ich Pakkun und den anderen nur versprochen etwas für sie zu kochen, da sie gute Arbeit geleistet haben. Normal geben sie sich auch mit anderen Dingen zufrieden. Ich bin auch nicht gerade sonderlich gut darin etwas zuzubereiten.“ Während Kakashi das sagte, kratzte er sich einmal am Kopf und schien zu überlegen, was er als nächstes machen sollte, ehe er das ganze Fleisch in den Topf warf, der schon auf dem Herd stand und bereit für seinen Einsatz war.
 

„Und was war mit dem Bento? Das kann dann ja unmöglich von dir gemacht worden sein."

Iruka sah den Mann nun fragend an, der sein Messer zur Seite legte und verlegen grinste, ehe er sich zu Iruka umdrehte.

„Naja, so halb. Ich muss zugeben, ich hatte etwas Hilfe... und ich brauchte auch zwei Anläufe. Sakura kam zu der Zeit vorbei als ich meinen ersten Versuch gestartet hatte und hatte mir etwas von Tsunade vorbei gebracht, was ich am morgen noch erledigen musste, naja, du kennst ja Sakura.“ Kakashi verzog leicht das Gesicht, als wenn er sich zwischen einem Grinsen und einem entschuldigenden Ausdruck nicht entscheiden konnte.

„Also hat Sakura es zubereitet?“, hakte Iruka nach.
 

„Naja sie stand daneben und hat mir gesagt was ich zu tun habe. Ihre späteren Schüler tun mir jetzt schon leid.“ Nun lachte der Jounin leicht, Iruka verstand aber was er meinte, Sakura konnte ganz schön herrisch sein. Ihm war es jedoch gerade egal, ob Sakura ihm geholfen hatte oder nicht. Er war einfach nur froh, dass das Gerücht wirklich nur ein Gerücht war. Für ihn war das Entwarnung genug.
 

»Entwarnung?« Iruka stockte bei den Gedanken. Was zum Teufel dachte er da wieder?

Auf einmal kroch ihm ein Geruch in die Nase, der nichts Gutes bedeutete.

„Irgendwie riecht es angebrannt…“ Stellte der Lehrer fest und Kakashi zuckte direkt wie unter einem Stromschlag zusammen und stürzte dann zum Herd zurück, während er den vollen Topf von der Platte schob und hecktisch versuchte das Fleisch zu retten. Iruka schüttelte nur den Kopf, stand auf und kam direkt zu Kakashi gelaufen, den er einfach kurzerhand beiseite schob und seine Arbeit übernahm.

Der Silberhaarige brachte kein Wort heraus. Er sah den Lehrer nur überrascht an. Während Iruka das Essen rettete, war ihm nicht entgangen, dass Kakashi ihn die ganze Zeit über beobachtete, jedoch war er gerade so konzentriert das Futter zu retten, dass er ihn fast ignorierte.

Nach einigen Minuten hatte der Braunhaarige es auch geschafft. Das Futter war gerettet und der Herd konnte ausgestellt werden.
 

„Danke Iruka.“ Bedankte sich der Jounin, der dem Lehrer half indem er die 8 Schüsseln vorbereitete in die das Futter kam, die gleich von Iruka mit der Hundemahlzeit gefüllt wurden. Anschließend reihte er die Schüsseln fein säuberlich nebeneinander in der Küche unter dem Fenster auf. Dort war immerhin der meiste Platz und Kakashi hatte ihm gesagt, dass sie für gewöhnlich dort aßen.

Es dauerte auch nicht lange, da kamen alle Ninken, offensichtlich angelockt durch den Geruch, da sie die Nasen in die Luft streckten, in die Küche und sahen skeptisch von Kakashi zu ihren Fressnäpfen.

Sie sahen Kakashi an, als sei er der Weihnachtsmann persönlich, worauf der Jounin sie nur irritiert zurück anstarrte.

„Was?“, fragte der Mann seine Ninken, die ihn immer skeptischer ansahen, ehe Shiba das Wort ergriff.

„Es roch gerade kurz angebrannt… was hast du nun wieder fabriziert?“ Misstrauen schwang in des Hundes Stimme mit.
 

„Mir wäre es wahrscheinlich auch komplett verkohlt, aber Iruka hat es noch gerettet.“, erklärte sich der Mann und deutete dabei aber auf Iruka.

„Ich wünsche einen guten Appetit.“ Iruka lächelte so ein warmes Lächeln, dass es die Hunde eigentlich beinahe blenden musste. Jedenfalls entspannten sich die eben noch grimmig verzogenen Gesichter, worauf sie gleich ihr Augenmerk auf ihre Futternäpfe richteten. Langsam, als könnte das Essen bei ihrer Annäherung Beine bekommen und weglaufen, tapsten sie auf ihre Mahlzeiten zu. Dabei schnüffelten sie schon beinahe um die Wette. Bull blieb auf halbem Weg stehen, sah kurz zu Kakashi, der nur ein kurzes Nicken von sich gab, nur, um sich dann ganz zum Napf zu bewegen.
 

Pakkun sprang von Bull herunter, der sich auch schon an dem größten Napf zu schaffen machte und sich das bereitete essen schmecken ließ. Wie als sei er der Vorkoster, starrten die Hunde ihn kurz an, wie er beinahe in seinem Futter badete.

„Wenn es unserem Gorilla schon schmeckt, dann muss es essbar sein.“ Shiba sah von der großen Bulldogge zu seinem Napf und roch erst daran, ehe er einen Bissen zu sich nahm.

Keine Sekunde später riss er seine Augen auf und musste begann sichtlich zu sabbern.

„Das ist der Hammer!“ Nachdem er das gesagt hatte, klebte er förmlich mit seinem Kopf in seinem Futter. Sofort probierten die restlichen Hunde und stimmten mit einem fröhlichen Gemurmel mit ein.

„Freut mich das es schmeckt.“ Iruka war etwas irritiert wegen dieser übergroßen Vorsicht ihm gegenüber, aber Kakashi hatte ihnen es wohl antrainiert nur Futter von ihm anzunehmen, es sei denn, er erlaubte es. Das Nicken vorhin war wohl die Erlaubnis. Eines musste man dem Jounin lassen, wie er seine Hunde trainieren musste, wusste er. Nicht einmal der Inuzuka Clan konnte Hunden sprechen beibringen. Das war eben eine Fähigkeit, die nur der Hatake Clan beherrschte.
 

„Ja, Iruka macht die beste Küche!“ Kakashi war schon dabei die Küche wieder auf zu räumen, konnte sich diesen Kommentar anscheinend aber nicht verkneifen.

Iruka wurde rot im Gesicht. Irgendwie ehrte ihn das sehr, jedoch gewann seine Bescheidenheit wieder.

„Nein, das…“ Er kam nicht weit, da sich nun die Ninken einmischten.

„Doch er hat recht, es schmeckt super!“ Das war Urushi, der sich mit vollem Maul schmatzend an Iruka wandte.

„Auf jeden Fall!“ Uhei schluckte gerade einen Bissen herunter.

„Hey Kakashi? Kann er nicht öfters kommen und kochen? Dann laufen wir weniger Gefahr an deinen Kochkünsten zu sterben.“ Shiba schmatzte fröhlich vor sich hin.

Kakashi verzog leicht wütend sein Gesicht und schielte über den Rücken zu Shiba, der seinen brennenden Blick wohl spürte.
 

„Ich habe nichts gesagt!“ Hastig wandte sich der Hund ab. Er hatte wohl doch ganz gehörigen Respekt vor seinem Herrchen. Iruka wusste, dass Kakashi seinen Ninken viel durchgehen ließ, aber irgendwo gab es auch Grenzen. Shiba schien jedoch den brennenden Blick Kakashis zu spüren, da er sich ganz langsam schräg mit seinem Futternapf stellte, damit Kakashis Blick nur noch Löcher in seinen Hintern, anstatt ins seine Schnauze, bohren konnte. Anscheinend versuchte er so seine Mahlzeit noch zu genießen und vertilgte alles bis auf den letzten Krümel. Irgendwie fühlte sich der Lehrer gerade recht wohl in seiner Haut, weshalb er einfach auf Shibas Frage einging.

„Ich kann ja ab und an mal vorbei kommen, wenn ich darf.“ Es war ihm einfach so rausgerutscht, darum hielt er sich auch erschrocken eine Hand vor den Mund.

„Was echt?!“ Alle Ninken sahen nun mit vollen Mäulern zu dem Lehrer, der verschwitzt grinsen musste.
 

„Natürlich darfst du immer vorbei kommen Iruka!“
 

"Ich finde das ist eine ausgesprochen gute Idee!"
 

"Ja genau!"
 

"Je öfter desto besser!"
 

"Am besten jeden Tag!"
 

"WUFF!"
 

"Das ist so lecker!"
 

"Ein Gaumenschmaus!"
 

"Der Hundehimmel!"
 

Die Hunde redeten und bellten vorfreudig durcheinander, was ab und an nur mal von einem Schmatzen und Schlabbern unterbrochen wurde. Iruka konnte schon nicht mehr richtig feststellen, von wem welches Gesagte war, aber als schlussendlich ein Satz kam, der von Shiba stammte, war er gänzlich überrascht.

„Warum zieht er nicht gleich hier ein?“

„Huh?“ Iruka war baff, damit hatte er ja so mal gar nicht gerechnet. Erst dachte der Lehrer noch, der Hund machte einen Scherz, immerhin war er der Scherzkeks unter den Hunden, aber In seinem Blick, der nun auf den von Iruka traf, war einfach nur reine Ernsthaftigkeit zu sehen. Der Hund meinte es wirklich ernst. Das konnte selbst Iruka überdeutlich sehen.
 

„Wir hätten da nichts gegen. Platz ist genug.“, ergänzte der Hund.

„Jetzt ist aber gut!“ Kakashi ermahnte seine Ninken, die sich direkt hastig wieder an ihr Festmahl wandten. Iruka beobachtete, wie sie alle fröhlich mit ihren Schwänzen wedelnd ihre Mahlzeit genossen und sich nun lieber ganz auf diese zu konzentrieren schienen, schließlich hatte der Meister gesprochen. Der jedoch schien die Idee auch nicht so schlecht zu finden.
 

„Aber… wo sie recht haben, haben sie recht. Platz ist hier mehr als genug. Also falls du mal einen Tapetenwechsel benötigst, dann sag einfach Bescheid, du bist hier herzlichst willkommen.“ Kakashi lächelte den Chunin lieb an, was dem Braunhaarigen ein komisches Gefühl einjagte.

Irgendwie fühlte er sich komisch. Er hatte so ein komisches Kribbeln im Bauch, das er nicht einordnen konnte.

„Äh, ok.“ Iruka wusste nicht was er mehr darauf sagen sollte. Er war einfach Baff. Der Mann hatte ihm angeboten bei ihm zu wohnen. Wenn er hier einziehen würde, würde er dann nicht mit Kakashi zusammen leben, wie ein …

Hastig schüttelte er den Kopf und versuchte sich zu beruhigen. Aber der Gedanke schlug in ihm ein, wie eine Bombe.

„Na, so schlecht wäre die Idee doch nicht, so eine Art Wohngemeinschafft.“ Kakashi lachte leicht und schien in seiner eigenen kleinen Vorstellung zu sein. Aber Iruka wusste nicht, ob der Mann nun eher scherzte, oder es todernst meinte, so wie der Hund gerade eben. Sein Gefühl jedoch tendierte eher zu Zweiteren.
 

„Schlecht wäre es sicher nicht …“ Murmelte der Lehrer daher, was Kakashi von seiner Spültätigkeit abhielt, da er überrascht zu Iruka sah. Der Lehrer fühlte sich gerade irgendwie überfahren. Er wusste nicht so recht, was er wollte. Einerseits war das Angebot verlockend und viel Platz schien das Haus wirklich zu haben, aber andererseits...

Iruka haderte echt mit sich, selbst das leichte Lächeln auf Kakashis Gesicht, registrierte er nur am Rande. Erst als der Mann sich an ihn wandte, schenkte der Lehrer ihm wieder Aufmerksamkeit.

„Hey ganz ruhig Iruka, das ist nur eine dumme Idee."Der Brünette spürte plötzlich eine Hand auf seiner Schultern und blickte den Mann neben sich an. Irgendwie fühlte er sich so zerrissen. Er würde ja schon, aber wie sollte er sich dann hier verhalten und vor allem würde es ihm bei seinem derzeitigen Gemütszustand wahrscheinlich nicht gut tun, außerdem war er noch zu verwirrt. Kakashi jedoch schien seinen Zwiespalt zu bemerken.

„Iruka alles Ok? Du siehst so blass aus? Ist dir schlecht?“ Erst nach der Frage wurde sich der Lehrer des besorgten Blickes gewahr, den der Jounin auf ihn gerichtet hatte. Auch die Hand, die auf einmal auf seiner Schultern lag, bemerkte er erst jetzt. Er spürte die Wärme, die sie ausstrahlte, wie sie in seine Schulter zog und ein angenehmes Gefühl hinterließ. Genau in dem Moment tauchte wieder eine so verwirrende Frage in seinem Kopf auf, die Iruka wieder stocken ließ. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er diese Wärme am ganzen Körper spüren würde?

Eingehüllt in einer liebevollen Umarmung ...
 

Iruka sah den Mann vor sich an und öffnete seinen Mund, um etwas heraus zu bekommen, aber nichts kam heraus. Auf einmal zuckte er zusammen und suchte hektisch seine Sachen zusammen.

„I … Ich gehe jetzt besser.“ Das Gefühl was in ihm hoch kam, war einfach zu befremdlich. Es erschreckte ihn richtig. Das konnte doch nicht sein. Er musste hier einfach weg und das so schnell wie möglich.

Die Überraschten Blicke der Ninken und vor allem den von Kakashi möglichst ignorierend, jedoch wahrnehmend, rannte er quer durch die Stube und verließ die Küche nahezu fluchtartig.

Zügig eilte er zu dem Teil des Hauses, der für ihn wie ein Ausgang aussah. Er zog nicht einmal seine Schuhe an, sondern riss einfach so die Tür auf, bei der es sich um die Terrassentür handelte und stürzte hinaus. Mit einem Affenzahn raste er durch die Straßen und versuchte so schnell es ging, soviel Abstand zwischen sich und dem Haus zu bringen, wie er nur konnte.
 

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Das war es auch wieder. Ich hoffe, es hat euch gefallen, ich mochte es auf jeden fall sehr, die Hunde zu schreiben. Besonders Shiba, Bull und Pakkun mag ich sehr. :D Ich fand einfach, die Hunde müssen auch mal mehr mit eingebaut werden. Habe für die Charaktere quer durch die Serie geklickt, aber so wirklich konnte man da leider nicht viel erkennen, weshalb ich sie frei gestaltet habe. Ich hoffe doch, sie gefallen euch trotzdem.
 

So, nun wünsche ich euch noch einen schönen Restsonntag. Ich werde mich wieder ans lernen machen. :)

Man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 10: Gerüchteküche

Möp
 

Und wieder ist ein neues Kapitel da. :D
 

Kaum war meine Prüfung gut verlaufen und ich habe bestanden, habe ich mich glatt wieder in die FF geworfen.

Ich möchte einfach noch so viel schreiben, ich habe noch so viele Ideen, die ich verwirklichen will. :O

Aber erst, werde ich diese hier beenden. Also noch einmal, herzlichen Dank, an alle eifrigen Leser, ich freue mich über jeden Klick und hoffe doch, dass ihr genauso Spaß an dieser Story habt, wie ich. Immerhin steckt hier wieder ein halbes Jahr Vorbereitung drin und auch einiges an Kopfzerbrechen.
 

Na dann wünsche ich euch wie immer, viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 10: Gerüchteküche
 

Mittlerweile war ein Tag vergangen und Iruka hatte den ganzen gestrigen Abend noch mit sich selber gekämpft, um eine plausible Erklärung, naja eher Ausrede, für sich zu finden, warum er so komisch reagiert und diese merkwürdigen Gefühle verspürt hatte. Er hatte sich selber eingeredet, dass er sich so komisch verhalten hatte, weil er sich überarbeitet und überfordert gefühlt hatte. Das Angebot fand er zwar sehr freundlich und es war auch schon immer Irukas Wunsch in einem Haus mit Garten zu leben, aber er konnte es nicht annehmen. Er würde sich wie ein Wurm fühlen, nein, sogar eher wie ein Hausbesetzer, der sich im Anwesen eines anderen breit machte. Es war sehr freundlich von Kakashi, aber er würde ablehnen.
 

Nur wie konnte er es machen, ohne den Jounin zu verletzten?
 

Genau das war sein Problem. Mit dieser Frage war er gestern einfach gänzlich überfordert gewesen. Er hatte einfach keine schnelle Antwort gefunden. Wie bestellt und nicht abgeholt hatte er dort gestanden, während Kakashi auf seine Reaktion gewartet hatte, die einfach ausblieb, da Iruka in dem Moment, in dem ihn der Jounin mit dem Angebot überfahren hatte, einfach nicht hatte reagieren können. Er hatte sich einfach so hin und hergerissen gefühlt, dass er dachte, er würde gleich einfach in zwei Teile auseinanderfliegen. Das komische Gefühl, welches er genau in dem Moment verspürt und er erst dafür gehalten hatte, dass es ihn zur Zustimmung verleiten wollte, hatte er nach langem Grübeln als das flaue Gefühl abgetan, eben weil er ablehnen und den Jounin somit nicht verletzen wollte. Nach seiner regelrechten gedankenkirmes jedenfalls blieb ihm immer noch eine Frage offen, die er sich selber partout nicht beantworten konnte.
 

Wollte er wirklich ablehnen?
 

Er hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Seine Gedanken waren immer wieder bei dem Jounin gewesen und hatten ihm einfach keine Ruhe mehr gelassen. Er hatte mit sich gekämpft und sogar versucht durch Schafe zählen einzuschlafen. Jedoch schon nach kurzer Zeit zählte er keine Schafe mehr sondern Kakashis. Kakashis, die elegant von links nach rechts über den Zaun hüpften, dann aber bald ihre Richtung änderten und ihm etwas zu nahe kamen. Viel zu nahe...

Danach war er aufgeschreckt und hatte es aufgegeben zu schlafen. Er musste sich ablenken und so beschloss einfach einen nächtlichen Haushaltsputz zu machen, um so sein Hirn mit anderen Dingen zu füllen, die ihn auf ihre Weise erschöpften und nicht weiter anstachelten.
 


 

Später am Morgen, als er durch ein dumpfes, Geräusch aufschreckte, was von einer Tür her kam, stand er auf einen Besen gestützt da. Kurz blinzelte er, bis er sich die allzu bekannte Frage stellte, die sich mit Sicherheit jeder schon einmal in seinem Leben gestellt hatte.

„Wo bin ich?“, murmelte er noch reichlich verschlafen vor sich hin und gähnte herzhaft. Dabei hob er seinen Kopf und sah sich um. Sich seine kleine feine Sabberspur wegwischend, starrte er auf die Straße.

»Hmm, die Straße vor meinem Haus.« Er ließ seine Augen weiter gleiten und bemerkte schon die fragenden Blicke der Passanten, die an ihm vorbei liefen und ihn argwöhnisch bedachten.
 

»Was gucken die denn so, noch nie einen Mann gesehen, der gerade aufwacht?«
 

„Oh, Iruka-sensei. Guten Morgen! Das sie schon so früh vor dem Haus fegen. Dabei ist doch gar nicht ihre Fegewoche.“ , ertönte auf einmal die Stimme hinter ihm. Langsam drehte er sich um und sah einen seiner Nachbarn auf sich zu kommen. Kaum, dass sich ihre Blicke begegneten, schreckte der Mann merkwürdig zusammen, was jeder normale Mensch als beinahe Herzinfarkt erkannt hatte, dazu brauch man nicht einmal Arzt sein.
 

„WHA!!“ Erschrocken zog der Nachbar seine Arme und ein Bein an, um sich anscheinend so vor einem Dämon zu schützen, der irgendwo hier sein Unwesen treiben musste. Auf die Idee, dass der Nachbar so wegen ihm reagierte, kam der Lehrer leider nicht. Er wirkte wirklich wie eine Leiche. Augenringe bis zu den Kniekehlen, blass, zerzauste Haare, krumme Haltung und schlurfen wie ein Zombie tat er auch noch, als er zwei Schritte auf den Mann zu machte.

„Gudn morgnnnn.“, kam es mehr gestöhnt wie ein Untoter von Iruka, der sogar versuchte ein Lächeln aufzulegen, was aber eher für den Nachbar so aussehen musste, als würde er ihn fressen wollen, eben wie als hätte ein Zombie Nahrung entdeckt.
 

Schneller als Iruka gucken konnte, war der Nachbar drei hastige Schritte nach hinten gewichen und presste sich an die Hauswand. „Oh, hähäh... Ein schöner Morgen oder? Hähä …“ Er sah sich hastig um und schob sich an der Hauswand entlang, wie als wolle er so viel Fassade an seiner Kleidung mitnehmen, wie es nur ging.

„Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute, ähh … ja heute einen anderen Weg nehmen wollte. Hähä, ja genau …“ Der Nachbar deutete mit einem Finger in besagte Richtung und schob sich dann wie ein Hampelmännchen an der Wand entlang, während er Iruka noch etwas zu rief. „Wir sehen uns sicher irgendwann wieder. Auf Wiedersehen Iruka-sensei!“
 

Iruka hatte dem ganzen nur monoton nach gesehen.

Er blinzelte und musste erst einmal alles verarbeiten. Die Eindrücke, die er gerade gewann, waren noch einfach zu viel für sein Hirn. Irgendwie musste er erst hochfahren und hatte dabei einiges Schwierigkeiten. Noch dazu fragte er sich, was sein Nachbar hier bei ihm machte, oder was er hier machte. Als er in seine Hand sah, entdeckte er auch einen Borstenbesen, mit dem er für gewöhnlich immer vor dem Haus fegte. Sein Hirn ratterte, kam aber immer noch nicht zu seinem Sinnvollen Ergebnis. Wieder hob er langsam den Kopf und sah erneut auf die Straße, wo immer noch tuschelnde Leute an ihm vorbeizogen.
 

Was gab es da nur zu tuscheln? Ist irgendwas interessantes passiert?
 

Er sah erneut an sich hinunter und jetzt fiel es ihm auf. Er stand nur in T-Shirt und Boxershort vor seinem Haus, hatte dazu offensichtlich im stehen auf dem Besen genächtigt und war so nun die Attraktion des Morgens. „GHA!“ Iruka hob vor Schreck die Arme in die Luft, wobei er den Besen nicht los lies, sich eher noch daran krampfend festhielt.

Hastig drehte er sich um und rannte auf die Haustür zu, die er öffnete und hindurch eilen wollte, wurde aber von etwas zurück gerissen, das ihn einen erschrockenen gepressten Laut ausstoßen ließ.

Er hatte den Besen quer gestellt und der hing natürlich an der Tür. Es sah aus wie ein Hund, der versuchte einen viel zu großen Stock in seine Hundehütte zu bekommen, bis Iruka auf die Idee kam, den Besen einfach los zu lassen und ohne ihn die Treppe hinaufzustürzen.
 

Hastig rannte er mit quietschenden Sohlen zu seiner Haustür, die merkwürdigerweise nur angelehnt war. Diesen Fakt ignorierend stürzte er hinein und knallte sie hinter sich zu. Schwer atmend ließ er seinen Hinterkopf gegen sie sinken und ließ sich leicht an ihr herunterrutschen.

Froh nicht mehr wie ein Zootier angegafft zu werden, öffnete er die Augen, als er sich etwas beruhigt hatte.

Er sah sich um und erblickte seine Wohnzimmeruhr, es war kurz nach sieben. Also noch früh genug, aber als er seinen Blick weitergleiten lies, fiel ihm etwas auf, irgendwie war es hier so … leer.

Plötzlich riss er seine Augen auf und blickte sich hastig um.
 

„Wha?“ Sein ganzes Wohnzimmer versprach gähnende Leere, na gut bis auf seine Schränke und Regale, die waren aber ratze kahl. Hastig riss er eine Schranktür auf und konnte diese Leere nur erneut bestätigen. Hatte man bei ihm eingebrochen?

Dann, einer Eingebung gleich, drehte er sich um und erblickte das Gesuchte. Hinter ihm stand der ganze Hausrat fein säuberlich aufgestapelt. Er hatte einfach alles in der Nacht und am frühen Morgen leer geräumt, so dass seine Regale und Schränke kahler als kahl wirkten. Jetzt fiel es ihm auch wieder ein. Er hatte, weil er nicht schlafen konnte, die Idee sich müde zu arbeiten, bis er nicht mehr konnte und hatte einfach alles ausgeräumt. Als das leider auch nicht half, hatte er die Idee draußen mitten in der Nacht zu fegen und musste wohl eingeschlafen sein… im stehen … ohne Hose … in der Öffentlichkeit …
 

Am liebsten würde er sich jetzt irgendwo vergraben oder nach Kosovo auswandern, um ein neues Leben als Snackverkäufer anzufangen oder so.

Verzweifelt ließ er sich auf die Knie fallen und haute seinen Kopf gegen den Boden.

Wie konnte er nur so tief sinken.

Stille hing in dem Raum, während sich Iruka für sich selbst schämte. Mit der Zeit fiel ihm aber etwas auf, er hörte ein leises penetrantes schrilles Geräusch. Als er näher darüber nachdachte, erinnerte es ihn an seinen Wecker. Sofort hob er seinen Kopf und stemmte sich hoch, um das nervige Gerät auszustellen. Er musste gleich zur Akademie, aber ob er da heute noch hin wollte? Seine Aktion hatte sich sicher schon herumgesprochen. Er seufzte resignierend. Nun klang Snackverkäufer in Kosovo zu werden doch nicht so schlecht. Aber er raffte sich auf. Immer wenn jemanden so etwas passierte sagte er schließlich etwas, das diesen wieder aufbaute und so würde er es nun auch handhaben.
 

Einmal täglich blamieren festigt den Charakter!
 

So entschloss er sich, sich für die Arbeit fertig zu machen. Sich hochstemmend, streckte er sich noch einmal, um die Müdigkeit irgendwie aus seinen Knochen zu vertreiben. Dadurch knackte sein Rücken einmal, wodurch er tief die Luft ausstieß und seufzend losschlurfte los. Als er dann aber im Bad ankam, bekam er den nächsten Schreck des Morgens. Er hatte sich im Spiegel gesehen. Ein lauter Schrei hallte durch das ganze Haus, was nun auch die restlichen Nachbarn aufweckte.
 


 

Schließlich hatte er es geschafft sich irgendwie äußerlich zu richten, was aber nicht viel an seinen Augenringen, dem zombiehaften Gesichtsausdruck und seinem schlurfenden Gang änderte. Zumindest wagte es keiner seiner Schüler ihn auch nur ansatzweise heute auf die Palme zu bringen, oder irgendeinen Terz zu veranstalten, hatten sie doch anscheinend ein wenig Angst vor Zombieiruka.

Auch im Missionsbüro ließen ihn einige Shinobi aus, da sie wohl auch vor der lebenden Leiche bammel hatten und stellten sich lieber bei seinen Kollegen an. Was dem Lehrer aber gerade nur recht war, denn er brauchte dringend etwas erholsame Ruhe.
 

Iruka war gerade am wegdriften, als auf einmal eine trällernde Stimme vor ihm ertönte. Verwundert über die Stimme, öffnete er erst ein Auge und dann zwei. Vor ihm hing eine Hand, die einen Missionsbericht hielt. Er ließ seinen Blick von der Hand zu dem dazugehörenden Arm gleiten, an dem er entlang lief, bist hin zu den Schultern, hinauf an dem unwiderstehlichen Hals, der leider von einer Maske verdeckt war, weiter hinauf zum freiliegendem grauen und amüsiert dreinblickenden Auge, bis hin zu den Haarspitzen, die wie immer frech in alle Richtungen deuteten, vorwiegend aber zur linken Seite. Vor ihm stand niemand anderes als Kakashi, der ihm einen Missionsbericht hin hielt.
 

Iruka spürte schon wieder den leichten Anflug einer Röte in seinem Gesicht, als sein Blick erneut über das nun entschuldigend lächelnde Gesicht fuhr. Halt warum entschuldigte er sich? Sein Blick fiel auf den Missionsbericht, der wohl eher mal neben einem gestanden hatte.

„Ich hatte gestern ganz vergessen ihn abzugeben, aber nun ja … wie du siehst ….“, druckste der Jounin herum. „Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass meine Hunde damit gespielt hätten? Ich glaube nicht oder?“ Der Mann hatte eine Hand an den Hinterkopf gelegt und kratzte sich an diesen.

Der Missionsbericht hatte überall Schlammspritzer, war zerknickt, eine Ecke fehlte, eine andere war eingerissen und zwei Pfotenabrücke waren darauf zuerkennen.

Iruka blinzelte einmal. Wenn er etwas nicht leiden konnte, dann waren es unsaubere Arbeiten. Sein Blick verfinsterte sich und zornige Falten bildeten sich auf seiner Stirn, ehe er monoton die schon vorhergesagte Antwort gab.
 

„Nein.“
 

„Habe ich mir gedacht.“, bestätigte der Silberhaarige.
 

„Wenn du es dir gedacht hast, warum bringst du ihn dann so her?“ Für Iruka ergab sich wie immer keine Logik hinter dem Handeln des Jounins, hörte aber seiner Erklärung zu.

„Ich musste mich entscheiden, ihn viel zu spät einzureichen, oder so verunglückt. Glaub mir, das war eine schwere Entscheidung. Ich habe mir echt den Kopf darüber zerbrochen, welches das geringere Übel bei dir ist.“ Ein schiefes Grinsen zierte das Gesicht des Mannes, aber Iruka blieb knallhart.

„Und da glaubst du, ich würde so einen Verkehrsunfall annehmen?“ Iruka hätte schwören können, dass er ausversehen ein leichtes Knurren ausgestoßen hatte, wollte sich aber nicht weiter daran aufhalten, da er schon wieder merkte, wie ihn die Gedanken der gestrigen Nacht heimsuchten. Darauf konnte er nun herzlichst verzichten. Deshalb war er jetzt leider auch ein wenig schroff. Immerhin verbesserte sich sein Gemüt nicht durch Kakashis Anwesenheit und schon gar nicht durch den nächsten Satz.
 

„Nun ja, … um ehrlich zu sein ja, das hoffe ich zumindest.“ Es lag nicht an dem Inhalt des Satzes, auch nicht daran, wie er ausgesprochen wurde, sondern eher an dem, was hinter den Worten lag. Kakashi hoffte doch wohl tatsächlich, sich irgendwie so durchmogeln zu können. Würde Iruka aber jetzt kleinbeigeben, wollen hinterher alle, dass er auch bei ihnen ein Auge zudrückte. Deshalb konnte er es dem Mann nicht so einfach durchgehen lassen. Außerdem war er noch etwas sauer. Zwar nicht nur auf den Jounin, sondern mehr auf sich selber, aber so ganz unschuldig war der Mann nun auch nicht gewesen.
 

„Dann hoffst du falsch!“ Zur Unterstützung seiner Worte, hatte Iruka eine Hand flach auf den Tisch geknallt.

„Auch das dachte ich mir.“ Kakashi musste wohl alles vermutet haben und bekanntlich lag er nie daneben. Dennoch bereitete die Situation dem Lehrer gerade in gewisser Weise Freude, wann hatte er denn schon einmal die Gelegenheit dazu dem Jounin zu sagen, was er machen soll? Der Kerl war immerhin sein Vorgesetzter und sagte ihm, was er zu tun hatte, auch wenn er es nicht wirklich tat. Es war aber wenigstens eine kleine Entschädigung für die miese Nacht, die Iruka irgendwie überlebt hatte, fast nackt,... vor seinem Haus,... mit einem Besen...

„Du wirst ihn neu schreiben müssen.“ Auf Irukas Gesicht legte sich ein abwartendes Grinsen, ja er würde den Jounin nun etwas triezen.
 

„Leider habe ich dafür keine Zeit.“ Kakashi grinste nun ebenfalls. Die Szene musste mittlerweile aussehen, wie das reinste Komödientheater. Beide befanden sie sich einander gegenüber und grinsten dämlich.

Genau deshalb versuchte Iruka wieder etwas ernster zu werden und sah den Jounin drohend an.

„Wenn du dich nur wieder rausreden willst, bist du heute an der falschen Adresse Kakashi-sensei."

„Nun ja, das hat es so an sich, wenn man auf eine S-Rank Mission soll.“ Bei der Aussage jedoch stockte Iruka und sein Gesicht erweichte sich wieder. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Eigentlich hatte er jetzt mit irgendeiner an den Haaren herbeigezogenen Ausrede gerechnet, aber nicht mit etwas ernsterem. Ganz langsam merkte er, wie sich ein flaues Gefühl in seinem Bauch breit machte und dieses erkannte er sofort als Sorge. Seine leichte Wut, die er eben noch verspürt hatte, hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
 

„S-Rank?“, kam es fragend von ihm.
 

„Ja ein ganz dringender Auftrag, ich muss gleich mit Gai und Yamato los ziehen.“ Irgendwie machte es das Wissen, dass der Mann nicht alleine unterwegs sein würde, nicht besser, sondern schlechter. Wenn schon so viele gute Shinobis auf einmal geschickt wurden, dann musste es etwas Ernstes sein.

„Ich werde den Bericht also dann erst später neu anfertigen können.“ Auf Irukas Gesicht legte sich ein Schatten. Irgendwie bedrückte ihn diese Information. Es würde wieder heißen, dass der Jounin lange weg sein würde und vor allem heißt es, dass er sich in höchste Gefahr begeben würde.

„Nun ja, unter diesen Umständen … geht es wohl nicht anders.“, murmelte der Lehrer.

„Tut mir leid Iruka, aber der Bericht muss leider warten, bis ich wieder da bin.“, entschuldigte sich der Silberhaarige erneut.
 

„Dann ist das so, ich werde diesen dafür vorläufig annehmen und vermerken, dass du noch einen sauberen nachreichst ... viel Erfolg und tue dein Bestes …“ Iruka versuchte so neutral wie nur möglich zu wirken, scheiterte aber kläglich daran, das wusste er sogar selber.

„Wir sehen uns, wenn ich wieder da bin Iruka-sensei!“ Kakashi legte ein verabschiedendes Lächeln auf und hob zum Abschied die Hand. In Iruka derweil hämmerten alle Gedanken wie wild durcheinander, so dass er ohne wirklich nachzudenken nach der Hand des Jounins griff, als dieser sich umdrehen wollte, um den Raum zu verlassen. Der Lehrer blickte nicht hoch, wusste er doch nur zu genau, dass nun Kakashis überraschter Blick auf ihm lag. Es herrschte kurze Stille, wie als wäre im Raum für einen kurzen Moment jegliches Leben verstorben. Dann aber festigte Iruka seinen griff um Kakashis Hand und presste die Zähne fest aufeinander. Irgendwie hatte er ein merkwürdiges Gefühl.
 

„Iruka?“ Wie, als wäre sein Name der Startschuss, hob Iruka schließlich seinen Kopf und blickte dem Fragenden Blick, der natürlich ihm galt, entgegen.

"Pass auf dich auf Kakashi, ja?", kam es schließlich kurz und knapp über seine Lippen, während Sorge deutlich sichtbar in seinem Gesicht geschrieben stand. Kurz reagierte der Jounin nicht, doch dann drehte er sich mit einem Lächeln wieder ganz dem Lehrer zu.

„Ich verspreche es Iruka.“ Beide nickten sich zu und Iruka gab sich vorerst mit dem Versprechen zufrieden, jedoch blieb immer noch das flaue Gefühl in seinem Magen.

Mit Sorge sah er dem Jounin hinterher, der sich umdrehte und schließlich anschickte den Raum auf konventionelle Art zu verlassen. Irukas Blick haftete praktisch an seinem Rücken als wolle er ihn damit festhalten, ... zurückhalten, ... aufhalten. Er wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen.

Je weiter der Mann auf die Tür des Raumes zu ging, desto größer wurde die Sorge in Irukas Blick, die durch die aus Besorgnis zusammen gezogenen Augenbrauen nur noch verstärkt wurde.

Kurz bevor der Silberhaarige die Tür erreichte, blieb er spontan stehen und wandte sich noch einmal an den Lehrer ohne sich umzudrehen.
 

„Iruka-sensei?“ Sofort horchte der Lehrer auf und die Besorgnis verschwand aus seinem Gesicht.

Nun drehte sich Kakashi um und kramte noch in der gleichen Bewegung etwas aus seiner Hosentasche. Das etwas warf er dem Lehrer zu, der es aus Reflex mit Leichtigkeit fing.

„Würdest du dich bitte in meiner Abwesenheit kümmern?“ Iruka sah zwischen dem Silberhaarigen und seiner eigenen geschlossenen Hand hin und her, ehe er seine Hand öffnete und nachsah, was er denn da gefangen hatte. Er sah einen kleinen Schlüsselbund, der einen kleinen Stoffmopps als Anhänger hatte. Er war nicht größer als vielleicht drei Zentimeter. Insgesamt waren drei Schlüssel an dem Bund.

Langsam verstand der Lehrer, was Kakashi meinte. Offensichtlich würde die Mission länger dauern und jemand musste sich um sein Haus kümmern und genau dieser Jemand würde wohl er sein. Kakashi musste ihm wohl sehr vertrauen, da er ihm sein Zuhause in die Hände legte.
 

Natürlich würde Iruka sich um alles kümmern.

„Wenn ich wieder da bin, werde ich ihn mir zurück holen, also mach dich auf einen Besuch gefasst.“ Kakashi zwinkerte dem Braunhaarigen zu.

Iruka hatte genau in dem Moment aufgesehen, wodurch sich ihre Blicke trafen. Selbstverständlich hatte er noch das Zwinkern bemerkt, verzog dadurch natürlich auch gleich wieder leicht genervt sein Gesicht. Er wusste ganz genau was das bedeutet, der Jounin würde ihm wieder die Haare vom Kopf futtern.

„Du denkst auch nur an das eine, wenn du bei mir bist.“ Plötzlich herrschte toten Stille im Raum und alle Augenpaare lagen auf den zwei Männern.
 

Kakashi hatte einen verwunderten Ausdruck drauf, denn auch sein Hirn hatte den Satz erst falsch verstanden. Die Stille hielt einige Sekunden an, in denen Irukas Hirn gerade die Situation auseinander klamüserte. Der Lehrer bildete sich sogar langsam ein, eine Krähe draußen fliegen zu hören, die andauernd "Idiot." rief. Erst dann wurde ihm mit einem Schlag klar, wie sich das für die anderen Anwesenden im Raum angehört haben mag. Von jetzt auf gleich wurde Iruka kalkweiß und anschließend Feuerwehrrot. Seine Haare hatten sich panisch aufgestellt und er fing an zu stottern.
 

Dann ging das Raunen los und die Gerüchteküche wurde angeschmissen. Überall konnte Iruka die neusten Gerichte brodeln hören, ja, bildete sich sogar ein, den schmackhaften Geruch schon riechen zu können, den die Gerichte der Gerüchteküche versprühten, die allesamt Kakashi und ihn als Zutat beinhielten.

Am liebsten hätte er sich die Ohren abgerissen und wäre schreiend aus dem Raum gerannt, so versuchte er aber mit unwirschem Gestammel schließlich das Missverständnis aufzuklären.

„Nein,… ja, … nein so,… es war.. nicht,… nein,…“ In dem Moment kam Genma zu Iruka und schlug ihm auf den Rücken, so dass beinahe sein Rückgrat in seinem Bauch hing.

„So unser kleiner Sonnenschein mag nun doch unseren Mondschein.“ Sein Grinsen war dabei breiter als Gais lange Leitung und glich schon eher einem strahlenden Querbalken.

„Nein also, … das, ... NEIN!“ Mehr brachte Iruka nicht heraus und schien sehr überfordert zu sein.

„Wie lange läuft es denn schon zwischen euch Turteltauben? Hmm?“ dabei lehnte sich der Senbonträger auf die Schultern Irukas und grinste Kakashi schief an, der nun auch etwas errötete und verlegen lachte, während er sich durch den Nacken strich.
 

„Wir sind nicht zusammen und es läuft da auch nichts! Er frisst mir nur immer wieder die Haare vom Kopf. Das meine ich!“ Iruka hatte endlich etwas zustande gebracht.

„Das würde ich nun auch erzählen. ja, ja. Ihr braucht euch nicht schämen, ist doch nichts dabei. Die beiden Idioten da sind schließlich auch so.“ Damit deutete Genma auf Kotetsu und Izumo, die direkt die Köpfe hoben und mit empörten Blicken zu ihnen hinübersahen. „Ich geb dir gleich Idiot! Und hör auf so einen Mist zu verbreiten, sonst komm ich gleich rüber!“ Kotetsu fuchtelte mit einer Hand in der Luft herum, um seiner Drohung noch genug Nachdruck zu verleihen.

„Na dann, komm doch her!“ Genma grinste breit und schien keinen Funken Respekt vor dem Chunin zu haben. Der nahm die Aufforderung wörtlich und krempelte sich schon die Arme hoch, nur um wütend schnaubend wie ein Stier zum Senbonträger zu stapfen.
 

„Hmmm, du gibst einen prima Hausdrachen ab. Eigentlich habe ich immer gedacht unsere Putzfee wäre das Weibchen bei euch.“, brachte der Spezial Jounin mit einem fetten Grinsen hervor. Das jedoch brachte das Fass zum überlaufen und Kotetsu stürmte los. Izumo hatte der letzte Kommentar anscheinend nun auch dazu gebracht mitzumachen und so entstand ein größeres Gerangel an Irukas Platz. Der Lehrer stand derweil auf einmal wie aus dem Nichts neben Kakashi, hatte er doch den Braten gerochen und war sicherheitshalber von seinem Platz verschwunden, um nicht noch mit hineingezogen zu werden.
 

„Idioten.“ Murmelte Iruka.
 

Kakashi stieß als Bestätigung nur einen zustimmenden Laut aus und lachte leicht.

„Es wird aber nie langweilig.“ Dem war nichts mehr entgegenzusetzen.

„Das stimmt.“ Iruka konnte nur nicken und weiter das Chaos vor sich beobachten. Insgeheim heulte er seinem sauberen Platz schon hinterher, an dem gerade sämtliches durch die Gegend flog. Mittlerweile haben Izumo und Kotetsu schon versucht Genma mit Stiften anzumalen, was der Spezial Jounin aber irgendwie verhindern konnte und seinerseits den beiden irgendwelche Bilder auf die Stirn gemalt hatte. Iruka schüttelte den Kopf. Sowas nannte sich erwachsen...
 

Während er so das Chaos vor sich beobachtete, kam ihm nur ein Gedanke in den Sinn. Warum war Kakashi in der ganzen Situation gerade nur so ruhig geblieben. Die Frage, die ihm so plötzlich auf der Zunge lag, ließ er auch gleich heraus. „Sag mal, macht es dir gar nichts aus?“ Wandte sich Iruka nun an den Silberhaarigen.

„Was denn?“, kam die ruhige Gegenfrage, als würde der Mann neben ihm nicht verstehen, was gerade los war.

„Na was sie über uns denken.“ Dabei deutete Iruka mit einem Finger auf die drei Streithähne, die gerade symbolisch für alle im Dorf lebenden Menschen standen.
 

„Nö wieso sollte es? Lass sie. Sie beruhigen sich schon wieder.“
 

Damit drehte sich Kakashi ganz zu dem Chunin um und sah ihn noch einmal lächelnd an.

„Ich muss leider los Iruka, wir sehen uns!“ Er legte eine Hand auf Irukas Schultern, um ihn zu verabschieden und den Lehrer noch das letzte bisschen Bammel vor der Gerüchteküche zu nehmen, ehe er sich abwandte und ging.

„Bis bald … Kakashi …“ Iruka sah dem Mann noch nach, wie er die Tür öffnete und hinter sich schloss. Fest umklammerte er den Schlüsselbund, den er von dem Jounin bekommen hatte, als müsse er sich an etwas festhalten. Wieder hatte der sorgevolle Gesichtsausdruck bei ihm Einzug gefunden, der aber nur wenige Sekunden hielt, da auch schon in diesem Moment die Tür einem Geschoss gleich aufschwang, gegen die Wand krachte, aus den Angeln riss und umfiel. Irukas Augen waren vor Schreck Tellergroß und er japste nach Luft.

Ein Geschrei ging durch den Raum und breitbeinig stand Tsunade in der Tür, die die Ganze Mannschafft zusammenstauchte. Panisch hechteten die drei sich eben noch raufenden Männer auf ihre Plätze und versuchten ihrem Todesblick zu entgehen.
 

Ja der restliche Tag war noch reichlich laut gewesen. Kotetsu, Izumo und Genma hatten eine Abreibung von der Hokage bekommen, die sie nicht so schnell wieder vergaßen und Iruka hatte mit dem Chaos an seinem Sitzplatz zu kämpfen gehabt. Ansonsten hatte er noch alles dafür getan, das Lügenmärchen über ihn und Kakashi aufzuhalten, ehe es weiter gesponnen werden konnte.

Leider hatte es wohl nicht viel geholfen, da auch schon Naruto am Abend zu ihm gestürmt kam und vor seiner Tür lärmte.
 


 

„IRUKA-SENSEI!?“ Wild klopfte der Junge an seine Haustür und es erweckte schon eher den Eindruck, dass er sich durch sie hindurch graben wollte.

„Ist gut, lass die arme Tür heile! Ich bin ja da!“ Kam die leicht genervte Stimme von Iruka, als er auch schon die Tür mit einem Ruck öffnete und gleich darauf eine klopfende Faust auf die Stirn bekam.

„AU!“ Erschrocken hielt der Junge inne und sah mit geweiteten Augen auf seinen ehemaligen Sensei, der sich nun die Stirn rieb.
 

„Das gibt eine Beule! Was willst du Naruto? Warum verbreitest du hier draußen so eine Panik?“

„Entschuldige bitte Iruka-sensei, es ist nur … es ist nur … STIMMT ES DAS SIE WAS MIT KAKASHI-SENSEI HABEN?“ Der Junge brüllte beinahe das ganze Haus zusammen und Iruka bekam gleich wieder Panik, worauf er hektisch Narutos Arme ergriff und ihn wie bei einer Entführung in seine Wohnung zog. Polternd ließ Iruka ihn an sich vorbeistolpern, wo der Junge über seine eigenen Füße fiel und erst einmal den Boden begrüßte. Dann knallte der Lehrer die Tür zu und hatte einen sehr grimmigen Ausdruck im Gesicht.
 

„Sag mal spinnst du?! Du kannst doch nicht einfach so einen Mist herumschreien!“

„Entschuldigung …“ Murmelte der Junge, der sich sein Gesicht reibend auf dem Boden saß.

Doch so schnell wie die Wut in Iruka hochgekrochen war, so ließ er sich nun seufzend und resignierend gegen die Tür sinken, während er sich mit einer Hand übers Gesicht fuhr und sich einmal die Augen rieb.

„Ist schon gut. Es ist eh zu spät. Es weis wahrscheinlich sogar schon ganz Konoha und das spätestens, nachdem du so rumgebrüllt hast.“ Iruka wusste nicht, was er nun machen sollte. Er hatte sich heute Mittag verplappert und nun war er das Gespräch des ganzen Dorfes.
 

„Wenn du das mit dir und Kakashi meinst, ja, ich habe es von der Frau aus dem Bücherladen gehört.“ Hastig nickte Naruto und sah nun seinen Lehrer abwartend an, als würde er nun irgendwelche schlüpfrigen Details erwarten. Iruka jedoch stockte und sah den Jungen schließlich misstrauisch an. Hatte er doch etwas gesagt, was einfach nicht zusammenpasste.

„Was machst du denn im Bücherladen?“ Skepsis schwang in Irukas Stimme mit, während sich eine seiner Augenbrauen fragend hob und sich sein stechender Blick auf dem Jungen legte, wie als wolle er das Geständnis aus ihm herausschneiden.
 

„Äh …ähm… hähä, ich hatte Lust auf ... ähh ... Literatur?“ Mit einem schiefen, verschwitzten Grinsen kratzte sich der Junge hilflos wirkend am Hinterkopf.

„Alleine das du das Wort in den Mund nimmst, ist schon verdächtig genug. Lass mich raten dünne Literatur mit vielen Bildchen über „Körperanatomie der Frauen.“ hmmm?“ Iruka verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu Naruto abwarten herüber.

„Hey auch da drin stehen sehr nützliche Dinge!“ Versuchte sich sein Gast gleich zu verteidigen.

„Als wenn du das kaufst, um die Artikel da drin zu lesen, außerdem bist du noch viel zu jung dafür! Was hat dir Jiraya eigentlich bei gebracht, außer quatsch?“ Die Frage stellte sich Iruka wirklich oft genug.

„Hey, Ero-Sennin ist zwar ein Perversling, der seinesgleichen sucht und ein Spanner schlechthin, aber auch er hat mir nützliches beigebracht.“ Irukas Blick sprach Bände als Naruto den alten Bergeremiten verteidigte.

„Aha …“ Zu der erst einsamen hochgezogenen Augenbraue Irukas gesellte sich nun die zweite.

„Ja, zum Beispiel hat er mir das Rasengan beigebracht, oder wie man auf Wasser läuft, wie ich mein Chakra forme, oder wie ich die Krötenfamilie beschwöre.“
 

Iruka wusste, das Naruto etwas sehr wichtiges vergessen hatte, denn Jiraya hatte ihm etwas viel wichtigeres beigebracht, als nur diese Techniken. Er hatte ihm beigebracht, niemals aufzugeben und immer an sich zu arbeiten. Aber das behielt Iruka für sich. Das musste Naruto schon selbst herausfinden.

„Warum reden wir eigentlich über mich?“ Naruto merkte wohl, dass das Gespräch in eine Richtung ging, in die er nicht wollte, die aber Iruka bei weitem lieber hatte.

„Stimmt das Iruka-Sensei?“ Naruto kniete nun vor dem Mann und starrte ihn durch zu Schlitzen verengte Augen an.

Der Lehrer hatte praktisch das Gefühl der Blondschopf würde ihn mit einem Blick an der Haustür festtackern, nur damit er nicht entkommen konnte und ihm seine Antwort geben musste. Genau das brachte den Lehrer auch wieder etwas aus der Bahn.
 

„N … Nein.“ Brachte Iruka stockend hervor, war ihm der Blick des Jungen doch etwas zu aufdringlich und schien ihn wie ein Lügendetektor zu durchleuchten.

„Wirklich?“ Wie, als wolle Naruto seine Frage unterstützen und noch etwas eindringlicher gestalten, rückte er noch etwas näher.

„JA!“ Jetzt riss Iruka erneut der Geduldsfaden und er brüllte los.

„WAS DENKST DU DIR EIGENTLICH DABEI, HIER HIN ZU KOMMEN UND MICH ZU VERHÖREN, ALS WÄRE ICH EIN SCHWERVERBRECHER!?“, schnaubte der Lehrer, nachdem er die geballte Ladung Wut herausgelassen hatte.

Naruto hatte dabei eine Haare steif nach hinten geföhnt bekommen und musste sich anscheinend erst einmal schütteln, um wieder zu Luft zu kommen.
 

„Naja, alle erzählen, du und Kakashi, ihr seid ein Paar. Immerhin habt ihr öffentlich über euer,... nun ja, … das was man eben so als Paar im Schlafzimmer macht, gesprochen.“ Naruto hatte die Lippen gespitzt, war leicht rot um die Nase und tippte immer mit seinen Zeigefingern aneinander, während er beschämt zur Seite guckte.

„Naruto?“ Der Junge drehte überrascht seinen Kopf nach vorne und erschrak, als er Irukas Gesicht direkt vor seinem sah. Das Gesicht des Lehrers hatte ein gefährlich wütendes Grinsen aufgelegt, während eine Zornesader auf seiner Stirn pochte und er durch zusammen gebissenen zähne den nächsten Satz presste.

„Könntest du bitte aufhören jedes Ammenmärchen auf bare Münze zu nehmen und einmal dein Quäntchen Verstand anstrengen?“ Wie als wäre es nicht genug, guckte ihn Naruto nun an, als sei er eine Kreuzung aus Osterhase und Zahnfee.
 

„Hä?“ Wieder platzte Iruka der Kragen.
 

„HER GOTT NOCH MAL HÖR AUF JEDEN SCHEIß ZU GLAUBEN! UND STRENG MAL DEINEN GRIPS AN!“

Dabei hatte Iruka eine Hand auf Narutos Kopf gelegt und drückte etwas zu.

„Ai! Ai! Ai! Iruka-sensei, nicht! Sonst ist mein Kopf gleich eine Scheibe!“ Naruto zog an dem Handgelenk des Lehrers, der ihn auch prompt losließ.

„Aber warum erzählen die Leute das dann?“ Zischend rieb sich der Junge den Kopf und stand endlich vom Boden auf.

„Die haben was falsch in den Hals bekommen.“ Damit war für Iruka auch schon das Thema gegessen. Er hatte sich damit heute schon genug rumgeschlagen und hatte jetzt echt keine Lust mehr noch darüber nachzudenken.

„Oh. Aber sie haben doch Kakashis Haustürschlüssel.“ Leider schien das Gespräch für Naruto nicht beendet zu sein.

„Ja weil ich mich, so lange er auf Mission ist, um sein Haus kümmern soll.“, begründete der Ältere trocken.

„Oh ach so.“ Der Junge schien zu verstehen.
 

„Ich werde da auch gleich noch hingehen.“ Damit richtete sich Iruka nun wieder ganz auf.

„Oh darf ich mit?“ Die Neugier in Naruto war unübersehbar.

„Kakashi-Sensei hatte vor einiger Zeit erwähnt, dass er umzieht und ich ihn in seiner neuen Bleibe ja mal besuchen könnte. Ich würde schon gerne sehen, wo er wohnt. Sakura weis es ja auch schon.“ Iruka musste drauf leicht lächeln, da Naruto gerade schon etwas eifersüchtig quengelte. Er fühlte sich wohl etwas ausgeschlossen. Na, das kann man aber ändern und Iruka glaubte nicht, dass Kakashi etwas dagegen haben würde.

„Ich denke da spricht nichts dagegen.“ Iruka nickte den Jungen zu und zusammen machten sie sich wenig später auf den Weg zum Hatake Anwesen.
 

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So, das war es auch wieder. So langsam wird es ja. Ich habe die beiden Herzchen ja nun langsam da, wo ich sie haben will. Ich frage mich echt, ob jemand Kakashis Gedanken erahnen kann. xD

Ich gebe mir echt Mühe, es nicht zu offensichtlich zu machen.

Natürlich freue ich mich auch immer über eure Meinung.

Naja, ansonsten wünsche ich euch nun einen schönen Restsonntag und natürlich auch eine schöne Restwoche.

Bis dahin sage ich, man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 11: Nachrichten

Möp
 

Da bin ich wieder.

Ich war die Woche etwas platt und reichlich im Stress, ich hoffe doch das neue Kapitel ist lesbar geworden. Einige Stellen habe ich gefühlt 10 Mal umgeschrieben, bis sie mir einigermaßen gefallen hatten, das hat echt viel zeit gekostet.^^
 

So, nun wünsche ich euch auch schon viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 11: Nachrichten
 

Naruto und Iruka liefen ganz gemütlich die Hauptstraße entlang, auf der noch immer einiges los war. Man konnte es sozusagen als Feierabendverkehr bezeichnen, denn dieser herrschte um diese Zeit auf Konohas Straßen immer, da langsam die Läden schlossen und der größte Teil der arbeitenden Fraktion in den wohlverdienten Feierabend ging. Letzte gehetzte Einkäufe wurden erledigt. Nicht wenige Eltern holten ihre Kinder von Jugendclubs, Vereinen, oder Spielplätzen ab.
 

Andere wiederum waren erst jetzt auf den Weg zum Schichtwechsel, um ihrer Arbeit nach zu gehen. So auch Kotetsu und Izumo, die zur Strafe Wachdienst am Haupttor aufgebürdet bekommen haben, selbstverständlich wegen der Rangelei am Mittag. Nicht dass sie etwas dagegen hatten, es war ihrer Meinung nach der ruhigste und entspannendste Job, den man sich nur vorstellen konnte, aber diesen auch noch nach der harten Arbeit bei Tsunade im Büro erledigen zu müssen und das als Nachtschicht, war echt hart. Würden sie nur einschlafen, wären sie einen Kopf kürzer. Ihre Ablösung, würde erst um 6 Uhr morgens auftauchen. Genma hatte es aber auch nicht besser erwischt, er durfte im Archive eine ganze Sektion entrümpeln. Iruka hoffte nur, dass er sie auch ordentlich wieder einräumte. Aber das würde er ja wohl bald bemerken, wenn er dort wieder etwas suchen sollte.
 

Kotetsu und Izumo jedenfalls schlurften mehr die Straße entlang als sonst was und schienen schon regelrecht ausgelaugt zu sein. Wie eine träge Masse, bestehend aus zwei Chunin und deren Rüstungen, schlabberten sie über den steinigen und erdigen Weg der Hauptschlagader des Dorfes. Tsunade musste sie noch ganz schön hart ran genommen haben, nachdem Iruka Feierabend gemacht und das Dienstbüro geschlossen hatte.

Sie bemerkten den Lehrer und den Blondschopf nicht mal, als sie wesentlich schneller, aber immer noch richtig gemütlich an ihnen vorbei gingen. Man konnte es beinahe damit vergleichen, als wenn ein Bobycar gerade gemächlich an einem Auto vorbeizog.
 

Sie schenkten dem schlabberndem Häufchen Elend nur einen fragenden Blick, während sich etwas Schadenfreude auf Irukas Gesicht breit machte, da die beiden mitgeholfen hatten diese dummen Gerüchte in die Welt zu setzen. Ob davon jedoch alles nur Gerüchte waren, war eine ganz andere Kiste? Iruka wusste es ganz tief in sich, das es auch an Gerüchten immer ein Fünkchen Wahrheit gab, nur an diesem Gerücht gab es wahrscheinlich nicht nur einen Funken Wahrheit, sondern schon eine brennende Kerze voll davon.
 

Ganz tief in sich drinnen wünschte er sich, dass dieses Gerücht wahr werden würde, aber er gestand es sich einfach nicht ein, er schob es eiskalt auf seine Arbeit und den Stress, den er in letzter Zeit hatte.

„Da ist es!“ Naruto holte den Lehrer aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie schon auf der Straße der Familienhäuser angekommen waren und Naruto aufgeregt vor dem Hatake Schild auf und ab sprang. Der Junge war etwas vor geeilt, als er den Namen gesehen hatte und bestaunte nun das Anwesen.

Es war zwar groß, aber nicht so groß, wie das Anwesen der anderen Clans in Konoha, jedoch schon groß genug, dass sicher eine größere mehrköpfige Familie drin wohnen konnte. Wahrscheinlich sogar mit 4 oder 5 Kindern, die jeder ein eigenes Zimmer bekommen könnten. Zumindest erweckte es von außen den Anschein. Es entsprach dem Gemisch aus dem typischen Stile eines japanischen Anwesens, verbunden mit der Moderne, die jetzt überall in der Stadt zu finden war. Rund um das Haus verlief eine Veranda in Kastanienbraunem Holz, welches sich auch an den Wänden des Hauses in einzelnen Verstrebungen wieder fand. Ansonsten war das Haus verputzt und in einem angenehmen Beigeton gehalten.
 

Der Vorgarten war nicht so groß, wie der eines normalen Clananwesens, aber groß genug, um in einer dichten Stadt, als großer Garten bezeichnet werden zu können. Der Weg der zum Eingang führte bestand aus Kies, der von fein säuberlichen, aber verschiedenförmigen dunkelgrauen Steinen umrandet wahr und so die saftig grünen Wiese abtrennte. Rund um das Grundstück herum spannte sich ein Mannshoher Lattenzaun. Genau an diesem befand sich rechts von Iruka, ein erdiger quadratischer Platz. An dessen Ende stand ein dicker Holzstamm, der von einer Tatamimatte umwickelt worden war, die schon reichlich mitgenommen wirkte. Sie war wohl oft benutzt worden. Ihrem Aussehen nach zu urteilen, war es aber schon sehr lange her und Iruka sprach hier nicht von ein paar Wochen, nein, sondern von Jahren. Daneben jedenfalls waren zwei Bäume, die dem Platz genug Schatten spendeten, an denen alte Zielscheiben hingen, die reichlich eingerissen wirkten und genauso alt wie die Tatamimatte.

Dann an der Wand weiter stand eine Trainingsattrappe, an der man an herausstehenden Stöcken das Abwehren und Kontern von Schlägen üben konnte. Alles in allem wirkte der Platz reichlich benutzt und wirklich alt. Er bedarf auf jeden Fall dringend einer Restaurierung.
 

Außerdem war er noch durch eine höhere Hecke abgetrennt und befand sich direkt an der Veranda eines kleinen Dojos, das sich rechts hinten auf dem Grundstück zu befand. Dort musste Kakashi wohl als Kind immer trainiert haben.

Links von ihm war ein Stumpf auf einem sandigen Platz, der reichlich Schnittstellen und risse zu haben schien. Direkt geradeaus war der Vorgarten einfach nur schön bestückt und es befand sich sogar eine Bank rechts vom Haus, von der aus man das Trainingsgelände gut überblicken konnte. Sie lud regelrecht schon zum ausruhen ein. Irgendwie sagte Irukas innere Stimme ihm, das dies definitiv nicht Kakashi gemacht hatte.

Ein kleiner Steinerner Brunnen, an dem das beständige klacken eines Bambusröhrchens ertönte, versprach Idylle pur.
 

Naruto stand mit offenem Mund im Eingangstor des Grundstücks und konnte es anscheinend nicht fassen.

„Warum hat er nicht schon immer hier gewohnt? Das ist doch unglaublich! Hätte ich so etwas würde ich doch nicht freiwillig in so einem schäbigen kleinen Zweizimmerapartment leben wollen.“

„Nun ja weißt du, so schön das Haus auch ist, es beherbergt eine schwere Vergangenheit. Aber das solltest du ihn am besten selber Fragen. Er kann es dir besser erzählen, wenn er es denn überhaupt macht.“

Iruka lief einfach an Naruto vorbei, der ihm schweigend nach sah. Der Lehrer wusste einfach, dass der Blondschopf es verstanden hatte und deshalb nicht weiter nachfragen würde. Es war etwas persönliches und das musste er immerhin mit Kakashi selber klären. Iruka konnte ja nicht einfach Dinge herumerzählen, die ihm im Vertrauen gegeben worden waren.
 

Während Iruka die Veranda erreichte, an der auch die Haustür zu finden war, holte ihn Naruto nach einiger Zeit wieder ein und stand schließlich neben ihm, als er gerade die Tür aufschließen wollte. Langsam drehte Iruka den Schlüssel herum, bemerkte aber gleich, dass die Tür nicht abgeschlossen war, worauf sich direkt fragend eine seiner Augenbrauen in die Höhe kämpfte.
 

„Iruka-sensei? Waren sie schon oft hier?“
 

„Nein. Eigentlich erst einmal.“ Verlegen grinste der Lehrer, wurde dann aber wieder nachdenklich.

„Ich frage mich nur warum er mir einen Schlüssel gibt, wenn er eh nicht abgeschlossen hat.“ Während Iruka seine Gedanken laut verkündete, zog er den Schlüssel auch schon wieder heraus.

„Was? Er hat nicht abgeschlossen? Dann kann hier ja jeder ein und aus gehen.“

Kaum, dass Iruka seine Hand weggenommen hatte, riss Naruto auch schon die Tür auf und lief in das Haus hinein.
 

„Naruto! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht so in die Wohnungen anderer stürmen, als wäre es deine!“
 

Der Lehrer war dem Jungen zwar direkt gefolgt, aber konnte schon jetzt nur noch dessen Schuhe im Eingangsbereich liegen sehen. Wahllos dahingeworfen lagen sie da, weshalb der Lehrer gleich wieder einen mürrischen Blick aufsetzte. Er fragte sich, ob er es jemals lernen würde, seine Schuhe ordentlich hinzustellen. Seufzend schüttelte der Lehrer den Kopf und stellte sie ordentlich beiseite, so dass niemand darüber fallen würde. Dann zog er seine Schuhe aus und stellte sie daneben, damit er schließlich dem Jungen folgen konnte, um ihn an irgendwelchen Verwüstungstaten zu hindern.
 

„Hast du mir überhaupt zugehört?“ Während er etwas verärgert versuchte mit Naruto Kontakt aufzunehmen, sah er sich um. Er stand in einem angenehm hellen, nicht überladenen Eingangsbereich. Naruto musste wohl direkt den Lichtschalter gefunden haben. Der Boden war aus Holz und hatte eine schöne Eichenfarbe. Die Wände waren in einem matten Weiß gehalten. An einigen Stellen waren Holzverstrebungen zu sehen und am Ende des Flures befand sich eine Treppe, die wohl in den ersten Stock ging. Diese war ihm bei seinem ersten Aufenthalt nicht aufgefallen, hatte er doch eher darauf geachtet, hier schnell herauszukommen. Links und rechts waren mehrere Türen, die in angrenzende Räume führten. Aus allen, bis auf einer kam schon Licht. Naruto war wohl so schnell gewesen und war einfach in jeden Raum gestürmt, den er gefunden hatte. Jeden, bis auf diesen einen und genau dieser weckte Irukas Aufmerksamkeit. Es war die letzte Tür hinten rechts, aus der noch kein Licht drang. Natürlich, wie als hätte er den Braten gerochen, ging auf einmal dort das Licht an und ein erschrockenes Quietschen seitens Naruto war zu hören, als auch schon ein Geräusch zu vernehmen war, dass nur damit beschrieben werden konnte, als wäre etwas schweres auf den armen Jungen gelandet. Mit hochgezogener Augenbraue kam Iruka schließlich auf den Raum zu und sah hinein. Das was er sah, ließ ihn gleich schmunzeln.
 

Naruto hatte Bekanntschaft mit Bulls Hintern gemacht, der sich einfach kurzerhand auf den Eindringling drauf gesetzt hatte und ihn so womöglich noch ersticken würde. Zuckend und rudernd guckten die Arme des Jungen unter dem riesen von Hund hervor. Man konnte sehr wohl noch das dumpfe Gefluche hören, welches der voluminöse Hundehintern erstickte, leider aber nicht mehr verstehen. Trotzdem waren die abgehackten Laute als Fluchen zu erkennen.

Irgendwann schaffte es der Blondschopf, sich irgendwie unter dem Hund hervor zu graben und erst mal wieder nach Luft zu schnappen.

Kurz atmete er ein paar mal tief durch, ehe er den Hund anmaulte.

„Bull geh von mir runter! Ich bin kein Sitzkissen!“ Doch der Hund dachte nicht daran, er ließ sich wie ein Nasser Sack einfach auf den Jungen plumpsen, der vorne zwischen seinen Beinen versuchte hervor zu kriechen. Mit einem quietschenden Gurgeln war der Junge schließlich fast ganz unter dem Hund verschwunden.

Iruka konnte dabei nur lachen. Er beobachtete, wie Naruto gerade so seinen Kopf zwischen den Vorderpfoten der Bulldogge hervor schob und reichlich zerzaust wirkte, ehe eine große schlabbernde Zunge seine Haare in eine Richtung gelte.
 

„Bull!“
 

„Tja Bull hat dich wohl gerne.“ Auf den Kommentar ließ Naruto einfach den Kopf auf den Boden sinken, der mit einem dumpfen Geräusch seine Ankunft bestätigte.

Bull brummte derweil zufrieden und wackelte nun fröhlich mit dem Hinterteil.

Iruka hockte sich vor Naruto, der sich wohl von so viel Liebe erschlagen fühlte. Ja auch Naruto kam gut mit den Hunden von Kakashi aus. Pakkun schaffte ihn immer mit seinen Argumenten und mit Shiba leistete er sich des Öfteren fetzige Wortduelle, die meist darauf hinaus liefen, dass Shiba ihn beißen will, oder … umgedreht. Die Hunde hatten ihn damals auch schon einmal beim Training vergraben. Sie hatten ihn wohl zu der Zeit noch nicht wirklich ernst genommen. Es hatte lange gedauert, bis er ihren Respekt erlangt hatte, aber er hatte ihn sich verdient. Immerhin hatte er ihn sich hart erkämpft. Er war damals so zu sagen einer von ihnen geworden und hatte einen komischen Aufnahmeritus hinter sich gebracht, den sie ihm auf die Nase gebunden hatten, als er noch klein war.

Eigentlich wollten sie ihn damit nur verarschen, aber irgendwie hat sich das alles doch zu seinen Gunsten gedreht, da sie am Ende noch zusammen gegen feindliche Shinobi kämpfen mussten, die damals versucht hatten In Konoha wichtige Dokumente zu stehlen. Zu dieser Zeit hatte Naruto mit ihnen zusammen die Teamarbeit des Jahres geleistet. Nun ja, seit dem auf jeden Fall, hatten sie ihn schon eher akzeptiert. Zwar respektierten sie ihn, aber das hielt sie nicht davon ab, ihn immer noch aufs Korn zu nehmen.
 

Iruka war damals der einzige, der sich, kaum das er auf der Bildfläche aufgetaucht war, den nötigen Respekt durch seine dämonische Aura, als er mal wieder an die Decke gegangen war, verschafft hatte. Seitdem waren die Hunde irgendwie lieb zu ihm, ja schon eher handzahm. Naruto, welcher geglaubt hatte, er hatte das unmögliche geschafft, hatte damals mit offenem Mund vor ihm gestanden, als er sah, wie die Ninken auf Iruka hörten. Normal hörten sie nur auf Kakashi und selbst der bekam den einen oder anderen Spruch ab. Es war eben ein Rudel für sich.

Jetzt jedenfalls hatte der Lehrer trotzdem einen Fehler gemacht, da er sich vor Naruto und Bull hin gehockt hatte. Die Dogge nutzte direkt Irukas Unachtsamkeit und drückte sich mit den Vorderpfoten hoch, ehe sie dem Mann einmal quer durchs Gesicht schlabberte, was der Lehrer mit einem recht wenig begeisterten Gesichtsausdruck kommentierte. Die Hundesabber ran regelrecht sein Gesicht herab und tropfte auf den Boden.

„He Bull, du machst den Jungen ja platt wie eine Briefmarke!“ Kam auf einmal die amüsierte Stimme Shibas hinter ihnen hervor. Bull hechelte nur stolz und schleckte sich einmal über sein Maul.
 

„Oh, hallo Shiba.“ Iruka nahm sich ein Taschentuch aus seiner Tasche und wischte sich Bulls Sabber ab.

„Wo ist denn der Rest von euch?“

„Nur noch wir sind hier, der Rest wurde schon gerufen.“ Kam auf einmal Guruko gefolgt von Akino hinter Bull hervor.

„Nur ist gut, das halbe Rudel ist ja noch da.“ Naruto nutzte die Gelegenheit, als Bull von ihm runter ging und setzte sich im Schneidersitz vor die Hunde, während er seinen Nacken lockerte. Verwundert blinzelte der Lehrer, als alle Hunde auf einmal vor ihm Platz nahmen und ihn aus Reih und Glied abwartend betrachteten, als würden sie schon auf die nächste Frage warten. Diese jedoch stellte Naruto, weshalb alles Hunde gleich einheitlich ihren Kopf zu dem Blondschopf drehten.
 

„Wie lange sind sie denn schon weg?“
 

„Hmmm, etwa 3 Stunden?“ Shiba drehte seinen Kopf kurz zur Uhr des Raumes, die an der Wand hing und sah dann wieder zu Naruto zurück. Irukas Gedanken sortierten sich. Wenn die andere Hälfte des Rudels schon so lange unterwegs war, dann muss sicher etwas passiert sein, vielleicht brauchte aber Kakashi nur ein paar extra Spürnasen, die ihm bei seiner Arbeit halfen.

Als Iruka gerade zu einer Frage ansetzen wollte, stieß Bull auf einmal ein freundliches tiefes Bellen aus, das sich eher wie eine Verabschiedung anhörte, ehe er auch schon verpuffte.

„Naja, scheint so, dass das halbe Rudel nicht reicht.“ Akino grinste und verpuffte ebenfalls.

„Bis später Iruka!“ Dann verschwanden auch Shiba und Guruko.

„Ich hoffe doch, dass nichts schlimmes ist." Iruka dachte an sein komisches Gefühl, was er gehabt hatte, als der Jounin gegangen war. Er hatte so eine Vorahnung, gehabt, die ihm sagte, dass irgendwas noch passieren würde. Jetzt jedoch blieb das Gefühl aus, nein nicht ganz, es war noch ganz leicht da, aber nicht so stark wie vorher. Hatte er es sich nur eingebildet, oder lag es daran, weil es einfach die Situation gewesen war, als Kakashi sich bei ihm verabschiedet hatte und er ihn ja praktisch damit überrascht hatte. Seufzend stand Iruka wieder auf. Er machte sich eindeutig viel zu viele Gedanken. Außerdem würde Kakashi schon auf sich aufpassen. Der Mann war nicht umsonst ein Überlebenskünstler und noch dazu der gefürchtete Kopierninja Konohas.
 

Iruka konnte sich noch so viel einreden, um Herr dieser Sorge zu werden, es reichte einfach nicht. Sie blieb einfach warnend in einer Ecke seines Gemüts stehen und schienen ihn von dort aus zu erreichen, wie als würde jemand in seinem Hinterkopf immer wieder sagen, dass er falsch lag, auch ein Hatake war nicht unsterblich.

»Jetzt ist gut! Ihm passiert schon nichts, Gai und Yamato sind bei ihm.«, versuchte er sich erneut zu beruhigen, wurde aber gleich von Naruto aus seinen Gedanken gerissen. Zum Glück.

„Ach Kakashi-sensei brauch nur wieder seine Schnüffler, damit er die Spur wieder findet.“

Naruto schien das Ganze schon reichlich locker zu nehmen, was Iruka doch etwas verwunderte. Der Junge schien aber auch großes Vertrauen in seinen ehemaligen Sensei zu haben. Vielleicht sollte er es einfach auch haben, ja genau, Kakashi würde schon wohlbehalten zurückkommen.
 

„Was willst du nun hier machen? Es sieht doch ganz ordentlich aus.“ Naruto kratzte sich am Kopf.

Jetzt sah sich Iruka auch erst um und konnte erkennen, dass sie sich im Wohnzimmer befinden mussten, schließlich stand mitten im Raum eine gemütliche Wohnlandschafft, die zum Fernsehen einlud, währen da nicht gefühlt vier ganze Hunde in Form von Haaren drauf. Der hundehaarübersäten Couch gegenüber befand sich der Fernseher. Desweiteren stand ein steinerner Couchtisch zwischen diesem und der großen beigen Eckcouch. Überall auf dem Boden sah er noch irgendwelche schlammigen Überreste, die darauf hindeuteten, dass die Hunde wohl die meiste Zeit hier waren, da er aus ihnen Pfotenabdrücke erkennen konnte, die eindeutig von ihnen stammen mussten. Von wem sonst? Von Kakashi sicher nicht, wobei, er sah auch den einen oder anderen schlammigen Fußabdruck, der in die Küche lief. War der Kerl doch tatsächlich durchgelatscht und hatte es über den Boden verteilt. Wenn er wieder zuhause war, würde er ihm was erzählen. Wenn...
 

Kakashi hatte zwar die Küche in Schuss gehalten, bis auf den Boden, schien aber noch nicht weiter fortgeschritten zu sein. Das war nur normal, wenn er dauernd unterwegs war, alles konnte er auch nicht sofort erledigen. Außerdem müssen seine Ninken wohl bis dato hier alleine gelebt haben. Wie sollten sie sonst in sein kleines Zweizimmerapartment passen. Da würde Bull schon reichen und es war mehr als voll.

Iruka seufzte.

Und sowas nannte Naruto ordentlich. Er gab zu, viel lag hier nicht rum, aber der Dreck und vor allem der Staub, sowie die Hundehaare waren noch nicht weg. Das Haus könnte man bei Ibiki als neuste Folterkammer anmelden, falls mal ein Allergiker befragt werden sollte. Der würde schon auf 100 Meter Entfernung freiwillig auspacken.

„Normal, dass du das als ordentlich bezeichnest. Das kann ich verstehen bei deinem Saustall zuhause. Trotzdem werden wir den Raum jetzt auf Vordermann bringen und der arbeitenden Fraktion ein deftiges Mahl zubereiten!“ Auf Narutos Gesicht spiegelte sich Unwillen wieder.
 

„Aber Iruka-sensei!!! Das heißt ja …“
 

„Wir putzen!“ Mit den letzten Worten duldete der Lehrer keine Wiederworte und gesagt getan, nachdem sie sich den Rest des Hauses angesehen hatten, hatte der Lehrer auch kurze Zeit später die gewünschten Utensilien gefunden. Er drückte Naruto Besen und Schüppe in die Hand, während er einen Eimer Wasser und den Rest besorgte, den sie noch so brauchten.
 


 

Später saßen sie total geschafft nebeneinender auf der Couch und entspannten. Das Essen für die Ninken war schon bereit und brauchte nur aufgewärmt werden, ihr eigenes Essen blubberte gerade vor sich hin und würde in wenigen Minuten fertig sein, wenn der Reiskocher seinen Inhalt als fertig deklarierte.

In weiser Voraussicht hatte Iruka das Wohnzimmer mit Zeitungen ausgelegt, da wenn die Hunde wieder zurückkamen, sie wohl hier erscheinen würden. Seine Shinobikenntnisse hatten bei der näheren Betrachtung der Fußspuren deutliche Anzeichen dafür gefunden, dass sie in diesem Raum gestartet waren. Da hatte er einfach eins und eins zusammengezählt.

Es dauerte auch nicht mehr lange, als auch schon der Reiskocher verkündete, das sein Inhalt fertig war. Fröhlich sprang Naruto auf und eilte in die Küche. „JAYYY! ESSEN!“ Iruka folgte ihm kopfschüttelnd.
 

Einige Zeit später rieb sich schließlich der Junge sattgesättigt den Bauch. Zusammen hatten sie an der Kücheninsel gegessen und ihr mahl verspeist. „Das war echt lecker Sensei. Es war zwar kein Ramen, aber trotzdem echt sau lecker.“

„Du hast ja auch ganz schön zugeschlagen.“ „Hehe.“ Der Junge grinste schief, wurde aber gleich durch ein zischendes Geräusch auf etwas aufmerksam. Fragend drehte er seinen Kopf.

„Warum liegt hier Zeitung?“ Hörten sie ein bekannte Stimme. Fragend schielte keinen Augenblick später ein hellgrauer Kopf mit schwarzen Kamm drauf durch die Küchentür.

„Willkommen zurück!“ Iruka hatte sich gleich daran gemacht den Topf auf den Herd zu stellen, um das Hundefutter etwas zu erwärmen.
 

„Die Zeitung liegt da, damit ihr falls ihr mit Schlamm besudelt hier ankommt, nicht alles gerade erst frisch geputzte wieder dreckig macht.“ Während der Lehrer das sagte ließ er das Futter keinen Augenblick aus den Augen.

„Ist es das, was ich denke?“ Schnüffelnd hielt der Hund die Nase in die Höhe. Dabei konnte man regelrecht sehen, wie er sich den aufkommenden Speichel weglecken musste.

„Ohhh, das riecht so gut!“ Kam auf einmal die Stimme Pakkuns gefolgt von einem zustimmenden Bellen von Bull, der ebenfalls nun in der Tür saß. Selbstverständlich mit Mopps auf dem Kopf.

Es dauerte auch nicht lange, da tauchten die restlichen Rudelmitglieder auf und die Küche war voll von ihnen. Naruto hatte auf Irukas Befehl hin eine Wasserwanne hingestellt, in denen sich die Hunde die Pfoten abwaschen konnten und anschließend auf Handtücher, die er auf den Boden abgelegt hatte abtrocknen konnten. Ansonsten kamen die Hunde relativ sauber wieder, eben nur die Pfoten, die mit Schlamm bedeckt waren. Als alle ihre Pfoten sauber hatten, füllte auch schon Iruka die Fressnäpfe, ehe er sie zusammen mit Naruto in Reih und Glied vor dem Fenster auf dem Boden stellte. Gleich machten sich die Hunde mit einem einstimmigen "Itadakimasu!" darüber her.
 

„Das schmeckt ja noch besser als letztens!“, bemerkte Shiba.
 

„Normal, wenn Kakashi es nicht anbrennen lässt.“ Iruka grinste.

„Er kann vieles, aber auch ein Genie muss bei irgendwas mal zwei linke Hände haben.“ Akino bestätigte Iruka nur und futterte dann weiter.

„So könnte es immer sein, man kommt heim und ein köstliches Mahl wartet auf einen.“ Schwärmte Uhei. „Kommfs du nun öfers vorbei Iruga?“, fragte Shiba mit vollem Mund, achtete aber anscheinend darauf, dass ihm nichts aus eben diesem fiel, wäre es doch Verschwendung gewesen.

„Ja, Kakashi hat mich gebeten nach dem Rechten zu sehen.“ Iruka nickte und lehnte sich dabei an den Küchentresen, während er der fröhlich futternden Meute zusah.

„Super!“ Damit steckte der Hund auch schon wieder im Fressnapf. Ja wirklich, wenn er nicht aufpassen würde, würde sein Kopf mit Sicherheit drin stecken bleiben. Das dachte sich zumindest Iruka, weshalb er leicht schmunzeln musste.
 

„Wir freuen uns darüber sehr Iruka. Fühl dich aber nicht wegen irgendwas verpflichtet. Wir kommen auch alleine zurecht. Es ist ja nicht so, dass wir das nicht schon jahrelang tun.“ Pakkuns träge ausdruckslose Augen lagen auf dem Lehrer, während er sich seine Schnauze sauber leckte.

„Ich mache das doch gerne. Außerdem wurde ich darum gebeten.“ Das war leider nicht die ganze Wahrheit. Erstens hatte Kakashi ihn nicht darum gebeten, sich um seine Hunde zu kümmern, sondern nur um sein Haus und zweitens machte er es wirklich gerne, so hatte er irgendwie das Gefühl dem Älteren näher zu sein. Zuhause jedenfalls, würde er durchdrehen. Er wusste nicht wieso es auf einmal so war. Irgendwie fühlte er sich, wenn er hier war wohler, nicht so rastlos. Zuhause würde er sich mit Sicherheit nur wieder unbegründbare Gedanken machen. Was wenn..., aber wenn ... und so weiter. Alles Fragen, die er sich stellen würde. Iruka konnte wirklich nicht sagen warum. Vielleicht hatten er und Kakashi ja mittlerweile ein Level der Freundschafft erreicht, dass sie schon als beste Freunde gelten können. Ja, das muss es sein, denn nur beste Freunde machten sich solche Sorgen umeinander. Außerdem würde es diesmal eine längere Mission werden, da machte man sich nun mal sorgen um einen Freund.
 

Den besten Freund.
 

Warum würde er ihn wohl sonst schon praktisch vermissen, obwohl er ihn heute noch gesehen hatte. Vielleicht lag es auch einfach daran, das er wusste, dass er ihn nicht so einfach treffen konnte, da er weit weg war. Sonst war Iruka immer ausgeglichen, wenn der Jounin im Dorf war. Alleine das Wissen darum, dass er irgendwo in der Nähe war, reichte aus, um ihn zu beruhigen. Aber auch das war nicht der Fakt, der ihn so beunruhigte, sondern einfach nur dieses ungute Gefühl, was einfach nicht weichen wollte, in diesem Haus anscheinend jedoch etwas besser zu ertragen war. Um sich noch etwas mehr zu beruhigen, fragte er schließlich das, was ihm auf der Zunge lag.
 

„Sagt mal, was war denn los gewesen?“
 

„Hmm?“ Pakkun sah den Lehrer fragend an und hielt sogar beim Kauen inne.

„Das was ich meine ist, ob alles bei Gai, Yamato und Kakashi in Ordnung ist?“ Er nannte Kakashi extra als letztes, damit die Hunde nicht rochen, das er sich besonders Sorgen um ihn machte.

Der Hund schluckte und brummte kurz resignierend.

„Was wäre er nur ohne uns. Unsere Nasen sind eben einfach unschlagbar.“ Dabei schüttelte der Mopps seinen Kopf.

„Wir sollten nur jemanden ausfindig machen, der einige Informationen für ihn haben würde bezüglich seiner Mission.“ Brachte Uhei hervor, nachdem er sein Futter runtergeschluckt hatte.

„Nichts Weltbewegenes. Eigentlich eine ganz einfache Arbeit, aber der Kerl hatte es geschafft sich gut zu verstecken und seinen Geruch zu überdecken, da mussten wir ausschwärmen, deswegen waren wir auch alle unterwegs. Wir haben seine Spur auf jeden Fall wiedergefunden.“ Shino schien recht stolz zu sein.

„Ach so…“ Iruka verstand und war innerlich sehr erleichtert. Also war der Jounin nicht im Kampf und es ging ihm gut.
 

„Ja die Mission wird wohl länger dauern, schließlich sucht er jemanden, der nicht gerade ungefährlich ist, der Kerl, wie hieß er noch...“

„SHIBA!“ Pakkun ermahnte seinen Kameraden, der direkt respektvoll den Kopf senkte, da er ihn wohl in Plauderstimmung gehoben hatte.

„Entschuldigung, mein Mund ist wieder schneller gewesen.“ Das war etwas, was Iruka an diesen kleinen Mopps sehr erstaunlich fand. Er war zwar der kleinste im Rudel, aber jeder hatte seinen gehörigen Respekt vor ihm und hörte darauf, wenn er was sagte.

„Das habe ich gemerkt, du weißt doch, dass nichts über den Auftrag nach außen dringen darf!“ Auch wenn Pakkuns Gesicht noch so träge und monoton wirkte, hatte es trotzdem etwas belehrendes.

„Ja …“ Shiba schien es begriffen zu haben und widmete sich wieder seinem Napf.

„Ihr habt mich jetzt aber neugierig gemacht, kommt schon!“ endlich meldete sich Naruto wieder zu Wort und schien gleich aufdringlicher denn je zu sein. „Nein, nein! Auf keinen Fall!“ Pakkun schüttelte auch den Kopf, um seine Aussage zu unterstützen und sah den Jungen wohl extra nicht an, damit er ihm nicht in seine bettelnden Augen blicken musste.
 

Der jedoch ging neben dem Mopps in die Knie und schielte ihn bestechend an, jetzt konnte der Mopps dem Jungen nur noch ausweichen, wenn er urplötzlich die Fähigkeit hatte seinen Kopf wie eine Eule zu drehen, oder aber er würde sich ganz wegdrehen.

„Auch nicht, wenn ich euch die tollen Knochen aus der Tierhandlung Petto mitbringe? Ihr wisst schon, die die noch selbstgemacht sind. Frisch gebacken eben.“ Narutos Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, während er breit grinste.

„Hmmm … dafür darfst du eher meine flauschigen Pfoten streicheln. Und die sind extrem flauschig und geschmeidig!“ Er hielt Naruto eine Pfote vor die Nase und schielte ihn nun seinerseits monoton unbeeindruckt, sowie unbestechlich an.

„Ich will nicht deine Pfoten streicheln, ich will wissen auf was für eine Mission ich nicht mit durfte!“ Jetzt war der Blondschopf sichtlich bockig, ja schien sogar fast zu jammern.

„Du durftest nicht mit, weil du sonst nur wieder Chaos anrichtest, die Mission benötigt Fingerspitzengefühl.“ Harte Worte, aber Pakkun sprach die Wahrheit. Das von dem Iruka wusste, weil er eben im Missionsbüro arbeitet, benötigte wirklich Fingerspitzengefühl und eine Rampensau reichte schon im Team. Gai war genug.

„Ja und genau deswegen darf Gai-sensei mit… „ Narutos Blick sprach Bände. Offensichtlich hatte der Junge es auch verstanden.
 

„Ein Idiot reicht.“ Shiba grinste breit. Das waren die Worte, die Iruka gleich wieder das Schlimmste vermuten ließ.
 

„HEY! Ich geb dir gleich Idiot, du Bettvorleger!“
 

„Lieber ein Bettvorleger, als ein Halbaffe.“
 

„Von wegen Halbaffe, du Napfwurst!“
 

„Krapfengesicht!“
 

„Grasdackel!“
 

Als Shiba gerade erneut ansetzen wollte, ging Iruka schließlich dazwischen, was beide Kontrahenten aufhorchen ließ.

„So ich habe mir folgendes überlegt.“ Wie auf Kommando hoben alle anderen Hunde ebenfalls ihre Köpfe und schmatzten fröhlich, während sie den Lehrer abwartend ansahen.

„Wir werden die Hütte mal auf Vordermann bringen, außerdem habe ich vorhin einige unbenutzte Räume gesehen, die könnte man noch schön herrichten, so dass ihr praktisch eure eigenen Räumlichkeiten hättet. Genau, das könnte man einmal mit Kakashi besprechen, wenn er wieder da ist."

Iruka brachte noch einige weitere Ideen an den Tag und schließlich stimmte ihm das ganze Rudel zu. Sie fanden die Idee nicht ganz so schlecht. Natürlich waren sie zwar gerne mit ihrem Besitzer zusammen, aber auch mal für sich sein war nicht so schlecht, vor allem, da Kakashi nun vor hatte hier einzuziehen.
 


 

Seitdem bestand Irukas Alltag aus dem immer wieder kehrenden Rhythmus.

Schule, Missionsbüro, Zuhause einiges erledigen und anschließend zu Kakashis Haus gehen. Irgendwann hatte Pakkun plötzlich eine Nachricht für Iruka dabei, die er ihm gleich überbrachte.

Es war nichts besonderes, aber es ließ Irukas Herz einen Sprung machen. Es sagte nur aus, dass sie wohl bald die Mission beenden konnten, sie schienen dicht dran zu sein und dass alles in Ordnung war. Natürlich hatte Iruka dem Hund eine kurze Zweizeilen Nachricht zurückgegeben, die er dem Jounin überbringen sollte. Seitdem überbrachte Pakkun fast täglich kurze Nachrichten zwischen ihnen, immer zu selben Zeit. Irgendwie freute sich Iruka jeden Abend auf die wenigen Zeilen, die der Jounin dem Hund mitgab.
 

Sein Tagesablauf jedenfalls schien nicht gerade sehr aufregend, aber Iruka konnte nicht anders, jedes Mal, wenn er daran dachte einmal nicht zum Haus zu gehen, überkam ihn gleich diese Leere. Außerdem würde er die Nachricht verpassen, wobei Pakkun ihm die sicher auch bis zu seinem Haus bringen würde. Eines Tages war es aber besonders schlimm, als Iruka das Haus betrat und ihn keiner begrüßte, anscheinend hatte Kakashi wieder seine Ninken gerufen. Eigentlich dachte er, er würde wieder eine Nachricht von dem Mann bekommen, die ihm einer der Hunde direkt überbrachte, aber anscheinend, brauchte Kakashi nun die Hilfe der Vierbeiner.

Iruka kam nun schon seid zwei Wochen täglich hier her und kümmerte sich um alles was anfiel. Die Räume hatte er längst auf Vordermann gebracht und ansonsten gab es nicht mehr sehr viel zu tun.
 

Am Wochenende wollte er sich einmal den Garten vornehmen, der sah hinten fast so aus wie ein Dschungel. Das hohe Gras musste unbedingt mal gemäht werden. Auch vorne wurde es von Tag zu Tag nicht besser, weshalb er beschloss einmal die Gartenfee zu spielen. Iruka fragte sich, wie Kakashi es geschafft haben musste den Vordergarten relative in Schuss zu halten, innerlich wettete er, dass er den armen Yamato schon wieder zu irgendwas genötigt hatte. Der Kerl tat ihm schon manchmal leid, wobei, ... ihn selber hatte es auch nicht besser getroffen. Wie war das? Bei ihm futterte der Jounin sich durch und Yamato erledigte für ihn den Papierkram und sonstige nervige Arbeiten? Iruka hatte sogar davon gehört, dass er ihn manchmal sogar soweit bekam, dass er für ihn bezahlte, obwohl er weitaus mehr verdiente als der arme Chunin. Der Kerl war einfach unmöglich.

Während er noch etwas weiter über diese Art von Kakashi weiterphilosophiert hatte, hatte er das Essen für die Hunde fertig bekommen und wartete geduldig, ob sie noch auftauchen würden. Irgendwann war er eingekuschelt in einer Decke auf der Couch weggenickt.
 

Er träumte unruhig.
 

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Er lief die Straßen in Konoha entlang auf der Suche nach etwas. Es sah alles aus wie immer, die Straßen waren relativ belebt, es war Mittag und irgendwas löste in ihm eine Panik aus, die er nicht beschreiben konnte. Etwas sagte ihm, dass er sich beeilen sollte, sonst wäre es zu spät.

Er beschleunigte seine Schritte, aber irgendwie merkte er, dass er doch langsamer wurde. Die Menschen um ihn herum blieben auf einmal stehen und sahen ihn merkwürdig monoton an, als warteten sie auf etwas.

Er kam immer langsamer vorwärts, bis auf einmal vor ihm Kakashi stand und ihn anlächelte. Irukas Lippen verzogen sich zu einem erwidernden Lächeln und er wollte zu dem Mann eilen, doch ihr Abstand veränderte sich nicht. Es war wie als würde er auf der Stelle laufen, bis sich ihr Abstand sogar zu vergrößern schien.

Der Silberhaarige hielt ihm nur eine Hand hin, als würde er auf ihn warten, würde wollen, dass er zu ihm kam. Er schien auch etwas zu sagen, was Iruka aufgrund des plötzlichen Raunens der Menschen nicht verstehen konnte. Dann blinzelte der Lehrer und plötzlich stand hinter Kakashi ein schwarzer Schatten, der nicht wirklich eine Form zu haben schien, eher glich er einer zerfetzten wabernden Masse, die im entferntesten nur an eine menschliche Gestalt erinnerte, aber wirklich nur erinnerte. Irukas Augen weiteten sich, als er sah, dass sich die Gestalt bedrohlich auf den Silberhaarigen zubewegte. Er versuchte den Mann zu warnen, versuchte ihn erneut zu erreichen, kam aber immer noch nicht vom Fleck. Er konnte nur zusehen, wie die Gestalt Kakashi begann einzuhüllen, als würde sie ihn verschlingen. Iruka schrie, schrie nach dem Jounin, konnte aber nichts ausrichten, nichts außer tatenlos zuzusehen.

Er hatte das Gefühl irgendwas würde ihn zurückhalten, als ob ihn etwas umklammerte, nein, eher als würde etwas Schweres auf ihm drauf liegen und ihm die Luft zum Atmen nehmen. Dann wurde er von einem heißen nach Hundefutter riechenden Wind erfasst und von einer plötzlichen Wasserströmung mitten auf der Straße erwischt. Dann ertönte noch ein lautes Bellen und alles wurde schwarz um ihn herum.
 

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Erschrocken riss er die Augen auf und blickte direkt in Bulls Gesicht, das ihm hechelnd mit besorgter Miene entgegen starrte. Seine Vorderpfoten lagen auf seiner Brust und drückten ihn tiefer in die Couch.

„Was?“ Total perplex blickte er auf den großen Vierbeiner.

„Na aufgewacht?“ Pakkun saß auf dem Couchtisch und bedachte den Lehrer.

„Wir haben uns Sorgen gemacht, du wirktest sehr gequält in Schlaf.“ Erst jetzt fiel Iruka auf, dass er vom ganzen Rudel umringt war, das ihn aufrechtsitzend anstarrte.

Erleichtert, dass es sich wohl nur um einen Traum gehandelt hatte, ließ sich Iruka zurück sinken, während Bull von ihm hinunter ging und sich zu den anderen setzte.

Der Mann fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht und setzte sich schließlich auf, dabei schob er die Decke von seine Beine und legte anschließend seine Arme auf seine Oberschenkel ab, während er sich leicht vor beugte.

„Ich habe nur schlecht geträumt. Danke fürs Wecken, aber wie spät haben wir eigentlich?“

Mit einem hastigen Blick sah Iruka auf die kleine Standuhr im Bücherregal neben dem Fernseher.

Die Uhr zeigte knapp vor 12.
 

„Ach herrje, ich habe über 3 Stunden geschlafen.“, stellte er überrascht fest.

„Schlafende sündigen nicht.“ Meinte Pakkun nur trocken und hüpfte von Tisch.

Die Hunde hatten sich in den zwei Wochen angewöhnt, immer draußen auf zu tauchen, wo Iruka eine Waschwanne hingestellt hatte und zwei große Handtücher bereit gelegt hatte. Dort konnten sie immer ihr Pfoten reinigen, ehe sie das Haus betreten würden.

„Wie geht es Kakashi und den anderen?“, kam gleich die Frage von dem Chunin, der immer erst nachfragte, ob alles in Ordnung war, um seine Sorge, die immer noch da war zu beruhigen.

„Sie könnten mal wieder Baden. Ein Graus für meine feine Nase.“ Kam es von Akino, der sich gemütlich auf den Boden legte und den Kopf zwischen seine Pfoten platzierte.

„Sie sind ja zu einer Herberge unterwegs, da werden sie es wohl machen.“ Shiba setzte sich neben Akino und sah seinen Kollegen mit schiefen Kopf an.
 

„Solange es ihnen gut geht ist alles in Ordnung. Dann sollte ich euch wohl mal belohnen.“, unterbrach Iruka gleich die Unterhaltung der Hunde und lächelte zufrieden. Ein stinkender Kakashi war ihm viel lieber, als ein verletzter oder gar toter.

„Ach ja Kakashi lässt noch etwas ausrichten.“ Damit hielt Pakkun seinen Kopf zur Seite und Iruka konnte an seinem Halsband die kleine Öse sehen, in der immer ihre Zettel klemmten. Auch diesmal hing dort ein kleines Stück Papier.

Sofort ging der Mann zu dem Mopps in die Hocke und nahm ihm das Stück Papier ab.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen entrollte er das kleine Blatt und las.
 

Ich freue mich schon echt darauf bald wieder zuhause zu sein und hoffentlich dein vorzügliches Essen genießen zu dürfen. Yamato kocht zwar ganz ok, aber Gai versalzt es ständig und manchmal frage ich mich was da noch alles drin ist. Aber ich glaube, ich will es nicht wissen.
 

Ein leichter Rotschimmer fand sich auf Irukas Wangen wieder und ein kurzes Schmunzeln brachte er auch zustande, doch dann legte sich seine Stirn in Falten und er wirkte plötzlich recht mürrisch.

„Wo ist das bitte genießen, der Schaufelt alles wie ein Bagger in sich hinein!“ Kam es schließlich beschwerlich von ihm, worauf Pakkun nur den Kopf schief legte. Offensichtlich wusste der Hund nicht, was er meinte, zählte dann aber eins und eins zusammen.
 

„Ist das nicht genießen bei ihm?“ Iruka stockte. Ja, der Mopps hatte recht, normal brauchte Kakashi keine 3 Sekunden und seine Mahlzeit war weg. War er aber bei Iruka und aß dort, ließ er sich wesentlich mehr Zeit. Außerdem nahm er sich sogar Zeit für einen Nachschlag. Mit einem bestätigenden Schnauben zum Hund stand der Chunin schließlich auf und ging in die Küche. Er würde Kakashi gleich eine passende Antwort schreiben, aber erst würde er den Herd anwerfen.

„In 5 Minuten ist das Essen fertig.“

Freude bereitete sich auf den Gesichtern der Hunde aus. Schließlich würde das für sie wieder ein Festmahl werden.
 

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So, das war es auch wieder. Ich mag das Rudel wirklich sehr und irgendwie finde ich die Kombination von Naruto und Shiba cool.^^ Es hat acuh viel Spaß gemacht die beiden zu schreiben.

Ich hoffe jedenfalls, es hat euch gefallen, wenn ja, lasst mir einen Kommi da, wenn nein schreibt mir auch einen rein. :O Oh Gott, was ein schlechter Reim. Egal, da bekomme ich heute noch Spaß. xD
 

Ich wünsche euch einen schönen Restsonntag und natürlich auch eine schöne Woche.

Man liest sich.
 

Baba
 

Bongaonga

Kapitel 12: Sorgen

Möp
 

Und wieder ist eine Woche rum, was heißt, ich komme mit meinem Bollerwagen gefüllt mit dem nächsten Kapitel vorbei. xD Ja, es ist diesmal wieder etwas länger geworden. Beim überarbeiten ist mir einiges zu kurz gekommen und zu ungenau geblieben, weshalb ich noch ein paar hundert.... gut, ich gebe es ja zu, ein paar tausend Worte draufgeworfen habe. xD

Ich hatte wirklich einiges zu kämpfen gehabt, habe es aber doch irgendwie geschafft das Kapitel zuende zu schreiben. Ich hoffe es ist nicht zu schlimm. ich war wirklich an einigen Stellen gefühlte 20 Mal unzufrieden mit dem was ich geschrieben habe. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich die passenden Worte hatte.

Nun gut, genug gejammert.
 

Ich wünsche euch wieder viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 12: Sorgen
 

Es war mittlerweile wieder eine Woche vorüber gegangen und Kakashi hatte eines Tages seine treuen Gefährten nicht mehr gerufen, was hieß, sie hatten seitdem auch keine kurzen Nachrichten mehr ausgetauscht. Es waren genau drei Tage vergangen ohne Kontakt zu dem Silberhaarigen und Iruka wusste weder, ob es dem Mann gut ging, oder ob irgendwas schlimmes passiert war. Von Tag zu Tag wurde er einfach zunehmend nervöser. Es war nicht mal eine Nachricht im Missionsbüro eingegangen, obwohl die Shinobis auf Mission regelmäßig Nachrichten zurückschicken mussten, um den derzeitigen Missionsstand anzugeben. Wurde dies nicht gemacht, ging man davon aus, dass etwas passiert war. Meldete sich ein Shinobi länger als 2 Wochen nicht, galt er erst als vermisst und nach einem weiteren Monat als tot, es sei denn ein Suchtrupp findet eine Spur. Nun ja, es war auf jeden Fall nun schon eine Woche her und keiner wusste etwas über den Verbleib der drei Shinobis. Normal hätte Kakashi Pakkun zwischendurch auch ohne großen Nutzen gerufen, um mit Iruka in Kontakt zu bleiben. Der Mopps hatte sich dann auch immer beschwert und gefragt ob er eine Brieftaube sei.
 

Jetzt jedenfalls war der Lehrer angespannt und fand einfach keine innere Ruhe mehr. Immer wieder war er mit seinen Gedanken bei Kakashi und seinem Team.
 

Warum hatten sie den Kontakt eingestellt?
 

Warum kamen keine Nachrichten mehr am Büro an?
 

Und das Wichtigste von allen.
 

Waren sie noch am leben?
 

Der Lehrer jedenfalls lief gerade die Gänge im Hokagegebäude entlang. Auf seinen Armen trug er einen extrem großen Papierstapel, der ins Archiv gebracht werden sollte. Die Aktenschränke des Missionsbüros wurden wieder ausgemistet und alle Berichte, die älter als 5 Jahre waren, wurden ins Archiv gebracht. Es war mittlerweile die fünfte Fuhre, die Iruka davon schleppte und seufzend seinen Gedanken nach hing, die sich eh nur um ein einziges Thema drehten. Selbst seine Schüler merkten, das der sonst so aufgeschlossene und fröhliche Lehrer eher bedrückt wirkte. Hatten sie ihn doch heute erst versucht aufzumuntern, indem sie ihn versucht hatten zum Lachen zu bringen, beziehungsweise einige der Mädchen ihm Blumen mitgebracht hatten.
 

Als er am Mittag nach der Schule eigentlich nur kurz nach Hause wollte hatten ihn seine Beine voll automatisch zum Hatake Anwesen gebracht. Total überrascht über sich selber, hatte er schließlich im Eingangsbereich gestanden. Er hatte schon nach zwei Wochen das Gefühl gehabt, wenn er in seine eigene Wohnung kam, nicht mehr nach Hause zu kommen. Erst wenn er bei Kakashis Haus war und dort mit den Ninken den Abend verbrachte, fühlte er sich richtig daheim. Es war merkwürdig, aber in seinem Unterbewusstsein, war er schon längst hier zuhause.

Er hoffte der Kontakt zu Kakashi würde bald wieder hergestellt werden. Natürlich hatte Iruka Pakkun direkt gefragt, ob er etwas von dem Jounin gehört hatte, als er im Hatake Anwesen angekommen war, aber leider musste der Mopps verneinen. Hoffentlich war wirklich nichts schlimmes passiert.
 

Iruka schlurfte mittlerweile, mehr in Gedanken als sonst etwas, am Büro der Hokage vorbei und hörte noch durch die Tür ihre aufgebrachte Stimme. Wie automatisch blieb er stehen und horchte unbewusst auf. Eigentlich war er kein Lauscher, jedoch schien sein Unterbewusstsein diesmal anderer Meinung zu sein.

Leider vernahm er nur einige fetzen, aber die Stimme von Tsunade, die mehr als entsetzt wirkte, hatte einfach seine Aufmerksamkeit gewonnen. Es hörte sich jedenfalls nach nichts gutem an.

»Hmmm, muss wohl was ernstes sein.« Er wollte gerade weitergehen, als er ganz deutlich Kakashis Namen aus dem Raum hörte. Sofort hielt er den Atem an, um mehr verstehen zu können, doch die Stimmen waren plötzlich verstummt, als wären die im Raum befindlichen plötzlich verstorben.
 

Keine Sekunde später vernahm er auf einmal das Klicken der Tür, die gerade geöffnet wurde. In ihr tauchte Genma auf, der noch letzte Anweisungen zugerufen bekam. An Genma vorbei konnte Iruka Yamato und Gai erkennen, die anscheinend zurück waren, das aber reichlich lädiert. Sie hatten definitiv schon einmal bessere Tage gesehen.

„Sieh zu, dass der Suchtrupp losgeschickt wird! Kakashi ausfindig zu machen hat nun Priorität!“ Brüllte Tsunade noch hinterher, worauf Genma nur mit einem kurzen und knappen „Jawohl!“ antwortete, aber in seiner Bewegung inne hielt, als er Iruka vor sich stehen sah.
 

Währenddessen redeten die im Raum befindlichen Shinobi weiter.

„Wir sind getrennt worden, eigentlich müsste er längst hier sein! Wir sind zwar in einen Hinterhalt geraten, konnten auch den Nukenin sicher stellen, aber einer von uns musste den Lockvogel spielen, um die Anderen auf eine falsche Fährte zu locken. Da wir schon stark verwundet waren, kam nur noch Kakashi in Frage, da wir es niemals geschafft hätten. Leider haben wir den Kontakt verloren. Wir wissen nicht einmal, ob er noch lebt, oder nicht.“ Hörte Iruka die Stimme von Yamato, die nicht mehr so kräftig wirkte, sondern eher reichlich geschafft. Auch ein Husten konnte der Chunin zwischendurch nicht mehr zurückhalten.

In dem Moment, ließ Iruka die Papiere mit einem lauten Klatschen und Rascheln fallen, was die vier im Raum befindlichen Shinobis und das Schwein Tonton aufhorchen ließen. Offensichtlich war ihnen erst jetzt aufgefallen, das Genma noch immer in der Tür stand und den unerwarteten Besucher betrachtete. Genmas Gesicht jedenfalls verzog sich mitleidig und er senkte den Kopf, ehe er die Tür ganz auf schob und davon eilte, um wahrscheinlich seiner Pflicht nach zu kommen.
 

Irukas Blick schrie reine Fassungslosigkeit, während ihm unverkennbar purer Schock ins Gesicht geschrieben stand. Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht gezogen wurde, was nur heißen konnte, dass er mit Sicherheit blasser als ein Toter war. Mit hängenden Armen stand er dort, sie hatten ihm einfach nach dieser Nachricht den Dienst versagt. Immer wieder hämmerte es in seinen Kopf wieder, dass der Jounin schon vielleicht gar nicht mehr am leben war. Er würde ihn vielleicht nie wieder sehen, seine penetrante aufdringliche Art nie wieder spüren und sich nie wieder darüber aufregen können, dass er sich praktisch immer selber einlud.

„Iruka?“ Tsunade sah verwundert durch die offen stehende Tür. Voll automatisch stand sie langsam auf und ging um ihren Schreibtisch herum, während sie ihren Blick nicht von dem Lehrer abließ und mit einer Hand über die Tischplatte fuhr. Langsam kam sie auf den Mann zu und verzog etwas mitleidig die Lippen, versuchte dann aber ein aufmunterndes Gesicht aufzusetzen, was ihr durch die besorgt zusammengezogenen Augenbrauen nicht recht funktionierte.
 

„Iruka komm doch rein.“ Damit drehte sie sich um und bedachte Gai, sowie Yamato mit einem ernsten Blick.

„Und ihr geht sofort ins Krankenhaus und lasst euch dort behandeln!“

„Jawohl!“ Jedoch, bevor sie gingen, trat Gai noch auf Iruka zu und legte ihm eine Hand auf die Schultern.

"Mach dir keine Sorgen Iruka, mein Rivale wird sich schon nicht so leicht kleinkriegen lassen! Das Feuer brennt stark in ihm!" Ein kurzes Perlweißgrinsen Gais, sowie zustimmendes Nicken seitens Yamato später, verpufften die beiden Shinobis. Somit war Tsunade mit dem Lehrer alleine.

Der Lehrer war zwar ohne es zu merken ein paar Schritte in den Raum hinein gegangen, stand jedoch immer noch wie verwurzelt am Eingang und wurde schlussendlich von der Frau tiefer in ihr Büro hineingeleitet, indem sie ihm eine Hand auf die Schultern legte, als sie neben ihm stand und ihn einfach vor sich her dirigierte. Als Medicnin mussten bei ihr wohl wegen Iruka gerade die Alarmglocken läuten, weshalb sie den Mann wohl auch zu der Couch in einer Ecke des Büros geleitete, wo sie ihm andeutete, dass er sich setzen sollte.

Dann ging sie zur Tür und verschloss diese hinter sich.
 


 

Am Abend, als Iruka im Hatakeanwesen war, ließ er sich nach getaner Arbeit draußen im Garten an einen der Holzbalken der Veranda herunterrutschen. Dabei lag sein Blick sorgevoll auf den viel zu verwilderten Garten. Er konnte nicht genau sagen, wie er noch die restliche Zeit im Missionsbüro überstanden hatte, war er doch die meiste Zeit nun mit seinen Gedanken ganz wo anders gewesen. Sein Körper hatte einfach auf Automatik geschaltet, hatte alles einfach stur wie eine Maschine abgearbeitet, ohne, dass Iruka selber wirklich anwesend war. Sogar Missionsberichte hatte er später so entgegen genommen. Selbst sein Lächeln, sowie die Worte "Danke für deine Arbeit." die er jedem freundlich entgegen brachte, wirkten nicht mehr echt, sondern eher aufgezwungen. Iruka hatte einfach gewusst, dass es jeder bemerken musste, kannten sie ihn doch nur fröhlich, ausgelassen und immer aufopferungsbereit. Depressiv, niedergeschlagen und bedrückt passte einfach nicht in das so gewohnte Bild des Lehrers.
 

Er war die ganze Zeit nur mit seinem Kopf bei Kakashi und achtete gar nicht mehr darauf, was er gerade tat. Er war einfach nicht mehr er selbst. Später dann, weil seine Kollegen offensichtlich das Elend nicht mehr mit ansehen konnten, hatten sie ihn nachhause geschickt. Erst hatte er ablehnen wollen, aber hatte hinterher nachgegeben, da er eingesehen hatte, dass es nichts brachte, wenn er nur noch Fehler machte und das hatte er wirklich gemacht. Er würde damit nur noch mehr Arbeit machen, als er beseitigen würde. Also war er zum wohl seiner Kollegen gegangen. Anstatt aber nach Hause zu gehen, hatten ihn seine Füße direkt hierher getragen.

Als Tsunade ihn heute Mittag in ihr Büro geholt hatte, hatte er ein längeres Gespräch mit ihr gehabt. Sie hatte ihn über die derzeitigen Vorkommnisse aufgeklärt, damit er nicht ganz so im dunkeln da stand. So wusste er zwar, dass die drei Männer ihren Auftrag erfüllt hatten, also den gewünschten Nukenin gefasst und seine Leiche mitgebracht haben, aber immer noch nichts über den Verbleib Kakashis. Dazu konnte leider im Moment noch niemand etwas sagen. Iruka hoffte, dass nicht das Schlimmste eingetroffen war. Er konnte, durfte es sich nicht vorstellen, dass Kakashi nicht mehr am leben war, nicht mehr da war, nicht mehr an seinem Leben teilhaben würde, als wäre er einfach ausradiert worden. Nein, das durfte einfach nicht sein. Jetzt hatte er den aufdringlichen, sowie erst unerwünschten Jounin endlich in sein Leben gelassen, ihn akzeptiert und dann sollte er daraus ausradiert worden sein, wie ein ungewünschter Bleistiftstrich mit einem Radiergummi?
 

Nein, das durfte nicht sein, außerdem war der Jounin für Iruka nicht länger unerwünscht, er war sogar ein willkommener Besucher geworden. Er brachte wirklich Farbe sein graues kleines Lehrerleben und das obwohl dem Jounin die Farbe Grau besser stand als ihm.... Halt, was dachte er da schon wieder? Kurz schloss er seine Augen und atmete einmal tief durch. Ja, er machte sich Sorgen um den Jounin und das nicht gerade wenig, aber das ist nur normal, wenn der beste Freund wahrscheinlich gerade um sein Leben kämpft, oder vielleicht schon.... NEIN! Iruka durfte daran jetzt nicht denken. Tsunade hatte schon recht mit dem, was sie ihm ans Herz gelegt hatte. Sie hatte ihm einen Rat gegeben und den würde er jetzt befolgen.
 

Er solle auf Kakashi vertrauen.
 

Der Kerl war schließlich Zäh wie kein anderer. Er würde zurück kommen.

Aber vielleicht ... brauchte er Hilfe, war schwer verwundet und würde die Nacht nicht mehr überstehen. Er konnte nur hoffen, dass ihn der Suchtrupp finden würde. Tsunade hatte zwei Teams los geschickt, einmal das Team Ino, Shino, Hinata und Kiba, deren Fähigkeiten einfach dafür prädestiniert waren, und das Team Naruto, Sai, Neji und Sakura. Bis jetzt kam aber noch keine Nachricht zurück, ob sie den Jounin gefunden, geschweige denn eine Spur entdeckt hatten. Naruto war auf jeden Fall sofort Hals über Kopf losgestürmt und hatte natürlich dabei wild geflucht. Er hatte noch während des Rausstürmens aus dem Hokagegebäude Tsunade angepflaumt, warum sie ihn nicht mit geschickt hatte. Iruka hatte von ihr erfahren warum.
 

Der gesuchte Nukenin hätte es nur wieder auf den Kyuubi in ihm abgesehen und hatte dafür sogar angeblich eine Art Technik entwickelt. Im Grunde haben sie den Blondschopf nicht mitgeschickt, da Vorsicht besser war als Nachsicht. Sie konnten es einfach nicht riskieren ihn irgendeiner Gefahr auszusetzen.

Außerdem, wenn es irgendjemandem gelingen würde den Kyuubi in die Finger zu bekommen, würde ein wahres Chaos ausbrechen. Deswegen hatte Naruto auch erst schweigend mit wenig aufbegehren eingesehen, dass er hier bleiben sollte. Letzten Endes hatte er es doch bereut. Iruka hoffte einfach nur noch, dass einer der acht Kakashi finden würde.
 

Tsunade jedenfalls hatte am Mittag, nachdem Iruka seinen ersten Schock überwand, gut mit ihm zu kämpfen gehabt. Wie als wäre er in Panik geraten hatte er versucht sich anzubieten den Jounin ebenfalls zu suchen. Er wollte sogar alleine losziehen, aber sie konnte ihn davon abhalten und redete ihm Vernunft ein. Es war einfach eine Kurzschlussreaktion von ihm gewesen, die wirklich einer Panikattacke gleich gekommen war. Er wusste nicht, was die Frau nun von ihm dachte, hatte sie ihn doch schon reichlich schief angeguckt und grüblerisch ihre Augenbrauen zusammengezogen. Iruka wusste, dass sie in dem Moment einfach gerade etwas in ihrem Kopf ordnete, um sich ein klares Bild zu verschaffen, aber wusste nicht was. Besonders, als sie ihm auf einmal mit einem traurigen, aber dennoch aufmunternden Lächeln erneut gut zugesprochen hatte, war der arme Lehrer gänzlich verwirrt gewesen. Irgendwie hatte er das Gefühl, sie hatte gerade etwas erfahren, wovon er selber keinen blassen Schimmer hatte.

Sie hatte ihm nochmals gesagt, dass er Vertrauen haben soll und dass Kakashi nicht so leicht unterzukriegen war. Er war immerhin ein exzellenter Shinobi, der sehr wohl wusste, was er tat. Sie hatte ihm nahegelegt stark zu sein und zu warten.
 

Und genau das tat er jetzt hier. Sitzen und warten, dabei hoffen und innerlich betend, dass es der Nervensäge gut geht.

Er dachte daran, wie Kakashi ihm noch fröhlich vor seiner Abreise seine Schlüssel zugeworfen hatte, damit er zu ihm kommen konnte. Ehrlich gesagt war Iruka nun wirklich sehr froh diese zu haben. Hätte er die Schlüssel nicht gehabt, wäre er bei sich zuhause bekloppt geworden. Er hätte sich durchgehend Gedanken um den Jounin gemacht und er hätte es nicht einmal abstellen können. Hier hatte er wenigstens ein gewisses Gefühl von ... Nähe. Zumindest war er ihm hier näher als bei sich zuhause, dadurch beruhigte er sich auch ein wenig, trotzdem blieb da immer noch dieser Flock in seinem Bauch, der ihm das ungute Gefühl bescherte. Noch dazu kam, dass am nächsten Tag Samstag sein würde und Tsunade hatte ihn für das Wochenende vom Missionsbüro freigestellt. Würde er nun alleine zuhause sein, würde ihm einfach die Decke auf dem Kopf fallen. Er würde nichts zustande bekommen und auf irgendwas konzentrieren würde er sich auch nicht können.
 

Iruka fragte sich manchmal, ob der Jounin ihm den Schlüssel nur gegeben hatte, damit er sich um das Haus und die Hunde kümmern konnte, oder ob es noch etwas anderes gab, was er gerade noch nicht erkennen konnte. Vielleicht hatte er es geahnt, dass Iruka das Haus aufsuchen würde, wenn er länger nicht da war. Schließlich sprach man hier von Kakashi Hatake, dem Mann, der immer richtige Vermutungen anstellte.

Trotzdem warf das noch eine neue Frage auf, die Iruka selber schon die ganze Zeit versuchte zu ignorieren. Würde er auch hier her kommen, hätte er nicht versprochen sich zu kümmern?
 

Iruka zog ein Bein an, so dass er sich leicht vorbeugen und einen Arm auf sein Knie abstützen konnte, nur um sein Kinn auf diesen zu legen und zur Seite zu blicken. Das viel zu hohe Gras wehte leicht im Wind und wurde mit den letzten Strahlen der schon beinahe untergegangenen Sonne in ein schimmerndes Gold getaucht. Auch die Baumkronen verdienten nun die Bezeichnung Krone erst recht, da ihr Blätterdach ebenfalls in diesem schönen schimmernden Gold erstrahlte. Der Himmel durchlief währenddessen einen Farbenübergang, den man beinahe als Kampf zwischen Tag und Nacht beschreiben konnte. Auf einer Seite das Wärme versprechende, sowie freundliche, goldene Rot und auf der anderen das nicht unangenehme, dennoch frische, sowie blaue Violett. Es war sehr schön und normal hätte er es auch genossen, aber jetzt machte er sich einfach Sorgen um seinen besten Freund und konnte den Anblick deswegen leider nicht genießen, da immer wieder die Frage in seinen Kopf auftauchte, ob es Kakashi gut ging oder nicht. Iruka fühlte sich mittlerweile erschöpfter, als wenn er 180 Klassenarbeiten an einem Tag hätte kontrollieren müssen oder so. Diese Ungewissheit zermarterte ihn einfach. Traurig schloss er die Augen und lauschte dem Rauschen des Windes und dem Rascheln der Blätter.
 

„Trottel …“ Flüsterte er mehr in seine Handfläche, als dass er es aussprach.
 

Er war so in Gedanken, dass er praktisch alles um sich herum vergaß.

„Mach dir keine Sorgen.“ Iruka erschrak bei dem Klang der Stimme und ruckte mit seinem Oberkörper herum, während er sich mit der noch eben auf seinem Knie befindlichen Hand auf dem Boden abstützte, um seinen Schwung abzufangen, damit er nicht einfach hintenüberfiel. Seine Augen waren aufgerissen und versuchten erst einmal die Quelle der Stimme ausfindig zu machen, die sich als kleiner brauner Mopps herausstellte, der leicht hinter ihm saß. Iruka hatte es doch tatsächlich einfach nicht bemerkt, wie der Hund zu ihm gekommen war. Wahrscheinlich hätte ihn wer weiß was auflauern können und er hätte nicht einmal einen Angreifer bemerkt. Was war er nur für ein Shinobi... Innerlich schüttelte Iruka über sich selber seinen Kopf. Beruhigte sich aber langsam wieder, nachdem er Pakkun erkannt hatte. Seine eben noch angespannte Haltung lockerte sich und er setzte ein leichtes verlegenes Lächeln auf. "Hallo Pakkun. Habe dich fast nicht bemerkt.", meinte er schließlich. Der Hund jedoch guckte ihn mit trägen Augen an.
 

„Du hast mich nicht bemerkt." Kurz machte der Hund eine Pause, während die trockenen Worte den Lehrer erreichten, der darauf einfach kurz ein nervöses Zucken des unteren Augenlieds bekam. »Der merkt auch echt alles...« Iruka resignierte, der Hund hatte einfach eine zu gute Beobachtungsgabe, als dass er sich hätte so rausreden können. Was will man auch anderes erwarten, schließlich war er einer der Ninken von Kakashi und der hatte natürlich dafür gesorgt, dass seine Hunde was auf dem Kasten hatten. Weiter kam er mit seinen Gedanken jedoch nicht, da der Hund weiter sprach, als wäre Irukas kläglicher Versuch, nicht so auszusehen wie ein blutiger Anfänger, nie gewesen.
 

"Ihm geht es sicher gut. Der taucht schon wieder auf. Manchmal ist er eine richtige Dramaqueen. Er liest einfach zu viel diese Schundbücher.“ Auch wenn der Mopps immer noch einen monotonen Blick drauf hatte, hatte der Mann das Gefühl, er würde ihn aufmunternd angrinsen.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Irukas Lippen, während er sich sichtlich mehr entspannte. Langsam drehte er sich wieder nach vorne und ließ sich schließlich wieder in einer bequemere Position gegen den Holzbalken der Veranda sinken. Er konnte nicht anders, er musste Pakkun recht geben.

„Ja da hast du recht. Er ist manchmal echt eine Dramaqueen.“ Iruka seufzte und lehnte seinen Kopf an den Balken, während er seine Augen schloss und erneut der Stille lauschte.
 

Die Worte des Hundes hatten ihn wieder etwas aufgebaut, nahmen sie doch trotzdem nicht die ganze Sorge von ihm. Es blieben halt immer noch die berüchtigten Worte zurück, die nach dem "Aber was währe wenn...?" fragten. Noch dazu hatte Iruka das Gefühl, als würde er unter Spannung stehen, gefolgt von einem faden Nachgeschmack und einem unerträglichen Drücken in der Brust. Im Unterbewusstsein wusste er ganz genau, was das hieß, wollte es sich nur noch nicht eingestehen. Zu sehr wehrte er sich noch gegen diese Erkenntnis, die er selber nicht wirklich wahrnahm, obwohl sie mit allen Mitteln versuchte seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, die er ihr dennoch verweigerte, als wäre es pure Absicht. Es war wie bei einem Kind, das versuchte seinen Willen durchzusetzen und die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erhaschen, die jedoch einfach stur alles ignorierte und davon ging. Und genau das machte er. Er ging einfach stur vor der Erkenntnis her, ohne ihr die Chance zu geben, ihn erreichen zu können. Es war ihm einfach unbekannt. So fremd, dass es ihn abschreckte und dazu brachte immer schneller davor wegzulaufen.
 

Um nicht weiter den Gedanken nachzuhängen, stand er schließlich auf und machte sich daran im Haus zu verschwinden und endlich ein paar Dinge zu erledigen, die noch erledigt werden mussten. Das würde ihn sicher ablenken. Noch währenddessen spürte er den Blick des Hundes in seinem Rücken. Die trägen Hundeaugen waren ihm den ganzen Weg bis zum Türrahmen gefolgt und klebten beinahe an ihm. Er konnte regelrecht die Sorge in dem monotonen Blick wahrnehmen, die nicht Kakashi galt, sondern ihm. Würde sich der Hund nicht für sein derzeitiges Befinden interessieren, wäre er nicht zu ihm gekommen und hätte auch nicht versucht ihn aufzumuntern.

Ja, der Lehrer war dem Hund dafür sehr dankbar, weshalb er versuchte alles etwas positiver zu sehen und langsam wieder zu sich selber zu finden. Kakashi würde, musste einfach wieder zurückkommen.
 

Am Türrahmen blieb er schließlich stehen und legte eine Hand an diesem, während er leicht seinen Kopf senkte und einmal alle schlechten Gedanken hinunter kämpfte, die ihm diese Sorge bereiteten. Dann drehte er seinen Kopf und lächelte den Hund aufrichtig an. Dann ruckte er herum und drückte den Türrahmen einmal feste zusammen, so dass das Holz sogar schon etwas knirschte. Er hatte beschlossen, dass er optimistisch bleiben musste. Er musste daran glauben, dass es dem Jounin gut ging und er bald zurück kommen würde.

„Ja er wird zurückkommen, denn wenn nicht …“ Irukas Stimme war fest und klang mittlerweile schon zuversichtlicher als vorher. Dennoch machte er eine kurze Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
 

„ … kriegt er es mit mir zu tun!“ Damit stieß er sich vom Rahmen ab und lief ins Haus.
 


 

Nachdem er noch einmal durch das ganze Haus gelaufen und schlussendlich in einem der einzigen Räume angekommen war, die bei seinem zweiten Besuch schon hergerichtet waren, blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte es geschafft sich mit den Ninken und einigen kleinen Arbeiten abzulenken, jedoch als er gerade die Zimmer lüften wollte, stand er auf einmal in dem des Jounins.
 

Es war sehr geräumig und beherbergte schon einiges von dem Mann. Das Bett war schon mit seiner grünen Shurikenbettwäsche bezogen, die Bilder seines Teams und sein kleiner Wecker hatten ihren Platz auf dem kleinen Nachtschränkchen rechts neben dem Bett gefunden, da dieses wiederum links an einer Wand stand und noch einige weitere Dinge hatten ihren Platz im Raum gefunden. Kakashi hatte es wohl versucht möglichst so einzurichten, wie er es bei sich in der Mietwohnung hatte, denn sein Schreibtisch und sein großes Regal, mit den vielen Büchern, standen an der rechten Seite des Raumes nebeneinander, wie er es auch in seinem alten kleinen Schlafzimmer gehabt hatte. Der einzige Unterschied war, dieses Zimmer hatte einfach weitaus mehr Platz und wirkte dennoch noch etwas leer. Hatte der Jounin doch vorher einfach nicht so viel Platz gehabt, um irgendwelche Dinge anzuhäufen, außerdem war er eh ein recht genügsames Schaf. Wozu brauchte er auch so viele Dinge, wenn er einfach die von anderen benutzte, oder sich einfach spontan zum Essen einlud.... Irukas Augenbrauen zogen sich mürrisch zusammen, während sein Blick auf die kleine Zimmerpflanze fiel, die den Namen Ukki trug. Der Hatake hatte diese damals einmal von Naruto bekommen. Sie jedenfalls stand ebenfalls auf dem Nachtschränkchen, damit sie genug Licht bekam, das durch das Fenster, welches sich schräg über dem Bett befand gewährleistet war. Seit Iruka hier hin gekommen war, hatte er sich jeden Tag um die kleine Pflanze gekümmert. Es war die einzige Pflanze, die der Jounin hatte. Der Kerl hatte noch nie wirklich einen grünen Daumen gehabt, deshalb war es auch eine Pflanze, die nicht besonders viel Wasser benötigte. Außerdem war der Mann ja dauernd auf Mission und konnte sich so nicht um irgendwelche Pflanzen kümmern. Wahrscheinlich hatte sich sogar Yamato mehr um Ukki gekümmert, als Kakashi selber. Zuzutrauen wäre es dem Jounin ja.
 

Iruka seufzte und hockte sich vor die Pflanze hin, ehe er an der Unterseite einiger ihrer Blätter entlangfuhr. Dann wandte er seinen Blick auf das Bett, das sich direkt neben ihm befand. Langsam drückte er sich wieder hoch und drehte sich zu der Schlafstätte. Schweigend sah er auf die grüne Bettdecke mit den schwarzen Shuriken. Das Bett wurde nun schon so lange nicht mehr benutzt, es wäre sicher gut das Bettzeug mal auszuschütteln. Iruka konnte einfach nicht anders und ging schließlich schnellen Schrittes zum Fenster und riss dieses auf, dann nahm er die Bettdecke, sowie Kissen und lief mit ihnen quer einmal durchs Haus. Die überraschten Ninken sahen dem Mann noch hinterher. Draußen schüttelte er die Bettdecke mit viel Kraft aus, bis er meinte es würde reichen.

Dann warf er sich sie über die Schultern und vollführte das gleiche mit dem Kissen. Schließlich stand er im Garten mit einer Bettdecke über der Schultern, dem Kissen in den Händen und sah wieder zum Himmel.
 

Seine Augenbrauen verzogen sich nach einer Weile mürrisch, als er anfing den Jounin innerlich zu verfluchen. Ihn für seine Selbstlosigkeit zu verfluchen. Warum dachte der Kerl nicht einmal daran, dass es Menschen gab, die sich um ihn Sorgen machten. er konnte doch nicht einfach so selbstlos sein und sich zum wohl aller immer sinnlos in Gefahr zu begeben. Irgendwie ging es Iruka besser, wenn er auf den Jounin wütend sein konnte.
 

Wütend war gut.
 

Wütend war besser als Sorge.
 

Denn das hieß, der Jounin hatte wieder irgendwas angestellt und das war bei weitem besser als die Ungewissheit und Sorge, die er nun verspürte. Er hatte den Kerl lieber nervig an der Backe, als tot irgendwo im Wald.

"Du bist echt unmöglich ...", murmelte er zu sich selber. Leicht zornig trabte er schließlich zurück ins Haus, während ihm die Blicke, der immer noch irritierten Ninken spürbar folgten. Sie lagen nämlich allesamt draußen auf der Veranda und genossen anscheinend die kühle Nachtluft.

Wieder im Schlafzimmer, warf er leicht wütend das Kissen etwas härter aufs Bett und murmelte irgendwas vor sich hin, ehe er die Decke auch etwas wuchtig drauf klatschte, sie aber nicht los ließ. Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder und er setzte sich resignierend immer noch mit der Decke in der Hand aufs Bett. Durch die Drehbewegung hatte er sich die Bettdecke über den Schoß gezogen und starrte nun erneut auf diese, als könnte er durch puren Blickkontakt die Shuriken akkurat ausschneiden.
 

„Kakashi, du Trottel …“ Murmelte er wieder. Stille hing im Raum. Nichts bewegte sich. Man hätte beinahe denken können, dass der Lehrer zum Inventar des Zimmers gehörte.

Tief atmete er einmal ein. Alles in diesem Raum roch einfach nach dem Jounin. Iruka würde alles, aber niemals diesen Geruch vergessen. Der hatte sich bei ihm einfach eingebrannt. Langsam begann sich wieder ein Kloß in seinem Hals zu bilden, den er versuchte hinunterzuschlucken, was ihm aber nicht recht gelingen wollte. Ganz langsam erweichten sich seine Gesichtszüge wieder und die Traurigkeit, gemischt mit Sorge gewann wieder die Oberhand. Langsam zog er die Decke etwas höher, um den Geruch deutlicher wahrnehmen zu können. Als würde ihm der Jounin so näher sein.
 

Ohne, dass er es wirklich merkte fiel er zur Seite und lag schließlich auf dem Bett.

„Du bist echt ein Trottel …“, flüsterte er in die Bettdecke, die er nun etwas fester umklammert hielt.

Irgendwie hatte er gerade keine Kraft mehr seinen Gefühlen entgegenzuwirken. Er ließ sie gerade einfach einmal gewinnen. Er war zu geschafft, als dass er sich jetzt irgendwas hätte einreden können, darum ließ er sich gerade einmal gehen. Er brauchte das jetzt einfach. Morgen würde es ihm sicher besser gehen. Genau, morgen hätte er wieder die Kraft dazu den Iruka zu spielen, den jeder kannte.

Müde schloss er die Augen, während eine einzelne Träne aus seinem Augenwinkel lief und im Bettlaken verschwand. Dabei zog er die Decke des Jounins enger um sich. Ganz langsam driftete er letztendlich weg und gelangte so in einem mit Träume gefüllten Schlaf.
 

////////////////
 

Er hatte das Gefühl, es war jemand in seiner Nähe. Leicht öffnete er seine Augen und konnte seine Umgebung nur verschleiert wahrnehmen. Vor ihm erkannte er ein Nachtschränkchen, auf dem Fotos standen, zumindest sagte ihm das die Form der schräg stehenden rechteckigen Rahmen. Daneben stand eine Zimmerpflanze, die ihm seltsam bekannt vorkam. Er wusste, irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen. Er konnte es gerade nur nicht einordnen, wo er sie gesehen haben sollte. Seine Umgebung kam ihm auch sehr bekannt vor und ein inneres Gefühl sagte ihm, dass er hier sicher war, dass er sich hier fallen lassen konnte. Leider konnte er aber die Umgebung nicht ganz sehen. Es wirkte alles recht dunkel und schemenhaft, als habe er Wasser im Auge, was seine Sicht verschlechterte und der Ort an dem er sich befand wurde nur spärlich von einem silbernen Licht erhellt. Dieses silberne Licht schien von irgendwo über ihm her zu kommen und ließ alles in seinem kostbaren Schein eintauchen. Es strahlte alles eine Ruhe aus und lud dazu ein sich zu entspannen.
 

Weitere Details konnte er leider nicht ausmachen, zu verschleiert war seine Sicht, nein halt, ... da war noch etwas. Er konnte es nicht genau sagen, was es war, aber es war dunkel und … bewegte sich. Es wirkte lang und daneben war gleich noch so eine Form. Seine Augen glitten hinauf und er bemerkte, das diese langen formen in etwas breiterem endeten. Erst dann realisierte er, dass es die Silhouette einer Person war. Er konnte aber nicht erkennen wer es war. Er hörte, dass die Person etwas sprach, doch er konnte nur unwirsches Gemurmel entziffern. Dann merkte er, dass die Person wohl vor ihm in die Hocke ging und genau in dem Moment konnte er das schimmernde Silber der so vermissten Haarpracht erkennen, die zu dem Mann gehörte, der ihm solche Sorgen bereitete.
 

Er hörte die so vermisste Stimme, wie sie zärtlich seinen Namen aussprach.
 

„Iruka-sensei …“ Nie wieder wollte er ihren Klang vergessen und genau das war der Moment, in dem Iruka realisierte, dass er wohl träumen musste. Er fühlte sich schlapp, konnte sich nicht groß bewegen und hatte eine schleierhafte Sicht. Es erinnerte ihn an den Vorfall, den er schon einmal gehabt hatte.
 

Schlafparalyse.
 

Hatte er gerade eine?
 

Wenn ja, dann konnte es ihm gerade alles egal sein, denn hier war der Jounin in Sicherheit, war bei ihm. Also konnte dem Lehrer gerade auch egal sein, wie er reagierte. Hier brauchte er sich nicht schämen, oder sich irgendwelchen Konsequenzen stellen. Hier konnte er einfach so agieren, wie es ihm gerade passte. Und genau das tat er. Ohne groß zu überlegen, oder dergleichen, ließ er sich fallen. Er war einfach nur froh, den Mann bei sich zu wissen, auch wenn es nur ein Traum war.

Er fühlte auf einmal eine sanfte Wärme an seiner Wange, die nur von der Hand des Mannes herkommen konnte. Unbewusst drückte er seine Wange in die warme Handfläche, während sich ein Lächeln sich auf seine Lippen legte. Der Jounin war hier und es ging ihm gut, das ist gerade alles was zählte.
 

„Ka …ka …shi …“ Langsam fielen seine Augen wieder zu und er spürte, wie sich die wohltuende Wärme von seiner Wange entfernte. Sofort öffnete er seine Augen wieder einen Spalt breit und sah, wie sich die Person erhob. „Geh nicht …“, kam es nun leicht panisch von ihm, aber immer noch schlaftrunken, wie als könnte er nicht richtig sprechen. Kurz blieb der Mann stehen und Iruka konnte hören, wie etwas raschelte, ehe der Mann etwas über einen Gegenstand legte, der dem bett gegenüber stand.
 

Iruka horchte den Geräuschen und hoffte, dass der Jounin nicht wieder verschwinden würde. Noch viel mehr hoffte er, er würde nicht aufwachen. Er hielt sich selber krampfhaft in diesem Traumzustand. Er wollte nicht, dass der Jounin auf einmal wieder weg war, dass er wieder alleine war und ihn die Sorgen erneut übermannten.

„Keine Angst, ich bleibe.“ Kam die sanfte Stimme erneut und schon spürte Iruka, wie sich plötzlich hinter ihm die Matratze bewegte und sich auf einmal Arme um seine Hüfte schlangen, um ihn fest zu halten. Er spürte, wie er nahezu liebevoll an den Körper hinter sich gepresst wurde. es war ein angenehmes Gefühl. Wach würde er es abstreiten, aber hier konnte er es genießen. Hier würde ihm keiner etwas vorhalten, besonders nicht einmal er selbst.
 

Der warme Atem, den er in seinem Nacken fühlte, ließ ihm eine Gänsehaut über die Arme fahren, worauf er sich noch enger an die willkommene Wärmequelle kuschelte. Dann schloss er mit einem wohligen Seufzen die Augen und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein. Sein letzter Gedanken, ehe er gänzlich in einem traumlosen Schlaf glitt, war der an den Silberhaarigen.
 

»Könnte das nur immer so sein…«
 

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Am nächsten Morgen schien die Sonne durch das Fenster und kitzelte ihn an der Nase, worauf er leicht niesen musste. Er rieb sich mit zusammengezogenen Augenbrauen an der Nase, um das Kribbeln zu verscheuchen und legte anschließend seine Hand wieder ab. Er merkte, wie ihm eine kühle Morgenbriese durch den Nacken fuhr, worauf er sich versuchte erneut tiefer in die Decke zu kuscheln. Unter ihr war es einfach so mollig warm und kuschelig. Er zog mit einer Hand den ihn vor der Kälte schützenden Stoff noch etwas höher und vergrub sich schließlich unter diesem, nur um sich an den schönen warmen Untergrund zu kuscheln und noch etwas dieser Bettwärme zu genießen. Er musste zugeben, er war einer, der gerne noch einmal die Chance nutzte und sich noch einmal 5 Minuten umdrehte. Genau das tat er auch gerade. er wollte den Morgen genießen, weshalb er sich regelrecht in das mollig warme Bett kuschelte, aus dem man ihn mit nichts würde verscheuchen können.
 

Egal was.
 

Um noch mehr der angenehmen wärme in sich aufzunehmen rutschte er noch etwas näher an ihre Stelle und gab schließlich ein wohliges Brummen von sich. Es war so angenehm und der regelmäßige Herzschlag, den er hörte, lud ihn dazu ein, noch einmal etwas weg zu dösen. Seine Hand strich derweil sachte über den warmen und weichen Untergrund und rutschte etwas höher. Was seiner Wärmequelle auf einmal ein leises genießendes Seufzen entlockte.
 

Genau in dem Moment stockte Iruka und hielt in seiner Bewegung inne.

Worauf er nur ein unwilliges Brummen zu hören bekam, was er sogar leicht an seiner Wange spürte.
 

»Moment ... Brummende Matratze mit Herzschlag … ? Hier stimmt definitiv was nicht …«
 

So langsam klärten sich seine Gedanken und er öffnete erst leicht ein Auge und dann das andere. Er blickte direkt auf die Wand gegenüber dem Bett, während er in seinem Augenwinkel etwas sah, das nur noch halb von einer Decke zugedeckt war. Seine Augen glitten an dem etwas entlang, wobei er leicht seinen Kopf anhob, um nach oben sehen zu können. Sein Blick fuhr einen schmalen Hals entlang, weiter hinauf über ein Kinn, an dem ein kleines Muttermal an der unteren linken Seite war, dann weiter zu geschwungenen nicht unbekannten Lippen, über bekannte Wangen, wo an der linken Seite eine Narbe unterhalb des Auges begann, der er nun weiter folgte, wie als wäre sie eine Straße für seinen Blick. Dann traf er auf geschlossene Lider und verfing sich schließlich in silbernem wilden Haar, das in Strähnen seiner Matratze im Gesicht hing.
 

Irukas Gesicht hatte sich immer weiter verspannt, je weiter er mit seinen Augen nach oben gewandert war. Warum sah seine Matratze auf einmal aus wie Kakashi? Um festzustellen, dass er nicht mehr träumte, kniff er sich gleich in die Wange und musste mit Schrecken feststellen, es war kein Traum.

„Hah!“ Erschrocken kam ihm nur ein Krächzen über die Lippen, was den noch immer schlafenden Mann wohl nicht weiter störte. Erst dann wurde Iruka bewusst, wie er hier lag. Er spürte, das sich eines seiner Beine zwischen denen des Silberhaarigen befinden musste, zumindest würde das den Hautkontakt erklären, den er an diesem Bein von beiden Seiten spürte, der definitiv nicht von ihm her kam. Eine seiner Hände hatte sich wohl im Schlaf unter das Oberteil des Mannes geschoben, weshalb er nur zu deutlich die nackte und weiche Haut unter seinen Fingern spüren konnte, die gezielt trainierte nicht klobige Muskeln verpackte. Noch dazu spürte er eine Hand seinem Rücken liegen, die ihn langsam nun noch etwas näher an den Silberhaarigen drückte. Während der leichten Bewegung drehte Kakashi seinen Kopf leicht in Irukas Richtung und schmatzte einmal leise.
 

Wie bei einem steigenden Thermometer kroch die Röte in Irukas Gesicht, je mehr er registrierte, wo er sich befand. Zusätzlich begann er langsam unkontrolliert nach Luft zu schnappen.

Neben ihm lag doch tatsächlich friedlich schlafend Kakashi Hatake, als wäre nie etwas gewesen. Hastig richtete sich der Lehrer auf und schob sich von dem Mann weg, der wohl, wegen der plötzlich entzogenen Wärmequelle, nur ein mürrisches Brummen als Kommentar abgab und eiskalt sich auf die Seite drehte, um ihr wieder näher zu robben.

Iruka kniff sich erneut. Vorsicht ist immerhin besser als Nachsicht.
 

Erneut stellte er fest, er träumte nicht, der Kerl war echt da.
 

Und erst jetzt registrierte er, dass der Mann im Schlaf brummend näher rückte. Sofort wollte Iruka den Abstand wieder vergrößern, vergaß aber wo er sich befand. Nämlich am Bettrand. Als er sich noch ein Stück zurück schieben wollte, weil er gerade nicht wirklich auf die Situation klar kam, war auf einmal keine Matratze mehr unter seiner Hand, worauf er den Halt verlor und nach hinten glitt. Mit einem erschrockenen unmännlichen Quietschen riss er die Augen auf, ehe er auch schon polternd vom Bett fiel. Dadurch wurde der Jounin nun auch wach.

„Hrmmm… Iruka-sensei … was los?“ Iruka sog derweil zischend die Luft ein. Das hatte wehgetan. Er hörte noch, wie sich etwas auf dem Bett bewegte, was ihm aber gerade reichlich egal war, da er versuchte den langsam abebbenden Schmerz zu überwinden. Auf dem Rücken, leicht schräg, lag er nun mit dem Hintern am Bettgestell, während seine Füße in komischen Winkeln über ihm in der Luft hingen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie eine Hand auf dem Nachtschrank etwas suchte und schließlich fand. Es war der kleine Wecker, der dort gestanden hatte, der gleich darauf neben ihm auf den Boden verfrachtet wurde, da die Hand ihn einfach fallen ließ.
 

„Es ist noch so früh …“, kam es gemurmelt von auf dem Bett. Doch dann konnte Iruka schwören, dass seine Füße angestarrt wurden, die bei dem Mann vorm Gesicht hängen mussten. Wieder knarrte es kurz, was Iruka sagte, dass sich der Silberhaarige auf dem Bett bewegen musste und da kam schon das, womit er rechnete. Langsam schob sich ein verschlafener und zerzauster Kopf über die Bettkannte und betrachtete ihn. Mit leichten Tränchen in den Augen, wegen des nicht gerade schmerzfreien Aufpralls, sah der Chunin in zwei verschiedenfarbige verwunderte, die ihn nun fragend ansahen.
 

„Was machst du da Iruka?“
 

Der Lehrer japste einmal nach Luft, ehe sich seine erschrockene Mine in eine zornige umwandelte und er begann wütend die Fäuste zu ballen.
 

„Die Frage ist eher, was machst du hier im Bett?!“ Er pflaumte direkt los.
 

„Hmm, wie soll ich es sagen?“ Der Jounin kratzte sich am Kopf, ließ dabei Iruka aber nicht aus den Augen. „Schlafen?“ Ein fröhliches Grinsen legte sich auf Kakashis Gesicht und er schloss amüsiert die Augen. Iruka rollte mit den Augen.
 

„Ich meine warum bist du hier im Bett?!“
 

„Es ist mein Bett?“ Das Grinsen des Jounins wurde noch breiter.
 

„DAS …! Das stimmt.“ Iruka wollte erst weiter wettern, als er auch schon prompt ruhig wurde und sich sein Gesicht kurzzeitig entspannte, aber sofort wieder verärgert verzog.

„Das ist aber nicht das was ich meine?!“ Das er immer alles für den Jounin spezifizieren musste.

„Was meinst du denn?“ Kakashi verschränkte die Arme auf der Matratze und sah dem Mann neckend lächelnd entgegen.
 

„Ich meine … warum bist du hier?“ Der Lehrer verstand es einfach nicht. Gestern noch hieß es, der Jounin war verschollen und jetzt war er plötzlich wieder hier.

„Soll ich nicht hier sein?“ Wieder lag das vermisste Augenpaar fragend auf ihm.

„Nein, das … so meine ich das nicht …“ Iruka wurde wieder ruhiger und sah beschämt zur Seite.

„Dann sprich dich aus Sensei.“ Der Schalk sprach in seiner Stimme mit.

Das war für Iruka auch schon zu viel. Schneller als Kakashi gucken konnte, war der Lehrer auf den Knien und gab ihm eine Kopfnuss, ehe er ihn an den Schultern schnappte, hochzog und durchschüttelte.

„ICH MEINE WARUM BIST DU PLÖTZLICH HIER?! ALLE SUCHEN NACH DIR! UND DU LIEGST HIER RUHIG IM BETT BEI MIR UND SCHLÄFST!“ Bei dem letzten Teil wurde Iruka wieder rot im Gesicht.
 

Jedenfalls konnte er sehen, wie der Mann sich einmal kurz sammeln musste, hatte seine Schüttelattacke ihn wohl etwas kalt erwischt. Trotzdem dauerte es nicht lange, ehe Kakashi antwortete.

„Maa, Iruka, ganz ruhig. Die Anderen haben mich auch gefunden, naja, praktisch abgefangen, als ich schon halb zurück war. Naruto war ganz schön wütend. Naja, immerhin kam ich doch sicher und heile zurück.“ Kakashi legte eine Hand in seinen Hinterkopf und lachte leicht.
 

Irukas Hände verkrampften sich darauf im Oberteil des Jounin und zog ihn noch etwas höher, worauf dieser nur überrascht beide Augenbrauen anhob und mit dem Lachen aufhörte.

„LEUTE WIE DU, SIND SO VERANTWORTUNGSLOS!“ Kakashi zuckte erschrocken zurück.

„I .. immer macht ihr nur Ärger und verbreitet …Kummer und Sorgen.“ Iruka stockte in der Stimme, da sich so langsam der Klos, der sich die ganzen Tage in seinem Hals eingenistet hatte löste und seine aufgewühlten Gefühle an den Tag brachte. Scharf sog er die Luft ein, als sich erneut ein Schwall Wut bereit machte, um ans Tageslicht befördert zu werden.
 

„ALLE MACHEN SICH SORGEN!“ Wieder stockte der Lehrer und ließ endlich den Jounin los, um sich mit einer Hand die aufkommenden Tränen wegzuwischen. „D .. du tust immer so …so selbstlose, verantwortungslose Dinge… Ich … ich habe mir Sorgen gemacht.“ Presste er hervor.
 

Kakashi sah den Chunin nur fassungslos an. „Iruka …“
 

„Du hast die ganze Zeit auf mich gewartet und dir Sorgen gemacht?“ Kakashi schien leicht überrascht zu sein. Er streckte vorsichtig einen Arm nach dem Chunin aus, der sich gerade die Tränen an seinem Ärmel abwischte. „Es tut mir leid Iruka.“ Während er das sagte, stand Kakashi vom Bett auf, legte seine Hände auf die Schultern des Lehrers und zog ihn zu sich
 

Da war es.
 

Iruka spürte erneut diese warme Umarmung, die ihm gerade alles bedeutete. Seine innerliche Wut auf dem Jounin musste in diesem Moment der puren Erleichterung weichen, die Iruka nun verspürte, da er nun endlich wusste, dass es dem Jounin gut ging. Er war zuhause und das ist alles was zählte, mehr brauchte er nicht wissen und mehr interessierte ihn in dem Moment auch nicht. Zögerlich hob er seine Arme und legte sie nun um den Jounin, während er seine Stirn in die Halsbeuge des Mannes drückte. Erst dann zog er den Mann etwas kräftiger an sich. Es war ihm gerade egal, was dieser von ihm denken mochte, er brauchte das jetzt einfach.
 

Es war Balsam für seine Seele.
 

Er war wieder da und war … bei ihm.
 

Um den Rest würde er sich später Sorgen machen, jetzt zählte nur dieser Moment.
 

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Phu, jetzt bin ich geschafft. Kennt ihr das, wenn das Hirn nicht so richtig möchte, man aber selber will? ^^ Das hatte ich die ganze Woche. Ich hoffe mal, mir ist das Kapitel doch nicht so aus den Fugen geraten und ihr konntet den wirren Gedanken etwas folgen.
 

So, dennoch werde ich mich nun in mein Bett schmeißen und dort vorerst nicht mehr rauskommen. Egal was passiert. :P Außerdem, wer würde schon freiwillig das Bett verlassen, wenn da auf einmal so ein Silberhaariger drin liegt, der auch noch Kakashi Hatake heißt. Also ich nicht. xD Der würd mich nicht mehr los. :O

Ne spaß beiseite. ^^ Ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und eine schöne Woche. Man liest sich nächsten Sonntag wieder.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 13: Erkenntnis

Möp
 

Tadaa, da bin ich wieder. :D Pünktlich wie die Maurer!
 

Heute gibt es ausnahmsweise mal nicht so viel zu sagen, außer dass ihr, wenn ihr lust habt, ja mal in meine Galerie gucken könnt, da habe ich endlich mal wieder ein neues Bild reingestellt.

Das ist mir so spontan eingefallen. xD
 

So, ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim schmökern.
 


 

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Kapitel 13: Erkenntnis
 


 

Kakashi ging gerade bewundernd durchs ganze Haus.
 

„Wow! Iruka-sensei, du hast hier ja wirklich viel gemacht!“

Hörte Iruka den Silberhaarigen durch den Flur rufen, während er selber in der Küche etwas zum Frühstück vorbereitete. Durch die bewundernden Worte des Mannes, schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Ihm tat es gut. Da hatte sich die Arbeit doch gelohnt. Ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen rief er dem Mann deshalb über die Schultern etwas zu.
 

„Du hattest mich doch gebeten.“
 

„Ich habe dich gebeten mal nach dem Rechten zu sehen, aber nicht das ganze Haus auf Vordermann zu bringen. Das hättest du wirklich nicht machen brauchen Iruka.“ Da Iruka immer noch über die Schultern blickte, konnte er durch den offenen Durchgang zum Wohnzimmer sehen, wie Kakashi dieses gerade wieder betrat. Neben ihm lief Shiba, der sich brav an seines Besitzers Seite setzte, als dieser stehen blieb und sich im Wohnzimmer umsah.

„Es ist ja auch noch nicht alles fertig, der Garten sieht noch aus wie Sau und es fehlen hier ein paar Möbel.“

Iruka konnte nicht anders, er musste noch einen draufsetzen, als er nun passend zu der Stimme den bewundernden Blick des Jounins sehen konnte, der sich sichtlich darüber freute, dass schon so viel erledigt worden war. Außerdem hatte er irgendwie gute Laune, auch wenn er vor nicht allzu langer Zeit, um genau zu sein vor einer Stunde, beinahe in Grund und Boden versunken war. Er hatte sich gehen lassen. Es hatte ihn einfach übermannt und die ganze Anspannung, die er die Tage gehabt hatte, war mit einem Mal von ihm abgefallen und hatte ihn eiskalt emotional überrannt. Das hätte nicht passieren dürfen. Er hätte sich besser unter Kontrolle haben müssen.
 

Was dachte der Jounin nun von ihm?
 

Vielleicht hatte er wegen seiner komischen Gefühle ihre Freundschafft aufs Spiel gesetzt? Wobei, wenn er den Jounin so bedachte, schien es diesen nichts ausgemacht zu haben, dass sie diesen emotionalen Moment geteilt hatten. Er hatte ihn auch nicht weiter darauf angesprochen. Dafür war er ihm auch sehr dankbar. Er wollte am liebsten nicht über die Situation im Schlafzimmer nachdenken, war sie doch einfach zu abstrus und merkwürdig gewesen.
 

Wer bitteschön machte sich so Sorgen um den besten Freund? Natürlich machte man sich Sorgen, aber das hatte beinahe so gewirkt wie.... NEIN! Iruka schüttelte kurz den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Tätigkeit. Das war einfach totaler Humbug. Sein Hirn spielte ihm heute wieder nur Streiche. Als ob Kakashi und er... nein, das war unmöglich!
 

Wieder kamen ihm die ganzen Ereignisse in den Sinn.

Dieser merkwürdige Traum, in dem seine Libido beinahe mit ihm durchging, der Kuss, sein plötzliches merkwürdiges Interesse an dem Jounin, ob er eine Partnerin hatte oder nicht, dann das plötzliche Angebot mit ihm hier einzuziehen und zum Schluss noch seine große Sorge, die ihn fast verrückt gemacht hatte. Das war alles einfach merkwürdig.
 

Was passierte nur gerade mit ihm?
 

Er konnte es sich nicht erklären. Er hatte das Gefühl, er stand vor einer massiven Steinmauer, auf der als Mosaik ein Rätsel aufgebracht worden war, das er lösen musste, um an ihr vorbei zu kommen, da sich dann eine Pforte öffnen und ihm somit den Weg des Verstehens freigeben würde. Er konnte dieses Rätsel nur noch nicht lösen, da seine Sicht irgendwie verklärt war, wodurch er die eigentlich doch recht großen Mosaikstücke nicht in die richtige Reihenfolge schieben konnte, damit sie einen Sinn ergeben. Irgendwie hatte er auch das Gefühl, es lag nicht daran, dass er durch irgendwas von außerhalb beeinträchtigt wurde, sondern von sich selber. Leider konnte er sich keine weiteren Gedanken machen, da ihn Kakashis Worte aus diesen rissen und so nach seiner Aufmerksamkeit verlangten.

„Das klingt so, als hättest du einiges geplant.“ Wegen der Worte hatte Iruka seinen Kopf erschrocken wieder nach hinten gedreht. er hatte schon beinahe vergessen, dass der Mann ja da war. Kurz blinzelte er, da er erst einmal in seinem Kopf rekapitulieren musste, worum ihr Gespräch gerade ging, doch dann wusste er es wieder und antwortete endlich.
 

„Ja, irgendwer sollte hier mal für Ordnung sorgen.“ Kakashi hatte sich unterdessen auf die Armlehne der Couch gesetzt und sah Iruka, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, durch den Durchgang her an.

„Hast du das nicht schon zu genüge? Du warst sicher sehr oft und lange hier.“

„Ha oft? Oft ist gar kein Ausdruck! Der hat schon praktisch hier gewohnt!“ Shiba lachte einmal laut auf und warf dabei seinen Kopf in den Nacken. Kakashi bedachte den Hund mit einem fragenden Blick.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du ein gutes Frauchen gefunden hast!“ Der Hund grinste Kakashi schief an, bemerkte aber plötzlich den Schatten Irukas, der sich von hinten über ihn legte und ihn fast ganz bedeckte. Sofort zog er wegen der bedrohlichen Aura in seinem Rücken den Kopf ein und drehte sich mit angelegten Ohren und großen Augen zu dem Lehrer um, der sich breitbeinig, sowie mit Händen in der Hüfte und Pfannenwender in einer seiner Hände, hinter ihn gestellt hatte.
 

„Frauchen, hä?“ In Irukas Stimme schwang ein wenig begeisterter Unterton mit.

„Äh .. ähm.. aber ein ..." Der Hund schien zu überlegen, ehe ihm etwas wohl eingefallen war und er sein Gesicht verzog wie das von einem grinsenden Gremlin, dem man auf den Fuß getreten war. "... ganz bezauberndes?“, presste er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen vorsichtig hervor.

Bedrohlich beugte sich der Lehrer über den Hund, wobei dieser nahezu in sich zusammenschrumpfte.

„... ein ganz bezauberndes, das noch dazu sehr gut kochen kann?“, versuchte der Vierbeiner erneut sich zu retten, indem er noch ein Kompliment dranhängte. Genau das war der Moment, in dem Kakashi laut anfing zu lachen.

Das jedoch war zu viel für den Lehrer. Schon bekamen Hund, sowie Herrchen eine Kopfnuss. Mit einem tränenden Auge rieb sich Kakashi gleich die Stelle, die Iruka vorhin im Schlafzimmer schon getroffen hatte.

„Hey warum haust du mich?“, beschwerte sich der Silberhaarige.
 

„Eltern haften für ihre Kinder und du hast gelacht!“ Zornig funkelte der Lehrer den Jounin an, der sich immer noch mit einem tränenden Auge den Kopf rieb.

„Jetzt kriege ich aber eine Beule auf der Beule.“, jammerte der Mann.

„Verdient!“ Iruka verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete den Hund, der sich ebenfalls die Stelle mit einer Pfote rieb, die er getroffen hatte. Wieder fand Iruka traf es zu, dass Hund und Herrchen sich in gewisser Weise ähneln. Leider konnte er nicht weiter darüber philosophieren, da Pakkun auf sich aufmerksam machte, als er auf die Lehne der Couch sprang. Überrascht lagen Irukas Augen auf den kleinen braunen Hund.

„Ich glaube du vergisst was.“ Mit einer Pfote deutete er in Richtung Küche, aus der es schon relativ angebrannt roch.

Kurz entgleisten dem Lehrer seine Gesichtszüge, ehe er mit einem Fluch in die Küche eilte.
 


 

Wenig später konnten sie trotzdem alle essen. Beim Essen erfuhr Iruka so einiges was passiert war.

Kakashi, Gai und Yamato hatten es erst nach langer Suche geschafft den Nukenin ausfindig zu machen. Es war eine Haarsträubende Reise gewesen und ohne Kakashis Ninken wären sie wahrscheinlich noch die nächsten Monate unterwegs. Der Kerl hatte es einfach geschafft, beinahe ganz von der Bildfläche zu verschwinden. Als sie ihn dann aber gefunden hatten, war er nicht alleine gewesen. Er hatte 5 weitere Nukenins bei sich, die alle aus verschiedenen Dörfern stammten. Leider konnten sie ihn nun nicht mehr so einfach überwältigen, wie es geplant war. Sie mussten taktisch vorgehen und auf eine günstige Gelegenheit warten. Durch ihre Observierung hatten sie jedoch noch weitaus mehr Informationen sammeln können.
 

Der Gesuchte hatte nämlich schon eine kleine Truppe zusammengestellt, mit der er in Konoha einfallen wollten. Hätte er noch etwas mehr Zeit gehabt, wäre es sicher nicht nur bei einer kleinen Truppe geblieben, sondern wäre zu einer ernsthaften Bedrohung Konohas geworden. Sie hatten nämlich noch erfahren, dass sich wohl noch mehr Ausgestoßene und gejagte Shinobis ihnen anschließen wollten. Gut, es waren zwar Shinobis, aber alles ausnahmslos Verbrecher und dergleichen. Diebe und Betrüger, nichts ernsthaftes. Zum Glück hatten sie rechtzeitig geschaltet, das Problem bei der Wurzel gepackt und beseitigt, ehe etwas schlimmeres passieren konnte. Sie hatten nach einem harten Kampf, in dem sie leider feststellen mussten, dass die Nukenins etwas schwerer zu besiegen waren als gedacht, den Anführer aber schlussendlich durch eine Finte von dem Rest trennen können. Es musste jedenfalls sehr schnell gehen. Gezielt hatten sie ihr Ziel ausgeschaltet, als es versucht hatte zu entkommen. Während Yamato und Kakashi sich um die anderen Nukenins gekümmert hatten, lieferte sich Gai mit dem Anführer einen schnellen, aber harten Kampf. Er musste sogar kurz einmal sein fünftes Tor einsetzen. Gai war einfach die beste Wahl, da der Nukenin angeblich die Fähigkeit haben sollte das Chakra von Ninjutsus zu absorbieren, weshalb er es wahrscheinlich auch auf Naruto abgesehen hatte. Da aber Gai nur mit Taijutsu arbeitete, war er einfach unverzichtbar für diese Mission gewesen. Nun ja, so hatte Gai, während Kakashi und Yamato Lockvogel gespielt hatten den Mann ausgeschaltet und dabei noch ein gutes Stück Wald nieder gemacht.
 

Als Kakashi und Yamato schließlich dazu Zeichen bekommen hatten, hatten sie versucht die anderen Shinobis abzuschütteln. Diese jedoch hingen ihnen an den Fersen.

Kakashi hatte gerade noch Zeit gehabt, die Leiche kurz zu untersuchen, ehe ihre Verfolger zu ihnen aufschlossen und gleich wieder angriffen. Es hatte aber gereicht, um den fehlenden Puls, sowie mit dem Sharingan den fehlenden Chakrafluss festzustellen.

Schnell hatte dann Yamato die Leiche in eine Schriftrolle versiegelt, damit sie sicher nach Konoha zurückgebracht werden konnte. Diese Technik sollte einfach keinem anderen Dorf in die Hände fallen.
 

Jedenfalls hatten sie flüchten müssen. Da sie aber ihre Verfolger nicht losgeworden waren, hatte Kakashi schließlich so getan, als würde er die Schriftrolle an sich nehmen und einen anderen Weg einschlagen. Die anderen waren ihm natürlich erst auf dem Leim gegangen und ehe sie auf die Schlaue Idee gekommen waren sich zu fragen, warum die zwei anderen ihn mit der Schriftrolle zurück ließen, da waren Gai und Yamato auch schon über alle Berge.

Natürlich hatten sie dann noch kehrt gemacht und Kakashis Kollegen verfolgt, weshalb er dann die Chance genutzt hatte ebenfalls von der Bildfläche zu verschwinden. Leider hatte er einen größeren Umweg nehmen müssen, da ja alles auf direktem Wege mit feindlichen Shinobis gespickt war, die ihn womöglich abpassen, beziehungsweise als Geisel nehmen, oder gar töten wollten.
 

Deswegen hatte er auch sein Chakra unterdrückt und auch keine Nachrichten geschickt. Er hatte jegliche verräterische Tätigkeit eingestellt, um ja nicht erwischt zu werden. Es war ihm schließlich auch geglückt, sonst wäre er nicht hier.

Iruka hatte der Erzählung jedenfalls gut zugehört, während er seinen Tee trank, den er beiden aufgekocht hatte. Zur gleichen Zeit hatten die Hunde aufgefuttert und waren voll wie eh und je in den Garten gestiefelt. Wahrscheinlich, um sich im hohen Gras nieder zu lassen und die Sonne zu genießen.

„Also konntest du alle abschütteln.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, deswegen bekam er auch nur ein Nicken, gefolgt von einem zustimmenden Brummen von Kakashi, während dieser einen Schluck seines halbleeren Tees nahm.

Irukas Gedanken lagen noch ein wenig bei dem eben Erzählten. Dafür dass es angeblich eine schwerere Mission sein sollte, klang es aber alles viel zu einfach. Gut sie hatten länger gebraucht, um die gesuchte Person ausfindig zu machen, aber dass dann doch so wenig Gegenwehr kam? Iruka wusste, dass Kakashi genau so dachte, wenn nicht noch weitaus mehr. Der Jounin war schließlich nicht auf dem Kopf gefallen, auch wenn Iruka das manchmal gerne dachte und es auch ab und an mal den Anschein hatte.

Auch jetzt konnte er an den nachdenklich zusammen gezogenen Augenbrauen Kakashis erkennen, dass ihm an der Situation auch etwas nicht passte. Das bestätigte dem Lehrer nur in seiner Vermutung.

Er hatte einfach viel zu oft schon Kakashis Gedankengänge mitbekommen, war er doch oft dabei gewesen. Immerhin war er einer der engeren Vertrauten der Hokage.

Iruka hatte vorhin auch von dem Älteren noch erfahren gehabt, dass bevor er hier hin gekommen war, er schon bei Tsunade gewesen war und Bericht erstattet hatte. Also wusste die Godaime schon Bescheid und konnte dementsprechend handeln.
 

„Ich frage mich was die Kerle geplant hatten ....“, sprach der Braunhaarige mehr zu sich selber, als zu Kakashi, der darauf aber seinen Kopf zu ihm drehte und sein eben noch nachdenklich verzogenes Gesicht entspannte, nachdem er ihn eine geschlagene Sekunde betrachtet hatte.

„Mich interessiert jetzt aber etwas anderes viel brennender …“ Als würde er über etwas sehr wichtiges nachdenken, legte der Jounin seinen Kopf schief und schloss die Augen, während er sich über sein Kinn strich.

„Da du laut Shiba hier schon fast gewohnt hast, musst du sehr lange und oft hier gewesen sein.“

„Er war jeden Tag hier.“, kam es trocken von Pakkun aus dem Garten, was sie gut hören konnten, da das Fenster offen stand. „Und das Küken beinahe auch!“ Damit meinte der Hund definitiv Naruto. Diese Aussage ignorierte Kakashi aber gekonnt, wollte er doch anscheinend lieber sein Interesse an Iruka stillen.

„Könnte es sein, … dass du mich vermisst hast? Habe ich dir so sehr gefehlt?“ Mit einem breiten Grinsen und geschlossenen Augen lehnte sich Kakashi leicht vor und wartete offensichtlich auf Irukas Antwort. Diese folgte auch gleich ohne Verzögerung. Zu seinem Pech wollte er gerade einen Schluck seines Tees nahmen, an dem er sich abrupt verschluckte. Direkt traten ihm Tränen in die Augen, während er die Tasse unbeholfen abstellte, so dass ihr Inhalt leicht überschwappte. Hustend versuchte er sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Also liege ich mit meiner Vermutung richtig!“ Kakashi stützte seinen Kopf auf eine Hand und grinste schief.

Immer noch hustend versuchte sich der Lehrer irgendwie raus zu reden.

„Nein, also ich …“ Wieder musste er husten, zu sehr war sein Hals noch gereizt. Hatte der Tee doch sehr gute Arbeit in seiner Luftröhre geleistet.
 

„ … ich habe mich nur gekümmert, so wie du mich drum gebeten hast.“ Sich langsam beruhigend räusperte er sich und wischte sich nun die leichten Tränen weg, die von dem heißen Getränk in seiner Luftröhre hinausgetrieben worden waren.

„Ich meinte eigentlich, dass du mal nach dem Rechten sehen sollst. Aber ich habe auch nichts dagegen, wenn du länger hier bleibst.“ Während der Ältere das sagte, blieb das Grinsen in seinem Gesicht dauerhaft bestehen, wie als würde es eingraviert sein.

Iruka fühlte sich leicht überfahren. Was sollte er nun von dem Ganzen halten? Er brachte kein richtiges Wort heraus, stand seine Gefühlswelt dem Mann gegenüber doch immer spontan Kopf. Vor allem kam ihm das Angebot wieder in den Sinn.
 

Irgendwie... würde er ja gerne. Hier war es sehr schön und ruhig noch dazu. Irgendwie fühlte er sich hier schon fast heimisch, kam er doch Tag für Tag in den letzten Wochen hier her. Er hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, was er machen würde, wenn der Jounin wieder da war. Er würde wohl wieder seine Abende alleine zuhause verbringen, es sei denn der Ältere lud sich selber wieder bei ihm ein. Einerseits würde ihn diese Aufdringlichkeit wieder ärgern, aber andererseits freute er sich auch, wenn der Mann ihn wieder besuchen kam. Früher hätte er diesen Gedanken echt nicht für möglich gehalten, da war er nur genervt von dem Mann, der auf einmal in seinem Leben aufgetaucht war und irgendwie nicht mehr wegging. Heute war das Gegenteil der Fall.
 

Irgendwie stand er in einer Zwickmühle. Er wollte, wenn er ehrlich war hier nicht weg. Alleine der Gedanke daran in seine leer wirkende Wohnung zurückzukehren, ließ ihn ein beklemmendes Gefühl bekommen. Aber er konnte dem Jounin doch nicht einfach so offen zeigen, was er wollte, was er sich innerlich doch irgendwie wünschte. Dafür war er erstens viel zu schüchtern und zweitens hatte er angst. Angst davor etwas kaputt zu machen, was ihm ohne dass er es wirklich gemerkt hatte, sehr wichtig geworden war. Außerdem, würde er dann Kakashi noch mehr um sich
 

haben. Ob das so gut war?
 

Was sollte er jetzt nur tun?
 

Nach langem Hin und Her entschied sich Iruka für die konventionelle Art.

„Als ob ich so einen lästigen Jounin wie dich vermissen würde!“ Dabei verzog er leicht mürrisch sein Gesicht und schloss die Augen. Kakashi sagte darauf nichts, sondern schien still zu sitzen. Doch dann hörte Iruka das verräterische Quietschen des Hockers und leise Schritte, die direkt neben ihm verstummten.

Verwundert öffnete er erst ein Auge, dann das andere und erblickte ein mehr als vergnügt lächelndes Jouningesicht vor sich. Der Mann hatte die Augen fröhlich geschlossen und einen sehr amüsiert verspielten Ausdruck, während Iruka einmal kurz das Atmen einstellte, nur um darauf tief Luft zu holen. Es war einfach die Sekunde gewesen, die der Lehrer benötigt hatte, um die derzeitige Situation vernünftig verarbeiten zu können. Sein Herz jedenfalls ,schlug danach etwas schneller als gewohnt, war ihm der Kerl doch echt etwas zu nahe. Wobei...

Iruka verzweifelte.
 

Der Mann raubte ihm echt noch den Verstand und der merkte das nicht einmal.

»Er macht mich bekloppt …« Irukas war etwas ärgerlich über das so unbekümmerte Verhalten seines Gegenübers. Merkte er nicht, dass es ihm unangenehm war? Oder wollte er vielleicht testen, wie weit er ihn auf den Senkel gehen konnte?
 

Ernst schloss er die Augen, damit er das lächelnde Gesicht nicht weiter sehen musste. Es bereitete ihm doch etwas Unbehagen. Jetzt nicht unbedingt im schlechten Sinne, aber auch nicht im Guten. Iruka war einfach zu sehr verwirrt. Da war es wieder dieses merkwürdige Etwas, das er schon beim Erwachen verspürt hatte. Es würde nicht mehr lange dauern und Iruka würde wieder die Kontrolle verlieren, wodurch er wahrscheinlich flüchten würde. Das war ihm damals schon so peinlich gewesen, als er das Angebot bekommen hatte. Irgendwie hatten seine Beine sich einfach selbstständig gemacht. Jetzt jedenfalls fehlte nicht mehr viel, bis er genauso reagieren würde. Er überlegte hektisch, wie er sich hier wieder rausreden konnte. Außerdem hatte er sein Handeln von heute Morgen noch im Nacken und dazu kam jetzt noch eine leichte Röte, die ihm auf die Wangen kroch, die der Jounin einfach unmöglich übersehen konnte.
 

„I.. Ich habe mir bloß Sorgen gemacht. Ich mache mir immer Sorgen, um jeden, der auf Mission geht. Schließlich gehören wir alle zum selben Dorf. Und irgendwer musste sich ja, um deine Ninken kümmern.“ , versuchte er an Kakashis Logik zu appellieren. Der aber lächelte einfach nur weiter.

Um die Situation so normal wie nur möglich aussehen zu lassen, nahm Iruka seine Tasse erneut und wollte einen Schluck aus ihr trinken, hielt aber jedoch kurz davor noch inne. Irgendwie fühlte er sich wie ein Depp. Es war doch klar, dass er sich Sorgen um Kakashi gemacht hatte, schließlich waren sie Freunde. Als ob Kakashi Hatake sowas übersehen würde. Er war immerhin nicht auf den Kopf gefallen und war zudem einer der faulsten, schlausten, gerissensten, stärksten, gutaussehendsten .... HALT! Iruka spuckte seinen Schluck Tee beinahe wieder in die Tasse, konnte ihn jedoch gerade noch erschrocken und sicher runterschlucken, ehe seine Luftröhre erneut geflutet werden würde und er womöglich dem Jounin die ganze Ladung noch ins Gesicht husten würde. Wobei, .... verdient hätte er es...
 

Jetzt jedoch hieß es neutral zu spielen, wobei Iruka gerade komplett versagte. Er hatte aber auch irgendwie das Gefühl, dass er es nicht des Jounins wegen machte, sondern eher für sich selbst. Er verneinte einfach alles. Natürlich wusste Kakashi, dass er sich explizit um ihn Sorgen gemacht hatte. Das wussten sie beide. Aber Iruka brauchte gerade einfach eine Bestätigung von sich selber, dass es nichts war, was tiefer ging. Das durfte es einfach nicht.

„Wie du siehst nichts Außergewöhnliches.“, brachte er nun kurz und knapp hervor, wich dabei aber Kakashis Blick aus, der studierend auf ihm lag.

Es herrschte kurz Stille, in der Iruka einfach nur fühlte, wie seine Wangen immer wärmer wurden, was ihm sagte, dass sie wahrscheinlich schon einer Tomate glichen, doch dann hörte er die Stimme des Jounin, die ihm sanft etwas entgegen brachte.
 

„Danke Iruka." Überrascht wegen der Weichheit der Stimme, sah der Lehrer auf den Jounin, der keine Sekunde später sich zu ihm herüber beugte und ihm mit leichtem Druck die Lippen auf die seinen drückte. Es dauerte nicht lange, vielleicht eine halbe Sekunde, aber es reichte aus.

Als sich Kakashis Lippen wieder gelöst hatten, wäre Iruka ihm beinahe unbewusst gefolgt, um den Kontakt länger aufrecht zu halten, doch dann realisierte er, was er gerade tun wollte. Seine Augen weiteten sich und er wurde Kalkweiß. Der Kerl hatte ihn gerade aus freien Stücken geküsst, zwar nicht lang, aber für Iruka reichte der kurze intensive Moment vollkommen aus. Noch viel schlimmer war aber,... er hätte ihn fast noch erwidert ....

„Es freut mich sehr, dass …“ Kakashi schien gerade Irukas Blick zu sehen und sich leicht zu wundern, da er beim Reden stockte. „Iruka?“ Seine Sorge war unüberhörbar.
 

Der Lehrer nahm alles wie in Zeitlupe war, wenn er denn überhaupt etwas wahrnahm. Wie aus Reflex ließ er seine Tasse los, die klirrend zu Boden fiel und den letzten Schluck Tee auf diesen verteilte. Dann schnappte er nach Luft und hielt sich auf einmal die Hand vor den Mund, während die Röte in seinem Gesicht einen noch viel satteren Farbton annahm.
 

„W ... wa ... was? DU! Was hast du gerade gemacht?!“
 

Er wusste einfach nicht, wie er darauf nun reagieren sollte. Damit hatte er jetzt mal so gar nicht gerechnet. Irgendwelche heiklen Wortspiele ja, aber direkt sowas?! Vor allem, was dachte sich der Mann damit?!

Der Jounin schien aber die Ruhe in Person zu sein, grinste er ihn doch einfach nur zuckersüß an, bis er einen Finger an seine Unterlippe legte und eine Unschuldsmine aufsetze.

„Nun ja, es war ein Dankeschön Kuss. Gibt man nicht sowas jemanden, wenn man sich bedanken möchte?“

„FÜR WAS?!“ Iruka wurde laut, die Situation war ihm gerade einfach über den Kopf gewachsen.

„Nun ja , da du mich wohl so vermisst hast, ja sogar jeden Tag hier gewesen warst und noch dazu so viel getan hast, dachte ich mir, das wäre die passende Methode dir zu danken. In meinem Icha Icha Paradise machen die Charaktere das zumindest so." Kakashi stellte sich wieder gerade hin und kratzte sich am Hinterkopf, während seine Unschuldsmine langsam filmreif wurde.
 

"Huh?" Jetzt war Iruka irritiert, wie kam der Kerl nun auf seine Bücher.

"Na, wenn der Hauptcharakter etwas für eine Frau dort getan hat, hat die sich immer mit..."

"Sowas machen Männer aber nicht untereinander!", platzte es aus dem Braunhaarigen heraus.

"Worin liegt da der Unterschied? Ist es nicht egal? Ist doch nur eine Geste. Außerdem sind wir Freunde." Kakashi kratzte sich immer noch am Kopf und guckte Iruka nun seinerseits verwirrt an. Der Lehrer jedoch schien schon nicht mehr von einem Eimer Tomaten zu unterscheiden sein, würde er sich daneben stellen.

"Ein Händedruck schien mir einfach nicht angebracht zu sein, also ..."
 

»Hat der Kerl mir überhaupt zugehört?« Iruka knirschte mit den Zähnen. Der Jounin tat immer nur das was er wollte und alles andere ignorierte er gekonnt. Er regte ihn gerade einfach nur auf.

„Das …“ Iruka wollte gerade weiterschimpfen, brachte aber gerade nichts plausibles zustande, da er im Innern wusste, dass der Mann recht hatte. Wütend über sich selbst ballte er seine Hände zu Fäuste und knurrte leicht. Trotzdem taten Männer so etwas nicht, das taten nur...

Iruka kniff die Augen feste zusammen und versuchte sich langsam zu beruhigen, was aber angesichts seiner Gedanken, die in eine Richtung ausscherten, die ihm gerade nicht besonders gefiel, sehr schwer war. Noch dazu half der Jounin gerade nicht wirklich weiter.
 

„Oh du bist ja ganz rot im Gesicht geworden Iruka!“, stellte dieser einfach trocken und naiv fest.

»Was spielt der schon wieder für ein Spiel?! Das macht der doch mit Absicht!«

„Ach halt die Klappe!“ Iruka schob sich vom Hocker und begann die Scherben auf zu lesen und sein Malheur weg zu machen.

„Aber ich habe recht.“ Kakashi schien zufrieden. Iruka spürte seinen Blick in seinem Rücken, versuchte ihn aber gerade gekonnt zu ignorieren, was diesem wohl nicht verborgen blieb.

„Hey ignorierst du mich?“ Wieder sagte der Lehrer nichts.

„Iruka- Sensei?“ Aus dem Augenwinkel konnte er noch sehen, wie Kakashi ihn mit den Augen eines getretenen Hundes hinterher blickte, was ihn nur noch mehr dazu anleitete, den Raum möglichst schnell zu verlassen. Denn, wenn er eines nicht aushielt, waren es bettelnde, oder traurige Kinder-, Hunde-, oder Kakashiaugen....
 


 

Einige Zeit später, lief er die Straße entlang. Er hatte den Jounin einfach eiskalt stehen lassen. Jede Bemühung des anderen, seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen, hatte er einfach gekonnt ignoriert. So stur, wie er nur konnte, hatte er einfach seinen Platz aufgeräumt und anschließend das Haus verlassen. Aus dem Augenwinkel hatte er den begossenen Pudel namens Kakashi Hatake noch im Flur stehen sehen. Leider brachte das nicht viel, um Iruka wieder von seinem Wutberg herunterzuholen, eher im Gegenteil. Das einzige, was gerade half, war Abstand. Er musste gerade einfach raus aus dem Haus, Also war er einfach davon gerauscht. War er doch noch sauer. Na gut, er hatte ihm, noch ein barsches „Bis dann!“ entgegen gebracht, aber das war es auch schon. Die Wut die er gerade auf diesen Mann empfand, galt diesem eigentlich noch nicht einmal. Im Grunde rannte Iruka vor sich selber weg. Er hatte sich einfach nicht mehr unter Kontrolle und er wusste einfach nicht warum. Als der Kerl ihm vorhin so unvorbereitet einen Kuss gegeben hatte, war Irukas erster Impuls kurzzeitig gewesen ihn zu erwidern, aber dann hatte er realisiert, was er gerade beinahe spontan gemacht hätte. Jetzt jedenfalls schlenderte er nachdenklich die Straße entlang und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er hatte jedoch nur das Gefühl, er würde dadurch nur noch mehr Denkerfalten produzieren, anstatt endlich mal auf ein sinnvolles Ergebnis zu kommen.
 

»Warum reagiere ich nur so auf ihn? Und … und … UND WARUM ZUM TEUFEL HAT ER DAS GEMACHT!? UND WIESO HABE ICH FAST....?!?« Iruka hielt sich die Hände an den Kopf und warf ihn von einer Seite auf die andere. Die Passanten in den Straßen sahen den Mann schon total irritiert an. Iruka ignorierte es, da er eh gerade nicht viel mitbekam. Zu sehr war er in Gedanken.

Plötzlich hielt der Lehrer still und starrte mit zuckenden Augenlidern auf den Boden vor seinen Füßen. »Mag ich ihn vielleicht doch mehr als mir lieb ist?« Die Frage stand für ihn einfach so unvermittelt und sichtbar im Raum, das es ihn beinahe schon schockte. Er dachte an den Moment, als er aufgewacht war, an das kribbelnde Gefühl, was er verspürt hatte. An die Umarmung, die Kakashi mit ihm geteilt hatte und an den Kuss vorhin …
 

»Es war schon der Zweite...«
 

Mitten auf der belebten Hauptstraße in Konoha wurde Iruka plötzlich rot wie eine Tomate und kniff die Augen zusammen. Die Frauen in seiner Umgebung wichen schon misstrauisch einen Schritt zurück, beobachteten den Mann jedoch weiterhin.

In Iruka tickte es langsam wie eine Zeitbombe. er wusste weder ein noch aus und noch dazu lag immer noch diese Frage in seinen Gedanken. »Mag ich ihn vielleicht doch mehr als mir lieb ist?«

Wiederholte er sie innerlich. Sein Herzschlag beschleunigte sich plötzlich, als würde er einer gefährlichen Situation gegenüber stehen, als müsste er gleich einen Kampf auf Leben und Tod führen, als wäre diese Frage sein Feind, der ihn jeden Moment angreifen könnte.

Es war wie, als würde die Frage eine Antwort von ihm erzwingen, als würde sie ihn mit ihrer puren Anwesenheit foltern, damit er eine sehr wichtige Information preisgab, die sein ganze Leben bestimmen würde.
 

Konnte es echt sein...?
 

Er wurde innerlich hektisch, konnte die Antwort auf diese doch so einfache Frage einfach nicht geben, war er doch einfach zu unsicher. Vielleicht war es auch nur eine Phase, oder er war irgendwie erkältet, oder das Essern war ihm nicht gut bekommen. Vielleicht war er aber auch einfach wieder nur zu überarbeitet und begann sich diverse Dinge zusammenzuspinnen.

Schlussendlich kam er auf keinen grünen Zweig und konnte nicht anders. Er musste diesen Druck einfach raus lassen, sonst würde er gleich platzen.

So plötzlich, dass sogar die Schaulustigen einen kurzen Schritt zurück machten, riss er den Kopf in die Höhe, warf die Arme in die Luft und schrie wütend seine derzeitigen Gefühle heraus.
 

„ARGH! ES MACHT MICH RASEND!“
 

Angespannt und wütend schnaubend versuchte er sich zu beruhigen. Die Bewohner machten mittlerweile alle einen großen Bogen um ihn. Gut, nicht alle.

„Hey Iruka!“, ertönte eine ihm nur zu bekannte Stimme hinter ihm, worauf der Lehrer erschrocken stockte, nur um anschließend herum zu fahren und den bärtigen Jounin lässig hinter sich stehen zu sehen, während dieser die Hände in den Hosentaschen stecken hatte. Asumas Augen wanderten einmal an dem Chunin rauf und runter. Für ihn musste es so aussehen, als probte er gerade den Ausbruch des Hulk.

„Was wird das Theater? Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?“ Asuma hatte eine Augenbraue fragend gehoben und bedachte seinen jüngeren Kollegen.

»Und was für eine! Silbernes Haar und rotzfrech!« Innerlich grollte der Braunhaarige, äußerlich versuchte er aber gerade die ihm doch recht peinliche Situation zu überspielen.

„Ha, ha, ne es ist nichts.“ Iruka zog seine eben noch wütend in die Luft gehaltenen Arme ein, legte jedoch einen davon ganz schnell an seinen Hinterkopf und lachte verschwitzt, in der Hoffnung, dass Asuma nichts bemerkt hatte. Als ob...
 

„Hmmm, nach nichts sieht das aber nicht aus.“ Asuma verlagerte sein Gewicht von einem aufs andere Bein, ließ dabei den Lehrer aber nicht aus den Augen.

„Nein, ehrlich…“ Verlegen sah der Jüngere nun auch noch schräg nach oben, als würde es nicht auffälliger gehen.

„Es ist alles in Ordnung.“, versuchte er dem Bärtigen zu versichern, würde sich selber aber genauso wenig glauben.

„Ich dachte schon es sei etwas passiert. Immerhin jagst du den Leuten hier eine gute Angst ein.“ Dabei deutete Asuma auf einige Passantinnen, die sich schon auf einen sicheren Abstand zurückgezogen hatten und wild tuschelten. Auch andere Leute bedachten ihn nur mit einem erschrockenen Blick. Erst jetzt wurde dem Lehrer bewusst, was er auf offener Straße getan hatte.
 

Würde es ein Peinlichkeitsmeter geben, hätte er gerade das ganze Teil gesprengt. Am liebsten wollte er sich gerade wie ein Vogelstrauß verstecken, ach was, gleich ganz vergraben.

„Was ist los, was bringt dich so aus dem Konzept?“ Asuma ging ein paar Schritte auf Iruka zu, damit er nicht so laut reden musste.

„Ja, aus dem Konzept ist gut gesagt…“ rot wie eh und je sah Iruka verlegen von einen Bewohner zum nächsten und grinste verschwitzt.

„Hm? Sag mir nicht unser Mondschein hat wieder Mist gebaut?“

Iruka dachte über die Geschehnisse nach, ehe er mit einem grimmigen Gesichtsausdruck Asuma bestätigte.

„Was auch sonst.“ Seufzend rollte der Ältere mit seinen Augen, fragte dann aber sofort mit einem schiefen Grinsen weiter.
 

„Hat er dich wieder geärgert?“
 

„Wann tut er das nicht?“, brachte der Lehrer brummend hervor. Ja, Kakashi ärgerte ihn oft. Das war ihm sogar aus nächster Nähe aufgefallen ...

„Du nimmst vieles einfach zu ernst. Sonst bist du doch so beherrscht. Komm wir gehen einfach mal ein Stück, ich fühle mich hier wie die Attraktion schlecht hin!“ Meinte Asuma und schob schließlich Iruka an der Schultern an, um mit ihm weiter zu laufen.
 


 

Während sie den Weg zum Hauptgebäude liefen, unterhielten sie sich noch weiter.

„Ich habe gehört, du hast dich um Kakashis Haus gekümmert?“, begann Asuma schließlich das Gespräch.

„Von wem hast du das denn?“ Verwundert darüber, dass der Mann es offensichtlich wusste, blinzelte Iruka und sah seinen Gesprächspartner an. Eigentlich hatte er daraus ja kein Geheimnis gemacht, aber hausieren war er damit auch nicht gegangen.
 

„Ino.“ Eine kurze und knappe Antwort.
 

Verwirrt sah Iruka den Mann an, der ihm aber auch schon die in seinem Blick stehende Frage ohne Aufforderung selbst beantwortete.

„Sie weiß es von Naruto. Du kennst den Bengel ja, er war so begeistert von Kakashis Haus, dass er es erst mal jedem erzählen musste.“ Mit einem amüsierten Schnauben grinste Asuma und blickte dabei einfach geradeaus. Iruka konnte nur seufzen.

„Ist ja nichts verbotenes dran. Und ja, er war wirklich sehr begeistert, obwohl das Haus ein Saustall sondergleichen war.“
 

„Na, Kakashi hat ja auch groß keinen Fuß mehr hinein gesetzt, seit sein Vater sich umgebracht hatte. Da kann man dann nicht viel erwarten.“ Dagegen konnte Iruka auch nichts sagen, der Jounin hatte recht.

„Das verstehe ich ja, mich wundert es nur, warum er so plötzlich auf die Idee kam."

„Ich habe mich einmal mit ihm darüber unterhalten. Er meinte, er habe lange darüber nachgedacht, was er mit dem Anwesen machen sollte. Verkaufen konnte er es nicht, dazu hing er zu sehr dran und einfach unbewohnt lassen wäre zu schade, außerdem musste er irgendwann einmal die Vergangenheit ruhen lassen und mit ihr ins Reine kommen. Seine Ninken wohnen zwar dort, aber er hatte gemeint, dass es besser wäre, wenn er auch wieder dort einziehen würde.“ Asuma schwieg einige Zeit und lies seine Worte nachhallen. Auch Iruka hatte den Worten gelauscht und dachte darüber nach.
 

Es musste ganz schön schwer für Kakashi sein, mit diesen schrecklichen Erinnerungen erneut konfrontiert zu werden .

„Er hat gesagt, das wäre sein letzter Schritt, den er machen musste. Er hatten ihn sich bis zum Schluss aufgehoben." Asuma machte eine kurze Pause, sprach dann aber weiter.

"Lange Zeit hatte er seinem Vater nicht vergeben können, früher war er noch zu jung und zu eingenommen von der Tatsache, dass sein Vater ihn alleine gelassen hatte, heute sah er es mit anderen Augen und wollte endlich den Schritt machen und seinen Vater vergeben.“

Asumas Blick lag mittlerweile auf Iruka. Deutlich konnte der Lehrer das Mitgefühl in den Zügen des Älteren erkennen, das dieser wohl für seinen Kameraden zu empfinden schien. Nur kurz blieb dieser Blickkontakt bestehen, dann wandte sich der Bärtige ab und sah wieder geradeaus. Noch während dieser Bewegung seufzte der Mann, sprach dann aber mit einem ergebenden Laut weiter.

„Naja, du kennst ja Kakashi, er fragt nie nach Hilfe und will immer alles alleine durchstehen. Aber auch er brauch mal eine helfende Hand, sowie eine Schultern, an der er sich stützen konnte. Einfach jemand der da war und den schweren Weg mit ihm zusammen durchstand. Dabei ist nicht einmal wichtig, ob derjenige etwas sagt, oder machte. Manchmal reichte einfach nur die Anwesenheit. Immerhin ist auch er nur ein Mensch.“
 

Genau in dem Moment riss Iruka seine Augen auf und so langsam puzzelte sich alles in seinem Geist zusammen.

Kakashi hatte ihm den Schlüssel zwar gegeben, damit er nach dem Rechten sehen konnte, aber insgeheim hoffte der Jounin wohl , dass der Lehrer sich so vielleicht mit dem Gedanken anfreunden würde, mit ihm hier gemeinsam zu leben. Innerlich schimpfte Iruka sich als Vollpfosten. Jetzt erst erkannte er es, erkannte das, was Kakashi nicht wagte auszusprechen. Der Jounin wollte Hilfe, wollte aber nicht direkt nach fragen und vor allem wollte er, dass nicht irgendwer, sondern Iruka ihm half.

Oder warum sollte er ihm das Angebot sonst gemacht haben? Was anderes konnte er sich zumindest nicht vorstellen, außerdem war es unmöglich.
 

Völlig absurd!
 

Das Angebot jedenfalls kam zwar es erst von den Ninken, aber dann hatte Kakashi die Idee aufgegriffen und es ihm selber unterbreitet und das nicht nur einmal. Erst vorhin hatte er ihm das Angebot wieder erwähnt.

In Wirklichkeit wollte Kakashi wahrscheinlich nicht alleine in dem Haus sein, na gut, er hatte seine Ninken, sie waren ihm treue Gefährten, aber er brauchte jemanden, er brauchte eine Schulter, die für ihn da war. Nur warum suchte sich der Jounin ihn aus und nicht Gai oder Yamato? Konnte es sein, dass er nur ihm soweit vertraute, dass er nur ihm seine schwache Seite zeigte?
 

Zumindest hatte er bis vor kurzem geglaubt, der Kerl kannte so etwas nicht. In seinen Augen war er immer der Starke Jounin, den jeder kannte und für seine Fähigkeiten fürchtete. Gut, fürchten tat er sich nicht vor ihm. Wozu auch? Er war ein Trottel sondergleichen, aber irgendwie...

Iruka hatte beinahe die Luft angehalten und war urplötzlich auf der Straße stehen geblieben, weswegen ihn wohl auch Asuma gerade überrascht ansah.

„Ist alles Ok Iruka?“ Durch die Frage wurde der Lehrer aus seinen Gedanken gerissen und sah dem Jounin etwas merkwürdig entgegen, als wäre gerade eines der größten Ereignisse in seiner Nähe passiert.

Für Iruka war einfach nur klar geworden, dass der Jounin um Hilfe bat und er konnte doch nicht so einfach jemanden ignorieren, der ihn darum bat.
 

Er musste zurück.
 

Er würde zurück gehen.
 

Entschlossen, dem Silberhaarigen zu helfen, drehte sich Iruka ruckartig um und lief davon. Noch im laufen verabschiedete er sich von dem total perplexen Jounin, der ihm nur noch irritiert Blinzelnd hinterher starrte. „Tut mir leid Asuma-sensei! Ich muss noch etwas wichtiges erledigen, es ist mir gerade wieder eingefallen!“, rief Iruka, ehe er sich ganz abwandte, um auch zu sehen, wo er hin rannte.

Iruka konnte noch hinter sich die amüsierte Stimme Asumas vernehmen, die ihm hinterherrief, dass er endlich diese Förmlichkeiten lassen sollte, musste seinerseits darauf aber grinsen und schüttelte über sich selber den Kopf. Das würde er sich mit Sicherheit nie abgewöhnen.
 


 

Er rannte zu sich nach Hause, als er endlich ankam und die Tür aufschließen wollte, stockte er weil der Schlüssel nicht passte. Erst dann erkannte er, dass es Kakashis Haustürschlüssel war. Er hatte ihn wohl beim hinausstürmen wie aus Reflex mitgehen lassen. Um ehrlich zu sein, er hatte es gar nicht gemerkt. Er bedachte den Schlüssel mit dem kleinen Moppsanhänger dran und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann steckte er den Schlüssel in seine Hosentasche und kramte nach seinem eigenen. Als er ihn endlich gefunden hatte, schloss er seine Tür auf. Ohne zu zögern trat er in die Wohnung ein und stand schließlich in der viel zu leer wirkenden Stube. Obwohl sie hübsch eingerichtet war, fühlte er sich doch nicht mehr ganz wohl hier. Es fehlte einfach etwas. Er hatte sich schon so stark daran gewöhnt im Hatake Haus zu sein, dass es echt merkwürdig war nun hier um diese Uhrzeit zu stehen.

Es war zwar erst Mittag, aber trotzdem.
 

Mit festem Entschluss trabte er einfach quer durch seine Stube und in sein Schlafzimmer, dort holte er eine mittelgroße Reisetasche heraus. Es war eh die einzige die er hatte, es grenzte so oder so schon an ein Wunder, dass er eine besaß, so selten, wie er außerdienstlich irgendwo hin ging und wenn, ging er zum städtischen Onsen, wo er nur eine Tragetasche brauchte, da er ja dort nicht übernachten wollte.

In seine Tasche stopfte er zumindest nun alles, was er gerade so finden konnte. Natürlich alles das, was er für die nächsten Tage gebrauchen würde. Nachdem er fertig war, sah er sich in dem Raum um und musste feststellen, dass er trotzdem vorbei kommen musste, um seine Pflanzen zu gießen. Doch die konnten erst einmal etwas ohne ihm auskommen.
 

Dann verließ er das Schlafzimmer und durchquerte erneut seine Stube, ehe er die Haustür aufriss und wieder hinter sich schloss. Anschließend machte er sich auf den Weg zum Hatake Anwesen.
 

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Und wieder ist ein Kapitel zuende. :D

Ich hoffe doch, es hat euch gefallen. Wenn ja, schreibt mir doch einen Kommi, wenn nein, natürlich auch. :) Ich beiße nicht.
 

Ich wünsche euch ansonsten noch einen schönen Restsonntag und man liest sich sicher nächsten Sonntag. :D Hoffentlich, es sei denn, mir fällt irgendwas im Labor auf den Kopf. :P Lieber nicht.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 14: Vielleicht mehr ...?

Möp
 

Wieder ist eine Woche rum und das neue Kapitel ist da.
 

Leider kommt heute etwas Bla bla, das ich unbedingt loswerden muss.

Ich hoffe ihr habt auch Episode 469 geguckt. xD Ich war danach so hibbelig, dass ich meinem Kerl so genervt habe. Er wollte mich schon irgendwo festbinden, oder verschicken, damit ich ihn nicht weiter auf den Wecker falle. Ich darf einfach kein Naruto mehr gucken, das ist nicht gut für mein Herz. Nach den zich Füllern war das aber eine gelungene Belohnung. :O
 

Die Episode war super, ich habe sie hart gefeiert. (Bis morgens um 2:30 Uhr xD) Ich habe, wenn ich ehrlich bin, damit nicht gerechnet, dass sie die Lüftung von Kakashis Aussehen einmal animieren würden. Aber Herrgott, ich liebe diese Folge. xD (Beste Szene, die mit Gai und Kakashi. Das war so: "ICH GUCK DIR IN DIE SEELE und weiß was du letzten Sommer getan hast!" xD) Ach und naaa? Wer hat den Fehler bei der Folge gefunden?^^ Am Ende hat Kakashi kein Sharingan. Wo ist es nur hin? xD
 

So, dann mal genug des Ausrastens. Ich musste das nur einmal loswerden. Mein Kerl versteht mich ja nicht, aber vielleicht ihr. :D
 

Naja, nun werde ich nur noch ein paar kleine Erklärungen reinwerfen.
 

• Onigiri: Onigiri sind gewürzte japanische Reisbälle. Oft werden sie auch je nach Geschmack mit etwas süßem

oder salzigem gefüllt. In Japan sind sie eine beliebte Zwischenmahlzeit.

• Shoji: Shoji sind verschiebbare Raumteiler in der traditionellen Architektur Japans. Sie bestehen aus einem

Holzrahmen, einem dünnen stabilisierenden Holzbrett im Fußteil und
 

So, dann wünsche ich viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 14: Vielleicht mehr ...?
 

Als er schließlich vor dem Haus stand, überlegte er erst, ob es so eine gute Idee war hier wieder aufzukreuzen. Durch seine Erkenntnis hatte er ganz vergessen, warum er gerade nahezu geflüchtet war.

Was sollte er sagen, wenn Kakashi ihn darauf ansprechen würde?
 

Nicht das der Kerl noch dachte, Iruka würde wegen dem Kuss hier wieder angetrabt kommen. Sein Blick verzog sich leicht genervt. Zuzutrauen wäre es ihm. Iruka stand eine ganze Weile nachdenklich direkt vor der Haustür mit der Hand an der Türklinke, seiner Tasche über der Schultern und bewegte sich keinen Millimeter. Würden sich die Grashalme, Blätter der Bäume und die Blumen des Vorgartens nicht in dem leichten Wind bewegen, der ihm gerade eine erfrischende Briese verschaffte, könnte man meinen, dass die Zeit stehen geblieben war. Das Einzige, was noch darauf hindeutete, dass er keine Schaufensterpuppe war, war sein sich ganz langsam immer mehr verziehendes Gesicht, dass seine Uneinigkeit preisgab, die er gerade mit sich selber ausfocht. Doch dann gab er sich schließlich doch einen Ruck und trat nahezu leise ein, blieb aber noch im Türrahmen stehen.

„Kakashi-sensei?“, rief er. Es kam aber keine Antwort.
 

„Pakkun? Shiba?“ Wieder kamen keine Antworten. Wo waren sie auf einmal hin? Er war nicht einmal eine Stunde weg gewesen. Leise stellte er seine Schuhe an den dafür vorgesehenen Platz im Eingang und trat mit seiner Tasche ganz ein. Als er im Wohnzimmer ankam, stellte er sie vorerst auf die Couch und ging zur Küche. In beiden Räumen war keine Spur der Hausbewohner zu sehen. Irukas Stirn zog sich in Falten.
 

Wo war der Kerl nun schon wieder hin?
 

War er etwa wieder unterwegs?
 

Iruka lief das ganze Haus ab und als er schlussendlich draußen an der Veranda entlang zum Trainingsgelände lief, fand er alle Ninken auf der Wiese sitzend und in eine bestimmte Richtung schauend vor. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte man sie für Gartendekoration halten können.

Fragend sah er die Hunde an, die ihren Blick nicht von dem kleinen Dojo nahmen, das der Familie wohl zum Schwerttraining gedient hatte. Die Hunde hatten Iruka einmal erzählt, dass Kakashi hier früher immer trainierte, wenn er frei gehabt hatte. Immerhin wollte er seinen Vater stolz machen. Oft hatte er mit ihm darin trainiert und auch den Spaß eines normalen Jungen mit seinem Vater gehabt. Es waren schöne Tage, aber dann eines Tages hatte Kakashi seinen Vater in diesem Raum tot aufgefunden.

Dieser eine Tag hatte den Jungen gänzlich verändert. Er wurde kühl und lies niemanden mehr an sich heran. Er hatte die Schuld bei sich gesucht.
 

Hatte er seinen Vater nicht zufrieden stellen können?
 

Hatte er sich für ihn geschämt?
 

Konnte er ihn nicht mehr ertragen und hatte ihn deswegen alleine gelassen?
 

Alles fragen, die sich der damals noch so junge Kakashi gestellt hatte. Als Kind hatte er die Handlung seines Vaters nicht verstehen können. Wenn Iruka ehrlich zu sich war, konnte er als erwachsener Mann es ebenfalls nicht verstehen, wie man freiwillig sein eigenes Kind alleine in der Welt lassen konnte. Er hätte es niemals getan. Egal was war. Kakashi hatte doch damals niemanden außer ihn gehabt.

Der Kopierninja jedenfalls, hatte sich versucht mit Missionen und Training abzulenken, wo er nur konnte. Seit dem Tag hatte er auch das Haus verlassen, wie als wollte er nichts mehr mit dieser Vergangenheit zu tun haben. Als habe er versucht davor wegzulaufen. Wann immer Kakashi konnte, hatte er schließlich an abgelegenen Orten trainiert. Im Grunde hatte sein Leben nur aus Training und Missionen bestanden, alles was dazwischen lag, war nur nutzlose Zeit, hatte er zumindest früher behauptet. Aber irgendwann musste auch ein kleiner Hatake mal Essen, schlafen und sich auch pflegen.
 

Wäre es damals nach ihm gegangen, hätte er selbst darauf verzichtet. Er hatte sich in sein Training so stark hineingesteigert und immer bis zum Umfallen weitergemacht. Er hatte nur darin Ablenkung gefunden. Wie als wollte er die schrecklichen Erinnerungen aus sich heraus trainieren. Erst Obito, Rin und Minato hatten es geschafft sich dem Jungen wieder zu nähern, bis er sie in sein Leben gelassen hatte. Sie waren sozusagen sein Lichtblick, seine Hoffnung in der Dunkelheit, an der er sich klammern konnte, auch wenn er es nicht unbedingt gezeigt hatte. Es waren seine besten Freunde, doch durch seine Sturheit, wofür er sich heute noch immer die Schuld gab, hatte Obito sein Leben gelassen, um ihn zu retten. Anschließend war Rin auch noch von ihm gegangen und das durch seine eigene Hand. Ganz verschloss sich der Junge, als Minato auch noch von ihm genommen wurde. Er war kalt geworden und hatte nur noch ANBU Missionen erledigt. Bei einigen Missionen hatte man auch gedacht, er würde nie wieder lebend zurück kommen, aber er hatte es geschafft. Oft war er aber auch sehr schwer verletzt worden. Jeder hatte ihn für seine Kälte und Unberechenbarkeit gefürchtet.
 

Kaltblütiger Kakashi hatten sie ihn genannt. Diesen Namen hatte er nicht umsonst bekommen, denn er hatte seine Missionen immer kaltherzig und zielorientiert absolviert.

Pakkun hatte Iruka gesagt, Kakashi hatte damals nicht mehr an seinem Leben festgehalten, er war einfach blindlings in den Kampf gestürzt, mit dem Willen seinen Auftrag so perfekt wie möglich zu erledigen. Ohne Rücksicht auf sich selber. Er hatte keine Angst vor dem Tod, es war nach seiner Meinung nur eine Begleiterscheinung, würde es also passieren, so würde er sein Schicksaal annehmen, hatte er doch eh nichts mehr zu verlieren, was machte es da schon aus bei einer Mission zu sterben.
 

Er hatte einfach nichts mehr an das er festhalten konnte.
 

Er war allein.
 

Das war damals auch das, was sie an ihm Stärke genannt haben. Eben weil er auf nichts Rücksicht nehmen musste, was er zurücklassen würde, wenn er starb, hatte er immer ohne Rücksicht gekämpft. Das war das was sie stark an ihm fanden. Dabei hatte er nur blind sein Leben riskiert. Natürlich hatte er seine Kameraden geschützt, wenn er denn mal mit welchen zusammen unterwegs wahr, was er nach Möglichkeit gemieden hatte. Obitos Worte hatten sich dann doch zu tief in ihn eingebrannt, weshalb er noch bis heute an ihnen festhielt und das war auch gut so.

Trotzdem hatte es erst Gai mit seiner penetranten, sturen und aufdringlichen Art geschafft sich irgendwie wieder zu Kakashi durchzukämpfen. Danach kam Yamato, der an seine Seite gestellt wurde. Erst dann begann er wieder aus seinem dunklen Loch herauszukommen und am Leben teilzunehmen. Da merkte er, er war doch nicht so alleine, wie er gedacht hatte. Sein Leben normalisierte sich relativ, doch die größte Veränderung machte er, als Naruto, Sakura und Sasuke in sein Leben traten. Ganz langsam hatte sich wieder etwas in sein Leben geschlichen, wofür er kämpfen und leben würde. Es war einfach etwas, was er nicht zurücklassen wollte.
 

Kakashi hatte einen schweren Weg hinter sich, das hatte Iruka sehr wohl verstanden. Dadurch hatte er nicht wenig Respekt vor diesen Mann, der so viel durchlebt und überstanden hatte und dann heute doch so fröhlich leben konnte. Wobei, der Schein trügt wohl, denn genau in diesem Moment stellte sich der Jounin einen seiner letzten Kämpfe gegen seine Vergangenheit und Iruka würde ihm helfen, auch wenn es einfach nur hieß, dass er nur da sein brauchte.
 

Der Braunhaarige seufzte und ging auf die Hunde zu, die ihre Köpfe zu ihm richteten und ihn bedrückt ansahen.

„Ist er da drin?“

„Ja, schon eine ganze Weile. Kurz nachdem du gegangen bist ist er nach draußen gegangen, hatte eine Weile einfach nur hier gestanden und war dann zum Dojo gegangen.“ Brummte Pakkun, trotzdem war deutlich die Sorge in seiner Stimme zu hören.

Iruka stand neben Bull und legte eine Hand auf dessen Kopf, um ihm einmal über diesen zu streicheln. Die Dogge brummte einmal wohlig auf, stand dann aber auf, trat hinter Iruka und stupste ihn in die Richtung von der Trainingshalle. Iruka verstand die stumme Botschaft des Hundes und legte ein leichtes Lächeln auf, als er auf den riesigen faltigen Fellberg sah, der ihn aus seinen dunklen Augen entgegenblickte.

„Ich werde mit ihm reden." Er nickte dem Rudel zu, das ihm einfach nur stumm gemeinschaftlich nachsah, als er sich abwandte und zum Dojo ging.
 


 

Langsam schob er die geschlossene Tür auf und fand sich in einem dunkleren Raum wieder, der nur spärlich von dem Licht erhellt war, dass durch die dünnen Türen fiel, die den typisch japanischen Shojistil hatten.

„Kakashi-sensei?“ Leise hallte seine Stimme in dem doch recht großen Raum wieder. Von außen wirkte dieses Dojo recht klein, aber von innen war es das genaue Gegenteil. Iruka hatte aber keine Zeit den Raum weiter zu bewundern, denn er versuchte den Jounin ausfindig zu machen, dessen Antwort ausblieb. Langsam gewöhnte er sich an das Zwielicht, da es draußen doch noch relativ hell war und entdeckte endlich die Silhouette des Jounins. Er saß leicht schräg vor ihm auf dem Boden und rührte sich nicht.
 

„Kakashi-sen…“
 

„Lass doch bitte das Sensei weg.“, unterbrach ihn der Mann mit ruhiger Stimme.

„Entschuldige bitte....“ Iruka hatte gar nicht gemerkt, dass er wieder in seinen förmlichen Modus war. er wusste, dass er es bei Kakashi nicht brauchte, aber wie sagt man so schön? Macht der Gewohnheit.

„Dafür musst du dich nicht entschuldigen, ich weiß, dass du es nur aus Gewohnheit machst.“ Deutlich konnte der Lehrer aus den Worten das leichte Lächeln heraushören, als der Mann zu ihm sprach und leicht seinen Kopf drehte, so dass er ihn über seine Schultern ansehen konnte.
 

Erst blieb Iruka noch an Ort und Stelle stehen, schüttelte dann aber innerlich seinen Kopf und ging einfach langsam auf den Jounin zu. Warum stellte er sich gerade so doof an, sie waren Freunde und konnten normal miteinander umgehen. Keine 5 Schritte später stand er schräg hinter Kakashi. Irgendwie wusste er dann trotzdem nicht, was er jetzt machen sollte, weshalb eine langsam an Druck zunehmende Stille in dem Raum herrschte, die der Lehrer aber schlussendlich brach. Es wurde ihm einfach langsam etwas unangenehm. Schließlich standen sie wahrscheinlich gerade an dem Ort, an dem Kakashi seinen Vater gefunden hatte.
 

„Hier hast du ihn gefunden nicht?“ Die Frage war nur leise gestellt, aber der mitfühlende Unterton der in ihr lag, war immer noch deutlich genug zu hören. Ein leichtes Nicken bestätigte Irukas Vermutung. Das war der Augenblick, in dem er nicht anders handeln konnte. Er hockte sich keinen halben Meter neben Kakashi hin und leistete ihm einfach nur still Gesellschafft. Iruka würde ihn jetzt nicht mit Worten überfallen, oder irgendwelche halbherzigen aufmunterungsversuche starten, nein, wenn der Jounin reden wollen würde, sollte er es von sich aus machen. Iruka jedenfalls war einfach nur da. Er wusste, dass es dem Jounin schon reichen würde. So gut kannte er ihn schon, außerdem redete der Mann über solcherlei Dinge so oder so nie offen, da brauchte er ihm jetzt auch nicht irgendein Gespräch aufzwingen. Es war eh schon ein wunder, dass er ihm diese Seite so offen zeigte. Wieder lernte er etwas neues an dem Jounin kennen.
 

So jedenfalls saßen sie nun hier, schweigend, nebeneinander und lauschten den eigenen Gedanken.

Irgendwann, Iruka konnte nicht wirklich sagen, wie viel Zeit vergangen war, da drehte der Silberhaarige auf einmal seinen Kopf zu ihm und begann, zu seiner Verwunderung, leise zu sprechen.

„Es ist schon so lange her…“ In der Stimme lag Trauer, aber nicht so, als würde er gleich in Tränen ausbrechen oder so, nein, es war nur ein leichter trauriger Unterton, den der Jounin einfach mit seinen beinahe schon geflüsterten Worten in den Raum beförderte. Auch wenn es noch so wenig war, hatte Iruka das Gefühl, der ganze Raum war spontan damit erfüllt. Dennoch wirkte es nicht aufdringlich oder bedrückend, sondern eher scheu, aber hilfesuchend und genau dieser Bitte nach Hilfe kam er auch nach, ohne dass er den Jounin überrennen und verschrecken würde.
 

„Ja, das ist es.“, bestätigte er ihm einfach seine Aussage.
 

Wieder herrschte Stille.

Aber auch diesmal durchbrach sie Kakashi nach einiger Zeit.

„Weißt du Iruka, ich habe so viel verloren …“ Irukas Augen lagen auf den Jounin, der sich mit seinen Armen nach hinten abstützte und an die Decke des Raumes sah. In seinem Blick lag genau die gleiche Trauer, die der Chunin auch in seinen Worten vernahm. Aber jetzt konnte er sehen, dass es offen und ehrlich war. Offensichtlich war der Mann wirklich bereit sich etwas von der Seele zu reden und genau das tat er gerade.
 

„...und kann es auch nicht ungeschehen machen. Jedoch gibt es immer zwei Seiten, denn da, wo man etwas verliert, gewinnt man auch oft etwas hinzu.“ Nun drehte Kakashi seinen Kopf zum Lehrer und lächelte ihn an.

„Egal wie sehr der Verlust auch schmerzt, man kann nicht immer daran fest halten, man sollte seinen Weg weitergehen und mit einem lachenden und traurigen Auge zurück blicken." Iruka lauschte den Worten des Mannes. Er konnte ihm nur zustimmen, hatte er doch selber auch viel verloren, aber auch wieder dazugewonnen. Er hatte schließlich so viele Freunde gewonnen. Früher war er nur der Außenseiter, der nicht gesehen wurde, aber jetzt kannte ihn beinahe jeder und seine Schüler liebten ihn. Noch dazu hatte er Naruto, er war für ihn wie ein kleiner Bruder und er hatte ... Kakashi. Noch bevor seine Gedanken in eine ungewollte Richtung abdriften konnten, fasste er sich zusammen und lauschte weiter den Worten des Silberhaarigen. Beim näheren Hinsehen, konnte Iruka erkennen, dass Kakashi gerade etwas die Stirn kraus zog und bedrückt zu wirken.
 

"Es ist nur so ungewohnt …“, kam es von dem Jounin.
 

Iruka konnte in dem Moment nicht anders, als ein Stück zu ihm aufzurücken und seine Hand auf die Schultern des Mannes vor sich zu legen.

Es war nur eine leichte aber aussagekräftige Geste, die der Jounin verstand. Iruka brauchte nichts sagen, er hatte damit schon alles getan, was er tun musste.

Kakashi würde dadurch schon verstehen, dass er auf den Lehrer zählen konnte. Selbst, wenn er noch etwas hätte sagen wollen, wäre es ihm bei dem was er in den Zügen seines Gegenübers sah, eh im Halse stecken geblieben. Er konnte mit Verwunderung noch etwas anderes außer Trauer, Akzeptanz und Dankbarkeit sehen. Irgendwie lag in ihnen eine Wärme, die Iruka ein wohliges Gefühl bescherte. Er hatte das Gefühl, sie galt ihm, aber er wusste nicht wofür. Vielleicht, weil er dem Jounin gerade beistand, oder weil er zurückgekommen war, oder vielleicht doch etwas anderes ...?
 

„Ich bin froh, dass du wieder hier bist Iruka.“ Mit dem Satz hatte er nun nicht gerechnet, weshalb er einmal kurz stockte und dann mehrmals blinzelte, war er doch gerade noch zu sehr am philosophieren gewesen. Die Worte jedenfalls waren sanft ausgesprochen und in Kombination mit dem Lächeln Kakashis, verschafften sie dem Brünetten gerade ein intensives Kribbeln im Bauch, das aber keine Sekunde zu einem regelrechten Sturm wurde, als der Verursacher noch eine Hand auf die seine legte.

Diese sanfte Wärme, der leichte Druck und dann wurde seine eigene Hand noch so behütend umschlossen. Iruka hielt beinahe die Luft an und starrte auf die Hände, die sich berührten. Das Kribbeln glich einem Orkan, der in ihm tobte, als wolle es ihm etwas mit aller Macht mitteilen. Beinahe hatte er das Gefühl die Schmetterlinge würden aus ihm heraus brechen. Doch dann zuckte er erschrocken zurück, als das Gefühl drohte ihn zu übermannen und sich langsam ein Gedanke, nein, ein Gefühl sichtbar machte, des den Chunin mehr als nur erschreckte. Er hatte den Drang den Jounin nahe zu sein, ihn zu ... küssen und ja …, ihn einfach eben nahe zu sein. Es war einfach paradox für ihn und durfte nicht sein.
 

Es war einfach falsch.
 

Um der Situation zu entgehen, stand er etwas holprig und hastiger als beabsichtigt auf.

„Es gibt noch einiges zu tun!“ Kakashi sah ihn nun irritiert an. „Iruka?“

Der Lehrer hatte wieder diesen Drang zu flüchten, um es aber weniger lächerlich wirken zu lassen, was nicht wirklich klappte, versuchte er vom Thema abzulenken, noch ehe es angesprochen werden konnte. Es tat dem Lehrer zwar leid, dass seine Hilfe nun mehr als miserabel war, aber er hatte das Gefühl, es würde sonst eine Katastrophe passieren. Zumindest sagte ihm das sein Shinobiinstinkt.
 

„Ja, ähh ... ich hatte vor gehabt deinen Urwald da draußen mal zu bändigen.“ Steif trabte er zur Tür und öffnete sie, während er noch einmal einen Blick über die Schultern warf und den Jounin ansah. Der beugte sich etwas zu Seite, um anscheinend an Iruka vorbei zu gucken, sah ihn aber keine Sekunde später wieder mit einem monotonen Blick an. Nichts war mehr zu sehen von der Traurigkeit, die der Kerl gerade noch versprüht hatte. Dafür legte sich nun ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht.

„Mich stört er nicht. Wir könnten da draußen ja Tarzan und Jane spielen. Wäre sicher sehr amüsant und die Kulisse ist doch so perfekt.“ Die gerade noch so ernste Situation hatte sich wieder so schnell gewandelt, dass Iruka nun seine eben noch aufkeimende Panik direkt im Keim erstickt hatte. Entweder hatte der Jounin das mit Absicht gemacht, oder aber ... ach quatsch, er war einfach ein Trottel. Irukas rechtes Augenlid begann schon zu zucken und seine Begeisterung hielt sich in Grenzen, dennoch konnte er nicht anders, er musste Fragen, auch wenn er die Antwort eigentlich schon wusste.
 

„Aha ... und wer ist Tarzan und wer Jane und wer das Rudel Gorillas?“

„Hmm, ob dir so ein Kleid stehen würde?“ Kakashi legte eine Hand nachdenklich an sein Kinn und sah ernst zur Seite, dann auf Iruka, wo sein Blick einmal an ihm auf und ab fuhr, ehe er kurz darauf seine Augen schloss und seine Arme vor der Brust verschränkte, als würde er gerade allen Ernstes darüber nachdenken. Irukas Augenlied zuckte noch nervöser als vorher, es veranstaltete ein regelrechtes Trommelinferno und seine Hand verkrampfte sich am Türrahmen. Da war er wieder, ... dieser ... rotzfreche Jounin.
 

Als sich erneut Kakashis Blick auf ihn legte und er nun weitaus mehr musternder war, als vorher und sich so langsam spürbar irgendwelche kranken Phantasien, wie Schablonen auf den Lehrer zu legen schienen, bekam der einfach zu viel.

Schneller als die Polizei erlaubte war Iruka bei Kakashi und verpasste ihm eine Kopfnuss, die es in sich hatte.

„Au! Ich habe doch nichts gemacht.“, beschwerte der sich direkt.

„Du hast gedacht, das alleine reicht schon!“ Zornig stapfte Iruka ab, worauf ihn Kakashi hinterher eilte.

„Oy, Iruka!“ Hörte Gerufener die Stimme hinter sich, ignorierte sie aber einfach und lief stur an dem Rudel Ninken vorbei, die den Männern nur mit Schweißtropfen am Kopf hinterher sahen. Der Lehrer legte einen ganz schönen Weg zurück, so dass die Hunde schon beinahe wie Eulen wirkten, die ihre Köpfe etwas überdrehten, ehe er schließlich im Haus verschwand, während der Jounin ihm hinterher eilte.

In der Wohnstube angekommen, stockte der Silberhaarige sichtlich, als Iruka seine Tasche von der Couch nahm.

„Ähm, … bist du gekommen, um dein Diebesgut mit zu nehmen?“ Während der Hausbesitzer das sagte, deutete er mit einemFinger auf Irukas Tasche.
 

„ICH BIN KEIN DIEB!“, herrschte der Lehrer den Mann gleich an.

„Da sind meine Klamotten drin, die ich brauche, wenn ich ein paar Tage hier bleibe du Esel!“ Damit drehte sich der Lehrer um, blieb aber noch in der Bewegung stehen, als ihm einfiel, dass er gar nicht wusste, wohin er die Sachen bringen sollte. Ihm fiel nämlich gleich das Problem ein, an welches er bis gerade eben nicht mehr gedacht hatte und genau dieses Problemchen sprach der Jounin auch gleich an.

„Ich habe leider im Moment nur die Couch und mein Bett." Daran hatte der Lehrer wirklich nicht mehr gedacht. Entweder mit diesem ... diesem...Quälgeist in einem Bett, oder aber die Couch. Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Er würde die Couch nehmen. Besser als auf dem Boden und besser als mit diesem Kerl ein Bett zu teilen. Iruka merkte, wie sich langsam eine leichte Röte auf sein Gesicht schleichen wollte, als er an den Morgen dachte, wo er auf Kakashis Brust aufgewacht wahr. Noch ehe seine Gefühlswelt wieder Kopfstehen konnte, wann tat sie es nicht, versuchte er sich wieder zusammenzureißen und wollte dem Jounin klarmachen, dass er nichts gegen die Couch einzuwenden hätte.
 

„Ich habe kein Problem damit auf der Couch zu … ARGH!!“ Iruka hatte sich während des Redens umgedreht, worauf sich plötzlich Kakashis grinsendes Gesicht direkt vor seinem befand und er sich halb zu Tode erschreckte. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie der Jounin so nahe gekommen war.

„Ach das muss nicht sein, es war doch heute Morgen ganz gemütlich. Mich stört es nicht. Wenn du schon mal mit Naruto auf engen Raum geschlafen hast, dann gibt es nichts mehr was dich noch schockieren kann.“ Die Worte Kakashis riefen in Iruka Erinnerungen hoch, die er lieber nicht neu aufarbeiten wollte. Der Junge hatte einfach schreckliche Schlafangewohnheiten. Er schlief sehr lebhaft und aktiv. Ein gewöhnlicher Schlafwandler war dagegen einen Scheiß wert. Wenn Naruto mal Wache am Tor halten müsste über Nacht, dann könnte er sogar seelenruhig schlafen. Der verarbeitet da dann eh alles zu Kleinholz, was nur in die Nähe von ihm kam. Und das was dem Ganzen noch die Krone aufsetzte, Naruto war ein Bettlandräuber und was für einer...
 

Iruka hatte richtige Probleme gehabt, noch einen Platz in seinem Bett zu finden und dass obwohl er ein nicht gerade kleines Bett besaß. Der Lehrer selber machte sich nämlich auch mal gerne nach einem anstrengenden Tag breit, aber Naruto schlief so, dass einem in einem Kingsize Bett mal gerade eine Ritze von 10 Zentimeter blieb. Ja, er musste Kakashi recht geben, was schlimmeres als Naruto gab es nicht beim Schlafen. Da könnte eine Herde Trampeltiere über ihn drüber laufen und sich ein Elefant neben ihm einrollen, dass wäre tausend mal entspannter, als der Bengel. Seine spätere Partnerin tat ihm jetzt schon leid.

„Ich beiße nicht Iruka. Das Bett ist groß genug für zwei.“ Mit diesen Worten riss der Jounin den armen Lehrer wieder aus seinen Gedanken, worauf dieser etwas perplex wirkte.

„I… Ist schon gut, mir macht das echt nichts aus.“
 

Er wurde sich erst jetzt wieder der Nähe des Jounins bewusst und errötete leicht.

„Na gut. Wenn du willst, Bull wird sich sicher freuen.“ Kakashi grinste schief und ging fröhlich in die Küche. In Irukas Kopf ratterte es derweil, bis ihm ein Licht aufging und er verstand, was Kakashi meinte.

Plötzlich entgleisten seine Gesichtszüge und er fühlte sich so, als wäre sämtliche Farbe von ihm gewichen. Er hatte doch glatt vergessen, dass die Ninken hier auch noch in der Stube rumhingen und wenn Bull ihn hier liegen sehen würde, würde sich wirklich ein Elefant, nein, ein sabbernder liebestoller und kuschelbedürftiger Elefant … nicht neben ihn, sondern auf ihn legen. Iruka hatte im Grunde die Wahl zwischen Pest und Cholera. Naja, wenn er ehrlich zu sich war, hatte ihm Kakashis Nähe am Morgen sehr gefallen. Es wäre die Gelegenheit, die Nähe noch etwas mehr zu genießen … und das ohne, dass er sich dafür schämen, oder irgendeinen dummen Grund erfinden würde müssen.

Als sich Iruka bewusst wurde, was er gerade da dachte, schlug er sich selber gegen die Wangen.

„Hör auf!", ermahnte er sich selber für seine Gedanken.

„Hast du was gesagt?“ Hörte er auf einmal die Stimme aus der Küche und er konnte den Kühlschrank hören, wie er geöffnet wurde.
 

„Äh, Nein?“ Unsicher lag sein Blick auf den Durchgang der Tür, leider, vielmehr zum Glück konnte er den Jounin nicht sehen, da er dafür in einem falschen Winkel zu dieser stand, denn das hieß, der Kerl konnte es auch nicht. Wobei ...

„Nein?“, kam die Frage aus der Küche zurück.

„Nein!“, rief er nun etwas lauter zurück.

„Dachte du wolltest was.“ Dann hörte er etwas knistern und wie der Kühlschrank anschließend wieder geschlossen wurde.
 

„Ne, ne.“ Irukas Stimme wirkte zwar ruhig, aber äußerlich raufte er sich gerade die Haare und würde sich am liebsten irgendwo anders einquartieren. Selbst der Garten war ihm recht. Vielleicht könnte er sich ja ein Baumhaus bauen und dort im Urwald leben, wie so ein einsamer Einsiedler. Ja, das wäre gut. Doch dann kam ihm selber das Bild von Tarzan und Jane, alias Kakashi und Iruka, in den Sinn und er verspürte plötzlich den Drang seinen Kopf irgendwo gegenzuschlagen. Auf der Suche nach etwas, das einen Schlag von seinem Kopf standhielt, drehte er sich um und erschrak erneut zu Tode.
 

Schon wieder stand Kakashi bei ihm, diesmal hatte er aber etwas in der Hand und futterte offensichtlich einen kleinen Snack, der sich als eines der gestern übriggebliebenen Onigiri herausstellte, die Iruka in den Kühlschrank gestellt hatte.

„Hatte sich für mich aber so angehört, als hättest du etwas erwähnt.“ Der Kerl hatte zwar einen relativ neutralen Blick drauf, trotzdem blieb Iruka das leichte schelmische glitzern in den Augen nicht verborgen, außerdem kannte er ihn nun schon lange genug, dass er wusste, dass er es genoss ihm auf den Senkel zu gehen.

„Hör auf dich so anzuschleichen!“, maulte er ihn schließlich an, der Jounin aber schien gänzlich unbeeindruckt. Der kaute lieber seinen Bissen zuende und meldete sich wieder zu Wort.

„So wie du dir gerade eine neue Frisur kreierst und hier offensichtlich etwas suchst, hätte Gai mehrmals betrunken singend durch den Raum rauschen können und du hättest ihn nicht einmal bemerkt.“ Und wieder ließ sich Kakashi den Onigiri schmecken. Als er ihn schließlich ganz auf hatte, lutschte Kakashi sich sogar noch Daumen und Zeigefinger ab, da ihm wohl etwas von der Füllung darauf gelandet war. Das brachte den Lehrer wieder aus den Konzept, eigentlich hatte er direkt weitermeckern wollen, doch ihm blieb alles, was er gerade etwas harsch sagen wollte im Halse stecken. Zu sehr war er auf Kakashis Bewegung fixiert. Wie der Finger langsam in dem anziehenden Mund verschwand und von einer wahrscheinlich talentierten Z....
 

Iruka wurde puterrot. Wenigstens konnte er ein erschrockenes Japsen unterdrücken, als er sich Kakashis beobachtenden Blick bewusst wurde. Der Jounin schien seine Reaktion mehr als amüsant zu finden, weshalb er seinen Mund zu einem erneuten Grinsen verzog, als er seinen Finger wieder frei ließ, dabei aber nicht seine Augen von denen des Lehrers nahm.

„Das war nur weil…“ Iruka verschluckte den Rest des Satzes, als sich ihre Augen trafen. Ganz langsam konnte er die Panik von vorhin wieder in sich hochkommen spüren, doch noch bevor sie eine gewisse Grenze überschreiten konnte, die ihn wieder zur Flucht antreiben würde, sprach ihn Kakashi wieder an.

„Hast du dich entschieden?“
 

Iruka stockte, er musste sich gerade erst wieder ordnen, doch als er sah, wie Kakashi mit seinem Daumen auf seine Tasche zeigte, die er immer noch in der Hand hielt, verstand er.

„Nun ja ,also…“ Iruka wurde verlegen. Noch ehe er reagieren konnte, nahm ihn der Jounin die Entscheidung einfach dreist ab. Kakashi unterdessen schluckte das nächste Stück herunter und schloss einmal die Augen, ehe er mit einem breiten Grinsen auf Iruka zu lief, den die ganze Situation schon wieder zu viel wurde.

„Ich werde dir mal helfen.“ Damit ging der Hausherr auf ihn zu, wodurch der Lehrer noch perplexer war als vorher schon. Schneller als er reagieren konnte, spürte er nur, wie ihm seine Tasche aus der Hand genommen wurde und sie auf einmal lasziv über Kakashis Schultern geworfen wurde, der sich von ihm abwandte und summend einfach das Wohnzimmer verließ. Erst dann schaltete der Braunhaarige und beschimpfte sich innerlich als Volldepp. Er benahm sich gerade einfach nur noch merkwürdig. Wie ein pubertierender kleiner Junge, der nicht mehr weiß, wo Oben und Unten ist.
 

Im Grunde machte der Jounin gerade mit ihm was er wollte und das konnte er doch nicht so einfach zulassen.

„Hey du kannst nicht einfach Entscheidungen für andere treffen.“, rief er schließlich laut durchs Haus und bekam gleich von oben die passende Antwort zu hören.

„Doch das kann ich, mein Gast schläft nicht auf der Couch!“

Offensichtlich war Kakashi schon im oberen Stockwerk angekommen.

Sofort eilte er ihm hinterher. Mit gutem Schwung rannte er die Treppe hoch und wäre beinahe in Kakashi hineingerannt, der vor seiner Schlafzimmertür stand und gerade die Tür öffnete, um in sein Zimmer zu gehen.
 

Dort warf er dann die Tasche aufs Bett. Das Bett war recht groß, sicher 1,40m breit und 2 Meter lang. Genug Platz für zwei Personen. Iruka hatte die Flugbahn seiner Tasche genauestens beobachtet und sah dann zu dem Jounin, der sich nun zu ihm umdrehte und wie als würde er ein Statement setzen wollen sein Gewicht auf einen Fuß verlagerte, während er die Arme vor der Brust verschränkte.

Dabei lag der Blick des Jounins auf ihm.

Kurz sah Iruka noch einmal zum Bett und anschließend wieder zu dem Eigentümer, ehe er dem Mann nun deutlich machen wollte, dass er sich mit ihm kein Bett teilen würde. Er würde schon einen anderen Platz finden. Zur Not ging auch ein Schlafsack in einen der leeren Räume unten. Herrgott nochmal, er war ein Shinobi und war auch schon auf richtig vielen Missionen gewesen. Immerhin war auch er nicht immer Lehrer an der Akademie gewesen.
 

„Ich werde nicht mit dir im Bett schlafen!!“, platzte es schließlich aus ihm heraus.
 

„Niemand hat was von mit mir schlafen gesagt Iruka.“ Kakashi sah den Lehrer nun amüsiert an.

Der wiederum bemerkte nun, wie falsch sich seine Worte angehört hatten. Seine eben noch nur im Gesicht befindliche Röte breitete sich nun wie ein Lauffeuer über seinen ganzen Körper aus. eigentlich müsste er bald wie ein rotes Ampelmännchen strahlen.
 

„I … i …ich meine natürlich, ich schlafe nicht BEI dir im Bett!“ Versuchte er sich nun zu verbessern.

„Kannst es dir ja noch überlegen, so lange kannst du deine Tasche ja hier lassen.“ Damit ging Kakashi an den knallroten Lehrer vorbei und verschwand wieder Richtung Wohnzimmer.

„DA GIBT ES NICHTS ZU ÜBERLEGEN!“ War das Letzte, was er dem Jounin hinterher brüllte, doch der lachte nur, was aufgrund der Tatsache, dass er die Treppe hinunterging immer leiser wurde.

Iruka schwor sich, irgendwann sprang er dem Kerl noch an die Gurgel.
 


 

Einige zeit später hämmerte es in seinem Kopf.
 

»Oh Mein Gott! Warum nur?!«
 

Er konnte es nicht fassen. Er wusste nicht wie, er wusste nicht warum und schon gar nicht wusste er wieso er jetzt hier lag. Es ist genau das eingetreten, wogegen er sich vor einiger Zeit noch versucht hatte vehement gegen zu wehren. Er lag neben Kakashi, in dessen Bett, auf dem Rücken, hatte die Bettdecke jungfräulich bis zum Kinn hochgezogen und hielt sie am oberen Rand mit beiden Händen fest. Errötet starrte er zur Decke und konnte einfach nicht schlafen. Neben ihm, seelenruhig schlafend, lag Kakashi auf die Seite gedreht, mit einem Arm so, dass er seinen eigenen Oberarm als Kissen benutzen konnte, während der andere locker auf der Matratze vor seiner Brust lag. Die einzigen Geräusche, die in diesem Raum überhaupt noch etwas an Leben versprachen, waren die regelmäßigen ruhigen Atemzüge des Jounin und Irukas bis zum Halse klopfendes Herz.

Wenn er sich nicht schleunigst beruhigen würde, würde sein Herz sich noch aus seinen Hals heraus graben, zumindest hatte er das Gefühl.
 

Wie zum Teufel war er nur hier gelandet?
 

Den Tag rekapitulierend versank er wieder in seiner Gedankenwelt, als wäre er da in letzter Zeit nicht schon oft genug.
 

Nachdem er Kakashi verfolgt hatte und klarstellen wollte, dass er das mit dem im Bett zusammen Schlafen nicht so gemeint hatte und dass er definitiv nicht bei ihm im Bett schlafen würde, waren sie zusammen in den Garten gegangen. Wenig später kam auch Naruto dazu und hatte mit seinen Kage Bunshins tatkräftig mitgeholfen. Es war schon praktisch den vor Energie übersprühenden Jungen dabei zu haben. Immerhin hat er so in Windeseile den ganzen Garten gerodet. Iruka brauchte im Grunde nur noch neu bepflanzen.

Das schöne an der erledigten Arbeit war, es wirkte endlich allmählich wieder wie ein Garten. Während der Arbeit jedenfalls, hatte er nicht gerade wenig die Blicke des Jounins auf sich gespürt. Er hatte zwar dann immer versucht sich möglichst nichts anmerken zu lassen, aber dennoch machte ihn jeder Blick des Jounins nervös. Irgendwie war das doch nicht mehr normal, wurde er krank oder was? Vielleicht hatte er sich ja irgendeinen unbekannten Virus eingefangen und bald würde die Apokalypse ausbrechen. Anders konnte er sich jedenfalls seine Reaktionen nicht erklären. Hallo?! Er war Lehrer, stand dauerhaft vor Klassen voll mit Augenpaaren, die ihn anstierten und wer weiß schon, was hinter den Köpfen der Knirpse vorging. Trotzdem, er wurde immer beobachtet und jetzt wurde er nervös, nur weil ihn so ein nerviger Jounin die ganze Zeit betrachtete? War er ein Ausstellungsstück? Weshalb regte er sich überhaupt jetzt so auf, soll er doch gucken.
 

Vielleicht hatte er ja nur darauf gewartet, dass ihm wieder irgendein Missgeschick passierte.

Manchmal hatte Iruka eh das Gefühl, er war zum alleinigen Entertainment des Jounins da. Der Kerl hatte wohl wieder auf etwas gewartet, womit er ihn ärgern konnte. Ja genau, so wird es gewesen sein. Er und Kakashi wahren immerhin gute Freunde und diese zogen sich eben gerne mal gegenseitig auf.
 

»Nur ein guter Freund….« Hallte es in seinem Kopf wieder.

Dabei drehte er diesen und bedachte den Rücken des Jounins, der von ihm abgewandt schlief.
 

Nachdem sie im Garten für diesen Tag fertig gewesen waren, hatte Kakashi als Dankeschön ihn und Naruto zu Ichirakus eingeladen. Natürlich hatten sie sich sehr darüber gefreut, auch wenn Iruka trotzdem angeboten hatte Abendessen zu machen. Der Silberhaarige hatte einfach drauf bestanden, er musste sich doch irgendwie für die viele Hilfe erkenntlich zeigen. Er hatte gemeint, alleine würde er das niemals hinbekommen und mit Pflanzen hatte er eh so seine Probleme. Alle die er bis jetzt hatte, waren ihm eingegangen, nur seine Schlafzimmerpflanze Ukki war stark genug gewesen und schien nicht daran zu denken den Geist auf zu geben.
 

Iruka musste bei den Gedanken an Kakashi und seinen grünen Daumen schmunzeln. Eigentlich brauchte man nur eine Pflanze in sein Zimmer stellen und das Gewächs entschied sich spontan für ein kurzfristiges Ableben.

Naja , jedenfalls nachdem sie bei Ichirakus gegessen hatten und Naruto nach Hause gegangen war, hatten sie es dem Jungen gleich getan.

Als sie zurück gewesen waren, hatten sie noch die Hunde verpflegt, danach hatte er es sich auf der Couch bequem gemacht und etwas ferngesehen. Es hatte nicht lange gedauert, da war er auch schon eingenickt. Als nächstes war er von Bull geweckt worden, der es sich bei ihm gemütlich gemacht hatte und ihn beinahe durch sein Gewicht erdrosselt hätte. Darauf war Iruka ins Bad gegangen und hatte sich erst einmal fertig gemacht. Dort hatte er auch den Silberhaarigen angetroffen, der wiederum war gerade auf dem Weg ins Bett. Das war auch genau die Stelle, an der Kakashi ihn erneut gefragt hatte, ob er sich entschieden hatte. Nachdem er ihm aber geantwortet hatte, dass er weiter auf der Couch schlafen wollen würde, beließ es der Mann anscheinend bei einem Schnaufen, welches Iruka nicht wirklich hatte deuten können. Er fragte sich jetzt immer noch, ob es ein enttäuschtes Schnaufen, oder ein akzeptierendes Schnaufen sein sollte.
 

Als er schließlich vom Bad wieder ins Wohnzimmer kam, traf ihn der Schlag. Die Couch konnte man fast nicht mehr sehen, nur noch erahnen, da 8 Hunde auf ihr lagen und sich irgendwie breit gemacht hatten. Sabbernd schliefen sie auf ihr und hatten dafür gesorgt, dass jeder noch so kleine Fleck mit Hund ausgefüllt war. Iruka hatte hinterher richtig bedröppelt vor der Couch gestanden und seinem angedachten Schlafplatz beinahe hinterher geweint, da er offensichtlich gerade das Zeitliche gesegnet hatte. In dem Moment war Kakashi auch wieder, wie aus dem Nichts, aufgetaucht, wie ein Geist, der in dem Haus herumirrte. Er hatte eine Wasserflasche in der Hand und zwei Gläser. Er stand grinsend hinter der Couch und hatte nur amüsiert gemeint, ob er nicht doch lieber das Angebot annehmen wollen würde und bei ihm im Bett zu schlafen. Der Lehrer hatte ihm darauf nur Todesblicke zugesandt, die der Mann aber nur ignoriert hatte und sich auf den Weg ins Schlafzimmer gemacht hatte. Noch beim Verlassen des Raumes, hatte er ihm noch zugerufen, dass er vielleicht ja noch etwas Platz unter dem Haufen fand. Von da an, war Iruka der Meinung, der Kerl habe das mit Absicht gemacht und die Hunde auf die Couch gehetzt. Es war ihm auch erst vorhin aufgefallen, dass er sogar schon vorsorglich zwei Gläser mitgenommen hatte, offensichtlich hatte er schon damit gerechnet, dass Iruka bei ihm schlafen würde.
 

Naja, nun lag er hier und konnte nicht schlafen.
 

Er verfluchte die silberhaarige Nervensäge und er verfluchte sich selbst.

Wütend hatte er über die Gedanken seine Augen zusammengekniffen und die Lippen fest aufeinander gepresst. Eine Hand ballte sich zur Faust und er verspürte den Drang dem Mann eine Kopfnuss zu verpassen, konnte es aber einfach nicht, dafür schlief er einfach zu schön und wie sagt man so schön. Schlafende Menschen sündigen nicht und ... fallen einem nicht auf dem Wecker.

Irukas Züge entspannten sich wieder und er öffnete seine Augen. Wieder lag sein Blick auf den Rücken des Mannes. Kakashi schlief nur in Trainingshose, was Iruka einen guten Blick auf seinen nackten Rücken bescherte.

Es war nicht so, als hätte er ihn nicht schon oft genug gesehen, schließlich waren sie auch hin und wieder zusammen im Onsen mit Naruto gewesen, aber jetzt erlaubte er sich ihn näher zu betrachten.
 

Seine Augen fuhren die wohlgeformte Muskulatur entlang und entdeckte die ein oder andere silbrig glänzende Narbe, die schon sehr alt zu sein schienen, da sie schon beinahe verblasst waren.

An Kakashis Schultern war eine größere zu sehen, die wohl von einem Katana herstammte, da der Schnitt eher sauber wirkte. Sie stammte wahrscheinlich aus seiner ANBU Zeit. Irukas Augen wanderten weiter und landeten in Kakashis Nacken, der zum Teil von seinen etwas längeren Nackenhaaren bedeckt war. Sie wirkten sehr weich und luden einen dazu ein, sachte über sie hinweg zu streicheln. Noch dazu strahlte der Jounin so eine angenehme Wärme aus, die sogar unter der Decke zu ihm herüber kroch. Er verspürte den Drang noch mehr dieser Wärme zu genießen und merkte nicht einmal, wie er langsam seine linke Hand ausstreckte, um den Haaransatz des Jounins entlang zu streicheln. Wie sie sich wohl anfühlen würden, bestimmt ganz angenehm und weich. Auf Irukas Gesicht lag ein verträumter Ausdruck, gleich würde er die Strähnen fühlen, es waren nur noch wenige Zentimeter. Kurz hielt er noch inne und bedachte den Jounin nachdenklich.
 

Was sollte er ihm sagen, wenn er ihn dadurch aufwecken würde?
 

Als sich sein Hirn versuchte irgendwelche Entschuldigungen auszudenken, entschloss er für sich selber, es würde ihm schon etwas passendes einfallen, wenn es soweit war. Damit gab er sich den Ruck, um seinen Wissensdurst nach dem Gefühl der Strähnen zu stillen.

Ganz sachte glitten seine Finger in die Haarsträhnen und er stelle fest, dass sie wirklich sehr weich waren. Sie wirkten zwar durch ihre Farbe und ihre Form eher drahtig, aber sie waren nicht so. Es war ein angenehmes Gefühl und Iruka genoss es sichtlich, während sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte, als er daran dachte, was er gerade klammheimlich tat. Aufhalten konnte er sich aber nicht, viel zu faszinierend fand er gerade das Gefühl an seinen Fingern. Seine Augen schlossen sich halb und er wurde mutiger. Sachte strich er an den Haaren im Nacken entlang und glitt weiter hinunter. Ihn durchfuhr es wie ein Blitz und seine Fingerspitzen begannen zu kribbeln, als er die warme Haut berührte. Sanft strich er zwischen den Schulterblättern entlang und erkundete regelrecht, die für einen Mann eigentlich viel zu samtige Haut. Seine Fingerspitzen tanzen federleicht über die Haut des Jounins, nur nicht zu fest, damit er ihn auch ja nicht aufweckte.
 

Ein wohliges Seufzen war seine Belohnung und Iruka stellte fest, dass der Mann wohl sowas gerne haben musste, denn er konnte schließlich spüren, wie er erschauerte. Durch das ruhige Chakra des Mannes konnte er auch spüren, dass dieser sehr wohl noch schlief, also konnte er beruhigt sein.
 

Als er wieder hinauf strich, regte sich der Silberhaarige auf einmal und drehte sich mit dem Gesicht zu ihm auf den Bauch. Wieder lag er mit dem Kopf auf seinen eigenen Arm, während die andere Hand auf Höhe seiner Brust den Platz fand. Durch die Bewegung erschrak Iruka so sehr, dass er sich panisch unter seinen Teil der Bettdecke verkrochen hatte. So rot, wie er plötzlich geworden war, müsste eigentlich die Decke auf seinem Gesicht spontan in Flammen aufgehen, zumindest fühlten sich seine Wangen so an. Innerlich betete er, dass Kakashi nicht aufwachen würde. Um dem ganzen noch etwas Zeit zu geben, zählte er stumm bis 10, ehe er langsam die Decke absenkte. Seine Gebete waren wohl erhört worden, da Kakashi keine weitere Regung von sich zu geben schien, wodurch er wieder mutiger langsam unter der Decke hervorlugte. Was sein Blick dann einfing, war einfach viel zu niedlich. Eigentlich sollten Frauen, Kinder, oder Tiere niedlich sein und nicht Männer. Vor allem nicht solche, die ohne großen Aufwand und mit einer Präzision, die jede Maschine alt aussehen ließ, einen jeden umbringen würde können. Jetzt in dem Moment musste Iruka aber leider eine neue Kartei eröffnen. Der Kerl war gerade einfach zu niedlich. Tiefenentspannt lag er da, mit leicht geöffneten Mund, strubbligen Haaren vom schlafen und schmatzte einmal kurz. Iruka konnte nicht anders. Sein Herz setzte einfach spontan einen Schlag lang aus, nur um danach mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Das war einfach ein Bild für die Götter. Kakashi musste ihm echt so sehr vertrauen, dass er neben ihm so ruhig schlief und sich von nichts dabei stören ließ.
 

Iruka würde natürlich auch niemals etwas tun, was dem Jounin irgendwie schaden könnte.

Niemals! Selbst, wenn man es ihm befehlen würde, würde er sich dagegen stellen. Niemals würde er ihn verraten, oder hintergehen, geschweige den verletzen. Gut, er verpasste ihm mal hier und da eine Kopfnuss, aber das hatte der Kerl verdient. Schließlich legte er es nach seiner Meinung darauf auch an.

Kakashi war für ihn nicht nur ein guter Freund, er war sein bester Freund, er war … nein! So tief ging es nun auch wieder nicht.
 

Iruka wurde knallrot, als seine Gedanken langsam noch eine Etage weitergehen wollten. Er konnte sie aber gerade noch rechtzeitig aufhalten, indem er ihnen den Weg hinauf versperrte, jedoch half es nicht wirklich, da er langsam die Vermutung hatte, die Biester konnten klettern. Resignierend sah er auf den Jounin und er merkte, wie sich langsam eine Traurigkeit in ihm breit zu machen schien. Er beobachtete, wie der Mann einmal kurz schluckte und dann tief durchatmete.
 

»Ja, vielleicht ist er doch mehr als ….«
 

„Iruka …“, murmelte plötzlich der Mann, weshalb der Lehrer wieder aus seinen Gedanken gerissen wurde. Sein Herz schlug dadurch wieder etwas schneller.
 

War er wach?
 

Hatte er mitbekommen, was er gerade getan hatte?
 

Wenn ja, wie viel hatte er mitbekommen?
 

Tausend Fragen hämmerten spontan in seinem Kopf wieder und begannen ihn langsam sehr nervös zu machen, weshalb er sich nur leise, sowie unsicher zu Wort meldete.

„Ja?“ Doch Kakashi antwortete nicht. Als er plötzlich eine Bewegung unter der Bettdecke wahrnehmen konnte, hob er erst verwundert eine Augenbraue und anschließend die die Decke leicht an, um zu sehen, was sich da so bewegte. Leider kam er nicht weit. Mit einer Schnelligkeit, mit der er bei einem Schlafenden nicht gerechnet hatte, wurde auf einmal sein Handgelenk ergriffen.

„Huh?“, fragend blickte er zu der Hand, die ihn so eiskalt einfach festhielt. Keine Sekunde später fühlte er, wie er herangezogen wurde und fand sich in einer Umarmung wieder, in der er regelrecht zerknuddelt wurde.

„Iruka … dein Curry ist einfach das beste!“, murmelte Kakashi im Schlaf und knuddelte den Mann beinahe zu Tode. Um sein Leben kämpfend versuchte Iruka den Mann irgendwie wieder von sich abzupellen, leider stellte es sich als schwerer heraus als gedacht. Mit Händen und Füßen versuchte er ihn von sich zu schieben.
 

»Ich bring ihn um…! Nein, er ist definitiv nicht mehr!«
 

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Nein Iruka! Bring ihn nicht um, er hat so ein schönes Gesicht. xD

Quatsch beiseite. Ich hoffe doch, der Teil hat euch gefallen, für die Fälle Ja/Nein lasst mir doch eure Meinung da, das würde mich wirklich sehr freuen. Muss ja auch nicht lang sein.

Ach ja, drückt mir die Daumen. Morgen letzte Klausur!

So, ich gehe glaube ich aber vorher nochmal die Folge gucken. Höhöhöhöhö... :P
 

Ich sage dann mal man liest sich und ich wünsche euch noch einen angenehmen Restsonntag.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 15: Familie

Möp
 

Ich bin reichlich geschafft von der Woche, bringe trotzdem wieder einen Bollerwagen voll mit einem neuen Kapitel mit.

Ich hoffe, es wird euch gefallen. Mir hat es auf jeden Fall wieder viel Spaß gemacht es zu schreiben. :D Ich glaube, das merkt man auch.
 

So, ich sage dann auch schon, viel Spaß beim schmökern.^^
 

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Kapitel 15: Familie
 

Am nächsten Morgen wurde Iruka langsam wach. Er vergrub erst sein Gesicht unwillig im Kissen, als wolle er nicht aus dem Traumland aufwachen, gab dann aber ein dumpfes Seufzen von sich, da es von dem Kopfpolster geschluckt wurde. Von draußen konnte er die Vögel zwitschern hören und zusätzlich spürte er eine leichte Briese, die ihm durch seine Haare am Nacken fuhr. Diese zwei so kleinen Tatsachen sagten ihm, dass das Fenster wohl offen stehen musste. Die Geräusche jedenfalls hatten einen sehr beruhigenden Klang, wodurch er beinahe dazu geneigt war, einfach wieder ins Traumland abzugleiten.
 

Das war aber nicht das einzige, dass ihn im Bett hielt, tief sog er die Luft ein und konnte Kakashis Geruch wahrnehmen. Nachdem sein müder verstand realisiert hatte, dass der Geruch von dem Kissen kam, drehte er seinen Kopf noch etwas mehr dort hinein.
 

Es roch einfach so gut.
 

Als wolle er sich in dem Geruch ersticken, drückte er seine Nase noch etwas mehr in das Kissen. Es roch beinahe so, wie ein frischer Sommerregen, mit einer leichten fruchtigen Note. Eindeutig das Shampoo, welches der Jounin immer benutzte. Die Flasche dazu hatte Iruka in der Dusche gesehen, als er sich um das Bad gekümmert hatte. Natürlich hatte er sich gefragt, was es für ein Shampoo war, weshalb er einmal dran gerochen hatte und zu seinem Erstaunen hatte es ihm sehr gefallen. Es war wirklich ein angenehmer Geruch. Erst hatte er nämlich gedacht, als er an Kakashi einmal so eine fruchtige Note hatte wahrnehmen können, dass er sich dezent mit irgendeinem Deo oder so eingesprüht hatte, aber dann wurde er ja eines Besseren belehrt. Das Shampoo war zwar gut und schön, aber es gab noch etwas anderes, was Iruka roch, denn genau dazwischen, wie als wären diese Gerüche miteinander verschmolzen, war Kakashis betörender Eigengeruch. Er hatte so etwas von frisch gemähten Gras und Wald. Iruka konnte nicht genug davon bekommen und genoss es noch etwas dort zu liegen, aber dann begann langsam sein Hirn seine angestammte Funktion wieder aufzunehmen, weshalb er plötzlich stockte.
 

Moment…
 

Er zuckte zusammen und zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen, hielt dabei aber immer noch die Augen geschlossen und seine Nase ins Kissen gedrückt.

Das worin er lag, ... war Kakashis Bett … und ... er schnüffelte gerade an dessen Kissen herum …
 

Mit einem Mal riss er die Augen auf und stemmte sich auf die Arme hoch. Erst jetzt sah er, dass er auf Kakashis Bettseite lag. Halt Stop! Von wegen Kakashis Bettseite, das ganze Bett gehörte dem Jounin, was hieß er hatte nicht nur eine Seite. Iruka hatte nur die Nacht hier verbracht ... mit Kakashi ... zusammen ... in einem Bett... wie ein ...

HALT STOP, STOP, STOP!!! Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, sondern hielt lieber nach dem Jounin ausschau, ob er sein Verhalten mitbekommen hatte.

Hastig sah er sich um, aber der Gesuchte war nirgends zu sehen. Deutlich erleichtert, dass Kakashi seine Aktion gerade nicht mitbekommen hatte, seufzte er und ließ den Kopf hängen. Äußerlich schien er zwar nun ruhiger, aber innerlich tobte ein Sturm in ihm.
 

Warum zum Teufel schlief er auf Kakashis Seite?!
 

Irukas Gesichtszüge entschieden sich nun doch dazu wieder lebhafter zu werden, da sie dem Anschein nach gerade Kirmes feierten. Er wusste einfach nicht so genau, was er davon halten sollte.

Etwas ruhiger, aber peinlich berührt, schob er sich auf seine Seite des Bettes und zog sich die Decke über seine Nase.

Als er registrierte, was er gerade wieder machte begann er sich selber zu beschimpfen.

„Ich benehme mich gerade echt wie ein 14 jähriges pubertierendes Mädchen. Herr Gott noch mal! Krieg dich wieder ein Iruka! Du bist ein erwachsener Mann!“ Langsam aber immer noch rot im Gesicht schob er seine Füße aus dem Bett und kratzte sich einmal am Kopf und Rücken, ehe er mit einer Hand durch seinen Nacken fuhr. Irgendwie tat er ihm etwas weh, vielleicht lag es daran, dass er fast quer im Bett geschlafen hatte. Er sah noch einmal auf die Bettseite von Kakashi und ihm kam das Bild des schlafenden Jounin wieder in den Sinn, der die Nacht so ruhig neben ihm gelegen hatte.
 

Er presste mürrisch die Lippen zusammen und verschob seine Gedanken, dennoch fragte er sich wo der Esel nur hin war.

Langsam stand er auf und streckte sich dabei einmal. Er konnte es nicht leider nicht leugnen, denn trotz leichter Nackenschmerzen und anfänglicher Schwierigkeiten, hatte er hinterher sehr gut geschlafen. Er hatte weis Gott schon viel schlechter oder gar nicht geschlafen, wenn man mal seine Übernachtungsabenteuer mit Naruto, oder einige seiner damaligen Missionen betrachtete. Außerdem war es auch sehr angenehm gewesen mal nicht alleine zu sein, geschweige denn irgendwo unter einen Fellhaufen an Hunden die Nacht zu verweilen, wahrscheinlich hätte er dann jetzt eher Fellbälle ausgehustet, anstatt einmal tief durchzuatmen, während er sich streckte. Jetzt sollte er aber erst einmal aufstehen.
 

Seufzend verschwand er, nachdem er sich umgezogen hatte, im Bad und machte sich kurz fertig, nur um sich auf den Weg in die Küche zu machen. Dort würde er erst einmal seinen morgendlichen Tee trinken, vielleicht würde er dort auch über den Verbleib des Hausherren aufgeklärt werden, denn Iruka fragte sich schon die ganze Zeit, wo der steckte.

Während er so den Flur entlang trabte und darüber philosophierte, wo Kakashi abgeblieben war, kam ihm Pakkun entgegen, der seinen Kopf schüttelte.

„Guten Morgen Pakkun.“, begrüßte er den kleinen Mopps.

„Guten Morgen Iruka-sensei. Gut dass ich dich treffe, könntest du dich bitte um den Herren kümmern, der Trottel hat schon wieder Flausen im Kopf.“ Dabei deutete der Hund mit einer Pfote in Richtung Küche.

„Wieso, was ist denn mit ihm?“ In dem Moment roch Iruka etwas und verzog seine Nase.

„Was stinkt hier eigentlich so?“ Aus Reflex hob er eine Hand an seine Nase, um diese zu zuhalten und wedelte mit der noch freien Hand in der Luft vor seinem Gesicht, als könnte er so den Gestank vertreiben.

„Ich habe dir doch gesagt. Er hat schon wieder nur Flausen im Kopf. Solange es aber noch nicht nach gebratenen Mensch riecht, ist noch nicht höchste Alarmstufe.“ Genau in dem Moment zählte Iruka eins und eins zusammen und verstand, was ihm der Mopps sagen wollte. Schnell eilte er zum Wohnzimmer, durch das er hindurch sprang und schließlich gehetzt im Türrahmen zur Küche stand.
 

Irukas Kinnlade fiel beinahe zum Boden und hätte diesen durchschlagen. Ungläubig musste er sich erst einmal seine Augen reiben. Nachdem er leider Gottes feststellen musste, dass es sich bei den Anblick leider nicht um eine Fata Morgana handelte, brachte er nur entsetzt eine Frage heraus.

„W…was… machst du da?“

„Iruka!“, trällerte der Jounin gleich los und hatte ein zuckersüßes lächeln auf dem Gesicht, als er seinen Kopf von seiner Lektüre hob, bei der es sich um KEIN Kochbuch handelte. Der Mann trug eine Kochschürze und stand angelehnt an der Küchenzeile neben dem Herd und las gemütlich in einen seiner perversen Bücher, die aus Jiraiyas Feder stammten. Das Bild, was der Mann dabei abgab wirkte dabei schon regelrecht grotesk adrett, würde er denn ein normales Buch lesen und nicht irgendeinen Schinken, wo eh alle 5 Seiten irgendein perverses Zeug drin stand. Es war jedenfalls ein Bild, das sich in seine Netzhaut eingravierte und ihn ganz sicher sein ganze Leben lang begleiten würde.
 

„Du musst dich leider noch etwas gedulden."

Irukas rechtes Augenlid zuckte nervös, als der Kerl kurz einmal in die Pfanne sah und dann wieder fröhlich in seinem Buch blätterte, anstatt auf das, was er auch immer gerade tat zu achten. Solange aber noch nichts brannte, war noch Entwarnung, weshalb Iruka seine Augen von dem Jounin abriss und einmal die Küche einer näheren Inspektion unterzog.

In ihr war, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Bombe eingeschlagen. Überall klebte diverses Zeug, das wohl einmal Lebensmittel gewesen waren. Der Herd sah aus, als ob Kakashi darauf ohne Behältnis hatte kochen wollen und die Spüle war überhäuft mit benutzten Küchengeräten, sowie Besteck, Schneidebrettern, Schüsseln und was man sonst noch so alles zum Kochen brauchte, oder auch nicht brauchte. Als dem Lehrer wieder dieser verbrannte Geruch in die Nase kroch, richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Herd. Eindeutig kam der Geruch von dort. Langsam, als würde ihn gleich etwas aus der Pfanne anspringen, ging er darauf zu und schaute hinein.
 

Dort brutzelte gerade ein schönes Eieromelette vor sich hin, dass für gewöhnlich aufgerollt und geschnitten wurde. Es war auch gut und schön, aber Kakashi hatte offensichtlich nicht auf kleine Flamme gestellt, sondern gab den armen Eiern gerade von unten den Rest und schickte sie in die ewigen Jagdgründe. Das hatte eindeutig nichts mehr mit normalen Braten zu tun, das glich eher Einäschern. Außerdem sah das Omelette nicht gerade gesund aus. Es fehlte nur noch, dass es ihn darum anbettelte, dass er es erlösen würde. Kurz hatte er überlegt, ob er es wirklich tun sollte, indem er die Herdplatte voll aufdrehte, aber das hatte Kakashi ja schon längst. Mitleidig drehte er schließlich den Herd aus und zog die Pfanne von der Platte. Dabei gab das Omelette ein erleichtertes Pfeifen von sich und fiel in sich zusammen wie eine Platte Masse. Ganz langsam drehte er sich zu dem Mann um, der immer noch in seinem Buch las und ganz in seiner Geschichte zu sein schien.
 

Dadurch zuckte Irukas rechtes Augenlied nur noch mehr, weshalb er auch gleich mit eindringlicher Stimme seine Frage erneut stellte und so die Aufmerksamkeit des Jounins auf sich zog.
 

„Noch einmal. Was zum Teufel tust du hier?!“ Erst riss sich der Jounin von seiner Lektüre los und sah dann einmal blinzelnd auf Iruka, wie als müsse er gerade erst verstehen, was dieser mit der Frage zu erfahren hoffte, doch dann lächelte er fröhlich und klappte sein Buch zu. Mit einer ruhigen Bewegung legte er es auch gleich hinter sich auf den Tresen, wo, wie durch Gottes Gnade, noch kein Schmutz hingekommen war. Dann wandte er sich an Iruka und antwortete endlich.

„Ich mache uns Frühstück.“

"Du machst Frühstück ..." Wiederholte der Lehrer, sein Blick sprach dabei Bände. Kakashi jedoch lächelte ihn nur wie die Unschuld vom Lande an.

„Das nennst du Frühstück machen?“ Iruka war echt entsetzt.

„Wie sollte ich das denn sonst nennen?“ Ein einzelnes überraschtes Auge lag auf ihn.

„Hinrichtung von Lebensmittel trifft es eher!“ Iruka schlug mit einer Hand gegen seine Stirn und blickte sich erneu in der versauten Küche um.
 

Erst dann fiel ihm auf, dass bis jetzt wohl noch kein weiteres Gericht kreiert worden war. Es lagen zwar noch ein Paar Lebensmittel herum, aber die hatte der Jounin noch nicht angerührt, da sie fein säuberlich geschnitten in irgendwelchen Schalen bereitstanden. Wenigstens das hatte er hinbekommen. Tja, Shinobi war eben Shinobi, solange ein Gegenstand scharf, oder spitz genug ist, kann so ein Mensch damit einfach alles tun. Dafür waren sie schließlich darin geschult worden und es gehörte einfach zum normalen Handwerk in diesem Beruf dazu. Iruka rechnete sogar damit, dass Kakashi nicht mal scharfe Gegenstände brauchte, um einen Menschen ohne Probleme schnell und effektiv zu töten. Das wollte er aber lieber nicht aus nächster Nähe begutachten dürfen. Durch seine Abschweifenden Gedanken jedoch realisierte er auf einmal etwas, weshalb ihm gleich seine Gesichtszüge entglitten.

„Du hast diese Sauerei nur für ein paar Eier angerichtet?!“ Entsetzt sah er Kakashi an.
 

„Hey, wo gehobelt wird fallen Späne. Außerdem ist der Reis schon fast fertig." In dem Moment piepte der Reiskocher und Kakashi stieß sich vom Küchentresen ab, blickte aber noch einmal kurz den Lehrer an.

"Ich korrigiere mich. Er ist fertig." Damit lief der Mann zu dem Gerät hinüber, wobei Iruka ihn robotermäßig mit seinem Kopf folgte. Mit gekonnten Griffen öffnete der Jounin das Gerät, nahm eine Schale und wollte den Reis umfüllen, als er aber mit einem Löffel schließlich die erste Schose hinaus holen wollte, blieb der einfach Fest wie ein Ballen an diesem Kleben. Fassungslos bedachte der Lehrer, wie Kakashi den Klumpen einfach aus dem Reiskocher hob, wobei der ganze Reis am Löffel hing und dazu noch die Form des Innenraumes des Kochers hatte. Wie der Denker höchstpersönlich lag der analysierende, sowie fragwürdige Blick des Silberhaarigen auf seinem Lebensmittelwerk.
 

„Hmmm, ich glaube das sollte nicht so sein.“ Kurz drehte er den Klumpen einmal hin und her, dann sah er zu Iruka, als würde er auf irgendeine Antwort warten, doch der Lehrer sah den Mann einfach nur entsetzt an. Mit fragendem Blick drehte sich Kakashi schließlich ganz zu ihm um und blinzelte einmal verwirrt, während er immer noch in einer Hand seine Kreation hielt.

„Wie hast du die ganzen Jahre überlebt?“ Irukas Gesicht zeugte von schierer Fassungslosigkeit, gemischt mit etwas Unglaubwürdigkeit, sowie Mitleid.
 

„Naja, ich habe nie gekocht.“ Kakashi grinste und ergänzte noch einen Satz.

„Ich hatte dafür auch nie wirklich Zeit.“

Auf die Aussage hin schüttelte Iruka einmal seinen Kopf kräftig und trat fest entschlossen auf den darauf überrascht guckenden Jounin zu. „Du hast eindeutig nichts in der Küche verloren.“ Während er das sagte, trat er hinter Kakashi und schob ihn einfach mit samt seinem Reis am Stiel aus dem Raum hinüber ins Wohnzimmer.

„Huh?“ Der Mann schien etwas verwirrt.

„Ich werde jetzt Frühstück machen. Die Küche ist mein Schlachtfeld, auf dem nur ich zurecht komme. Kümmer du dich um was anderes. Geh mit den Hunden raus, oder mach schon mal was im Garten, nein, halt! Das lieber auch nicht. Ähh, ... ließ einfach einen deiner perversen Schinken weiter, oder sonst was, du findest schon was.“ Damit verschwand Iruka wieder in der Küche und ließ einen ziemlich verwirrt und hilflos wirkenden Jounin zurück, selbstverständlich mit Schürze und Reis am Stiel.
 


 

Iruka hatte nach einer gefühlten Ewigkeit die Küche wieder auf Vordermann gebracht und begonnen ein herzhaftes Frühstück zu bereiten. Zum Glück hatte Kakashi nicht alles verbraucht, was da war. Er fragte sich so oder so, wo der Kerl gerade hin war, nachdem er ihn aus der Küche raus geschoben hatte, war er kurze Zeit später irgendwo mit seinen Ninken und seinem Reis am Stiel hin verschwunden. Leider hatte er nicht mitbekommen, wohin. Aber, dass der Kerl nicht mehr im Haus war, konnte er mit Sicherheit sagen, erstens fehlte das leicht prickelnde Chakra in seiner Nähe, das unmöglich zu übersehen war, wenn der Jounin es nicht unterdrückte und Zweitens war es recht still hier im Haus, um genau zu sein, beängstigend still, auch wenn die Sonne schien und von draußen die Geräusche eines lauen Sommertages herein kamen, fühlte sich Iruka dennoch irgendwie verlassen in diesem großen Haus. Fühlte sich der Mann etwa auch so, nur mit dem Unterschied, dass er hier seinen Vater verloren hatte? Das musste doch echt erdrückend sein. Iruka jedenfalls fühlte sich beinahe so, wie in der Zeit, wo er nicht wusste wie es Kakashi ging und ob er noch am Leben war, oder nicht. Das war für ihn die Hölle gewesen. Noch ehe er in Melancholie verfallen konnte, hörte er aber zu seiner Überraschung Schlüsselklimpern, dass von der Haustür herkam.

„OY! Iruka-sensei!“ Hörte er die bekannte Stimme von Naruto, der offensichtlich gerade herein kam, samt Besitzer. Seid wann hatte der eigentlich einen Schlüssel?
 

Fragend zogen sich seine Augenbrauen zusammen, während er die Herdflamme kleinstellte, ehe er die Küche verließ und zum Flur lief. Schon auf dem Weg dort hin hörte er abwechselndes Gescharre und Gepolter.

„Hallo Naruto.“ Als er um die Ecke trat, konnte er seinen Augen nicht trauen, dort stand nicht nur ein Naruto, nein es waren gleich ein Dutzend und alle trugen diverse Dinge in den Armen, die für den Garten zu sein schienen. Dazwischen waren einige große Topfpflanzen, die wohl für die Terrasse gedacht waren, sowie einen Gartenschlauch, Gartenwerkzeuge, Gartenerde, selbst eine größere Wanne war dabei.

Hinter den ganzen Narutos kam Kakashi angelaufen und trug einige Tüten, in denen offensichtlich auch Gartensachen enthalten waren.
 

„Was habt ihr bitte alles geholt. Das sieht fast so aus, als habt ihr Inoichi-sans Laden überfallen.“ Der Lehrer war baff, aber musste leicht lachen.

„Naja, ich habe Kakashi-sensei getroffen und der hatte gemeint, er solle irgendwas für den Garten besorgen, war sich aber nicht sicher was und da bin ich mit ihm zu Ino gegangen, die hatte natürlich gleich übertrieben und uns so viel aufgeschwatzt. Wir hatten einfach keine Chance, waren sozusagen waffenlos. Frauen... “ Einer der Narutos antwortete, während die anderen ihren Weg durch das Wohnzimmer hinaus beschritten, um einiges im Wohnzimmer abzuladen, während die anderen Narutos um das Haus herum liefen und den Rest in den Garten trugen. Iruka beäugte dabei die Menge an Dingen, die die Doppelgänger des Jinchurikis trugen.

„Ja aber… was ist das alles?“ Er konnte es einfach nicht fassen. Damit hatte er nicht gerechnet. Es waren alles Dinge, mit denen sie den Garten ohne Probleme wieder flott bekommen würde.

„Naja, ich hoffte eigentlich, du wüsstest was man damit machen sollte.“ Kakashi grinste schief, als er schließlich vor Iruka stand, der den anderen Narutos hinterher blickte und dann Kakashi seine Aufmerksamkeit schenkte. Er wusste nicht warum, aber er freute sich gerade über die ganzen Dinge, obwohl es nicht mal sein garten war. Genau deshalb musste er auch gleich leicht grinsen.
 

„Ich schaue mir das gleich mal an. Lasst uns erst mal etwas essen, ihr habt sicher Hunger.“

„UND WIE!“ Rief auf einmal eine Stimme, die aber zu Shiba gehörte, der ebenfalls eine Tüte im Maul trug, in der offensichtlich ein paar kleinere Einkäufe enthalten waren. Erst dann fiel Iruka auf, dass hinter der Schar an Narutos noch das ganze Rudel gewartet hatte, deren Mitglieder ebenfalls noch Dinge bei sich trugen.

„Iruka Sensei, hast du wieder etwas gezaubert?“ Guruko sah den Lehrer fragend an, wohl in der Hoffnung, dass auch sie ein feines Mahl bekamen.

„Natürlich.“ Iruka musste lächeln. Er fand es einfach zu niedlich, wie die Ninken sich darüber freuten, wenn er ihnen etwas zubereitete. Außerdem konnte er bettelnden Hundeaugen noch nie was abschlagen. In dem Moment stockte der Braunhaarige. Kakashi konnte das auch....

Nein, damit würde er jetzt nicht wieder anfangen. Den Kopf schüttelnd trabte er wohlweislich, dass ihm einige Augenpaare irritiert folgten, wieder in die Küche.
 


 

Etwas später saßen sie zu dritt im Herz eines jeden Hauses und frühstückten erst einmal. Der ganze Raum war mit genießenden Schmatzlauten erfüllt, die von den Hunden stammten. selbstverständlich blieb auch das wohlbekannte Scharren der Futternäpfe auf dem Boden nicht aus, schließlich durfte doch nichts von dem herrlichen Futter verschwendet werden. Iruka konnte dabei wieder nur grinsen und trank einen Schluck seines Tees.

Seit einiger Zeit waren sie sich nun schon am unterhalten und schließlich kamen sie auf das Thema kochen. „Kakashi, tue mir den gefallen und lass die Finger von der Küche. Das ist einfach nicht dein Gebiet. Genie hin oder her, überlass das lieber mir. Von mir aus komme ich auch später immer vorbei und koche, aber hör auf aus Lebensmitteln Waffen herzustellen.“ Iruka wunderte sich kurz selber darüber, dass er so spontan dieses Angebot gemacht hatte. Er wusste nicht einmal warum er es gemacht hatte, es war einfach so aus ihm herausgeplatzt. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Stimmung gerade gut war und er eine Fröhlichkeit verspürte, die er schon lange nicht mehr verspürt hatte. Irgendwie stimmte ihn aber auch die ganze Situation gerade so, dabei war sie eigentlich nicht einmal etwas sehr besonderes in den Augen der meisten Menschen. Für ihn jedoch schon, denn beide seine liebsten Menschen hatte er mit sich am frühstückstisch sitzen und konnte sich mit ihnen ausgelassen und gutgelaunt unterhalten. Während er seinen Tee und die Anwesenheit der anderen genoss, beobachtete Kakashi Naruto fragwürdig, der den Hunden gerade in Sachen Essen in nichts nachstand. Irgendwie konnte er in dem Blick des Jounins deutlich lesen, dass er nur darauf wartete, dass Naruto gleich noch anfing seinen Teller sauber zu lecken. Aber anscheinend gab er seine Erwartung auf, da er seinen Blick auf Iruka richtete und breit grinste.
 

„Hmmm, ok.“, kam die simple und einfache Antwort auf Irukas Bitte, was diesen nun ganz verwunderte. Eigentlich hatte er mit etwas Gegenwehr gerechnet. Als der Jounin schließlich auch noch seinen Kopf in eine Hand legte und sein Grinsen in ein siegessicheres Lächeln umwandelte, wusste der Lehrer bescheid, dass irgendetwas faul war. Seine inneren Kakashialarmglocken läuteten beinahe wilder als wild.

„Wäre es dann nicht besser, du würdest dir den Weg sparen und gleich hier einziehen? Platz ist jedenfalls genug da. Ich weiß so oder so nicht, was ich mit den übrigen Räumen anstellen soll. Das wäre doch reine Verschwendung.“ Genau in dem Moment wurde Iruka klar, dass er in die Falle getappt war. Kakashi hatte das Ganze hundertpro mit Absicht gemacht. Niemand, wirklich NIEMAND, konnte so schlecht im Kochen sein, wie Kakashi. Außerdem war er ein Genie. Klar, er ist jetzt nicht derjenige, der alles direkt schon kann, das konnte sich Iruka auch nicht vorstellen. Hallo? Das war Kakashi Hatake, derjenige, der auf mehr Missionen war, als jeder andere in diesem Dorf. Wo sollte er da bitte noch Zeit gehabt haben, um fröhlich pfeifend mit Schürze am Herd zu stehen und die feinsten Gerichte zu zaubern. Iruka schätzte den Mann so ein, dass er eher der praktische Typ ist. Es muss schnell sein, und alles nötige enthalten, was der Körper zum Leben benötigt. De facto, Kakashi musste einfache, simple und schnelle Gerichte zubereiten können. Zumindest Reis kochen, das müsste er tadellos hinbekommen und ein Ei darüber schlagen und etwas Soße drauf gießen, bekommt er sicher auch noch hin.
 

Irukas rechtes Augenlid zuckte nervös. So langsam hatte er das Gefühl, dass der Jounin ihn irgendwie mit allen Mittel dazu bewegen wollte hier einzuziehen.
 

Was versprach er sich nur davon?
 

Billige Haushaltskraft?
 

Einen Mitbewohner, den er dauerhaft auf den Keks gehen konnte?
 

Oder war der Kerl doch so faul, dass er sich den Weg zu ihm sparen wollte, um schneller Mahlzeiten schnorren zu können?
 

»Was bin ich doch für ein Schaf.« In Gedanken beschimpfte sich der Braunhaarige, warum er da noch nicht eher draufgekommen war. Wahrscheinlich lag es aber einfach daran, dass Kakashi ihn einfach viel zu viel verwirrte. Ja, genau, das musste es sein! Der Jounin brachte ihn einfach völlig durcheinander.

„Warum denn nicht Iruka- sensei? Es ist doch wirklich schön hier und viel Platz auch noch, da gebe ich Kakashi-sensei recht, das wäre pure Verschwendung.“ Naruto schien von der Idee auch begeistert zu sein.

„Du hast doch schon immer mal von einem schönen Garten geschwärmt, in dem du entspannen kannst.“, ergänzte der Blondschopf aufgeregt und grinste Breit mit Essensresten am Mundwinkel.
 

„Wie gesagt, ich habe nichts dagegen.“ Kakashis leicht siegessicheres Lächeln wich einem ehrlichen und aufrichtigen, das er ihm schließlich mit geschlossenen Augen schenkte. Iruka musste bei dem Anblick leicht erröten. Der Jounin war gerade einfach zu niedlich. So langsam glaubte er, die zwei steckten unter einer Decke. Das war doch alles ein ausgeklügeltes Spiel. Das was Iruka aber wirklich störte war, die Beiden hatten recht...

Aber warum wollte Kakashi nun, dass er hier einzog? War es wirklich nur damit er seine Vergangenheit nicht alleine überwältigen musste, oder war da noch etwas anderes? So langsam glaubte Iruka nämlich, dass hinter dem Ganzen noch etwas weitaus wichtigeres steckte, als das, was er bis jetzt sah. Fragte sich nur, was?
 

Der Gedanke war dem Braunhaarigen so plötzlich gekommen, dass sich gleich das Blut aus seinem Kopf wieder verzog, dass für seine mehr oder weniger kräftige Röte im Gesicht zuständig gewesen war.

Nachdenklich lagen seine Augen nun auf den Jounin, der dies anscheinend auch bemerkte und ihn verwundert ansah.

„Iruka? Ist irgendwas?“

Aus seinen Gedanken gerissen, schüttelte er gleich seinen Kopf und konzentrierte sich auf sein Essen, das er beinahe vergessen hatte. Dabei versuchte er möglichst so zu tun, als wäre nichts, was aber aufgrund dessen, dass er nun genauso wie Naruto schaufelte, schon direkt zum Scheitern verurteilt war. Selbst der Blondschopf war nun irritiert, was deutlich daran zu erkennen war, dass er in seinem Tun innehielt und den Braunhaarigen beobachtete, der versuchte den Blick irgendwie zu ignorieren.
 

Die einzigen Geräusche, die nun noch zu hören waren, waren die, die Iruka selber machte, offensichtlich hatten selbst die Hunde beim Essen innegehalten und sahen ihn nun merkwürdig an. Irgendwie war es ihm nun doch unangenehm, wodurch er leicht mürrisch seine Stirn verzog und gleich wieder spürte, wie sich die Röte langsam wieder in sein Gesicht zurückkämpfte. Es dauerte noch eine Weile, da aßen auch die anderen Parteien weiter, aber erst, nachdem sie einmal kurze Blicke ausgetauscht hatten, als würden sie hoffen, dass einer von ihnen die Antwort auf Irukas Verhalten wusste. Der Lehrer jedoch konnte sich selber diese Frage nicht einmal beantworten, oder vielmehr wollte sie sich nicht beantworten, denn eine wage Ahnung davon, wohin die Antwort laufen würde, hatte er doch schon. Er versuchte sie nur so gut es ging zu übersehen.
 


 

Es dauerte nicht lange und Naruto lehnte sich pappsatt in seinen Stuhl zurück.

„Hach Iruka-sensei, das Essen war spitze! Nicht so spitze wie Ramen, kam aber verdammt nahe dran.“ Während der Junge das Lob von sich gab, rieb er sich zufrieden den Bauch.

„Als ob bei dir irgendwas Ramen schlagen könnte.“ Kakashi grinste schief und betrachtete den Jungen, der ihm nun entgegen grinste und sich am Hinterkopf kratzte.

„Stimmt.“, lachend mit einer Hand am Hinterkopf stimmte dem Naruto zu.

Iruka räumte derweil das Geschirr weg und grinste über die beiden, die noch immer fröhlich plaudernd am Tisch saßen. Irgendwie hatte das was von einer Familie. Es wäre gelogen, wenn Iruka behaupten würde, dass er noch nie daran gedacht hatte ein Familie zu gründen, immerhin war es einer seiner sehnlichsten Wünsche gewesen. Er ist es auch heute noch, aber bis jetzt hatte er nicht die richtige Partnerin getroffen.

Er seufzte kurz, wusch dann aber das Geschirr weiter ab und hing noch etwas diesen Gedanken nach. Leider bekam er dadurch auch nicht mehr groß mit, was um ihn herum passierte. Erst als ihm ein Teller aus der Hand genommen wurde, den er gerade nass auf die Spüle stellen wollte, ruckte er erschrocken mit seinem Kopf rum. Dort stand niemand anderes als Kakashi, der ihm freundlich entgegen lächelte. Dabei hielt er den Teller genau gegenüberliegend von Iruka fest und wartete offensichtlich auf etwas.
 

Beim genaueren hinsehen, konnte Iruka feststellen, dass das Geschirr, welches er gerade abgewaschen hatte und eigentlich auf der Spüle stehen sollte, schon bereits trocken war und auf dem Tresen neben der Spüle stand. Irgendein Heinzelmännchen hatte sich wohl schon an die Arbeit gemacht und ihm geholfen. Wahrscheinlich ein Silberhaariges.

Erneut glitt sein Blick zu Kakashi, der ihn abwarten betrachtete. In der eigentlich freien Hand, die die den Teller nicht hielt, hielt er ein blauweißkariertes Trockentuch, das nu darauf wartete seinen Dienst zu tun.

„Möchtest du den Teller nicht loslassen?“

Verwundert über die Frage, blinzelte der Lehrer und sah sein Gegenüber nun fragend an, was dieser wohl so deutete, dass er wohl nicht verstand, was er von ihm wollte.

„Maa, wenn du den Teller nicht los lässt, kann ich dir nicht helfen.“ Kakashi grinste schief und schloss dabei amüsiert die Augen.
 

Erst jetzt registrierte Iruka, dass er immer noch den Teller festhielt, genau so wie Kakashi. Erschrocken und etwas unelegant ließ er ihn schließlich los.

„Oh, ach so, t …tut mir leid, ich war etwas in Gedanken.“ Schnell, um den Blick des Jounins nicht zu begegnen, drehte Iruka seinen Kopf zum Spülbecken und versuchte hastig, die ihm sehr peinliche Situation mit Spülen zu überstehen. Noch dazu tat er so, als wäre er sehr geschäftig bei seiner Arbeit, dennoch linste er immer mal wieder zum Jounin, der gerade sehr entspannt zu sein schien und einfach seine Arbeit tat.

„Das habe ich gemerkt.“ Während der Jounin dies sagte, konnte man das leichte quietschen hören, das beim Abtrocknen vom Geschirr entstand, ehe der eben noch gespülte Teller seinen Platz bei den anderen fand. In der Zwischenzeit hatte Iruka schnell schon zwei Schüsseln gespült, die er etwas zu hastig auf die Spüle stellte, wodurch eine beinahe runter gefallen wäre.
 

„Hoppla, Iruka ganz ruhig, was ist denn mit dir los? Du bist heute irgendwie nicht ganz bei dir.“ Deutlich konnte der Lehrer den besorgten Blick Kakashis auf sich ruhen spüren.

„Ja du hast recht, ich sollte mal frische Luft schnappen.“ Bei den Worten stützte er sich einmal am Spülbecken ab und atmete tief durch.
 

„Geh am besten etwas raus, ich mache das hier schon. Immerhin sollte der Koch nicht auch noch für den Abwasch zuständig sein.“ Kurz stockte Iruka, da Kakashi ihm einmal zugezwinkert hatte und anschließend mit dem Spülen weiter machte, entschloss sich dann aber auf Kakashi zu hören, da er merkte, wie eine leichte Röte in seinem Gesicht Einzug fand. Zügiger, als er beabsichtigt hatte und damit auch auffälliger als er dachte, legte Iruka die Schürze ab, die Kakashi vorher noch getragen hatte und wandte sich ab.

Dankend nickte der Lehrer noch kurz über seine Schultern dem Jounin zu und machte sich erst langsam, doch dann so schnell er konnte auf den Weg zur Terrassentür, die am Wohnzimmer angrenzte und verließ schließlich das Haus.
 

Draußen fand er sich auf der Holzveranda wieder, die das ganze Haus umgab, wo er sich gleich seufzend gegen eine Holzsäule stützte.

Den Kopf hängen lassend, fuhr er sich einmal mit einer Hand übers Gesicht.

»Was ist nur mit mir los?« Iruka verstand es nicht, wollte es auch anscheinend nicht verstehen. Sein Leben stand einfach Kopf. Irgendwie geriet alles aus seine Bahnen und alles hat damit angefangen, dass er diesen dummen Traum hatte. Von da an, kam alles nacheinander, wie als wenn ein kleiner Stein einen Erdrutsch ins Laufen brachte.

Zu guter Letzt noch, hatte er sich heute morgen auf Kakashis Bettseite wieder gefunden. Alleine, dass er sich ein Bett mit ihm teilte, war schon schlimm genug.
 

Warum machte er das überhaupt?
 

Warum war er eigentlich hier?
 

Ja, natürlich wollte er dem Mann beistehen und ihm helfen mit seiner Vergangenheit abzuschließen, das stand außer Frage, aber trotzdem fragte es sich zum wiederholten Male.
 

Was zur Hölle tat er hier?
 

Nicht was er hier an diesem Ort tat, nein, sondern wie er sich benahm. Das war doch nicht mehr normal. War er noch normal, oder drehte er langsam durch?

Iruka hatte so etwas noch nie gespürt, oder hatte sich noch nie so komisch verhalten, konnte es sein dass er krank wurde?
 

Seufzend ließ er sich gegen den Holzstamm sinken.

Ihm ging es nicht gut. Er hatte das Gefühl, sein Innerstes würde sich zum Auswandern bereit machen.

Langsam rutschte er an dem Holz hinunter und sah in den noch relativ wüst aussehenden Garten.

Das stückchen Erde würde mit etwas Geduld und Pflege echt ein schöner Platz werden.

Er schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht.

Ja, das tat gut und genau das war es, was er gerade brauchte. Einfach diese Ruhe und diese Friedlichkeit.
 

Lange währte es leider nicht, dann keinen Augenblick später hörte er das allzu bekannte Kreischen von Naruto, dass immer näher kam.

„BULL! NEIN! AUS!“ Als Iruka seine Augen öffnete, sah er schon von links nach rechts durch den Garten Naruto laufen, der, der großen Dogge hinterher sprintete, die das Ende eines langen Schlauches im Maul hatte.

„GIB DAS WIEDER HER! DAS IST KEIN HUNDESPIELZEUG!“ Kreischte der Blondschopf. Über seine eigenen Füße stolpernd hüpfte Naruto dem großen Tier beinahe akrobatisch hinterher und bekam gerade noch das Ende des Schlauches zu fassen, wodurch die Dogge mit einem Mal stehen blieb, als sie ein Gegengewicht spürte. „HA! Hab dich! Sei ein braver Hund und gib mir den Gartenschlauch. Den brauchen wir nämlich gleich.“ Naruto wirkte bei den Worten beinahe wie ein schlechter Hundeprofi, der gerade erst mit seinem Job angefangen hatte und genau das schien Bull auszunutzen. Ganz langsam hob er eine Pfote und setzte sie ein Stück weiter, dann machte er Anstalten weiter zu laufen, worauf Naruto ihn aber warnend ansah.
 

„Neeeeiiinnnn. Aus!“ , leierte der Junge warnend, als könnte er so einen spielwütigen Babyelefanten davon abhalten in den Porzellanladen zu rennen. Das Elefantenbaby guckte ihn deswegen auch einfach nur mit großen, müden, unbeeindruckten, aber verspielten Augen an, als würde er überlegen, was er jetzt machen sollte.

Iruka beobachtete das ganze Schauspiel mit erhobener Augenbraue, als dann aber Pakkun neben ihm Platz nahm, schenkte er dem Mopps kurz seine Aufmerksamkeit.

„Naruto hat schon verloren.“, brummte der Hund und guckte gelangweilt geradeaus.

„Jap, das hat er.“ Das war Shiba, der sich nun auch dazu gesellte.

Iruka musste auf einmal grinsen. Er verstand was die beiden meinten und betrachtete das Spektakel vor sich weiter. Der Junge hatte unterdessen versucht, ohne den Schlauch los zu lassen an den Hund ranzukommen, indem er sich wie beim Tauziehen an dem Schlauch entlang arbeitete.
 

„Sei ganz lieb Bull. Komm, gib mir den Schlauch…ja, komm, brav, braaaav.“ Als Naruto nur noch drei Meter von dem Tier entfernt war, stand dieser auf einmal auf und drehte sich mit einem Ruck um.

„Nein! Bull! Aus! SITZ! SIIIIITTTZZZZ!“ Es war zu spät. Die Dogge rannte einfach los und riss den Shinobi hinter sich her, der wedelnd wie eine Fahne hinten am Schlauch hing und um sein Leben schrie.
 

Es ging von rechts nach links, von links nach rechts und im Kreis, die Dogge schien dabei ihren Spaß zu haben und drehte völlig auf.

„Hey Naruto, lass doch einfach den Schlauch los!“, rief nun Shiba, der dem Jungen offensichtlich helfen wollte, sich aber ein Lachen verkneifen musste. Der Genin wiederum hatte das trotzdem gehört und keinen Augenblick später konnte man einen Ausdruck auf Narutos Gesicht sehen, dass nur mit einem „Oh…“ beschrieben werden konnte. Wie aufs Wort ließ er nun den Schlauch los, wodurch er gleich an Geschwindigkeit verlor und sich gerade stolpernd mit einem erleichterten Grinsen fangen konnte.
 

„Hey danke Shiba, das ist mir gar nicht eingefallen!“
 

„Dir Trottel fällt so viel nicht ein.“, rief der Hund zu ihm herüber.
 

Kaum das Naruto anfangen wollte zu motzen, unterbrach ihn Iruka, da diesem etwas aufgefallen war.

„Ähm, Naruto... der Schlauch wickelt sich um …“ Weiter kam er nicht, denn sogleich wurde der Junge umgerissen und kreischend über den Boden nach links weggezogen. Es sah beinahe so aus, als würde er von irgendeinem Monster in seinen Bau verschleppt werden.

Grasrausreißend verschwand der kreischende Jinchuriki schließlich aus Irukas Gesichtsfeld.

Der Lehrer musste erst einmal das gerade erlebte einige Sekunden lang verarbeiten, ehe er drauf los lachte. Sofort stieg Shiba mit ein.

Pakkun hingegen gab nur ein amüsiertes Schnauben von sich und legte sich entspannt neben Iruka auf den Boden.
 

„Hey was ist denn so lustig?“
 

Erschrocken durch die Stimme, die auf einmal hinter den dreien aufgetaucht war, drehten diese sich um und konnten einen recht ratlosen Jounin in der Tür stehen sehen, wie er sich am Kopf kratzte und offensichtlich seine neue grasfreie Furche im Garten betrachtet.

„Wo ist Naruto? Der sollte eigentlich schon mal den Gartenschlauch anschließen.“ Noch während der Frage, riss der Mann seinen Blick von der gerade unfreiwillig umgestalteten Wiese los und bedachte den Rest mit einen fragenden Blick.

„Wegen dem Intelligenzverweigerer lachen wir gerade. Der wird, von Bull immerhin gerade Gassi geführt.“, brachte Shiba zwischen seinem Lachen heraus, was beinahe schon eher in Kläffen und Grunzen überging.

„Maa…“ Kakashi seufzte und schüttelte den Kopf.

„Dabei habe ich ihm gesagt er solle den Schlauch aufgerollt lassen, so dass kein Stück frei baumeln kann. Alles vergebene Mühe. "

„Was meinst du?“ Nun sah Iruka verwirrt aus, lachte dennoch noch leicht und wischte sich auch eine Lachträne aus dem Gesicht.
 

„Naja, Bull spielt gerne, wie du weißt und wenn du den Gartenschlauch etwas länger lässt, schnappt er sich gerne mal das Ende und rennt damit weg. Habe ich früher selber erlebt, als ich ihn waschen wollte.“

„Ach so.“ Iruka hatte sich langsam wieder eingekriegt und sah den Jounin nun an, der gerade von der Veranda hüpfte. Irgendwie fand er die Vorstellung von einem verzweifelnden Kakashi, der mit einem jungen Bull um den Gartenschlauch kämpft sehr niedlich. Warum kam ihm gerade nur das Bild eines begossenen Pudels in den Sinn? Noch ehe der Lehrer aber weiterdenken und sich diverse weitere Bilder ausdenken konnte, riss Kakashi wieder seine Aufmerksamkeit an sich.
 

„In welche Richtung sind sie?“ Iruka wollte gerade antworten, da bekam der Jounin aber schon von Naruto selbst die Antwort auf seine Frage, da dieser von irgendwo laut kreischte, dass er nicht in die Hundehütte wollte.

„Oh man ... ich gehe ihn mal retten, bevor Bull noch auf die Idee kommt ihn zu vergraben.“

Damit lief der Silberhaarige mit den Händen in den Hosentaschen und einem breiten Grinsen im Gesicht sehr gemächlich los, als wolle er den Jungen mit Absicht noch etwas leiden lassen. Wenige Schritte später verschwand er auch schon zu Irukas Linken um die nächste Hausecke.
 

In dem Moment konnte der Lehrer nicht anders, er musste lachen. Ja, so könnte es ewig bleiben. Jetzt wusste er wieder warum er auch hier war. Bei sich zuhause würde niemand auf ihn warten und er wäre alleine, hier war er mit den Menschen zusammen, die ihm am liebsten waren.

Seine anfängliche trübe Stimmung war regelrecht wie verflogen und eine Friedlichkeit machte sich in ihm breit, welche er schon sehr lange nicht mehr gespürt hatte, um genau zu sein das letzte Mal, als seine Eltern noch lebten. Ja, er fühlte sich gerade wirklich wie in einer kleinen Familie. Diesen Gedanken würde er aber für sich behalten.
 

Etwas später stand Naruto reichlich mit Gras, Grasflecken, Erde und Steinchen bestückt vor der Veranda und hielt das Ende des Schlauches in der Hand. Bull wurde währenddessen von Kakashi auf die Veranda verbannt, von wo der arme Hund nur traurig zu dem Jungen hinüber blickte, der ihn trotzdem nicht aus den Augen ließ, auch wenn Bull sich niemals gegen das Wort seines Herrchen wenden würde. Sicher war sicher.

„Wir sollten den Schlauch erst einmal testen.“ Meinte Kakashi nur trocken und lief gleich zum Wasserhahn an einer Seite des Hauses, wo sie ihn angeschlossen hatten.

"Was warum testen?“ Schnaubend würgte der Junge das arme Ende des Schlauches und schüttelte es in der Luft, während er etwas zornig den Silberhaarigen nachsah, als wolle er ihn für verrückt erklären.

„Wie war das, aus der Praxis lernst du am besten? Ich werde es dir demonstrieren.“ Kakashi grinste den Jungen mit geschlossenen Augen an, während er den Wasserhahn aufdrehte.

Iruka konnte beobachten, wie der Junge fragend auf den Schlauch sah, den er in der Hand hielt. Eigentlich müsste jeden Moment Wasser aus ihm kommen, denn das Rumorend verkündete seine Arbeit. Nun ja, Naruto lernte in der Tat aus der Praxis sehr schnell. Vorne gluckerte das Wasser aus dem Schlauch eher lustlos heraus, während ein Stück weiter unten das restliche Wasser, was eigentlich auch oben rauskommen sollte, Naruto einmal komplett von der Seite nass spritzte. Es hatte was von dem Effekt eines schnellen Fahrzeuges, oder Gai, plus Straßenrand mit Naruto und Straße mit Pfütze.
 

Iruka konnte nicht mehr, er musste schon wieder lachen.

„UARRRR!“ Nun war Naruto ganz nass und tropfte nur so vor sich hin.

„Erst dreckig, jetzt nass, Bah!“, beschwerte er sich und schmiss den Schlauch von sich, der daraufhin einfach wild durch die Gegend flog, aber gleich damit aufhörte, noch ehe jemand anderes in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Die letzte Drehung tätigend, hatte der Jounin wieder das Wasser abgestellt und gesellte sich wieder zu dem Jungen.

„Na siehst du, deswegen. Bull hat eben spitze Zähne und wenn er auf dem Schlauch rumkaut, stanzt er schon mal Löcher da rein." Belehrend und mit monotonem Blick, den nur Kakashi beherrschte, hob er einen Finger in die Luft und versuchte anscheinend Naruto eine Lehre fürs Leben über Bull näherzubringen.

„Hättest du das nicht einfach sagen können?“ Mürrisch lagen die blauen Augen auf den in diesem Moment nicht gerade sehr beliebt wirkenden Mann.
 

„Dann wäre es aber nur halb so lustig.“ Ganz einfach und simpel, selbstverständlich mit typischen Kakashigrinsen stand der Mann da und erfreute sich sichtlich an der Situation.

„Hahaha, wie ich mich tot lache, siehst du? Nass! Warum nass?!“ Naruto schüttelte seine Arme aus, als würde er dadurch wieder trockener werden.

„Na, sieh es lieber so, jetzt bist du wenigstens wieder sauber Dummruto.“, grölte Shiba von der Veranda.

Kakashi hatte sich gerade dran gemacht den Schlauch ein Stück zu kürzen, als auch schon Naruto wütend dem Silberhaarigen den Schlauch aus der Hand riss und zum Wasserhahn rannte. Der Jounin konnte derweil nur überrascht blinzeln. Sofort drehte der Blondschopf den Schlauch voll auf und das Wasser spritzte nun nur so durch das frisch abgeschnittene Ende, eben ganz so wie es sollte. Gleich darauf schob er einen Finger in die Öffnung, so dass der Strahl härter und dünner wurde. Keine Sekunde später rannte er auch schon auf Shiba zu.

„Jetzt bist du dran!“, brüllte er dabei durch den ganzen Garten.
 

„Uh, oh!“ Shibas Gesichtszüge entglitten, als er Naruto mit dem Schlauch auf sich zu rennen sah.

So schnell er konnte, sprintete der Hund los und wich immer wieder Narutos Wasserattacken aus, mit der Zeit machte er sich sogar einen Spaß daraus nach dem Wasserstrahl zu schnappen. Hund war eben Hund.

Durch das laute Gebelle und Getobe von Shiba und Naruto kamen anscheinend auch die restlichen Rudelmitglieder angetrabt und rannten direkt freudestrahlend auf den lebendigen Hydranten zu, um mit ihm zu spielen, als sie ihn sahen. Nur Bull und Pakkun blieben auf der Veranda zurück. Wehleidig jammerte die große Dogge, offensichtlich würde er auch gerne mitspielen, aber Kakashi hatte ihn vorher auf diesen Platz verband. Iruka setzte sich neben die Dogge und kraulte ihm den Kopf, während Kakashi sich nun auch lieber in Sicherheit brachte und zu dem Lehrer kam. Sich an den Holzsäule anlehnend, betrachtete er schließlich auch die Szene im Garten, wie die Hunde mit Naruto tollten und diesen zu verarschen schienen. Es war ein amüsanter Anblick, der aber etwas von seiner Wirkung verlor, als das Wehleidige wimmern von Bull durch das Gekreische, sowie Gebelle von Naruto und den Hunden zu ihnen durchdrang. Große braune Hundeaugen lagen auf den Silberhaarigen und taten gerade ihr Bestes, um doch noch die Erlaubnis zu bekommen, die zu seinem Glück auch nicht lange auf sich wartete, als der Jounin der Dogge einmal über den Kopf strich.
 

„Na komm schon Bull, geh spielen.“ Das war das OK und schneller als man überhaupt gucken konnte, war der Vierbeiner auf den Weg zu Naruto, der gleich wieder um sein Leben kreischte, als die riesen Masse Hund auf ihn zu kam.

Iruka wusste nicht, wann er das letzte Mal so viel lachen musste. Es war herrlich und tat einfach gut.

„So gefällst du mir besser.“ Durch den Satz verwundert, unterbrach der Lehrer seinen Lachflash und blickte nun zu Kakashi hinauf, der ihn mit verschränkten Armen vor der Brust, wieder an der Holzsäule lehnend und einem unwiderstehlichen Lächeln auf den Lippen ansah, das trotz seiner Maske gut zu erkennen war. Einmal hart schluckend fuhren braune Augen die Gesichtsform des Mannes entlang und als der Besitzer schließlich bemerkte, was er tat und wie sein Gegenüber ihn ansah, da errötete er leicht und wandte sich schnell ab.

Da war es wieder.
 

Was war das nur für ein merkwürdiges Gefühl?
 

Iruka hatte echt keine Ahnung was er davon halten sollte, es war irgendwie so warm und angenehm, aber auch so fremd und ungewohnt und irgendwie so, so... wie beschreibt man es?

Iruka wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Kakashi auf einmal neben ihn nieder ließ, während er Pakkun hoch hob und auf seinen Schoß setzte.

„Möchtest du nicht auch spielen Pakkun?“ Kam die Frage eher pro forma von dem Jounin, schien er doch schon die Antwort zu kennen.

„Ich bin schon langsam zu alt dafür, aber du kannst gerne meine weichen und flauschigen Pfoten streicheln. Sie sind wirklich weich!“ Um seine Aussage zu unterstützen, hob Pakkun eine Pfote in Kakashis Richtung und spreizte seine Zehen ab, damit der Mann, der damit begann die Pfoten zu kraulen, auch dazwischen kam.

„Dafür wirst du wohl nie zu alt was?“ Kakashi lachte.

„Zum Genießen ist man nie zu alt.“ Auch auf Pakkuns Gesicht lag nun ein entspanntes Lächeln.

Iruka konnte nicht anders, die Szene war einfach so niedlich. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Kakashi saß da, kraulte Pakkuns Pfoten und beobachtete Narutos Kampf auf Leben und Tod mit den restlichen Rudelmitgliedern.

Es war schon regelrechtes Chaos hier, aber genau das ist es, was Irukas Tag gerade versüßte.

Einfach das Beisammensein mit seiner Familie. Ja, so in der Art konnte man es auch eigentlich schon bezeichnen.
 

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Und da wären wir auch schon wieder am Ende.

Ich liebe es einfach, wenn solch ein Chaos herrscht, das ist immer sehr amüsant zu schreiben. Ich denke mal, ihr könnt euch mene Lieblingsszene gut denken. ^^ Die mit dem Reis am Stiel. Ich habe mich dabei beim schreiben selber weggeschmissen. Ich hoffe, ich habe es einigermaßen gut rüber gebracht.
 

Auf jeden Fall hat Iruka jede menge Fragen, wie man in diesem Kapitel gut merken kann. Es ist wirklich immer wieder eine Herausforderung zu schreiben, wie dieser Lehrer so denkt. Ich habe auch noch einige Überraschungen für ihn parat. Ich habe ich noch nicht zuende gequält. xD
 

Ich hoffe ich schaffe das nächste Kapitel bis nächste Woche. Ich muss einmal schauen, aber irgendwann muss ich ja auch einmal Freizeit haben. :)

Die Ba-Arbeit deuert nur noch 3 Wochen, dann ist alles vorbei. Jay!
 

So, da komme ich auch mal zum Ende, wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und hoffe, man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 16: Gartenarbeit

Möp
 

Tadaa, da bin ich wieder. Ich hoffe, das Kapitel ist nicht zu wirr. Ich habe im Moment das Gefühl mein Hirn überschlägt sich regelrecht. xD Ich habe die Woche wirklich viele Anläufe gebraucht, um dieses Kapitel fertig zu bekommen, habe mich einfach nicht wirklich darauf konzentrieren können, war immer mit den Gedanken woanders. Erst vor ein paar Stunden habe ich den Kopf dafür gefunden es fertig zu machen. Hoffe dennoch, dass es euch gefällt.
 

So, noch ein paar kleine Erklärungen.
 

• Kage Bunshin: Kage Bunshin sind Narutos Schattendoppelgänger, die er immer im Kampf benutzt.

• Silberköpfchen: Der Calocephalus ist wegen seines bizarren Wuchses und der silbrigen Farbe auch als

Stacheldrahtpflanze oder Silberköpfchen bekannt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Australien und heisst

"Cushion Bush" (Polster- oder Kissenbusch). Dort wächst sie im Süden an den Küsten in Dünen und auf Felsen.

Sie ist ein Korbblütler und bildet kleine grün-gelbliche Blüten aus. Die nadelförmigen Blätter sind silbergrau und

wachsen in alle Richtungen.
 

Nun denn, dann wünsche ich euch doch mal viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 16: Gartenarbeit
 

Sie hatten den ganzen Tag lang gearbeitet und versucht den Garten so gut es ging wieder ansehnlich zu gestalten. Natürlich würde es noch etwas Zeit brauchen, bis alles wächst und gedeiht und ihre Arbeit erst richtig belohnt werden würde, aber darauf wartete Iruka immer gerne. Es war schön, etwas wachsen zu sehen, bei dem man selbst mitgeholfen hat. Genauso sah er es mit seinen Schulklassen, er liebte es einfach den Kindern etwas beizubringen und ihnen zu helfen ihren Weg zu finden. Wenn er alleine Naruto betrachtete, der Junge war ein echt gutes Beispiel dafür. Erst war er ein Taugenichts, konnte nicht mal einen Kage Bunshin vernünftig beschwören und siehe da, gar nicht so viel später konnte er 1000 gleichzeitig beschwören. Und jetzt nach den ganzen Jahren, war er ein angesehener Shinobi des Dorfes geworden, der niemals aufgab, egal wie aussichtslos sein Weg auch schien.
 

Natürlich hatte er immer noch seine Macken, aber wer hatte die nicht? Es machte ihn eben aus. Ohne Macken, Kannten und Ecken würde ein Shinobi dem anderen gleichen. Genau das hatten sie damals mit der ROOT versucht hinzubekommen. Einfache Tötungsmaschinen, die aufs Wort gehorchen und keine Persönlichkeit besitzen. Sai war so ein Opfer gewesen, aber zum Glück hatte Naruto dem Jungen die Augen geöffnet und ihn in seinen Freundeskreis geholt. Es war schön zu sehen, wie der Schwarzhaarige immer mehr sozialen Umgang lernte.

Der Tag jedenfalls war nicht ohne Überraschungen geblieben, denn genau dieser Junge, war mit Sakura zusammen am Nachmittag noch vorbei gekommen und hatte tatkräftig mitgeholfen. Ohne ihre fleißigen Helfer, hätten Kakashi und er nicht einmal die Hälfte umsetzen können.
 

Der Garten wirkte zwar noch wie die reinste Baustelle, würde aber nun ohne weiteres betretbar sein. Naja nachdem Naruto ihn so gut gewässert hatte, dass daraus beinahe ein Sumpf entstanden war und die Ninken aussahen, als wären sie die dazugehörigen Sumpfungeheuer, mussten sie erst einmal die Hunde waschen, ehe sie wieder das Haus betreten durften. Da der monatliche Badetag eh bald anstand, machte es dem Hatake anscheinend auch herzlich wenig aus, außerdem hatte er ja gute Hilfe. Alleine das ganze Rudel zu baden nahm sicher schon viel Zeit in Kauf. Iruka fragte sich, wie der Jounin das sonst immer getätigt hatte, so ganz allein. War das vielleicht auch eine der Dinge, warum der Jounin manchmal einfach wie verschollen wirkte, obwohl er im Dorf hätte sein müssen? Wahrscheinlich.
 

Sakura und Sai hatten sich jedenfalls mit Handtüchern bewaffnet und warteten auf die fertigen Hunde, die ihre zweite Dusche am Tag richtig genossen.

Iruka hatte die große metallene Wanne aus dem kleinen doch recht geräumigen Gartenhaus geholt, in dem sie Naruto erst einmal untergestellt hatte, da sie sonst nur im Weg herumgestanden hatte und badete nun einen Hund nach dem anderen darin, nachdem sie abgespritzt worden waren.

Selbst Pakkun musste ein Bad nehmen, war er doch von seinem Rudel beschmiert worden, nachdem sie den doch recht unwilligen Mopps in ihr Spiel mit einbezogen hatten.
 

Er war auch der erste, der in der Wanne seinen Platz fand, wie sollte es auch anders sein als Betatier des Rudels, nur Kakashi stand als Alphatier über ihm, außerdem war an dem Hund ja nicht besonders viel dran und er war extrem schnell fertig, wodurch Iruka ihm nach kurzer Zeit auch schon zu verstehen geben konnte, dass er sich abtrocknen lassen konnte.

Pakkun jedoch rührte sich nicht vom Fleck und blickte mit seinen trägen Augen zum Lehrer hinauf, der sich irgendwie unwohl bei dem Blick fühlte und das versuchte hinter einem hervorgequetschten unsicheren Grinsen zu verstecken. Wie der Hund einfach so da stand, triefend Nass in der leicht gefüllten Wanne und starrte ihn an wie ein faltiger begossener Pudel. Irgendwie musste er zugeben, es war auf eine gewisse Art und Weise recht niedlich, dennoch war es ihm unangenehm, denn der Blick wurde immer stechender und der Lehrer fühlte sich beinahe so, als würde er von den kleinen Hundeaugen regelrecht durchleuchtet. Eine beinahe unheimliche Aura entstand zwischen Mensch und Tier, die offensichtlich auch die Aufmerksamkeit der anderen auf sie lenkte. Unbewusst musste der Lehrer einmal schlucken und schallte sich innerlich eine, warum er auf einmal so einen Respekt vor den kleinen Hund hatte. Nur weil er aussah, wie ein nasser Gremlin? Es dauerte noch einige wenige Sekunden, aber dann sprach Pakkun endlich aus was er dachte.
 

„Du hast zwischen meinen Pfoten vergessen.“ Träge kamen diese Worte bei Iruka an, worauf er am liebsten nach hinten umgefallen wäre. Innerlich jedoch atmete er erleichtert auf. Er hatte sich irgendwie unter den analysierenden Augen des Hundes so nackt und beobachtet gefühlt, eben so als würde der Mopps seine Gedanken lesen. Ehe der Hund doch noch auf andere Gedanken kam, entschuldigte sich der Lehrer lieber sofort.

„Oh, Entschuldigung Pakkun.“ Schnell machte er sich daran die Pfoten erneut mit dem Shampoo einzuseifen, welches der kleine braune Vierbeiner so gerne benutzte.
 

„Meine flauschigen Pfoten benötigen eine besondere Pflege, das darfst du nicht vergessen. Ich habe schon mal überlegt Pfotenmodel zu werden, aber das würde der da nicht zulassen, dazu ist er einfach zu abhängig von mir.“ Mürrisch hielt Pakkun seine Pfote über seine Schultern zu Kakashi, der schon mal den nächsten Hund vom groben Schmutz abspülte und nun verwirrt zu ihm sah, als er offensichtlich gemerkt hatte, dass sie über ihn redeten. Deutlich konnte Iruka sehen, wie der Silberhaarige einmal blinzelte und versuchte alles in einem Zusammenhang zu bringen, dann aber schief grinste und den Kopf schüttelte.

"Ma, Pakkun, das bringt bei deinen kurzen Stummeln weniger und ich glaube nicht, dass es Pfotenmodels gibt."

"Dann wird es mal Zeit, dass dieser Job für talentierte Hunde wie mich erfunden wird. Wäre doch sonst reine verschwendung." Schnaubte der Hund und Kakashi lachte. Auch Iruka entkam ein amüsierter Laut, dann aber nahm er Pakkuns nächste Pfote und wusch sie.
 

"Ich bin mir sicher, du wärst das beste Model von allen." Er hatte einfach mit in das Gespräch einsteigen müssen. Natürlich wollte er das arme Tier nicht zum Narren halten, nein, er meinte seine Worte sogar todernst, unterlegte sie aber mit einem leichten Lachen und einem offenen und ehrlichen Lächeln. Dabei entgingen ihm das kurze überraschte Zucken und die leicht geweiteten Augen des Rüden nicht. Es war zwar nur ganz kurz, ehe Pakkun wieder seinen trägen und monotonen Blick aufsetzte, dennoch hatte er es sehr wohl bemerkt gehabt. Iruka hätte sogar schwören können, einen leichten Rotstich unter dem Fell des Tieres gesehen zu haben, aber war sich da doch nicht so sicher, immerhin hatte Pakkun dichtes und gerade sehr nasses Fell.

"Dann wasch sie lieber gründlich." Murrte der Mopps nur und drehte seinen Kopf weg. Genau das war die Reaktion gewesen, die Irukas Vermutung etwas unterstützte. Ja, er war sich sogar nun recht sicher, dass der Hund verlegen war.
 

Nach kurzer Zeit hatte er schließlich auch die Pfoten des Vierbeiners fertig, der dann von Kakashi noch einmal abgespült wurde. Danach lief er über ein Holzbrett weiter zu Sakura, welches sie extra hingelegt hatten, um den Schlamm auch ja draußen zu lassen. Die Rosahaarige jedoch betrachtete den Mopps nur mit einem zuckenden Augen, da er offensichtlich wirklich das gleiche Shampoo benutzte wie sie. Vorhin nämlich erst hatte sie den Korb mit dem Shampoo der Hunde geholt und sich gewundert, warum in diesem ihr Lieblingsshampoo enthalten war. Sie hatte Kakashi gefragt, warum denn sein Shampoo darin gelandet war und ob sie es wieder zurück bringen sollte. Der Jounin jedoch hatte sie nur kurz angeguckt und dann trocken gemeint, dass es nicht seines war, sondern das von Pakkun.
 

Seitdem hatte sie irgendwie ihr nervöses Augenzucken nicht mehr abgelegt. Iruka fragte sich wirklich, was sie hatte, verstand er sie doch gerade genauso wenig, wie alle anderen Männer Vorort.

"Ist was?" Fragte Pakkun nur trocken und ein typisches gequältes Sakura Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während eines ihrer Augenlider immer noch nervös zuckte. Sie schien sich sehr zu bemühen den Hund nicht das Fell über die Ohren zu ziehen, indem sie ihn zu feste abtrocknete. Trotzdem konnte Iruka von hier aus gut erkennen, dass sie seine Falten von einer Ecke in die nächste wischte, was der Mopps anscheinend zu genießen schien, da es eher einer kräftigen Massage glich.

Sai beobachtete das Ganze derweil fragwürdig, hatte er sich nach Irukas Wissensstand schließlich noch nie um Tiere gekümmert. Es musste reines Neuland für ihn sein. Der Junge zeichnete zwar Tiere, aber Tinte brauchte keine Pflege. Dafür hatte er sich auch extra unterwegs noch ein Buch besorgt, in dem er immer wieder über Hund und Herrchen nachlas. Manchmal fragte sich Iruka echt, was in dem Kopf des Jungen vor sich ging, das hieß aber nicht, dass er ihn nicht mochte.
 

Naja, es dauerte nicht lange, ehe Iruka mit Bull fertig war, der sich freiwillig in der Wanne nahezu herumgewälzt hatte, damit man auch überall dran kam.

Nachdem er abgespült wurde, trottete die Dogge zu Sai und stand schließlich vor ihm, worauf sich ein großer Schatten auf den Jungen legte, der es erst jetzt wahrzunehmen schien, da er immer noch vor sich hinmurmelnd in dem mitgebrachten Buch las. Erst als ihm das Licht zum Lesen durch den Schatten des massigen Hundes verwehrt wurde, drehte er langsam seinen Kopf und erbleichte, als sich Bull darauf in Bewegung setzte und sich einfach auf seinen Schoß pflanzte, was eher so aussah, als würde der arme Junge von einem Felsen überrollt. Wild um sein Leben zappelnd quietschte er kurz auf und versuchte irgendwie seine Beine unter dem Tier wieder hervor zu bekommen, die gerade den Anschein nach absterben mussten. Irgendwie tat Iruka der Junge nun leid, kannte er es doch nur zu gut.
 

„Aber Bull, du bist doch kein Schoßhund, du bist nicht so klein wie Pakkun.“ Sakura sah etwas besorgt zu ihrem Teamkameraden, der gerade sein Leben aushauchte.

„Hey ich bin zwar klein, aber habe ordentlich was auf dem Kasten.“ Beschwerte sich der Mopps nun von der anderen Seite.

„Klein aber oho, hmm?“ Grinste nun Kakashi, der das Gespräch mitbekommen hatte und einmal kurz zu Pakkun sah.

„Jetzt lass den armen Sai am Leben Bull und lass dich abtrocknen.“

Ermahnte er seine Dogge, die darauf brav von Sai hinunter ging, der japsend nach Luft schnappte und sich erst einmal wieder sammelte.

Unterdessen kam Naruto mit einer Schubkarre wieder, in der er einiges an Steinen transportierte, die als Beetabgrenzung herhalten sollten. Der Junge sah nicht wirklich sauber aus, er wirkte eher wie der Sumpflord höchstpersönlich.
 

„Wohin mit den Steinen Kakashi-sensei?“ Langsam stellte er die Schubkarre ab und wischte sich mit seinem Handrücken einmal über die Stirn, was den Schmutz nur zu einem waagerechten Streifen auf dieser verzog.

„Stell sie einfach drüben am Beet ab.“ Mit einem Finger wurde der Junge gleich angewiesen, die Steine keine 5 Meter von ihnen entfernt abzuladen.

„Alles klar!“ Sofort lief er weiter und stellte die Schubkarre rumpelnd, da ein paar Steine in ihr polterten, am besagten Ort so ab, welchen Iruka nachher noch bestücken wollte. Leider konnte der Lehrer sich bis jetzt nur noch nicht für etwas entscheiden, was er dort pflanzen sollte.

„Oh wir brauchen neue Handtücher, die hier sind schon durch.“ Hörte man auf einmal Sakuras Stimme und Naruto wollte direkt loslaufen, um welche zu holen.

„Ich erledige das schon Sakura-chan.“
 

„Hey Naruto!“ Rief Kakashi und der Blonde blieb kurz stehen und sah überrascht über seine Schultern zurück.

„Was ist denn Sensei?“

„Komm noch einmal kurz her.“ Der Bitte folgend kam Naruto schließlich auf den Jounin zu und sah ihn fragend an.

Iruka ahnte schon was jetzt kam. Er konnte nicht wirklich sagen warum, oder wieso, aber irgendwie konnte er langsam Kakashis Gedankengänge vorhersagen. Der Jounin war wirklich zu einfach zu durchschauen, nur Naruto kapierte wieder einmal nichts.

„Was möchtest du denn nun Kakashi-sensei?“

Anstatt zu antworten, hielt Kakashi auf einmal den Schlauch auf Naruto und spritzte ihn mit eiskaltem Wasser von oben bis unten ab. Gurgelnd versuchte sich der Blondschopf zu retten und schimpfte dabei seinen Lehrer wütend aus, der aber anscheinend den Mund des Jungen gleich mitwusch. Der Schmutz wurde nahezu von ihm hinunter geschält, bis er nur noch triefendnass war. Zufrieden hatte Kakashi seine Tätigkeit eingestellt und nickte anerkennend.
 

„Jetzt kannst du rein, aber lass dich vorher abtrocknen und putz dir die Füße ab.“

Naruto knurrte nur wütend , ehe er den Jounin anschrie, der ihn recht unbeeindruckt ansah und so tat, als wenn er ihn nicht bemerkte. Es war einfach zu deutlich, dass er gerade die gleiche Art anwandte, die er auch immer mit Gai durchzog. Manchmal konnte einem der hyperaktive Rivale von Kakashi echt leidtun, aber Gais poetische Reden über Blumen, Lotus, Blüte, Feuer, Jugend und alles wieder von vorne, konnten einen schon echt ermüden. Iruka selber kannte die Reden des aktiven Jounins auch nur zu gut, versuchte er ihm doch ab und an mal eines seiner sehr, wie Iruka es gerne bezeichnete, kreativen, übertriebenden Gewandtheitsübungen aufzuschwatzen. Zum Glück hatte er sich bis jetzt vor schlimmeren bewahren können. Einmal reicht völlig und darüber wollte er auch jetzt nicht wirklich nachdenken, denn wenn er das tun würde, würden ihm noch heute seine Muskeln schmerzen. Trotzdem war das Schauspiel zwischen Jounin und Genin einfach zu erheiternd, weshalb Iruka nur lachen konnte und dabei Shiba weiter schrubbte, der dem Ganzen einfach schnaubend zusah.

„Die werden sich nie ändern.“

„Das hoffe ich doch.“ Verwundert sah der Hund auf Iruka, dem die Worte so schnell über die Lippen gekommen waren, dass er sie ohne zu denken ausgesprochen hatte.

Leicht rot um die Nase sah er dem Tier verlegen entgegen.
 

"ich, ... ich meine, es wäre doch sonst langweilig oder?" Gerade als Shiba offensichtlich zu etwas ansetzen wollte, was ihm wohl auf der Zunge lag, gab es ein matschendes Geräusch neben ihnen. Wie in Zeitlupe wandten Hund und Chunin ihre Köpfe zu Kakashi und Naruto. Der Junge schnauzte den Jounin aus vollem Rohr an, während dieser seinen Kopf zur Seite wandte und anscheinend die Gegend betrachtete. Dadurch war Naruto einen Schritt vorgetreten, um seinen Worten offensichtlich Nachdruck zu verleihen. Nützen würde es ihm dennoch nicht viel, wusste Iruka doch nur zu gut, dass gleich der Satz von Kakashi kommen würde, der den Blondschopf sagte, dass er gerade nicht zugehört hatte, oder ihn fragte, ob er etwas gesagt hatte.

Jedenfalls genau dieser eine Ausfallschritt war sein Fehler. Er rutschte auf dem matschigen Boden aus, was erneut ein matschendes Geräusch verursachte, ehe er wegrutschte und den Spagat seines Lebens hinlegte, worauf er ein schmerzhaftes Quietschen von sich gab. Durch diese sehr schmerzvolle Akrobatik Einlage stieß er ein Bein von Kakashi weg, der dadurch mit einem erschrockenen Laut ebenfalls wegrutschte und nach hinten stolperte. Mit letzter Mühe versuchte er sein Gleichgewicht zu halten, hätte es wahrscheinlich auch geschafft, wäre da nicht auf einmal die Wanne an seine Wade gestoßen. Shiba konnte gerade noch mit einem lauten Kläffen aus dieser herausspringen, ehe er mit der Rückseite Kakashis Bekanntschaft gemacht hatte. Mit einem Poltern und Klatschen landete der Jounin direkt in der recht vollen Wanne, während seine Beine aus ihr heraus baumelten. An seinen Geräuschen zu urteilen, hatte es ihm wohl doch recht wehgetan. Sich die Schultern reibend, mit der er den Wannenrand begrüßt hatte, zischte er und stieß schließlich die Luft erleichtert aus, da er offensichtlich weiter nichts hatte.
 

Iruka war so perplex, dass auf einmal der Jounin vor ihm in der Wanne hing, der nun zu ihm wie ein begossener Pudel hoch sah.

Dann musste Iruka plötzlich grinsen.

„Du musst dich nicht vordrängeln, aber wenn du es so eilig hast, mache ich mal eine Ausnahme. Hmmm, welches Shampoo nehmen wir denn, das von Pakkun?“

Der Jounin guckte ihn an, als ob er ein Geist wäre. Iruka konnte darauf nicht anders, als dem Mann lachend etwas Wasser über den Kopf zu kippen, so wie er es bei den Hunden die ganze Zeit gemacht hatte, aber als er dann den wenig begeisterten Blick von ihm sah und Narutos geiernde Lache hörte, musste er doch hart schlucken.

„Jetzt siehst du mal, wie sich das anfühlt Sensei!“, geierte der Uzumaki mit gebrochener Stimme einfach weiter, hielt sich dennoch seinen Schritt, was nicht das einzige Merkmal war, das verriet, dass er wohl Schmerzen hatte, denn ihm ran das Wasser nur so aus den Augen. Noch dazu lief er nun wie einer dieser Cowboys aus diesen schlechten Westernfilmen, der anscheinend zu viel Gehänge besaß, als dass er normal laufen könnte.

„Naruto, das ist jetzt nicht wirklich hilfreich!“, motzte Sakura von der Terrasse, worauf der Junge gleich erschrocken zuckte, als habe ihm nun ein anderer Cowboy eine Waffe in den Rücken gehalten.
 

"Sakura-chan....", jammerte er nur und guckte sie mit vorgeschobener Lippe an. Iruka konnte sich aber leider nicht weiter auf die Jugendlichen konzentrieren, da er gerade vor sich einen sehr nassen Silberhaarigen sitzen hatte, der ihn immer noch so anguckte, dass er das Gefühl hatte seine Haut brannte förmlich von diesem Blick.

„Ähm ich hole dir mal ein Handtuch.“, brachte er hervor und wollte gleich verschwinden. Die ganze Situation begann langsam unangenehm zu werden und er hatte die Hoffnung, ihr so eher entkommen zu können. Dabei entging ihm jedoch nicht, dass sich der Blick des Jounins änderte, während Iruka selber aufstand und verschwinden wollte. Zu deutlich hatte er das hinterhältige Grinsen aus dem Augenwinkel wahrnehmen können. Kurz ratterte sein Gehirn, was der Jounin nun wieder ausheckte, brauchte sich deshalb aber eigentlich keine Gedanken machen, da er es keine Sekunde später demonstriert bekam. In einer flüssigen, kaum merkbaren Bewegung schob sich der Mann in der Wanne leicht hoch und ergriff die Hand des überraschten Chunins, noch ehe er an der Wanne vorbei laufen konnte. Mit einem sanften aber kräftigen Ruck wurde der Braunhaarige einfach zurückgerissen, wodurch er ins Stolpern geriet und mit seinen Waden an den Wannenrand stieß, was zufolge hatte, dass er nach hinten kippte und direkt auf dem Jounin, eher in dessen Schoß landete. Sofort kroch das kalte Nass, in das ihn der freche Kerl einfach hinein gezogen hatte, durch seine Kleider, worauf er etwas unmännlich quietschend versuchte aus der Wanne zu entkommen. Es wirkte beinahe wie eine verschreckte Katze, die in eine mit Wasser gefüllte Wanne gefallen war und mit dem Nass nicht gerechnet hatte.
 

„Lass das Kakashi, lass mich raus!“ Doch der Jounin ignorierte offensichtlich Irukas Mühen, der wild zappelnd versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Als wäre des Lehrers Lage nicht schon aussichtslos genug, schlang der Kerl auch noch einfach beide Arme um seine Körpermitte und drückte ihn so noch fester an sich. Damit war jegliche Chance auf Freiheit dahin. Immer noch wüst schimpfend und strampelnd, so dass das kalte Wasser nur noch mehr Möglichkeiten bekam weiter in seine Kleider zu kriechen, wehrte sich der Gefangene mit Händen und Füßen, was ihm aber herzlichst wenig nützte.

Als dann aber plötzlich ein dumpfes Lachen ertönte, hielt Iruka still und blickte über seine Schultern zu dem Jounin, der darauf einfach nur lachend sein Kinn an seinen Rücken legte und ihm ein unwiderstehliches Lächeln schenkte. Für kurze Zeit schien die Welt still zu stehen. Er nahm nichts mehr um sich herum war, nur dieses Gemisch aus Kälte und Wärme, in welchem er sich befand, wobei die Wärme immer mehr herausstach, da sie von Kakashis Körper stammte, der ganz eng an ihn gepresst war, oder umgedreht ... ?
 

Erst als Kakashi seine Arme noch fester um ihn legte und seine Hände sich nahezu an seien Hüften schmiegten, wurde er wieder aus seiner Starre gerissen und begann sich erneut zu wehren, als er merkte, wie eine wärme in seine Wangen begann zu entstehen, was ihm sagte, dass er rot wurde. Noch dazu machte sich ein merkwürdiges Gefühl in ihm breit. Er wusste nicht wie er reagieren sollte, also entschloss er sich einfach sein Temperament auszupacken und fluchend aus dieser Lage zu entkommen. Irgendwie wurde es langsam zur Gewohnheit, aber wie sollte man auch anders mit diesem dreisten Esel umgehen?
 

Er schaffte es sich irgendwie in den Armen des Mannes leicht herumzudrehen und schließlich seine Hände an den Kopf des Jounins zu legen, wo er begann die Klette von sich zu schieben.

„Lass los!“, knurrte er mit leicht roten Wangen.

„Warum sollte ich? Du hast mich herausgefordert mein Lieber.“ Iruka hielt wieder still und starrte auf Kakashi, der ihm verspielt entgegen sah. Irgendwie war dieser Blick ihm sehr suspekt. Er war ihm nicht unangenehm, aber irgendwie bereitete er ihm doch Unbehagen. Vor allem schien sein Innerstes wieder verrückt zu spielen, hatte er es doch gerade mit seinem Temperament niedergezwungen, so schien es nun zum Konter auszuholen, denn erst jetzt registrierte er erst wirklich, wo er sich gerade befand. Er saß auf Kakashis Schoß, ... in einer Wanne, ... draußen, ... wo sie alle beobachten konnten und ... hatte dessen Arme um sich geschlungen. Erschrocken über die Tatsache starrte er auf den Mann hinunter, der ihm nun auch einen überraschten Blick schenkte, der ihm sagte, dass der Jounin nun zu den selben Schluss gekommen sein musste.
 

„Iru…“ Weiter kam Kakashi nicht, denn Naruto hatte den Gartenschlauch voll auf die beiden Männer gehalten.

„Ihr könnt eure Wannenspielchen machen, wenn wir nicht mehr hier sind, oder sucht euch ein Zimmer!“, maulte der Junge mit einem Blick, der Bände sprach. Irukas schrie in einer etwas höheren Tonlage auf, als ihn der eiskalte Wasserstrahl total unvorbereitet von der Seite traf.

„NARUTO!“ Schneller als der Junge gucken konnte, war der Lehrer auf einmal aus der Wanne und hätte auch Kakashi noch weiter mit sich geschliffen, hätte dieser nicht geistesgegenwärtig losgelassen. Nun jagte Iruka Naruto quer durch den Garten. Was die anderen trieben war ihm in dem Moment gerade herzlichst egal. Er ignorierte sogar ihre Blicke und hieß die Situation mit Naruto gerade regelrecht mehr als willkommen, da er selber nicht gewusst hatte, wie er nun weiter hätte reagieren sollen. So konnte er zumindest sein Innerstes mit Verärgerung füllen, die er nun an den Blondschopf auslassen würde, auch wenn sie eigentlich nicht wirklich ihm galt, sondern eher ihm selber. Seine vorherige Lage war ihm nämlich leider nicht mal halb so unangenehm gewesen, wie er es gewollt hatte. Er hatte sich irgendwie zu wohl bei diesem Esel gefühlt ...
 


 

Drei Stunden später waren auch schließlich alle Ninken sauber, die Wanne war weggeräumt und auch Kakashi, Iruka und Naruto trugen neue Klamotten und waren geduscht. Sie hatten davor noch eine Weile im Garten weiter gearbeitet, ehe sie beschossen hatten für heute mit der Arbeit aufzuhören, weshalb Kakashi mit seinem Team nun auf der Veranda stand und sich verabschiedete, während Iruka vor den Beeten stand und nicht so genau wusste, was er pflanzen sollte. Naruto hatte natürlich gefragt, warum sie nicht Yamato um Hilfe gebeten hatten, aber Iruka bestand darauf, dass man den armen Mann nicht noch weiter ausnutzte, wusste er doch zu genau, dass der andere Chunin bei ein paar gut gewählten Worten leicht manipulierbar war, zumindest von Seiten Kakashis.

Den Rest des Gartens würden sie jedenfalls in Laufe der nächsten Tage und Wochen noch richten, dann war sich Iruka sicher, dass es einer der schönsten in Konoha werden würde, alleine schon weil da eigene Arbeit drin steckte. Iruka mochte es immerhin nicht, wenn irgendjemand anderes seine Arbeit erledigte. Er war da schon jemand, der seine Sachen selber machen wollte. Moment, ... hatte er gerade seine Sachen gedacht? Iruka guckte einmal irritiert auf den Gartenzaun, schüttelte dann aber den Kopf und beschloss nicht mehr darüber nachzudenken. Er wollte sich jetzt erst einmal entscheiden, was denn in den Beeten gepflanzt werden würde. Nebenbei bekam er mit, wie Kakashi mit seinem Team redete.
 

„Danke für die Wechselklamotten Kakashi-sensei, ich werde sie dir bald wieder bringen.“, rief Naruto noch, als er sich mit Sakura und Sai zusammen verabschiedete. Es war immerhin mittlerweile Sonnenuntergang und der umgegrabene Garten stand in einem Goldorange da, was ihn eher wie das Edelmetall schimmern ließ, als wenn der Boden aus dieser Kostbarkeit bestehen würde. Da Iruka nicht so recht gewusst hatte, was er mit seinen angebrochenen Abend hätte anfangen sollen, stand er nun hier am Beet und überlegte, welche Pflanzen am besten hinein passen würden. Das Beet hatten sie noch fertig bekommen und es war auch schon bepflanzbar, weshalb er sich dachte, warum er es nicht jetzt noch bepflanzen würde. Zu dunkel war es jedenfalls bei weitem noch nicht und er hätte noch genug Zeit dafür, ehe die Sonne ganz untergegangen sein würde.

Nur was sollte er bloß hier pflanzen? Er hatte die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten, die Kakashi von Ino mitgebracht hatte. Überlegend starrte er die Blumenzwiebelsäcke an, die er vor sich auf den Erdboden des Beetes ausgebreitet hatte und überlegte. Die Pflanzen würden es hier gut haben, immerhin war es der Teil des Gartens, der gut Sonne abbekam. Eigentlich sogar den ganzen Tag über. Seufzend ließ Iruka seinen Kopf hängen. Er konnte sich nicht entscheiden. Als er schließlich Narutos Ruf noch wahrnahm, rief er ihm auch noch zum Abschied etwas zu, richtete jedoch seine Aufmerksamkeit wieder auf die Zwiebeln.
 

Welche der Zwiebeln sollten es sein?
 

Und vor allem, welche würden zu Kakashi passen?
 

Unkraut konnte er ja schlecht pflanzen. Bei den Gedanken gab er einen amüsierten Laut von sich. Wahrscheinlich würde zu ihm eher Silberköpfchen passen, allein der Name der Pflanze war ja schon passend und sie war genauso drahtig wie er und ein Blickfang in jedem Blumentopf. Kakashi war aber eher wie unbändiges Unkraut, weshalb ihm ja der Gedanke gekommen war. Jedoch wäre er ein sehr sehenswertes und besonders stures, widerspenstiges, nerviges, aufdringliches, verspieltes, liebensw...

Ist gut jetzt! Iruka kniff die Augen zu und sperrte seine Gedanken gleich wieder weg. Er sollte sich lieber auf das Beet konzentrieren, das war auf jeden Fall gesünder für sein Gemüt.
 

Was sollte er bloß nur pflanzen...?
 

Seine Augen verengten sich und Grübelfalten zeigten sich auf seiner Stirn. Als er gerade auf die ganze rechte Tüte sah, hörte er auf einmal links neben sich ein Rascheln, was sofort seine Aufmerksamkeit gewann, wodurch er natürlich aus seinen Gedanken gerissen wurde. Überrascht ruckte sein Kopf nach links, wo Kakashi mit einem breiten Grinsen stand und ihm eine weitere Tüte hinhielt.

„Ich schätze mal, die hier wären passend.“ Als hätte er Irukas Gedanken gelesen, deutete der Silberhaarige mit einer Bewegung an, dass der Lehrer die Tüte an sich nehmen sollte.

Kurz zögernd nahm der Brünette sie schließlich entgegen und untersuchte sie. Leider war es keine handelsübliche Tüte, sie hatte also keine Aufschrift und kein Bild von dem, was in ihr enthalten war, weshalb ihm auch gleich die die Frage danach über die Lippen kam.
 

„Was ist denn da drin?“

„Maa, Iruka. Sieh doch einfach nach. Sie kommt jedenfalls mit bestem Gruß von Ino.“ Kakashi grinste breit, zwinkerte dem Lehrer kurz zu und nahm sich gleich eine kleine Schüppe. Das der Kerl daraus auch wieder so ein Geheimnis machte...

Sich der Aufforderung ergebend holte er schließlich aus der Tüte ein kleines Beutelchen heraus, in dem einige Sonnenblumenkerne enthalten waren.

„Ich weiß ja, dass du Sonnenblumen sehr gerne hast, also warum säen wir sie nicht?“ Das hatte den Lehrer doch wirklich überrascht, weshalb er gleich lächeln musste. Er mochte wirklich Sonnenblumen und fand, dass es eine wunderbare Idee war. Der Platz war für sie wie geschaffen.

„Ja, die sind perfekt.“, murmelte er etwas zu weich und mehr zu sich selbst, worauf Kakashi ihn fragend bedachte, was ihn wieder etwas erschrak, da er bemerkt hatte, dass er wohl unbewusst laut gesprochen haben musste.

„Was meinst du Iruka?“, kam die Frage vom Silberhaarigen, der ihn offensichtlich nicht verstanden hatte. „Ach, äh... nichts, es ist nichts. Ich denke nur, dass diese Blumen hier echt am besten sind, immerhin sind sie sehr robust und eher problemlos. Selbst Leute die absolut keinen grünen Daumen haben, können bei dieser Pflanze eigentlich nichts falsch machen.“, erklärte er einfach, um die Situation zu überspielen, was er damit offensichtlich auch erreichte, da Kakashi ihn nun mit einer erhobenen Augenbraue betrachtete, aber ein schiefes Grinsen auflegte.

„Was heißt das denn bitte?“

„Warum hast du wohl nie Pflanzen gehabt? Und dass deine kleine Zimmerpflanze noch lebt ist eh ein wunder."

Kakashi Grinsen erlosch direkt, nur um Bestürzung zum Ausdruck zu bringen, die er aber anscheinend gleich überwand.
 

"Hey, sie ist eben eine wahre Kämpfernatur, genau wie ich!"

"Ich will gar nicht wissen, wie oft Yamato sie gerettet hat..." Iruka guckte Kakashi einfach nur mit einem eindeutigen Blick an, konnte aber den leicht amüsierten Unterton nicht verstecken, wollte es auch eigentlich nicht.

"Du tust so als wäre ich total verantwortungslos..." Gespielt beleidigt verzog der Mann sein Gesicht, lächelte dann aber, da er wohl den Schalk aus seiner Stimme herausgehört haben musste.

„Wenigstens kümmerst du dich gut um deine Ninken.“ Damit machte sich der Lehrer an die Arbeit, um die Pflanzen zu säen.

Kakashi schien ihn noch weiter zu beobachten, da er immer noch neben ihm stand und sich nicht bewegte.

Iruka fragte sich, ob das gesagte nicht gerade vielleicht zu hart gewesen war, aber Kakashi würde sich durch so etwas läppischem schon nicht aus der Bahn werfen lassen. Der Mann hatte schließlich ein dickes Fell und er hatte sicher verstanden, dass es nicht böse gemeint war, sondern nur als kleine Stichelei aufgefasst werden sollte.
 

Warum machte er sich überhaupt Gedanken darüber, wie der Kerl was auffasste?
 

Er schüttelte den Kopf und fuhr mit seiner Tätigkeit fort.

Langsam ließ er mit gutem Abstand einen Samen nach den anderen in die eben gestanzten Löcher hinein, ehe er sie wieder mit Erde verschloss, dabei legte sich ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen. Er liebte solche Arbeit. Sie entspannte einfach sehr, wenn dabei nicht immer nur so unerwartete Dinge passieren würden.

Ohne Vorwarnung spürte er auf einmal eine Wärme an seinem Rücken, die er vorher schon durch das eiskalte Wasser beim Baden der Hunde gespürt hatte und niemals wieder vergessen würde. Sie war so angenehm und fühlte sich richtig an, aber genau das ist es was Iruka innerlich verschreckte. Es konnte und durfte einfach nicht sein.
 

Kakashi beugte sich gerade von hinten über ihn drüber, während eine Hand auf Irukas linker Schultern ablegte, worauf dieser gleich das Gefühl hatte dort zu verbrennen. Irgendwie begann sein ganzer Körper zu kribbeln, worauf er den Samen, den er gerade in ein weiteres Erdloch platzieren wollte einfach daneben fallen ließ und seine Augen weitete. In der Zwischenzeit griff der Grund seiner Inneren Unruhe in das Beutelchen vor ihm und holte sich einige Samen heraus. Dem ganzen würde noch die Krone aufgesetzt, als er den heißen Atmen des Jounins an seinem Hals wahrnehmen konnte. Sanft strich er an der dort befindlichen sonnengebräunten Haut entlang, worauf ihm sofort ein angenehmer Schauer über den Rücken lief, der ihn beinahe hatte aufkeuchen lassen, hätte er sich nicht im letzten Moment auf die Unterlippe gebissen. Der Schauer wurde nur noch mehr dadurch unterstützt, als Kakashi seinen Oberkörper durch die Bewegung gefühlt noch näher an seinen Rücken presste. Der Augenblick währte nur kurz, denn kaum dass der Ältere dem Lehrer einige der Samen entwendet hatte, entfernte er sich wieder, nicht aber ohne noch einmal leichten Druck mit seiner Hand auf Irukas Schultern auszuüben. Zurück blieb an dieser Stelle ein leichtes Kribbeln, was dem Lehrer einen letzten Schauer verpasste. Errötend folgte er dem Mann aus dem Augenwinkel mit seinem Blick und hatte dabei immer noch die Zähne in seine Unterlippe gebohrt. Irgendwie konnte er nicht vermeiden, dass er nun etwas der verlorengegangenen Wärme hinterher trauerte, war sie doch einfach so angenehm gewesen. Als er sich aber bei diesem Gedanken erwischte und den Druck seiner Zähne in seiner Unterlippe bemerkte, zuckte er erschrocken zusammen und schloss frustriert über seine eigene dumme Reaktion die Augen, nur um einmal durchzuatmen und mit seiner Tätigkeit fortzuführen.
 

Wie dämlich benahm er sich gerade bitte?
 

Das war echt nicht mehr zu glauben. Leichte Wut stieg in ihm erneut hoch. Er konnte es sich echt nicht erklären, warum er so auf den Kerl reagierte. Vielmehr versuchte er der Tatsache auszuweichen, die in seinem Kopf immer wieder auftauchte, weil sie einfach nicht stimmen konnte.

Niemals!
 

Das wäre einfach zu grotesk und irgendwie, ... ja, was eigentlich?
 

Kurz fühlte er den Blick des Silberhaarigen auf sich, der sich wahrscheinlich über seine plötzliche nun etwas ruppigere Art wunderte, ein Beet zu bepflanzen, es aber wohl akzeptierte und dann selber anfing die Kerne zu säen.

Langsam arbeitete sich der Lehrer immer weiter vor, während seine Gedanken bei der noch gerade eben geschehenen Situation waren. Er hatte sogar beinahe Kakashi vergessen, der mit ihm zusammen im Stillen die Pflanzen säte, obwohl sich seine Gedankenwelt mittlerweile um niemand anderes mehr drehte. Aufschrecken tat er erst wieder, als er ein erneutes Loch mit seinem Finger in das Erdreich stanzte, in dem er auch gleich einen der Samen legen wollte, was ihm aber gleich von einem paar ihm nur zu bekannter Hände abgenommen wurde, die das Loch auch gleich verschlossen.

Dadurch berührten sich ihre Fingerspitzen, worauf Iruka kurz zurückzuckte, aber Kakashi ein Stück nachglitt, um Irukas Hand mit seiner zu umschließen.

Erschrocken japste der Lehrer nach Luft und hob ganz langsam seinen Kopf, als er merkte, dass der Jounin auch nicht so schnell seine Finger wieder loslassen würde. Deutlich spürte er die Wärme, die so angenehm auf seiner Haut war, als würde sie nirgendwo anders hingehören. Die Erde, die dabei auf ihrer Haut rieb, störte ihn dabei noch nicht einmal. Auch nicht, als Kakashi mit seinem nun reichlich mit Erde beschmierten Daumen über seine Rückhand strich.
 

Schließlich trafen sich ihre Augen und Iruka konnte nicht wirklich beschreiben was er sah. Kakashi hatte zwar sein linkes Auge geschlossen und sah ihn nur durch sein rechtes an, aber dennoch,... da lag etwas in seinem Blick, das er nicht genau deuten konnte. Es zog ihn aber nahezu magisch an.

Sein Herz begann zu rasen und seine Finger begannen sich um die von Kakashi zu schließen, der gleich darauf den leichten Druck erwiderte. Sein Blick glitt von Kakashis Augen zu seiner Maske, die er schon wieder trug, unter der sich nun aber zu seinem Leidwesen die so verlockenden Lippen des Mannes befanden. Von jetzt auf gleich tauchte in seinem Innern ein merkwürdiges Bedürfnis auf. Das Bedürfnis dem Mann näher zu sein, seinen Geruch wahrzunehmen und seine Lippen auf diese so …
 

Iruka erschrak bei dem Gedanken und zuckte zurück.

»Was zur Hölle war das?!« Hastig ließ er Kakashis Hand los und sprang auf. Irgendwie machte ihm dieses Gefühl gerade richtig Angst. Sein Instinkt sagte ihm irgendwie, dass, wenn er nun noch länger hier so bleiben würde, er die Kontrolle über sein Handeln verlieren würde. Es fühlte sich beinahe so an, als würde er nicht er selbst sein, weshalb er verschreckt aufsprang, wodurch er nur dem irritierten blick Kakashis begegnete und gleich darauf seinen Kopf abwandte, um diesem zu entgehen.

„Ich werde nun Abendessen machen.“ Versuchte er sich mit einem mehr als schrägen und falschen lächeln aus der Situation zu ziehen. So schnell ihn seine Beine trugen, verschwand er im Haus und presste sich erst einmal von innen gegen die Wand, damit er beide Hände gegen seinen Kopf drücken konnte, den er aufstöhnend gegen die Wand hinter sich sinken ließ. Dadurch bedachte er nicht einmal, dass er gerade die Erde in seinem Gesicht verteilte. In ihm tobte gerade ein wahrer Sturm an Gefühlen, die einfach für ihn noch keinen Sinn ergaben.

War das überhaupt normal?
 

Konnte man so ein Durcheinander überhaupt empfinden?
 

War es wirklich eine gute Idee gewesen, vorerst hier zu bleiben?
 

„Was mache ich nur…?“ Verzweiflung machte sich in ihm breit.
 

„Wie wäre es vorher mit Händewaschen?" Erschrocken spreizte Iruka seine Finger, die immer noch auf seinem Gesicht lagen und sich durch Kakashis plötzlichem Auftauchen in seiner Haut kurz festgekrallt hatten, nur um zwischen ihnen hindurch sein Gesicht zu erblicken, das ihn einmal prüfend ansah. "Maa, ich denke Gesicht waschen wäre auch nicht so verkehrt." Seinen beinahe Herzinfarkt überstehend schluckte der Lehrer einmal hart. Der erschrockene Schrei war ihm so oder so vor Schreck schon im Halse stecken geblieben, als wäre er kurz vor dem Austritt an dem plötzlich ausgeschütteten Adrenalin wegen des Schreckens in ihm kollabiert und wäre kratzend seinen Hals wieder hinuntergerutscht.

Aufatmend versuchte der Chunin erst einmal Herr über seinen Adrenalinhaushalt zu werden, der gerade verrückt spielte.

„Hör auf dich so anzuschleichen, das habe ich dir schon oft genug gesagt!“, pflaumte er den Silberhaarigen schließlich an.
 

„Ich schleiche nicht, du bist nur mit deinen Gedanken woanders.“ Simpel und einfach kam die Aussage von Kakashi, der darauf an ihm vorbei ging und in der Küche verschwinden wollte, damit er wohl seine Hände am Spülbecken waschen konnte.

„Ach ja ...“ Der Jounin blieb noch einmal stehen und drehte seinen Kopf kurz über die Schultern zu ihm um.

„Du hast da was auf der Nase.“ Dabei deutete er auf seine eigene.

Iruka blinzelte nur einmal kurz und konnte gerade noch so den Drang seine eigene Nase anzuschielen unterdrücken, als er auch schon beobachten konnte, wie der Jounin leicht lachend in der Küche verschwand und kurz darauf das Geräusch vom Wasserhahn ertönte. Dadurch angeleitet ebenfalls seine Hände zu waschen eilte Iruka ins Bad und betrachtete sich im Spiegel, wo er gleich einen Schreck bekam. Er sah aus, als wäre etwas durch sein Gesicht gefahren. Schnell wusch er sich und ging wieder in die Küche, wo Kakashi stand und ihm, sowie sich selbst wohl gerade frischen Tee brühte, denn auf dem Tresen standen zwei Tassen, die darauf warteten gefüllt zu werden.
 

Summend werkelte der Silberhaarige an einem Schrank herum und holte aus einem der oberen Fächer eine Schale heraus, in der Iruka während des letzten Kochens Kakashis unsortierte Teesorten fein säuberlich eingeordnet hatte. Während der Mann sich streckte, um am oberen Teil des Schrankes heran zu kommen, lagen Irukas Augen auf ihm. Sein Blick wanderte von den kräftigen Beinen hinauf, über den wohlgeformten Hintern, an dem er noch etwas hängen blieb. Schade, dass das alles verborgen unter einer weißen Trainingshose war. Erschrocken über sich selber verzog der Lehrer sein Gesicht, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. »Was zur Hölle tue ich hier?! Das ist nur Kakashi, genau … nur …Kaka …shi…« Irukas Blick glitt weiter an dem Jounin hinauf, da er nur ein schwarzes Tanktop ähnliches Oberteil trug, dass er auch immer unter seiner Kleidung hatte, da an diesem seine Maske befestigt war. Dennoch zeichnete es mehr als deutlich den gut gebauten Oberkörper ab. Es verheimlichte eigentlich nichts, was er anscheinend auch gleich unbewusst auszunutzen versuchte . Schon beinahe schmachtend, was er nicht wirklich wahrnahm, glitt er mit seinen Augen Kakashis Schultern entlang, weiter über den mehr als anziehenden Hals und Nacken, bis hin zu den verschiedenfarbigen Augen, die ihn fragend musterten und wieder hinunter den Arm entlang, der sich gerade ganz langsam wieder hinunter bewegte, da er offensichtlich das gewollte erwischt hatte. Wie als wäre es das interessanteste der Welt beobachtete Iruka das Muskelspiel des Armes und wollte sich gerade weiteren Philosophien über diesen Astralkörper hingeben, als ihm ein Detail in den Sinn kam.
 

Verschiedenfarbige Augen, die ihn ansahen?
 

Erschrocken lag nun sein Blick in Kakashis Gesicht, der ihn immer noch komisch ansah, als würde er aus dem Lehrer gerade nicht wirklich schlau werden.

Ein überraschter Laut verließ Irukas Kehle, während sein Gegenüber, ihn argwöhnisch anblickend, den eben erwischten Teevorrat langsam abstellte. Dabei ließ das verschiedenfarbige Augenpaa nicht von Iruka ab, der gerade anfing hibbelig mit den Knien zu wackeln.
 

WAS ZUR HÖLLE NOCH EINMAL MACHTE ER HIER!?
 

Iruka wusste nicht wie er reagieren sollte, wurde aber gleich von seinem Gegenüber aus seiner langsam aufkommenden Panik gerissen.

„Kann ich dir irgendwie helfen Iruka?“ fragte der Jounin und drehte sich zu dem Lehrer um, während er ihm ein unschuldiges Lächeln schenkte, das etwas der Nervosität der Chunin zu rauben schien.

Doch der nächste Satz brachte das Fass zum überlaufen.

„Oder reicht es dir mich mit den Augen aufzufressen?“

Genau in der Sekunde hatte der Lehrer das Gefühl seine Schädeldecke würde platzen, so schnell schoss ihm das Blut in den Kopf. Er wusste nicht, ob er nun peinlich berührt oder wütend sein sollte. Zweiteres erschien ihm die bessere Wahl, also aktivierte er sein Temperament erneut und fing an zu motzen.

„Was glaubst du eigentlich wer du bist?!“ Dabei deutete der Braunhaarige mit einem Finger in bester Naruto Manier auf den Silberhaarigen. Ihm war es gerade deutlich egal, dass die Ähnlichkeit zu dem Blondschopf in ihm hervorstach, wusste er doch einfach nicht anders mit der Situation umzugehen.

„Wer ich bin?“ Iruka schnauft wütend, während der Jounin einen unschuldigen fragenden Blick aufsetzte.

„Na ich bin Hatake Kakashi und deinem Blick nach zu urteilen anscheinend echt gutaussehend.“ Überheblich grinste der Jounin und lehnte sich gegen den Tresen.

„ARGH!“ Iruka wusste nicht was er machen sollte, aber anscheinend stand in dem Moment der Regler in seinem Hirn auf ausflippen.
 

„KAKASHI!“ Doch der Jounin ließ sich anscheinend nicht aus der Ruhe bringen. Wieder einmal hatte er es geschafft den Chunin auf die Palme zu bringen.

„Bei der Arbeit, schläft nie?“ Iruka entschloss sich auf den kurzen Satz einfach umzufallen.

„Ich weiß, dass ich umwerfend bin, aber dass ich so eine Wirkung auf dich habe?“ Nun war es endgültig vorbei, der Chunin sprang auf und wollte Kakashi eine Kopfnuss verpassen, damit er ihm deutlich zeigen konnte, dass er damit aufhören sollte, doch der wich jedem Schlag einfach aus.

Iruka tobte und schnaubte, wusste er doch selber nicht, warum er so ausrastete. Er kam gerade einfach nicht mehr klar und tickte einfach aus.

„Hör auf auszuweichen!“

„Aber das würde wehtun.“ Meinte der Jounin und wich einem Schlag aus, wodurch der Chunin vorwärts gegen den Küchentresen prallte und sich daran knurrend festhielt, da er mittlerweile eingesehen hatte, dass er so keine Chance hatte.
 

„Das soll es ja auch.“, kam es mehr geknurrt aus seinem Mund.

„Aber ich will nicht.“ Simpel und einfach kam es vom Silberhaarigen zurück.

Durch den Ausraster, hatte Iruka etwas von seinem Gemüt abkühlen können und so langsam ebbte seine Tobsuchtab und machte nur noch reiner Wut Platz.

Er merkte, wie der Jounin auf ihn zu kam und ließ auf einmal seinen Kopf zu diesem rucken, wodurch dieser gleich stehen blieb und die Hände vor die Brust hob, um ihm anscheinend zu zeigen, dass er nichts böses vor hatte und unbewaffnet war.

„Ganz ruhig, ich wollte nur den Tee fertig machen.“, mit einem Finger deutete der Jounin neben dem Lehrer, hielt aber immer noch seine Hände oben.

Iruka folgte seinem Zeichen, das auf den Kessel hindeuten sollte, der wohl bald fertig sein würde. Sofort ruckte er wieder mit seinem Kopf zurück und brachte mit einem tiefen Seufzen seine innere Wut dazu, langsam abzuflachen.

„Ich mache das schon, lass mich einfach ein wenig alleine.“

„Oh, ok …“ Kakashi kratzte sich am Kopf, und blickte kurz zur Seite, ehe sein Blick wieder auf ihm lag. Iruka konnte sorge in den Augen des Älteren sehen, die eindeutig ihm galt, was ihn noch milder stimmte.

„Dann werde ich mal …“ Kakashi machte Anstalten aus der Küche zu verschwinden, wobei Irukas Augen an ihm klebten und ihm zusahen, wie der heiße Hintern samt Besitzer davon wackelte.

NEIN STOP! AUS! Er knallte seinen Kopf auf den Tresen, als könnte er so den Gedanken abtöten, aber mehr als nur höllisches Dröhnen im Kopf hatte es ihm nicht gebracht.

„Soll ich nicht doch lieb ….“
 

Als er erneut eine Stimme vernahm, die dem Silberhaarigen gehörte, griff er nach dem erst besten, was er gerade in seiner Nähe fand und warf es.

Erst, als er das Vibrieren des Objektes, das im hölzernen Türrahmen stecken geblieben war, hörte, sah er auf. Kakashis Kopf, der noch in der Tür steckte, wies Angstschweiß auf, als er sich langsam zum Flugobjekt drehte, was sich als großes Küchenmesser herausstellte, welches keine 30 cm neben ihm im Rahmen steckte und fröhlich vor sich hin vibrierte.

„Maa, hab verstanden …“ Iruka konnte das Unbehagen deutlich sehen, das der Mann wohl hatte, natürlich hätte er ihn nicht getroffen, denn wenn es eines war was ein Shinobi konnte, dann war es mit Messern umzugehen wie kein anderer und das konnte Iruka definitiv.

Seufzend drehte sich der Lehrer um und ließ sich gegen den Küchentresen sinken, während er auf den Boden rutschte und beide Hände auf seine Augen legte. Er wusste nicht was mit ihm los war, gut er ahnte etwas, aber er wollte es nicht wahr haben, das war einfach unmöglich, das konnte nicht sein. Das war einfach ein falscher Scherz, den sich irgendeine höhere Macht mit ihm erlaubte.

Wahrscheinlich war er einfach nur geschafft von dem ereignisreichen Tag, sowie von den letzten Ereignissen und von seiner Arbeit. Sein Hirn war wohl schon so überarbeitet, dass es anfing zu spinnen.
 

Ja genau das musste es sein.
 


 

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Als ich beim Bearbeiten zum Ende des Kapitels kam, musste ich gleich wieder lauthals loslachen. Die Szene mit Iruka und Kakashi in der Küche. Ich hatte mich schon nicht mehr daran erinnert, was ich vor so langer Zeit geschrieben habe. xD Immer wieder toll, wenn man sich über seine eigene Arbeit beömmeln kann.

Ich liebe es.

So, ich schreibe mal weiter an meiner Arbeit. In zwei Wochen ist alles vorbei. Jay!

Nun wünsche ich euch einen schönen Restsonntag und man liest sich. :D
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 17: Schon wieder alleine

Möp
 

Und wieder ist eine Woche um, ich habe auch etwas Zeit gefunden, um dieses Kapitel fertig zu schreiben, sonst wäre ich ja jetzt nicht hier. Ich mag es wirklich sehr. Ich denke ihr werdet schnell meine Lieblingsszene herausbekommen. xD
 

Ich wollte mich erst einmal für die neuen Favos bedanken, das motiviert wirklich! Da lohnt sich die viele Arbeit gleich doppelt. Noch mehr lohnt sie sich, wenn ihr mir eure Meinung da lasst, ich freue mich darüber wirklich ungemein, außerdem weiß ich dann, was ich verbessern sollte, oder was ich definitiv so beibehalten sollte. :)
 

So, genug Bla, Bla. Hier noch eine kurze Erklärung.
 

• Mizu no Kuni: Ist das Land des Wassers in dem der Mizukage lebt.
 

Die war wirklich kurz. xD
 

Na, dann geht es mal los. Ich wünsche euch viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 17: Schon wieder alleine
 

Nach einer Weile hatte sich Iruka wieder zusammengerissen und sich daran gemacht Abendessen zu machen, was ihm beinahe missglückt wäre, da er immer wieder in seine Gedankenwelt abtauchte und darüber nachdachte, was das alles zu bedeuten hatte, als wenn er versuchte krampfhaft irgendwelche Ausreden zu finden, die sein eigenes Verhalten möglichst plausibel erklären konnte. Dabei kam er auf die unglaubwürdigsten Dinge.

Krankheit, Genjutsu, Überarbeitung, Stress, Sonnenstich, Allergie, zu viel Hundeshampoo inhaliert, Frostschock vom Wasser und noch viel mehr Mist. Nun ja, das waren auf jeden Fall nur ein paar wenige der Dinge, die ihm durch den Kopf gingen und versuchten der einfachen Lösung aus dem Weg zu gehen. Der Schuldige an seiner derzeitigen kopfstehenden Gefühlswelt hatte sich seitdem auch nicht mehr in der Küche blicken lassen. Selbst als er ihn rief, schien er nicht zu reagieren.
 

Verwundert darüber, stellte Iruka schließlich den Herd auf kleine Flamme, um das Essen nur noch warmzuhalten, dann legte er seine Schürze ab und ging ins Wohnzimmer. Leider war der Jounin auch nicht in diesem Raum, normal hätte er ihn hier lesend vermutet, konnte er sich doch schon gut vorstellen, wie er träge über die Couch zu ihm sah und eines seiner perversen Schinken las. Aber dem war nicht so, weshalb er weitersuchen musste. Auch in seinem Schlafzimmer war er nicht und die Badezimmertür stand auch leicht offen, wodurch er sehen konnte, dass in diesem auch kein Licht brannte.
 

„Wo hängt der Kerl schon wieder?“ Sich fragend am Kopf kratzend, lief er einfach weiter den Flur entlang, bis er wieder im Wohnzimmer ankam. Erst dann fiel ihm auf, dass auch jede Spur der Ninken fehlte. Waren die etwa alle ausgeflogen?

Überlegend mit einer Hand am Kinn und dem anderen Arm um seine Brust geschlungen, damit der den mit der Hand am Kinn darauf abstützen konnte, lief er an der offen stehenden Terrassentür vorbei. Verwundert sah er auf die Tür und ihm fiel etwas auf.
 

Warum stand sie offen?
 

Er wollte sie gerade wieder schließen, als sein Blick auf die Eiche links von seinem Blickfeld fiel. Dort konnte er im Schein der Hausbeleuchtung einen silbernen Schopf auf der gegenüberliegenden Seite erkennen und drum herum verteilt einige Schatten. Fragend die Augenbrauen zusammenziehend, machte sich der Lehrer auf den Weg, die Veranda entlang. Als er auf gleiche Höhe am Baum ankam, konnte er das ganze Bild erkennen, was sich ihm bot. Kakashi saß zwischen den Wurzeln des Baumes, mit dem Rücken an ihn gelehnt, hatte die Augen geschlossen, während seine Hände auf seinem Bauch gefaltet waren und er offensichtlich etwas hinunter gerutscht war.

Er schien zu dösen oder gar zu schlafen.
 

„Kakashi?“ Leise kam die Frage über Irukas Lippen, nahm aber währenddessen das Umfeld des Mannes in Augenschein, wo die acht Ninken lagen und vor sich hin schnarchten. Uheis Kopf lag auf Kakashis Oberschenkel, während Pakkun es sich zwischen Kakashis leicht gespreizten Beinen bequem gemacht hatte. Bull lag an der Seite des Jounin und brummte entspannt vor sich hin. Shiba lag auf dem Rücken und schnarchte leise. Guruko schien von etwas zu träumen, da er mit den Pfoten zuckte während er auf der anderen Seite des Jounins schlief. Vorne an den Füßen lagen noch Bisuke, Urushi und Akino, die einen Halbkreis um den Mann bildeten. Im Großen und Ganzen wirkte es so, als würden sie ihn bewachen. Das Bild sah einfach zu niedlich aus und war eigentlich zu schade, um es zu zerstören, weswegen Iruka langsam anschlich, damit er niemanden weckte. Als Kakashi dann aber auf einmal leicht seufzte hielt er erschrocken inne und bedachte seine Gesichtszüge, ob sich irgendeine verräterische Bewegung darin zeigte, die ihm verraten würde, ob er nun wach war oder nicht. Das kurze zusammenziehen der silbernen Augenbrauen bestätigte seine Vermutung. Als könnte er sich unbemerkt an Hatake Kakashi anschleichen. Es war so oder so schon ein Wunder, dass er so nahe an ihn rankommen konnte, ohne dass er gleich ein Kunai an der Kehle hatte. Wieder hatte der Lehrer einen Beweis bekommen, wie sehr ihm der Jounin wohl vertrauen musste.

„Iruka …?“ Kurz blinzelte Angesprochener und wurde leicht rot als er bemerkte, wie nahe er dem anderen Mann doch gekommen war und entschloss sich etwas stockend aber möglichst neutral zu antworten. Leider endete seine Antwort dennoch in einer Gegenfrage. „Ja?“ Langsam öffnete der Jounin die Augen und blickte ihn verschlafen an. Er musste wohl wirklich eingenickt sein.
 

„Wie spät haben wir es?“, brummte er. Es wirkte beinahe so, als würde seine Zunge auch noch schlafen, oder sich dazu entscheiden sich einfach so, wie Iruka es gerne auch mal tat, wieder umzudrehen und noch 5 Minuten weiter liegenzubleiben.

„Nicht sehr spät, das Essen ist aber fertig.“ Kam es dem Lehrer mit einem Lächeln über die Lippen.

„Das rieche ich …“ Kam es ebenfalls verschlafen von Bisuke, der wach geworden war und durch den Duft schon beinahe sabbern musste, während er den Kopf in die Luft hob und schnüffelte.

„Hmmm…“ Schmachtete auch schon Uhei, der seinen Kopf langsam vom Oberschenkel seines Herrchens nahm.

„Wollt ihr nicht rein kommen?“ Iruka musste lächeln, wurde aber gleich von einem lauten Schnarchen neben sich unterbrochen, das sich eher so angehört hatte, als hätte irgendein Abfluss Unterdruck erzeugt und schlammiges Wasser schlabbernd eingesogen.

Mit einem erschrockenen Blick sah er auf Shiba, der mit der Zunge aus dem Hals heraushängend fröhlich weiter schnarchte.
 

„Er wird seine Schlafgewohnheiten nie ändern.“ Akino schüttelte den Kopf, musste dann aber gähnen, stand auf und schüttelte sich einmal.

„Ja die sind echt grausam.“ Bestätigte Urushi.

Genau in dem Moment, sog Shiba wieder die Luft schnarchend ein und schien auf einmal etwas verschluckt zu haben, da er ein komisch röchelndes Geräusch von sich gab und schmatzte, als hätte er was im Mund.

„Und jetzt hat er auch noch eine Fliege gefuttert. Er ist satt, kann ich dann seine Portion haben?“ Uhei grinste den Chunin frech an.

„Mjamaaaa, hrrm, .... Portion?“ Shiba machte ein Auge auf und fixierte direkt Iruka, der den Hund darauf nur komisch angrinste.
 

So schnell konnte der Mann gar nicht gucken, wie Shiba auf einmal auf allen vier Pfoten war.

„Was? Futter?!“ Iruka nickte nur und ein Blinzeln später war der Hund schon bei der Terrassentür. „HEY WO BLEIBT IHR? ICH FUTTER SONST ALLES ALLEINE!“, schrie der Hund, dessen Frisur noch explodierter war, als sonst schon.

Kakashi hatte sich derweil etwas höher geschoben und aufgesetzt. Mit einem Bein aufgestellt, auf dem er einen Arm abgelegt hatte und den Kopf zu dem übereifrigen Hund gerichtet, saß er da. Kopfschüttelnd und einen amüsierten Laut ausstoßend, wandte er sich an Iruka. Derweil standen alle anderen Hunde auf, beziehungsweise rannten fröhlich zur Terrasse, wo sie gleich in der offen stehenden Tür verschwanden, nur Pakkun und Bull nicht. Bull hatte brav auf seinen Leader gewartet, bis der auf seinen Kopf gesprungen war und trottete erst dann los.

„Du verwöhnst sie zu sehr.“, kam es von Kakashi, trotzdem lag ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Die bilden sich bald noch etwas drauf ein.“
 

„Sie haben es auch verdient, außerdem bin ich dann der Gute und du der Böse.“ Iruka konnte nicht anders, als den Mann anzugrinsen, der ihn nun kurz überrascht ansah.

„Maa, du möchtest nicht, dass ich der Böse werde.“ Vielsagend grinste Kakashi und Iruka wusste nun nicht so recht, wie er den Spruch nehmen sollte. Sein Hirn schien sich aber wieder für eine Richtung zu entscheiden, die ihm mal so gar nicht passte, dabei hatte er sich gerade erst beruhigt.

Erneut stieg Röte in sein Gesicht. Warum behielt er den Zustand nicht einfach heute bei. Er hatte eh schon das Gefühl die Farbe wäre seine natürliche Hautfarbe.

Kakashi jedoch stand mit einem Seufzen auf und streckte einmal den Rücken durch, wodurch seine Knochen knackten, was ihm ein erneutes Seufzen entlockte. Dabei fiel Iruka auf, dass an Kakashis Hose an der Rückseite nun einige Grasflecken von frisch gemähten Rasen waren.

„Musstest du dich mit der weißen Hose auf die Wiese setzen?“ Iruka deutete auf Kakashis Rückseite, der darauf seinen Oberkörper so drehte, um einen Blick darauf zu werfen.
 

„Oh, hatte ich ganz vergessen.“ Verlegen kratzte er sich am Kopf.

„Maa, kann man nun auch nichts gegen machen. Muss die wohl in die Wäsche. Der Platz war aber auch einfach zu verlockend.“ Es schien den Jounin wenig zu stören, da er es einfach zu ignorieren schien.

„Ich wasche das ganz bestimmt nicht.“, brachte Iruka trocken hervor. Er wollte nur einmal klarstellen, dass er nicht auch noch die Wäsche machte.

„Hat auch keiner von dir verlangt. Es sei denn, du währst gerne meine kleine Haushälterin.“ Kakashi grinste, aber bevor Iruka etwas erwidern konnte, ertönte Shibas laute Stimme aus dem Wohnzimmer.

„HUNGAAAAAA!“ Iruka konnte schwören einen weinerlichen Unterton daraus gehört zu haben, wie jemand, dem Mann Schokolade vor die Nase hielt, der sie dann aber nicht essen durfte, obwohl er sie so liebte.

„Ja, ja … immer mit der Ruhe.“ Kakashi lief darauf einfach los.
 

Iruka konnte nun einen besseren Blick auf die Trainingshose werfen, die von hinten deutliche Grasflecken hatte. Besonders am Hintern.... Sein Blick lag nun wie magnetisiert daran, als würde er davon hypnotisiert werden. Nachdem er aber merkte, wo er schon wieder hinsah, hätte er sich gleich wieder seine Haare raufen können.

Das war einfach wie ein Verkehrsunfall! Man wollte nicht, musste aber. »ARGH! DAS MACHT DER MIT ABSICHT!« Fest die Augen zusammenkneifend trabte Iruka schließlich mit einem deutlichen wütend-auf-sich-selber-Schritt hinter dem Jounin hinterher, der schon in der Küche verschwunden war.

Er hoffte der Tag würde bald enden und er konnte sich verkriechen. Irgendwie war der ganze Tag heute mehr als komisch gewesen.
 


 

Nach dem Essen trollten sich die Hunde ins Wohnzimmer, während Kakashi und Iruka zum abspülen zurückblieben, was nach kurzer Zeit auch erledigt war. In Teamarbeit hatten sie das schmutzige Geschirr schnell überwunden und noch dazu waren keine weiteren komischen Desaster passiert. Ausnahmsweise...

Seufzend ließ sich schließlich der Lehrer auf die Couch im Wohnzimmer fallen, natürlich erst nachdem die Hunde ihm Platz gemacht hatten. Pakkun hätte es sicher nicht sehr begeisternd gefunden, mit Irukas Rückseite Bekanntschaft zu machen.

Kakashi hatte noch zwei oder drei Handschläge in der Küche getan, ehe er sich eine andere Hose anziehen wollte.

„Ich zieh mich kurz um.“ Iruka war so platt, dass er einfach nur einen Brummlaut von sich gab und dem Hintern lieber beim Davonwackeln zusah, worauf er sich gleich eine Hand an die Stirn klatschte, weil er wieder hingesehen hatte. Wenn das so weiter ging, würde er sich noch die Augen ausstechen.
 

Das schwor er sich.
 

Als Kakashi im Flur nach rechts verschwunden war, klingelte es auch schon, worauf der Jounin gleich mit einem relativ genervten Ausdruck auf dem Gesicht dann doch nach links lief, wo sich die Tür befand. Dabei kam er selbstverständlich erneut an der Wohnzimmertür vorbei und Iruka durfte wiederholt die Aussicht genießen, zwar nur für einen kurzen Moment, aber er hatte gereicht um schon wieder seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Weshalb er sich gleich genervt aufstöhnen an der Couch hinunterrutschen ließ.

Die Hunde mussten es so interpretieren, dass es auf den Besuch bezogen war.

"Ganz deiner Meinung Iruka-sensei. Ein echt unpassender Zeitpunkt.", brummte Pakkun.
 

"Nein, das... ach egal." Iruka beschloss nicht weiter darauf einzugehen, war schon gut so, dass sie seine Reaktion so interpretierten. Als er aber die dumpfen Stimmen von der Tür hörte gewann doch seine Neugier, weshalb er versuchte etwas genauer zu lauschen, konnte aber trotzdem nur gedämpfte Stimmen vernehmen. Mit einem schnellen Blick auf die Uhr musste er feststellen, dass es schon 10 Uhr abends war. Wer kam denn um diese Uhrzeit zu ihnen? Er kannte die zweite Stimme auf jeden Fall, nur konnte er sie gerade nicht zuordnen.

Sich hochkämpfend, um seine Neugierde zu besänftigen, lief er auf die Tür zu und sah um die Ecke. An der Eingangstür konnte er erkennen, wie Kakashi gerade jemanden herein ließ, den er sofort natürlich erkannte. Warum hatte er ihn nicht schon an seiner Stimme erkannt?

„Yamato-san…“ Iruka trat nun ganz auf den Flur und bedachte den Chunin mit fragendem Blick.

„Ist etwas passiert?“ Leichte sorge schwang in seiner Stimme mit.
 

„Hallo Iruka-sensei, nein, nein. Nichts Schlimmes. Ich muss nur mit Senpai sprechen, es geht um eine Mission.“, begegnete ihm der Mann mit einem freundlichen Lächeln, dass Iruka automatisch ansteckte.

„Hmm ...?“ Kakashi schien nun auch verwundert, hatte er doch nicht so früh wieder mit einem neuen Auftrag gerechnet, wandte sich dann aber um und deutete dem Neuankömmling an ihm zu folgen. Als Yamato der Aufforderung nachkommen wollte, blieb Kakashi aber noch einmal kurz stehen und blickte ihn fragend an.

„Tee?“ Fragte er kurz und knapp über seine Schultern.

„Nein danke Senpai, ich würde zwar gerne, aber ich muss gleich wieder zurück zu Tsunade-sama. Sie wartet schon auf mich, immerhin sollte ich ihr ja Bescheid geben, wenn alles geklärt ist.", erklärte der Mann.

Kakashi nickte verstehend und lief dann weiter. Sein Weg führte ihn ins Wohnzimmer, wo es sich wesentlich angenehmer sprechen ließ.
 

„Also, was gibt es?“ Kakashi ließ sich auf die Lehne seiner Couch nieder, wo er gleich die Arme vor der Brust verschränkte und die Beine Überschlug, dann aber abwartend auf seinen Kohai blickte. Iruka war beiden gefolgt und stand nun etwas verloren im Raum.

„Nun ja, ich habe einen Auftrag bekommen und eigentlich stand das Team schon fest, aber mildere Umstände haben uns den vierten Mann genommen und da meinte Tsunade-sama, sie würde dich mit schicken, wenn du zustimmen würdest."

„Maa, wir sind doch gerade erst zurückgekommen.“ Kakashi legte den Kopf in den Nacken, was Iruka definitiv als unwillige Geste einstufte, da der Jounin nicht gerade begeistert wirkte. Doch als dem Lehrer dann ein etwas wehleidiges verschiedenfarbiges Augenpaar entgegen blickte, zuckte er kurz zusammen und erwiderte verwirrt den Blick. Er hatte das Gefühl, als würde der Jounin auf seine Hilfe hoffen.

Iruka wusste aber nicht, was er dazu sagen sollte.
 

„Ich weiß Senpai, das habe ich ihr auch schon gesagt, doch sie meinte wir sind jung und können das ab. Außerdem würde der Auftrag auch nicht sehr lange dauern und er ist nicht besonders anspruchsvoll." Yamato schien auch nicht so wirklich von der Situation angetan zu sein, schien sich aber leichter damit abzufinden.

„Wenn er nicht so schwer ist, warum brauchen sie dann uns? Ist dann nicht jemand anders ausreichend genug, oder vielleicht wenigstens ein drei Mann Team?“ Es war nur logisch, was Kakashi sagte, aber natürlich gab es Gründe, weshalb Yamato zu ihnen kam.

„Naja, auch wenn es nur eine Begleitmission ist, besteht doch eine größere Gefahr, da ist ein vier Mann Team besser organisiert, als ein drei Mann Team.“

Kakashi nickte nur.
 

„Ich habe hier aber noch so viel zu erledigen. Meine Wohnung muss noch geräumt werden, immerhin muss ich bis nächste Woche drüben ganz raus sein, da soll ich zumindest die Schlüssel überreichen." Überlegend sah Kakashi nun zur Seite und strich sich einmal etwas genervt mit Zeigefinger und Daumen über die geschlossenen Augen, bis hin zum Nasenrücken. Iruka verstand sofort, der Mann brauchte gerade etwas Hilfe.

„Äh… d…das kann ich doch erledigen. Ich meine mit der Hilfe von Naruto und so schaffen wir das schon. Mach dir da keine Sorgen.“ Ohne wirklich nachzudenken hatte Iruka drauflos geplappert, worauf er nur einen nicht deutbaren Blick des Jounins kassierte. Wenn er schwören könnte, hatte er etwas Enttäuschung erkennen können, aber so schnell wie diese Emotion über Kakashis Gesicht gehuscht war, so schnell war sie auch wieder weg.

„Maa, meinetwegen. Wo soll es denn hingehen?“ Merklich seufzte der Mann einmal auf und wartete schließlich die Informationen ab, die er nun bekommen würde.
 

"Ich gehe besser, damit ihr euch besprechen könnt." Iruka deutete auf die Küche und wollte gerade los, Kakashi jedoch hielt ihn auf.

"Du kannst das ruhig mitbekommen, du arbeitest doch eh im Missionsbüro, von irgendwoher bekommst du doch immer alles mit Iruka." Der Silberhaarige grinste ihn kurz schief an und Iruka musste ihm zustimmen. Er würde wahrscheinlich sogar von Tsunade selber etwas hören. Mit einem kurzen Blick zu Yamato, der ihm auch kurz nur bestätigend lächelnd zunickte, blieb er schließlich stehen und wohnte dem Gespräch bei, welches auch gleich begann.

„Mizu no Kuni.", war schließlich die Antwort auf Kakashis eben gestellte Frage, der wiederum nickte nur, als wüsste er schon etwas.

„Mizukage, hmm?“

„Nicht direkt. Wir eskortieren einen Abgesandten mit einem wichtigen Paket.“, erläuterte Yamato weiter und hob dabei sogar unterstützend einen Finger in die Luft, als wolle er die Anzahl der zu transportierenden Fracht deutlich machen.
 

„Na dann. Ist ja wirklich nicht viel und nichts besonderes.“ Kakashi stand wieder auf und streckte sich einmal.

„Wann soll es denn los gehen?“ Stieß er die Frage eher hervor, da er sein Strecken mit einem Schnaufen beendete.

„Morgen früh um 6 Uhr am Haupttor.“, beantwortete ihm Yamato auch schon seine nächste Frage.

„Gut ich werde da sein. Den Rest kannst du mir dann dort erzählen.“ Wenig interessiert kratzte sich der Silberhaarige einmal im Nacken und schloss dabei die Augen.

„Bitte sei diesmal pünktlich Senpai, der Abgesandte ist ein sehr ungeduldiger und schwieriger Mensch.“

„Maa …“ Kakashi winkte ab.

Iruka konnte beobachten, wie Yamato sein Gesicht genervt verzog, verstand er die Reaktion doch nur zu gut. Kurz sah er dem davonstiefelnden Jounin hinterher. Dabei waren die Grasflecken auf seiner Hose, besonders auf seinen Hintern wieder gut zu sehen.

„Warum …?“ Fragend wandte sich Yamato an Iruka, der nur schief grinste, da er seinen verwunderten Blick und seine halbausgesprochene Frage verstand.
 

„Naja, wir haben heute den Garten soweit fertig gemacht und er hat sich vorhin auf den frisch gemähten Rasen niedergelassen.“ Iruka schüttelte den Kopf.

„Typisch Senpai.“ Nun grinste auch Yamato, der sich dann aber auf den Weg zur Terrassentür machte und sie kurz auf schob, um hinauszusehen. Es dauerte auch nicht lange, da meldete sich der Holzformer erneut zu Wort.

„Habt ihr gut gemacht, aber die Mitte scheint etwas überflutet worden zu sein.“

Iruka musste lachen, als er daran zurück dachte, was den Mittag passiert war.

„Naja, es war ja auch sozusagen eine Flutung.“ Dabei strich Iruka sich mit einem Finger über den Nasenrücken, da ihm wieder die Ereignisse vom Mittag auf einmal in den Sinn kamen.
 

„Ihr hättet mich auch einfach fragen können, ich hätte euch das geregelt.“ Als Iruka sich des Blickes seines Gesprächspartners bewusst wurde, fing er sich aber gleich wieder und erwiderte sein Lächeln.

„Nein, ist schon gut, so macht es mehr Spaß.“ Iruka winkte ab. Er wollte den Chunin nicht ausnutzen, außerdem mochte er es im Garten zu arbeiten, wäre ja langweilig, wenn alles von alleine gehen würde.

Yamato hatte ihn wohl verstanden und nickte ihm zu.

„So dauert es aber noch ein bisschen, bis sich alles erholt hat.“

„Da muss man eben warten, dafür wird man am Ende belohnt.“ Iruka schloss die Augen und nickte kurz überzeugt mit verschränkten Armen vor der Brust.
 

Genau in dem Moment kam Kakashi wieder und trug nun eine frische Hose, es war die gleiche Art Jogginghose nur in grau.

„So, Iruka?“ Sofort horchte der Lehrer auf und besah den Jounin, der direkt auf ihn zu kam und ihm einen Schlüssel vor die Nase hielt.

„Es müssen nur ein paar Kleinigkeiten eingeräumt werden, der Rest steht schon in Kisten bereit, um transportiert zu werden. Stellt alles einfach in einen Raum, wenn ich wieder da bin, mache ich den Rest schon. Denn Schlüssel könnt ihr dann gleich meinem Vermieter geben, der Wohnt ein Stockwerk darüber.“

Nickend nahm der Lehrer den Schlüssel entgegen. Er würde schon dafür sorgen, dass alles mit Kakashis Abgabe gut verläuft.
 


 

Wenig später hatte sich Yamato auch schon wieder auf den Weg gemacht und Kakashi hatte sich seine Ausrüstung bereit gelegt, während Iruka noch etwas die kühle Nachtluft genossen hatte und Bull bei ihm kuschelte. Man glaubte es kaum, aber diese riesen Dogge war nicht nur verspielt, sondern auch extrem schmusebedürftig. Genießend brummte der Hund vor sich hin, als Iruka eine Stelle hinter dem Ohr des Tiers erwischte, die ihm wohl besonders gut tat. Es war wirklich äußerst entspannend hier so zu sitzen, weshalb Iruka auch gleich wieder in seiner Gedankenwelt abtauchte.
 

Der Tag war so ereignisreich gewesen und er hatte sich mehr als nur merkwürdig benommen. Es war ihm echt ein Rätsel auf dem ihm einfach keine plausible Lösung einfiel, die ihn zufriedenstellte.

Er musste seufzen. Jetzt würde er wieder alleine hier sein. Na gut, er hatte immer noch die Ninken, die ihm Gesellschafft leisteten, aber trotzdem .... Kakashi würde wieder für unbestimmte Zeit unterwegs sein. Und nach Mizu no Kuni war es sicher ein 2 Wochen Marsch, bis Kakashi hin und wieder zurück war. So lange würde Iruka also wieder auf ihn warten. In dem Moment schüttelte er erschrocken den Kopf.
 

Was hatte er da gerade gedacht?
 

Er wartet auf Kakashi?
 

Das hörte sich beinahe so an, wie …
 

Wieder schüttelte er den Kopf, nein, er würde nur auf den Jounin warten, um ihm sein Haus wieder zu übergeben, denn er sollte dann langsam wieder nach Hause. Er wollte gar nicht wissen, wie seine Hütte mittlerweile aussah.

Wahrscheinlich lebten dort schon die Staubmäuse und paarten sich wild miteinander.

Er seufzte. Eigentlich wäre es nicht so schlecht hier einzuziehen, ... Kakashi hatte es ihm schließlich schon angeboten, außerdem gab es hier mehr als genug Zimmer.

So langsam fand er den Gedanken nicht mehr so abwegig. Er hatte sich immerhin schon an dieses Haus gewöhnt. Aber wäre das so gut für sein Gemüt? Vielleicht beruhigte es sich ja wieder, wenn er nun etwas mehr Ruhe hatte.

Was sollte er nur tun?
 


 

Am nächsten Tag war Kakashi abgereist. Iruka hatte den Jounin auch ziemlich früh aus dem Bett geworfen, da er selber auch aufgestanden war. So sollte der Jounin eigentlich nicht zu spät kommen, da er, dank Iruka, überpünktlich das Haus verlassen hatte.

Ein wenig wehleidig hatte er ihm nachgesehen, als er durch den Vorgarten davongeschlendert war.

Irgendwie hatte es etwas von einem Frauenzimmer gehabt, das ihren Mann verabschiedete, es hätte nur noch der Abschiedskuss kommen müssen.... Iruka wurde knallrot im Gesicht, als sich Kakashi am Ende des Vorgartens noch einmal umgedreht und ihm kurz zugewunken hatte. Automatisch hatte der Lehrer diese Geste natürlich erwidert und hätte gleich darauf am liebsten seinen Kopf an den Türrahmen geschlagen. Er agierte schon wieder so merkwürdig.

Darum fiel es ihm auch nicht wirklich auf, dass Kakashi in die entgegengesetzte Richtung davon trabte, obwohl er ihm dabei zusah.
 

Wütend über sich selber verschwand der Mann im Haus und sah auf die Uhr, eigentlich könnte er den Rest heute im Garten machen. Gesagt getan, da sie schon gefrühstückt hatten, konnte er direkt in den Garten gehen, den er dann besser gelaunt vollendete. Alles fand seinen angestammten Platz, die restlichen Blumen hatte er gepflanzt und den Müll beseitigt. Natürlich hatten ihn die Ninken geholfen, besonders Bull war ihm eine große Hilfe, die Dogge hatte einfach alles mit Leichtigkeit davongeschleppt, als würde alles nichts wiegen. Bull hatte damit auf jeden Fall seinen Respekt. Natürlich hatten die Ninken den so oder so schon, aber dies hatte dem Lehrer wieder gezeigt, dass er froh sein konnte, dass ihn der Hund mochte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was mit denen passierte, die er nicht mochte.

Stolz betrachtete er jedenfalls sein Werk. Jetzt konnte der Garten gedeihen und Iruka würde es genießen ihm dabei zuzusehen. Als er dann aber auf die Uhr sah, erschrak er. Es war schon spät Nachmittag. So langsam merkte er auch, dass er wieder Hunger hatte, also machte er sich dran etwas zu Essen zu organisieren.
 


 

So verging fast eine ganze Woche und Iruka hatte neben der Arbeit, noch mit Naruto zusammen, Kakashis Wohnung komplett leer geräumt und dem Vermieter den Schlüssel überreicht. Somit war der alte Platz des Jounin nun aufgelöst und er wohnte endlich offiziell wieder im Hatake Anwesen.

Geschafft stellte Naruto die letzte Kiste in einen der freien Räume.

„Das so viel in dieser kleinen Wohnung war. Echt kaum zu glauben. Von wegen, es ist nicht mehr viel...“ Naruto ließ sich murrend und erledigt auf den Boden sinken, um erst einmal ein bisschen zu verschnaufen.

Iruka wischte sich derweil auch über die Stirn, hatte ihn die Woche doch reichlich geschafft. Erschöpft setzte er sich auch auf den Boden und lehnte seinen Kopf an die Kisten, an die er sich anlehnte.

Dabei schloss er die Augen und genoss etwas die Stille. Er fragte sich, was Kakashi wohl gerade trieb, war er vielleicht schon auf dem Rückweg, oder waren sie in Schwierigkeiten geraten? Er könnte eigentlich im Missionsbüro mal nachfragen, ob eine Nachricht vom Jounin eingegangen war, immerhin mussten die Teams, die unterwegs waren, regelmäßige Lageberichte abgeben. Da Kakashi bis jetzt auch seine Ninken noch nicht gerufen hatte, mussten sie echt schwer beschäftigt sein.
 

Er machte sich, wenn er ehrlich zu sich war ein wenig Sorgen. Es war ja nicht so, dass er etwas schlechtes gehört hatte, so wie letzes mal, aber irgendwie blieb dieses kleine Quäntchen Sorge doch immer bestehen.

Ein dumpfer Aufprall und eine jugendliche Stimme holte ihn wieder ins Hier und Jetzt. Verwundert blinzelte er, ehe seine Augen auf dem blonden Jungen lagen, der sich offensichtlich hatte nach hinten fallen lassen und nun wie ein nasser Sack auf dem Boden lag, dabei aber seinen Blick auf ihn gerichtet hatte.

„Iruka-sensei?“ Es war der gleiche Tonfall wie gerade, Naruto musste ihn also schon einmal gefragt haben.

„Woran denkst du Iruka-sensei?“ Fragende blaue Augen musterten ihn. Kurz herrschte noch Stille, aber dann antwortete er mit einem Lächeln.

„Ich habe mich gefragt, wo Kakashi wohl gerade steckt.“ Nach seiner Antwort schwieg naruto kurz, blinzelte einmal, ehe sich sein Gesichtsausdruck etwas veränderte, wobei Iruka nicht wirklich sagen konnte, zu was.

„Machst du dir Sorgen um ihn?“
 

Nun veränderte sich sein eigener Gesichtsausdruck überrascht. War es so offensichtlich, dass Naruto es sogar so leicht merkte? Was sollte er nun sagen? Irgendwie machte er sich schon Sorgen, aber wie sollte er es erklären, ohne den Jungen auf dumme Gedanken zu bringen?

„Nun ja…“, begann er, wurde aber von Naruto unterbrochen.

„Man sieht es dir an.“ Das eben noch mit undeutlichen Gefühlen gespickte jugendliche Gesicht grinste nun ganz breit und frech zu ihm herauf.

Wenn selbst Naruto das sah, dann war es wohl mehr als offensichtlich.

„Echt?“ Die Frage war nur pro forma, aber der Junge nickte darauf kurz und grinste erneut breit, als habe er einen gratis Ramengutschein gefunden, wurde aber im Nächsten Moment wieder ernster.

„Du magst Kakashi-sensei oder?“

Iruka errötete spontan. Das hatte er schon lange nicht mehr getan, gab es auch wenig Grund dafür, seit Kakashi auf Mission war. Aufgrund von Narutos Frage waren seine Gedanken erst in eine Richtung gedriftet, die ein tieferes mögen beschrieb, aber schnell schüttelte er den Gedanken ab.

„Nun ja, ... wir sind ja Freunde, ... da sollte man sich in gewisser Weise schon mögen.“, erklärte er schließlich etwas stockend.
 

„Stimmt! Und ihr lebt ja schon praktisch zusammen.“ Jetzt grinste Naruto wieder breit und setzte sich auf, während er seine Hände zwischen seine Beine abstellte. Leicht verlegen blickte Iruka den Jungen an, der seine Reaktion aber anscheinend total ignorierte.

„Sag mal warum ziehst du denn nicht hier ein? Ich meine Kakashi hat dir das Angebot doch gemacht und es steht immer noch aus.“ Interessierte blaue Augen schienen ihn nach dieser Frage regelrecht zu durchlöchern, weshalb sich der Lehrer wieder etwas unwohler fühlte, dennoch versuchte zu antworten, aber nicht weit kam.

„Naruto weißt du …“ Er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Er kannte den Grund ja selber nicht. Irgendwie zog es ihn hier schon hin und so schlecht war es auch nicht mit jemandem zusammenzuwohnen, außerdem war das Anwesen groß genug, man konnte sich hier auch schon einmal aus dem Weg gehen.

Aber irgendwie sträubte sich etwas in Iruka dagegen. eigentlich wohnte er schon in gewisser Weise seid Wochen hier und genauso hatte Naruto eigentlich recht. Außerdem fühlte er sich hier auch mehr als nur wohl.

Also warum nahm er das Angebot nicht einfach an? Es war doch nichts dabei. Er hätte keine Nachteile, nur Vorteile und er könnte so Kakashi etwas besser helfen.
 

Hatte er vielleicht davor Angst, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte, dass sie etwas dummes tun würden, was sie beide bereuen könnten? So Dinge eben, die ... Bei dem Gedanken japste der Lehrer einmal erschrocken auf und schüttelte heftig seinen Kopf.

„Wie, nein?“ Als würde er seine Frage damit unterstützen, schüttelte Naruto auch noch seinen Kopf, wie Iruka eben und ließ ihn nicht aus den Augen.

„Nein, du willst nicht? Nein, du kannst nicht, oder ein ganz anderes Nein?“ Fragende blaue Augen lagen auf Iruka, der sich förmlich bedrängt fühlte und intuitiv etwas zurück rutschte, was aber durch die Kiste gebremst wurde, an der er gelehnt hatte.

Jedenfalls war sein Fluchtversuch aus dem abschätzenden Blick des Jüngeren missglück.

„Nun ja, …“, stotterte er.
 

„Ha, ich habe es! Du willst dich ihm nur nicht aufzwingen! Du denkst schon wieder, dass du anderen zur Last fällst!“ Naruto war zu Iruka rüber gekrabbelt und musterte ihn eingehend, während der arme Mann sich nun ganz an den Pappkarton drückte, der dadurch leicht davon geschoben wurde, beziehungsweise wahrscheinlich gleich einen Iruka-Abdruck haben würde.

„Naruto, so…“ Er kam einfach nicht zum antworten, was er in gewisser Weise auch begrüßte, da es ihm so mehr Zeit verschaffte, sich etwas einfallen zu lassen.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken Sensei! Wenn du Kakashi zur Last fallen würdest, würde er dir doch das Angebot nicht machen.“ Naruto schien sehr überzeugt.
 

Iruka blinzelte, das stimmte zwar, aber deswegen hatte er keine Probleme hier zu bleiben. Er fühlte sich eben wohler noch einen Platz zu haben, wo er hin flüchten konnte, wenn sein im Moment kopfstehender Gemütszustand wieder ausrastete. Er hatte Angst etwas dummes zu tun, etwas sehr, sehr dummes, was er vielleicht sehr bereuen konnte.

Aber was dummes sollte er schon tun? Das wäre doch einfach zu absurd. Aber warum zog es ihn denn sonst wie magisch hier hin?

„Sensei, das wäre doch gerade richtig praktisch! Wir sind doch eh schon am schleppen gewesen, da können wir doch auch gleich noch deine Sachen rüber holen.“ Naruto spann sich nach Irukas Meinung nun wieder etwas zusammen, darum zog er dem Jungen, der ihm mittlerweile etwas zu sehr auf die Pelle rückte eine drüber.

„Au!“ Mit tränendem Auge rieb sich Naruto über den Kopf und sah seinen ehemaligen Lehrer mürrisch an.

„Komm mal wieder runter Naruto und hör auf über meinen Kopf hinweg Dinge zu entscheiden. Es hat schon einen Grund, warum ich das Angebot nicht angenommen habe, außerdem mache ich mir schon Gedanken darum.“ Seine Stimme duldete keine Wiederrede.
 

„Du bist doch eh schon hier zuhause, worin liegt der Unterschied, ob deine Sachen hier sind oder nicht?“ Iruka wollte etwas entgegnen, aber ihm blieb direkt alles im Hals stecken. Naruto hatte schon wieder recht, trotzdem setzte er ein zweites mal zum sprechen an. Er würde die Worte einfach zu seinen Gunsten drehen.

„Ja, da siehst du es doch, wo liegt der Unterschied?“, kam einfach dreist die Gegenfrage von ihm.

„Naja, wenn deine Klamotten hier sind, musst du nicht ständig los und alles hin und her schleppen.“

Iruka hätte sich am liebsten eine Hand vors Gesicht geschlagen, der Junge hatte wirklich recht. Es gab nichts was dagegen sprach. Er konnte es dem Jungen nicht begründen. Er wusste es ja selber nicht genau warum er sich davor noch sträubte, weshalb er es nun auf die ehrliche Weise versuchte, die aber nichts über seine eigentlichen Gedanken verriet. Natürlich würde er gerne, aber er hatte eben seine Gründe, darum verpackte er seine Antwort auch so, dass Naruto sie frei interpretieren konnte. Denn der Grund, den er ihm nannte, hatte eigentlich nichts mit dem Wohnort zu tun, sondern mit etwas ganz anderem.
 

„Weißt du Naruto, das ist eine große Veränderung für mich und die sollte wohlüberlegt sein. Gib mir noch etwas Zeit, ja?“ Iruka schenkte dem Jungen schließlich ein liebevolles und um Verständnis bittendes Lächeln. Der Blondschopf blickte den Braunhaarigen einige Sekunden schweigend an, ehe er sein typisch zufriedenes Narutogrinsen auflegte.

„Gut Sensei!“ Zustimmend nickte er und ließ sich wieder auf seinen Hinten plumpsen.

Iruka atmete tief durch. Der Junge würde jetzt erst einmal Ruhe geben und er selber konnte sich, bis Kakashi wieder da wahr, noch einmal genau Gedanken über dieses Angebot machen. Die Ninken würden seinen Einzug jedenfalls auch begrüßen, das konnte er mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.

Um genau zu sein, würden anscheinend alle Bewohner des Hause, eingeschlossen Naruto, es begrüßen, wenn er hier leben würde. Er musste grinsen. Ja, vielleicht würde er es auch noch machen, aber nicht ohne Absprache mit Kakashi.
 

Auf einmal knurrte etwas laut und Iruka blickte auf den Jungen, der sich mit gequälten Gesichtsausdruck den Magen hielt. „Ich habe einen Bärenhunger, mein Magen hängt mir regelrecht in den Kniekehlen, können wir nicht etwas futtern gehen Iruka-sensei?“

Wehleidig jammernd und bettelnd lag nun Narutos Hundeblick auf dem Lehrer, der schließlich seufzend nachgab.

„Ja, können wir, heute habe ich aber keine Lust zu kochen, lass uns doch wo was essen gehen. Hast du eine gute Idee?“ Iruka wusste von vornherein schon was kam, aber trotzdem liebte er es, wenn der Junge sich darüber freute.

„ICHIRAKUS! RAMEN! JUHUU!“ So schnell konnte Iruka gar nicht gucken, da war der blonde Wirbelwind auch schon auf den Beinen und stürmte voraus.

Kopfschüttelnd tat es Iruka dem Jungen gleich, nun ja, um einiges langsamer, worauf er auch gleich schon ungeduldig seinen Namen höre, der durch den Flur hallte.

Für die Hunde würde Iruka einfach etwas mitbringen, darüber freuten sie sich sicher auch schon.
 

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So, das war es auch wieder. Ich werde mich nun mal in meine letzte Woche der Ba Arbeit werfen. Ich habe dazu echt viel Lust .... nämlich keine. :D Motivationslevel = 0. Naja, muss ich durch. Freitag ist ja endlich Ende.

Danach mache ich erst einmal 2 Wochen frei. Keine Panik, die FF geht trotzdem weiter. Als ob ich die hier liegen lassen würde. Niemals!

So, ich wünsche euch dann auch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich nächste Woche. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 18: Unerwartete Begleitung

Möp
 

So, morgen werde ich meine Bachelorarbeit abgeben und dann habe ich den Stress endlich hinter mir. :) Ich habe nun echt keine Lust mehr darauf. Ich mache dann erst einmal 2 Wochen frei, natürlich schreibe ich hier weiter.^^ Freue mich schon drauf meine anderen Baustellen weiter auszufüllen. :)
 

Ich wollte mich auch erneut für die neuen Favos bedanken! Ich habe mich wirklich sehr gefreut. Das spornt an, das nächste große Werk bald fertigzuschreiben, damit es online gehen kann. Selbstverständlich erst, wenn dieses abgeschlossen ist. :D Auch will ich mich entschuldigen, dass das Kapitel nicht wie üblich um Mitternacht online ging, aber ich war auf einem Geburtstag.^^ So, nun aber genug des Bla bla.
 

Ich wünsche euch viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 18: Unerwartete Begleitung
 

Mittlerweile war eine weitere Woche vergangen. Iruka hatte in seiner Schicht im Missionsbüro von Tsunade höchstpersönlich erfahren, dass Kakashis Team wohl einige Schwierigkeiten gehabt hatte. Leider waren diese wohl auch der Grund für ein paar Verletzungen laut ihren Informationen, die aber nicht weiter wild waren. Im Großen und Ganzen war das Team wohlauf, eben bis auf ein paar Schrammen. Tsunade hatte ihm noch zusätzlich gesagt, dass ihre Ankunft noch am heutigen Tage, eher in wenigen Stunden, erwartet wurde. Kakashis Team lag trotz Schwierigkeiten erstaunlicherweise im Zeitplan, was eigentlich eine Seltenheit bei Missionen war, weshalb es auch immer so schwer war sie einzukalkulieren. Iruka selber kannte das Problem nur zu gut, arbeitete er doch im Missionsbüro und war für die D und C-Rank Missionen zuständig. Auch die wurden oft genug falsch in der Zeit eingeschätzt.
 

Jedenfalls wegen der Gewissheit, dass Kakashi in absehbarer Zeit hier auftauchen würde, hatte Iruka vorsorglich schon das Bad vorbereitet. Der Jounin würde mit Sicherheit gerne erst einmal in Ruhe ein Bad nehmen, ehe er vielleicht etwas essen, oder vielleicht einfach nur geschafft ins Bett fallen würde.

Kannte der Lehrer doch diese Art von Missionen und ihre darin befindlichen Strapazen nur zu gut, da unterrichtete er lieber seine Horde wildgewordener Miniaturhöhlenmenschen, die ihn manchmal in den Wahnsinn treiben konnten, anstatt irgend einem Schnösel zu begleiten, der Sonderwünsche hatte und sich aufspielte, als wäre er der Herr der ganzen Welt.
 

Ja, Iruka hatte am Mittag noch erzählt bekommen, dass der Abgesandte echt viele Sonderwünsche geäußert hatte und sogar noch eine Hundehaarallergie haben sollte. Das war auch der Grund, warum Kakashi seine Ninken nicht beschwören durfte. Noch dazu musste der arme Jounin eben deswegen im guten Abstand zu ihm bleiben. Iruka musste etwas grinsen. Er konnte sich schon regelrecht vorstellen, wie genervt der Silberhaarige sein musste. Hundertprozentig bereute er es zugesagt zu haben, kannte Iruka ihn doch schon so gut, dass der Jounin gerne solchen stressigen Dingen aus dem Weg ging. Aber Kakashi würde schon wissen, wie er das Beste aus der Situation machen konnte, war er doch schon immer so ein Allroundtalent, das in jeder Situation seine Ruhe finden konnte. Naja, die Sonderwünsche jedenfalls hatten sich auf Tenzous Ninjutsu beschränkt. Er musste dem Mann beinahe schon regelrechte Paläste bauen, noch dazu waren sie wie erwartet angegriffen worden und das nicht nur einmal. Das war schon genug Stress für eine Woche. Alleine hatten sie den Weg innerhalb von 2 Tage überbrücken können, aber mit dem Mann im Gepäck hatte es einfach 5 Tage gedauert am Zielort anzukommen. Jetzt hatte es der Silberhaarige aber bald geschafft und wäre wieder zuhause.
 

Abwartend blickte Iruka jedesmal auf die Uhr im Wohnzimmer, wenn er den Raum passierte, weil er etwas rumräumte, oder nervös umher lief. Als er das merkte, blieb er abrupt stehen und verzog seine Augenbrauen wütend. Was machte er hier schon wieder? Er verhielt sich gerade wie ein ungeduldiges Frauenzimmer, dass ihren Mann erwartete. Innerlich versuchte er sich Vernunft einzubläuen, doch gewann der Gedanke daran, dass Kakashi bald auftauchen würde, immer wieder an Intensität und verdrängte schon bald wieder seine Gedanken daran, dass er sich komisch verhielt.
 

Schließlich könnte der Kerl jeden Moment hier ankommen und er wusste nicht so recht, wie er sich nun verhalten sollte, verhielt er sich so oder so schon mehr als bescheuert, zumindest nach seiner Meinung.

Um sich noch zusätzliche Vernunft einzubläuen, schlug er sich schließlich ein paar mal gegen die Wangen und atmete tief durch.
 

„So Iruka, jetzt ganz normal. Es kann dir doch egal sein, wo der Kerl abhängt, solange es ihm gut geht. Wozu also diese Aufregung.“ Er schloss die Augen und stand einfach regungslos, wie eine lebensgroße Irukastatue, im Wohnzimmer. Konzentriert lauschte er den Umgebungsgeräuschen. Er hörte draußen den leichten Wind, der an der Veranda vorbei sauste, hörte das leise Zirpen der Grillen, die ihr Nachtlied sangen und das ununterbrochene Ticken der Wohnzimmeruhr, das ihm immer lauter vorkam, bis es schließlich einem Hammerschlag glich und sein linkes Auge nervös zucken ließ. Es war einfach penetrant, nervig und schürte eine Unruhe in ihm, die schon nicht mehr gesund ist. Er hatte eigentlich nie Probleme damit zu warten. In diesem Sinne war er schon immer geduldig, aber jetzt in diesem Moment war seine Geduld offensichtlich im Urlaub.
 

„Ganz ruhig … ruhig ….“ Immer mehr zuckte sein Augenlied, da half es nicht einmal seine eigenen beruhigenden Worte zu hören, schienen sie doch eh schon auf dem Weg zu seinen Ohren einfach in Flammen aufzugehen und zu verpuffen.

Nervös begann er mit seinen Zehen auf dem Boden zu spielen und seine Finger begannen zu wackeln. Immer unruhiger wurden seine nervösen Bewegungen.
 

Dann hielt er es nicht mehr aus.
 

„WAS ZUR HÖLLE IST LOS MIT MIR?!“ Wütend über sich schimpfte er vor sich hin, musste aber gleich inne halten, als er hörte, wie etwas draußen knarzte und dann ein Schlüssel in die Tür gesteckt wurde.

„Kakashi …“ Sein bis gerade noch verzogenes wütendes Gesicht entspannte sich direkt wieder und wie automatisch lief er auf den Flur zu, an dem auch die Haustür grenzte.

Je näher er kam, desto mehr konnte er gedämpfte Stimmen vernehmen. Als er schließlich um die Ecke treten wollte, um den Jounin zu begrüßen, konnte er einen schnellen Blick auf die Szene an der Tür werfen und verschwand mit einem schnellen Schritt wieder im Wohnzimmer, wo er sich an die Wand neben dem Durchgang presste und dem ganzen lauschte. Mit einer Hand aus Reflex an seinem Mund gepresst musste er erst einmal das gerade Gesehene verarbeiten.
 

An der Tür stand Kakashi und er war nicht alleine. Iruka hatte erkennen können, dass eine Frau bei ihm war. Iruka hatte nicht viel erkennen können, da es draußen ja schon dunkel war, aber im Schein der Türbeleuchtung, hatte er in ihren dunklen beinahe schwarzen, kurzen Haaren, die einen jugendlichen frechen Schnitt hatte, einen grünen Schimmer ausmachen können. Sie trug die einfache Kleidung eines Shinobi und wirkte auch reichlich geschafft. Noch dazu hatte sie einen Verband am Oberarm, der wohl von einer behandelten Verletzung stammte. Naja, das war nicht das was ihn so aus der Bahn geworfen hatte, nein, es war der Fakt, dass Kakashi gerade von ihr einen Kuss bezog.
 

Gut, es war nur ein Kuss auf die Wange, aber... dennoch...

Irukas Herz krampfte sich zusammen und unbewusst legte er seine Hand, die er gerade noch an seinen Mund gelegt hatte, um einen möglichen erschrockenen Laut zu unterdrücken, an die Stelle seiner Brust, unter der sich nun dieses unangenehme Gefühl ausbreitete.
 

Was war das nur für ein Gefühl?
 

Ihn verwirrte dieses unangenehme Gefühl zusehends. Eigentlich schon beinahe so, dass er die Situation fast vergaß, hätten ihn die dumpfen Stimmen nicht wieder ins Hier und Jetzt geholt.

„Ich danke dir vielmals, wie kann ich dir das nur wieder gut machen?“ Das war die Stimme der Frau, die dem Jounin gerade in einer sehr andeutungsfreudigen Stimme anscheinend versuchte zu umgarnen.

„Ist schon in Ordnung.“ Iruka wusste nicht warum, aber bei Kakashis desinteressierten Tonfall, schien sich sein Gemüt ein wenig zu beruhigen. Offensichtlich hatte er wenig Interesse an der Frau. Aber warum war sie dann hier?

„Nein, da muss es doch etwas geben können, das ich für den doch so bekannten Kopierninja Hatake Kakashi tun kann.“ In Gedanken stellte sich Iruka vor, wie sie anzüglich mit einem Finger über seine Brust strich und erneut kroch Wut in seinen Bauch hoch. Jedoch konnte er nicht sagen, ob sie es gerade tat oder nicht. Ihrer Stimmlage nach zu urteilen würde er jedenfalls dazu tendieren, dass sie es wirklich machte. Er wollte es sich aber lieber nicht vorstellen.

„Nein da ist nichts, was du tun könntest.“, kam es wieder reichlich genervt von dem Silberhaarigen.

„Ach wirklich?“ Iruka hörte etwas knistern, das sich sehr nach Papier anhörte und zog verwundert eine Augenbraue hoch.
 

„Falls dir noch etwas einfällt, kannst du mich ja anrufen und wir könnten uns vielleicht einmal auf einen Kaffee treffen, oder wir können das gleich auf jetzt verlegen und uns ein wenig näher kennen lernen.“ Iruka konnte das anzügliche Lächeln der Frau bis hier hin hören, was ihn gleich wieder die Augenbrauen zusammenziehen ließ. Er musste nicht erst lange darüber nachdenken, es war einfach sowas von klar, dass sie ihm gerade ihre Telefonnummer gegeben hatte.

„Meri ich bin wirklich müde, die Mission war mehr als anstrengend, darum würde ich jetzt gerne ins Bett, also gute Nacht“ Ein kurzes Knarren der Tür sagte dem Lehrer, dass Kakashi gerade die Tür zumachen wollte, aber wohl von einer Hand aufgehalten wurde, da es einen dumpfen laut gab, der das leichte klacken von Fingernägeln auf Holz mit sich zog.
 

„Ich könnte auch mit dir zusammen ins Bett und dir eine entspannende Massage geben, danach kannst du dann mit Sicherheit gut schlafen.“

Iruka sog scharf die Luft ein. Noch einen solchen Spruch mehr und er würde um die Ecke stapfen und die Frau zurechtweisen und anschließend ihr die Tür vor der Nase zu knallen, oder aber damit es schneller ging einfach gleich Zweiteres. Was war so schwer an einem indirekten Nein zu verstehen?

Er konnte Kakashi schwer seufzen hören. Nur zu deutlich war die Erschöpfung daraus zu hören.

„Nein danke, ich möchte einfach nur meine Ruhe.“

„Na gut, aber das Angebot steht noch. Wir sehen uns Hatake Jounin.“

Iruka konnte die Schritte der Frau auf dem Holz der Stufen vernehmen und dann das knirschen des Kiesweges. Offensichtlich entfernte sie sich endlich, kurz darauf hörte er das klacken der Tür und wie etwas dumpf dagegen prallte.
 

Langsam lugte er um die Ecke und konnte sehen, wie Kakashi mit dem Rücken zu ihm und mit hängendem Kopf, sowie einem Arm gegen die Tür gelehnt dastand. Dann konnte er sehen, wie er seinen anderen Arm hob und schlapp sein Stirnband entfernte, ehe er seinen Kopf schwer gegen die Tür fallen ließ, was erneut einen dumpfen Aufschlag gab.

Das Bild, dass der Jounin gerade abgab, war mehr als nur ungewohnt. Der sonst so gemütliche und allzeitbereite Mann war geschafft, nein, mehr als nur geschafft. Er war von oben bis unten mit Schmutz bedeckt, noch dazu konnte er den ein oder anderen Verband erkennen, anscheinend hatte es ihn doch erwischt. Alles im allen strahlte seine Haltung dennoch Erleichterung aus, Erleichterung endlich zuhause zu sein.

Iruka wusste nicht so recht, ob er sich nun zu erkennen geben sollte, oder ob er lieber wieder verschwinden sollte, doch dann entschied er sich dazu sich bemerkbar zu machen. Langsam trat er aus dem Wohnzimmer in den Flur und blieb stehen.
 

Kakashi schien ihn immer noch nicht bemerkt zu haben, er musste echt aus dem letzten Loch pfeifen, oder aber er sah es nicht für nötig in seinen eigenen vier Wänden aufzupassen, wobei das konnte sich Iruka nicht vorstellen.

Langsam ging er auf ihn zu und stand schließlich hinter ihm. Kaum, dass er den letzten Schritt getan hatte, schien ihn Kakashi nun auch zu bemerken und hob seinen Kopf, ehe er über seine Schulter zu Iruka sah.

„Iruka? Du bist ja noch wach.“ Müde kamen diese Worte bei ihm an.

„Ja, ich hatte noch etwas zu erledigen. Wie geht es dir?“ Iruka musste ihm ja nicht auf die Nase binden, dass er auf seine Ankunft gewartet hatte, wie ein total verliebter Teenager seinen Partner erwartete, den er seid Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte.
 

Kakashi stieß sich nun von der Tür ab und drehte sich zu ihm ganz um. Dadurch, dass sie im dunklen Flur standen, konnte Iruka das ganze Ausmaß von Kakashis Zustand nicht erkennen, aber das was er jetzt schon sehen konnte, reichte völlig aus, um seinen Zustand mit einem Wort zu beschreiben. Miserabel.

Alleine bei dem Anblick des Silberhaarigen, war das eben erlebte wie lästiger Müll aus Irukas Kopf gefegt worden.

„Komm doch erst einmal ganz rein. Ich habe dir das Bad vorsorglich fertig gemacht.“ Helfend trat er noch einen Schritt auf den Mann zu, der ihn müde anlächelte.

„Ich bin echt froh dich zu sehen.“

Der Satz des Jounins ließ Iruka leicht erröten, da er mit so einer Wärme ausgesprochen wurde, die selbst den Chunin eine Gänsehaut einjagte. Um sich abzulenken, versuchte er dem Anderen deutlich zu machen, dass er erst einmal seine Weste ausziehen sollte.
 

„Gib mir schon mal deine Weste, ich kümmer mich um sie.“

Kakashi lächelte darauf nur und öffnete seine Weste, ehe er sie etwas unelegant versuchte von seinen Schultern zu schieben. Zischend sog er die Luft ein, als er seinen rechten Arm etwas höher hob.

Irukas Augenbraue wanderte sofort fragend ein Stockwerk höher. Abschätzend wanderten seine Augen über jede kleine Bewegung, die ihm nur zu deutlich verriet, was los war, kannte er so ein Verhalten doch nur zu gut. Entschlossen ignorierte er die Weste, die ihm hingehalten wurde und trat nun ganz neben den Jounin, der ihn dadurch nur überrascht ansah. Ohne zu zögern hob Iruka Kakashis Pullover an einer Seite hoch und konnte das entdecken, womit er gerechnet hatte. Kakashis rechte untere Brustseite wies ein handgroßes Farbspecktrum auf, was nur darauf hindeutete, dass er wohl mindestens eine Rippe gebrochen hatte oder eine ordentliche Prellung davongetragen hatte.

So wie er den Jounin auch kannte, hatte er sich die ganze Zeit nichts anmerken lassen, weswegen wohl seine Verletzung auch nicht in den Akten stand. Das war so typisch.

„Warum hast du die Verletzung nicht gemeldet?“ Vorwurfsvoll sah Iruka den Silberhaarigen an, der ihn immer noch mit einem überraschten Blick ansah.
 

„Aber Iruka, man geht anderen doch nicht so einfach an die Wäsche.“, kam es empört zurück.

Iruka kannte das Schema mittlerweile gut. Kakashi versuchte ihn von einer ihm unangenehmen Frage abzulenken, indem er ihn aus der Reserve zu locken wollte. Leider ließ Iruka es diesmal nicht zu, war er doch zu konzentriert auf Kakashis Verletzung und ihren Schweregrad abzuschätzen.

„Jetzt ist keine Zeit für deine Spielchen, ich will wissen, warum du dich nicht hast verarzten lassen.“ Iruka maß den Jounin mit einem wütenden Blick, was diesem wohl verdeutlichen musste, dass er jetzt gerade wohl nicht so einfach zu beschwichtigen war.
 

Seufzend senkte Kakashi seinen Kopf und ließ die Hand, in der er seine Weste trug sinken.

„Weißt du Iruka, mein Team war nicht gerade sehr einfach, naja, bis auf Yamato, aber die anderen beiden waren echt anstrengend. Es waren neue Jounins, sie waren vielleicht gerade 2 Monate in diesem Posten und du weißt ja, wie das ausarten kann, wenn man noch sehr jung ist und dann schon den Jouningrad bezieht. Man bildet sich gerne etwas darauf ein. Der eine war anscheinend sehr von sich überzeugt und wollte alles im Alleingang erledigen, als würde ihm der Titel Kraft verleihen. Durch eine Rettungsaktion, in der ich ihn davor bewahr hatte, durch seine eigene Naivität frühzeitig sein Leben zu verlieren, habe ich mir diese Verletzung zugezogen. Der vierte Mann war eine Frau, sie war äußerst anstrengend, ich meine, sie hat gut gearbeitet, aber sie war eben ... anstrengend.“ Kakashi legte den Kopf in den Nacken und schien nicht gerade sehr begeistert zu sein, was auch an seinem hängenden Schultern deutlich wurde. Iruka jedenfalls zählte eins und eins zusammen. Es musste sich bei der Frau um die von gerade handeln. Aber fragen kostet nichts, auch wenn er dafür sich selber verraten musste. Er wollte einfach Gewissheit haben.
 

„War das die Frau, die gerade hier war?“ Eigentlich wollte er nicht an sie denken, aber dann wusste er, wo er nachsehen musste, wenn er im Missionsbüro war. Er könnte zum ersten mal seinen Zugriff auf diese Daten ausnutzen und einen raschen Blick drüber werfen. Aber was sollte er dann machen, wenn er ihre Identität hatte? Die Frage konnte er sich selber nicht beantworten, da Kakashi etwas erschrocken wirkte und ihn etwas seinerseits fragte, anstatt zu antworten.

„Du hast uns gesehen?“ Alleine wie Kakashi das "uns" ausgesprochen hatte, ließ Iruka die Zähne etwas mehr zusammenpressen, trotzdem bekam er sich schnell wieder unter Kontrolle und antwortete.

„Ich habe nur gesehen, wie sie gegangen ist und du die Tür geschlossen hast.“ Es war nicht die ganze Wahrheit, aber der Rest wäre dem Mann sicher etwas unangenehm, er musste ihm ja nicht auf die Nase binden, dass er sogar gelauscht hatte.
 

„Ja, das war sie. Seit Beginn der Mission, scheint sie einen Narren an mir gefressen zu haben und wäre ich nun auch noch verletzt, würde sie mich wahrscheinlich regelrecht bemuttern.“ Kakashi musste nichts mehr sagen, Iruka verstand was er meinte, aber das war selten dämlich.

„Du bist ein Idiot.“ Trockener konnten die Worte nicht aus Irukas Mund kommen. Er selber hatte schon beinahe das Gefühl dabei, er würde gleich Sand husten.

„Hah?“ Kakashi, der sich während der Erklärung am Hinterkopf gekratzt hatte, sah den Braunhaarigen nun fragend und etwas getreten an.

„Wie kann man seine Gesundheit nur wegen so etwas Dummen aufs Spiel setzen?“ Iruka war gerade wieder durch und durch der Lehrer, wie man ihn kannte. Wütend funkelte er Kakashi an, der darauf aber nur ein entschuldigendes Lächeln auflegte.
 

„Maa, Iruka, ich lasse mich dann lieber von dir verarzten, anstatt von irgendeinem Medicnin, den ich nicht einmal kenne.“ Nun wurde Iruka wieder rot um die Nase und schloss die Augen, während er dem Mann etwas ruppiger die Weste aus der Hand riss. Irgendwie hörte sich das gerader sehr verdächtig nach einem Flirt an. Er nahm ihn aber nicht wirklich ernst, wusste er doch, dass Kakashi sowas sehr gerne tat und dann meist auch eher aus Spaß, als dass da ernsthafte Absichten hinter stecken würden. Als ob der Kerl an jemanden wie ihm Interesse haben würde. Nach Irukas Meinung könnte der Esel jeden haben, den er wollte, aber das würde er ihm niemals sagen, würde es doch sicherlich nur sein Ego puschen. Wobei, ... so ein Mensch war er dann doch nicht, als dass er sich darauf was einbilden würde. Nein, Kakashi war dazu einfach nicht der Typ. Aber was für ein Typ war er genau? Irgendwie wurde Iruka nicht wirklich schlau aus ihm. Mal benahm er sich so und mal so. Beide Arten haben irgendwie ihre Auswirkungen auf Iruka und genau das machte ihn irgendwie sauer, denn mit diesem ganzen Mist brachte er so mir nichts dir nicht sein geregeltes Leben dazu einfach spontan einen Handstand zu machen,... auf einem Finger, ... während er kostbare Vasen mit den Füßen balancierte und versuchte Schularbeiten mit dem Mund zu korrigieren. Eines war aber Fakt. Er genoss es irgendwie so viel Aufmerksamkeit von dem Mann zu bekommen. Leider war es aber nach seinem Gemüt eine noch etwas zu distanzierte Aufmerksamkeit ...
 

Er war jetzt zwar etwas sauer auf den Kerl, aber auch irgendwie ungemein erleichtert, dass er lebend nach Hause gekommen war. Das war erst einmal Hauptsache.

„Jetzt sieh erst einmal zu, dass du ins Bad kommst, du hast es echt nötig.“, versuchte er den Jounin ins Bad zu bekommen.

Derweil drehte er sich um und lief einfach drauf los, blieb jedoch nach zwei Schritten erneut stehen und beobachtete den Silberhaarigen, wie er sich daran machte seine Schuhe auszuziehen. Es wirkte sehr unbeholfen und gequält, weshalb Iruka nur seufzte, eine Kehrtwende machte und ihm half. Kakashi musste sich wirklich mit seiner geprellten Seite quälen, denn neben den leisen Zischlauten hörte er auch heraus, dass der Mann wohl leichte Atemnot zu haben schien.
 

Schnell hatte er dem dadurch etwas irritiert wirkenden Jounin die Schuhe geöffnet, damit dieser einfach hinaus schlüpfen konnte. Kaum war dies erledigt, lief Iruka auch schon wieder los. Kakashi natürlich hinterher, nur etwas langsamer.

Im Bad ließ Iruka gleich das wohlverdiente Nass in die Wanne laufen, während Kakashi sich langsam durch die Tür kämpfte.

Als sich Iruka umdrehte und so endlich im Licht des Badezimmers Kakashi endlich ganz betrachten konnte, hätte er beinahe erschrocken aufgekeucht. Der Mann sah extrem schlecht aus. Er hatte Augenringe, war extrem Blass und übersät mir Dreck. Er hätte ihn eigentlich raus in den Garten stellen können und man hätte glauben können, er gehörte da rein.

Kakashi lief einfach weiter in den Raum und begann gleich damit seinen Pullover langsam aus zu ziehen, zumindest was davon noch über war, der konnte nämlich gleich in den Müll, so zerrissen war er.
 

Was war das nur für ein Auftrag gewesen?
 

Vielmehr, was war dort passiert?
 

Irukas Augen lagen derweil auf den Rücken des Jounins, der gerade den Pullover nach einem harten Kampf, der ihn erneut noch einmal alles abverlangte, auf den Toilettendeckel legte.

Sein Rücken schien relativ unbeschadet zu sein, aber an seinen Oberarmen waren einige schon selbst angebrachte Verbände zu sehen. Es müssen aber Wunden sein, die nicht der Rede wert waren. das konnte Iruka selber sehen, denn es waren keine wirklichen Verbände, die man trug, wenn einem schlimmere Wunden zu schaffen machten. Auf jeden Fall sollte sich Kakashi nachher einen Stützverband für seine rippen legen lassen. Wieder wanderten Irukas Augen von den Verbänden, die die trainierten Oberarme bedeckten und ihm die Sicht darauf nahmen, zu dem trainierten, aber nicht klobig wirkenden Rücken, den er nun im Licht wesentlich besser betrachten konnte, als noch vor zwei Wochen im Bett, im Dunkeln, als der Jounin fest schlief. Er erkannte die Narben wieder, die er sich offensichtlich, ohne das er es wirklich gemerkt hatte, eingeprägt hatte, was ihn etwas erschreckte. Warum tat er sowas? Durch eine erneute Bewegung Kakashis, wurde er aber wieder aus seinen Gedanken gerissen. Er beobachtete das Muskelspiel, dass im Moment leider nicht mehr so flüssig wirkte, was auch nur zu logisch war, bedachte man den Zustand des Mannes. Dennoch folgten seine Augen dem trotzdessen sehr ansprechenden Bewegungen. Besonders als Kakashis Hände gerade die Gürteltasche entfernte, dann langsam, nachdem sie abgelegt worden war am Bund seiner Hose entlang fuhren und schließlich dem armen Lehrer, dessen Mund beinahe staubtrocken geworden war, eine erschreckende Wahrheit einbläuten. Kakashi war gerade im Begriff sich ganz zu entblößen. Kurz japste er erschrocken auf, meldete sich aber gleich hastig zu Wort.
 

„Wenn du Hilfe brauchst, ruf einfach.“ Als würde er einen Klettverschluss aufreißen, riss er seine Augen von der Rückseite Kakashis ab, dabei hatte er das Gefühl, es würden ihm beinahe die Augen rausgezogen, es hielt ihm trotzdem nicht davon ab beinahe stolpernd den Raum zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen hatte er es dennoch irgendwie hinbekommen ein Geräusch zu vernehmen, dass wohl Kakashis Zustimmung zu seinen Worten gewesen war. Kaum war er draußen, zog er auch schon eilig die Tür hinter sich zu, ohne noch einmal in den Raum zu blicken, da er schon das Klacken eines Gürtels und das Rascheln von Stoff, sowie einen zischenden Laut hörte. Innerlich schrie ihn aber eine Stimme an, er solle gucken, da er was verpassen würde, aber die hatte er erfolgreich in einem Zweikampf niedergerungen.
 

Erleichtert, da raus zu sein, lehnte er an der Wand neben der Tür und seufzte. Er benahm sich echt merkwürdig, gerade, als er kurz unter Kakashis Oberteil geschaut hatte, hatte er nicht solche Gedanken gehabt, aber jetzt wo er ihn beobachtet hatte, waren seine Gedanken schon wieder in diese Richtung abgedriftet.

Er sollte echt mal etwas dagegen tun.

„Stört dich eine Fliege, oder warum schüttelst du seid einiger Zeit immer ununterbrochen den Kopf und siehst so aus, als wolltest du irgendetwas vertreiben.“

Erschrocken fuhr Iruka zusammen und stieß einen dazu passenden Laut aus, während er schützend ein Bein, sowie einen Arm anzog und neben sich sah. Dort stand aber niemand. Kurz musste sein Gehirn den Schrecken einmal verarbeiten, ehe ihn wieder einfiel, dass es kein Mensch sein musste. Also blickte er nach unten und entdeckte Pakkun, der ihn mit seinem müden Blick studierte und ebenfalls seinen Kopf leicht hin und her bewegte, als hätte er ihn nachgemacht und versucht so zu verstehen, warum er diese Bewegung machte. Wenn Iruka ehrlich war, hatte er es nicht einmal registriert, dass er seinen Kopf geschüttelt haben sollte. Er war einfach zu sehr in Gedanken gewesen.

„Pakkun hast du mich erschreckt.“, wandte er sich aber schließlich an das Tier.
 

„Entweder hast du Schüttellähmungen, oder eine komische Menschenkrankheit. Du solltest dich mal von Tsunade-sama untersuchen lassen.“ Leichte Sorge konnte Iruka aus der Stimme des Hundes ausmachen, was anhand seiner monotonen Art eigentlich recht schwer war. Iruka jedoch hatte damit keine Probleme.

„Nein, mit mir ist alles …“ In dem Moment ging die Tür auf und ein nackter Kakashi, bis auf ein Handtuch, das um seine Hüfte geschlungen war, streckte den Kopf raus.

„Ist irgendwas passiert Iruka?“ Irukas Augen weiteten sich, als sich zu dem Kopf, dessen Gesicht unmaskiert war, nun der dazu passende Körper durch die Tür hinausschob, zwar langsam und vorsichtig, aber dennoch. Er konnte es nicht vermeiden, dass er regelrecht spürte, wie sein Blut anfing den Weg in sein Gesicht zu finden. Zum Glück in sein Gesicht und nicht woanders hin, wobei, wenn er in sich hinein fühlte ... NEIN, AUS! Er musste hier einfach weg.

„Ah, hallo Boss. Das wir dich auch noch einmal zu Gesicht bekommen.“ Durch den Satz Pakkuns, schien der Jounin kurz von dem Lehrer abgelenkt zu sein, was dieser natürlich nutzte und sich von der Wand abstieß.

„Ich werde dir eine Kleinigkeit zu Essen zubereiten, du hast sicher hunger…“ Hastig eilte Iruka davon und verschwand schnell durch die Wohnzimmertür. Noch während des Laufens konnte er hören, wie Pakkun und Kakashi sich nach kurzen Schweigen, während ihre Blicke brennend auf seinem Rücken lagen, dann doch kurz unterhielten, ehe die Stimmen verstummten und die Tür zum Bad geschlossen wurde. Pakkun musste wohl mit reingegangen sein.
 

Als Iruka das nächste mal blinzelte, stand er schon in der Küche und wäre beinahe mit dem Tresen kollidiert, hätte er kurz davor nicht abgebremst, indem er seine Hände auf diesen stemmte und anschließend seinen Kopf zwischen die Schultern zog.

Das konnte doch alles nicht mehr wahr sein. Das war echt das einzige was er im Moment zustande brachte. Seine Gefühlswelt stand wirklich Kopf, aber noch weitaus schlimmer, als er es sich versucht hatte vorher zu beschreiben. Er wusste mittlerweile nicht einmal mehr wo Oben, noch Unten war, geschweige denn Links und Rechts. Egal was er tat, immer schlich sich der Jounin in seinen Gedanken umher. Er korrigierte Arbeiten und erwischte sich dabei, wie er langsam darüber philosophierte, was der Kerl wohl gerade machte. Er saß im Missionsbüro und erwischte sich dabei, dass er immer, wenn die Tür aufging hoffnungsvoll hinblickte, ob es nicht vielleicht Kakashi war, der gerade hereingestiefelt kam. Er rannte herum, wie ein aufgescheuchtes Huhn, weil er sich Sorgen machte. Und zu guter Letzt reagierte er so,... ja, so... dämlich dem Jounin gegenüber, obwohl er nichts anderes hatte, als das was Iruka auch hatte. Sie waren beide Männer herrgott nochmal! Er kannte die Anatomie auswendig, aber warum zur Hölle reagierte er dann so? Er konnte da nur Eins und Eins zusammenzählen. Deutlicher konnten die Zeichen nicht sein. Er wusste auch sehr wohl, was es bedeutete, aber das war einfach zu absurd. Er konnte sich doch nicht so einfach um 180 Grad drehen. Er war selber doch immer so anfällig für Narutos und Konohamarus Jutsu gewesen. Oder .. war es ihm vielleicht egal und er war für beide Seiten zu haben? Das wäre möglich, aber bis Kakashi so dreist in seinem Leben aufgetaucht war, hatte er noch keinen anderen Mann so angesehen. Nicht einmal Frauen. Gut gucken durfte man. Manche Frauen provozierten es aber auch. Er wäre kein Mann, wenn er nicht schon mal hingesehen hatte, aber trotzdem. Warum Kakashi?! Er konnte sich doch nicht einfach in diesen Esel ver...
 

Er traute sich nicht es bis zum Schluss zu denken. Hastig schüttelte er den Kopf. Nein, wenn dann war es platonischer Natur, wie... na, ... eben wie ein Freund seinen besten Freund lieben konnte und das nicht auf die intime Weise. Warum hatte er denn dann so komisch reagiert gerade im Bad? Und sein Traum? Ein genervtes Stöhnen entwich seiner Kehle und er ließ den Kopf noch mehr sinken. Er sollte aufhören sowas zu denken. Arbeit, ... Arbeit wäre jetzt gut. Er würde einfach versuchen seine Gedanken durch Arbeit zu verdrängen.

Langsam, eher wie automatisch, ohne dass er groß denken musste, wärmte er dem Silberhaarigen etwas vom Mittagessen auf. Dabei versuchte er etwas Ordnung in seinem Kopf zu bekommen, damit er seine Gedanken in die hinterste Ecke verfrachten konnte, woran er aber kläglich scheiterte. Er hatte einfach das Gefühl, dort war eine Art Barriere, die ihn nicht klar sehen ließ, so als wäre sie ihm im Weg und verschleierte etwas mehr schlecht als recht, weil er trotzdem immer wieder etwas durchblitzen sehen konnte. Die Barriere wirkte eher wie ein riesiger Sperrmüllhaufen, der aus dem Durcheinander bestand, das die Gedanken an den Jounin verursachten, während sie ihre Lösung versuchten gut hinter sich zu verstecken. Das größte Problem dabei war einfach, die herabfallenden Gedanke, die dem Jounin galten und zur Sperrmüllmauer gehörten, erschlugen alle anderen Gedanken, die es auch nur wagten sich in ihre Nähe zu begeben. Es glich eher einem Steinschlag. Er hatte einfach gar keine Chance an etwas anderes zu denken, weshalb er auch jetzt keine Sekunde von diesen Gedanken loskam.
 

Darauf achtend, dass das Essen nicht anbrannte, musste er auf einmal erneut erschrocken zusammen zucken, als er wieder eine Stimme neben sich vernahm. So langsam wird seine Unaufmerksamkeit echt zur Gewohnheit. Er sollte sich mal langsam an seine eigenen Lektionen halten, die er seinen Schülern in der Akademie dauernd predigte.

„Kakashi schickt mich, er bräuchte da einmal deine Hilfe.“, brummte es neben Iruka, worauf dieser sich gleich zu dem kleinen nasswirkenden Hund umdrehte, der ihn nur müde ansah. Offensichtlich hatte Kakashi ihn gleich mit gebadet. Einmal kurz durchatmend, um seinen Herzkasper zu beruhigen, wandte er sich schließlich an den Vierbeiner.
 

„Ich bin gleich da, einen Augenblick bitte noch.“

Pakkun nickte, sah Iruka aber noch einmal prüfend an, ehe er sich auf den Rückweg machte und nun selber den Kopf schüttelte, während er irgendwas daher Murmelte, dass sich stark nach „Menschen und ihre Probleme…“ anhörte.

Iruka brauchte erst einmal zwei oder drei Minuten, ehe er sich dazu aufraffen konnte, in die Höhle des Löwen zu gehen. Er stellte den Herd aus und lief los. Auf dem Weg ins Bad, wurde er irgendwie immer nervöser. Was würde ihn erwarten? Sollte er womöglich Kakashi, ... den nackten Kakashi, aus der Wanne helfen, oder womöglich noch beim waschen helfen? Iruka wollte gerade schon zu einer Tomate mutieren, als er an der Badezimmertür ankam und klopfte.
 

„Komm rein.“, hörte er die ihm so vertraute Stimme und öffnete nun langsam die Tür. Dabei kamen ihm einige Rauchschwaden entgegen, was ihm deutlich machte, dass der Jounin sehr heiß gebadet haben musste.

Als Iruka einmal blinzelte, da ihm die Rauchschwaden entgegen kamen, entdeckte er schließlich den Gesuchten. Er saß auf den zugeklappten Klodeckel, während im Waschbecken sämtliche Utensilien ihren Platz gefunden hatten, die er zum behandeln seiner Wunden brauchte. Iruka musste hart schlucken, denn Kakashi saß dort, wohl gemerkt, nur in Handtuch, während noch vereinzelte Tropfen sich von seinen Haaren lösten und den Weg über seien Brust hinunter ins Handtuch fanden.

Iruka stand da, wie angewurzelt und betrachtete den Jounin eingehend, als wolle er den Anblick in seine Netzhaut eingravieren lassen.
 

Nun ja, Kakashi hatte einige Wunden, aber die taten dem ganzen Bild nichts ab.

Iruka musste einmal hart schlucken, da er das Gefühl hatte, seine Kehle würde zu Schmiergelpapier mutieren. Es war einfach...

„Wenn du fertig bist, mich mit deinem Blick abzuphotographieren, dann könntest du mir bitte einmal helfen. Ich kann den stützenden Verband wegen der Rippe nicht fest genug anlegen.“ Kakashi versuchte dabei in einer unbeholfenen Bewegung deutlich zu machen, dass er wirklich Hilfe brauchte.

Irukas Mund jedoch klappte einfach nur auf und zu. Er brachte einfach nichts heraus. Er hätte schwören können, dass ihm gerade spontan die Schädeldecke weggeplatzt sei, so schnell war das Blut aus seinen Beinen in den Kopf hinauf gesprudelt. Es war sogar so schnell gewesen, dass er sich am Waschbecken hatte festhalten müssen, damit er nicht umfiel.

„Geht es dir nicht gut Iruka?“ Kam es schließlich besorgt von dem Silberhaarigen, der ihn mit einem ebenso besorgten Blick maß, nachdem er mit seiner Andeutung aufgehört hatte und seinen Blick wieder auf den gerade dahinsiechenden Mann warf.
 

„D … du …!“ Irukas Stimme wirkte sehr kratzig, als habe er wirklich eine Lage Schmirgelpapier im Hals.

„Ich?“ Beide Augenbrauen des Silberhaarigen wanderten in die Höhe, während die darunter liegenden verschiedenfarbigen Augen abwartend den Lehrer betrachteten. Kurz räusperte sich Iruka und legte dann endlich los.

„DU ELENDER JOUNIN!“ Da war sie wieder. Er hatte seine Stimme irgendwo in der hintersten Ecke wieder gefunden und setzte sie nun auch im vollen Maß ein.

„Hey, kein Grund zum schreien, beruhige dich doch erst einmal Iruka.“ Sofort hob der Jounin zum Schutze beide Hände vor die Brust und wich ein kleines Stück vor dem tobenden Brünetten davon.

„ICH MICH BERUHIGEN?! ICH BIN RUHIG!“ Der jedoch kam das Stück nach, um seinen Worten zusätzlich zur Tonlage und Lautstärke noch körperlichen Nachdruck zu verschaffen.
 

„Das scheint mir aber nicht so.“ Kakashi grinste schief, wirkte dabei aber nicht weniger skeptisch, wie seine Worte geklungen haben. Dabei wanderten die Augen des Jounin an Iruka rauf und runter, was den Lehrer einmal kurz blinzeln ließ und aus der Bahn warf.

„Das liegt alles nur daran, dass du, …“, brachte er stockend hervor.

„Ja?“ Kakashi schien den Lehrer als keine Gefahrenquelle mehr anzusehen, weshalb er sein Hände wieder hinunter nahm und sie entspannt auf seine Oberschenkel ablegte, während er nicht weniger entspannt den Braunhaarigen mit geschlossenen Augen angrinste. Iruka spürte erneut einen kleinen Hitzewall, der sich in seine Wangen arbeitete und ihn so aus seinem kurzen stillen Starren herausholte, da er merkte, was er schon wieder für ein komisches Gefühl verspürte.
 

„ARGH DU MACHST MICH WAHNSINNIG!“ Er platzte gerade.

„Maaa.... Ist das schlecht oder gut?“, kam es aber nur amüsiert zurück.

Iruka maß den Jounin darauf nur mit einem bitterbösen Blick, worauf dieser wohl die richtigen Schlüsse zog.

„Ok, schlecht. Könntest du mir trotzdem…?“ Dabei deutete er gelassen auf den Verband und seine Brust.

Das kühlte Iruka wieder ein wenig ab, worauf er einmal kurz stockte und dann mürrisch das Gesicht verzog.

„Arme hoch!“ Befahl er schroff, war doch nun wirklich sauer. Kaum war der Kerl zuhause, legte er den Schalter für den Schleudergang seines Lebens um. Das ist echt nicht zu fassen....

Kakashi tat es wie er es von ihm verlangte und Iruka machte sich gleich fachmännisch ans Werk, schließlich hatte er auch jahrelang Missionen erledigt und auch einige weniger erfolgreich ausgeführt, er wusste einfach was als erste Hilfe zu tun war.
 

„Ich mache das aber nur heute, morgen holen wir Sakura, oder du gehst zu Tsunade!“, brummte er säuerlich.

„Ich lasse mich aber lieber von dir behandeln.“ Auf die Worte hin musste Iruka in seinem tun kurz inne halten, sah aber nicht auf, denn würde er das jetzt tun, wüsste er nicht wie er reagieren sollte, also entschloss er sich es einfach zu ignorieren und mit seinem Tun fortzuführen.

Etwas ruppig und weniger fürsorglich zog er schließlich den Verband, worauf Kakashi ein schmerzhaftes Keuchen ausstieß.

„Hey, Vorsicht ich bin eine verletzte Person, die sollte man mit Fingerspitzengefühl behandeln, immerhin brauchen Verletzte doch Streicheleinheiten.“

Iruka jedoch ignorierte auch das und verarztete den Jounin in rekordschnelle, so dass er schließlich komplett versorgt war.

Luft ausstoßend stellte sich der Lehrer wieder gerade hin und drehte sich um, um die restlichen Utensilien wegzuräumen.
 

„Danke Iruka.“ Während des Einräumens musste der Lehrer erschrocken inne halten, da war wieder so viel Gefühl in den Worten, was ihn hart schlucken ließ. Dann jedoch fuhr er bestimmt mit dem Wegräumen fort, ehe er sich ruckartig umdrehte und den Raum verließ, dabei sagte er noch schnell etwas zu dem Jounin über die Schulter.

„Zieh dir etwas an und komm in die Küche, ich habe dir etwas warm gemacht.“

Dann ging er. Er musste einfach wieder raus aus dem Raum, weg von dem Jounin. Er hatte nämlich das Gefühl, sonst würde er irgendwas Dummes machen, was er hinterher bereuen könnte.
 


 

Iruka hatte es irgendwie geschafft dem Jounin die restliche Zeit aus dem Weg zu gehen, obwohl sie sich im gleichen Haus befanden. Zum Glück hatten er und Naruto ein weiteres Schlafzimmer hergerichtet, in dem er sich zurückziehen konnte. Er hatte den Jungen einfach nicht bei der Idee abhalten können, ihm wenigstens einen Raum einzurichten, den er dann einfach als Kakashis "Gästezimmer" deklariert hatte. Natürlich wusste Iruka nur zu gut, dass Naruto diese Bezeichnung nur genutzt hatte, damit er selber endlich Ruhe Gab und ihn machen ließ.

Naja, dort lag er nun, in diesem doch recht großen, lehren und neuriechenden Bett.

Er lag auf der Seite und starrte die Wand an, die sich in einiger Entfernung zu seinem Schlafplatz befand. Das Zimmer befand sich schräg gegenüber von dem von Kakashi. Es war im Grunde nur ein Katzensprung hinüber, aber dennoch hatte Iruka das Gefühl Meilen weit weg zu sein. Warum spielten nur seine Gefühle in der Nähe dieses Kerls so verrückt …
 

Es konnte doch nicht wirklich passiert sein.

Resignierend legte er einen Arm auf seinen Kopf, so als könnte er sich darunter verstecken, sich vor seinen Gedanken schützen, die sich nur noch um den Silberhaarigen drehten.

Kakashi war vor einiger Zeit bei ihm angekommen und wusste natürlich, dass er in einem vorbereiteten Gästezimmer lag, hatte ihm das doch mit Sicherheit Pakkun erzählt. Er schien jedenfalls nichts dagegen zu haben, sonst hätte er schon längst etwas gesagt. Außerdem hatte er ihm ja einen Raum angeboten. Nun ja, Kakashi hatte vor nicht allzu langer Zeit bei ihm an die Tür geklopft und sich noch einmal bedankt. Kurz darauf hatte Iruka sich entfernende Schritte vernehmen können und eine Tür die leise geschlossen wurde.
 

Er wurde einfach nicht schlau aus dem Jounin. Der Kerl verhielt sich ebenfalls nur merkwürdig in seiner Nähe. Als wären sie zwei Deppen, die umeinander kreisten. Vielleicht wusste Kakashi ja von seinen Problemen mit seinen Gefühlen. Daran wollte Iruka aber lieber nicht denken. Das wäre ihm einfach zu peinlich. Aber warum neckte er ihn dann so, oder ... flirtete in gewisser Weise mit ihm? Konnte es sein, dass er vielleicht...? Nein, ausgeschlossen. Der Mann stand auf Frauen, würde er sonst diese perversen Schinken lesen? Oder warum unterstützte er Naruto in seinem komischen Quatschjutsu? Leider waren das nur zwei Tatsachen, die dagegen sprachen. Es gab aber viele, die dafür Sprachen. Das Flirten, er hatte nichts gegen ihre Nähe einzuwenden, ja, schien sie sogar zu suchen, sein Angebot, ihre Unfallküsse.... und noch vieles mehr. Alleine vorhin als die Frau da gewesen war, hatte er das Gefühl gehabt, der Jounin war regelrecht erleichtert gewesen sie wieder losgeworden zu sein und dann der Gesichtsausdruck, den er aufgelegt hatte, als er ihn gesehen hatte. Erst etwas überrascht, da er noch wach war, aber dann, ja, was dann? Wenn der Lehrer ehrlich mit sich selbst wahr, hatte er das Gefühl gehabt Kakashi war glücklich, glücklich wieder zuhause zu sein, nicht alleine zu sein, wobei er erst den Eindruck gemacht hatte, er wäre lieber alleine gewesen.
 

Oder konnte es sein,... dass es vielleicht nicht der Fakt war, dass Kakashi froh wahr zuhause zu sein, sonder eher froh war bei ihm zu sein?

Iruka spürte bei den Gedanken, warum Kakashi so ein glückliches Gesicht gemacht hatte, wie sich langsam eine leichte Röte auf seine Wangen schlich. Es wäre auf jeden Fall ein schöner Gedanke, dass er es war, der Kakashi zu solch einem Gefühl verholfen hatte.

Iruka wusste zwar, dass der Mann gerne bei ihm war und ihn auch gerne mal um ein Mittagessen erleichterte, als würde er nie etwas vernünftiges bekommen, aber war es vielleicht nicht der Fakt, dass Kakashi einen guten Freund in ihm sah, sondern vielleicht etwas mehr?
 

Konnte es wirklich sein...?
 

Genau das war der Gedanke, bei dem Iruka auf einmal kerzengerade im Bett saß. Mit einer Hand am Mund, da er ein fassungsloses Keuchen ausgestoßen hatte und mit vor Schreck geweitete Augen saß er da. Er konnte es in dem Augenblick nicht fassen, in welche Richtung seine Gedanken letztendlich gegangen waren.

Nein das konnte nicht sein, der so heißbegehrte Jounin würde sich doch eher eine gutaussehende Frau angeln und mit ihr etwas anfangen und nicht so einen kleinen langweiligen Lehrer, wie er es war. Er schüttelte den Gedanken wieder ab und schimpfte sich selbst einen Spinner. Das war einfach vollkommen absurd.

„Ich sollte eine Mütze voll Schlaf nehmen. Ich fange schon an durchzudrehen.“ Brummend legte er sich wieder hin und sorgte dafür, dass er in einer recht bequemen Position lag, nachdem er das Kissen ein wenig säuerlich zurecht geknautscht hatte, das nicht so wollte wie er.

Wieder starrte er die Wand an, versuchte dann aber etwas Schlaf zu bekommen und zwang sich dazu die Augen zu schließen.
 

Seine Gedanken fanden jedoch keine Ruhe, immer wieder kamen einzelne Fetzen herauf, um ihn am einschlafen zu hindern. Mürrisch zog er sich die Decke weiter hoch und blickte schließlich wieder gegen die Wand. Dadurch, dass die Decke nun beinahe bis zu seiner Nase hochgezogen war, konnte er den frischen Geruch des Waschmittels wahrnehmen, den das Bettzeug verbreitete.

Seine Mimik wurde irgendwie traurig, ihm fehlte ein anderer Geruch, der sonst immer so beruhigend auf ihn wirkte. Wenn er sogar ehrlich zu sich war, hatte er schon lange nicht mehr so gut geschlafen, wie in Kakashis Bett.

Zack! Da war es wieder, wütend über seinen Gedanken, presste er sein Gesicht tiefer in das Kissen und versuchte so irgendwie seine Gedankengänge noch im Keim zu ersticken, aber verdammt seien sie, die Biester gaben einfach nicht auf.

Nach weiteren Minuten des Quälens, warf Iruka schließlich seine Decke von sich und verließ sein Zimmer. Er konnte einfach nicht schlafen!
 

„… ka“

»Was war das für ein Geräusch?« Langsam begann sich die Schwärze zu verziehen, in der er bis gerade noch eingehüllt war. Immer deutlicher nahm er einzelne Geräusche war, die er erst nicht richtig deuten konnte, doch dann, wie als würde man eine dämpfende Schicht entfernen, drangen die Geräusche schließlich auf ihn ein.

Vogelgezwitscher, Rauschen des Windes in den Bäumen und der Wiese, aus weiter Ferne konnte er vereinzelte Stimmen hören, irgendwo ertönte ein Gong und dann vernahm er ein dumpfes und leises Läuten, das irgendwo in der Stadt seinen Ursprung hatte.

„Hey Iruka!“ Jetzt riss der Lehrer die Augen auf und schreckte hoch. Er blickte direkt in das Gesicht Kakashis, der ihn besorgt anblickte.
 

„Was, wo …“ Total verwirrt blickte er sich erst einmal um, ehe er registrierte, dass er draußen auf der Veranda eingekuschelt in eine Kuscheldecke, mit dem Rücken zur Wand saß. Jetzt erinnerte er sich auch wieder. Er hatte nicht schlafen können und war dann einfach nach draußen gegangen, da es ihm aber zu kalt gewesen war hatte er sich die Decke aus dem Wohnzimmer geschnappt und sich darin eingewickelt, darauf musste er wohl hier draußen eingeschlafen sein.

Sich einmal mit der Hand durchs Gesicht fahrend, drehte er seinen Kopf schließlich zu Kakashi, der immer noch unbeweglich neben ihm hockte und etwas in der rechten Hand hielt, was er ihm deutlicher hinhielt, nachdem Iruka es wohl endlich registriert hatte.

„Hier ein Tee für dich.“ Mit einem Tee und einem unwiderstehlichen Lächeln wurde also Irukas Tag begrüßt.

„Danke.“ Dankend nahm er ihn an und nahm einen vorsichtigen Schluck. »Das tut gut…« Schwärmte er in Gedanken.
 

„Sag mal, was machst du hier draußen eigentlich?“ Kakashi hockte immer noch neben ihm und hatte nun die Arme auf seine Knie abgelegt.

„Nun ja, ich konnte nicht schlafen und bin raus gegangen. So wie es aussieht, bin ich wohl hier eingenickt.“ Nach der Erklärung nahm er noch einen wohltuenden Schluck und ließ seinen Blick einmal kurz über den Garten wandern.

„Naja, einnicken kann man das nicht mehr nennen, du hast offensichtlich die ganze Nacht hier verbracht. Ich dachte eigentlich, dass du gar nicht mehr zuhause bist.“, erklärte der Jounin.

Iruka zuckte kurz zusammen bei der Erwähnung des Begriffs zuhause. Kakashi hatte es so selbstverständlich ausgesprochen, aber... hatte er nicht recht? Das hier war doch mittlerweile zu seinem Zuhause geworden, oder nicht?

Ehe der Lehrer weiter darüber nachdenken konnte, manifestierte sich langsam eine Sache in seinem Kopf.

»Moment mal, ich sollte weg sein? Wie spät ist es …?« Iruka konnte nicht zu Ende denken, als er erneut das Läuten in einiger Entfernung hörte, das er vorher schon wahrgenommen hatte. Jetzt erkannte er es auch, es war die Akademieglocke, die den Beginn des Unterrichts ankündigte.
 

„ACH DU HEILIGE …!!!“ Wie von der Tarantel gestochen fuhr der Lehrer hoch, stolperte dabei noch über die Decke in der er sich über Nacht fachmännisch eingewickelt hatte und wäre gefallen, hätte Kakashi ihn nicht am Kragen gepackt und wieder hoch gezogen. Mit einem flüchtigen "Danke." stürmte er auch schon davon, nur um in rekordschnelle sich anzuziehen, seine wüsten Haare zu ordnen, sich einmal kurz zu waschen und schließlich zur Tür zu stürmen. Auf dem Weg dort hin, hatte er beinahe seine Schlüssel vergessen und eilte noch einmal zur kleinen Kommode, auf der eine Schale lag in der er den Schlüssel drapiert hatte. Hastig griff er danach und eilte erneut zur Tür. Aus dem Augenwinkel nahm er noch Kakashi war, der gemütlich in den Flur getrabt kam und ihn bedachte. Erst als er die Tür aufriss, hielt ihn die eindringliche Stimme davon ab.

„Iruka!“ Mitten in der Bewegung hielt er inne und blickte dem Silberhaarigen mit dem Türknopf in einer Hand noch über die Schultern entgegen.
 

„Hast du nicht etwas vergessen?“
 

Mit einem Grinsen im Gesicht, das nur der Jounin beherrschte, schwenkte er Irukas vollbepackte Umhängetasche vor sich hin und her.

„Ah, ja!“ Iruka hatte doch glatt seine Unterlagen vergessen. Hastig kam er auf den Jounin zu, der ihm die Tasche überreichte und ihm dann zur Tür folgte.

„Ich muss los, wir sehen uns!“ Rief er noch während er den Weg hinunter eilte.

„Ja, machs gut mein Schatz!“ Als er diese Worte hörte, wäre der Chunin beinahe über seine eigenen Füße gestolpert und hätte den Kiesweg einer genaueren Untersuchung unterzogen, aber im letzten Moment stolperte er nur etwas unbeholfen vorwärts, ehe er sich entrüstet umdrehte und den Silberhaarigen mit einem wütenden Blick maß. Der wiederrum ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und winkte ihm einfach nur wie ein braves Frauenzimmer zu, das gerade den Ehemann verabschiedete.
 

„KAKASHI!“ Deutlich lag der warnende Unterton in dem geschrienen Namen.

„Bei der Arbeit schläft nie?“ Die Aussage brachte den Chunin erneut aus dem Konzept, so dass er nichts mehr erwidern konnte.

„Solltest du nicht langsam Iruka?“, kam es trotzdem noch einmal fragend von der Tür.

„Ah, mein Unterricht!“ Das war dann der Startschuss, hastig drehte sich der Chunin um und rannte davon. Wenn er nicht langsam hinmachen würde, wäre seine Klasse in den nächsten Minuten erstens ein Saustall und zweitens leer. Er würde alle Kinder in der ganzen Stadt suchen dürfen und darauf konnte er an diesem Tag wirklich verzichten.
 

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Das war es wieder. Lasst mir doch eure Meinung hier, ich freue mich wirklich sehr darüber. Muss ja keine Textwand sein, kann aber sein, dass ihr eine zurückbekommt. xD Ich schmeiß mich nun ins Bett. :)

Ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und eine angenehme Woche. Man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 19: Überraschung

Möp
 

So, meine Arbeit ist abgegeben und ich lasse es mir richtig gut gehen. ^^
 

Ich hoffe doch, eure Woche war auch angenehm. Ich konnte zumindest endlich mal alles wieder machen, worauf ich bock hatte. :D
 

Wieder muss ich mich herzlichst bedanken für die neuen Favos! Ich habe mich wirklich gefreut. Da bin ich endlich meine Arbeit los und ich sehe neue Favos. Das war echt eine Überraschung. Passend zum Titel. xD Danke!
 

Nun gut. Ich quatsche auch nicht mehr viel. Kommen wir zum Erklärungsteil. :)
 

• Shōkadō bentō: Das Shōkadō bentō ist eine traditionelle, schwarz lackierte Bentōbox mit vier Fächern und

einem Deckel. Es wurde nach dem Shingon-Mönch Shōkadō Shōjō (1582 bis 1639) benannt. Traditionell besteht

ein Bentō aus den Hauptbestandteilen der japanischen Küche: Reis, Fisch- oder Fleischstücken, natürlich auch

diverse (eingelegte oder gekochte) Beilagen, wie etwa verschiedene Gemüsearten, Pilze und noch weitaus mehr.

• Itadakimasu: Bedeutet grob "Guten Appetit!".
 

Und dann geht es auch schon los. Ich wünsche viel Spaß beim, schmökern. :)
 

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Kapitel 19: Überraschung
 

Iruka hatte das Gefühl, er wäre von irgendwas Großem überfahren worden. Etwas, das sich nach seiner Tat noch einmal spontan überlegt hatte piepend zurückzusetzen, um sicher zu gehen ihn auch erwischt zu haben und anschließend mit Vollgas voraus verschwunden war. Er war im wahrsten Sinne des Wortes platt und war froh, dass er es irgendwie noch lebend zum Missionsbüro geschafft hatte, um dort seinen Dienst anzutreten. Zwar musste er nicht lange bleiben, aber trotzdem. Die vorherigen 6 Stunden in der Schule hatten ihn vollends geschafft.

Er wollte eigentlich nicht mehr darüber nachdenken, denn alleine davon verspürte er wieder diese riesen Wut, die sich erneut versuchte an die Oberfläche zu kämpfen.
 

Ja, er war zwar zu spät gekommen und genau das war anscheinend Grund genug, dass seine Klasse sich dachte eine Jubiläumsfeier in seiner Abwesenheit zu veranstalten. Wie war das noch gleich? Die eine-Minuten-Party, wenn der Lehrer den Raum verlässt? In diesem Fall war es die 10-Minuten-after-night-Vollrausch-Party, wenn Iruka mal zu spät kam. Dementsprechend konnte man sich das Klassenzimmer auch vorstellen. Überall flogen Dinge herum, die Tafel war vollgeschmiert und einige Schüler tanzten sogar auf den Tischen herum. Dann kam noch hinzu, dass während sich einige Jungens aus der Klasse wohl oder übel in die Haare bekommen hatten und kurz davor waren den Boden mit dem jeweils anderen zu wischen, hatte der weibliche Part der Klasse offensichtlich einen Zickenanfall. Iruka hatte gedacht er kommt in einen Affenstall.
 

Auch wenn diese Klasse gerade im letzten Spurt zur Prüfung stand und die Kinder viel lernen mussten, war es trotzdem keine Entschuldigung dafür, dass sie so außer Kontrolle gerieten. Er hatte sich für den ganzen Zirkus auch noch gleich eine Standpauke des Direktors während seiner Pause anhören dürfen. Als er dann letztendlich alles wieder soweit im Griff hatte und die Kinder ihm wohl den Spitznahmen Dämonenlehrer gegeben haben, da er wirklich ordentlich laut geworden war, herrschte endlich wieder Ruhe. Es hatte einfach sein müssen. Eigentlich hatte nur noch gefehlt, dass er anfing Feuer zu spucken. Er glaubte die Kinder haben da nur noch drauf gewartet. Naja, nachdem er den Affenstall gebändigt hatte und die Standpauke des Zoobesitzers hinter sich gebracht hatte, kam noch die Krönung des Tages. Man hatte ihn an den Informationstag erinnert, was seine ganze Planung über den Haufen warf. In dem Moment hatte er überlegt, ob er sich nicht lieber hätte im Affenkäfig terminieren lassen. Normalerweise hatte er nichts gegen den Tag und schon gar nicht etwas gegen den Besuch von Kollegen in seiner Klasse, kannte er doch nur immer sein Glück. Vor allem brachte dieser Tag den Kindern ja etwas. Er diente dazu ihnen einen Einblick zu geben, was sie erwarten würde, wenn sie die Akademie abschließen würden. Praktisch gesehen, sollte er als Motivation dienen.
 

Dazu wurden einige Shinobis vorbeigeschickt, die schon genug Erfahrungen mit Missionen gesammelt haben und mindestens Chunin waren. Sein erster Gedanke war natürlich zu Kakashi geglitten, aber der war erst am Abend zuvor von einer Mission zurückgekommen und er glaubte nicht, dass der Mann sich dazu freiwillig melden würde, wobei .... Normalerweise müsste der Kerl wieder mit irgendeinen Mist auftauchen. Wahrscheinlich würde er den Kindern noch eines seiner Schmuddelbücher empfehlen.

Eigentlich konnte er auf den Silberhaarigen gerade aber auch gut und gerne verzichten. Er hätte ihn eh nur wieder total aus der Bahn gebracht und das wäre sicher peinlich genug geworden.

Sein Glück war aber heute auch wieder mit ihm.
 

Es kam viel schlimmer....
 

Iruka hatte mittlerweile einfach das Gefühl, dass alle das mit Absicht machen. Hatte er eine Banane mit Erdnussbutter beschmiert am Hals und lockte so die ganzen Affen an , oder was? Als es jedenfalls an der Klassentür geklopft hatte und er schließlich die Gäste herein bat, waren ihm gleich die Gesichtszüge entglitten.

Insgesamt besuchten immer drei Shinobi eine Klasse.

Und seine Klasse war die, die offensichtlich Idioten anzog.
 


 

///Rückblick///
 

„Sei gegrüßt Iruka-sensei!“, kam es äußerst motiviert von der nun offenstehenden Tür, die beinahe aus ihrer Schiebevorrichtung hinausgerauscht wäre, weil der Besucher nicht an Schwung gespart hatte.

In ihr stand niemand anderes als Gai, der gezielt auf den Lehrer zu ging und sich selbstbewusst zu ihn stellte. Kaum, dass er bei Iruka angekommen war, der erst einmal die Überraschung verdauen musste, schlug Gai dem armen Lehrer freundschaftlich auf den Rücken. Auch hier hatte Gai nicht an Schwung gespart. Iruka könnte schwören, sein Rückgrat würde ihm nun im Bauch hängen.
 

„Gai-sensei … was machen sie …“ Er kam nicht weiter, da der Mann gleich mit der Nase im nichtvorhandenen Wind, wie einstudiert, die Antwort auf die noch unfertige Frage gab.

„Na, heute ist doch der heißbegehrte Informationstag! Und wie ich hörte sind hier einige hochmotivierte Junge Kämpfer, die in der Blühte der Jugend den Weg des Shinobi meistern wollen!“ Damit schenkte er der Klasse ein Perlweißgrinsen und hob einen Daumen in die Höhe. Die Kinder wirkten etwas irritiert und sahen den Mann an, als sei er von einem anderen Planeten.
 

„Lee!“, rief plötzlich der hochmotivierte Jounin, worauf der Gerufene auf einmal neben ihn wie ein Zinnsoldat stand. Es wirkte beinahe, als wäre die jüngere Ausgabe des Jounins aus dem Nichts aufgetaucht, eben wie ein richtiger Shinobi. Aber Iruka wusste nur zu gut, dass der Junge einfach nur sehr schnell gerannt war, hatte er doch so seine Probleme mit Ninjutsus.

„JA! GAI-SENSEI!?“, brüllte er seinen Meister voller Tatendrang entgegen.

„Wir wollen den jungen Kriegern mit Rat und Tat zur Seite stehen und sind für jede herausfordernde Frage bereit! Wir werden das als Training unseres Wissens ansehen und wenn wir nicht antworten können, werden wir jedes Mal 1000 Liegestütze machen!“ Anspornend hob Gai eine Faust vor seine Brust.

„Jawohl, Gai-sensei!“ Wieder Salutierte der Schüler und schien voller Kampfeswillen zu sein.

Während die Zwei ihre komischen Lehrer-Schüler-Momente erprobten, kam schließlich die dritte Person ins Klassenzimmer getreten.
 

„Hallo, bin ich hier richtig in der Klasse 1d bei Iruka-sensei?“ Kaum, dass Iruka die Stimme hörte, läuteten seine inneren Alarmglocken. Leider konnte er sie erst nicht einordnen, auch wenn sie ihm bekannt vorkam. Erst als er seinen Kopf wandte und die dazu gehörige Person betrachtete, wusste er sofort wieder, woher er sie kannte.

Im Raum stand eine Frau. Etwas kleiner als Iruka. Er würde es eher als mittlere Größe bezeichnen. Sie hatte einen frechen Jungenhaarschnitt und trug die typischen Shinobiweste, nur dass sie diese offen hatte. Wahrscheinlich diente es dem Zweck, damit die Waffen einer Frau besser zur Geltung kamen. Der tiefe Ausschnitt würde auf jeden Fall jeden Feind sicher einen kurzen Moment lang ablenken. Man brauchte sie eigentlich nur an der Front abstellen und warten, bis das ganze Waffenarsenal der Feinde verzögert über sie eingebrochen war. Ja, das war jetzt eine gute Vorstellung.
 

Naja, unter der Weste trug sie ein schwarzes Top, während sie eine, schon eher als Hotpants zu bezeichnende, hellblaue kurze Hose trug. Zusätzlich zu den normalen Shinobischuhen trug sie noch schwarze Stulpen, die zu ihrem Top passten.

An einem Oberschenkeln, hatte sie einen Gürtel angebracht, der mehrere kleine Taschen hielt, in denen sich offensichtlich weitere Shinobiwaffen befanden. Am Gürtel um ihrer Hüfte, trug sie die einheitliche Gürteltasche für ihre Waffen. Um ihren Hals baumelte eine Kette mit einem kleinen silbernen Anhänger, der für Iruka aussah, als solle es einen Zahn darstellen.
 

In Ihren Ohren hingen dazu passende Ohrringe und nicht zu vergessen,.... sie war natürlich nicht gerade dezent geschminkt. Kurz wägte Iruka ab, wie lange sie wohl brauchen würde, um diese Wand an Schminke zu entfernen, war sich dann aber sicher, wenn sie es machen würde, dass sie gleich ihr Gesicht mit abschälen würde. Hundertprozentig, musste sie sich ihr Gesicht jeden Tag erst malen, sonst hätte sie keines.

Ihr Blick jedenfalls sprach Bände. Offensichtlich hatte sie recht wenig Lust. Iruka fragte sich darum, warum sie sich dann freiwillig gemeldet hatte, wenn sie doch keine Lust darauf hatte. Bei Gai und Lee war das eine andere Sache, die versuchten eh immer ihre grenzenlose Begeisterung weiter zu tragen und sahen in allem eine Herausforderung, der sie sich stellen konnten. Die einzige Frage war, warum ausgerechnet sie zu ihm in die Klasse kommen musste. Gai und Lee, gut und schön. Er würde wahrscheinlich seine Klasse nachher erst einmal wieder beruhigen müssen, wenn die Beiden mit dem Anstacheln fertig waren. Das war aber etwas, das er Händeln konnte. Bei der Frau jedoch wusste er nicht so recht, wie er reagieren sollte. Er konnte ihr ja jetzt schlecht seine Abneigung direkt entgegenbringen. Iruka hatte gelernt zu allem und jeden freundlich zu sein, nur bei ihr irgendwie .... konnte er es nicht.
 

Die Frau stand dort und betrachtete Iruka einmal von oben bis unten, als würde sie ihn einschätzen. Nachdem sie dann aber wenig interessiert den Kopf wieder von ihm abwandte, kam er zu dem Schluss, dass sie ihn wohl für nicht so interessant hielt, wie den Hatake. Zum Glück! Trotzdem hatte er das Gefühl, sie unterschätzte ihn gewaltig. Klar, er war nur ein kleiner Lehrer, was nicht gerade einer der imposantesten Berufe war, trotzdem war er nicht auf dem Jahrmarkt Chunin geworden. Außerdem war sie erst seit kurzem Jounin und Iruka schätzte sie einige Jahre jünger als sich selber. Wahrscheinlich war sie so um die 22. Er selber war mittlerweile 27 und damit auch immer noch jung genug. Trotzdem hatte er schon weitaus mehr Erfahrungen sammeln können als sie, auch wenn sie einen Rang höher war als er. Ihm war jedenfalls durch diese Begegnung eines klar geworden.
 

Er konnte sie jetzt noch weniger leiden, als gestern.
 

Dabei wechselten sie in diesem Moment erst die ersten Worte miteinander.

Es gab anscheinend wirklich Personen, die man vom Anfang an nicht leiden konnte. Iruka hatte eigentlich gedacht, für ihn galt dies nicht. Immerhin ging er eigentlich erst einmal freundlich und ohne Vorurteile auf jeden Menschen zu. Anscheinend hatte er sich extrem geirrt.

Genau in diesem Moment stand nämlich solch eine Person vor ihm. Argwöhnisch lagen ihre Augen auf seiner Klasse, als würde sie in einen schleimigen Wurmeimer gucken. Nein halt, sie sah wieder zu ihm und maß ihn mit einem überheblich fragenden Blick. Erst da fiel es ihm auf, dass er sie mit seinen Augen nahezu durchlöchert hatte.

„Ist was? Gefällt dir was du siehst, oder wie? Vergiss es Freundchen, daran wirst du dir die Zähne ausbeißen.“ Während sie diese Worte verächtlich aussprach, schob sich eine Seite ihres Mundes zu einem verächtlichen Grinsen nach oben. Am liebsten würde Iruka es ihr mit dem alten schmuddeligen Tafelschwamm aus dem Gesicht wischen. Natürlich in der Hoffnung, sie würde dadurch noch mehr Schminke brauchen, um die dadurch entstehenden Pickel einzuzementieren. Er fragte sich, was Kakashi mit der Frau machen würde, wenn sie ihm so etwas an den Kopf geschmissen hätte. Wahrscheinlich würde er sein Buch heben und einfach ignorierend an ihr vorbeistolzieren. Ja, genau so würde er reagieren. Die Frau war es nicht wert, dass man ihr Aufmerksamkeit schenkte, indem man auf ihre läppischen Versuche einstieg, die einen provozieren sollen. Leider war er nicht so jemand, der so etwas einfach ignorieren konnte, wie Kakashi. Außerdem war er eh schon etwas geladen, vielmehr es fehlte nicht mehr viel und er würde es an der Frau auslassen. So ein Verhalten ihm gegenüber ließ er sich weder von seinen Schülern, noch von irgend so einer dahergelaufenen Barbie bieten, die sich etwas auf ihre Position einbildete. Rang hin oder her. Trotzdem versuchte er recht gesittet zu reagieren, behielt dennoch die Warnung im Hinterkopf, dass er für nichts garantieren konnte.
 

„Sagen sie mal, wie reden sie mit mir vor meiner Klasse?!“, äußerte er sich schließlich entrüstet, fuhr nach der Frage aber gleich weiter fort, um ihr passend zu entgegnen.

„Und ja, sie sind hier in der Klasse 1d von Umino Iruka. Der bin zufällig ich und ich möchte sie hier nicht haben.“ Mit ernstem Blick verschränkte er die Arme vor der Brust und stierte sie böse an.

„Tja, tut mir leid, ich will auch nicht hier sein, aber Befehl ist Befehl.“ Sie erwiderte seine Geste und stellte sich dazu noch auf einen Bein, während sie ihre Hüfte etwas vorschob, als würde sie damit ihrer Geste noch mehr Nachdruck verleihen.

Iruka knirschte mit den Zähnen. Er konnte deutlich in dem Gesicht der Frau den Schalk erkennen, der dahinter steckte. Sie verarschte ihn und das nicht einfach so. Mit einem genaueren Blick in ihre Augen, konnte er sich aber gleich wieder verbessern.
 

Nein, sie machte es nicht einfach so, sonder gezielt. Nur warum?
 

Was versprach sie sich davon, sich ihn zum Feind zu machen?
 

Testet sie ihn?
 

Aber wozu? Sie kannte ihn nicht einmal, oder hatte Kakashi während der Mission etwas erzählt?

Nein, das glaubte er nicht. Der Jounin weiß gut berufliches und privates zu trennen, auch wenn es nicht oft danach aussieht, zumindest wenn er mit ihm oder seinem Team unterwegs war. Bei Fremden jedenfalls, brachte er nie Privates hervor. Selbst für seine Freunde war er mehr als nur ein Buch mit sieben Siegeln. Somit war dies schon einmal nicht der Fall, also musste sie irgendwo anders ihre Informationen her haben, oder aber sie hatte ihn bemerkt, als sie Kakashi nach Hause begleitet hatte. Eigentlich war das Iruka gerade auch relativ egal, also warum machte er sich solche Gedanken darüber? Sie konnte ihm gestohlen bleiben.

„Sie waren hier. Schön und gut. Jetzt können sie wieder verschwinden, wir brauchen sie nicht mehr. Die zwei reichen. In den anderen Klassen gibt es sicher irgendwo einen Platz für sie.“, versuchte er ihr noch recht "freundlich" ausgedrückt deutlich zu machen, dass sie unerwünscht ist. Sie schien es auch verstanden zu haben, aber nahm den freundlichen Rausschmiss nicht besonders ernst.
 

„Dafür, dass sie als freundliche und zuvorkommende sowie verlässliche Person gelten, kriege ich aber gerade das genaue Gegenteil präsentiert.“ Überheblich stemmte sie eine Hand in ihre Hüfte und grinste ihn schief an. Die Garantie seiner Freundlichkeit würde definitiv gleich ablaufen. Er stand kurz vor dem Platzen. Jetzt war es sich hundertprozentig sicher.

Sie testete ihn wirklich und wollte ihn nur auf die Palme bringen.

„Was kann man auch von einem kleinen Lehrer erwarten, der nicht einmal ein paar Kröten über hat, um sich eine ordentliche Frisur zu beschaffen.“

Jetzt reichte es. Iruka wollte gerade seinen inneren Dämon heraus lassen, als Gai sich auf einmal einmischte.

„Meri-sensei, meine Gute. Deine strahlende jugendliche Blüte ist getrübt und sollte nicht in so einem Matt vergeudet werden. Erfreu dich lieber an diese wissbegierigen, hochmotivierten, jungen Talente, die in ihrer jugendlichen Neugier alles von dir erfahren wollen.“ Er hatte ihr einfach einen Arm um die Schultern gelegt und trällerte fröhlich vor sich hin. Dadurch stockte Iruka und das, was er der Frau gerade an den Kopf werfen wollte, blieb ihm im Halse stecken.
 

Trotzdem konnte er nicht anders, als die Schadenfreude innerlich zu genießen, nachdem er den Blick von ihr gesehen hatte. Sie schien mehr als angewidert zu sein, während sie versuchte den Arm des Jounin von ihrer Schulter zu pellen.

„Ich kann Gai-sensei nur beipflichten. Sie sind ein äußerst schlechtes Beispiel für die Schüler." Nachdem sich Lee zu Wort gemeldet hatte, konnte Iruka nicht anders und mischte sich nun auch wieder ein. Es musste einfach raus. Er wollte nun etwas Dampf ablassen. Langsam trat er vor seine Klasse und sah in die vielen Augenpaare, die erwartungsvoll auf sie blickten, als würden sie die Spannung zwischen den Erwachsenenparteien sehen können. Eigentlich war sie auch unschwer zu übersehen, denn beide, Meri und Iruka, zeigten mit ihrer Körperhaltung nur zu deutlich, was sie voneinander hielten. Während sie ihre Arme verschränkt hielt und verächtlich auf ihn blickte, wies er ein Selbstbewusstsein auf, dass ihn praktisch eine Stufe über sie hob.

„Das meine lieben, wird aus euch, wenn ihr euch auf euren Lorbeeren ausruht. Vergesst niemals! Der Respekt vor euren Kameraden sollte immer da sein, denn nur wer Respekt gibt, kann auch welchen erwarten.“ Kaum hatte er die Worte zu seinen Schülern gesprochen, hörte er ein aufgebrachtes Schnauben neben sich, das eindeutig von der Frau kam, die es anscheinen endlich geschafft hatte das grüne Biest loszuwerden.

„Ja, Iruka-sensei hat recht! Genauso wichtig für einen Shinobi ist es seine Ziele klar vor Augen zu haben und sich anzustrengen, um diese zu erreichen!“
 

Lee begann eine Rede vor der Klasse zu schwingen, in die bald auch schon der hochmotivierte Jounin mit einstieg, indem er alles mit epischen Posen untermalte. Die Kinder schienen förmlich an ihren Lippen zu kleben, denn schon bald wirkte es so, als würden sie die Frau ignorieren. Den bitterbösen durchbohrenden Blick, spürte Iruka nicht nur, sondern sah ihm auch noch stur und unbeeindruckt entgegen. Er konnte in ihren Blick förmlich lesen, dass er das zurückbekommen würde.

„Meine Zeit ist mir nun doch zu kostbar, um sie in diesem Zoo zu verschwenden.“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, verschwand sie auch schon in einer Rauchwolke.
 

////Rückblick ende////
 

Somit war Iruka wieder alleine mit Lee und Gai zurück geblieben. Er hatte leider nicht mehr wirklich die Möglichkeit gehabt sich zu beruhigen, denn Lee und Gai hatten seine Klasse keine zwei Minuten später so angestachelt, dass er wahrscheinlich die nächsten Wochen noch etwas davon haben würde.

Kinder waren doch echt so einfach zu begeistern.

Total geschafft saß er im Missionsbüro an einen der Schreibtische, wo die Formulare nachbearbeitet und kategorisiert wurden. Zum Glück hatte er noch etwas Ruhe, bis er rüber zur Annahmestelle musste, die in etwa einer Stunde auf machen würde. Dort müsste er dann wieder sein Dauerlächeln zeigen und die Missionsberichte entgegen nehmen.
 

Er war nicht alleine in dem doch recht großen Raum in dem ungefähr 20 Schreibtische standen, an denen an einigen davon sogar schon fleißig gearbeitet wurde.

Auch wenn jeder Schreibtisch einer anderen Person gehörte und jeder seine eigenen kleinen persönlichen Dinge darauf drapiert hatte, hatten die Schreibtische jedoch eines unübersehbar gemeinsam.

Auf jedem waren mehrere, eigentlich schon eher Unmengen, an Papierstapeln zu finden, die noch kategorisiert, verarbeitet, eingetragen sowie abgesegnet werden mussten.

Alleine bei dem Anblick hätte Iruka heute ausnahmsweise einmal losheulen können. Normal ist er ja derjenige, der hier herumwütet, als gäbe es keinen Morgen mehr, aber heute hatte ihn der Tag irgendwie richtig geschlaucht, dabei waren gerade erst mal knappe 7 Stunden davon vorbei. Dennoch gab es gab nur noch eine Person, die es noch schlimmer traf. Sie versank immer regelrecht in den Papierbergen. Das war natürlich die Hokage höchstpersönlich. Iruka hatte manchmal echt ein riesen Problem sie hinter den ganzen Bergen zu finden. Sie wurde ja regelrecht eingemauert an ihrem Schreibtisch, so viel stand dort herum. Na gut, sie war auch gewissermaßen selber schuld, wenn sie nicht immer so lustlos wäre und sich so viel Zeit ließ, bzw. zwischendurch abhaute, um sich irgendwo um ihr Geld zu erleichtern, würde nicht so viel Papierkram auf und neben ihrem Schreibtisch stehen. Aber gerade die letzte Woche hatten sich so viele Dinge angesammelt, dass man sogar drohte erschlagen zu werden, wenn man nur die Tür ihre Büros öffnete. Eigentlich konnte man die Papierberge bei ihr vor der Tür weiter stapeln. Iruka selber hatte schon das Vergnügen mit solch einer Lawine gehabt. Er hatte an dem Tag auch der Hokage bei viel offen stehenden Papierkram geholfen und das sogar in seiner Freizeit, leider hatte es irgendwie nicht den gewünschten Effekt gehabt. Trotz, dass sie wirklich rekordverdächtig gearbeitet hatten, schienen die Akten und Papiere sich wild und leidenschaftlich zu vermehren.
 

Iruka ließ seine Stirn auf den Tisch sinken. Alleine der Gedanke daran, dass er später wieder in den Raum musste, um ihr die Papiere zu bringen, die an sie weitergereicht werden sollten, ließ ihn resignieren. Er würde um keinen Preis mit ihr tauschen wollen. Da blieb er wirklich lieber der kleine Lehrer und plagte sich mit pubertierenden und kleinen Kindern herum, anstatt sich mit wild vermehrenden Papierkram zu beschäftigen. Außerdem steckte er schließlich auch all sein Herzblut in seine Klassen.

Wenn er nicht ständig von irgendwelchen dahergelaufenen Jounins belästigt werden würde, wäre das ja auch um einiges leichter. Grimmig verzog sich sein Gesicht und schnaufte geschafft.
 

„Hey Iruka!“
 

„Äh, ja?“ Er schreckte hoch und starrte geradeaus, wo er denjenigen vermutet hatte, der ihn aus heiterem Himmel angesprochen hatte, nur war da niemand zu sehen. Noch bevor er den Kopf nach links drehen konnte, sprach sein Arbeitskollege weiter, den er nun anhand der Stimme erkannte.

„Kakashi-sensei ist hier, um dich zu sehen.“ Kaum dass er den Kopf ganz nach links gedreht hatte, schrak er erneut hoch und zuckte zusammen, als er seinen noch etwas jüngeren Arbeitskollegen samt Begleitung in Jouninuniform dort stehen sah. Der Silberhaarige sah ihn mit seinem typisch monotonen müden Blick an, während er beide Hände in den Hosentaschen hatte.
 

„Ka ... Kakashi, was machst du denn hier?“ Iruka musste sich erst einmal fassen, während er den Jounin, mit dem er mal so gar nicht gerechnet hatte, neben sich vorfand.

„Maa, Iruka, du hast mit Sicherheit etwas vergessen.“ Der Jounin grinste ihn an, während er die Augen schloss.

Iruka wusste erst nicht, was er meinte, wurde dann aber eines Besseren belehrt.

„So wie ich dich kenne, hast du das schon wieder vor Arbeit ganz vergessen.“ Iruka konnte beobachten, wie Kakashi seine rechte Hand aus seiner Hosentasche zog und darauf etwas an seinem Handgelenk herunter rutschte.

Beim genaueren hinsehen, bemerkte der Lehrer erst jetzt, dass der Jounin dort eine durchsichtige Tüte trug, in der eine schwarze Box zu sehen war.

„Wa ... was soll ich denn vergessen haben?“ Etwas Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit, als würde er jetzt noch irgendeine Bombe erwarten, die seinem anstrengenden Tag noch die Krone verpasste.

„Naja, deine Schicht fängt ja gleich erst an und jetzt hättest du sicher 10 Minuten hierfür Zeit.“ Kakashi stellte die Tüte direkt vor Iruka ab und entfernte sich wieder etwas.
 

Irgendwie wurde der Umino aus dem Kerl gerade nicht schlau.

„Was ist das?“ Als würde es ihn gleich anspringen bedachte der Lehrer die Tüte samt Schachtel und deutete mit seinem Zeigefinger darauf, während er von unten her Kakashi abwartend ansah, aber das gefährlich wirkende Objekt nicht aus den Augen ließ.

„Mach es doch auf.“ Der Jounin schien sich an seiner Reaktion gerade zu erfreuen, denn ein deutliches Lächeln spiegelte sich in seinem sichtbaren Auge wieder.

Iruka tat, wie Kakashi es ihm sagte und holte die Box heraus, als er sie dann öffnete, strahlte ihn ein frisch zubereitetes Shōkadō bentō entgegen und es fehlte ihm echt an nichts.

„Es ist zwar nicht selbstgemacht, aber bei Bentō-ya gibt es eben die besten Bentos in ganz Konoha. Also habe ich gedacht, da du mit Sicherheit immer noch nichts gegessen hast, bringe ich dir eines vorbei.“ Als wäre es nichts besonderes zuckte der Mann mit den Schultern, legte dabei aber sein Lächeln nicht ab.

Iruka war baff. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Er starrte auf das Bento, welches so fachmännisch eingeräumt vor ihm stand. Es fehlte wirklich nichts. Reis, Fisch, Fleisch, Gemüse, alles war da. Wie passend, fing sein Magen an zu knurren, worauf er wieder aus seiner Starre zurück gerufen wurde.
 

„Danke.“ Mehr konnte er einfach nicht sagen. Er freute sich gerade ungemein über diese Geste des Älteren. Natürlich hatte er es wirklich vergessen zu essen. Vielleicht war auch das der Grund, warum er heute so wenig Kraft hatte.

„Möchtest du nichts essen, oder soll ich dich füttern, da du schon zu schwach dazu bist und erst eine kräftigende Mahlzeit benötigst?“ Der Satz wiederum machte alles wieder kaputt, sofort verzog sich Irukas Gesicht und er starrte den Jounin wütend an.

„Ist gut, ist gut! Das war nur ein Scherz.“ Wie als wolle der Silberhaarige ihn damit beruhigen, wedelte er mit beiden Armen in der Luft und sah sich dann um.

Iruka derweil richtete darauf vorfreudig seine Augen auf sein Mittagessen. Als er gerade die dafür beigelegten Essstäbchen nahm und entzwei brach, wollte er gleich eines der Würstchen nehmen, die fein säuberlich in einem der 4 Kästchen lagen, stockte er plötzlich in seiner Bewegung, als ihm etwas auffiel.

„Möchtest du nicht auch etwas?“ Fragte er Kakashi, der gerade immer noch den Raum betrachtete und sich nicht vom Fleck bewegte, dann aber zu ihm hinunter sah.
 

„Nein, danke. Ich hatte vorhin etwas, außerdem kam ich nur auf einen Sprung hier vorbei. Ich wollte noch zu Tsunade, mit ihr etwas besprechen, wegen einer der letzteren Missionen.“, kam es zwar ruhig von dem Jounin, aber Iruka kannte den Mann schon gut genug, dass er heraushörte, dass ihn wohl etwas zu stören schien.

„Ist etwas vorgefallen?“, platzte es sogleich aus ihm heraus.

„Nein, mich stört da nur so ein Detail an einer der Missionen, das ich mit ihr noch einmal besprechen muss. Ich habe auch schon eine leichte Vermutung, aber mach dir darum mal keine Gedanken.“ Auf die Aussage hin, nickte Iruka nur bestätigend und wandte sich dem Bento wieder zu. Kakashi würde schon seine Gründe haben, warum er direkt zu Tsunade ging. Vielleicht würde er es später auch noch erfahren.

„Ich werde dann mal wieder, bis später.“ Kakashi hob zum Abschied eine Hand und machte sich daran den Raum zu verlassen.
 

„Bis später!“ Rief Iruka noch etwas lauter aus, worauf ihn seine Kollegen ganz merkwürdig ansahen und er am liebsten seinen Kopf ganz eingezogen hätte, oder ihn wie ein Strauß im Sand versteckt hätte, wenn denn hier welcher gewesen war. Sein Blick fiel auf seinen Papierkorb und er ertappte sich allen Ernstes bei dem Gedanken, dass der auch dafür reichen würde. Keine Sekunde später entschied er sich aber einfach dafür, etwas zu erröten und den Jounin weiter zu ignorieren, der sich noch einmal leicht umgedreht hatte und ihm ein Lächeln schenkte.

Somit begann Iruka dann endlich das erste Stück zu essen und es schmeckte hervorragend. Einen genießenden Laut unterdrückend genoss er den ersten Bissen. Als er aber als nächstes eines der eingelegten Gemüsestücke probieren wollte, hörte er eine Stimme von der Tür her, die ihm gleich Pelz auf der Zunge wachsen ließ, der jeden weiteren Bissen ungenießbar machen würde.

„Hatake Jounin! Sie hier anzutreffen, grenzt ja schon beinahe an ein Wunder, was führt sie denn hier hin? Haben sie etwa nach mir gesucht?“
 

Mit einem Blick, der auf der Stelle alles in Flammen aufgehen lassen müsste, ließ Iruka seinen Kopf ganz langsam zu dem Besitzer der Stimme gleiten, während er die Essstäbchen etwas fester packte, worauf ihm das Gemüsestück aus diesen hüpfte und auf einen der Missionsbögen landete, den Tsunade später noch bekommen würde. Jedoch war Iruka das gerade herzlichst egal, denn er kämpfte gerade damit, das Knurren zu unterdrücken, dass sich in seiner Kehle anstaute und versuchte herauszukommen.

Schließlich sah er die Person, die er von allen am wenigsten wieder sehen wollte, da würde er lieber zu Orochimaru zum Kaffeetrinken gehen.

Meri stand einen Schritt entfernt von Kakashi und tat so, als würde sie hier durch puren Zufall erschienen sein. Iruka hingegen wusste nur zu genau, dass die Frau den Silberhaarigen wohl irgendwo draußen gesehen hatte und ihm gefolgt war. An Kakashis Körperhaltung konnte er auch erkennen, dass dieser selber wenig begeistert war, da er gerade versuchte sich an ihr vorbeizuschieben und zu verschwinden.
 

„Haben sie sich mein Angebot schon überlegt?“ Sie war einen Schritt auf ihn zu gegangen und legte einen ihrer langen Finger auf seine Brust, wodurch der Mann versuchte vor ihr zu entkommen und gegen den Türrahmen prallte. Der Schritt, der dann zwischen ihr und ihm erneut als Abstand gewachsen war, war schnell wieder verschwunden, als Iruka hatte blinzeln können. Sie hatte einfach sich einfach wieder dreist näher an ihn heran geschoben und tänzelte dabei spielerisch mit ihren Fingern seine Brust entlang. Er jedoch schien etwas zu sagen, dass Iruka nicht verstehen konnte, da gerade jetzt einer seiner Kollegen mit einem weiteren Stapel Papiere zu ihm kam und ihm die auf den Tisch stellte, während er ihm sagte, woher die waren.

Iruka hatte nur sehen können, wie Kakashi ihre Hand packte und sie von seiner Brust weg schob, so als wolle er sie davon abhalten weiterzumachen. Sie jedoch ließ sich nicht beirren und fing dann mit der anderen Hand an, an einer seiner Haarsträhnen zu spielen.
 

Das ging nun wirklich zu weit, jetzt war sie für Irukas empfinden viel zu lange zu nahe an dem Jounin. Mit einem Ruck zerbrach er die Essstäbchen und knurrte endlich laut.

„Hey, du musst nicht gleich sauer auf mich sein, ich bin nur der Botenjunge hier und kann nichts für den Papierstapel, den ich laut Tsunade bei dir abliefern soll.“ Iruka schrak auf. Den Jungen hatte er schon beinahe ganz vergessen. Hatte ihn sein Hirn offensichtlich gerade komplett als unwichtig ausgefiltert.

„Äh, nein …“ Ein noch ganz junger Chunin, vielleicht 16 Jahre alt, mit struppigem kurzen schwarzen Haar, sah Iruka entschuldigend an.

„Nein, das war nicht wegen ihnen, ich ... hähä ... ich war nur in Gedanken und habe mich über etwas geärgert.“, versuchte er sich zu entschuldigen.
 

„Oh, ach so, na dann wünsche ich noch Itadakimasu!“ Mit einem Lächeln war der Junge davon gelaufen. Er war neu hier und wurde erst noch für die Botengänge eingeteilt, ehe er einen älteren Herren ablösen würde, der bald in Pansion ging. Iruka betrachtete den Jungen, wie er mit dem Wagen davon eilte, auf dem er die Papiere hergeschoben hatte und einen weiteren Tisch belieferte.

Dann ruckte sein Kopf wieder herum und sah zur Tür, wo nun Kakashi die Frau eng angeschmiegt am Arm hatte, während sie ihn hinterherzog und mit ihm verschwand. Da war sie wieder, die Wut, die Iruka verspürte, die nur dadurch angeschürt wurde, dass Meri ihn beim gehen noch einen schadenfrohen Blick zu warf. Das war sowas von Absicht!

Jetzt war dem Lehrer echt der Appetit vergangen, dabei hatte Kakashi sich extra die Mühe gemacht und ihm das Bento gebracht.

Der Lehrer fühlte sich gerade miserabel. Nicht so miserabel, wie er sich vorher noch gefühlt hatte, nachdem er hier beinahe auf dem Zahnfleisch angekommen war, nein, da war so ein innerer Schmerz, der ihm zu schaffen machte. Sein Blick wurde traurig.
 

Er wusste nicht warum.
 

Warum empfand er auf einmal so einen Schmerz in der Brust?
 

Es fühlte sich so an, als krampfte sich alles zusammen. Die Frau versuchte an den Jounin heranzukommen und ließ ihn scheinbar nicht in Ruhe. Kakashi schien nicht so begeistert dabei zu sein, aber was nicht ist kann ja noch werden. Eigentlich konnte er sich doch freuen, wenn Kakashi jemanden fand, der ihm am Herzen lag und mit dem er vielleicht sogar eine Beziehung einging, aber …

»WARUM MUSSTE ES DANN DIESE SCHRECKSCHRAUBE SEIN!?« Iruka raufte sich wütend die Haare und wäre beinahe nach hinten übergefallen, weil er sich so rasch nach hinten lehnte, dass die vorderen Rollen seines Stuhls kurz den Kontakt zum Boden verloren, ihn dann aber dank der Schwerkraft schnell wieder fanden.

Durch die Aktion hatte Iruka nun ausnahmslos alle anwesenden Augenpaare auf sich liegen und das waren ungefähr acht.

Hastig, weil er es nicht mehr aushielt, packte er das Bento zusammen und stopfte es in die Tüte, dann eilte er mit hochrotem Kopf aus den Raum. Er würde sich nun ein ruhigeres Plätzchen suchen und erst einmal bis zu seinem Schichtbeginn in der Annahmestelle, seinen Kopf abkühlen.

Dann würde er später etwas länger bleiben und alles erledigen, was er jetzt nicht konnte. Arbeit war mit Sicherheit nun die Beste Ablenkung.
 


 

Gesagt getan. Der Tag war, nachdem Iruka sich beruhigt hatte, nicht weiter Ereignisreich verlaufen. Die Arbeit hatte ihm wie immer alles abverlangt. Er hatte für Tsunade noch drei Kleinigkeiten erledigen dürfen, die ihm an und für sich schon so oder so eine Stunde mehr gekostet hatten, dann hatte er sich wieder an seinem Schreibtisch eingefunden und sich wie ein nasser Sack auf den Stuhl plumpsen lassen. Er war der einzige, der jetzt noch in dem Raum war, da alle Anderen schon Feierabend gemacht hatten, aber er musste noch etwas länger bleiben und seine Papiere abarbeiten. Es würde eigentlich nicht sonderlich auffallen, wenn sein Schreibtisch einfach so vollgestopft blieb, da die anderen Schreibtische immer noch nicht weniger vollgestopft waren, wie heute Mittag. Eigentlich sah es sogar so aus, als wäre hier nie gearbeitet worden. Trotzdem erledigte er seine Arbeit lieber sofort, als sie nur immer wieder aufzuschieben. Würde er das nicht machen, würden sich sein Papierkram auch wild und leidenschaftlich fortpflanzen.
 

Noch bevor er mit dem Abarbeiten angefangen hatte, hatte er das Bento, welches er immer noch nicht gegessen hatte entdeckt. Es stand auf dem Tisch und wartete immer noch auf seine Aufmerksamkeit. Diesmal knurrte sein Magen sogar noch lauter, als heute Mittag und er verfluchte sich selber, dass er nichts gegessen hatte. Er war heute Mittag einfach zu aufgeregt gewesen, als dass er etwas hatte essen können. Das Weib machte ihn einfach stink sauer. Also zog er es zu sich ran und öffnete es. Es sah zwar nicht mehr so frisch aus, wie vor einigen Stunden, aber dennoch immer noch verdammt gut.

Kurzerhand, stand Iruka entschlossen auf und ging kurz in einen angrenzenden Raum, der sich als kleine Büroküche erwies. In dieser befanden sich auch Essstäbchen, für den Fall, dass jemand seine vergessen hatte. Dort schnappte er sich das Gewünschte und trabte wieder zu seinem Tisch, um sein Bento endlich zu genießen.

Und es hatte hervorragend geschmeckt. Satt und zufrieden hatte er sich dann wieder an die Arbeit gemacht und verbrachte so die nächsten 3 Stunden. Er hatte sich einfach wieder an seinem Schreibtisch festgearbeitet. Erst gegen 19 Uhr blickte er wieder auf und erschrak, als er die Uhrzeit sah.
 

„Oh man, da habe ich es wohl diesmal echt etwas übertrieben.“ Dafür konnte Iruka gerade das letzte Papier von seinem Schreibtisch räumen und zu den Akten bringen, die sich in einem angrenzenden Raum befanden, der nur so mit Aktenschränken überfüllt war. Alle 2 Jahre wurden diese Schränke geleert und die darin befindlichen Berichte fanden ihren Platz im großen Archiv unter dem Gebäude.

Es würde bald mal wieder Zeit sein, die Schränke auszumisten.

Geschafft und reichlich müde, packte Iruka seine Sachen und machte sich schließlich auf den Weg nach Hause.

Ohne groß nachzudenken, lief er gemütlich zum Hatake Anwesen, in dem er schon von weitem das Licht im Wohnzimmer brennen sah. Als er den Vorgarten betrat, konnte er sogar erkennen, dass an der linken Seite des Komplexes, wo die noch leer stehenden Zimmer waren, ebenfalls Licht brannte.

Als Iruka die Tür aufschloss und sich gleich seiner Schuhe entledigte, die ihren Platz auf den dafür vorgesehenen Matten im Eingangsbereich fanden und den Schlüssel in die Schale auf der Kommode legen wollte, öffnete sich im hinteren Bereich des längeren Flurs auf der linken Seite eine Tür, aus der Yamato heraustrat. Mitten in seiner Bewegung hielt der Lehrer überrascht inne und beobachtete das Geschehen.
 

„Das war aber das letzte Mal Senpai!“, brummte der Mann etwas genervt.

„Danke Yamato, ich kann mich eben immer auf meinen liebsten Kohai verlassen.“

Alleine bei der schleimig triefenden Stimme von Kakashi, musste Iruka wieder mit den Augen rollen, schmierte er dem armen Mann doch mit Sicherheit gerade wieder Honig ums Maul, um an sein Ziel zu kommen.

"Du hättest das auch heute Mittag alles alleine erledigen können, oder mich wenigstens eher rufen. Bei dir ist immer alles kurz vor knapp Senpai.", brummte der Braunhaarige erneut, schien aber Gefallen an den Worten seines Vorgesetzten zu haben.

Dennoch wanderte eine Augenbraue von Iruka in die Höhe. Hatte Kakashi etwa nicht Yamatos Ninjutsu ausgenutzt? Hatte er ihn etwa wieder irgendwelche Papiere erledigen lassen?

"Maaa, heute Mittag war ich leider verhindert ... da war..."

"Deine Ausreden kenn ich schon genug Senpai, damit könnte man ein ganzes Buch füllen."

Oh ja, da konnte Iruka dem Chunin nur zustimmen, er sah den Titel jetzt schon genau vor sich.
 

/// Heute, oder morgen, ansonsten ist übermorgen auch noch ein Tag. --- Ausreden für jede Situation --- Geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene///
 

"Ich will dich mal sehen, wenn du ein anhängliches Frauenzimmer an dir hast, was einfach nicht abgehen will." Der leicht weinerliche Unterton des Silberhaarigen ließ Iruka wiederum schmunzeln. Ja, Kakashi hatte offensichtlich wenig Spaß daran gehabt. Irgendwie stimmte es ihn etwas fröhlicher.

"Wer Frauenschwarm sein kann, kann auch das ab. Klär mal lieber das, worüber wir gerade geredet haben." In dem Moment drehte sich Yamato in Irukas Richtung , sah den Silberhaarigen aber noch kurz mit einem Bände sprechenden Blick an, ehe er wohl Iruka entdeckte, worauf sich sein Gesicht gleich erhellte.

"Oh hallo Iruka-sensei!" Das Iruka-sensei war etwas mehr betont, während Yamato langsam seinen Kopf schief legte und über seine eigene Schultern vielsagend zu Kakashi sah, der immer noch in dem Raum stand, aber nun hastig hinaus kam und die Tür schloss.

»Die haben irgendwas ausgefressen.« Iruka Blickte nicht gerade begeistert zu den beiden Männern hinüber, wovon einer gerade etwas unnatürlich hilflos wirkte, während der andere zu grinsen begann. Mit einem lauten Klimpern ließ er seinen Schlüssel in die Schale fallen, während sein nun misstrauischer Blick die zwei Männer maß. Er roch es förmlich, irgendwas war faul.
 

"Hmm!" Yamato hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und deutete dem Silberhaarigen mit einer Geste an, dass er endlich machen sollte, was er wohl vor hatte.

Iruka konnte sehen, wie die beiden Männer kurz ein paar Blicke austauschten, die er wegen der Dunkelheit im Flur nicht direkt deuten konnte. Es dauerte sicher eine Minute, in der Yamato und Kakashi eine stumme, aber zirkusreife Blickdiskussion führten, ehe es Iruka zu doof wurde. Mit einem schnellen Schritt war er zum Lichtschalter gegangen und knipste das Licht an.

"Mag mir einer der Herren jetzt bitte verraten was hier los ist?" Mit den Händen in der Hüfte stand er nun da und beäugte die Zwei weiter misstrauisch.

"Nun ja ... wie soll ich dass denn am besten sagen." Kakashi schien zu überlegen, wandte sich dann aber an Yamato, der gerade abwartend die Augen geschlossen hatte.

"Mein werter Kohai hier, kann das sicher viel besser erklären. Alleine mit seiner Redegewandtheit, für die ich ihn ja so schätze und ..." Yamato lies den Mann nicht ausreden.
 

"Das glaube ich nicht Senpai! Das kannst du schön alleine diesmal machen!", motzte Yamato seinen Vorgesetzten an, der ihm gerade eine Hand auf die Schultern legen wollte, nur um dann wie üblich wohl in einer Rauchwolke zu verschwinden. Iruka kannte diese Art sich aus der Affäre zu ziehen von dem Silberhaarigen nur zu gut. Hatte er es bei ihm doch auch schon durchgezogen. Leider konnte er nicht weiter über diese Gewohnheit des Jounins philosophieren, denn Yamato wandte sich an ihn.

"Iruka-sensei, ich wünsche dir noch einen schönen Abend." Genau das, was Kakashi eigentlich hatte machen wollen, hatte nun einfach der Chunin getan. So standen Kakashi und Iruka alleine im Flur und blinzelten erst einmal erstaunt, ehe sich der Lehrer zumindest wieder fing.

Abwartend lagen seine Augen nun auf den Jounin, der etwas schief grinsend eine Hand in den Nacken legte und sich durch diesen fuhr, ehe er seufzte und dann endlich anfing zu sprechen.

"Was ist hier los Kakashi?" Fragte schließlich Iruka schon leicht gereizt. Er hatte einen anstrengenden Tag und wollte eigentlich nur noch seien Ruhe, noch dazu die Erwähnung des Frauenzimmers von Kakashi von vorhin und der Fakt, dass der Mann wohl etwas länger heute mit ihr zu tun gehabt hatte, machten die Sache nicht gerade besser.

"Nun ja, ..." Kakashi atmete einmal tief durch und Iruka hatte das Gefühl, während er die Gesichtszüge des anderen studierte, dass er offensichtlich mit etwas zu kämpfen hatte und sich nicht sicher war, ob er es wagen konnte oder nicht.
 

Das wiederum ließ Irukas Laune ein wenig verrauchen und er ging fragend auf Kakashi zu.

"Ist irgendwas passiert?" Wollte er gleich besorgt wissen.

"Nein, nein!" Sofort verneinte der Jounin hastig Irukas frage.

"Was ist denn dann hier los?", so langsam wollte der Braunhaarige es wirklich endlich wissen.

"Nun ja, ich habe mir gedacht, da du bis jetzt immer im Wohnzimmer gearbeitet hast, wenn du dir Arbeit mit nach Hause gebracht hast, ist es langsam an der Zeit dir einen Raum dafür zu schaffen."

Während Kakashi das gesagt hatte, legte er ein Lächeln auf und deutete auf den Raum, vor dem sie standen, in dem Iruka bis jetzt noch nicht hineingesehen hatte.

"Du hast ...?" Iruka sah den Mann fassungslos an.

"Naja, der hier ist für dich. Ich hoffe er gefällt dir."Damit öffnete Kakashi die Tür und deutete dem verwirrten Mann an, dass er eintreten soll.
 

Iruka sah den Jounin an, als wäre er ein anderer Mensch, ging dann aber nach kurzem zögern in den Raum hinein. Der Raum war heute Morgen noch vollgestellt gewesen, jetzt war nichts mehr davon zu sehen. Links von ihm befand sich eine noch nicht eingeräumte lange Regalwand, die sehr kunstvoll gestaltet war. An einigen Ecken und Enden fand er die markanten Holzköpfe wieder, die Yamatos Markenzeichen waren. Dafür hatte Kakashi ihn also gebraucht. Es wirkte, als wäre die Regalwand ins Haus hinein gewachsen. In der linken Ecke, direkt noch an der Regalwand dran, befand sich ein bequem aussehender Sessel, selbstverständlich mit passenden Fußschemel. Beides hatte Iruka vorher noch nicht im Haus gesehen, also musste der Jounin es besorgt haben. Er fügte sich jedenfalls mit seiner hellen beigen Farbe perfekt ins Bild. Daneben stand eine Leselampe, die dem Raum in einem gemütlichen Licht tauchte. Zu seiner rechten Seite und direkt unter dem langen Fenster, stand ein großer Schreibtisch, der jedes Lehrerherz höher schlagen ließ. Davor stand ein sehr bequem aussehender Stuhl, der ebenfalls sehr neu wirkte. Rechts von ihm an der Tür befanden sich noch einige Schränke, die ebenfalls Yamatos Markenzeichen enthielten. Die Mitte des Raumes war mit einem dunkelbraunen sehr flauschig aussehenden Teppich ausgelegt und einige schöne Pflanzen fanden sich an den Seiten und der Fensterbank wieder, was den ganzen Raum abrundete.

Iruka konnte nicht anders als staunen. Es war ein Traum von einem Arbeitszimmer.
 

"Es fehlen nur noch deine Persönlichen Dinge." Hörte Iruka hinter sich Kakashi sagen, während er selber durch das Zimmer lief und alles näher betrachtete. Als er am Schreibtisch stehen blieb, blickte er hinaus und verstand nun auch, warum Kakashi dieses Zimmer für ihn gewählt hatte. Von hier aus hatte er einen perfekten Blick auf die frisch gesäten Sonnenblumen. Es würde einen herrlichen Ausblick machen, wenn sie ausgewachsen waren.

"Es ist aber doch noch gar nicht sicher, ob ich überhaupt einziehen werde, geschweige denn möchte." Irukas Stimme wirkte etwas belegt. Er konnte doch jetzt nicht einfach nein sagen. Der Jounin machte ihm gerade solch ein großes Geschenk und er hatte echt nichts besseres zu tun, als dem Mann sowas zu sagen. Es herrschte kurz Stille. Iruka konnte förmlich das drückende Schweigen in seinem Rücken spüren, aber dann hörte er etwas rascheln, was wohl darauf hin deutete, dass sich der Jounin hinter ihm bewegte.

"Maa, dann weißt du ja was du verpasst, wenn du das Angebot ausschlagen würdest." Deutlich war das Grinsen zu hören, was sich auf Kakashis Gesicht wiederfinden musste.

"Ich schätze mal, ich sollte es mir noch mal genau durch den Kopf gehen lassen, oder?" Als Iruka sich umdrehte und seinen Satz beendet hatte, sah er sich einem lächelnden Kakashi gegenüber, der plötzlich etwas sehr nahe stand. Damit hatte Iruka nun nicht wirklich gerechnet, dass der Mann so nahe stand, weshalb er erschrocken zusammenzuckte und beinahe über seine eigenen Füße gestolpert wäre. Wahrscheinlich wäre er am Schreibtisch entlang gerutscht und hätte ungewollt eine härtere Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, natürlich erst nachdem er den Schreibtischstuhl mit abgerissen hätte, hätte ihn Kakashi nicht am Handgelenk gepackt und zu sich gezogen.

Mit einem Ruck landete er in den Armen des Jounins, der ihn auffing. Für kurze Zeit erstarrte der Lehrer und musste erst einmal realisieren, wo er sich befand. Das alles war ihm gerade viel zu schnell gegangen und der Fakt, dass er sich in den Armen Kakashis befand, sickerte eher zähflüssig in sein überfordertes Hirn hinein. Als die Information aber durchgedrungen war, versteifte er sich nahezu direkt.
 

Seine Augen weiteten sich, als er spürte, wie die Hände des Jounins an seinem Rücken leicht entlangfuhren, um die Berührung ein wenig zu intensivieren. "Weißt du Iruka, ich ..."

"Whoa....! WHOA!!!" In dem Moment überkam es dem Lehrer und er reagierte, ohne, dass er etwas machen konnte und drückte sich hastig von dem Jounin weg, der etwas enttäuscht wirkte, ihn aber ohne wenn und aber los ließ.

Iruka wurde das alles gerade echt etwas zu viel. Seine Atmung ging etwas schneller und er legte sich eine Hand über den Mund, als könnte er sich so besser beruhigen. Er konnte es gerade nicht fassen, was er wieder gefühlt hatte. Denn ganz im Gegenteil, hatte er sich in der Umarmung des Jounins sehr geborgen, sowie wohl gefühlt und wäre am liebsten nicht mehr aus ihr gewichen. Genau das war es auch, was ihn so erschrocken hatte. Nicht der Fakt, dass Kakashi ihm offensichtlich etwas hatte sagen wollen, nein, es war der Fakt, dass er für einen kurzen Moment daran gedacht hatte, wie gerne er dem Mann immer so nahe sein würde.

"Iruka ... ist alles in Ordnung?" Besorgte verschiedenfarbige Augen lagen auf ihm, wodurch er erst realisierte, dass er sich wie ein Trottel benahm.

"N .. nein alles in Ordnung. Ähm... äh... du wolltest etwas sagen." Versuchte Iruka sich aus der Situation zu reden, worauf nun Kakashi leicht errötete und weg sah.
 

"Naja, ich ... ich dachte mir, du hast mit Sicherheit Hunger und wollte dir anbieten, dass wir uns vielleicht etwas bestellen könnten. Du hattest schließlich einen anstrengenden Tag und solltest nun nicht noch in der Küche stehen." Leicht lachend drehte sich Kakashi einfach um und verließ den Raum. Iruka konnte nicht anders, als dem Mann fragend hinterher zu sehen. Irgendwie konnte er nicht glauben, dass es das war, was der Jounin vorher hatte sagen wollte. Weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, da die Stimme des Jounins aus dem Flur ihn fragte, worauf er denn Appetit hatte. Noch ehe er antworten konnte, motzte Shiba anscheinend aus dem Wohnzimmer zu dem Jounin, dass er seine Ninken nicht vergessen solle. Darauf musste Iruka leicht lachen, was seine Anspannung wegen der Situation gerade wieder lockerte. Was für ein Schräger Haushalt das hier doch war.
 

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Wieder ein Kapitel vorbei.
 

Nächste Woche kommt das nächste. Und so langsam wird es ernst. Da kommt doch tatsächlich so ein Frauenzimmer daher und baggert Kakashi dauernd an. ^^ Ich wäre an Irukas Stelle ihr schon mit dem nack.... lassen wir das. xD Ich würde mich wie immer wirklich über eure Meinung freuen, also lasst mir doch was da. Bis dahin sage ich, man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 20: Rufmord

Möp
 

Da bin ich auch wieder. Ich war leider auf einem Geburtstag und die Nacht wurde lang und es wurde auch etwas zu genau der Boden des Glases gesucht. :P Nicht von mir! Nein. xD Ok, vielleicht ein bisschen.

Naja, jetzt bin ich ja zum Glück hier und habe auch das neue Kapitel mit dabei.

Also, noch einmal eine große Entschuldigung für die Verspätung, aber ich habe echt die Bahnschranke im Bett gemacht, als ich die Nacht nachhause kam.^^
 

So, Erklärungen gibt es keine, also wünsche ich euch viel Spaß beim schmökern.
 

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Kapitel 20: Rufmord
 

Heute war einer der nicht so guten Tage. Nicht so ein, "Mir-ist-flau-", oder "Ich-bin-so-müde-Tag. Nein, eher so ein "irgendwer-hasst-dich-und-versucht-dich-in-Grund-und-Boden-zu-stampfen-Tag". Klipp und klar ein abgrundtief schlechter Tag. Iruka wusste nicht einmal wirklich wieso, nein halt. Er wusste ganz genau wieso. Er hatte nämlich wieder Besuch im Missionsbüro gehabt. Nicht von Kakashi, denn dann wäre der Besuch wenigstens gut gewesen. Zumindest im gewissen Maße, wenn nicht wieder etwas peinliches auf seine Kosten passiert. Es war ein Besuch, der ihm die schlechte Laune, der schlechten Launen verschafft hatte, die von Ihresgleichen zum König und alleinigen Herrscher über Schlechtelauneland gekürt würde.
 

Der werte Herr Hatake war ja leider erneut mit Yamato zusammen auf eine Mission geschickt worden. Es war zwar nichts großes, aber dennoch wichtig und sollte mit höchster Präzision erledigt werden. Genau deshalb hatte Tsunade auch die beiden Männer los geschickt. Iruka konnte leider nicht viel über die Mission sagen, hatte er doch diesmal nicht einmal was durch seine Stelle im Missionsbüro erfahren. Er würde erst Näheres erfahren, wenn Kakashi wieder zurück war. Gut, eine Sache wusste er doch. Der Jounin war nicht sehr weit weg. Er war nur in Suna, was bedeutete, das beide Männer wieder zügig zurück sein würden.

Aber nun mal zurück zum Thema.
 

Ehrlich, es war noch viel schlimmer, als er es gerade beschreiben konnte, was seinen Besuch betraf. Er wusste nicht einmal, was der bei ihm wollte. Langsam glaubte er, er wolle ihn nur drangsalieren. Ja genau, das war es. Der Besucher wollte ihn nur aufziehen und sich über ihn lustig machen.
 

Alleine der Gedanke, wie sich die Person dreist auf seinen Schreibtisch gesetzt hatte, ließ ihn erneut Pelz auf seine Zunge wachsen. Es war wie so eine billige Sekretärin die man sich nur hielt, weil sie hübsch aussah. Halt so eine, die einen um den Finger wickeln wollte und eingebildet ihre Fingernägel inspiziert hatte. Genau diese Assoziation traf auch den Nagel auf den Kopf. Es hatte sich nämlich um niemanden anderes gehandelte, als um dieses eingebildete Miststück von Frau, dass sich seid einiger Zeit bei jeder Gelegenheit über ihn lustig machte, oder ihn versucht niederzumachen. Sie hatte anscheinend irgendwie herausbekommen, dass er mehr oder weniger bei Kakashi lebte und viel mit ihm zu tun hatte. Eine andere Ursache konnte er sich nicht dafür erklären, warum sie ihm seid einiger Zeit regelrecht terrorisierte. Sie laberte hier über ihn schlecht, versuchte ihn dort noch schlechter zu machen und in der nächsten Ecke ließ sie es so aussehen, als sei sie das Opfer. Zum Glück kannten die meisten Iruka und wussten, dass er niemals etwas böses tun würde. Mal abgesehen, von seinen Eskapaden in der Jugend. Er hatte sich eben einen guten Ruf aufgebaut, der nicht so leicht zu stürzen war. Aber auch ein guter Ruf würde irgendwann einmal anfangen zu bröckeln.
 

Im Grunde hatte sie sich einfach in ihrer beider Leben gedrängelt und ging einfach nicht mehr weg. Wie ein lästiger Fleck auf den eigenen Lieblingsklamotten, den man nur noch rausschneiden konnte, aber dabei sein Lieblingskleidungsstück zerstörte.

Kakashi schien es weniger zu stören, dass sie ihn oft belagerte, Iruka fragte sich allen Ernstes, wie der Silberhaarige es mit so einer aufdringlichen Person aushielt. Gut, er hatte Gai und konnte mit ihm auch umgehen und es gibt eigentlich niemanden, der aufdringlicher ist, als Gai. Zumindest hatte Iruka das gedacht, aber diese Frau war 100 Mal schlimmer als der hyperaktive, durchgedrehte und dauer motivierte Jounin. Sie war zwar nicht so hibbelig wie der Mann, aber sie war auf ihre Art und Weise einfach viel schlimmer. Ja, Iruka konnte sie wirklich nicht leiden. Ganz und gar nicht.
 

Er verspürte langsam richtige Wut in sich hoch kriechen. Es brodelte in ihm wie ein Feuer, das von Tag zu Tag immer stärker wurde, wenn er an diese Frau dachte, oder sie traf, was nicht gerade selten war.

Irgendwie legte sie es aber auch darauf an. Sie wollte ihn wohl aus der Reserve locken. Ihn dazu zu bringen, dass er etwas unüberlegtes tun würde. Was versprach sie sich eigentlich davon?

Konnte es sein ...
 

War sie eifersüchtig auf ihn, weil er hier bei Kakashi sein durfte und sie nicht?
 

Irukas Augen weiteten sich. So langsam ergab alles einen Sinn. Sie war eifersüchtig, auf ihn. Er hatte die Möglichkeit immer in Kakashis Nähe zu sein, ja, hatte sogar das Angebot hier einzuziehen, nahm es nur nicht an, weil... ja warum eigentlich?
 

Er wusste es ehrlich nicht, warum sollte er denn nicht hier einziehen. Kakashi hatte ihm sogar schon zwei Zimmer hergerichtet, die nur ihm gehören würden und selbst diese beiden Räume waren schon bald so groß wie seine eigene kleine Wohnung.

Schlecht wäre es wirklich nicht. Er hätte endlich den Garten, den er sich immer gewünscht hätte und vor allem wäre er nicht mehr alleine. Er hätte jemanden an seiner Seite, der ...

Iruka schüttelte den Kopf. Er wollte nicht weiter denken, durfte nicht weiter denken und sollte sich besser ablenken.

Spontan dachte er wieder an die Frau und sein Gesicht verfinsterte sich.

Diese hinterhältige Schlange hatte ihn doch tatsächlich heute schräg von der Seite angemacht. Er hatte sich echt zusammen reißen müssen, ihr nicht seine durchschlagende Meinung zu präsentieren.
 


 

///Rückblick///
 

Iruka saß gerade an seinem Schreibtisch im Missionsbüro. Er hatte schon seine Schicht bei der Annahme der zurückkommenden Missionen hinter sich und musste nun die entgegengenommenen Berichte nur noch eintragen und einsortieren.

Mit ersteren war er gerade beschäftigt, als auf einmal Schritte von der Tür zu ihm herüber hallten.

Iruka dachte erst, es sei Genma, der die nächste Fuhre Berichte holen würde, um sie zu Tsunade zu bringen, damit sie diese am nächsten Tag absegnen konnte. Darum sprach er die Person auch mit seinen Namen an.

"Das war aber schnell Genma, hast du es irgendwie eilig heute hier weg ..." Während er das gesagt hatte, hatte er seinen Kopf mit einem schiefen Grinsen zur Tür gedreht, fror aber gleich in der Bewegung ein, als er die Person kurz betrachtete.
 

Dort lief doch gerade tatsächlich Meri auf ihn zu. Er hatte das Gefühl ihr Ausschnitt war noch größer, als vorher schon. Der Mann fragte sich, warum sie nicht gleich oben ohne rum lief und sich ein Schild umhing auf den der passende Beruf dazu stand.

Was zum Teufel wollte das garstige Weib hier bei ihm, gab es hier was umsonst?

"Iruka-sensei..." Leierte sie übertrieben zuckersüß, wodurch ihm schon beinahe schlecht wurde.

"Was willst du?", kam es ihm direkt brummig und weniger höflich über die Lippen. Es hätte schon beinahe einem Knurren gleichen können, aber Iruka hatte sich im letzten Moment zusammen gerissen. Es reichte schon, dass sie die einzige Person war, die er nicht mit seinen Höflichkeitsfloskeln ansprach. Irgendwie fand er sie dafür nicht als würdig.
 

"Oh, so unhöflich, dabei sagt man, der so charmante und beliebte Lehrer sollte die Höflichkeit in Person sein." Sie blieb vor seinem Schreibtisch stehen und sah sich einmal um.

"Ich entscheide immer noch selber, zu wem ich höflich bin und wem nicht." Irukas Gesicht verzog sich genervt, aber dennoch schrie irgendwas in ihm, dass er vorsichtig sein sollte.

Er roch es beinahe 10 Meilen gegen den Wind, dass die Frau etwas ausheckte. Eigentlich könnte sie auch gleich "Hinterhältig." auf der Stirn stehen haben.

Ja, das war das einzige Wort was ihm spontan zu der Frau einfiel und es passte wie die Faust aufs Auge. Noch dazu traute er ihr einfach alles zu. Sie würde über Leichen gehen, um an ihr Ziel zu kommen.

"Ach und zu einer Vorgesetzten sind sie das nicht? Wie reden sie denn dann mit Tsunade-sama?" Sie grinste ihn an, wobei Iruka nicht wirklich sagen konnte, was das Grinsen zu bedeuten hatte.

"Eben wie es sich gehört, immerhin ist sie eine Respektsperson." Irukas Blick verfinsterte sich.

"Oh, das tat weh Iruka-sensei. Sie sind ja so gemein..." Die Frau legte den letzten Schritt zu seinem Schreibtisch zurück und schob nun ohne Rücksicht, seine frisch sortierten Akten bei Seite, die dadurch von der anderen Seite des Schreibtisches fielen, ehe sie sich einfach dreist auf die nun frei gewordene Ecke setzte.

"Was fällt dir ein?!" Iruka wurde nun richtig wütend.
 

"Och, das ist doch für sie kein Problem, das schaffen sie mit links. Sie sind in sowas doch schneller, als jeder andere mit seinen Kunais werfen kann." Iruka wäre beinahe in ihrem Schleim ersoffen. Er hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit auszurutschen, da sie ihn beinahe überflutete mit ihrem ekelhaften Glibber.

Er wusste auch nicht, was er noch anderes erwidern sollte, außer wüste Beschimpfungen. Aber zum Glück hatte er sich soweit unter Kontrolle, dass er alles einfach runterschluckte, was ihm auf der Zunge lag und sich wütend aus seinem Mund herauskämpfen wollte.

"Warum sind sie denn hier so alleine?" Sie überschlug ihre Beine und lehnte sich lasziv nach hinten, so dass sie Iruka möglichst sexy über die Schultern anlächeln konnte. Leider punktete sie damit nur im Minusbereich bei ihm, da sich so langsam drohte sein Magen umzudrehen.

Wenn sie so weiter machen würde, wäre bald sein Innerstes Außen, da er sich einfach spontan auf links krempeln würde.
 

"Iruka-sensei ... ich würde gerne wissen, was in ihren hübschen Kleingeist vor sich geht."

Gut, das war der Punkt, an dem er mit den Zähnen knirschte, aber so, dass sie es nicht hören konnte.

"Geh von meinem Schreibtisch runter!" Es kostete ihn echt viel nicht ausfallend zu werden. Trotzdem hinderte es ihn nicht daran, kurz einmal darüber nachzudenken, dass er sich später Desinfektionsmittel holen würde, um ihre Keime vom Schreibtisch abzuwaschen. Am besten einen ganzen Eimer.

"Aber Iruka-sensei, hier ist doch so viel Platz. Die perfekte Spielwiese." Sie drehte nun ihren Oberkörper so, dass ihr viel zu großer Ausschnitt fast vor seinem Gesicht hing, während sie sich anscheinend versuchte in seinem Blick zu präsentieren. Was versuchte diese Furie da nur?

Irukas Blick blieb hart und unverändert. Gut nicht ganz, er verfinsterte sich noch mehr. Normal würde ihn dieser Anblick total aus der Bahn bringen, eben so, wie es Naruto mit seinem komischen Ninjutsu immer schaffte. Eigentlich würde er auch Nasenbluten bekommen, aber bei der Frau ließ ihn das alles einfach kalt, weil er nur noch diese unbändige Wut verspürte. Ja, diese Frau hatte er gefressen, besonders bei dem, was sie gerade auf seinem geliebten Arbeitsplatz anstellte, den er heute ausnahmsweise einmal wirklich verfluchte. Er wäre jetzt lieber wo ganz anders.
 

Sie aalte sich regelrecht in seinem Blick und schien gerade äußerst ansprechend und attraktiv für ihn aussehen zu wollen. Zumindest interpretierte er so ihre Gebärden, die sie gerade veranstaltete. Zum Schluss hatte sie sogar angefangen lasziv ihre Weste auszuziehen, worauf ungeniert ihr Top folgte, was sie ihm einfach auf den Schoß warf. Iruka jedoch blieb knallhart. Der Lehrer hatte soeben beschlossen seine Desinfektionsarbeit auf seine Augen ausweiten, sonst würde er das Bild nie wieder loswerden.

"Hmmm ... Respekt! Nicht viele wiederstehen solch einer Versuchung. Aber damit habe ich schon gerechnet." Die Frau war offensichtlich reichlich von sich überzeugt. Denn sie saß nun eingebildet ihre Fingernägel betrachtend vor ihm und hatte einen Arm unter ihre Brust gelegt, während sie den, an dem sie ihre Fingernägel inspizierte, darauf abstützte.
 

"Da werde ich wohl andere Geschütze auffahren müssen."

Durch den Satz hob sich eine Augenbraue von Iruka, damit er sie fragend, sowie zornig mustern konnte. Sie jedoch schenkte ihm einen überhebliches, aber nicht weniger hinterhältiges Grinsen von der Seite, was nichts Gutes bedeuten konnte. Keinen Augenblick später schmiss sie auch noch den Rest von seinem Schreibtisch und ließ sich nach hinten fallen, während sie betont Sexy seinen Namen schon beinahe schnurrte.

Sich räkelnd, präsentierte sie sich dem Lehrer, der stocksteif dort saß und für einen Augenblick nicht wusste, was er denken sollte. Nachdem er aber eine Hand an seiner Brust spürte, fuhr er von seinem Stuhl so schnell hoch, dass dieser hintenüberkippte und polternd auf dem Boden landete.

"Du ... du ...!" Iruka blieben alle Beschimpfungen im Halse stecken und drohten seine Kehle zu bersten. Es war beinahe so, wie als wenn gefühlte 500 Menschen gleichzeitig durch eine kleine Tür wollten.

"Aber Iruka-sensei ... sie wollen es doch ..." Schnurrte die Frau, wechselte dabei jedoch ihren gerade noch möglichst anturnenden Ausdruck zu einem bösen Hinterhältigen.
 

Er kam nicht weit mit seinen Gedanken, da er zügige Schritte aus dem Flur vernahm, die direkt auf diesen Raum zuhielten. Dadurch, kurz von der Frau abgelenkt, blickte er zur Tür. Genau das war sein Fehler. Er wusste nicht wie, aber es ging schneller als er reagieren konnte.

Sie hatte es irgendwie geschafft sich mit Schwung so zu drehen, dass sie ihre Beine um seine Hüfte legen konnte, ihm noch, während sie ihn am Kragen hinunter zog, seine Weste zu öffnen und ihn mit nach hinten zu reißen, so dass er nun über sie gebeugt da stand. Wenigstens hatte er sich noch rechtzeitig mit den Händen an seinem Tisch abgefangen können, bevor er regelrecht auf ihr gelandet wäre.

Kurz trafen sich ihre Blicke. Irukas Überraschter und ihr Böser, dann veränderte sich aber schon gleich ihre Mimik zu der eines leidenden Opfers. Genau in dem Moment kam Genma um die Ecke, was Iruka an seiner besorgten Stimme erkennen konnte.
 

"Iruka, ich habe was Krachen gehört, ist..."

"Nein! Lass mich los! Ich will das nicht! HILFE!" Schrie Meri wie am Spieß und begann sich gegen den perplexen Iruka zu wehren, der sich gar nicht bewegte, sondern einfach nur geschockt auf die Frau unter sich starrte, die gerade eine bühnenreife Vorstellung abgab, für die man sogar noch Eintritt nehmen konnte.

Sie strampelte und versuchte ihn wegzudrücken, wobei sie nicht wirklich Kraft einsetzte, noch dazu kullerten auf einmal Tränen über ihre Wangen, als wenn der Lehrer ihr gerade wer weiß was angetan hätte.

Echt filmreif.
 

Wie in Zeitlupe drehte der Lehrer seinen Kopf zur Tür, ehe sein Blick auf den überrascht wirkenden Genma blickte, der sich nicht entscheiden konnte, wen er zuerst anstarren sollte.

"I ... ruka..."

Der sprachlos ausgesprochene Name, lies den angesprochenen Lehrer hochfahren, ehe er knallrot, vor Scham und vor Wut einen schnellen Schritt vom Schreibtisch zurück trat.

Als wäre es die beste Fluchtmöglichkeit, schob Meri sich von Irukas Schreibtisch, schnappte sich ihre Klamotten, die neben dem Tisch gerutscht waren, sowie zu Irukas Füßen lagen und eilte verheult an Genmas Seite, wo sie sich hinter ihm versteckte.

"G ... Genma, das ist nicht so, ... wie es aussieht." Versuchte Iruka sich direkt herauszureden, aber Genma unterband seine Worte mit einer harschen Geste. Dem Lehrer rutschte regelrecht das Herz in die Hose. Es war alles aus. Sein Ruf war ruiniert. Er konnte sich nur noch ein Loch suchen und darin verschwinden, oder aber sich das Leben nehmen, wenn sich jetzt noch herumsprechen würde, dass er ein Gewaltverbrecher war und versucht hatte eine Frau zu verge ... nein, er wollte lieber nicht weiterdenken. Das war einfach zu grausam. Panisch betrachtete er Genma, der ihn immer noch mit einem Blick Maß, als würde er ihn studieren. Es dauerte auch noch einige geschlagene Sekunden in denen Meri sich eng an den dunkelblonden drückte und versuchte Schutz zu finden, doch dann durchbrach Genmas harte Stimme die Stille und das gespielte Schluchzen der Frau.

"Was hat das zu bedeuten?"

"E ... Er ... wollte mich ... er wollte sich an mir ver ... vergehen." Heulte sie wie ein weinerliches Kind, das dadurch eigentlich viel Mitleid bekommen müsste und jeden Beschützerinstinkt wecken sollte, egal wie klein er doch war.

"Das meinte ich eigentlich nicht.", kam es etwas genervt von dem spezial Jounin, während seine Augen auf einmal hart auf der Frau lagen.
 

"Aber das ist doch offensichtlich..." Ihre Augen weiteten sich geschockt, als könne sie es nicht glauben, dass Genma das alles in Frage stellte.

"Offensichtlich ist hier etwas ganz anderes los.", kam es nun überraschenderweise anscheinend wissend von dem Mann.

"Huh?" Nun war auch Iruka baff. Er starrte zwischen den Beiden hin und her und wusste nun nicht mehr so recht, was er denken sollte.

"Was für ein Spiel treibst du falsche Schlange wieder?" Nun sah die Frau gänzlich geschockt aus. Mit der Frage hatte sie wohl nicht gerechnet, genauso wenig wie Iruka.

"Dein Theater kannst du versuchen wen anderes aufzuschwatzen. Iruka würde so etwas niemals tun. Er ist die personifizierte Freundlichkeit und Aufopferungsbereitschaft. Das, was du ihm anheften möchtest, gibt es nicht einmal in seinem Vokabular." Harte Worte, aber wahr.

Iruka war fassungslos. Eben hatte er noch gedacht, sein letztes Stündlein habe geschlagen und nun drehte sich alles einmal um 180 Grad zu seinen Gunsten.
 

"Aber er hat...", versuchte sie es noch ein letztes Mal.

"Nicht er, du hast! Glaubst du etwa, dass ich diese einfachen Spuren nicht erkenne? Ich bin spezial Jounin und für Spionage Ausgebildet. Hallo! Sowas sehe ich ohne hinzugucken. Außerdem kenne ich Iruka schon so lange und ich kenne deine Geschichten. Einen einfachen Shinobi hättest du damit hinters Licht führen können, aber nicht mich. Wobei es selbst damit schwer geworden wäre, da Iruka einen sehr guten Ruf in dieser Stadt hat. Pech für dich Schätzchen." Nach dieser Ansage schubste die Frau den Mann wütend von sich, obwohl sie diejenige gewesen war, die sich an ihn dran gepresst hatte und begann ihn wüst zu beschimpfen.

Genma jedoch ließ alles gekonnt an sich abprallen, als würde sie ihn mit Wattebäuschchen bewerfen. Total ruhig stand er da, mit den Händen in seinen Hosentaschen und schob seinen Senbon von einer Seite seines Mundes in die Andere. Selbst als die Frau darauf die Waffe noch wütend aus seinem Mund riss und sie weg warf, schien er alles zu ignorieren.
 

Als sie letztendlich einsah, dass alles Toben und Schimpfen nichts brachte, zog sie sich wütend ihr Top über und stürmte, nachdem sie beide Männer noch mit einem tödlichen Blick durchbohrt hatte, davon.

Genma blickte ihr noch eine Weile hinterher, ehe er auf Iruka zu ging und sich ein neues Senbon in den Mund schob, das er von irgendwoher gezaubert hatte.
 

///Rückblick Ende.///
 


 

Iruka war Genma so dankbar gewesen. Irgendwie war es auch sehr amüsant gewesen, sie so aufgebracht zu sehen und es war eine kleine Wiedergutmachung. Ja, beinahe schon Genugtuung, dass sie so eine Abreibung von dem spezial Jounin bekommen hatte. Dennoch brodelte in Iruka so eine Wut auf die Frau, die war schon nicht mehr in Worte zu fassen.

Er hatte mit Genma darüber gesprochen. Der Mann hatte ihm, als er ihm beim Aufräumen geholfen hatte, erzählt, dass sie schon auf einer der letzteren Missionen mit Kakashi Stress gemacht hatte. Zumindest habe er das aus Kakashis Worten selbst herausgehört.

Sie habe, sich merkwürdig benommen, als Yamato mit Kakashi geredet hatte. Genma war der Meinung, dass die Frau eifersüchtig auf jeden war, der dem Silberhaarigen wohl zu nahe kam. Iruka hatte dem nichts mehr entgegen zu setzen. Immerhin drängelte sie sich in Kakashis Leben, als würde er schon ihr gehören.

Auch die Tatsache, dass sie versucht hatte Irukas Ruf zu beschmutzen und ihm zu schaden, zeigte wieder, wie sehr sie versuchte alle anderen in Kakashis Augen schmutzig zu machen, bis nur noch sie in einem hellen Licht erstrahlt und er sie wohl wählen müsse.
 

Iruka schnaubte verächtlich. Sein Tag war jedenfalls hinüber gewesen. Was wagte sich dieses elende Frauenzimmer eigentlich? Er sollte noch besser auf der Hut sein, die Frau ging wirklich über Leichen.

Was wäre denn, wenn nicht Genma, sondern seine anderen Kollegen oder noch schlimmer, Kolleginnen in der Tür gestanden hätten? Wahrscheinlich wäre er jetzt schon das Stadtgespräch höchstpersönlich. Sie würden ihn aus der Akademie schmeißen, da man einen angeblichen Vergewaltiger ungern seine Kinder unterrichten ließ. Iruka konnte das natürlich verstehen, aber trotzdem, das war einfach reiner Rufmord.

Wieder steigerte sich die Wut in ihm, alleine, wenn er daran dachte, wie die falsche Schlange sich versuchte an Kakashi heranzuschmeißen. Iruka war nur zu froh, dass der Jounin nicht mit ihr auf Mission war, wer weiß, was sie da versucht hätte.

Womöglich dichtete sie ihm noch eine Schwangerschaft an die Backe, die gar nicht stimmte, nur um ihn irgendwie an sich zu binden.
 

Oder aber, sie sülzte ihn so zu, dass er gar nicht mehr anders konnte, als ...
 

Iruka merkte nicht, wie seine Bewegungen immer fester und schneller wurden, worauf ihn kurz darauf eine gequälte Stimme aus den Gedanken holte.

"Iru ... ka...Iruka...IRUKA!" Erst drang schäumendes leises abgehacktes Gurgeln und Husten zu ihm durch, ehe ein lauter klar zu vernehmender Schrei zu hören war. Der Lehrer stockte in seiner Tätigkeit, die er beinahe schon vergessen hatte.

Überrascht blinzelte er und schreckte zurück, wodurch er wieder grade auf einem Knie auf dem Boden saß und vor sich in die Badewanne guckte.

Vor ihm thronte eine Masse an Schaum, die schon beinahe ungläubig wirkte und dazwischen lugte irgendwo eine schwarze Nase, nasses verknotete weiß graues Fell und strubbelige dunkelgraue Haare hervor, die normal zu einer Mähne abstanden.
 

Shiba schielte Iruka wenig begeistert durch den Schaum an.

"Wenn du so weiter machst, habe ich bald kein Fell mehr!" Motzte der Hund, während Iruka den armen nahezu brutal durchgeschrubten Rüden anblickte.

"Dein Unschuldsblick hilft dir jetzt auch nicht!" Maulte es gleich aus dem Schaum weiter zu ihm hervor.

"Das tut mir leid Shiba, ich war wohl etwas zu sehr in Gedanken.", entschuldigte sich der Lehrer und seine Mimik entspannte sich wieder.

"Das habe ich gemerkt, du hast beinahe so laut geknurrt, dass man dich direkt als den neunten Ninken von Kakashi bezeichnen könnte. Wir könnten dich gleich ganz im Rudel eingliedern. Fehlt nur noch das passende Halsband.", motzte der Hund weiter.
 

Iruka hielt kurz die Luft an, war er etwa so in Gedanken gewesen, dass er nicht mal mitbekommen hatte, dass er angefangen hatte gefährlich zu knurren? Iruka schüttelte den Kopf, die Frau machte ihn wohl echt wahnsinnig.

Er sollte sich besser ablenken und nicht so viel auf diese dusselige Kuh geben.

Seufzend strich er sich mit einer Hand durchs Gesicht. Leider hatte er ganz vergessen, dass er in dieser noch den Schwamm hielt, mit dem er gerade Shiba drangsaliert hatte und patschte sich diesen dann nun selber ins Gesicht. Erschrocken fuhr er zusammen und starrte nun den Hund ebenfalls durch eine Masse an Schaum an, die sich dank des Schwammes in seinem Gesicht angesiedelt hatte.

"Jetzt sag mir nicht, du stehst auf solch dreckige Spielchen..." Der Blick des Hundes sprach Bände. Iruka ließ nun vor Schock den Schwamm fallen und sah den Hund entrüstet an.

"NEIN!", brüllte er schließlich los.

"Gut, man könnte es aber denken, wenn du deine Nase schon so tief in den Hundeschwamm steckst!" Shiba grinste schief und schloss zufrieden die Augen.
 

Irukas Gesicht verzog sich säuerlich, ehe er einfach die Brause nahm und auf kalt aufdrehte, so dass der Hund einen erschrockenes Fiepsen von sich gab, als wäre er ein frischgeborener Welpe, ehe er versuchte zu flüchten.

Hastig strampelte sich der Hund aus der Wanne heraus. Normal wäre er mit einem eleganten Sprung heraus gekommen, aber in der Panik, da das mollige warme Wasser plötzlich durch einen eiskalten Strahl ersetzt worden war, rutschte er beim Springen weg und kollidierte unbeholfen mit dem Wannenrand, über dem er sich dann eben einfach weniger elegant hinausstrampelte. Zufrieden hatte Iruka Shiba hinter sich verschwinden sehen, worauf er das Wasser ausstellte.

"Wolltest du mich umbringen?!" Shibas entsetzte Stimme hallte im Bad wieder.

"Strafe muss ein.", kam es trocken vom Lehrer.

"Na wenn das so ist." Shiba drehte sich kurz darauf um und kläffte einmal durch die Tür. Iruka hob eine Augenbraue und bedachte den Hund, der ihn nun schief angrinste, ehe sich eine braune dreckige Masse durch die Tür schob, die auf den armen Lehrer zu kam und sich freudig über die Schnauze leckte.

Dabei sahen ihn die treu doofen braunen Hundeaugen freudig an. Iruka schaffte es sich gerade noch halb aufzurichten, aber dieser Güterzug an Hund hielt unaufhaltsam auf ihn zu, wodurch der Chunin gerade nur noch schützend die Arme vor sich heben konnte.
 

"Bull, Bull! Nein! nein aus! Nein NICHT!" Iruka konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er von der Masse Hund, die fröhlich mit seinem Schweif wedelnd einfach auf ihn zu ging, sich auf die Hinterpfoten stellte, um ihm übers Gesicht zu lecken. Ohne Rücksicht wurde der arme Mann dadurch einfach mit in die Wanne gerissen. Da die Wanne halb voll gewesen war und der Rest nahezu von Schaum überflutet worden war, wurde das restliche Wasser nun auch noch aus der Wanne heraus gepresst. Der Anblick musste echt genial sein, eine Masse Hund, eine kleine Wanne und dazwischen irgendwo ein Chunin. Irgendwo...

"Bull..." Gurgelte Iruka und spuckte den Schaum aus, den er durch seinen plötzlichen Aufschrei in der Wanne nahezu inhaliert hatte.

Dem Hund schien es nicht zu stören. Er lutschte Iruka einfach die ganze weiße Pracht vom Gesicht.

Iruka war zu beschäftigt damit, nicht unter dem großen Tier zerquetscht zu werden, dass er sich total erschrak, als auf einmal ein kalter Wasserstrahl auf ihn traf, der sich aber gleich erwärmte, so dass er nur einmal zischend die Luft ausstieß.
 

Wütend drehte Iruka seinen Kopf und blickte in des grinsende Gesicht Kakashis, das etwas dreckig und geschafft wirkte, aber trotzdem einen hoch amüsierten Ausdruck aufwies.

"Maa, Iruka ... dass du mit vollem Körpereinsatz beim Baden dabei bist, war mir schon klar. Aber wäre da ein Bad alleine oder im Onsen nicht besser?" Iruka blinzelte nur, als würde er einen Geist sehen. Wo bitteschön kam der Kerl auf einmal her? Er war doch bis eben noch mit den Hunden alleine im Haus.

"Kaka ... shi ..." Irgendwie drang es noch nicht ganz zu ihm durch, was dem Jounin wohl auch auffallen musste, denn er öffnete seine Augen und bedachte nun Iruka mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht.

"So heiße ich?" Abwartend lagen die Augen des Jounins auf ihm, worauf er beinahe rot wurde. Irgendwie fühlte er sich so eiskalt erwischt, dabei wusste er nicht einmal bei was.
 

"Was,... wieso bist du hier?", brachte er schließlich fragend über die Lippen.

"Ich wohne hier?", kam einfach eine Gegenfrage in Begleitung eines verspielten Lächelns. Was ebenfalls seinen Beitrag zu Irukas Röte beitrug.

"Das weiß ich, ich mein nur...", stockte der Lehrer nun, aber Kakashi beantwortete da schon seine eigentliche Frage.

"Meine Mission hat nicht so lange gedauert. Ich hatte dir aber auch gesagt, dass es nicht so lange dauern wird." Mit einem Nicken unterstützte der Mann seine Aussage.

Iruka erinnerte sich. Ja, Kakashi hatte ihm das wirklich gesagt. "Stimmt." Mehr brachte er nicht heraus, was Kakashi aber nicht davon abhielt, beim Baden von Bull nun zu helfen, ohne dass er Iruka dabei bedachte, der immer noch halb unter dem Hund lag.
 

"Hey hey! Ich wollte nicht mit baden!", beschwerte sich der Lehrer gleich.

"Na wieso bist du dann mit ihm in der Wanne?" Kakashi grinste ihn schief an, worauf Iruka nur mürrisch das Gesicht verzog.

"Was kann ich dafür, dass diese Masse an Tier einen einfach umläuft und mitnimmt. Du solltest ihn auf Diät setzen." Das hatte Bull natürlich direkt verstanden, so schien es zumindest Iruka, denn der gerade noch fröhlich vor sich hinhechelnde Hund, sah ihn auf einmal entsetzt mit heraushängender Zunge an, als hätte man bei einem Film Pause gedrückt. Bulls Blick sprach Bände. Er sagte Iruka so viel wie "UM GOTTES WILLEN BITTE NICHT!" Jetzt wusste er zumindest, wie er den Hund kontrollieren konnte.

"Nein, keine Panik Bull, das war nicht so gemeint." Beruhigend strich Kakashi dem großen Rüden über den Rücken, der darauf wieder beruhigt anfing zu hecheln und seine Dusche genoss.

"Wir wollen doch nicht, dass du Iruka nicht mehr umwerfen kannst, oder dich nicht mehr auf Naruto setzen kannst, wenn er frech wird." Dann musste Kakashi lachen.
 

Iruka mochte das Lachen sehr. Es steckte regelrecht an, so dass er sich einen amüsierten Laut nicht verkneifen konnte. Zu seiner Verteidigung, schmierte Iruka jedoch dann Kakashi eine Ladung Schaum ins Gesicht, als sich dieser zu ihm zurückdrehte. Iruka wusste nicht wieso, aber er hatte einfach den Drang verspürt nun etwas herumzualbern und hatte diesen Drang einfach nach gegeben. Shiba, Bull und zum Schluss Kakashis Erscheinen hatten Irukas Schlechte Laune beinahe sofort verdrängt.

Besonders das mit Schaum beschmierte Gesicht des Jounins war göttlich, wie er überrascht guckte und sich die weiße Pracht versuchte wegzuwischen.

"Willkommen zuhause." Brachte Iruka zwischen einem leisen Lachen hervor, was Kakashi mit einem amüsierten Schnauben beantwortete, sich dann aber zu Iruka hinüber beugte und ihm den Duschkopf über dem Kopf hielt, wodurch der Mann nun aussah wie ein begossener Pudel.

"Rache ist süß.", trällerte der Jounin fröhlich.
 

"Und wie eine Spirale!"Erweiterte Iruka den Satz, denn er hatte damit schon gerechnet. Mit einer schnellen Bewegung zog er Kakashi am, Kragen zu sich in die Wanne, der Mann jedoch konnte sich mit seinen Armen abfangen, wodurch er die Brause fallen ließ, die neben Iruka landete. Nun hing er halb über den Lehrer, während seine beiden Arme neben dem Chunin halb im Wasser verschwanden.

Sie waren sich plötzlich so nah, was Iruka es erst jetzt registrierte. Vorher hatte er nicht gedacht, sondern einfach gehandelt und jetzt lag er hier, während Bull noch immer halb auf ihm saß und sein Bad genoss, während Kakashi halb über ihm hockte und mit einem fragwürdigen Blick maß. Keiner sagte ein Wort, sie blickten sich nur an. Dieser Augenblick dauerte gefühlt eine Ewigkeit, eine Ewigkeit zumindest für Iruka, der den sich sehr wohl verändernden Blick Kakashis bemerkte. Er wurde nahezu weich, zu weich für Irukas Geschmack. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. Er konnte es regelrecht spüren, wie es sich seine Luftröhre emporquetschte. Was war das nur? Das jetzt gerade ... das war so ...
 

Wie automatisch bereitete sich Iruka auf das Kommende vor. Je näher ihm Kakashi kam, desto öfter glitt sein Blick zwischen den Augen und den Lippen des Jounins hin und her. Iruka wusste zwar schon, wie sie sich anfühlten, seine jetzige Frage war aber: Wie würden sie sich anfühlen, wenn er es noch genießen könnte?

Langsam senkten sich seine Augenlieder. Er fühlte sich gefangen, gefangen in der Anziehung, die Kakashi auf ihn ausübte. Er konnte nicht mehr anders, wollte es, es war so ein berauschendes Gefühl. Es riss ihn einfach mit. Ganz langsam hob er eine Hand, um sie quälend langsam an das störende Stück Stoff zu legen, dass immer noch Kakashis untere Gesichtshälfte bedeckte. Seine Finger kamen leicht zitternd an der Wange des Mannes an und strichen behutsam über den Rand des Stoffes, ehe seine Fingerkuppen sich langsam unter diesen schoben und begannen ihn hinunterzuziehen. Stück für Stück wurde die so helle Haut des Jounins frei gelegt. Es trennten sie nur noch in etwa 15 cm. 15 cm zu viel für Irukas Geschmack in diesem Moment. Er wollte den Mann jetzt küssen, wollte ihn schmecken. Er brauchte ihn jetzt.
 

Noch ehe Iruka die Maske ganz hinunterziehen konnte, schellte es auf einmal an der Tür.

Das laute penetrante Geräusch, dass in diesem intensiven Moment beinahe so laut in seinen Ohren dröhnte, als hätte jemand eine Kirchenglocke neben seinem Ohr schlagen lassen, riss den ganzen Moment im Bruchteil einer Sekunde in Stücke. Erschrocken hatte er seine Hand zurückgezogen, so als registrierte er erst jetzt, was er hier tat. Kakashi verdrehte genervt die Augen und zog sich seine Maske wieder gerade über, ehe er sich aus der Wanne abstieß und zur Badezimmertür ging.

"Entschuldigung Iruka ..."

Damit war der Mann auch gleich verschwunden.
 

Warum entschuldigte sich Kakashi und vor allem wofür?
 

Dass er ihn nun hier liegen ließ? Dass es im ungünstigen Moment schellte? Dass sie sich beinahe gekü...

Iruka schüttelte hastig den Kopf, nein, nein, das wollte er jetzt nicht mehr denken!

Seufzend ließ er sich in die Wanne zurückfallen. Mit beiden Händen fuhr er sich durch sein Gesicht. Was hatte er fast getan? Er konnte doch nicht so einem primitiven Drang nachgeben. Kakashi war ein MANN, Iruka war ein MANN, das ist doch nicht mehr normal! Das lag sicher an Meri, die bringt ihn komplett durcheinander! Ja genau das muss es sein. Iruka öffnete seine Augen einen Spalt, als er bemerkt hatte, dass sich der Hund auf seinem Schoß etwas bewegt hatte.

Treue, aber besorgte braune Augen lagen auf ihm.

Iruka hatte beinahe das Gefühl, dass der Hund ganz genau wusste was gerade los war. Er zweifelte nicht einmal an dem Gedanken, dennoch war es ihm ein wenig peinlich.
 

"Was?" Fauchte er etwas zu harsch für seinen Geschmack, worauf der Hund nur einmal erschrocken brummte.

"Tut mir leid, du kannst ja nichts dafür, dass meine Gefühlswelt gerade Kopf steht." Entschuldigend streichelte Iruka den großen Hund, der ihm darauf die Hand einmal abschleckte.

Iruka musste grinsen. Bull war schon ein sehr lieber Geselle, wenn er jemanden auf offener Straße erzählen würde, dass dies ein sehr lieber und friedlicher Hund war, würde derjenige ihm direkt den Vogel zeigen. Es würde ihm einfach keiner glauben.

Plötzlich vernahm Iruka Stimmen. Eine davon gehörte definitiv Kakashi und die andere gehörte jemanden, auf den er jetzt und vor allem auch für den Rest seines Lebens gut verzichten könnte.

Bis ins Bad hörte er die schleimige Stimme von Meri, wie sie versuchte Kakashi zu bezirzen.

"Guten Abend Hatake-san, ich habe mir gedacht, da ich einen guten Sake geschenkt bekommen habe, könnte ich sie fragen, ob sie nicht Lust hätten diesen mit mir zu trinken. Zu zweit macht es doch gleich viel mehr Spaß." Iruka bekam gerade echt das Kotzen.
 

"Ich habe nicht wirklich Lust, nein danke, außerdem bin ich beschäftigt." Kam die dunkle und leicht genervte Stimme von dem Silberhaarigen, worauf der Lehrer leicht grinsen musste, dass ihm aber gleich wieder aus dem Gesicht wich, bei dem, was er als nächstes hörte.

"Schade, ich dachte, wir könnten den schönen Abend von letztens wiederholen, immerhin ging er doch ganz gut für uns Beide aus." Iruka konnte sich förmlich vorstellen, wie ihre langen dünnen Finger gerade über Kakashis Brust strichen und versuchten ihn umzustimmen. Iruka wurde schlecht, er wollte es nicht weiter mit anhören. Er wollte hier einfach nur noch weg. In seinem Kopf kreiste alles. Er bekam das weitere Gespräch auch nicht mehr mit, da er so viel Lärm machte, was durch das unkontrollierte überschwappen der Badewanne verursacht wurde, als er sich hinauskämpfte. Leider war sein linkes Bein eingeschlafen, da Bull darauf gesessen hatte, wodurch er etwas merkwürdig lief, was ihm aber reichlich egal war.

Er wollte nur noch raus aus dem Bad und rein in sein Zimmer, welches im oberen Stock lag.

Als er das Bad verließ und in den Flur stürmte, lag sein Blick kurz auf die zwei Personen im Flur. Es hatte ihm der kurze Anblick schon wieder gereicht, in dem sich Meri an Kakashi presste und ihn versuchte mit ihren Reizen zu bezirzen. Fluchtartig drehte er sich um und zog eine wahre Spur an Schaum und Wasser den ganzen Flur entlang hinter sich her, bis er die Treppe hinauf humpelte.
 

"Iruka!" Hörte er noch die aufgebrachte Stimme hinter sich, die zu Kakashi gehörte.

"Lassen sie ihn nur Hatake-san. Er sieht reichlich abgenutzt aus. Am besten sollten sie ihn gar nicht beachten. Lassen sie uns lie ..." Bis dahin hatte Iruka noch alles mitbekommen, dann hatte er seine Zimmertür hinter sich zugeworfen und lehnte sich dagegen.

Warum verfolgte ihn dieses Biest nur? Konnte sie nicht einfach verschwinden? Und vor allem, von was für einen Abend redete sie?

Iruka kam nicht weit mit seinen Gedanken, als es auf einmal leise an seiner Tür klopfte.

"Iruka?" Das war Kakashis Stimme, sie klang reichlich besorgt.

"Iruka, was ist los?"

"Geh weg!" Rief er über seine Schultern zu Tür, ehe er sie abschloss. Nicht dass es Kakashi davon abgehalten hätte ihm zu folgen. Der Jounin wäre schneller in dem Raum, als jemand hätte Ramen sagen können. Es sollte nur als Zeichen dienen, dass er jetzt seine Ruhe haben wollte.

Offensichtlich verstand Kakashi diese Geste auch, denn keinen Moment später hörte er ein Schleifen an der Tür, wie als wenn jemand seine Hand an ihr hinunterfahren ließ.

"Ich bin unten, wenn du was brauchst ..." Hörte er noch die leicht geknickt wirkende Stimme, ehe sich der Mann von seiner Tür entfernte und Iruka das leichte knarren der Treppe hörte.
 

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So, das war es auch wieder. Nochmals bitte um Entschuldigung. Die Nacht war leider wirklich sehr lang gewesen.

Ich hoffe doch, es hat euch dennoch gefallen und ihr hattet euren Spaß. :)

Ich würde gerne eure Meinung zu Meri wissen. xD Wenn ihr dafür Zeit habt, lasst mir doch etwas da. :P

Ansonsten sage ich, man liest sich nächste Woche und ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 21: Unruhe

Möp
 

So, ich muss erst einmal etwas loswerden. Ich habe alle Prüfungen bestanden und habe nun meinen Bachelor. Jippie! *Konfettiwerf*Ich bin so froh, dass das nun vorbei ist. Jetzt habe ich wieder mehr Zeit hierfür. :)

Eigentlich hatte ich vor noch einen OS am 15 hochzuladen, aber der ist aufgrund vieles Papierkrams, eines Containers voll mit Stress und dem Passierschein A38 leider nicht fertig geworden. Mal sehen, ob ich den noch die nächsten Tage fertig bekomme. :)
 

Ich danke allen sehr, die diese FF lesen und schon so lange durchgehalten haben. Ich hoffe, ihr werdet sie auch noch bis zum Ende verfolgen. Die Beiden machen es einem auch nicht immer einfach. Trotzdem habe ich sehr viel Spaß an dieser Story und werde sie definitiv beenden. Also hoffe ich doch, wir werden uns noch ein Weilchen lesen.
 

Tut mir leid, dass ich erst wieder etwas später gepostet habe, aber ich war noch auf der Connichi und musste aus Kassel zurückkommen. Das war ein Tag. Phu. Aber sehr toll. :)
 

So, nun genug Blabla. Ich wünsche euch mal viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 21: Unruhe
 

Iruka war den restlichen Abend nicht mehr aus seinem Zimmer rausgekommen. Na gut, einmal kurz, um sich im Bad fertig zu machen, ansonsten hatte er sich aber wirklich nicht mehr blicken lassen.

Als er das Bad betreten hatte, war dieses schon wieder gereinigt worden. Musste wohl Kakashi gemacht haben, immerhin hatte Iruka einige verdächtige Geräusche vernommen, die darauf hingedeutet hatten, dass dieser im Bad gearbeitet hatte. Zu seinem Glück, denn so musste er es nicht mehr machen.
 

Wo Kakashi nun war, konnte Iruka nicht sagen. Er hatte zumindest laut und deutlich gehört, wie der Silberhaarige die Haustür geöffnet hatte und aus ihr verschwunden war. Nun ja, er hatte nicht wirklich heraushören können, dass der Jounin wirklich das Gelände verlassen hatte. Pakkuns Stimme jedoch war zu deutlich gewesen, als er den Mann fragte, wo er schon wieder hin wollte und dieser nur trocken meinte, er müsse sich noch mit jemanden treffen.

Irukas Gedanken waren nach dieser Aussage wüst hin und her geglitten. Hatte sich Kakashi etwa mit der Schreckschraube verabredet und hatte ein Date? War das der Grund, warum er ihm so schnell zu seinem Zimmer hatte folgen können? Hatte er sie wirklich mit einem Versprechen sich mit ihr zu treffen abwimmeln können? War er auf ihre Einladung vorhin eingegangen und würde nun die Sakeflasche mit ihr trinken? Was würde passieren, wenn er betrunken war? Würde er ihren Reizen erliegen? Iruka war beinahe durchgedreht bei der Menge an Fragen, die über ihn hineingerochen waren. Sein Kopf kreierte gerade die wüstesten Geschichten, die er sich nur ausmalen könnte. Um sich abzulenken und die Chance zu nutzen, dass Kakashi nicht mehr im Haus war, war er eben kurz ins Bad verschwunden und hatte sich fertig gemacht. Jetzt lief er in einer bequemen schwarzen Jogginghose herum und trug dazu ein etwas weiteres blaues Schlafshirt, das ihm sicher ein bis zwei Nummern zu groß war. Iruka mochte es eben immer gemütlich, wenn er sich entspannen wollte und was war gemütlicher als irgendwelche alten Schlabberklamotten.
 

Inzwischen lag er bei sich auf dem Bett. Eigentlich hatte er beschlossen jetzt schlafen zu gehen, aber der Fakt, dass Kakashi sich mit "jemanden" treffen wollte, ging ihm nicht mehr aus den Kopf.

Mit WEM verflucht nochmal wollte der Kerl sich bitte treffen?

Iruka machte die Vorstellung wahnsinnig, dass es sich womöglich dabei um dieses aufdringliche Frauenzimmer handeln konnte. Am liebsten würde er direkt hinterher eilen, aber er konnte doch nun nicht noch damit anfangen den Trottel nachzustellen. Außerdem hatte er das schon hinter sich und wurde dabei noch erwischt.

Seufzend wandte er sich von einer Seite des Bettes zur anderen und versuchte eine entspannende Position zu finden. Keine wollte ihm so wirklich gefallen. In jeder fühlte er sich so, als würde er die Akrobatik seines Lebens machen, obwohl er eigentlich nur wie ein toter Fisch da lag. Naja, zappeln tat er ja auch schon fast genauso.

Ja, er war nervös und wusste nicht wohin mit sich. Er fand einfach keine Ruhe.

Sich zwingend, endlich Ruhe zu finden, drehte Iruka sich auf den Rücken und atmete einmal tief ein und aus, so als wolle er damit deutlich machen, dass er jetzt endlich schlafen wollte.

Totenstill herrschte im Raum. Nur der kleine Wecker war zu hören, dessen sehr leise Geräusche das Fortschreiten des Sekundenzeigers verkündeten.
 

Tik ...Tak ...Tik ...Tak ...
 

Irukas rechtes Augenlied begann zu zucken und sein Gesicht verzog sich langsam von neutral zu gequält. Wie als würde es sich steigern, sah er auf einmal Kakashi mit Meri zusammen lachend in einer Bar, danach fröhlich schäkernd gut angetrunken die Straßen entlang torkeln und anschließend in Meris Wohnung verschwinden. Weiß Gott wo die Frau lebte. Wahrscheinlich gleich im passenden Viertel.

"Ich halte es nicht aus!" Mit einem mal riss Iruka seine Augen auf, warf seine dünne Decke beiseite und stand auf. Barfuß und so wie er war, riss er seine Zimmertür auf und stapfte durch den Flur.

Er zog sich nicht einmal die Schuhe an. Alles ignorierend lief er einfach so zur Haustür, hatte sich aber vorher noch den Schüssel von der Kommode geschnappt und riss dann die Tür auf.

Kühle Nachtluft schlug ihm entgegen. Es war schon stockdunkel, was heißen musste, dass es schon nach 23 Uhr war. Trotzdem war überall noch die Straßenbeleuchtung an und er konnte den ein oder anderen Fußgänger auf den Straßen erkennen.
 

Er dachte nicht mal mehr daran, dass er seine Schlafsachen trug. Es war ihm gerade auch total egal. Er musste einfach wissen, was Kakashi machte und hoffe inständig, dass er nicht mit Meri unterwegs war.

So schnell er konnte huschte er durch die Straßen. Von Dach zu Dach, über einen Zaun und weiter durch diverse Wege. Erst unterwegs war ihm aufgefallen, dass er nicht einmal wusste, wo er suchen sollte. Wie automatisch hatten ihn einfach seine Beine zu Yamatos Wohnung geleitet. Vielleicht war Kakashi ja hier.

Doch als er dort ankam, hatte er durch den Fensterspalt sehen können, das Yamato nur fröhlich vor sich hinschlummerte. Hier war Kakashi also nicht, da wollte er den Braunhaarigen nicht weiter stören, immerhin wurde er schon oft genug drangsaliert.
 

Einmal quer durch die Stadt, lief er zu Gai.

Der Jounin schien aber nicht zuhause zu sein, da es in dessen Wohnung stock finster war und er nicht einmal den leisesten Laut vernahm.

Überlegend stand er auf dem Dach von Gais Wohnung. Da der Jounin direkt unter diesem wohnte, hatte es Iruka sehr leicht, um zu den Mann zu kommen.

"Hmmm ..." Überlegend und leicht nervös von einem Bein aufs andere wippend, fielen ihm nicht mehr viele Personen ein, mit denen Kakashi groß zu tun hatte.

Da wären nur noch Tsunade, Jiraiya, Genma, Asuma, Kurenai, Naruto und Sakura. Das waren so die engsten Freunde des Jounins, zumindest glaubte er das. Kakashi könnte natürlich überall sein. Wer sagte denn, dass er sich nicht noch mit jemand anderes traf, womöglich mit ...

Hastig schüttelte er den Kopf, den Namen wollte er jetzt nicht mehr im Kopf haben, also entschied er sich erst einmal bei Tsunade nachzuschauen, vielleicht musste er noch etwas mit ihr klären, wegen der Mission.

Aber auch dort war er nicht. Das einzige was Iruka hatte vernehmen können war das Geschrei der Blonden, wie sie offensichtlich einen bemitleidenswerten Besucher anmotzte, der offensichtlich schon wieder etwas angestellt hatte. Als er dann auch noch Jiraiyas Stimme hörte, drehte er abrupt wieder um und entfernte sich vom Gebäude. Wie aufs Wort flog genau in dem Moment Tsunades Stuhl aus dem Fenster. Das wievielte mal war dies nun? Iruka glaubte alleine in diesem Monat hatte sie ihn schon 6 mal rausgeworfen. Das der das irgendwie noch überlebt hatte, war echt ein Wunder. Gut, das arme teil sah reichlich demoliert aus.
 

Zumindest war der Jounin nicht hier, das wusste er einfach.

Kurz ließ er seinen Kopf über das nächtliche Konoha gleiten. In einigen Fenstern brannte noch Licht, was bedeutete, dass dort offensichtlich noch Bewohner wach waren. In anderen waren schon die Vorhänge vorgezogen, um sich von ungewünschten Beobachtern nicht im Schlaf stören zu lassen.

Konoha war so friedlich bei Nacht. Nichts, wirklich Nichts deutete darauf hin, dass jeder Zeit irgendetwas passieren konnte. Irukas Blick glitt weiter und blieb an einem Gebäude hängen, dass er nur zu gut kannte. In diesem Gebäude lag Kurenais Wohnung und in ihrem Wohnzimmer brannte noch Licht. Ohne zu zögern sprang er los und eilte zum besagten Gebäude. Gekonnt setzte er zum letzten Sprung an, der ihn vom Dach befördern sollte, damit er unten durch die Haustür in das Gebäude gelangen konnte. Schließlich wollte er nicht wie ein Spanner wirken, indem er wie Kakashi einfach dreist durchs Fenster in die Gebäude herein kam. Keine Sekunde zu früh, hielt ihn eine Stimme auf, deren dunklen Ton er nur zu gut hören konnte.
 

"Hey, wohin des Weges?" Erschrocken hielt er strauchelnd inne, da er gerade hatte springen wollen und drehte sich zur Stimme um, nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte.

Keine 5 Meter hinter ihm auf dem Dach hockte ein Mann, der ihn fragend mit neutralem Blick ansah.

Iruka konnte nicht viel erkennen, da der Mann mit dem Rücken zur fast vollen Mondscheibe hockte, wodurch der Unbekannte eher im Schatten lag. Der Lehrer jedoch konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es sich um niemand anderes als Asuma handeln musste.

"Oh hallo Asuma-sensei.", begrüßte er ihn gleich höflich.

"Lass doch endlich die Anrede weg, wir sind Freunde Iruka. Außerdem ist es irgendwie merkwürdig, wenn ich dich so anreden darf und du nicht.", seufzte der Ältere.

"Tut mir leid. Gewohnheit." Iruka schien etwas verlegen und kratzte sich leicht hilflos am Hinterkopf. Irgendwie beruhigte sich gerade erst einmal wieder sein Herz.

"Suchst du etwas bestimmtes?" Er konnte den Fragenden Blick regelrecht spüren, der nun auf ihm lag.

"Ja,... ich meine... nein, doch... naja, irgendwie schon.", stammelte er nervös vor sich hin. Ihm war die ganze Sache nun doch etwas peinlich.

Iruka konnte beinahe schon riechen, wie Asuma fragend eine Augenbraue hob und ihn ansah, dazu musste er nicht einmal selber in das Gesicht des Mannes blicken können. Er selber hätte nämlich nicht anders reagiert. Kurz herrschte Stille. Iruka konnte auf einmal etwas im Dunkeln glühen sehen, was eindeutig von einer Zigarette her kam, doch dann stieß der Mann die Luft wieder aus, mit der sich eine nicht gerade kleine Rauchwolke aus seiner Lunge in die Freiheit entließ.
 

"Und das führt dich zu Kurenai?", fragte der Jounin schließlich.

"Ja, ich wollte sie etwas fragen, als ich von weiten gesehen habe, dass sie wohl noch wach ist."

Iruka sah kurz wieder nach oben zum Wohnzimmerfenster, aus dem immer noch das Licht schien, ehe er wieder zu Asuma blickte.

"Und wobei soll sie dir helfen? Hast du etwas verloren?", fragte der Mann.

"Nun ja, weißt du ..." Irukas Augen lagen auf den anderen Mann, der sich nun aufrichtete und mit einem kleinen Sprung plötzlich bei ihm stand.

Er beobachtete, wie der Jounin erneut einen Zug seiner Zigarette nahm und ihn, zu Irukas Wohl, in die Richtung ausblies, in der der leichte Wind ihn nicht zu ihm tragen würde.

"Wolltest du nicht aufhören?", versuchte er vom Thema abzulenken und deutete auf die Zigarette, worauf Asuma sie kurz fragend betrachtete, während er sie in der Hand hielt und sich anschließend wieder in den Mund schob.

"Tja, die Sucht. Das ist mein kleines Laster. Kurenai darf es nur nicht bemerken." Er grinste.

"Du weißt, dass man es riechen kann, wenn du geraucht hast?" Irukas Blick sprach Bände.

"Ja, aber wenn ich den ganzen Tag mit einem Raucher unterwegs bin, habe ich eine Ausrede."Ein breites Grinsen begegnete ihm.
 

Iruka schüttelte innerlich den Kopf. Diese Jounins sind einfach unmöglich.

"Aber nun sag mal lieber, was du suchst, vielleicht kann ich dir helfen.", kam gleich wieder das Thema zur Geltung und Iruka wusste, dass er sich nicht mehr rausreden konnte. Noch dazu spürte er den abwartenden Blick auf sich.

"Nun ja, ich suche Kakashi, öhm ... ich soll ihm etwas ausrichten.", versuchte er plausibel rüberzubringen.

"In Schlafzeug und barfuß ..." Iruka wurde kurz rot, als er die trockene ungläubige Feststellung hörte.

"Öhm ja, es ist wichtig, deswegen bin ich auch gleich so los." Er hoffte, dass Asuma diese kleine Notlüge schlucken würde, doch irgendwas sagte ihm, dass der Jounin ihm nicht glaubte.

Trotzdem brummte der Mann kurz, als habe er verstanden und schien zu überlegen.

"Ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Warst du schon bei Yamato oder Gai? Gai meinte zumindest vor 2 Tagen, dass bald das neue Duell anstand, vielleicht tragen sie es ja schon aus." Überlegend sah der Mann kurz zur Seite und nahm noch einen Zug seiner Zigarette.

Iruka nickte unterdessen verstehend.

"Bei Yamato war ich schon, der schläft und bei Gai ist niemand zuhause. Vielleicht sind sie wirklich unterwegs."

Nachdenklich sah er Asuma an, der genoss aber nur gelassen einen weiteren Zug seiner Zigarette.

Es herrschte einige Sekunden Stille, bis sich auf einmal eine Stimme zu Wort meldete, die eindeutig nicht von Asuma kam.
 

"Warst du schon am Denkmal?" Iruka konnte sehen, wie Asuma beinahe seine Zigarette erschrocken verschluckte. Sie dann aber doch sofort aus dem Mund fallen ließ und sie hastig austrat, indem er sie auf dem Ziegeldach mit seinem rechten Fuß zerrieb. Fragend drehte er seinen Kopf und blickte nun hoch zum Wohnzimmerfenster, das ein kleines Gitter vor sich hatte, so als wäre ein kleiner Balkon angedeutet worden. An genau diesem befanden sich auch Kurenais geliebte Blumen. Auf dem Gitter abgestützt, im dünnem Morgenmantel, lehnte Kurenai und grinste zu ihnen hinunter.
 

"Öhm,... Hallo Schatz."
 

Begrüßte Asuma sie. Kurenai schien ihn aber zu ignorieren und wandte sich weiter an Iruka.

"Geh mal zum Denkmal Iruka. Der hängt sicher wieder dort rum."

Wie als müsse Iruka die Worte erst verstehen, brauchte er eine geschlagene Sekunde, um sich zu ordnen, ehe er sich hätte Ohrfeigen können, warum er nicht gleich daran gedacht hatte.

"Hallo Kurenai-sensei. Danke, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich mache mich gleich auf den Weg. Eine schöne Nacht noch." Iruka wollte jetzt bloß hier weg, Asuma tat ihm leid, da wurde er auf frischer Tat ertappt, aber Iruka hatte jetzt einfach andere Sorgen. Er hoffte inständig, dass der Jounin dort war.

Im Hintergrund konnte er noch hören, wie Kurenai ihm nachrief, dass er sie auch duzen konnte und wie sie Asuma etwas zu lieb ansprach, als dass es echt sein könnte.
 


 

Hastig sprang er über die Dächer zum Park, in dem auch der Friedhof lag und das Heldendenkmal stand. Innerlich betete er, dass der Jounin dort war.

Zügig trugen ihn seine Füße über die Dächer der Stadt. An seinen nackten Sohlen spürten er die raue Oberfläche der Ziegel, über die er sprintete und irgendwie rief es Erinnerungen in ihm wach. Damals als Kind war er auch oft barfuß unterwegs gewesen. Als Waise hatte er eben nicht immer viel für sich alleine gehabt und oft geriet er auch schon einmal in Schwierigkeiten, die ihn einiges an Hab und Gut gekostet hatten. Trotzdem hatte er sich nicht unterkriegen lassen. Heute wusste er aber warum er die Schwierigkeiten provoziert hatte. Er hatte es aus dem selben Grund getan, aus dem Naruto all diese Streiche gespielt hatte und sich benommen hatte wie der Klassenclown. Er wollte gesehen und akzeptiert werden. Als er seine Familie verloren hatte, war niemand mehr da, der sich um ihn hatte kümmern wollen, beziehungsweise sich für ihn interessiert hatte. Es hatte auch einige Zeit gedauert, bis sich der dritte Hokage seiner angenommen hatte. Erst dadurch wurde ihm klar, dass er keinen Grund hatte sich so daneben zu benehmen und er hatte sich gebessert.
 

Er vermisste den alten Kauz. Er war für ihn wie ein Ziehvater gewesen. Er war immer für ihn da und hatte immer ein Ohr für ihn. Seit der Kyuubi das Dorf angegriffen hatte und Irukas Eltern gestorben waren, sowie auch die Frau von Hiruzen, hatten sie einige Zeit später irgendwie zueinander gefunden und unbewusst ein familiäres Verhältnis zueinander aufgebaut, so wie Iruka es zu Naruto aufgebaut hatte und umgekehrt.

Nur hatte sich mit den Jahren das Gefühl zu Naruto geändert. Früher hätte er gesagt, er wäre wie sein eigener Sohn. Heute passte die Bezeichnung kleiner Bruder wesentlich besser. Naruto fühlte dies wohl auch, denn nichts anderes las er in seinem Verhalten und der Junge hatte es ihm schon einmal gesagt. Iruka war da sehr stolz drauf.

Er würde niemals zulassen, dass Naruto in sein Verderben rennen würde. Der Junge war seine Familie, genauso auch Kakashi. Iruka errötete, als ihm der Name in den Sinn kam. Ja, Kakashi gehörte für ihn zur Familie und Familie hält zusammen und passt aufeinander auf.

Niemals würde Iruka zulassen, dass so eine schleimige falsche Person eine Hand an seinen Kakashi legte. Erneut errötete er und schüttelte einmal kurz seinen Kopf, so als wolle er den Gedanken vertreiben, den er schon längst gedacht hatte.
 

Er legte noch an Tempo zu und sprang schließlich zwischen einigen Bäumen herum, ehe er auf dem Kiesweg landete, der durch den Friedhof führte. Zum Glück war er es gewöhnt auf unebenen Grund zu laufen. Es machte ihm nichts aus.

Wie ein Schatten lief er an der Treppe vorbei, die hoch zu den akkurat angeordneten Gräbern führte, bis hin zu dem gesonderten Teil des Parks, in dem das Denkmal umrandet von Natur stand. Es war ein gepflegter Platz und Iruka konnte ihn schon von weitem erkennen.

Er bräuchte nur noch um eine Baumgruppe herum laufen und er könnte sehen, ob Kakashi hier war oder nicht.

Möglichst unbemerkt und leise entschied er sich aber, nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern geschützt durch seine Umgebung einen Blick zu riskieren, schließlich wollte er nicht, dass ihn jemand bemerkte und schon gar nicht Kakashi. Wie peinlich war das bitte, wenn er von dem Jounin entdeckt werden würde, den er gerade praktisch stalkte?!
 

Vorsichtig sprang er in die Krone eines Baumes und huschte von dort zur nächsten, bis er schließlich an einer günstigen Stelle ankam, von wo er ohne Probleme den Platz überblicken konnte.

Vorsichtig schob er die grünen Äste vor sich etwas hinunter, um bessere Sicht zu bekommen.

Nur der Mond und die in einiger Entfernung stehenden Laternen gaben dem Platz etwas Licht, so dunkel war es. Das Mondlicht tauchte alles in ein mysteriöses Silber. Nur die Parklaterne hielt mit ihrem warmen goldgelben Licht dagegen. Es wirkte beinahe wie ein ungleicher Kampf, der zwischen den zwei Lichtfarben ausgetragen wurde.

Direkt vor dem Gedenkstein hockte eine Person, mit dem Rücken zu Iruka. Es wirkte so, als würde das silberne Licht von dieser Person ausgehen. Als wäre sie der Ursprung des silbernen Lichtes, dass das schwache goldgelb der Laterne allmählich vom Platz zu vertreiben schien. Iruka konnte nicht anders. Er musste einfach die Luft anhalten, als die Person sich langsam aufrichtete und ihre Hände gewohnt schlaksig in die Hosentaschen steckte.

Seine Augen fuhren an der Gestalt auf und ab. Nur zu gut kannte er die Person, weshalb ihm auch ein riesiger Stein vom Herzen, der beinahe so groß war, wie einer der Köpfe der Hokage an der Felswand. Es war wirklich Kakashi und er war hier und nicht in den Armen dieses miesen Weibsbildes.

Der Lehrer stieß ein Seufzen aus und legte den Kopf in den Nacken, nur um kurz die Augen zu schließen und Dankeshymnen an Gott zu senden. Sein Innerstes begann sich wieder zu beruhigen, was einen wohltuenden Effekt mit sich zog.
 

Warum war er nicht selber darauf gekommen, dass Kakashi mit "er trifft sich noch mit jemanden", nicht irgendwen meinte, sondern seinen damaligen besten Freund.

Der Jounin ging ja jedesmal nach und vor einer Mission zum Gedenkstein, um mit seinem Freund zu sprechen. Soviel hatte Iruka schon mitbekommen, hatte er ihn doch des Öfteren hier selber mal angetroffen. Ja, auch Iruka besuchte das Denkmal oft, weil er auf dem Friedhof seine Eltern besuchte. Da lief er dem Jounin schon mal über den Weg. Aber anders als bei ihm, kam Kakashi regelmäßig hier hin. Es war wohl irgendwie so ein Ritual von ihm. Oft wenn viel passiert war trugen ihn anscheinend aber auch immer zwischendrin seine Beine hier her. Kakashi schien eh immer auf der Welle des Lebens schwimmen. Er machte immer alles so wie es ihm gerade passte und dabei ging er eben auch mal gerne auf dem Wege des Lebens verloren.

Unbemerkt schlich sich ein Lächeln auf Irukas Lippen. Ja, der Jounin war schon etwas besonderes in seinen Augen und er würde alles dafür tun, damit Meri ihn nicht in die Finger bekam. Auf einmal schoss Iruka sein Traum wieder ins Gedächtnis und anschließend die doch intimeren Momente, die er mit Kakashi schon geteilt hatte. Er hätte sich nicht gewundert, wenn der Baum gleich spontan in Flammen aufgegangen wäre, da er das Gefühl hatte, seine Wangen würden brennen. Eigentlich müsste die ganze Welt das leuchten seiner Wangen sehen, die schon eher signalrot leuchteten.
 

Wegen seiner plötzlich aufkommenden Gedanken presste er die Lippen fest aufeinander, als könnte er so verhindern, dass irgendetwas aus ihm heraus brach. Dabei wegen sich selber peinlich berührt, senkte er wieder seinen Kopf und blickte auf die Stelle, an der gerade noch Kakashi gestanden hatte, wo aber jetzt niemand mehr war.

Erschrocken fuhr ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Hastig blickte er sich um.

Wo war der Kerl hin? Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er verschwunden war. Ein schöner Shinobi war er, konnte er doch nicht einmal bei der Sache bleiben. Mussten seine Gedanken wieder Amok laufen und ihn hinterrücks überrennen? Warum hatte er keine Kontrolle über sich? Kakashi war sein bester Freund, na und? Kakashi war für ihn zwar etwas besonderes, aber das musste doch noch lange nichts heißen. Iruka versuchte sich wieder heraus zu reden, obwohl er ganz genau wusste, was er wollte und irgendwo tief in seinem Innern wusste er auch, dass er es nicht ewig verleugnen konnte. Er konnte nicht ewig davor weglaufen. Irgendwann würde es ihn eiskalt überrennen, die Frage war nur wann und in welchem Ausmaß. Man sagt nicht umsonst, dass alles was sich anstaut, auch irgendwann einmal überhand nimmt und hinaus will.
 

Immer noch suchten seine Augen das Gelände ab und versuchten einen Anhaltspunkt zu bekommen, in welche Richtung der Jounin verschwunden war.

Er streckte sich etwas weiter nach vorne, um auch nach rechts und links besser Ausschau halten zu können, aber da war auch nichts. Womöglich war der Jounin schon nach Hause gegangen. Nachdenklich kräuselte sich Irukas Stirn. Eine Frage hatte sich spontan in seinen Kopf gedrängt.
 

Was wenn nicht?
 

Vielleicht würde er sich ja jetzt noch mit Meri treffen. Als Iruka erneut nach links sah, in welche Richtung man das Gelände auf herkömmlichen Wege verlassen konnte, spürte er etwas im Nacken, dass nicht da sein sollte. Als wäre eine Präsenz bei ihm und die Luft dicker als vorher schon. Es fühlte sich regelrecht ertappt unangenehm an, so dass Iruka kurz zusammen zuckte und dann mit geweiteten Augen ganz langsam den Kopf nach rechts drehte.

Nachdem sein Kopf in die gewünschte Position gerückt war, verzogen sich auch Irukas Mundwinkel entsetzt und sein linkes Augenlied begann nervös zu zucken. Neben ihm hing doch tatsächlich der Kopf von Kakashi, der einfach stur geradeaus guckte und anscheinend auch die Umgebung beobachtete. Er hatte sein Stirnband hochgeschoben und schien die Umgebung zu untersuchen.
 

"Maa, gibt es hier etwas interessantes zu beobachten? Kann ich vielleicht mitmachen?" Nach den zwei Fragen, drehte Kakashi seinen Kopf mit einem spielerischen frechen Grinsen und geschlossenen Augen nach links und Iruka rutschte sein Herz und wer weiß was noch in die Hose.

Es dauerte eine geschlagene Sekunde, ehe der Lehrer verstand, was gerade los war und mit einem erschrockenen zittrigen nicht gerade sehr männlich wirkenden Laut zusammenfuhr, aufsprang und vom Baum gerutscht wäre. Nein, er war wirklich vom Baum gerutscht und drohte gerade mit dem Boden zu kollidieren, hätte er nicht auf einmal einen festen und sicheren Griff an seinem Fußgelenk gespürt.

Mit einem Ruck stoppte sein Fall und er hing kopfüber vom Baum. Durch den Ruck war ihm sein viel zu großes T-Shirt regelrecht um den Hals geflogen, so dass es sich nun einmal auf links um seine Arme und seinen Kopf gestülpt hatte.
 

Klipp und klar, er hang gerade Bauchfrau vom Baum und sah mehr als komisch aus.

"Nicht so hastig Iruka, du tust dir noch weh." Hörte er die belustigte Stimme des Jounins.

Panisch strampelnd, da er bemerkt hatte, wie dämlich er aussehen müsste, als hätte sich eine viel zu große Halskrause gegen ihn gewandt, versuchte er sein Shirt irgendwie wieder über seinen Bauch zu bekommen. Nachdem er es einigermaßen geschafft hatte, hing er einfach nur noch wie eine errötende Jungfrau an Ort und Stelle.
 

Als er dadurch endlich wieder den Jounin über sich erblicken konnte, der kopfüber am Baum stand und ihn hielt, bemerkte er den Blick des Mannes, der ihm etwas zu intensiv war.

"KAKASHI! WO GUCKST DU HIN?!", beschwerte er sich gleich.

"Ich guck dich an?", kam aber prompt die Gegenfrage.

"Das meine ich nicht! Ich meine, das ...wie!" Entrüstet blickte der Chunin den Jounin an, der immer noch keine Anstalten machte ihn loszulassen.

"Huh?" Fragend drehte der Jounin den Kopf leicht zur Seite, was beinahe schon wie ein irritierter Hund wirkte. Entweder verarschte ihn der Kerl und machte sich über ihn lustig, oder aber er wusste wirklich nicht, was Iruka meinte.
 

"Ach egal, lass mich endlich runter!", maulte er schließlich.

Mit einem Ruck wurde Iruka nach oben gezogen. Es ging alles auf einmal ganz schnell und er konnte nicht sagen, wie Kakashi es machte, aber er fühlte sich etwas herumgewirbelt.

Unerwartet spürte er auf einmal eine Hand, die seinen Rücken entlang glitt und seinen Oberkörper leicht aufrichtete, während eine andere sich in seine Kniekehlen legte. Keinen Augenblick später standen beide wieder auf festen Boden. Zumindest einer. Der andere, bei dem es sich um Iruka handelte, hing wie eine Maid in den Armen des Jounins und guckte reichlich irritiert aus der Wäsche.

So schnell er konnte, nachdem der Fakt zu ihm durchgedrungen war, dass er gerade von Kakashi getragen wurde, versuchte er sich aus dessen Armen zu pellen und kam schließlich mehr stolpernd, als normal auf seine eigenen Füße auf.
 

Schnell brachte er etwas Abstand zwischen sich und dem Älteren, der ihn einfach nur stumm musterte, dabei aber ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Zumindest konnte Iruka das gut erkennen, da er nach den Jahren in denen er und Kakashi nun befreundet waren, seine Gesichtsmimik, zu lesen gelernt hatte. Naja, zumindest das, was man sehen konnte.

"Mach das nicht noch einmal.", brummte Iruka in seinen nichtvorhandenen Bart, aber so, dass Kakashi es sehr wohl hören konnte.

"Hätte ich dich fallen lassen sollen?", kam prompt die Gegenfrage und Iruka stieß einen leisen frustrierten Laut aus, ehe er antwortete. Dabei wich er aber Kakashis Blick reichlich auffällig aus. Irgendwie konnte er ihm nicht mehr in die Augen blicken, kam er sich doch einfach zu dämlich vor.

Warum zum Teufel war er schon beinahe Hals über Kopf aus dem Haus gestürmt und hatte nach dem Trottel gesucht? Es konnte ihm doch eigentlich egal sein. So schnell der letzte Satz in seinen Gedanken wiederhallte, so schnell verneinte er ihn auch.
 

Nein, konnte es nicht, er... er war... er war immerhin sein ... Freund ... bester Freund! Und den besten Freund ließ man nicht einfach mit so einer Hydra von Frau im Stich.

Iruka stockte. Ganz langsam keimte ein Gedanke in ihm wieder auf, den er aber sofort wieder verdrängte, da er unweigerlich in eine Richtung führen würde, die ihm ganz und gar nicht geheuer schien. Schließlich würde es bei einer anderen Beziehung, als pure Freundschaft zwischen ihm und Kakashi enden. Iruka versuchte sich strikt zu weigern, diesen Gedanken herauszulassen, konnte es aber nicht ganz verhindern. Zu deutlich war er da. Er war einfach tierisch eifersüchtig und würde niemals jemanden anderes an Kakashis Seite akzeptieren, als... als sich selber.

Iruka presste die Lippen fest aufeinander und rang mit sich selbst, dass diese Gedanken nicht die Oberhand gewinnen würden. Für Kakashi musste es sehr merkwürdig aussehen, aber den hatte Iruka gerade eh vergessen, war er doch zu beschäftigt damit gegen sein Innerstes Krieg zu führen. Mit krampfhaft verzogenem Gesicht, angespannten Haltung, den Armen an seine Seiten gepresst und den Händen zu Fäusten geballt, sah er bestimmt gerade so aus , als würde er ein verdammt großes Ei legen wollen.

"Sag mal, ... was wird das wenn es fertig ist?" Die plötzlich erneut auftauchende Stimme riss Iruka aus seinem kleinen privaten Krieg heraus, worauf er geschockt in das fragend dreinschauende Gesicht Kakashis blickte. Der Jounin schien ihn eine ganze Weile schon beobachtet zu haben, da er mittlerweile mit dem Rücken an einen Baum lehnte und die Hände in seine Hosentaschen gesteckt hatte.

Wie lange hatte Iruka jetzt nur hier so gestanden? Er wünschte sich in diesem Moment einfach nur, dass sich der Boden unter ihm auftun würde.
 

"Musst du dringend auf die Toilette?"
 

Die Frage gewann nun die volle Aufmerksamkeit Irukas und er antwortete endlich.

"Um Gottes Willen, NEIN!" Entrüstet hatte er die Hände gehoben und sah mit geschockten Augen zu Kakashi, der nun anfing zu grinsen.

"Ah, da ist ja deine Stimme wieder, ich habe schon gedacht, du hast sie gerade mit deinem privaten Kampf erstickt." Ein amüsiertes Grinsen wurde ihm geschenkt.

Iruka hätte sich am liebsten eine Hand ins Gesicht geknallt. Wie bescheuert musste er ausgesehen haben? Er konnte sich die Antwort denken, aber leider nicht bestätigen, da Kakashi gleich schon mit der schlimmsten Frage ankam.

"Sag mal, was machst du hier? Ist was passiert?"

Ok, das war die Frage, auf die Iruka liebend gerne verzichtet hätte. Nicht dass es schon peinlich genug war erwischt zu werden, von Kakashi auf Händen getragen zu werden und von ihm vor einem erbärmlichen Sturz bewahrt zu werden, nein, jetzt kam auch noch die größte aller Peinlichkeiten.

Er musste sich rechtfertigen.

Nein, musste er nicht. Er würde sich einfach etwas einfallen lassen. Schnell kramte er in seinen alten Ausredenschubladen herum, die schon reichlich eingestaubt waren, da er es bevorzugte die Wahrheit zu sagen. Zu seinem Glück, wurde er auch nach ein paar Sekunden fündig.

"Ähm... nun ja, ich konnte nicht schlafen und habe mir gedacht, ich laufe noch etwas."

Kakashi jedoch kam gleich mit der nächsten Frage an.

"Indem du dich in einer Baumkrone versteckst und mich beobachtest?" Eine silberne Augenbraue war dabei in die Höhe gewandert.
 

"Ähm,... das ... das war nur reiner Zufall. Ich hatte jemanden bemerkt, als ich hier vorbei kam und..." Kakashi ließ ihn nicht ausreden.

"Und da dachtest du, du könntest ein wenig spionieren und das in Schlafsachen?" Nun wanderte auch die zweite silberne Augenbraue in die Höhe, während das verschiedenfarbige Augenpaar ihn zu durchleuchten schien.

"Nein! Ich wollte so nicht unbedingt von Fremden gesehen werden."

Iruka schickte Stoßgebete zum Himmel, seine unartigen Jahre damals als Junge, wo er sich die kreativsten Lügen hatte einfallen lassen, hatten offensichtlich doch etwas Gutes.

"Aha und warum ziehst du dir dann nicht einfach Trainingskleidung an?" Dabei zogen sich nun die Augenbrauen des Silberhaarigen misstrauisch zusammen. Iruka könnte dem Spiel der Mimik des Jounins stundenlang zusehen. Er mochte es sehr, wenn der Mann so lebhaft wirkte und nicht immer monoton dreinschaute. Iruka konnte leider nicht länger darüber philosophieren, da eine Antwort her musste.
 

"Ich wollte ja nicht lange weg bleiben, nur eine kurze Runde, um etwas müder zu werden, dann wollte ich gleich wieder ins Bett.", erklärte er logisch, was Kakashi aber anscheinend immer noch nicht reichte.

"Und was...", setzte der Silberhaarige an, ehe ihm einfach über den Mund gefahren wurde.

"Ist jetzt gut!" Iruka reichte das ganze Gefrage. Er wusste einfach, wenn Kakashi nun weiter stochern würde, würde das wackeliges Kartenhaus aus Lügen ganz einbrachen. Also zog er jetzt den Schlussstrich.

"Ich werde nach Hause gehen und schlafen." Damit würgte er das ganze Gespräch einfach ab und stapfte davon.

Wütend über sich selber, murmelte er sich einiges in seinen nicht vorhandenen Bart zusammen. Erst am Weg, der aus dem Park hinausführte, bemerkte er Schritte hinter sich.

"Sag mal, verfolgst du mich?" Iruka fuhr wütend herum und maß den Jounin, der mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen hinter ihm stand. "Nein, wir haben nur zufällig den gleichen Weg.", kam es ruhig, aber nicht ohne amüsierten Unterton von dem Silberhaarigen.
 

"Hör auf mir zu folgen!", motze Iruka aber weniger schlau drauf los. Die Situation war wieder reichlich verfahren.

"Falls du vergessen haben solltest, wir wohnen gerade im selben Haus.", kam es neunmalklug von Kakashi, der sich anscheinend ein leichtes Lachen nicht verkneifen konnte.

Iruka stockte, der Jounin hatte recht. Doch dann fiel ihm wieder etwas ein.

"Nein, wohnen wir nicht, ich habe immer noch meine eigene Wohnung!"

Kakashi sah Iruka mit vielsagendem Blick an, der ihm nur soviel sagte, dass er sich das Märchen selber erzählen könnte. Er musste dem Älteren wieder recht gaben. Wenn er genau drüber nachdachte, lebte er nun schon sicher zwei Monate bei dem Kerl. Wozu hatte er nochmal seine eigene Wohnung?

Warum hatte er sie überhaupt noch?

"Habe ich aber nicht das Gefühl...", sprach der Hatake wohl laut aus, damit sein eindeutiger Blick noch durch die Worte unterstützt wurde.
 

Iruka knurrte leicht über sein eigenes Verhalten. Er hatte sich gerade schön ins Fettnäpfchen gesteuert. Kakashi hatte mit allem recht, eigentlich war seine eigene Wohnung richtig überflüssig. Außerdem hatte er in Kakashis Haus alles, was er brauchte und vor allem war dort ... Kakashi. Eigentlich war ihm das Haus sogar relativ egal, auch wenn es wunderschön war, aber das wichtigste für ihn war eben der Jounin und da wo der war, da würde sein Zuhause sein.

Iruka errötete und drehte sich hastig weg, ehe er einfach peinlich berührt mit zügigen Schritt davon sauste. Er wollte jetzt nur noch bloß weg von dem Kerl. Immer schneller wurden seine Schritte, bis er schließlich rannte und ehe er sich versah, was er nicht mal wirklich mitbekommen hatte, da schmiss er auch schon seine Zimmertür im Hatakeanwesen hinter sich zu.

Er hatte nicht einmal registriert, wie er die Haustür geöffnet, geschweige denn auf das Grundstück gelaufen war. War er überhaupt im richtigen Haus? Nicht dass er gleich im Schlafzimmer eines Fremden oder einer Fremden stand.

Mit einem schnellen Blick konnte er aber bestätigen, dass er bei Kakashi war, da er den Raum mittlerweile besser kannte als seine eigene Wohnung.
 

Durch die geschlossene Tür hörte er noch das klacken der Haustür, offensichtlich hatte er sie noch offen gelassen, als er hinein gelaufen war.

Iruka warf sich in sein Bett und vergrub seinen Kopf im Kissen.

Vielleicht sollte er...

Auf einmal hörte er Schritte vor seine Tür, die auch genau davor endeten. Irgendwie erwartete er, dass es gleich klopfen würde, aber es passierte nichts, dafür hörte er eine geschlagene Minute später ein leises. "Gute Nacht Iruka." Ehe die Schritte wieder zu hören waren und sein Beinahebesucher in seinen eigenen Raum verschwand.

Irukas Augen zogen sich gequält zusammen, irgendwie tat ihm Kakashi leid, aber was sollte er dem Kerl sagen? Hey du, ich fühle mich so komisch wohl in deiner Nähe und würde am liebsten für immer da bleiben. Wie würde ihn der Jounin wohl angucken? Wahrscheinlich würde er ihn gleich einweisen.

Iruka kam die Szene vorhin im Bad wieder in den Sinn. Kakashi hatte nichts gemacht, um ihn aufzuhalten. Ja, wovon eigentlich? Irgendwie erinnerte er sich nicht wirklich daran, was gerade in diesem Moment in seinen Kopf vorgegangen war. Es war wie als hätte er einen Filmriss.
 

Oder aber er verdrängte es einfach.
 

Er wurde langsam einfach alles zu viel. Noch dazu fiel ihm gerade jetzt wieder Meri ein. Was ist, wenn Kakashi sich wirklich auf sie einlässt? Sie war immerhin nicht hässlich, aber das was außen so schön ist, das ist innen weniger angenehm. Wie sagt man so schön außen Hui innen Pfui?

Die Frau würde vor nichts und niemanden halt machen, bis sie den Jounin haben würde. Langsam kroch wieder die Wut in ihm hoch. Zu sehr waren seine Gedanken bei dem, was am Mittag passiert war, am liebsten würde er sie ...

Zur Sicherheit dachte er einfach nicht weiter, sonst würde er wirklich noch diesen unschönen Drang nachgeben.

Iruka hatte einfach keine Lust mehr. Wie als könnte er sich so vor seinen Gedanken verstecken, erhob er sich einmal kurz, nur um sein Kopfkissen, auf dem er gerade noch gelegen hatte, unter sich weg zu ziehen und es auf seinen Kopf zu drücken. Dabei sparte er auch nicht an Kraft.

Einfach nichts mehr denken, nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Er brauchte eine Auszeit, um wieder Herr über sich selber zu werden.
 

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Das war es auch wieder. Ich werde mich gleich ans Werk machen, das neue Kapitel fertig zu machen.

Natürlich freue ich mich wie immer über eure Meinung, egal wie sie ausfällt. :) Jetzt werde ich aber nach einem 21 Stunden Tag erst einmal die Bahnschranke ins Bett machen.

Also, nun wünsche ich euch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich spätestens nächste Woche.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 22: Schlechte Laune

Möp
 

Und da tauche ich auch schon wieder mit dem nächsten Kapitel auf. :) Ich habe einfach zu gute Laune, weil ich nun sogar noch einen Platz im Masterstudium bekommen habe. :D
 

Ich habe schon langsam richtig Angst. Es läuft zu gut. :O Und weil es so gut Läuft kündige ich hier an, das nächste Kapitel zur Feier des Tages einmal am Mittwoch online zu stellen. Tadaaa! Ich hoffe die Überraschung ist mir geglückt und sie gefällt euch. :) Ich muss einfach meine Freude mit euch teilen. Natürlich kommt am Sonntag dann auch das nächste. Ich habe diese Woche einfach mal Zeit und werde sie nutzen! Das Feuer in mir brennt heiß und ich muss die Tastatur einfach misshandeln. xD
 

Na gut, ich höre auch schon wieder auf zu Gequatsche. (schon ist gut... :P)
 

Hier noch eine kurze Erklärung.
 

• Katon: Gōkakyū no Jutsu: Dies ist ein C-Rang-Nin-Jutsu, bei dem man, einen gewaltigen Feuerball in Richtung

des Gegners bläst. Im Uchiha-Clan wird diese Technik als "Familien"-Technik angesehen, die jedes Kind des

Clans lernen muss.
 

Damit wünsche ich euch noch viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Kapitel 22: Schlechte Laune
 

Iruka hatte sich nach einem mehr oder weniger erholsamen Schlaf in den er gefallen war, merkwürdig erholt gefühlt. So hatte er auch irgendwie den Tag unbeschadet überstehen können. Er hatte noch während seiner morgendlichen Routine, die aus Aufstehen, Bad, zurück zum Zimmer und ab in die Küche bestand, schon feststellen können, dass Kakashi nicht mehr im Haus war. Sofort erwischte er sich bei den Gedanken, dass er sich fragte, wo der Kerl schon wieder abgeblieben war, weshalb er hastig seinen Kopf schüttelte und sich einfach auf seine Routine konzentrierte. Der würd schon wieder auftauchen. Er kam und ging doch eh, wie er wollte. Wahrscheinlich war er eh bei Tsunade, wenn er nicht wieder auf dem Weg des Lebens verloren gegangen war.
 

Heute war jedenfalls Samstag und Iruka hatte gleich den Schichtdienst im Missionsbüro, den er alle zwei Wochen machte. Oft war er jedoch jede Woche da . Nicht selten herrschte Personalmangel, weshalb er auch schon mal diese Extraschichten machte. Irgendwie mussten ja die sich wildromantisch fortpflanzenden Akten unter Kontrolle gehalten werden. Leider hatte er das Gefühl es nützte auch nichts, wenn das ganze Dorf gleichzeitig an den Aktenbergen arbeiten würde. Manchmal verglichen er und seine Arbeitskollegen schon die Akten mit der Pest. Aber was soll es. Arbeit ist da, um gemacht zu werden.
 

Der Tag war jedenfalls recht ereignislos. Ausnahmsweise...

Meri hatte sich auch nicht wieder blicken lassen, was einen guten Tag versprach. Auf das Frauenzimmer konnte er getrost für den Rest seines Lebens verzichten. Er würde sie jedenfalls nicht vermissen.

Vielleicht war ihr ihre Vorstellung ja doch peinlich gewesen. Wer weiß. Iruka wäre danach jedenfalls ausgewandert. Er hätte nicht mal sich selber mehr in die Augen blicken können. Sie hatte aber wahrscheinlich eh kein Schamgefühl. Er seufzte, als er von seinem Tisch aufstand und einige Papiere zusammenlegte, die er zur Hokage bringen sollte. Das würde die erste und zum Glück für heute die letzte seiner Ladungen sein, die er zu ihr bringen würde. Leider verschonte sie es nicht vor den anderen Ladungen, die noch zu ihr gebracht werden würden. Sie tat ihm schon leid, aber die Arbeit muss gemacht werden. Kurz ließ er seinen Blick über die anderen Tische im Büro gleiten, auf denen nicht weniger Papierstapel lagen. Davon würde mit Sicherheit bestimmt auch noch ein viertel an die arme Frau geliefert werden. Es kamen aber auch im Moment viele hochrangige Missionsberichte rein. Die C und D Ränge wurde von Iruka und dem restlichen Team bearbeitet. B Ränge eigentlich auch, nur im Ausnahmezustand gelangten sie zur Hokage. A und S Ränge mussten aber von ihr absigniert werden. Es gab zwar weitaus mehr C und D Ränge, aber für eine Person alleine waren alle eingehenden A und S Ränge doch etwas sehr viel. Naja, aber Arbeit ist Arbeit und sie erledigt sich bekanntlich nicht von alleine. Da muss man schon am Ball bleiben. Mit ein paar geübten Griffen stapelte er den letzten Rest seiner Lieferung auf den Stapel und machte sich endlich auf den Weg, um die Papiere an ihren Bestimmungsort zu bringen. Er würde sie nur schnell abliefern und sich dann gleich wieder ins Missionsbüro werfen, um die Kollegen dort zu entlasten.
 

Vorsichtig klopfte er beladen wie er war mit einer Hand, die er unter dem Blätterstapel hervorgezogen hatte, ohne dass dieser sich selbstständig gemacht hatte, an der Tür der Hokage an. Zügig stabilisierte er mit ihr den schwankenden Papierturm wieder, bevor die Berichte darauf sich doch noch die Freiheit nahmen und in alle Richtungen davonflattern würden. Es dauerte keine Sekunde, da ertönte schon die leicht brummige Stimme der Hokage.

"Komm rein Iruka." Der Lehrer musste lächeln. War klar, dass sie wusste, dass er es war. Immerhin war er der einzige, der vorher klopfte, bevor er eintrat. Kakashi zum Beispiel benutzte nicht einmal die Tür und Genma ging einfach ins Büro der Hokage, als wäre es sein eigenes.

Und wenn die Hokage niemanden anderes erwartete, der für gewöhnlich nicht oft hier herum läuft, dann war es eben nur Iruka, der noch so viel Anstand besaß und anklopfte.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte er sich so, dass er die Türklinke mit dem Ellenbogen herunter drücken konnte. Zum Glück ging die Tür nach innen auf und nicht zu ihm, denn dann hätte er einen waren Kampf gehabt mit dem ganzen Zeug auf dem Arm.

Als er die Tür aufbugsiert hatte und sich in den Raum schob, blickten ihn gleich zwei hellbraune Augen entgegen. Kaum dass sie Iruka angesehen hatte, verzog sich ihr Gesicht.

"Ich habe es mir anders überlegt. Geh wieder, aber bitte so wie du gekommen bist." Mit einer Hand versuchte sie ihn anscheinend noch aus den Raum zu verscheuchen, weil sie damit vor sich in der Luft herumwedelte.

Iruka verstand schon was sie meinte, sie sah schon wieder die Arbeit, die er ihr mitbrachte.
 

"Guten Morgen Tsunade-sama. Das ist die erste und die letzte Fuhre von mir für heute, also halb so schlimm." Meinte er fröhlich und lud den Stapel auf ihren Tisch ab, der ein dumpfes Geräusch machte, als er auf dem Holz landete.

"Leider bist du nicht der einzige, der mich damit beliefert. Von wegen guter Morgen ..., da dachte ich, ich werde einmal mit dem Papierkram fertig, da bringt man mir gleich neuen. Noch dazu erwarte ich einen Bericht aus dem Leichenschauhaus." Als wenn man vom Teufel sprach, kam Genma auf einmal einfach in den Raum gelatscht. Mit beiden Händen in den Hosentaschen und unter einem Arm eine rote Akte, die definitive zu denen aus dem Krankenhaus gehörte.
 

Wahrscheinlich war es die, auf die Tsunade wartete.

Zielstrebig ging der spezial Jounin auf den Schreibtisch zu, an dem auch Iruka noch stand und ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete.

"Guten Morgen Tsunade-Sama. Morgen Sonnenschein." Als Iruka schon wieder den Spitznamen hörte, verfinsterte sich direkt sein Gesicht.

"Sonnenschein?" Kam direkt die Einwortfrage von Tsunade zurück, die verwundert nun den Neuankömmling bedachte und sogar ihren Stift auf den Tisch niederlegte, mit dem sie gerade einige Dokumente unterzeichnet hatte.

Mit einer gekonnten Drehung des rechten Armes, nachdem er die dazugehörende Hand aus der Tasche gezogen hatte, hielt er schließlich der Hokage die Akte hin, die sie nach einem kurzen Zögern nahm. Ihr Blick lag dabei die ganze Zeit fragend auf Iruka, was ihn etwas verunsicherte. Nachdem sie aber die Akte in ihrer Hand hielt, schenkte sie dem Papier wieder mehr Aufmerksamkeit. Genma überbrachte ihr noch eine Nachricht.
 

"Die gewünschte Akte. Ach und ich soll ihnen ausrichten, dass es wichtig ist, dass sie den Bericht sofort lesen." Während er das sagte stopfte er seine eben noch freie Hand wieder in seine Hosentasche und stellte sich bequem hin. Tsunade seufzte etwas genervt und rollte mit den Augen, als wäre die Nachricht von Shizune unnötig gewesen.

"Natürlich lese ich ihn sofort. Ich warte immerhin darauf." Herrschte die Frau kurz den Jounin an und schien damit den Spitznamen von Iruka vergessen zu haben.

"Danke du kannst gehen." Wieder wedelte sie wie vorher bei Irukas Ankunft mit einer Hand in der Luft und verscheuchte so den Dunkelblonden.
 

Genma nickte kurz und drehte sich um, dabei grinste er Iruka schief an.

"Na Iruka, alles klar?" Während Genma das fragte, blieb er grinsend mit den Händen in den Hosentaschen vor ihm stehen. Iruka hatte gerade herzlichst wenig Lust auf Smalltalk mit dem Mann, da er genau wusste, er würde ihn wieder nur aufziehen.

"Warum sollte es das nicht?", stellte er einfach die Gegenfrage.

"Na wegen letztens, wegen Me..." Leider kam Genma nicht weiter, da ihm Iruka über den Mund fuhr, als dieser bemerkte, worauf der Dunkelblonde hinauswollte.

"Es ist alles in Ordnung, es ist nichts!" Er wollte daran gar nicht erst denken. Das würde seine Laune nur wieder in den Keller treiben. Er war gerade froh, dass er das Weib verdrängt hatte.

Ehe Genma noch etwas erwidern konnte, kam ein jüngerer Shinobi, der wohl noch nicht lange hier arbeitete, in das Büro. Natürlich nicht ohne vorher anzuklopfen und auf Tsunades Erlaubnis zu warten den Raum betreten zu dürfen, welche sie auch keine Sekunde später gab.
 

"Verehrte Godaime, ich habe hier noch einige Dokumente, die der Ältestenrat ihnen schicken lässt. Sie lassen ihnen ausrichten, dass diese Dokumente umgehend bearbeitet werden müssen."

Während der Junge das sagte, stellte er einen etwas 20 cm hohen Papierberg auf ihren Schreibtisch. Ihr Blick glitt wenig begeistert von ihrer Akte, zu dem neuen Papierstapel, der sich einfach dreist zu denen auf ihren Schreibtisch dazugesellt hatte. Ihrem Blick nach zu urteilen, versuchte sie ihn gerade in Flammen aufgehen zu lassen. Es war kein Geheimnis, dass Tsunade nicht so gut auf den Rat zu sprechen war. Oft genug musste sie sich mit den komischen Wünschen dieser Leute herumschlagen, die ihrer Meinung nach eine zu vertrocknete altmodische Sichtweise hatten. Leider konnte sie es sich nicht aussuchen, wer in dem Rat sitzt. Sie hoffte, dass die Beiden irgendwann einmal endlich in Rente gehen würden. Das hatte sie zumindest mal in einem privaten Gespräch mit Iruka geäußert. Er hatte es auch bis jetzt für sich behalten.

"Ich glaube ich werde heute nie fertig." Iruka konnte regelrecht beobachten, wie Tsunades Gesichtszüge einen leidenden Ausdruck annahmen. Sie hatte offensichtlich die Versuche aufgegeben den Stapel in Flammen aufgehen zu lassen.
 

"Never ending Storyyyy..." Begann auf einmal Genma leise zu singen und grinste breit. Als er aber sah, wie Tsunade ein dickes Buch nahm und Chakra in ihrer Hand sammelte, hatte er es auf einmal sehr eilig gehabt zu verschwinden. Iruka hätte da auch die Beine in die Hand genommen. Denn wenn Tsunade warf und traf, konnte man davon ausgehen, dass sich definitiv die Titelseite des Buches auf seine Stirn eintätowiert hätte.

"Ich bin dann mal wieder weg, habe noch einiges zu tun." Damit verschwand der Mann auch schon aus dem Büro. Grummelig saß die Frau immer noch da und stierte auf die Tür, die sich hastig schloss. Ihr Blick sah beinahe so aus, als würde sie den flüchtenden Mann durch die Wand beobachten, um ihm doch noch das Buch an den Kopf zu heften. Iruka war sich sicher, dass sie die Wand in keinster Weise aufhalten würde. Um nicht auf einmal Ziel ihres Zorns auf Genma zu werden, schien der Junge es für besser zu empfingen ebenfalls den Raum nun zügig zu verlassen.
 

"Ähm, ich werde mich dann auch mal wieder entfernen, die Ältesten warten auf mich." Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sich der etwa 16 Jährige und hastete ebenfalls hinaus.

Nun stand Iruka wieder alleine bei der Hokage und blinzelte einmal verwirrt, musste aber gleich darauf seine Aufmerksamkeit wieder auf Tsunade richten, die das Buch geräuschvoll auf ihren Tisch legte und etwas sagte.

"Soso, ... Sonnenschein also." Tsunade musste leise lachen und faltete die Hände vor ihr Gesicht, so wie sie es immer tat. Offensichtlich fand sie das Ganze mehr als amüsant.

"Äh..." Iruka musste gerade erst einmal schalten, dass die Frau so schnell wieder auf ein anderes Thema zu sprechen kam.
 

Eigentlich hatte er gehofft, sie hätte es vergessen, aber anscheinend hatte sie ein Gedächtnis wie ein Elefant. Ein alter Elefant. Ein alter Elefant, der gerne mal im Porzellanladen, der sich Konoha nannte, Amok lief.

"Nett. ich finde das passt. Also gut Sonnenschein, dann sieh mal zu, dass du wieder an die Arbeit kommst." Mit einem breiten Grinsen versuchte sie ihn wie vorher zu verscheuchen, nur wirkte es nun wesentlich sympathischer.

"Bitte nicht auch noch sie.", jammerte Iruka los. Es reichte doch schon, dass Genma, Kotetsu und Izumo ihn damit aufzogen, warum jetzt auch noch die Hokage. Er stieß ein tiefes Seufzen aus, bei dem er sogar ergeben die Augen schloss und die Schultern hängen ließ.

Tsunade schien darauf nicht weiter einzugehen, denn er vernahm nur ein belustigtes Schnaufen, ehe sie sich noch einmal an ihn wandte.
 

"Ach könntest du mir Shizune aus dem Archiv zurückschicken? Es ist wirklich wichtig."

Schneller als Iruka damit gerechnet hätte war die Frau wieder geschäftig bei ihrer Arbeit, offensichtlich hatte sie sich heute einmal aufgerafft und versuchte alles zu erledigen, was noch zu erledigen war. Oder aber es war irgendwas besonderes, weshalb sie sich so anstrengte, damit sie sich etwas private Zeit gönnen konnte.

Wer wusste es schon, was die Frau plante. Normal würde sie ja, wenn sie nicht mehr konnte, oder eine Auszeit brauchte, sich einfach dreist auf irgendeine Weise verdünnisieren. Heute schien sie aber ihre Arbeit sehr ernst zu nehmen, was nicht hieß, dass sie nicht doch etwas in dieser Art vorhatte. Ihre Arbeit würde sie so oder so nie davon abhalten können, einen trinken, oder sich irgendwo um ihr Geld erleichtern zu gehen.

Iruka beschloss keinen Gedanken weiter daran zu verschwenden, sondern sich um seine Aufgabe zu kümmern, Shizune zu ihr zu schicken und dann seine Arbeit zu beenden. Wenn alles gut ging, würde er in einer Stunde fertig sein und pünktlich gehen können. Wenn...

Er seufzte. Ja, er freute sich schon auf seinen Feierabend, dann wäre er endlich aus diesem schrägen Haus raus ...

Er stockte und musste sich dann mit einem schiefen Grinsen einmal am Hinterkopf kratzen. Eigentlich würde er dann nur in ein noch viel schrägeres gehen.
 

Seine Gesichtszüge sprachen Bände. Alleine bei dem Gedanken daran, dass das Haus von einem äußerst schrägen Jounin, sowie seinen nicht weniger schrägen Ninken bewohnt wurde und er selber dort auch noch seinen Platz gefunden hatte, zuckte schon wieder eines seiner Augenlider nervös.

"Ach, Sonnenschein!" Iruka wurde durch Tsunade aus seinen Gedanken gerissen, als er gerade schon die Tür öffnen wollte und die Hand sogar schon an der Klinke hatte. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck drehte er sich zu der Godaime um, die ihn hochamüsiert von ihrem Schreibtisch her angrinste. Ihr Blick wirkte so, als habe sie gerade eine versteckte und bis zum Rand gefüllte Keksdose gefunden, die sie jemanden unter die Nase halten durfte, der wiederum aber keinen der Kekse kosten konnte.
 

Erst dann dachte Iruka nach, was die Frau gesagt hatte und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.

Er hatte wie automatisch auf den Spitznamen gehört, ohne darüber nachzudenken. Wie peinlich war das denn?

Irukas Gesichtszüge entglitten. Warum zum Teufel nochmal hörte er auch auf diesen dämlichen Namen?!

"Du hörst ja sogar drauf, fein." Leichtes lachen hallte hinter den Schreibtisch hervor, da Tsunade kurz etwas aus einer ihrer unteren Schublade hervor kramte, ehe sie wieder ganz hinter dem Schreibtisch zu sehen war, da sie sich wieder aufgesetzt hatte.

Iruka hatte keine weitere Zeit sich über den offensichtlich neuen/alten Kosenamen aufzuregen, denn da hielt die Frau ihm schon eine Schriftrolle hin und deutete ihm an sie zu nehmen. Gehorsam war er direkt zu ihr gegangen und nahm die Rolle entgegen.
 

"Würdest du das bitte Kakashi geben, wenn er wieder kommt? Ich meine du siehst ihn doch nachher sicher noch, immerhin wohnt ihr ja praktisch zusammen." Iruka wäre beinahe die Kinnlade offen stehen geblieben, als er sah, wie die Frau ihm verheißungsvoll zuzwinkerte.

Sofort versuchte er sich zu rechtfertigen.

"Nein,... doch,... ja, aber ... Ich wohne nur vorrübergehend dort. Er hatte mich gebeten ihm etwas zu helfen und wir sind ja auch sowas wie gute Freunde."

"Nichts anderes habe ich gemeint Iruka." Die Frau schien empört, sie hatte wohl deutlich herausgehört, was Iruka damit eigentlich sagen wollte.

Doch auch der Lehrer konnte hinter den Zeilen lesen und verstand sehr wohl, dass sie gerade nur unschuldig tat. Sie hatte sehr wohl das gemeint, was er gedacht hatte, außerdem verriet sie ihr leichtes Schmunzeln, welches sich immer wieder an den Tag kämpfen wollte, von ihr aber eiskalt niedergerungen wurde.

Noch bevor dem Lehrer etwas herausrutschen konnte, was die Godaime wütend hätte machen können, beendete sie aber ihr kurzes Spiel.
 

"Na dann. Sieh lieber zu, dass du deinen Mitbewohner diese Rolle überreichst, wenn er von seiner kurzen Mission zurück ist."

Erst jetzt wurde Iruka klar, warum Kakashi auf einmal weg war, offensichtlich wurde er heute Morgen von Tsunade gerufen und sollte eine Mission ausführen.

"Wann wird er denn voraussichtlich wieder kommen?"

"Hmm, die Mission ist nicht allzu lang." Tsunade sah kurz auf die Uhr und dann wieder zu Iruka zurück.

"Er müsste heute Abend, oder morgen Früh schon zurück kommen." Irgendwie hatte Iruka auf die Worte hin eine schlechte Vorahnung, weshalb er ohne zu denken die nächste Frage stellte.

"Ist er alleine?" Er hoffte auf eine Bestätigung, aber diese blieb leider aus.

"Nein, Meri ist bei ihm. Ich hätte gerne Yamato mit ihm mitgeschickt, aber der ist leider mit Naruto, Sakura und Sai unterwegs." Tsunade seufzte schwer, was der Lehrer aber nicht wirklich wahrnahm, da sich in seinem Kopf gerade so einiges abzuspielen begann.
 

Schon alleine bei der Erwähnung des Namens, wuchs ihm ohne Umschweife ein nicht gerade wohlschmeckender Pelz auf der Zunge. Sein Mund wurde auf einmal so trocken und sein Geist schien ihn vollkommen fertigmachen zu wollen. Diese Bilder, die sich in seinem Kopf abspielten, wie das Weibsbild versuchte Kakashi zu umgarnen, waren einfach zu viel für ihn. Er spürte wie sich eine Wut in seinem Bauch breit machte, die drohte allmählich ans Tageslicht zu kommen. Auf diese Nachricht hätte er jetzt doch lieber getrost verzichtet. Jetzt war es besser, wenn er das Büro der Hokage schnell verlassen würde. Er musste einfach raus. Er brauchte frische Luft.

"Gut ich werde ihm die Rolle überbringen. Bitte entschuldigen sie mich, ich muss jetzt wieder an die Arbeit. " Stocksteif verbeugte er sich schnell und wollte aus dem Raum verschwinden, dabei ignorierte er den fragenden Ausdruck im Gesicht der Frau, die offensichtlich aus seinem Verhalten gerade nicht schlau wurde. Iruka aber selber wurde auch nicht aus sich schlau, er wusste nicht, warum er so reagierte. Nein, ....er wusste es schon und deutlicher konnte er es nicht mehr haben.
 

Eifersucht.
 

Es war reine Eifersucht und er konnte sie nicht mehr leugnen. Es ist lange her, wo er dies verspürt hatte, dennoch kannte er es noch gut. Er war sowas von eifersüchtig auf Meri, wollte nicht, dass sie seinem Kakashi zu nahe kam.

Iruka blieb plötzlich stehen und riss die Augen auf. Was hatte er da gerade gedacht? Blinzelnd musste er sich erst einmal orientieren. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon am Missionsbüro vorbei gelaufen war und viel zu weit gegangen war. Als er nach rechts sah, konnte er die im Gebäude befindlichen Toiletten ausmachen und sein Blick verzog sich mürrisch. Doch dann entschied er sich doch dazu einmal kurz auf dem Herrenklo zu verschwinden und sich einmal Wasser ins Gesicht zu spritzen.
 

Also öffnete er die Tür und verschwand in dem größeren Herrenklo. Kurz blickte er sich um. Nachdem er feststellen konnte, dass er sogar das Glück hatte alleine zu sein, seufzte er schwer, ehe er zu einem der drei Waschbecken ging und den Hahn aufdrehte. Kaltes Wasser schoss in das Becken, das von seinen Händen abgefangen wurde, nur um von diesen in sein Gesicht geschaufelt zu werde. Das kühle Nass tat äußerst gut und schien seine Wirkung nicht zu verfehlen. Er wiederholte die Prozedur noch zwei Mal, ehe er den Hahn wieder ausdrehte und sich am Beckenrand mit jeweils einer Hand rechts und einer links abstützte. Langsam hob er seinen Kopf und starrte auf sein eigenes Spiegelbild, dass ihm triefend nass und reichlich erschöpft entgegen blickte.

Er fand, er sah scheiße aus. Er brauchte unbedingt Urlaub vor allem und jedem.

Am besten packte er sich ein und verschwand mal für eine Woche irgendwohin, wo ihn keiner finden würde. Nur er mit sich selber.

Er starrte noch eine Weile in den Spiegel und schickte seine Gedanken einmal zu dem Erlebten in den letzten Wochen.
 

"Kann es wirklich sein?", flüsterte er und betrachtete sich weiterhin eingehend.

Konnte es wirklich sein, dass er mehr für Kakashi empfand, als er sich eingestehen wollte?

Ist es möglich, dass er sich vielleicht in den Jounin ver ...

Er wollte den Gedanken nicht beenden. Es war einfach zu plötzlich für ihn. Er dachte immer, er sei Hetero und dann kommt da so ein Silberhaariger Adonis daher und stellte seine Welt mit seiner nervigen, dreisten, aber liebenswerten Art auf den Kopf.

Es ging nicht mehr, er konnte es nicht mehr verneinen. Er mochte Kakashi sehr, war auch gerne bei ihm, aber das alles geht ihm ein wenig zu schnell. Viel zu schnell. Und noch dazu kam jetzt so ein Frauenzimmer um die Ecke und übte noch Druck aus. Iruka wusste nicht mehr, was er machen sollte. Dem Jounin etwas sagen wollte er nicht, immerhin galt er als Frauenschwarm schlecht hin. Das würde mit Sicherheit nie etwas werden. Wobei ...

Iruka musste an Kakashis merkwürdige Aktionen denken. Die im Garten, die in der Badewanne, sein Angebot, was er ihm immer wieder unterbreitete und noch viele mehr. Da waren so viele Fakten, die für die Möglichkeit sprachen, dass Kakashi vielleicht auch ...
 

Plötzlich schüttelte Iruka heftig den Kopf. "Nein, das kann nicht sein. Das ist sicher nur so eine Phase. Ich muss einfach warten, dann ist sie wieder vorbei! Soll er doch machen was er will, aber bitte nicht mit dieser Schreckschraube." Fest überzeugt davon, dass es nur so eine Phase war und dass er Kakashi nur vor Meri bewahren wollte, mehr nicht, trocknete er sich sein Gesicht ab und verließ anschließend die Toilette, nur um wieder an die Arbeit zu gehen. Er musste sich jetzt einfach ablenken und Arbeit war dazu am besten geeignet.
 


 

Am nächsten Morgen, nach einer eher weniger erholsamen Nacht, streckte sich der Lehrer erst einmal in seinem Bett. Eigentlich wollte er nicht aufstehen, aber einiges an Arbeit wartete auf ihn. Morgen muss er die Arbeiten der Schüler zurückgeben und er wollte ein, zwei oder drei Dinge hier im Haus noch erledigen.

Also entschloss er sich dazu endlich aufzustehen. Von Kakashi fehlte immer noch jede Spur, also müsse er später wiederkommen. Er hat dann mit Sicherheit großen Hunger. Direkt manifestierte sich ein Gedanke in seinem Kopf.

"Hmmm, ich könnte ihm ein Bento machen, das kann er dann essen, wann er möchte. Im Kühlschrank hält es sich dann ja ein bisschen.", sprach er laut zu sich, während er aus Reflex eine Hand an sein Kinn legte und an die Decke sah.
 

Da Iruka so oder so vorhatte gut zu Frühstücken, machte es auch keinen Unterschied, ob er für Kakashi noch etwas extra wegstellte. Iruka liebte einfach sein sonntägliches großes Frühstück. Er ließ es sich am auch nicht nehmen. Wahrscheinlich würde Naruto auch noch später auf der Matte stehen, wenn er denn von seiner Mission zurück war. Sie beide hatten es sich irgendwie angewöhnt Sonntags zusammen zu Frühstücken, weiß Gott warum. Es war einfach so, nachdem Naruto von seiner Reise mit Jiraiya zurückgekommen war. Wenn also keiner der beiden verhindert war, verbrachten sie den Sonntag morgen miteinander.

Demnach sollte Iruka genug machen und da konnte er einfach etwas für ein Bento zurechtlegen.

Weil er aber, wenn er jetzt noch weiter Nachdenken würde, sonst zu nichts mehr kommen würde, schob er endlich die Bettdecke beiseite und seine Beine über den Bettrand, damit er aufstehen konnte. Mit einem schnellen Blick auf den kleinen Wecker auf dem Beistelltisch, erschrak er.
 

Es war schon kurz nach 8 Uhr, normal wachte er immer pünktlich nach 7 Stunden auf. Das war aber kein Wunder, wenn er die halbe Nacht wach lag und nur mit den Gedanken bei Kakashi und diesem Drachen von Frau war. Um ehrlich zu sein, fühlte er sich auch noch geschaffter als wo er ins Bett gegangen war und das obwohl er eine Masse an Hunden an sich gehabt hatte, die alle was zu futtern wollten.

Einmal herzhaft gähnend streckte sich der Lehrer, wobei sein Rücken einmal knackte und er ein Seufzen von sich gab, ehe er sich am Kopf kratzte, was seine zerzausten Haare leider nicht besser, sondern nur noch schlimmer machte.
 

Mit einem Ruck stand er schließlich vor seinem Bett und sah sich einmal im Raum um, als würde er etwas anderes erwarten. Nachdem er aber feststellte, dass alles noch so aussah, wie es sollte und nichts plötzlich Beine bekommen hatte, um Reißaus zu nehmen, setzte er sich in Bewegung. Nur in Boxershort und Schlafshirt machte er sich auf den Weg ins Bad.

Über Nacht hatte er, weil es ihm auf einmal zu warm geworden war, seine Hose ausgezogen. Er hatte die Hoffnung gehabt so besser einschlafen zu können. Leider hatte es trotzdem nicht geholfen.

Nochmals gähnend ging er zu seine Tür und öffnete sie. Noch recht schläfrig landeten seine Augen eher ungewollt auf Kakashis Zimmertür, die noch immer zu war. Kurz fragte sich Iruka, ob der Jounin schon zuhause war, um dieser Frage schnell Antwort geben zu können, lief er kurz die Treppe hinunter und blickte zur Haustür. Die Augen verschlafen zusammenkneifend entdeckte er auch schon ein recht unordentlich drapiertes Paar Schuhe, an dem dafür vorgesehenen Platz. Kakashi war anscheinend wohl so erschöpft von der Mission, dass er sich nicht einmal mehr dafür die Zeit genommen hatte. Nach einem weiteren Blinzeln, fiel dem Lehrer aber auf, dass die Schuhe etwas kleiner wirkten. Wahrscheinlich lag es daran, dass Iruka noch nicht wirklich wach war. Sich die Augen reibend, sowie laut gähnend, schob er sich wieder die Treppe hoch und legte ein müdes Lächeln auf die Lippen.

Seine Gedanken waren schon bei dem kommenden Frühstück und insgeheim freute er sich, dass sie wieder zu dritt zusammen Frühstücken würden. Iruka mochte das wirklich sehr.
 

Als er aber dann gerade die Tür zum Bad öffnen wollte, wurde ihm dies schon abgenommen und das eben noch fröhliche Lächeln auf seinem Gesicht erstarb nahezu sofort, wie als hätte jemand den Vogel abgeschossen und das nicht mit einem kleinen Gewehr, nein, eher mit einem großen Katon Gōkakyū no Jutsu, das aus dem Tier ein Brathähnchen machte.

"Oh, na wen haben wir denn da? Hallo Umino-san."

Nicht nur bei der sehr anzüglich und schadenfroh wirkenden Stimme, sondern auch bei dem Anblick, der sich ihm bot, wurde dem Lehrer nahezu sofort schlecht. Seine Augen würden am liebsten durch seinen Hinterkopf ihre angestammte Position verlassen, oder aber instant verkrusten, um eine Schutzschicht aufzubauen.

Das gab es jetzt doch wirklich nicht.

Vor Iruka, lässig an den Türrahmen gelehnt stand Meri, nur in einer grauen Schlafshort und einem etwas kürzeren, aber dazu passenden grauen Top bekleidet.

Ihre Haare waren strubblig und versprachen eine lange Nacht mit nicht gerade wenig Aktivität im Bett. Irukas rechtes Augenlied zuckte nervös. Er sagte nichts, konnte nichts sagen. Im wahrsten Sinne des Wortes hatte es ihm gerade den Boden unter den Füßen weggerissen.
 

Das einzige, was noch in seinem Kopf wieder hallte war die nicht gerade dezente Frage.

»WAS ZUM TEUFEL MACHT DAS MISTSTÜCK HIER UND DANN NOCH IN DIESEM AUFZUG!?«

Beim genaueren hinsehen, konnte Iruka erkennen, dass sie eine Packung in der Hand hielt. Er konnte aber nicht erkennen, was das für eine ist.

"Vorsicht, sonst fallen dir noch die Augen aus."

Sehr von sich selber überzeugt, strich sie Iruka mit einem Finger über die Wange und tippte schließlich auf seine Brust, nur um ihn etwas aus dem Weg zu schieben, damit sie an ihm vorbei konnte. Iruka hatte das Gefühl ihm würde jetzt an den berührten Stellen verfilzter Pelz wachsen. jedoch hatte ihn das wieder ins hier und jetzt geholt. Schnell und kräftig schlug er ihre Hand beiseite und knurrte.

"Aber, aber, so verhält sich ein Gentleman doch nicht einer Dame gegenüber.", ziemlich schlecht gespielte Empörung schwang in ihrer Stimme mit.

"Du bist keine Dame! Und jetzt verschwinde aus meinen Haus!" Iruka hatte echt Probleme damit sich unter Kontrolle zu halten und ihr nicht gleich an die Gurgel zu gehen.

"Das ist aber nicht dein Haus. Du wohnst hier nur, wie eine kleine Zecke und nährst dich von den so liebenswürdigen Herrn Hatake." Während sie dies sprach legte sich ein gehässiges Grinsen auf ihre Lippen und sie verschränkte die Arme vor der Brust, als würde sie darauf warten, dass die Bombe platzte, die sie gerade angezündet hatte.

"Bitte WAS?!" Iruka platzte bei der Frau beinahe der Kragen.

Jetzt hatte er echt genug.
 

Wie war das nochmal, von wegen man kann einen nicht riechen? Für Iruka stank diese Frau zum Himmel!

"Jetzt hör mal zu Miss Pompösoberschlauflittchen du senkst hier gerade auf übelste Weise das Niveau der ganzen Straße, sieh zu, dass du aus meinem Blickfeld verschwindest, sonst garantier ich für nichts mehr!" Um seine Worte zu unterstützen deutete Iruka mit einem Finger in eine Richtung. Es war ihm egal wohin, Hauptsache dieses Stück verschwand von hier, sonst würde er nachhelfen.

Es war zwar nicht seine Art, aber bei der Frau konnte er nicht mehr anders, da wurde sogar der sonst so liebe und geduldige, sowie kontrollierte Lehrer ungehalten.

Meri schien damit überhaupt nicht gerechnet zu haben und schien erst überrascht zu gucken, dann aber hinterhältig zu grinsen, als wenn sie auf einen Deal eingestiegen wäre.

"Tut mir leid, aber ich muss mich leider noch um Hatake-san kümmern, wir hatten immerhin eine aktivitätenreiche Nacht." Dabei zwinkerte die Frau dem Lehrer zu, dessen Gesicht dabei kurz entglitt und sein Mund offen stehen blieb.

In Irukas Kopf machten sich mehrere Szenarien breit und je mehr er in den wenigen Sekunden darüber nachdachte, was sie meinte, desto mehr kristallisierten sich Ereignisse heraus, die Iruka so ganz und gar nicht gefielen. GANZ UND GARNICHT!
 

Er knurrte erneut, doch die Frau lief einfach davon, wackelte noch provokant mit ihrem Hintern vor seiner Nase herum und verschwand schließlich mit einem breiten Grinsen im Zimmer von Kakashi.

Wütend wie eh und je, als würde gerade ein Vulkan in Iruka versuchen nicht auszubrechen, sondern zu Implodieren und ein riesiges Loch in sein Gemüt reißen, stapfte der Lehrer ins Bad und schmiss die Tür sehr laut zu.

Er würde jetzt ganz lange Duschen. Sehr lange, um die Flammen zu löschen, die er glaubte schon aus seiner Haut schießen zu spüren.
 


 

Nach einer Weile kam er etwas beruhigter, aber immer noch stock sauer aus der Dusche und hatte sich in sein Zimmer verzogen, nur um seine typische Arbeitskleidung anzuziehen.

Er hatte beschlossen, er würde heute noch trainieren gehen. Er musste sich abregen, sonst würde er noch wirklich platzen.

Aber er wollte nicht hier trainieren, sondern außerhalb von Konoha, da wo ihm dieses Biest nicht über den Weg laufen konnte.

Ja Iruka war geladen und das nicht gerade wenig und würde die Frau sich jetzt irgendeinen Mist erlauben, dann würde er sich vergessen, das wusste er und das durfte nicht passieren. Er musste es schaffen sich dieser Frau und ihrer miesen Spielerei zu erwehren. Aber dafür brauchte er einen kühlen Kopf und den hatte er jetzt gerade gar nicht.

Wütend stapfte er ins Wohnzimmer, in dem die Ninken noch total verstreut lagen und fröhlich vor sich hin schnarchten. Als der Lehrer aber nicht gerade rücksichtsvoll den Raum betrat, wirkten alle auf einmal hellwach und musterten ihn mit fragenden Blicken. Wahrscheinlich lag dies aber nicht daran, dass er quasi durch das Wohnzimmer trampelte, sondern eher an der unheilversprechenden Ausstrahlung, die er mit sich durch den Raum zog. Selbst Tsunade würde sich wahrscheinlich dreimal überlegen, ob sie ihm nun begegnen wollte oder nicht.

Erst gefühlte drei Sekunden später, als Iruka die Blicke der Hunde erwidert hatte, fiel ihm auf, dass er wohl sehr untypisch wirken musste und zwang sich ein Lächeln auf sein Gesicht, wodurch die Hunde ihn nur noch verwunderter ansahen, als wäre er Orochimaru als Zuckerwatteverkäufer. Genau in diesem Moment gab Iruka auf, er warf die Hände in die Luft und sagte etwas laut.
 

"Ist ja gut, ich habe schlechte Laune ...!" Damit ging der Lehrer einfach nur vor sich herbrummelnd an der Couch vorbei, während er die Blicke der Hunde noch in seinem Rücken spürte, die ihm wohl verwundert folgten. Leider konnte er auch die Stimme von Pakkun hören, der eher zu sich selber zu sprechen schien, als zu den anderen.

"Merkt man überhaupt nicht."

Iruka ignorierte aber alles. Er wollte nur ...
 

Ja, was wollte er hier eigentlich?
 

Warum war er in die Küche gelatscht?
 

Der Silberhaarige Torfkopf hatte doch wen, der sich um ihn kümmern konnte, warum brauchte er dann noch ihn?
 

Soll sich das Stück doch in die Küche stellen und sich ums Essen kümmern.

Ja, was war Iruka eigentlich für den Kerl? Eine billige Putzkraft? Das konnte er schön vergessen.

Wütend drehte sich der Chunin wieder um. Er selber brauchte nichts zu essen, ihm war eh der Appetit vergangen und sollte er Hunger haben, ging er einfach zu Ichirakus, da war er schon länger nicht mehr gewesen. Um nicht länger mit diesem Miststück von Frau in diesem Haus zu verweilen, machte er sich auf den Weg die Küche zu verlassen, kam jedoch nicht weit.
 

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Und vorerst war es das auch wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich wünsche euch damit einen schönen Restsonntag und man liest sich am Mittwoch in alter frische.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 23: Verzweiflung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 24: Aufrichtige Worte

Möp
 

Tadaaa. Ich bin wieder da! Oh, das reimt sich, dann bekomme ich heute noch Spaß. :)
 

Wie versprochen das nächste Kapitel.

Ich habe mich hier irgendwie etwas schwerer getan. Bin aber doch ganz zufrieden.

So langsam geht es los. :)
 

Ich werde auch nicht viel labern, weshalb ich auch gleich viel Spaß beim schmökern wünsche. :)
 

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Kapitel 24: Aufrichtige Worte
 

Zusammen lehnten sie immer noch an der Wand und genossen die Nachwellen des gerade stattgefundenen Aktes. Es war ein so berauschendes Gefühl gewesen, dass sich Iruka nun fast gänzlich befreit fühlte. Als wäre die ganze Anspannung und aller Frust, sowie Stress mit einem mal von ihm weggewaschen worden. Er empfand gerade nichts anderes außer pure Zufriedenheit. Spürte nur, wie sein Herz schnell gegen seinen Brust hämmerte. Es war jetzt nichts, was er als unangenehm empfinden würde, nein, es war mehr so ein wohltuendes Gefühl, als wenn er gerade eine befreiende Trainingseinheit hinter sich gebracht hätte, die seinen Kopf freigeblasen hat und nur noch das allmählich beruhigende Herzklopfen hinterließ. Es gab dabei nur einen Zusatz, der alles wieder veränderte. Dieses wohltuende belegte Gefühl seines Höhepunktes. Er fühlte sich Matt, aber nicht schlecht, sondern vollends zufrieden.
 

Er wäre auch noch gerne etwas länger in diesem Gefühl gefangen gewesen, einfach nicht denken und nicht handeln, aber als sich ihr Herzschlag langsam beruhigt hatte, fing Kakashi an leise zu sprechen. Leider konnte Iruka die Worte nur wie durch eine Watteschicht vernehmen, was noch dadurch erschwert wurde, dass der Jounin an seiner Halsbeuge murmelte. Er konnte nicht über den Sinn der Laute nachdenken, da spürte er schon, wie sich die Arme des Jounins um seine Brust schlangen, während seine eigenen noch auf dessen Schultern lagen. Der Lehrer konnte sich ein wohliges Aufseufzen nicht verkneifen und schloss entspannt die Augen. Er hatte einfach beschlossen noch nicht über seine derzeitige Situation nachzudenken. Fühlte er sich dafür doch gerade einfach zu gut. Er hatte einfach keine Bedenken und wollte auch gerade keine haben. Er hätte seine Situation und das wohltuende matte Gefühl mit Sicherheit auch noch weiter genossen, hätte nicht auf einmal die Stimme Kakashis seine Aufmerksamkeit erneut ergattert. Diesmal jedoch verstand er seine Worte.
 

"Ich bin dir so dankbar." Verwundert über die Worte des Älteren, riss der Lehrer seine Augen gleich wieder auf und blickte aus dem Augenwinkel auf den silbernen Haarschopf, der sich nicht vom Fleck bewegte.

"W ... was?" Iruka musste gerade erst einmal seine Gehirnaktivität wieder unter Kontrolle bekommen. Ganz langsam setzten sich die Puzzlestücke in seinem Kopf zusammen, die die Tatsachen beinhielten, was sie gerade gemacht hatten. Immer mehr wurde das wohltuende Gefühl beiseite gedrängt und sein Geist klärte sich. Kakashi jedoch schien nicht zu warten, sondern sprach einfach weiter. Deutlich konnte Iruka aus der Stimme des Mannes Zuneigung und Freude vernehmen, nein, schon eher pures Glücksgefühl. Aber weswegen?

"Ich danke dir für diese Worte. Du hast mich sehr glücklich gemacht." Der Lehrer spürte, wie sich der Jounin noch etwas näher an ihn drückte, als hätte er Angst, dass er gleich einfach verpuffen würde. In diesem Moment war es ihm aber leider unmöglich, da sein Gehirn gerade den Motor angeschmissen hatte und nun das Erlebte wie ein Hammer in seinen Geist einschlug. Ihm wurde von jetzt auf gleich bewusst, was er gesagt und auch was er gerade getan hatte. In ihm stiegen heiße Wellen an Adrenalin empor, immer wieder wallte diese Welle der Erkenntnis in ihm auf, so dass er es schon bis in die Haarspitzen fühlen konnte. Er merkte, wie ihm Blut ins Gesicht lief und er die Situation und sein Verhalten immer peinlicher und unangebrachter fand.
 

Kakashi jedoch bewegte sich auf einmal und Iruka war sich sicher, als er den prüfenden Blick des Silberhaarigen sah, dass dieser ihn gerade mehr als erbärmlich finden würde.

Immerhin saß er hier auf Kakashis Oberschenkeln und war immer noch ansatzweise mit ihm verbunden, aber Kakashi schien es eher weniger zu stören, da er Iruka auf einmal ein aufrichtiges Lächeln schenkte, nein, eher ein aufrichtig verliebtes Lächeln.

Er schluckte hart und ehe er sich versah spürte er die Lippen des Jounins erneut auf seinen. Diesmal war der Kuss jedoch nicht fordernd und Leidenschaftlich, sondern sinnlich, verführend und sowas von voll mit Liebe. Irukas Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war so ein berauschendes Gefühl dem Mann so nahe zu sein, aber das Adrenalin in seinen Adern versuchte gerade irgendwie alle anderen Gefühle zu verdrängen. Es war wie ein Sturm, der gerade größtmögliches Chaos in seinem Innern anrichtete.
 

Sanft strich Kakashis Zunge über seine Lippen, nur um Einlass zu erbitten, den Iruka den Mann ohne es wirklich zu registrieren sofort gewährte. Es war, als würde für einen kurzen Moment die Sonne wieder Herr über die aufgewühlte See seines Inneren gewinnen. Der Kuss benebelte schon fast seine Sinne und riss ihn mit. Immer wieder umspielten sich ihre Zungen, bis sie beide nach Luft schnappen mussten und sich lösten. Deutlich konnte Iruka das glückliche Lächeln auf Kakashis Gesicht erkennen, während er noch näher an den Mann gedrückt wurde und auf einmal Kakashis Stirn an seiner spürte.

Verliebte verschiedenfarbige Augen lagen auf ihm und genau dann kamen die Worte, mit denen Iruka niemals gerechnet hätte.

"Ich liebe dich Iruka." Leise und so sanft, so dass der Lehrer sich hätte darin einbetten können, wie in einem großen bequemen weichen Federbett, drangen sie zu ihm durch.

Ein schauer lief seinen Rücken rauf und runter, während sich sein Mund aufklappte, um irgendwas zu erwidern. Sein Innerstes spielte nahezu verrückt, wie als würden seine Organe eine Party feiern, die mit ausreichend Adrenalin im Blut endete. Er versuchte die Worte gerade irgendwie zu verarbeiten. Er war einfach sprachlos und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Es kamen aber nur abgehackte Laute aus seiner Kehle.

Kakashi liebte ihn. Er hatte ihm gerade tatsächlich gesagt, was er für ihn fühlte.
 

Konnte das wirklich war sein?
 

Liebte er ihn wirklich?
 

War das hier Realität, oder ein Traum?
 

Hatte er schon wieder eine Schlafparalyse?
 

War er vorhin vielleicht irgendwo gegen gerannt und hatte sich selber KO geschlagen?
 

Und vor allem, was fühlte Iruka für den Mann?
 

Fühlte er das selbe?
 

Würde er diese Worte erwidern können?
 

Abstreiten, dass er sich zu ihm hingezogen fühlte, konnte er nun nicht mehr, aber war es schon als Liebe zu bezeichnen? Irukas Gedanken rasten, als würden sie ein Wettrennen mit der Zeit führen. Er dachte an all seine Gefühle gegenüber dem Jounin und versuchte das sinnigste herauszubekommen, um ihm wenigstens etwas sagen zu können, aber er kam gerade auf keinen wirklichen Nenner. Der Lehrer war einfach zu durcheinander. Das alles ging ihm einfach viel zu schnell.

"Ich ... ich ..." Krächzend kam das einzige Wort immer wieder über seine Lippen.

Irukas Hände verkrampften sich in den Schultern von Kakashi, während er ihn dadurch etwas von sich drückte, worauf er nur einen fragenden Blick geschenkt bekam. In dem Moment wünschte er sich, er hätte nicht in das Gesicht des Jounin geschaut. So langsam gesellte sich zusätzlich zu den in ihm herumwütenden Gefühlen noch ein weiteres. Das Gefühl eines schlechten Gewissen, da er nicht antworten konnte. Kakashi legte ihm hier sein ganzes Herz offen und er stotterte sich hier einen zurecht und konnte einfach nicht antworten. Warum konnte er nicht antworten? Er würde ihm gerne sagen, dass er ihn auch liebte, aber ... er war so unsicher. Er wollte den Mann nicht belügen, konnte ihn nicht belügen, würde ihn nicht belügen. Dafür war er ihm zu wichtig. Iruka fühlte sich, als wäre er in einer Endlosspirale gefangen und sein einziger Ausweg war der, dass er auf Kakashis Liebeserklärung antwortete. Nein, es war noch eine Möglichkeit, aber auch mit der würde er den Mann verletzen. Egal wie er es drehte und wendete, er würde Kakashi verletzen. Genau das trieb ihm auch langsam die Tränen in die Augen. Dennoch wählte er diesen Ausweg, da er wenigstens so nicht lügen müsste, was dem Jounin einfach nicht gerecht wurde. Somit hämmerte nur noch ein Gedanke in seinem Kopf wieder.
 

»Ich muss hier weg!«
 

Hastig und recht unkoordiniert schob er sich von dem Jounin weg, was ihnen beiden noch ein Aufstöhnen entlockte, was Iruka beinahe an Röte überlaufen ließ. Stolpernd kam er auf die Füße und humpelte zwei drei Schritte weit, bis er sein Gleichgewicht wieder hatte.

"Iruka?" Sorge klang in der Stimme des Mannes wieder, der sich auch aufzurichten schien, was der Lehrer anhand der Geräusche hinter seinem Rücken vernehmen konnte.

"Iruka was ist los?"

Angesprochener konnte sich nicht umdrehen, wollte den Silberhaarigen jetzt nicht ansehen. Er wollte nur noch eines.
 

So weit weg wie möglich.
 

Ohne noch weiter zu warten, rannte er los, quer durch das Wohnzimmer, bis hin zu seinem Zimmer. Er ignorierte auch die besorgten Rufe Kakashis. Schnell schloss er die Tür hinter sich ab und warf sich gegen diese. Er gönnte sich jedoch keine Pause, sondern rannte hastig zu dem im Raum befindlichen Schrank, riss Unterhose und Jogginghose heraus, die er sich einfach nur kurz hastig überzog und dann zum Fenster eilte.

Genau in dem Moment klopfte es an der Tür, worauf auch schon keine Sekunde später Kakashis Stimme deutlich zu hören war. "Iruka, habe ich etwas falsches gesagt? Was ist los?"

"Geh weg!", waren Irukas einzige Worte, ehe er aus dem Fenster kletterte und davonlief.

Er ignorierte sogar die Hunde, die ihn noch sehen mussten, als er das Grundstück verließ, die es sich im Garten gemütlich gemacht hatten.

Es war ihm gerade alles egal. Er wollte einfach nur weg.
 


 

Mittlerweile waren 2 Tage vorrübergegangen. Zwei Tage in denen Iruka wieder bei sich zuhause wohnte. Kakashi war Iruka nach ihrem Akt natürlich sofort gefolgt, was der Lehrer auch nur zu genau an dem lautstarken Klopfen an seinem Schlafzimmerfenster bemerkt hatte. Selbstverständlich war es auch nicht nur bei dem Klopfen geblieben. Auch die wohlbekannte und wohlklingende Stimme des Jounins hatte sich schnell dazugesellt, die ihn darum bat, dass er mit ihm reden solle und ihn fragte, was er falsch gemacht hatte.

Das war es ja. Der Silberhaarige hatte nichts falsch gemacht! Er hatte nichts falsches gesagt, hatte nichts falsches gemacht, ja, hatte ihm sogar so ein großes Geschenk gemacht und was tat er? Er konnte nicht antworten! Warum konnte er nicht antworten?! Er war einfach so hin und her gerissen gewesen und ist es auch immer noch. Er hatte einfach in dem Moment Kakashi nicht das gleiche sagen können. Er wusste nicht, ob er den Mann die gleichen Gefühle entgegen brachte, oder ob es nur irgendein Hirngespinst war, dass sich in ihm versuchte breitzumachen. Zumindest hatte Iruka bis vor einiger Zeit noch gedacht, dass er Hetero war und nicht auf Männer stand und dann kam dieser, ... dieser ... liebenswürdige, treue, nervige, aufdringliche, attraktive, perverse, ja einfach unbeschreibliche Mann daher und stellte seine Welt auf den Kopf, ohne dass er wirklich viel tat.
 

Ja, er hatte wirklich nicht sehr viel getan! Er war einfach nur da gewesen. Wie ein Fleck auf dem Lieblingsshirt, der doch nach längeren Betrachten, das Muster darauf vervollständigte. Also kein störender Fleck, auch wenn der Jounin ihn schon oft genug auf die Palme gebracht hatte, nein, eher so ein Fleck, der einem sehr ans Herz wuchs, weil man mit ihm schöne Erinnerungen verband. Es war einfach so, dass er plötzlich in seinem Kopf aufgetaucht war, womit alles angefangen hatte. Von da an hatte Iruka wie von selbst immer genauer hingesehen. Das Problem dabei war, je mehr er gesehen hatte, desto mehr hatte ihm gefallen und desto weniger hatte ihm nicht gefallen. Ja, zum Teufel noch einmal, er hatte sogar seine Macken sexy gefunden. Das hatte ihm zwar Angst gemacht, aber er konnte dem Mann auch nicht fernbleiben. Irgendwie hatte sein Unterbewusstsein wohl den Kerl erwählt und hatte, ohne das Iruka es wirklich hatte steuern können, ihn in Kakashis Umfeld platziert, damit er immer in seiner Nähe sein konnte.
 

Auch die Angst, als Iruka dachte er habe eine Freundin, war ein Teil davon. Eigentlich dachte er, er würde niemals eifersüchtig werden können, wurde jedoch eines besseren belehrt. Bei dem ersten Gerücht mit einer Freundin, war Iruka noch gefasst gewesen. Da hätte er es wahrscheinlich einfach akzeptiert. Aber bei Meri. Nie und nimmer!

Die Frau war schlecht, nicht nur von Grund auf, sondern auch extrem schlecht für ihn und erst recht für Kakashi. Sie versuchte ihre Welt, Irukas Welt zu zerstören und ihn von seinem Platz zu vergraulen. Seine Eifersucht wurde auch in die Schranken gewiesen, denn er hatte keinen Grund mehr dazu, hatte es doch Kakashi ihm vor zwei Tagen sehr wohl bewiesen. Nicht nur mit den Worten, die er ihm so liebevoll gesagt hatte, sondern auch mit seinen Taten. Erst jetzt, in den zwei Tagen, in denen er seine Wohnung kaum verlassen hatte, hatte Iruka alles, was Kakashi gemacht hatte verstanden. Der Mann musste ihn schon sehr lange lieben. Er wollte Iruka nur nie bedrängen, wollte ihn nicht verschrecken, ihn aber dennoch so nahe wie möglich bei sich haben. Offensichtlich kannte er Iruka doch so gut, dass er wusste, dass er einer von der langsamen Sorte war.

Iruka war dem Mann dafür auch sehr dankbar.
 

Auch hatte Kakashi Iruka gezeigt, dass er sehr wohl wusste, wann Iruka seine Privatsphäre brauchte und wann nicht. Also, wann es wirklich ernst wurde. Alleine die Tatsache, dass der Mann nicht einfach in seinem Schlafzimmer auftauchte und ihn zur Rede stellte, zeigte dem Lehrer, dass der Silberhaarige sehr wohl den Ernst der Situation wahrgenommen haben muss. Gut, er war ihm gefolgt und hatte vor seinem Schlafzimmerfenster gehockt, dennoch war er keinen Schritt weiter ohne Erlaubnis gegangen.

Natürlich würde den Jounin niemals ein verschlossenes Fenster oder eine verschlossene Tür aufhalten. Der Mann wäre schneller in seinem Schlafzimmer, als er gucken könnte. Er bräuchte nicht einmal aufstehen und das Fenster öffnen, um ihn herein zu lassen, da war sich Iruka sicher. Das einzige, was den Hatake draußen hielt, war Irukas Schweigen. ein einziges Wort der Erlaubnis hätte genügt und Kakashi wäre bei ihm im Zimmer gewesen.

Iruka konnte aber einfach nicht. Er brauchte nun einmal seine Zeit für sich.
 

Er wollte einfach seine Ruhe haben und hatte Kakashi deshalb nach längerem Schweigen und mehreren Versuchen mit ihm zu sprechen weggeschickt. Er hatte es dem Jounin deutlich zu verstehen gegeben, dass er gerade etwas Zeit für sich brauchte. Es hatte dem Lehrer einen Stich im Herzen versetzt, als er die traurige Stimme vor dem Fenster vernommen hatte und dann auf einmal die Präsenz des Mannes verschwunden war. Tief in seinem Inneren hatte er nicht gewollt, dass Kakashi ging. Viel lieber würde er jetzt in dessen Umarmung sitzen und einfach seine Wärme genießen, aber das ging nicht. Er musste erst mit sich selber ins Reine kommen, musste einfach Gewissheit haben. Seitdem jedenfalls hatte Kakashi ihn erst einmal in Ruhe gelassen und Iruka konnte über alles nachdenken.
 


 

Jetzt saß er hier und stocherte in seinem Essen herum. Ganz alleine.

Seine Wohnung war so staubig gewesen, dass er sie gestern erst einmal auf Vordermann gebracht hatte, nachdem er sich wieder gefangen hatte.

Er hatte sich mit der Arbeit gut ablenken können, jedoch hatte er es nicht verhindern können, dass er immer wieder an Kakashi dachte. Wer könnte es schon verhindern, dass man an die Person dachte, die einem alles auf den Kopf stellte. Die unbemerkt Stück für Stück einen bestimmten Platz im Herzen ergaunert hatte und das nur, weil man genauer hinsah und sie mit all ihren Ecken und Kanten zu schätzen lernte.

Ja, Iruka mochte Kakashi sehr, das stand schon mal fest. Aber war es auch genug, um ihm die gewünschten Worte erwidern zu können?

Konnte er die aufrichtige Liebe, die er gespürt hatte und die ihn beinahe überwältigt hatte denn genauso aufrichtig erwidern? Er fand, dass dies das mindeste war, was er tun sollte. Er wollte dem Silberhaarigen einfach nichts vorspielen, wenn es nicht ernst gemeint war. Das wäre nicht gerecht von ihm und das hätte der Jounin auch nicht verdient.
 

Er würde sich außerdem dann auch so schmutzig fühlen, als wenn er ihn ausnutzen würde und das wollte er nicht. Deshalb hatte er sich den Abstand gegönnt, den er brauchte, um seine eigenen Gefühle zu ordnen und zu verstehen, damit er Kakashi eine aufrichtige Antwort geben konnte.

Müde vom vielen Denken schob er sein Essen mit seinen Stäbchen von rechts nach links und umgekehrt, nur um es anschließend fein säuberlich anzuordnen und liegen zu lassen.

Irgendwie war es nicht dasselbe. Es war so leer und trostlos. Keine schmatzenden Ninken, die sich über das selbstgemachte Hundefutter von ihm freuten, kein Kakashi, der ihn lobte, wie gut es heute wieder schmeckte und kein Naruto, der ihnen Gesellschafft leistete und alles wie ein Müllschlucker hinunterschlang, während Kakashi den Jungen mit fassungslosem Blick betrachtete. Iruka musste einen belustigten Laut von sich geben. Ja diese zwei Kerle und die Ninken waren zu seiner Familie geworden. Die Familie, die er sich so lange schon gewünscht hatte. Eine einzelne Träne rollte seine Wange hinunter, worauf er seine Hand hob und sie mit den Fingern wegstrich. Seine Fingerspitzen betrachtend bedachte er das salzige Nass, welches leicht glitzerte. Er hatte die letzten zwei Tage nun schon oft geweint, hatte sogar aufgehört zu zählen. Jede Minute die verging bemerkte er, dass sich sein Herz immer mehr zusammenkrampfte, je länger er alleine war.
 

Es waren zwar nur zwei Tage, aber jetzt vermisste er die gemeinsame Zeit doch schon sehr.

Erst gestern noch war Naruto bei ihm gewesen und wollte wissen, was los war, aber der Lehrer hatte ihn nur abgewimmelt und gemeint, er wolle seine Ruhe haben und er bräuchte sich keine Sorgen machen. Naruto hatte zwar erst lautstark protestiert, hatte dann aber das Feld geräumt. Natürlich nicht ohne eine kindischen Drohung zurückzulassen. Er hatte ihm gesagt, dass er sich vorerst damit zufrieden geben würde, aber er würde noch herausfinden, was los sei.

Iruka hatte schmunzeln müssen. Ja, Naruto war schon immer so ein Hitzkopf gewesen. Er ließ nie etwas anbrennen, wenn es um Freunde ging. Immer musste er sofort helfen. Selbst wenn es bei flüchtigen Bekannten brannte, oder gar noch gänzlich Fremden. Bei jemanden der Hilfe benötigte, fackelte er nicht lange und warf sich regelrecht in seine selbstgestellte Aufgabe, alles und jedem zu helfen.

Iruka war sehr stolz auf Naruto. Lächelnd legte er seine Essstäbchen beiseite und betrachtete das mittlerweile sehr ordentliche Bild auf seinen Teller, wodurch sich das Lächeln bei seinem nächsten Gedanken wieder verflüchtigte und einem traurigen Ausdruck platzmachte.

Ihm schoss nämlich in den Kopf, dass er Kakashi erst richtig durch Naruto kennengelernt hatte. Klar kannten sie sich schon vorher, aber erst durch den Jungen waren sie richtige Freunde geworden, besonders in den drei Jahren in denen der Bengel mit Jiraiya unterwegs war.
 

Da muss wohl alles angefangen haben.

Immer wenn Iruka an den Jounin dachte und an seine Art, sein Verhalten, sein Aussehen und sein ... unwiderstehliches Lächeln, spürte er ein angenehmes Kribbeln im Bauch, was ihm gleich wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Eigentlich sollte das schon Beweis genug sein, oder nicht? Iruka jedoch hatte Angst. Was wäre wenn die erste Verliebtheit verschwunden war? Ja, er gab zu, er hatte sich in den Jounin verguckt. Soweit war er immerhin schon.
 

Aber was war danach?
 

Waren die Gefühle nur kurzfristig?
 

Würden sie sich immer noch lieben, wenn die erste Verliebtheit dahin wäre?
 

Würden es so sein, wie bei vielen Paaren, die dann nach der rosaroten Brille alles sehen, was ihnen an ihrem Partner nicht gefällt?
 

Würden sie sich auch wegen so etwas trennen?
 

Es mag kindisch und sehr unreif klingen, aber Iruka würde gerne in einer Beziehung sein, die lange hält, am besten für immer. Auch wenn dies nur Traumvorstellungen waren, ist es dennoch sein sehnlichster Wunsch.

Klar könnte er Kakashi jetzt sagen, was er empfand. Eigentlich hatte er es ja auch im Prinzip schon getan, sonst wäre es ja erst gar nicht zu der Situation von vor zwei Tagen gekommen. Er errötete, als er daran dachte, was sie mit einender gemacht hatten und er bemerkte, wie ihm ein angenehm heißer Schauer durchlief, den er aber gleich wieder niederkämpfte.

Jetzt daran zu denken war echt unklug.

Mürrisch schloss er die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn man an etwas nicht denken wollte, dachte man umso mehr daran. Es war einfach verflucht.

Das war wie, als würde man jemanden sagen, dass er jetzt nicht an Pandas denken soll. Was tat derjenige dann natürlich? An Pandas denken!

Mit sich selber kämpfend, dass die Erinnerungen an ihren Liebesakt ihn nicht praktisch überrannten, schreckte Iruka hoch, als er ein Geräusch vernahm, das eindeutig aus seiner Wohnung kam.

Mit geweiteten Augen sah er aus seiner Küchentür hinaus ins Wohnzimmer.
 

"Was ...?"
 

Er versuchte das Geräusch zuzuordnen, aber war erst unschlüssig. Es hörte sich wie ein Klicken an, aber dafür war es etwas zu dumpf. Langsam schob er sich von seinem kleinen Küchentisch weg und lief auf den Durchgang zum Wohnzimmer zu. Dort sah er sich erst einmal um und horchte erneut.

Als er dann das Geräusch von rechts wahrnahm, ruckte sein Kopf gleich in die lokalisierte Richtung. Mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht betrachtete er seine Schlafzimmertür.

Genau dann erkannte er das Geräusch. Es kam eindeutig von seiner Fensterscheibe im Schlafzimmer.

Sein Blick verzog sich mürrisch.

"Kann dieser Jounin nicht einmal die Füße still halten?"

Murmelte er zu sich selber, musste aber leicht lächeln, während er zum Schlafzimmer stapfte und die Tür aufriss. Diese Aktionen des Mannes liebte er genauso, wie er sie manchmal hasste. Aber jetzt freute er sich gerade ihn wiederzusehen, würde es jedoch nicht direkt zeigen.

"Kakashi-sensei! Ich habe dir gesagt, dass du mir etwas Zeit geben sollst! Ich brauche etwas Zeit zum nachdenken und ..."
 

Während Iruka das sagte, ging er mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck auf das Fenster zu und riss seinen Vorhang beiseite, um den Störenfried genauer betrachten zu können.

Doch als er dort keinen hockenden Jounin vorfand, stockte er und riss verwundert die Augen auf, als er einen der Adler der Hokage sah, die als Kommunikation und Zeichen für Shinobis eingesetzt wurden, um sie zu rufen, oder um kurze Nachrichten zu übermitteln.

Der braune Adler saß auf seinem Fensterbrett und klopfte mit seinem Schnabel erneut leicht gegen die Scheibe. Wieder ertönte das Geräusch, welches er vorhin vernommen hatte. Irgendwie war Iruka nun etwas enttäuscht. Er hätte Kakashi gerne wiedergesehen, auch wenn es nur kurz gewesen wäre. Schnell schüttelte er jedoch das Gefühl wieder ab und konzentrierte sich auf das Tier, das ihn nun stumpf ansah. Es war keine Nachricht am Fuße des Tieres angebracht, was nur bedeuten konnte, dass er zur Hokage gerufen wurde.

Iruka lief es heiß und kalt den Rücken rauf und runter. Irgendwas musste passiert sein, während er hier die letzten zwei Tage in seiner Wohnung verbracht hatte und wäre es nichts wichtiges, würde Tsunade ihn nicht persönlich rufen.
 

Kurz hielt Iruka mit dem Adler Blickkontakt, ehe das Tier sich einfach von seiner Fensterbank abstieß und mit einem kreischen davonflog.

Erst dann kam Bewegung in seine Glieder. So schnell er konnte, zog er sich seine Shinobikluft an und hastete aus dem Haus. Zum Glück hatte ein Shinobi immer mehrere Uniformen, da die Teile, die er während des Aktes mit Kakashi ausgezogen bekommen hatte, immer noch in dessen Haus sein mussten.

Iruka errötete, als er seine Wohnung einfach hastig durch das Fenster verließ.

Erst als er sich dabei erwischte, dass er durch das Fernster verschwunden war, musste er gleich erneut an Kakashi denken.
 

»Verflucht sei der Trottel! Er färbt ab!«, dachte Iruka, musste aber schief grinsen und weiter erröten.

Er musste sich jetzt zusammenreißen, durfte seine Pflicht jetzt nicht vernachlässigen, sondern sich auf das was ihn erwartete konzentrieren.

Hastig sprang er von Dach zu Dach und fragte sich, was passiert sei.

Wenn Tsunade ihn aber schon persönlich rief, dann musste es echt etwas Ernstes sein, also beeilte er sich, um zum Hokagegebäude zu kommen.
 


 

Als er dort ankam und zum Büro lief, spürte er schon regelrecht die Hektik, die in dem Gebäude herrschte.

Er klopfte an und als er die strenge Stimme der Frau vernahm, trat er ein und wunderte sich nicht, dass hier noch mehr der engsten Vertrauten von Tsunade standen.

Um genau zu sein, lagen die Blicke von Asuma, Kurenai, Shikamaru, Shikaku, Sakura, Genma, Kotetsu, Izumo, Gai und Naruto auf ihm.

Iruka wunderte sich, wo Kakashi und Yamato waren, aber das würde er wohl gleich erfahren, so ernst wie Tsunades Blick war, der auf einmal auf ihm lag.

Was hatte das nur zu bedeuten?

"Ah Iruka, gut das du da bist, dann können wir ja beginnen!"

Sofort stellte sich das leichte Gemurmel ein, dass gerade noch geherrscht hatte, bis Iruka gekommen war.

"Wir haben ein schwerwiegendes Problem, wenn wir das nicht unter Kontrolle bekommen, sehe ich das ganze Dorf in Gefahr!" Tsunade schien nicht lange zu fackeln, sondern gleich die harten Fakten offen zu legen.

"Wie ihr sicher bemerkt habt, sind Kakashi und Yamato nicht anwesend." Eine kurze Stille herrschte, in der jeder nur abwartend auf die Fortsetzung ihrer Erklärung wartete.
 

"Diese Beiden sind schon auf meinen Befehl vorrausgegangen, um die Lage zu überprüfen. Wenn das stimmt, was uns ein ANBU Team, noch kurz bevor es ausgelöscht wurde, mit aller letzter Kraft übermitteln konnte, dann besteht uns ein Großangriff bevor."

Iruka konnte deutlich die Überraschung in den Gesichtern der Jounin, Chunin und Genin sehen, die hier anwesend waren. Natürlich war der erste, der sich meldete Naruto.

"Aber wer greift uns denn an? Sind die Lebensmüde?" Er schien aufgebracht und verstand das Ganze anscheinend überhaupt nicht. Iruka wollte es nicht so direkt sagen, aber er stand genauso auf dem Schlauch, wie Naruto und sie zwei waren nach den Gesichtern der anderen auch nicht die Einzigen.

"Wir haben unsere Beziehungen zu den Nachbarländern doch schon verbessert.", murmelte Sakura und schien zu überlegen.
 

"Ich fürchte so einfach ist das nicht, wir können nur abwarten, was uns Kakashi und Yamato berichten werden. Solange werden wir alle in Bereitschafft sein. Erwartet also bitte alle weitere Befehle von mir. Shikaku!" Wandte sich die Frau an den Mann, der gleich stumm und mit ernsten Blick vortrat.

"Du und dein Sohn, ihr werdet mit mir alles noch einmal durchgehen."

Beide Naras nickten nur einstimmig.

"Iruka!" Als sein Name fiel, zuckte er erschrocken zusammen, damit hatte er jetzt so plötzlich nicht gerechnet.

"Du kümmerst dich darum, dass einer möglichen Evakuierung nichts im Wege steht, trommel die Genin zusammen und haltet euch bereit."

"Jawohl!" Genau als Iruka sich einmal hektisch verbeugte, ertönte auf einmal ein leises Poff im Raum, was Iruka verwundert den Kopf heben ließ.
 

Auf Tsunades Schreibtisch war eine kleine Rachwolke entstanden, die sich gerade verzog und den Blick auf einen kleinen rundlichen, sowie träge guckenden Mopps frei machte.

"Pakkun!", sprachen Iruka und Naruto beinahe synchron aus, während Tsunade den kleinen Hund nur überrascht mit hochgezogener Augenbraue maß.

"Ich bringe Meldung von Kakashi und dem Mauerblümchen."

Wäre die Situation nicht so ernst, hätte Iruka genau wie Gai, Genma und Naruto sich ein lautes Lachen nicht verkneifen können, aber jetzt war ein kühler Kopf alles, was sie brauchen konnten.

Tsunade nickte dem Hund nur zu und schon begann er zu erzählen.

"Wir sind zum besagten Punkt gelaufen, wo die ANBU Patrouille von Feinden überrascht wurde. Dort haben wir nur ein paar schwächere Shinobis angetroffen, die allesamt kein Problem gewesen sind. Es war nichts zu sehen von der angeblichen Übermacht, von der berichtet wurde.", erklärte Pakkun und blickte dabei einmal durch die Runde.

"Ob es ein falscher Alarm war?" Sakura sah nachdenklich auf den kleinen Hund.

"Nein falscher Alarm war es ganz sicher nicht, so viele Spuren wie wir dort gefunden haben, das können keine Spuren von einer Hand voll Shinobis gewesen sein. Wir schätzen dass es weit über 300 sein müssen.", kam gleich die Antwort des Hundes.
 

"Mehr als 300 ..." Shikaku schien etwas zu ahnen, weshalb er auch gleich seine Gedankengänge laut aussprach.

"Tsunade-sama, kann es nicht sein, dass es mit dem Vorfall von vor ein paar Wochen zu tun hat, als uns die Leiche des Nukenin gebracht wurde? Es hieß doch, dass er eine große Schar an Abtrünnigen aus allen Ländern um sich gesammelt hatte. Die Abtrünnigenanzahl stimmt in etwa mit den 300 überein. Außerdem haben wir ihren Anführer hier. Vielleicht sind sie auf Rache aus." Iruka konnte deutlich aus den Gesichtszügen des Mannes herauslesen, dass er selber nicht sehr zufrieden mit seiner Vermutung war.

"Das hat Kakashi auch schon gemutmaßt. Aber dafür, dass sie Rache wollen, haben sie irgendwie merkwürdig agiert, meinte er.", meldete sich der Hund wieder zu Wort.

"Kann es sein, dass sie es vielleicht nicht sind?", fragte nun Gai.

"Wer sollte es denn sonst sein?", kam die Gegenfrage von Asuma, die er gleich weiter unterlegte.

"Wir haben sonst keine so großen Differenzen zwischen den Dörfern, dass es in einen Krieg ausarten würde. Außerdem sind dass dann so oder so schon viel zu wenig Shinobis, wenn es sich nur um Laien handelt."

"Das stimmt schon, aber vielleicht ist es auch ein Angriff von einer ganz anderen Seite.", mutmaßte Shikamaru. Durch die Worte zog der Teenager direkt die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich und fuhr anschließend fort.

"Na überlegt doch mal, es könnte auch wieder einer von Orochimarus Plänen sein."

"Nein, das hat nichts mit dem Sannin zu tun, das ist nicht seine Handschrift. dafür ist es viel zu Plump, sagte unser Mauerblümchen."
 

Für Iruka wirkte es beinahe komisch, wie alle anwesenden Shinobis um Tsunades Schreibtisch standen und diskutierten, während Pakkuns Kopf sich hin und her drehte, um jeden zu antworten.

"Oder aber es ist mit Absicht so plump, als wenn man uns von etwas ganz anderem ablenken möchte.", meinte Shikaku zu seinem Sohn, der deutlich die Stirn kraus zog und mit einer Hand am Kinn aus dem Fenster sah, um anscheinend weiter zu überlegen.

Irgendwie hatte Iruka das Gefühl, sie waren der Lösung schon so nahe, dass sie einem nicht auffiel, bis sie einem ins Gesicht sprang. Zumindest machten die beiden Naras auf ihn dieses Gefühl. Sie schienen nur noch die letzten Bruchstücke zusammenzulegen.

"Fassen wir zusammen." Shikamaru rekapitulierte einmal alles, was geschehen ist.

"Die meisten Missionen der letzten Zeit beinhielten nur Lieferungen, Geleitschutz oder politische Interaktionen. Die Missionen mit dem Geleitschutz waren zwar von höherem Rank, aber trotzdem eher unbedeutend, da es sich höchstens um Räuberbanden handeln konnte, die es auf die Personen abgesehen haben. Die Liefermissionen können auch alle nicht der ausschlaggebenden Grund sein, der so eine Invasion zufolge hat und da die politischen Missionen sich einzig auf den Handel bezogen hatten, den die Dörfer untereinander haben und alles wirklich gut ausgegangen war, können wir diese auch ausschließen. Das einzige was also bleibt sind die Geheimmissionen der ANBU. Tötungsaufträge. Es lagen zwar mehrere vor, aber laut meinen Kenntnissen gibt es nur eine Mission, die ausschlaggebend genug ist, um mit unserer jetzigen Situation zu korrespondieren. Es kann nur die mit dem Nukenin sein." Shikamaru ließ eine Gedenkpause verstreichen, damit ihm alle folgen können.
 

"Das stimmt.", mischte sich nun sein Vater ein, während er zustimmend nickte.

"Unseren Informationen zufolge hatte dieser Nukenin ein größeres Gefolge, von über 250 Mann um sich gescharrt. Es können mittlerweile mehr geworden sein, was nicht ausschließt, dass es die Shinobi sind. Noch dazu wissen wir, dass es nicht nur bestimmte Shinobis sind, sondern auch einfache Genin, oder gar Shinobis ohne Ausbildung. Rank und Klasse waren hierbei anscheinend völlig egal.", ergänzte der jüngste Nara.

"Richtig und wenn wir davon nun ausgehen, dass es diese Anhänger sind, dann bleibt nur der Gedanke der Rache.", meinte Shikaku schließlich. Iruka fand es immer wieder Sagenhaft, zu beobachten, wie die Köpfe der Naras arbeiteten. Leider konnte sich aber keine weiteren Gedanken darum machen, da sich Shikamaru direkt weiter äußerte und sogar seinen Vater korrigierte.

"Das stimmt zwar auch, aber ich würde nicht zu voreilig Handeln. Es gibt noch weitaus mehr Möglichkeiten. Rache ist dabei nur ein Grund. Wenn wir nun die Informationen zusammentragen, die Kakashi und Yamato uns geliefert haben und wir davon ausgehen, dass Kakashi mit seinen Vermutungen recht hat, was bekanntlich oft genug der Fall ist, sogar eigentlich immer, dann wollen sie nur von etwas viel Größerem ablenken. Vielleicht auch einfach nur Zeit schinden." Belehrend hatte der Junge eine Hand gehoben, an der er mit einem Finger in die Höhe zeigte, als wolle er nun allen einmal die Zeit geben, das Gesagte zu verarbeiten und ihnen es damit als Zeichen zu verstehen zu geben.

Es war genau die richtig gewählte Pause, denn so langsam schien es allen zu dämmern. Der jüngste Spross des Narahauses schien auf die verstehenden Blicke gewartet zu haben, die ihm nun alle zugesendet wurden, denn dann sprach er endlich aus, was si nun alle dachten.
 

"Es handelt sich hundertpro um ein Ablenkungsmanöver."

"Ein Ablenkungsmanöver? Aber für was?" Naruto schien echt überfordert zu sein.

"Wenn wir das wüssten, wäre es ja zu einfach! Wir sollten für alle Eventualitäten gerüstet sein." Für Tsunade stand es deutlich fest. In so einer Situation mussten sie schnell und kontrolliert agieren.

"Wir befinden uns ab jetzt im Ausnahmezustand! Sagt allen bescheid! Während wir nach einer Lösung suchen, schnappen Kotetsu und Izumo, Gai und Genma sowie Kurenai und Asuma sich einige unserer Shinobis und positionieren sich an den restlichen Himmelsrichtungen von Konoha, die noch ungedeckt sind und melden sofort, wenn irgendwelche Vorkommnisse eintreten. KEINE ALLEINGÄNGE! Und ich erwarte alle 15 Minuten von euch einen Bericht!", donnerte Tsunades Stimme durch den Raum.

Die angesprochenen Shinobis nickten und verschwanden schnell auf traditionelle Art in einer Rauchwolke. Zurück blieben also nur noch Naruto, Shikamaru, Shikaku, Sakura, Tsunade und Iruka.

"Iruka! Du kümmerst dich um die Evakuierung! Macht es so unauffällig wie nur möglich!"

Irukas Gedanken kreiselten. Wie automatisch gehorchte er und bekam nur am Rande mit, dass Naruto und Sakura auch noch für etwas eingeteilt wurden, dem er aber nicht wirklich Aufmerksamkeit schenkte.

Jetzt zählte gerade jede Sekunde. Sollte Iruka mit der Evakuierung zu langsam sein, wenn hier etwas passieren sollte, dann würde es hohe Verluste geben.
 

Er wollte gar nicht daran denken, also beeilte er sich alles zu organisieren. Nachdem er alle Genin zusammengetrommelt hatte und sie eingeteilt hatte, machte er sich ebenfalls auf den Weg, um bei der Evakuierung mitzuhelfen. Auf dem Weg versuchte er alles Fakten zu sortieren, die ihm gerade in den Sinn kamen. Jetzt machten Kakashis komische Verhaltensweisen langsam auch Sinn. Jetzt verstand Iruka auch, warum der Jounin nochmal mit Tsunade hatte reden wollen, warum er noch einmal etwas überprüft hatte und was er mit seiner Vermutung meinte. Wobei, was war seine Vermutung gewesen? Gesagt hatte er ihm nichts. Darüber philosophierend sprang er so schnell er konnte von Dach zu Dach.

Erschrocken zuckte er zusammen, als er auf einmal jemanden in seiner Nähe schreien hörte. Genau das war der Moment, in dem Iruka wusste, jetzt ging es los.
 

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So, da stecken unsere Freunde ja langsam in der Klemme, mal sehen, ob ihr euch auch ein paar Gedanken macht, was hier los ist. Leider wisst ihr ja auch nur, was Iruka weiß und mitbekommen hat. :)

Natürlich kommt auch immer alles aufeinmal. Wer kennt es nicht?
 

Natürlich freue ich mich, wenn ihr mir eure Meinung da lasst, also lasst mir doch etwas da. Ansonsten sage ich, man liest sich nächste Woche. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 25: Bedrängnis

Möp
 

Da bin ich auch wieder und habe natürlich ein neues Kapitel dabei.

Die Woche war reichlich stressig, aber es ist alles gut gegangen und ich habe noch Zeit gefunden dieses Kapitel fertig zu schreiben. :) Ich habe wieder viel Spaß daran gehabt, auch wenn es nun etwas actionreicher voran geht. Ich hoffe doch, es wird euch gefallen.
 

So, noch ein paar kleine Erklärungen:
 

• Jūryō no zōka no Jutsu: Gewichtserhöhungs Jutsu. Damit kann das Gewicht eines Gegenstandes gesteigert

werden, ohne dass er seine Form ändert. (Selbst ausgedacht, falls es das nicht schon gibt. :) )

• Taki no Kuni: Land der Wasserfälle. Über Taki no Kuni ist, bis auf Takigakure selbst, wenig bekannt. Es ist geprägt

von großen Bäumen und Felsen und grenzt an das Reich des Feuers, das der Erde, das des Grases und an ein bis

jetzt noch unbekanntes Land an.

• Hitai-ate: Damit ist der metallene Stirnschutz der Shinobi gemeint.

• Daimyo: Bezeichnet den Lehnsherren.
 

Nun wünsche ich euch aber viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Kapitel 25: Bedrängnis
 

Kurz nachdem Iruka den Schrei gehört hatte, ertönten auch Explosionen aus der selben Richtung. Natürlich hatte er sofort reagiert und war in besagte Richtung gelaufen. Er hatte mit vielem gerechnet, aber das was er dort sah grenzte regelrecht an einer Katastrophe.
 

Er stand vor dem Eingang des Krankenhauses von Konoha, zumindest dem Teil, der noch davon übrig war. Es bot sich ihm ein Anblick, der nicht grausamer hätte sein können. Der sonst so gepflegte Eingang war nahezu grenzenlos verwüstet, noch dazu war ein großes Loch in den Komplex gerissen worden. Aus den gewaltsam gerissenen Rohen in den Wänden strömte nur so das Wasser, als würde das Haus bluten. Funken sprühten noch an einigen Stellen, während an anderen schon kleine Flammen züngelten, die sich drohten weiter auszubreiten. Das brutal in die Wand gerissene Loch war so groß, dass es über zwei Stockwerke ging und sich sogar noch ein Stück in den dritten Stock gefressen hatte, von wo noch kleine Gesteinsbrocken hinunter fielen. Selbst der Eingangsboden war locker einen halben Meter in den Boden abgesackt und schien durch irgendwas hinein gedrückt worden zu sein.
 

Iruka konnte den Anblick nur so beschreiben, als wäre das Loch regelrecht von einer Abrissbirne hinein geschlagen worden. Es wirkte wie das klaffende Loch das eine Bestie gerissen hatte.

Überall rundherum lagen Menschen, die versuchten wieder hochzukommen, oder sich nicht mehr rührten. Es handelte sich hierbei um Personal und Patienten, natürlich auch Besucher. Es bot sich ein Bild des reinsten Grauens. Beim näheren Hinsehen wirkte es so, als hätte sich jemand eine Schneise in das Krankenhaus hinein gegraben. Die Gänge sahen aus, als hätte in ihnen ein wahrer Krieg gewütet, der auch die Wände in Mitleidenschaft gezogen hatte. Hier und da klebte Blut. Zwischen einigen Mauerstücken tropfte es sogar noch herunter, was Iruka nur verriet, dass jemand zwischen diesen brutal hingerichtet wurde. Keine Sekunde später riss er aber seinen Blick los, als ein Schmerzenslaut seine Aufmerksamkeit ergatterte und er horchte auf. Der Laut war ganz in seiner Nähe erklungen und hatte sich nicht sehr gut angehört. Als er ihn erneut hörte und gleich darauf ein erstickendes Gurgeln folgte, rannte er sofort zu der leidenden Person, die er in seiner Nähe zwischen einigen Trümmern vermutete.
 

Hastig hievte er einige Geröllteile weg und entdeckte eine Frau. OK, es war nicht nur irgendeine Frau, sondern Meri, die stark an ihrem Hals blutete. Ihr lief der kostbare Lebenssaft aus Nase und Mund, während sie unkontrolliert versuchte sich zu bewegen. Der Anblick ließ ihn kurz in der Bewegung einfrieren und Wut machte sich bei ihrem Anblick in ihm breit. Ihre Augen trafen sich und er konnte nur zu deutlich die Todesangst in ihren lesen, aber auch die Bitte nach Hilfe. Eine weitere Sekunde regte er sich nicht und Meri schien sich damit abgefunden zu haben, dass er ihr nicht helfen würde. Ergeben schloss sie die Augen und einige Tränen traten ihr aus den Augenwinkeln. Iruka presste seine Zähne fest aufeinander und verzog das Gesicht. Er sollte echt dieser Frau helfen? Seine Fäuste ballten sich, während er hart schluckte, als er aber dann die vielen Tränen sah, die sie vergoss, entschloss er sich dazu privates gerade einmal privat sein zu lassen und dachte rational. Das Dorf musste in solchen Situationen zusammenarbeiten, wie eine Einheit fungieren. Wie konnte er das gerade nur für einen kurzen Moment außer Acht lassen?
 

»Iruka, das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um persönlich zu werden! Beweg dich!«, ermahnte er sich selber, worauf endlich Bewegung in seine Glieder kam. Er hoffte nur, dass es noch nicht zu spät war, immerhin hatte er kostbare Zeit mit seinem Zögern vergeudet. Zeit, die über Leben und Tod entscheiden konnte.

Schnell riss er sich seinen Ärmel ab, den er der Frau mit viel Druck auf die Wunde presste.

Dann schrie er nach einem Medicnin.

"HILF MIR JEMAND! EINEN ARZT BITTE! SCHNELL!" Nachdem er losgebrüllt hatte, wandte er sich wieder an Meri, die ihn nun mit erschrockenen Blick maß und zittrig wegen dem plötzlichen Kontakt eine Hand an sein Handgelenk gelegt hatte, da sie wohl dachte, dass er ihr den Rest gab. Iruka verstand die Geste sofort und versuchte sie gleich zu beruhigen.
 

"Ganz ruhig! Ganz ruhig! Wir werden dir helfen! Halte durch, bleib bloß wach! Wag es dich ja nicht einzuschlafen."

Iruka versuchte immer wieder Meri zu beruhigen, der nun in blanker Verzweiflung Tränen die Wange hinunter liefen.

"SCHNELL ICH BRAUCHE EINEN ARZT!", schrie er erneut ließ dabei aber Meri nicht aus den Augen.

Fast gleichzeitig mit seinem zweiten Schrei, hockte sich auf einmal ein junger Medicnin neben ihn. Der Junge stockte kurz, schien sich dann aber schnell zusammenzureißen und ging für Iruka unerwartet fachmännisch vor, obwohl er kaum älter war als Naruto. Er schätzte ihn auf um die 18 Jahre.

"Halten sie weiter den Druck auf der Wunde!" Direkt über Irukas Hände legte der Junge seine und begann sein heilendes Chakra hinein gleiten zu lassen.
 

Die Frau spuckte derweil Blut und ihre Atmung ging sehr rasselnd. Das war aber nicht das erschreckendste was Iruka daran sah, nein, es war die Tatsache, was er in ihren Blick lesen konnte. Sie flehte nahezu danach, dass sie nicht sterben möchte. Unaufhaltsam liefen ihr Tränen die Wangen hinunter. Die Panik schien sich beinahe auf Iruka zu überschreiben. Er merkte nicht einmal, wie der Junge ihn wieder ansprach. Er bekam nur Bruchstücke mit, weshalb er sich dann noch einmal fragend an den Jungen wandte.

"Sie können loslassen. Die Blutung ist gestillt. Ich werde sie jetzt weiter behandeln."
 

Zitternd ließ Iruka dann von der Frau ab und sah auf seine Hände, die nicht blutbeschmierter sein könnten. Von dort glitt sein Blick wieder auf den Jungen, dem schon Schweißperlen auf der Stirn standen. Der Medicnin schenkte ihm keine Aufmerksamkeit mehr, sondern nur noch der Frau und ihrer Verletzung. Irukas Augen wanderten weiter über die Verletzung, die nun nicht mehr blutete, aber immer noch schlimm aussah, bis hin zu Meris Gesicht. Dort traf er ihren Blick und das was er sah überraschte ihn. Sie wirkte reichlich geschafft und müde, jedoch lag aber etwas in ihrem Blick, das einem Danke sehr nahe kam. Er hätte niemals erwartet von ihr einmal so einen Blick zu bekommen. Darum reagierte er auch schon wie automatisch und nickte ihr verstehend zu. Der kurze Moment wurde aber von dem Jungen unterbrochen.
 

"Sie hat hohen Blutverlust erlitten und benötigt unbedingt eine Transfusion." Der indirekten Aufforderung folgend sah sich Iruka hastig um. Der Medicnin brauchte unbedingt noch jemanden der ihm half. Einen kurzen Blick über die Schultern und er konnte Sakura von weitem sehen, wie sie anscheinend gerade an dem Angriffsort ankam.

Stolpernd kam er auf die Beine und eilte zu ihr. Ihren geschockten Blick verstehend, beruhigte er sie mit einer schnellen Geste. Sie hatte wohl das ganze Blut für seines gehalten.

Erleichterung las er in ihrem Blick, ging jedoch nicht darauf ein, sondern erzählte ihr kurz und knapp, was gerade für ihn wichtig war.
 

Nachdem sie seine Informationen aufgenommen hatte, machte sie sich direkt daran dem Jungen weiter zu helfen. Es gab hier schließlich noch so viele Verletzte, die Hilfe benötigten, aber auch viele, für die sie viel zu spät kam.

An einigen Ecken lagen leider verstorbene, für die jede Hilfe zu spät kam. Wäre Iruka der Frau nicht zur Hilfe geeilt, hätte sie vermutlich erst jemand einige Minuten und Sekunden zu spät gefunden und sie wäre elendig dort verblutet. So hatte sie, wenn sie denn einen starken Überlebenswillen hatte, noch die Chance durchzukommen. Sakura und der Junge würden schon ihr bestes geben. Meri war damit in guten Händen.

Überall sah er, wie sich Leute verletzt in Sicherheit brachten, oder um Hilfe riefen. In einer anderen Ecke saß eine Frau und hielt ihren wohl verstorbenen Mann, oder Freund im Arm. Es war das reinste Schlachtfeld. Iruka drehte sich im Kreis und schlussendlich blieb sein Blick auf den Gang hängen, der direkt in das Innere des Krankenhauses hineinführte.
 

Der Gang glich einem Massaker. Ein nahezu unmenschliches Blutbad führte durch ihn hindurch, überall lagen dahin gestreckte Shinobi, sogar Shinobi die Iruka erst vor kurzem im Missionsbüro angetroffen hatte. Als er eine Regung weiter hinten vernahm, riss ihn diese aus seiner Starre heraus.

Hastig rannte er in den Gang und hockte sich zu einem am Boden kauernden Mann, der sich seinen Bauch hielt, aus dem immer noch gut Blut trat. Irukas nicht so ungeübter Blick sah, dass der Mann ebenfalls dringend Hilfe benötigte, dennoch nicht so sehr in Lebensgefahr war, wie Meri vorher.

Hastig winkte er eine Medicnin heran, die sich gleich bei dem Mann hinsetzte und ihn versuchte zu helfen.

"Bleiben sie ruhig liegen. Nehmen sie bitte einmal ihre Hand weg." Mit einem schnellen Blick hatte sie offensichtlich die Lage erfasst und begann mit der Heilung, um die Blutung zu stoppen.
 

"Wer hat das getan?" Fragte Iruka gleich, als er bemerkte, dass der Mann noch ansprechbar war. Jedoch bekam er erst nur ein Keuchen und er konnte deutlich beobachten, wie der Mann unter Schmerzen zusammenkrampfte. Die Wunde musste höllisch sein, trotzdem baute er zu Iruka Blickkontakt auf und begann brüchig unter Schmerzen schwach zu sprechen.

"Ein Mann, nein, ... eher ein weißhäutiger Dämon ... mit gelben Augen, der alles verschlingt, was ihm in den Weg kommt."
 

Iruka erschauerte bei der Vorstellung dieses Mannes.

"Er ist ... stark ..." Ein schmerzhaftes Keuchen folgte.

"Wie ist er hier herein gekommen? Was will er hier?", versuchte er weitere Informationen zu bekommen.

"Er ist nicht reingekommen ..." Der Mann wurde immer schwächer, bald würde er wohl sein Bewusstsein verlieren.

Iruka zog fragend die Augenbraue hoch.

"Nicht rein? ... Sie meinen, ... er ist rausgekommen?" Irgendwie irritierte das den Braunhaarigen etwas.

Ein zögerliches Nicken war die Antwort.

"Ja. Er kam aus dem Innern des Krankenhauses ... Es hatte einen lauten Knall gegeben, ... wir wurden gerufen. Wir sind alle runter gelaufen und ... haben nachgesehen. Da unten ist die Hölle sage ich! Die Hölle!" Wieder zuckte der Mann zusammen und verkrampfte sich stark. Mit einem gequälten Laut schien er eine wahre Schmerzenswelle zu überstehen und schließlich wieder den Blickkontakt zu Iruka aufzubauen. Dabei wirkte der Mann fiebrig und seine Haut war kalkweiß. Leider konnte Iruka ihn aber nicht in Ruhe lassen, da er wertvolle Informationen hatte, Informationen, die ihnen in dieser Lage helfen können.

"Ganz ruhig, wo ist er hin?"

"Raus. Er hat nur einen Namen gesagt. ... Ra ... Raifu Memori." Brachte der Mann mit einer erneuten Schmerzenswelle über die Lippen.

"Raifu Memori ..." Iruka hatte den Namen schon einmal gehört, aber er wusste nicht genau woher. Irgendwas sagte ihm, dass der Name etwas schlechtes bedeutete.
 

Als er sich dann aber wieder an den Mann wenden wollte, bemerkte er, dass der Verletzte nicht mehr bei Bewusstsein war. In dem Moment kam Sakura zu ihm gelaufen.

"Iruka-Sensei!", sprach sie ihn schon leicht außer Atem an.

"Sakura, ich muss schnell zu Tsunade. Ich habe leider keine Zeit mehr. Ich habe etwas wichtiges in Erfahrung gebracht, was ihr sofort berichtet werden muss."

Die Rosahaarige nickte und machte sich gleich ans Werk weitere Überlebende zu suchen.

Iruka war so in Gedanken gewesen, dass er nicht wirklich mitbekommen hatte, wie einige Medicnins schon an ihm in den Gang vorbeigestürmt waren.

Er hatte nicht mal wirklich die ganzen wehklagenden Stimmen aus dieser Richtung bemerkt, die um Hilfe flehten und ihre Schmerzen verkündeten. Erst als er sich auf den Weg machte das Krankenhaus wieder zu verlassen, hörte er die Geräusche wieder, die ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagten. Es erinnerte ihn sehr an früher, aber diese Erinnerung an den Angriff des Kyuubi wollte er jetzt nicht hochkommen lassen.

So schnell wie er konnte verließ er den Ort, um zum Hokagegebäude zu gelangen.

Er hatte echt Respekt vor seiner damaligen Schülerin, die so fachmännisch auf diesem Schauplatz agierte und alle anderen Medicnins befehligte. Sie schien sehr kontrolliert mit dem Anblick umgehen zu können. Klar, Iruka war zwar auch abgehärtet, jeder Shinobi musste mit solchen Bildern rechnen und er selber hatte nicht gerade wenige gesehen, aber trotzdem, zollte er ihr für ihre Arbeit großen Respekt. Sie ist erwachsen geworden. In gewisser Weise machte ihn dies auch mehr als stolz, dennoch hatte er nun wichtigeres zu erledigen.
 


 

Auf dem Weg zum Hokagegebäude hin wurde er von Konohamaru abgefangen, der ihm Bescheid gab, dass soweit alle Bürger aus der Stadt evakuiert worden waren.

Trotzdem sollte der Junge auf Nummer sicher gehen und noch einmal alles genauestens absuchen.

Hastig verschwand dieser dann auch wieder.

Iruka unterdessen eilte direkt weiter und kam schlussendlich an seinem Ziel an, wo er Tsunade direkt berichterstatten konnte.

Ohne anzuklopfen platzte er beinahe ins Büro, worauf die Frau ihn nur erschrocken anblickte.

"Iruka?" Fragend wurde er von Tsunade angesehen, die immer noch mit Shikamaru, sowie Shikadai am Schreibtisch stand und in einige Akten hinein blickte.

An ihrem Blick konnte er direkt erkennen, dass sie sein Auftauchen ernst nahm, trotzdem schien sie pro forma zu fragen.
 

"Du solltest bei den Bürgern sein, warum bist du hier?"

"Auf das Krankenhaus hat es einen Angriff gegeben!", platzte es gleich aus ihm heraus.

"Ja, das haben wir mitbekommen, Sakura ist schon dort und weitere Shinobis sind unterwegs.", bestätigte sie ihm.

"Ich war dort und habe etwas über den Angreifer in Erfahrung gebracht!"

Sofort konnte der Lehrer erkennen, dass er nun die ungeteilte Aufmerksamkeit der drei Shinobis hatte.

"Rück raus mit der Sprache!",forderte Tsunade ihn auf und schien schon etwas zu ahnen. Zumindest sagte das ihr Gesicht.

Iruka erzählte den Anwesenden genau das was er erfahren hatte und kaum dass der Name fiel, konnte er sehen, wie die sonst schon so hellhäutige Frau einen Ton heller wurde. Auch Shikadai konnte sich ein kurzes verziehen des Mundwinkels nicht verwehren. Es musste etwas schlimmes mit dem Namen sein. Irgendetwas.

"Ich habe das Gefühl, ich habe den Namen schon einmal gehört, ich weiß nur nicht mehr wo. Eigentlich müsste ich alle Personen hier in dem Dorf kennen, aber mir will einfach kein Gesicht zu dem Namen einfallen!" Versuchte Iruka weiter auf die Person zu kommen, um die es sich handelte.

"Du wirst kein Gesicht dazu finden Iruka.", kam es ruhig von der Hokage, die sich erst einmal wieder auf ihren Stuhl setzte und mit einer Hand durch ihr Gesicht fuhr.

Fragend lagen nun die braunen Augen des Lehrers auf der Frau. Nur eine Frage hallte in seinem Kopf wieder, die auch ungeniert in seinem Gesicht zu lesen war.
 

Es gab kein Gesicht?
 

"Es gibt dazu kein Gesicht. Es ist kein Mensch und kein Tier. Es handelt sich um ein Shinobiartefakt, dass sich seit vielen Jahren in unseren Händen befindet. Mir wurde nur leider vorenthalten wo es sich genau befindet, offensichtlich trauen mir die Ratsmitglieder noch nicht genug. Ich werde aber nun ein Wörtchen mit ihnen darüber reden müssen.", sprach die Frau mürrisch.

So langsam dämmerte es dem Lehrer.

"Er hat es auf das Artefakt abgesehen ..." Iruka war fassungslos.

"Wo wurde der Typ zuletzt gesehen?" Fragte Tsunade direkt.

"Er ist aus dem Krankenhaus gekommen und verschwunden, also muss er noch in der Stadt sein.", erklärte der Lehrer direkt.
 

"Warte. Wie hast du gesagt, sollte er ausgesehen haben?" Abwarten sah sie ihn nun an. Sie schien noch einmal pro forma zu fragen, um sicher zu gehen. Anscheinend wusste sie aber schon genau, um wen es sich handelte.

"So wie ihn der Mann beschrieben hat, sollte er sehr helle Hautfarbe und gelbe Augen haben. Er bezeichnete ihn als Dämon. Mehr konnte er mir nicht sagen, da er Ohnmächtig geworden ist."

Iruka konnte sehen, dass Tsunades Augenbrauen sich langsam zusammenzogen und sich eine gefährlich pochende Ader auf ihrer Stirn zeigte. Offensichtlich wurde sie gerade sehr wütend. Da Iruka mit dem plötzlichen Ausbruch nicht gerechnet hatte, zuckte er erschrocken zusammen. Shikamaru und Shikadai schienen sich nicht weniger erschrocken zu haben.

"VERDAMMT!" Brüllte die Frau durch den Raum, während sie wütend aufsprang und ihre Faust in ihren Schreibtisch versenkte. Splitternd gab das arme Möbelstück nach und brach in sich zusammen.

"Ich wusste doch, dass etwas an den Werten falsch war! Warum habe ich mich so täuschen lassen!?" Stock sauer knirschte sie hörbar mit den Zähnen und stierte das Loch in ihrem Schreibtisch zu Tode.

"Falsche Werte?", fragte nun auch Shikadai nach.
 

"Ich habe mir eine Akte wegen des toten Nukenin bringen lassen, da ich etwas beunruhigt war. Seine Werte waren zwar die eines Toten, aber unüblich hoch für einen Toten, normal würden sie tiefer liegen, da sie aber noch im Grenzbereich lagen, dachte ich erst, dass es vielleicht eine Ausnahme war, aber es hat mich nicht in Ruhe gelassen. Ich selber habe den Mann untersucht und ihn für tot empfunden, also wie?!" Sie schien richtig aufgebracht zu sein.

"Heißt das, dass es der tote Nukenin ist, der jetzt hier in Konoha herumläuft?", fragte gleich Shikamaru.

"Ja ..." Tsunade knirschte erneut mit den Zähnen und ballte ihre Fäuste so stark, dass ihre Knöchel hervortraten. Sie war offensichtlich wütend auf sich selber, da sie es als weniger relevant abgetan hatte und diesem Fakt nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hatte, wie sie es hätte machen sollen. Zumindest sah es so für Iruka aus. Sie schien sich den Fehler nicht zu verzeihen, trotzdem fand sie schnell zu ihrer alten Statur zurück und wischte befehlshabend mit einer Hand durch die Luft.

"Wir müssen sofort handeln! Schnappt euch so viele Shinobi, wie ihr könnt. Ich besorge mir jetzt die Information von den Ratsmitgliedern, wo das Artefakt gelagert wird und dann bewacht ihr diesen Ort mit allem, was in eurer Macht steht! Sagt allen bescheid!" Schnell war der Befehl erteilt.

"Ich habe da einige Bedenken Tsunade-sama." Die Frau horchte sofort auf, als sie die Stimme Shikadais hörte.

"Wenn wir jetzt alle wie aufgescheuchte Hühner zu dem Ort laufen, weiß er direkt, wo das Artefakt gelagert wird. Wir sollten ihn besser suchen." Tsunade nickte verstehend.
 

"Du hast recht, wenn er gewusst hätte, wo das Artefakt ist, wäre er schon längst dort und wir würden es merken." Diesen Worten von ihr konnte selbst der Lehrer nur zustimmen. Das war mehr als logisch. "Also gut. Aktiviert alle die ihr könnt, ich werde der ANBU Bescheid geben. Seht zu, dass ihr mir diesen Kerl findet!", donnerte ihre Stimme erneut durch den Raum. Die Frau war nun anscheinend mehr als nur auf hundertachtzig. Natürlich konnte Iruka ihre Gefühle verstehen, hatten doch gerade einige Ihrer Shinobis das Zeitliche gesegnet, weil sie dem Verdacht bei dem toten Nukenin nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Sofort jedenfalls verschwanden Shikadai und Shikamaru.

"Iruka! Du kümmerst dich weiter um die Evakuierung!", gab sie ihm erneut den Befehl, worauf er ihr endlich den Abschluss der Evakuierung berichten konnte.

"Die Evakuierung ist schon abgeschlossen, alle Bürger sind in Sicherheit am Sammelpunkt."

"Gut. Dann sorge dafür, dass ihnen nichts geschieht! Ich verlasse mich auf dich!"

Iruka nickte der Frau nur zu und machte sich ebenfalls auf den Weg.
 


 

Kaum dass er unterwegs war, kreisten seine Gedanken um die jetzige Situation.

Es war also der Nukenin, den Kakashi vor längerer Zeit gejagt hatte. Wie hatte er nur überleben können und vor allem, wie hatte er es geschafft alle zu täuschen? Vor allem wie konnte er Kakashi und Tsunade täuschen? Er musste erst irgendwie seinen Tod vorgetäuscht haben, damit sie ihn in eine der Bergungsschriftrollen versiegeln würden, um die Leiche mit nach Konoha zu nehmen. Danach musste er noch durch Tsunades Untersuchung. Der Mann musste wirklich etwas auf den Kasten haben, wenn er sogar Tsunade, sowie Kakashi täuschen konnte. Trotzdem stellte sich Iruka noch eine Frage. Wie hatte der Kerl so lange in der Schriftrolle überleben können? Immerhin waren es locker 3 oder 4 Wochen gewesen. Er musste wohl oder übel seine Lebensfunktionen mit irgendeinem Jutsu auf ein Minimum gesenkt haben. Iruka konnte es sich einfach nicht erklären, aber eines war dem Lehrer zu Hundertprozent klar. Der Kerl hat sich mit Absicht fangen lassen.
 

Nur warum wurde das nicht bemerkt?
 

Wie konnte Kakashi das nicht bemerken?
 

Jedenfalls hatte der Nukenin sich sozusagen auf höchsten Niveau hier eingeschlichen und alle an der Nase herumgeführt. Nur Tsunade war misstrauisch gewesen, hatte sich das alles jedoch nicht erklären können.

Wenn er genau darüber nachdachte, war es der einzige und der sicherste Weg nach Konoha hinein. Schließlich wurde das Dorf von einem Chakrafeld umgeben, bei dem sofort jeder der hier eindringen würde und nicht zu dem Dorf gehört auffliegen würde.

Man hatte nur die Möglichkeit unbemerkt in das Dorf zu gelangen, wenn man von den dort lebenden Shinobis hineingebracht wurde, oder hier zuhause war.

Dies war Tsunade und den beiden Naras mit Sicherheit auch klar.
 

Iruka grübelte über die Situation noch weiter nach, während er gerade die Hauptstraße entlang wetzte. Immer weiter lief er auf die Felswand mit den Hokageköpfen zu, an der auch der Ort war, an dem alle Dorfbewohner gebracht worden waren. Er hoffte, dass keiner mehr in der Stadt war. Leider konnte er nicht weiter darüber philosophieren, als plötzlich der Boden unter ihm erbebte, was ihn kurz straucheln ließ. Um nicht ungewollt Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, blieb er stehen und versuchte einen einigermaßen sicheren Stand zu bekommen.
 

"Was ...?"
 

Erschrocken drehte sich der Lehrer um und konnte am großen Haupttor Rauch aufsteigen sehen. Der Kampf musste schon längst begonnen haben. In dem Moment explodierte es auf einmal auch schon an anderen Teilen der Mauer. Von weiten konnte Iruka sehen, wie Chunin, und Jounin, sowie ANBU sofort zu den Orten des Geschehens eilten und versuchten die fremden Shinobis davon abzuhalten ihr Dorf zu überfluten.

Es wirkte jetzt nicht so, als würden die Shinobis irgendwie die ultimative Gefahr darstellen. Nein, es wirkte wirklich so, als würden sie nur Zeit gewinnen wollen, natürlich mit möglichst viel Tamtam und wenn Iruka das sogar so stark auffiel, dann musste es wirklich äußerst schlecht sein. Leider ist das offensichtlichste meistens eben doch das beste Mittel. Das hatte er in seiner Kindheit durch seine Streiche auch oft gemerkt.

In Iruka machte sich ein Gedanke breit, der so allmählich Gestalt annahm. Während um ihn herum langsam alle Shinobis an die Grenzen der Stadt gelockt wurden und nur noch wenige in der Mitte des Dorfes unterwegs waren, fiel ihm der einzige Grund ein, warum die Shinobis von draußen so einen großen Krach machten.

Sie wollten möglichst viele Shinobis aus dem Stadtzentrum locken, damit ihr Boss in der Mitte ungeniert agieren konnte und nur möglichst wenigen der Shinobis gegenüberstand. Der Mann musste wohl seine Kräfte gut einteilen.

Dieses Artefakt, was war das nur für ein Gegenstand, dass sich solch ein Angriff lohnte und vor allem was hatte der Kerl damit vor?
 

Ja gut, das war eine doofe Frage. Natürlich wollte er damit Macht erlangen und stärker werden, vielleicht das eine oder andere vernichten, eben das Klischee, aber was passiert, wenn er das Artefakt in Konoha in die Hände bekam? Iruka wollte sich das alles nicht ausmalen. Es war einfach schrecklich.

Erneut kamen ihm die Bilder in den Sinn, wie damals Konoha zerstört war, als der Kyuubi angriff. Jetzt stellte er sich nur noch eine Frage, was konnte dieses Artefakt und warum nutzte man es nicht?

Iruka lief immer weiter und sprang von Dach zu Dach an der Hauptstraße entlang, bis er schon fast bei den Hokageköpfen war, immerhin hatte er einen Auftrag und der musste erledigt werden.

So schnell ihn seine Füße trugen sprang er von einem Dach auf einen Zaun und lief über diesem zum nächsten Haus, wo er auf Balkongeländer sprang, von dem er sich gleich weiter abstoßen wollte. Kaum, dass er dies tat, traf ihn plötzlich ein harter Schlag, der ihn mit unglaublicher Kraft zu Boden riss.
 

Mit einem Schmerzenslaut prallte er auf den Boden auf und schlitterte noch ein Stück weiter. Zischend versuchte er den gerade erfahrenden Schmerz zu überstehen, der erst den Eindruck machte nicht abklingen zu wollen, es dann aber doch tat. Kaum dass der Schmerz nachließ, versuchte Iruka hastig wieder auf die Beine zu kommen, was aber eher unbeholfen wirkte, da er kaum dass er versuchte sich in die Höhe zu stemmen, wieder einknickte. Irgendwie wollte ihm sein Körper nicht gehorchen, trotzdem stemmte er sich entschlossen wieder hoch, um auf die Beine zu kommen. Zumindest versuchte er es, aber sein Kopf wollte nicht so ganz, außerdem je mehr der Schmerz nachließ, desto mehr dröhnte sein Schädel.

Auf Knien und Händen abstützend biss er die Zähne zusammen, als ihn eine Schmerzenswelle vom Kopf her durchzog. Wie automatisch tastete er mit einer Hand an seine Stirn. Als er dort etwas warmes fühlte, das langsam an seiner Schläfe hinunterlief, war ihm direkt klar, was es war. Etwas zittrig, hatte der Schlag doch wirklich gesessen, schob er seine Hand in sein Sichtfeld und konnte nur zu deutlich sein eigenes Blut an seinen Fingern kleben sehen. Leider war es nicht gerade wenig.
 

Auch wenn sein Schädel noch so dröhnte, das plötzliche Geräusch in seiner Nähe hatte er nicht überhört, weshalb er sich wieder schnell seiner Lage bewusst wurde. Er war nicht alleine und irgendjemand war hier. Hektisch sah er sich um. Noch währenddessen hatte Iruka nebenbei feststellen können, dass er echt Glück gehabt hatte. Die Wunde blutete zwar etwas stärker, war aber nicht so schlimm, dass er gleich daran verbluten würde. Aus seiner Shinobilaufbahn wusste er, dass es nur schlimmer aussah, als es wirklich war. Das größere Problem war der Schwindel und das flaue Gefühl, dass sich in ihm breitzumachen begann. So konnte der Lehrer nicht kämpfen wie er wollte, weshalb er sich gerade sehr unwohl fühlte und schon eine Möglichkeit suchte dem möglichen Kampf aus dem Weg zu gehen. Iruka glaubte nämlich nicht, dass er lange durchhalten würde. Genau in dem Moment strauchelte er etwas, als ihn ein erneuter Schwindelanfall heimsuchte und ihn aus dem Gleichgewicht brachte, weshalb er wieder etwas in die Knie ging.
 

"Oh, war wohl doch etwas zu feste. Dabei wollte ich vorsichtig sein.", trällerte eine Stimme hinter ihm, wodurch Iruka aufschreckte und hastig herumwirbelte, während er sich schnell auf seine Beine hochstemmte und leicht torkelnd einen Schritt nach hinten machte. Immer noch sah er keinen Gegner, aber als er einen neuen Anflug von Schwindel spürte und einen Schritt nach hinten machte, prallte er gegen eine breite Brust.

Erschrocken stolperte er vorwärts.

"Was denn, was denn? Ich bin ganz lieb ich BEIß doch nicht." Zum Ende des Satzes hin war der Kerl von der erst lieblich trällernden Stimme immer dunkler geworden. Iruka ignorierte es aber und stolperte einige Schritte von der Person davon und versuchte sich schnell umzudrehen, ohne direkt dabei wegen des Schwindels umzufallen. Ein Auge zukneifend versuchte er den Mann zu fokussieren, während er hastig ein Kunai aus seiner Tasche zog und es schützend vor sich hielt.
 

"Wohin denn so eilig?" Mit verschränkten Armen vor der Brust betrachtete ihn der Mann und Iruka musste sich erst einmal sammeln.

Er war groß, hatte breite Schultern und einen durchtrainierten Körper, bei dem Gai sogar neidisch werden würde.

Seine Haare waren an den Seiten kurz, liefen jedoch in die längere Haarpracht in der Mitte des Kopfes flüssig über. Ansonsten waren sie nach hinten gekämmt und liefen etwa schulterlang auf seinem Rücken in einem kurzen Zopf zusammen.

Um seinen Oberkörper trug er eine lederne dünne Rüstung, ohne vielen Firlefanz, trotzdem wirkte sie modern. Seine Hose war schwarz und hatte einen ähnlichen Schnitt wie die Shinobihose aus Konoha. Einmal quer über seine Brust verlief ein Umhang, den er sich wie eine Hängetasche umgewickelt hatte und an seiner Hüfte von einer silbernen Schnalle gehalten wurde. Beim näheren hinsehen, erkannte Iruka aber, dass es sich nicht um eine Schnalle handelte, sondern um sein offensichtlich damaliges Hitai ate, dessen Zeichen deutlich durchgestrichen war.

Der Umhang jedenfalls verlief lang und unförmig über seinen Rücken. Die enden waren schon zerrissen und ausgefranst. Er trug noch dazu lederne schwarze Stiefel, die am oberen Rand diesmal aber von einer Schnalle gehalten wurden. Das was aber am fesselndsten war, waren die gelben Augen, die ihn belustigt anstierten.
 

Iruka stockte. Der Kerl wirkte nicht wie ein Dämon, sondern eher wie ein Schnösel, der sich einiges auf sich selber einbildete. Da wirkte Tsunade weitaus erschreckender, wenn sie einen schlechten Tag hatte.

Trotzdem hatte ihn die Stimme und der Anflug an Grausamkeit, der in seiner Stimme mitschwang, eine Gänsehaut eingebracht, die er schon lange nicht mehr verspürt hatte.

Dem Mann schien es derweil echt zu langweilig zu werden, während Iruka ihn die ganze Zeit betrachtete.

Genervt strich er sich mit Daumen und Zeigefinger einmal über den Nasenrücken.

"Ich weiß dass ich unwiderstehlich aussehe, aber das ist auch mir zu viel."

Von jetzt auf gleich verfinsterte sich Irukas Gemüt. Deutlich genug für den Mann verfinsterte sich auch seine Miene und mit einer kurzen aber relativ kontrollierten Bewegung machte er dem Nukenin klar, dass er nicht aufgeben und um sein Leben, sowie das der Dorfbewohner und anderen Shinobis kämpfen würde. Er wusste nicht einmal warum er überhaupt gestockt hatte und warum er dem Kerl so ungeschützt entgegen getreten war. Gut, sein Schwindelgefühl war eine Sache, aber es gab nichts, was ihn wirklich so hätte stocken lassen sollen.

Wegen der Hektik jedoch wurde dem Lehrer gleich wieder etwas schwindelig. Warum hatte er es nicht bemerkt?

Der Mann jedoch schenkte ihm wenig Aufmerksamkeit, zumindest fand er ihn wenig bedrohlich. Iruka wusste sehr wohl, dass sein Gegenüber stark war und er wahrscheinlich keine Chance haben würde, aber er musste sich ja nicht kampflos ergeben.
 

Er hatte vor sich dem reichen Schnösel so teuer wie nur möglich zu verkaufen.

Der Kerl hingegen lachte nur einmal kurz auf und hob dann einen kleinen Stein vom Boden auf. Erst jetzt fiel Iruka auf, dass der Mann gar keine Waffen bei sich trug. Zumindest keine sichtlichen. Er hatte nicht einmal eine Gürteltasche, die für Shinobi üblich war.

War das wirklich ein Shinobi, oder nur irgendein dahergelaufener Mann der Shinobi spielen wollte?

Der Mann lachte, während er den Stein in seiner Hand immer wieder in die Luft warf.

Irukas Augen ließen das harte Objekt nicht aus den Augen. Was hatte der Kerl nur vor. War es das, was ihn vorhin so hart getroffen hatte? War er nur ein dummer Steinschmeißer?

"So du sagst mir jetzt erst einmal wo ich Raifu Memori finden kann." Iruka zog seine Augenbraue hoch und bedachte den Mann dann aber mit einem ernsten Blick.

"Wer?" Iruka wusste sehr wohl wer, aber er durfte es nicht verraten, zumal er eh nicht wusste, wo das Artefakt versteckt war, aber vielleicht konnte er so etwas Zeit gewinnen, bis Verstärkung da sein würde. Irgendwer musste doch merken, dass der Nukenin hier war.
 

"Tue nicht so, als wüsstest du nicht bescheid." Der Mann seufzte genervt.

"Deine Kameraden vorher waren auch nicht schlauer, sie haben auch versucht es geheim zu halten. Leider bekam es ihnen nicht so gut. Ich mag es nicht, wenn es eine Sauerei gibt. Die Flecken gehen so schlecht raus, aber trotzdem lasse ich mich gerne immer wieder dazu verleiten." Boshaft grinsend fing der Mann den Stein auf und drückte ihn einmal fest zusammen, so dass auf einmal nur noch Staub zwischen seinen Händen heraus rieselte.

Iruka schluckte, er durfte sich auf keinen Fall erwischen lassen, sonst würde er genauso zu Tiermehl verarbeitet werden, wie der Stein gerade eben.

Wieder bückte sich der Mann und hob einen Stein hoch, mit dem er erneut anfing herum zu spielen.

"Ich weiß echt nicht, was du meinst. Ich kenne niemanden mit diesem Namen.", meinte Iruka zähneknirschend.

»Jetzt komm doch bitte irgendwer.« Innerlich hoffte er auf Verstärkung, die aber anscheinend auf sich warten ließ.
 

"Hmm dann ist die Taktik wohl doch nicht so gut durchdacht.", kam es verwunderlicher Weise von den eben noch so aggressiven Mann, der jetzt eher überlegt schien.

"Taktik?"Die Worte hatten Iruka etwas irritiert, weshalb er ihn nun fragend ansah, aber seine Deckung nicht vernachlässigte.

"Na, ich kann es dir ja erzählen. Du wirst eh keine Gelegenheit dazu haben es jemanden zu berichten." Selbstsicher grinste der Mann, was Iruka hart schlucken ließ, dennoch war er froh, dass er offensichtlich an eine Labertasche geraten war. Würde der Mann ein Mensch der wenigen Worte sein, würde er nicht lange fackeln und ihn einfach platt machen, aber jetzt schenkte der Typ ihm doch tatsächlich noch etwas Zeit. Zeit, die ihm wahrscheinlich das Leben retten würde.
 

"Mein Name ist Akuma Kyoki und bin ein Nukenin aus Taki no Kuni, oder nein halt. Ich bin nicht irgendein Nukenin, sondern DER Nukenin aus Taki no kuni. Wir haben nicht viele Shinobis, aber das ist nicht von Belang. Als ich klein war, hatte man schnell entdeckt, dass ich das Talent zu einem erstklassigen Shinobi hatte. Man hat mich ausgebildet und mir Regeln, Ehre und Recht beigebracht. Irgendwann aber, als man merkte, dass ich mit der Technik meines Senseis zu stark wurde und ihn sogar noch bei weitem übertraf, obwohl diese Technik noch nicht ausgereift war, hatte der Daimyo angst bekommen, er würde mich nicht unter Kontrolle halten können. Ich wurde ihm zu stark. Erst vernichtete er meinen Sensei, den einzigen Freund, den ich jemals hatte und dann versuchte er noch mich zu töten. Naja, wie gesagt versuchte. Ich tötete alles was er mir entgegen brachte. Lebte jahrelang als Gejagter und Gesetzloser. Ich schwor Rache. Mir ist in dem Augenblick als ich den damaligen Damyo umbrachte eines klar geworden. Wenn so ein schwacher Mensch mit keinerlei Kraft und Fertigkeiten so eine Macht auf ein kleines Land wie das meine ausüben kann, was würde passieren, wenn jemand mit Fähigkeiten und mit Kraft an dessen Stelle trat? Er könnte alles beherrschen! Aber wer wollte schon herrschen? Das ist viel zu umständlich, darum gab es nur einen waren Herrscher für mich, der sich selber Steuern konnte. Das Chaos, erst der Herrscher darüber wäre der mächtigste von allen. Aber das Chaos ließ sich nicht beherrschen und ich will nicht mehr beherrscht werden, also werde ich zum Chaos!" Bei dem Grinsen, das der Mann nach seiner Erzählung aufgelegt hatte, wusste Iruka nun, warum der Shinobi im Krankenhaus ihn als Dämon beschrieben hatte. Bei dem Anblick lief ihm sogar ein eiskalter Schauer über den Rücken. So schnell, wie das dämonische Gesicht dagewesen war, so schnell lockerten sich auch schon wieder die Gesichtszüge das Nukenin und er wirkte recht beherrscht.
 

"Und weißt du wie schön einfach und leicht dies zu erreichen ist? Chaos und Schmerz!"

Eine Kurze Pause herrschte in der Iruka den Redeschwall des Mannes kurz sacken ließ und beobachten konnte, wie der Mann anscheinend den Klang der Wörter zu genießen schien, ehe er weiter redete.

"Ich hatte in meinen Jungen Jahren nur einen Nachteil. Ich hatte nie besonders viel Chakra, weshalb ich meine Gegner immer schnell und effektive ausgeschaltet habe, da ich mit so wenig Chakra gesegnet war. Alle meine Angriffe mussten reichlich gut überlegt sein, sonst würde ich ganz schnell meine Grenzen erreichen, also musste etwas her, das mir mehr Chakra versprach. Erst versuchte ich eine Technik des Chakrabedienung von anderen zu erschaffen, was aber aufgrund meiner fehlenden Kenntnis und wahrscheinlich auch fehlenden Chakras, sowie fehlenden Elementbeherrschung nicht funktionierte. Dann jedoch kam mir zu Ohren, dass es ein solches Artefakt gibt, dass dem Träger die Absorption von Chakra aus seinem Umfeld ermöglicht und genau dieses Artefakt sollte verborgen im Land des Feuers im Dorf Konohagakure liegen. Also habe ich mich fassen lassen, um so in dieses Dorf zu gelangen, dass ja so stolz auf seine Technikvielfalt und seine Blutlinienerben ist, dass es nicht einmal merkt, wie es infiltriert wird. Meine Männer da draußen folgen mir freiwillig. Ich habe sie weder angeworben, erpresst, noch bestochen. Sie sind aus freiem Willen hier, um mir bei der Beschaffung dieses Fragments zu helfen. Sie sehen in mir einfach den Befreier, oder sowas. Wir haben einen Zeitpunkt ausgemacht, in dem wir gleichzeitig zuschlagen.
 

Solange hat mein Jutsu des beinahe Todes gehalten und es muss wohl sehr effektive gewesen sein, wenn ich damit sogar die große Tsunade-sama täuschen konnte. Das war nämlich der einzige Fakt, der mir Bedenken gemacht hatte. Jedenfalls haben meine Leute bis zu dem Zeitpunkt meines Erwachens gewartet, um mit mir zeitgleich hier zuzuschlagen. Sie lenken all die Deppen von Shinobis ab, damit ich hier suchen kann. Noch dazu habe ich euch ja zukommen lassen, was ich suche, also werden die Shinobis, die wissen wo sich dieses Artefakt versteckt in dessen Nähe aufpassen. Eigentlich ist es eine Milchmädchenrechnung. Das schöne daran ist, alle fallen immer wieder darauf herein. Das offensichtlichste ist eben immer noch das beste Mittel." Er grinste fies, worauf Iruka einen leichten Schritt zurück machte, da der Mann einen auf ihn zu tat, als er seine Rede offensichtlich beenden wollte.

"So, jetzt habe ich aber genug von mir erzählt, tut mir leid, dass ich deine Geschichte nicht hören möchte. Du interessierst mich einfach nicht!" Kaum, dass der Mann diese Worte gesprochen hatte, spürte Iruka auf einmal einen kurzen Anstieg des Chakras seines Gegenübers, der zu einem Wurf mit dem Stein ausholte. Iruka konnte fühlen, dass etwas von dem Stein ausging, dass nicht normal war. "Jūryō no zōka no Jutsu!" Kaum dass Iruka das hörte, wich er intuitiv ein Stück nach rechts aus. Nicht weit nach rechts, da er keine Zeit mehr hatte einen Schritt zu tun, aber es reichte, dass sein Kopf nicht mehr in der Schussbahn des Steines war, der auf einmal an ihm vorbeiflog. Iruka hatte das Gefühl, es flog kein handliches kleines Geschoss an ihm vorbei, dass man normalerweise dazu nutzte, um es über das Wasser ditschen zu lassen, nein, er hatte das Gefühl an ihm flog ein riesiger Felsen Vorbei, der die Größe einer Abrisskugel hatte.
 

So hörte es sich zumindest hinter Iruka auch an. Als würde gerade eine Abrisskugel die ganze Stadt zerlegen.

Der Lehrer riskierte einen kurzen Blick über die Schultern und erschrak, als er das Ausmaß der Zerstörung wahrnahm. Hinter ihm brach gerade ein kleines Familienhaus in sich zusammen in dem einfach ein abrisskugelgroßes Loch prangte, das mehrere Wände durchschlagen hatte. Hätte Iruka dieser Stein getroffen, dann würde jetzt so sein Kopf aussehen. Was ist das nur für ein Jutsu?!

Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und er konnte nur noch hart schlucken.

Jetzt verstand Iruka auch, warum der Kerl keine Waffen brauchte, alles war einfach eine Waffe in seinen Händen und jeder Shinobi, der dies nicht wusste, würde diese so unscheinbar aussehenden Angriffe einfach versuchen zu parieren, dabei reißen sie denjenigen direkt in den Tot.

Iruka durfte auf keinen Fall von irgendwas berührt werden, was der Kerl warf.

"Hoh?! Da hatte aber jemand Glück." Der Mann grinste und begann von Iruka abgewandt wegzulaufen, als würde er ihn nicht ernst nehmen.
 

Dabei lief er zu einen der einfach offenstehenden Läden, die offensichtlich für Krimskrams zuständig waren. Diverseste Klamotten lagen draußen bei der Ausstellungsware. Unter anderem auch Haarschmuck, Seife, Schreibutensilien, das ein oder andere Buch, Töpfe, Vasen, Gießkannen und so weiter. Es war eben ein ganz gewöhnlicher Ramschladen.

Der Kerl griff sich einen der Handspiegel, die dort auslagen und betrachtete sich ausgiebig, verzog sogar einmal seinen Mund zu einer Kussbewegung, ehe er ihn einfach uninteressiert aber zufrieden hinter sich warf. Dann nahm er eine Haarnadel und wirbelte sie mit einem anerkennenden Blick zwischen seinen Fingern hin und her. Iruka fragte sich allen Ernstes, was das für ein kranker Kerl war. Für ihn wirkte der Mann allmählich richtig gestört.

"Prächtiges Stück, viel zu schade für so einen Laden, findest du nicht?"

Verspielt steckte er sich die Haarnadel hinter sein Ohr. Sie sah aus wie Jade und hatte die Form eines Lotus.

"Steht mir oder?" Der Mann drehte sich zu Iruka um und grinste ihn frech an."

"Eigentlich hatte ich gedacht, ich töte dich mit ihr, aber irgendwie ist sie mir zu schade." Wollte ihn der Typ nun vollends verarschen?
 

"Hmm, ich sollte wohl auch noch bezahlen. Übernimmst du das für mich?"

Der Kerl lehnte sich lässig an den Ausstellungstisch der Ware und überkreuzte die Beine, ehe er aus seiner Hosentasche eine Münze hervorkramte und sie kurz vor seinen Augen hin und her wendete, dann grinste er den Lehrer an und meinte fröhlich.

"Bitte lass dem Besitzer dieses Ladens die Münze zukommen, .... wenn ich ihn nachschicke!"

Von jetzt auf gleich veränderte sich wieder der Tonfall des Mannes und sein Blick wurde dämonisch vorfreudig. Iruka wusste jetzt wirklich definitiv, was der Mann im Krankenhaus gemeint hatte.

Doch kurz bevor Akuma ihm die Münze zu schnipsen konnte, die definitive die Kraft hatte ihn einfach zu durchschlagen und ihm sämtliche Knochen zu brechen, wie als würde ihn erst ein Kunai löchern und anschließend ein Meteor treffen, tauchte ein Shinobi der ANBU Patrouille auf, die hier in der Stadt unterwegs war.

Der Mann herrschte herum und schnipste dem Shinobi, der ihm auf einmal recht nah gewesen war die Münze entgegen, während er seine Technik hinaus schrie.
 

Iruka konnte gar nicht so schnell reagieren und den Shinobi warnen, so schnell ging der Abtausch. Mit einem schmerzerfüllten Schrei wurde einer der ANBU einfach die Straße hinunter katapultiert. Iruka hatte deutlich hören können, wie dem Mann die Knochen gebrochen worden waren. Noch jetzt halte das entsetzliche Knacken in seinen Ohren wieder. Der ANBU wird es wohl nicht überleben.

Wie aufs Stichwort tauchte noch ein weiterer ANBU auf, der mit dem anderen zusammen gewesen sein musste. Diesem konnte Iruka jedoch noch eine Warnung zurufen, als der Nukenin herumwirbelte, wobei sein Umhang einen Bogen vollzog.

"WEICH AUS! NICHT PARIEREN!" Schrie Iruka, als auch schon aus der flüssigen Bewegung heraus die Haarnadel mit dem gleichen Jutsu belegt los flog und den Shinobi mitriss, ehe der Mann an einem Schornstein schlug und daran nahezu aufgespießt wurde, da nach einem schier endlosen Flug endlich ein wiederstand da war, der die Flugreise des Mannes stoppte. Laut krachend zerplatzte der Schornstein in alle Richtungen und der Shinobi stürzte tot zu Boden.

Iruka hatte leider keine Zeit mehr zu reagieren, denn der Mann drehte sich gleich weiter und hatte plötzlich mehrere der Haarnadeln in der Hand die allesamt gleichzeitig auf ihn zuflogen. Hastig wich Iruka aus und gab sein Bestes, um nicht getroffen zu werden. Dabei schienen einige der Haarnadeln nur ganz gewöhnliche zu sein, die er nicht mit seinem Jutsu belegt hatte.
 

"Bleib doch hier, ich will doch nur spielen!", rief der Mann dem armen Lehrer zu, der immer wieder gerade so ausweichen konnte, ohne dabei umzufallen, da ihn der Schwindel wieder packte.

"Na rate mal welche die richtige Haarnadel ist. Weglaufen nützt nichts, ich kriege dich sowieso!", lachte der Nukenin mehr als nur amüsiert hinter ihm.

Iruka wurde gerade nahezu gejagt und der Kerl schien auch noch Spaß dran zu haben, was sollte er nur tun?

Das war echt das reinste Katz uns Maus Spiel, nur ohne Chance auf ein Versteck.
 

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Das war es auch wieder. Ich hoffe ihr hattet soviel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. Ich mag meinen Akuma irgendwie. Er ist voll schräg. xD Irgendwie mag ich schräge Charaktere.
 

Es hat echt Spaß gemacht ihn zu schreiben.
 

So, ich werde nun wieder an einem anderen Projekt weiterarbeiten. Ich wünsche euch nun einen schönen Restsonntag und eine schöne Woche. :)
 

Man liest sich.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 26: Entschlossenheit

Möp
 

Eine große Entschuldigung, dass es wieder mal etwas später wurde, aber ich komme frisch aus dem Schwarzwald und bin gerade einfach auf meinem Zahnfleisch zu meinem Rechner gekrochen, um euch noch das neuste Kapitel online zu stellen. :) (Hatte ein turbulentes Wochenende)
 

Ein paar kleine Erklärungen:
 

• Kage Bunshin No Jutsu: Ist das Jutsu, mit dem Naruto immer seine Schattendoppelgänger ruft.

• Suiton: Jun'antei futtō no Jutsu: (Ein selbstausgedachtes Jutsu, sofern es noch nicht existiert. :)) Kunst des

metastabiles Siedens. Hier wird die gewünschte Flüssigkeit gesammelt und zum Sieden gebracht, ohne dass

Gasentwicklung in Form von Wasserblasen auftritt. Durch eine darauf folgende Erschütterung, würde sich sehr

schnell eine heiße Gasblase Bilden, die explosionsartig auftritt. Es entspricht dem sogenannten Siedeverzug.

• Jūryō no zōka no Jutsu: Gewichtserhöhungs Jutsu. Damit kann das Gewicht eines Gegenstandes gesteigert

werden, ohne dass er seine Form ändert. (Selbst ausgedacht, falls es das nicht schon gibt. :) )
 

So, dann kommen wir auch schon mal zum spannenden Teil.
 

Ich wünsche viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 26: Entschlossenheit
 

Iruka hatte sehr hart gekämpft. Zumindest so hart, wie es ihm in seinem derzeitigen Status noch möglich war. Bis jetzt hatte er es gerade noch so geschafft, sich seiner Haut zu erwehren und sie so teuer wie nur möglich zu verkaufen. Jetzt jedoch lag er hier reichlich zerschrammt und verwundet zwischen dem ganzen Schutt seines Kampfes.
 

Er hatte erst vor kurzem seine Augen wieder geöffnet und musste sich erst einmal wieder orientieren. Irgendwas musste ihn wohl vorhin erwischt haben, oder aber der erste Treffer von Akuma hatte seinen Tribut gefordert, denn er erinnerte sich nur noch daran, wie ihm auf einmal schwarz vor Augen wurde.

Leider konnte er nicht wirklich viel erkennen, da sich ein trüber Schleier noch vor seinen Augen befand, der es ihm schwer machte seinen genauen Standort auszumachen. Noch dazu dröhnte sein Kopf höllisch, als hätte Gai lautstark darauf seine neuste Trainingseinheit vollzogen.

Er versuchte irgendwie den Schleier von den Augen zu bekommen, damit er endlich wieder klarer sehen konnte und hob dazu stöhnend seine Hand, um sich damit über die Augen zu fahren. Als er sie betrachtete, erkannte er vertrocknetes Blut. Es musste vertrocknetes Blut sein, alleine die Farbe sagte dies schon aus. Kurz überlegte er, von wem es stammen könnte, doch dann fiel es ihm wieder ein. Es war sein eigenes. Akuma hatte ihn erwischt. Er wurde zwar nur gestreift, aber es war so stark gewesen, dass es ihn an der Hüfte erwischt hatte, sogar so stark, dass er eine große Wunde davon gezogen hatte.
 

Er hatte versucht mit ihr noch zu entkommen, schaffte es aber nicht, als er in ein einstürzendes Haus beinahe noch verschüttet worden wäre.

Wie war er da nur relativ heil wieder heraus gekommen?

"Nicht bewegen Iruka-sensei!", hörte er auf einmal eine Stimme und richtete seinen Blick auf die Person, die er erst jetzt wahrnahm. Neben ihm hockte Sakura, die angestrengt und mit hochkonzentrierten Blick seine Wunde behandelte, indem sie ihr heilendes Chakra anwandte.

"Sa ... Sakura ..." Er musste auf einmal loshusten, was ihm Schmerzen bereitete, da sich dadurch seine Bauchdecke zusammen zog, an der ja die Wunde an der Seite prangte.

Ein schmerzhaftes Keuchen entwich ihm, als sich sein Husten wieder legte und Sakura endlich weitermachen konnte.
 

Iruka schloss in dem Augenblick einfach nur noch ergeben die Augen. Ihm war jetzt eh etwas schwindelig und er konnte sowieso nicht viel machen.

Also konzentrierte er sich auf das Gefühl, das Sakuras Behandlung bei ihm ausübte. Es fühlte sich warm an, dennoch spürte er deutlich leichte Stiche, die ihm zeigten, dass die Wunde sich langsam zu schließen begann.

Zum Glück war Iruka noch reichlich benebelt, so dass er noch nicht viel spürte, sonst würde das mit Sicherheit weh tun. Nur zu gut kannte er es, wenn Wunden geheilt wurden. So erlösend wie es sich anfühlte, wenn sie heilten, so weh tat es auch, wie sie wieder zusammen geflickt werden. Als ob man noch einmal aufgeschnitten würde. Dazu kam noch diese echt ätzende Begleiterscheinung des unerträglichen Juckens. Man sagt nicht umsonst, wenn es juckt, dann heilt es.
 

Oft hatte Iruka seinen Drang nur schwer unterdrücken können, wenn ihm kleinere Wunden geheilt wurde, dass er nicht kratzen durfte während der Behandlung.

Aber jetzt gerade war ihm das alles egal. Er ließ einfach brav die Behandlung über sich ergehen.

"Ich bin fast fertig, nur noch einen Augenblick. Du hattest echt Glück Iruka-sensei!", hörte er erneut die Stimme der jungen Kunouchi, worauf er kurz überlegen musste, wovon sie gerade sprach. Leider dachte er seine Einwortfrage laut.
 

"Glück ...", kam es monoton über seine Lippen.
 

"Ja, Kakashi-sensei hatte ein schlechtes Gefühl und war direkt losgeeilt ohne etwas zu sagen. Yamato-taichou natürlich direkt hinterher. Sie kamen gerade an, als dieses Haus zusammenstürzte. Sie konnten dich dadurch vor Schlimmeren bewahren.", erklärte sie ihm.

Iruka öffnete seine Augen wieder und entdeckte erst jetzt die stützenden Holzstämme in der Ruine, die ihm wohl das Leben gerettet hatten. Es war eindeutig Yamatos Handschrift.

Doch noch ehe er darüber froh sein konnte, jagte ein Gedanke durch seinen Kopf, dass, wenn er jetzt hier lag, irgendjemand gegen Akuma kämpfen musste. Wie aufs Stichwort, knallte es nicht allzu weit entfernt von ihnen und Iruka durchlief es siedend heiß, als er den Schrei erkannte, der ausgestoßen wurde.

"Kakashi!" Hastig setzte er sich auf und musste sich gleich seine Stirn halten, als ihm wieder schwindelig wurde.

"Langsam Iruka-sensei, du hast eine Gehirnerschütterung und solltest dich nicht so hecktisch bewegen." Sakura versuchte den Mann wieder dazu zu bringen sich hinzulegen, aber Iruka drückte einfach ihre Hände beiseite. Ihm war sein Zustand gerade egal. Er musste wissen, was mit Kakashi passiert ist und was der Schrei zu bedeuten hatte, immerhin hatte er die Tonlage nicht eindeutig entziffern können. Handelte es sich dabei um einen gequälten, einen leidenden , oder einen Angriffsschrei. Er konnte es nicht sagen, weshalb er sich vergewissern musste, dass es sich nicht um einen der beiden ersten handelte.
 

Strauchelnd kam er irgendwie auf die Beine hoch und lehnte schließlich schwer atmend gegen einen der stützenden Stämme.

Er musste es einfach wissen, wie es Kakashi ..., wie es seinem Kakashi ging.

Mühsam schob er sich an dem Stamm entlang und lief schließlich, sich an den eingestürzten Schuttresten und stützenden Holzstämmen stützend, aus dem eingestürzten Haus heraus, in dem er bei seinem Kampf mit Akuma gelandet war. Stück für Stück kämpfte er sich vorwärts und machte dabei eher den Eindruck, als würde er gerade die ersten Schritte seines Lebens machen.

Kaum hatte er ein paar Schritte gemacht, durchzog ihn an seiner verwundeten Seite ein Stechen. Unbewusst legte er seine Hand auf die Stelle, als wolle er sich die offene Wunde zudrücken. Anstelle des erwarteten Blutes spürte er jedoch nichts. Er merkte nur die frisch behandelte Wunde, die er nach einen flüchtigen Blick als sehr professionell einstufte.
 

"Lass mich wenigstens einen stützenden Verband machen, sonst geht deine Wunde sofort wieder auf.", erklang es vorwurfsvoll hinter ihm.

Iruka hörte aber nicht auf das rosahaarige Mädchen, dass wütend die Hände in die Hüften stemmen musste, zumindest deutete Iruka so ihr Knurren an, dass sie direkt ausstieß, als er sich weiter vorkämpfte. Schritt für Schritt lief er einfach stur immer weiter den Kampfgeräuschen entgegen.

Wieder ertönte ein Schrei, der Iruka in Mark und Bein erschütterte, da er nicht deuten konnte, zu wem der gehörte. Viel zu benebelt waren noch seine Sinne, als er aber dann laut und deutlich eine ihm bekannte Stimme hörte, fiel ihm ein Stein vom Herzen. "RAIKIRI!" Laut und deutlich war das elektrische Knistern in der Luft zu hören, welches sie durchschnitt und erneut konnte man einen kläglichen Todesschrei hören.

Kakashi ging es also gut, das war das wichtigste.
 

"IRUKA-SENSEI!" Jetzt bekam das Mädchen doch seine Aufmerksamkeit, da ihre Stimme extrem gefährlich hinter ihm donnerte, als würde gleich ein getunter Bulldozer über ihn hinweg fegen. Er verstand schon ihre Drohung, als er sah, wie sie aus ihrer Gürteltasche Verbandszeug heraus holte und es provokativ vor ihn hinhielt, während sie wütend die Binde entrollte.

"Ist gut.", gab Iruka nach und ließ sich einen stützenden Verband umlegen, der auch nach kurzer Zeit gut, wenn auch recht stramm saß. Zufrieden klopfte Sakura ihre Hände ab.

Nun ließ sich Iruka aber nicht mehr abhalten. Zügiger, wenn auch noch recht vorsichtig, da ihm immer noch oft genug schwindelig wurde, lief er in die Richtung, aus der er die Kampfgeräusche vernommen hatte. Sein Weg wurde ihm jedoch um einiges verkürzt, als auf einmal direkt aus einer Seitenstraße ein ihm ebenfalls nur zu bekannter Schrei ertönte, der von einem fliegenden, sowie schreienden Shinobi beantwortet wurde. Mit rasanter Geschwindigkeit flog der schreiende Mann aus der Seitenstraße heraus, an ihm vorbei und in ein naheliegendes Geschäft hinein. "RASENGAN!", hallte noch die bekannte Stimme in seinem Kopf wieder. Diese soeben erlebte Geräuschkulisse tat ihr Übriges und ließ Irukas Ohren klingeln. Langsam war sich der Chunin sicher, dass er eindeutig einen härteren Schlag abbekommen hatte, oder es lag daran, dass er vorher schon einen abbekommen hatte und anschließend noch einen obendrauf, als er in das Haus gekracht war. Ja genau, dass musste es gewesen sein.
 

Sich an der Hauswand abstützend und seinen Kopf haltend, kniff er die Augen zusammen. Erst als er hastige Schritte vernahm, die auf einmal vor ihm stoppten, öffnete er langsam wieder die Augen. "Iruka-sensei? Geht es dir gut?" Der Lehrer blickte direkt in besorgte blaue Augen, die ihn abschätzend musterten.

"J ... Ja, mir ist nur etwas schwindelig. Aber dank Sakura geht es mir den Umständen entsprechend gut.", versuchte er den Jungen zu beruhigen, dem definitiv große Sorge ins Gesicht geschrieben stand.

Iruka versuchte ein Lächeln auf seine Lippen zu kämpfen, was eher schief wirken musste, da Narutos Blick ihm anschließend eindeutig sagte, dass er ihm nicht glaubte.

Auf einmal gab es einen erneuten lauten Knall aus der Richtung, aus der wohl Naruto gekommen sein musste. Wie aufs Wort drehten beide Shinobis die Köpfe zueinander und sahen sich einen kurzen Moment ernst an, ehe sie ohne ein Wort zu sagen entschlossen nickten und auch schon die Gasse entlang liefen, um auf die andere Seite der Häuser zu gelangen.
 

Als Iruka mit dem Jungen drüben ankam, musste er sich kurz orientieren. Es war beinahe alles zerstört. Der einst so schöne Marktplatz, den die Stadt hatte, glich einem reinen Schlachtfeld und mitten auf diesem kämpfte gerade ein ihm nur allzu bekannter Jounin gegen eine Übermacht an Shinobis.

Nein halt, es war keine direkte Übermacht. Beim näheren hinsehen waren es mehrere Kage Bunshin, von schätzungsweise 6 Shinobis, die gerade versuchten Wild und unkontrolliert irgendeinen Treffer bei Kakashi zu landen. Der Jounin wehrte sich hervorragend, schien er doch leichtes Spiel mit seinen Gegnern zu haben.

"Naruto!", rief er auf einmal und der Junge schien zu verstehen.

"KAGE BUNSHIN NO JUTSU!" Schnell und effektiv hatte der Blondschopf mehrere seiner Kage Bunshins erschaffen, die gleich wie ein Rudel wildgewordener Tasmanischer Teufel in die feindlichen Shinobi hinein preschten und sie nach Strich und Faden vermöbelten.
 

Das verschaffte dem Jounin kurz die Luft, um etwas Abstand zwischen sich und den Shinobis zu bringen. Dabei traf sein Blick den von Iruka. Kurz bedachten sie sich. Deutlich konnte der Lehrer spüren, wie der Blick des Jounins einmal Prüfend an ihm auf und ab wanderte, ehe er wohl recht zufrieden, dennoch immer noch leicht besorgt wirkte. Iruka seinerseits war einfach froh den Trottel von Jounin wohlauf vorzufinden, weshalb er ein Gefühl der Erleichterung verspürte. Als sich dann aber ein Lächeln auf Kakashis Lippen schlich, welches der Jounin ihm schenkte, stockte der Lehrer und konnte gleich spüren, wie sich eine leichte Röte auf sein Gesicht breitzumachen versuchte. Hastig wandte sich der Lehrer ab, konnte aber nicht verhindern, dass er den Jounin doch aus dem Augenwinkel betrachtete und am Ende doch ein leichtes Lächeln zustande brachte. Iruka wusste nicht wieso. Eigentlich passte es überhaupt nicht zu der derzeitigen Situation, aber er konnte nicht anders. Er war sich nun ganz sicher. Auch wenn es ihm immer noch ein Rätsel war, wie ihm das mit den Gefühlen für diesen Trottel hatte passieren können. Aber trotzdem fing er an sie zu akzeptieren. Er würde sich in den Jahren noch genug darum Gedanken machen können. Jetzt war er einfach nur froh Kakashi wohlauf vorzufinden. Lange währte der Augenblick aber nicht, da es auf einmal das Geräusch von splitternden Holz gab, das über ihren Köpfen ertönte. Direkt darauf erfolgte ein Aufschrei. Sofort ruckte Irukas Kopf in den Himmel und er konnte sehen, wie Yamato gerade versuchte Akuma davon abzuhalten die Stadt weiter zu verwüsten und ihn unter Kontrolle zu bekommen. Jedoch machte der Mann dem Holzformer einen deutlichen Strich durch die Rechnung. Der Lehrer konnte deutlich erkennen, dass einer der dicken Holzstämme von innen heraus geplatzt war, als wäre irgendwas gewaltsam aus ihm heraus gekommen, noch dazu schien von dort irgendetwas Dampfendes auszutreten. Mit einem schnellen Blick auf Yamato, der sich seinen schmerzenden Arm hielt und auf Abstand sprang, richtete er jedoch gleich wieder sein Augenmerk auf den Feind, der gerade zu einem weiterem Jutsu ansetzte.
 

Von hinter sich hörte er aufgeregte Rufe, die darauf hindeuteten, dass Verstärkung entweder für ihre Seite, oder die des Nukenins unterwegs war. Hastig drehte sich Iruka um, um kurz sicherzugehen, was sie erwarten würde. Auch Kakashi schien einen kurzen Blick zu riskieren, wandte sich aber nicht vollständig von dem Mann ab. Zu ihrem Glück handelte es sich um Verstärkung für sie. Es waren auch einige bekannte Gesichter darunter, so wie Shikamaru, Genma und Sakura.

Sofort sah Iruka wieder zu Kakashi, der den Mann vor sich genauestens beobachtete und sogar schon sein Hitai Ate entfernt hatte, um genau zu sehen, was der Nukenin vor hatte.

"Suiton: Jun'antei futtō no Jutsu!" Ein erst leises, dann aber immer lauteres Grollen war zu hören, auf dem gleich darauf ein deutlich spürbares Vibrieren des Bodens zu spüren war. Immer stärker wurde es, ehe es abrupt aufhörte.

Iruka schluckte hart. Was war das nur für eine Technik? War es nur eine Finte gewesen, um sie abzulenken, oder ist das Jutsu vielleicht sogar fehlgeschlagen? Er glaubte keines von beidem. Irgendwas würde jetzt passieren, das wusste er einfach und es würde für sie nichts Gutes heißen.
 

Der Mann hatte beide Arme nach den Fingerzeichen vor sich ausgestreckt und deutete mit seinen Fingern einen Kreis an, den er langsam immer kleiner werden ließ, bis seine Fingerspitzen sich berührten. So konzentriert wie der Ausdruck des Mannes gerade noch gewesen war, so Schadenfroh war er nun. Das war Iruka Zeichen genug. Der Lehrer wusste, dass jetzt etwas sehr Gefährliches auf sie zukommen würde. Nicht dass Akumas übliche Technik schon gefährlich genug war, aber Iruka hatte einfach das ungute Gefühl ihnen würde es gleich den Boden unter den Füßen wegreißen.

Schneller als er gucken konnte, zog der Mann eine erneute Münze hervor und schrie sein nächstes Jutsu heraus. Noch im selben Moment schrie ihnen Yamato ebenfalls etwas zu.

"Jūryō no zōka no Jutsu!"
 

"VERSCHWINDET DA, ODER IHR WERDET GEKOCHT!" Der Hatake schien es sofort zu verstehen und bedachte die kleine tödliche Münze, die unaufhaltsam auf den Boden zwischen ihnen zusteuerte. Wie in Zeitlupe hatte Iruka sehen können, wie die Erkenntnis in Kakashis Gesicht Einzug erhielt, während der Mann einmal kurz auf den Brunnen des Marktplatzes blickte und dann auf Iruka.

Der Braunhaarige konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er auf einmal über Kakashis Schultern hing, ehe auch schon der ganze Boden unter ihnen sich nahezu auftat und an etlichen Stellen brütendheißer Dampf hinausschoss, so dass der ganze Marktplatz explosionsartig in heißen Nebel eingehüllt wurde, der alles und jeden die Haut vom Leibe gekocht hätte. In sicherer Entfernung landeten sie alle auf einem Dach.

"Ist jemand verletzt?", fragte der Silberhaarige sofort.

"Phu, das war knapp. Gegen den habt ihr Beide wirklich alleine gekämpft?", fragte Genma und pfiff dabei einmal aus Anerkennung.

"Er hatte bei unserem ersten Treffen weitaus weniger drauf. Mit Sicherheit hat er mit Absicht nicht gezeigt was er kann.", zischte Yamato, der sich seinen verbrühten Arm hielt, den Sakura direkt begann zu behandeln.

"Er hat die gleiche Technik gerade bei meinem Holz angewandt. Darum ist es in alle Richtungen gesplittert. Er hat sich die Feuchtigkeit im Holz zunutze gemacht.", erklärte der Holzformer.

"Und am Marktplatz wohl die unterirdische Quelle.", ergänzte schließlich Shikamaru.

"Schlauer Kerl. Das war für ihn der beste Kampfplatz. Sowas nenne ich Heimvorteil und das obwohl wir den eigentlich haben müssten.", kommentierte der Nara einfach weiter und bedachte die Wasserdampfwolke, die sich allmählich zu verziehen schien.
 

Iruka hatte dem Gespräch zugehört während Kakashi ihn abgesetzt hatte. Durch die schnelle Bewegungen war dem Lehrer recht schwindelig geworden, wodurch er sich den Kopf halten musste und sich an Kakashis Schultern festhielt.

"Iruka, ist alles OK bei dir? Geht es?" Deutlich konnte er die sorge aus Kakashis Worten heraus hören und spürte gleich eine stützende Hand an seinem Rücken. Dafür war er dem Silberhaarigen in dem Moment so dankbar, hätte er ihn nämlich nicht gestützt, wäre er wahrscheinlich von seiner Schulter abgerutscht und nach hinten gefallen.

"Geht schon, nur etwas schwindelig und flau.", murmelte er und atmete dabei einmal tief durch, während er die Augen schloss und versuchte wieder Herr seiner Sinne zu werden.

"Bitte zieh dich zurück." Auf die Bitte hin öffnete Iruka die Augen und konnte in die besorgten des Silberhaarigen blicken. Er hätte niemals gedacht, dass er das mal denken würde, aber er liebte diesen Trottel wirklich. Warum nur konnte er es ihm nicht einfach sagen?

Es waren doch nur Worte. Aber Worte mit so einer großen Bedeutung, dass sie alles bedeuten konnten.

Ehe Iruka sich weiter Gedanken darüber machen konnte, hörten sie von weiter hinten Geschrei und eine erneute Explosion.
 

Sofort packte Kakashi ihn bei beiden Schultern und zwang den Lehrer so ihn anzusehen.

"Iruka, ich möchte dass du vom Kampfplatz verschwindest. Du weißt, ich vertraue dir, aber in deinem jetzigen Zustand kannst du nicht viel ausrichten. Wenn du trotzdem helfen möchtest, dann helf bei den Verletzten." Deutlich lag Sorge im Blick des Jounins, aber auch etwas Bestimmendes, was keine Wiederworte duldete.

Der Chunin verzog kurz das Gesicht, trotzdem verstand er, was Kakashi ihm sagen wollte. Er war so wirklich keine große Hilfe, also nickte er ihm zu.

Ein verstehendes und zufriedenes Lächeln wurde ihm geschenkt. Leider währte es nicht lange, denn keinen Augenblick später entfernte sich Kakashi von ihm, aber nicht ohne sicher zu gehen, dass er alleine stehen konnte. Mit einem kurzen Lächeln verabschiedete er sich und stieß sich schließlich mit genug Kraft ab, nur um mit einem hohen Sprung auf einem anderen Dach zu landen, um dem Nukenin zu folgen, der anscheinend gerade einen anderen Teil des Dorfes verwüstete.

"Kakashi-sensei!" Naruto sprang direkt los und folgte dem Silberhaarigen, genauso wie Shikamaru.

"Das wird wieder viel Arbeit werden, wie Lästig.", hörte Iruka noch die Worte das Nara, ehe auch er verschwand.

Der Lehrer blieb zwar nicht alleine zurück, waren doch noch Sakura, Genma und Yamato, sowie einige andere Shinobis bei ihm, aber das machte es nicht gerade besser. Mit Sorge blickte er in die Richtung in der Naruto und Kakashi, gerade verschwunden waren, um ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, jetzt nicht den Jounin betreffend, sondern der ganzen Situation. Irgendwas sagte ihm, dass auf sie noch etwas zukommen würde, dass ihnen noch eine große Entscheidung abverlangen würde. Er konnte leider nicht genau sagen, warum er das Gefühl hatte. Es war einfach da, als würde es sich in ihm einnisten. Zwar nicht besonders groß, aber dennoch störend genug. Es glich eher so einen störenden flauen Gefühl, das nicht wirklich Übelkeit symbolisierte, einen aber dennoch Unbehagen bereitete.
 

"Hey, Sonnenschein!" Überrascht bei den Namen drehte sich Iruka um und bedachte Genma mit einem fragenden Blick. Erst als der Spezial Jounin grinste, was so viel bedeutete wie, Iruka war schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten, verdüsterte sich dessen Blick. Warum reagierte er auch auf diesen dämlichen Spitznamen?

"Sonnenschein?" Nun guckten auch Sakura und Yamato auf.

"Ich werde nie wieder auf den Namen hören hörst du?!", motzte Iruka drauf los. Dadurch geriet aber sein Kreislauf wieder ins schwanken, wodurch er einen schwindeligen Schritt machen musste, um nicht sein Gleichgewicht zu verlieren.

"Ok, wenn er motzen kann, geht es ihm soweit gut.", brachte der Senbonträger mit einem breiten Grinsen über die Lippen. Ja, genau das war Genmas Art nachzugucken, ob mit Iruka alles in Ordnung war. Zu oft hatte der Lehrer das schon erfahren dürfen und nicht gerade wenige Male stand er deswegen kurz vor dem Explodieren. Leider konnte Iruka nicht darüber weiter nachdenken, denn Sakura zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Außerdem war ihm gerade wieder so schwindelig geworden, dass er eh keine Zeit hatte irgendwie aus der Haut zu fahren.

"Iruka-sensei, kommen sie mal her!", forderte die Rosahaarige ihrem ehemaligen Lehrer auf, während sie gerade die letzte Windung des Verbandes an Yamatos Arm anlegt, ehe sie es befestigte und somit die Behandlung des Holzformers beendete.
 

Iruka wollte erst noch abwinken, aber ihr Blick, der keine wiederrede duldete, ließ ihn doch gehorchen. Als er sich schließlich bei ihr nieder ließ, legte sie ihre Handflächen vor seinen Kopf und ließ ihr heilendes Chakra laufen. Er konnte bei ihr einen konzentrierten Ausdruck auf dem Gesicht sehen und spürte ein leichtes Prickeln an seiner Kopfhaut.

Es dauerte nicht lange und sie nahm ihre Arme wieder runter.

"Sie sollten sich nicht viel bewegen. Sie haben immerhin eine Gehirnerschütterung. Ich habe gerade nur nachgesehen, ob es nicht noch schlimmer ist. Zum Glück ist es nichts weiteres. Es ist trotzdem schlimm genug und ich als Medicnin sage ihnen, dass sie sich zurückziehen sollen und unbedingt Ruhe einhalten sollen!" Ihre Worte wirkten sehr bestimmend und auf jeden Fall ernst gemeint. Iruka überlegte noch kurz. Sie hatte zwar recht, aber er hatte noch eine Aufgabe die er beenden musste.

"Ich habe aber noch eine Aufgabe ..." Er kam leider nicht weiter, da ihm nun Genma ins Wort fiel.

"Das wollte ich ja gerade sagen, ich werde das übernehmen." Mit einem Nicken bestätigte dieser seine Aussage.

"Ich werde ihn auch begleiten und sie Iruka-sensei gehen zurück zum Medicninteam und schonen sich! Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen!", meinte die junge Kunouchi noch in einem warnenden Ton, ehe sie auch schon los sprang.
 

"Mach dir keine Sorgen. Deinem Mondschein wird schon nichts geschehen, dafür ist er zu taff." Genma grinste und sprang dann Sakura hinterher. So blieb er zurück und bedachte die Beiden, die ebenfalls in Richtung der Hokageköpfe verschwanden mit einem nicht so begeisterten Blick. Naja, eigentlich galt die wenige Begeisterung eher Genma, dessen Rücken er mit einem bände sprechenden Blick beinahe malträtierte. Innerlich hoffte Iruka, dass der Mann seinen beinahe hautabschälenden Blick spürte. Er nahm sich auf jeden Fall vor, er müsse definitiv mit ihm wegen der Wahl seiner Spitznamen noch mal reden. Leider war aber jetzt nicht die Zeit für solcherlei Firlefanz.

Eine Weile noch stand er dort und war sich nicht sicher, ob er sich nun zurückziehen sollte, oder nicht. Er hatte einfach so ein schlechtes Gefühl, dass noch etwas Schlimmes passieren würde.

Er konnte doch nicht jetzt irgendwo hinten herumsitzen und sich ausruhen. Außerdem schien es so, dass sich so langsam die Lage an den Toren stabilisieren würde, da er immer mehr bekannte Shinobis in seiner Nähe ausmachen konnte.
 

In dem Moment viel Iruka wieder ein, dass er Kakashi und den anderen seine Informationen hätte weitergeben sollen. Die Situation war leider so hektisch gewesen und seine Gehirnerschütterung machte es nicht gerade besser. So schnell er konnte rannte er schließlich zu Tsunade, da bei ihr die Informationen am schnellsten an jeden weiteren Shinobi gelangen würden. Sie würde schon dafür sorgen.
 


 

Etwas später, auf dem Dach des Hokage Gebäudes, landete er mit einigen zügigen Sprüngen, fast genau vor der Hokage. Leider bereute er die Sprünge, da ihm wieder mehr als nur schwindelig wurde und er strauchelte. Der Lehrer hatte kurz vorher erfahren, dass sie hier war, um die Lage selbst zu betrachten, also war er auf direkten Weg einfach über die Dächer zu ihr geeilt. An ihrer Seite war wie immer Shizune, mit dem Schwein Pompom, das erschrocken quiekte, als es bemerkte, dass Iruka ins Straucheln geriet. Noch dazu war er auf den Weg hier her schnell gerannt, was offensichtlich echt nicht so gut gewesen war, aber die Nachrichten mussten überbracht werden.

"Iruka-sensei!" Hörte Er schon die erschrockene Stimme der Frau und spürte keinen Moment später, helfende Hände an seinen Schultern, die ihn stützten und davor bewahrten den Boden näher kennenzulernen.

"Tsunade-sama!", brachte er keuchend hervor und versuchte sich zu beruhigen, was aufgrund des Schwindelgefühls und der plötzlich auftretenden Übelkeit nicht so einfach war.

Sofort spürte er eine kühle Hand an seiner Stirn. Offensichtlich hatte Tsunade bemerkt, dass es ihm nicht besonders gut ging und fühlte, ob er Fieber hatte.

Iruka jedoch schob ihre Hand beiseite und versuchte sich zu konzentrieren, was durch die plötzlich auftretenden Kopfschmerzen, wegen der Anstrengung echt schwer war. Er hatte das Gefühl, als würde sich irgendwas durch seine Schädeldecke graben. Noch dazu begann sich ein immer stärker werdendes flaues Gefühl in ihm breitzumachen, was mit Sicherheit bald so groß werden würde, dass er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch übergeben würde.

"Tsunade-sama, ich ... ich ...", versuchte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervorzubringen.

"Ganz ruhig Iruka-sensei! Bitte sag mir was passiert ist. Warum bist du hier und nicht bei den Dorfleuten?", fragte die Blonde, während sie ihn untersuchte. Zumindest glaubte Iruka das, da er immer mal wieder spürte, wie sie ihn mit ihrem Chakra abtastete und dann schließlich wohl herausgefunden haben musste, dass er eine Gehirnerschütterung hat.
 

"Der Nukenin Akuma hat mit mir geredet, bevor er mich töten wollte. Er hat heraus posaunt, was er vor hat und nutzt uns nur aus!" Iruka hatte die Worte nach einigen Sekunden hervorgebracht und richtete seinen Blick auf die Frau, die ihn nun überrascht ansah.

"Er nutzt uns aus? Rede weiter Iruka, im welchen Sinne?", sofort war sie voll bei der Sache und Iruka begann zu erzählen, was er erfahren hatte. Während er so erzählte wechselten Tsunades Gesichtszüge von abwartend über ernst zu erstaunt und alarmbereit.

"Shizune!", alarmierte sie sofort ihre rechte Hand.

"Ja Tsunade-sama!" Die Schwarzhaarige war zusammengezuckt, da sie wohl nicht damit gerechnet hatte, dass die Blonde sie so hastig anfahren würde. Zumindest hatte es so für Iruka ausgesehen, da auch Shizune ihm mit Entsetzen zugehört hatte.

"Sag sofort Kakashi und den anderen bescheid, dann begib dich zu den Hokageköpfen und unterstütze, wo du nur kannst! Er wird es wohl bald bemerken!"

"Ja!" Sofort war die Frau in einer Rauchwolke verschwunden. Erst da registrierte Iruka die Worte der blonden Frau.

"Er wird was bemerken?"

Tsunade drehte ihren Kopf wieder zu Iruka. Dieser saß mit einem angewinkelten Bein auf den Boden und blickte die Frau irritiert an. Er hatte sich vorher bei seinem Bericht einfach setzen müssen, zu sehr machte ihm sein Kopf Probleme.
 

Was hatte das zu bedeuten?
 

"Ich habe nach einigen Hin und Her endlich aus den Ältesten herausbekommen, wo das Artefakt aufbewahrt wird und es hat mir nicht gefallen. Es an solch einem Ort aufzubewahren ist das unverantwortlichste, das ich mir vorstellen könnte. Damit bringen wir alle in Gefahr. Es befindet sich gut verschlossen in den Höhlen des Berges, noch ein gutes Stück weiter hinter den Bereich, in dem wir die Dorfbewohner immer in Schutz bringen."

"Was?!" Iruka vielen beinahe die Augen aus den Höhlen. Sein Mund stand offen, während er entsetzt die Frau anstarrte. Das würde praktisch heißen, dass sie die Dorfbewohner in den Bereich der größten Gefahr gebracht hatten, den es in diesem Moment hier in Konoha nur gab.

"Damals, als das Artefakt aufgetaucht war, war mein Großvater noch Hokage. Niemand wusste damit etwas anzufangen. Nur er und er hatte gemerkt, wie unberechenbar und unkontrollierbar dieses Artefakt war. Ein falscher Schritt und es würde alles zerstören.

Beim Bau von Konoha wurde dieses Artefakt im Innern des Berges gefunden, als noch die Höhlen erforscht wurden. Und auch genau dort wurde es wegen seiner Unberechenbarkeit auch gelassen und versiegelt. Es wurde lange geheim gehalten und nur wenige wussten davon. Selbst vor Madara schien es geheim gehalten worden zu sein. Eigentlich wussten davon nur die jeweiligen Hokage und dessen Rat, sowie engsten Vertrauten. Damals als Danzou darauf bestand das Artefakt näher zu untersuchen, hatte er aber schnell auch verstanden, dass es unmöglich war zu bändigen, weshalb selbst er die Finger davon gelassen hatte. Dementsprechend liegt das Artefakt immer noch tief verborgen in den Höhlen des Berges und schlummert vor sich hin." Tsunade hatte sich während der Erzählung vor Iruka hingekniet und ihn in Ruhe weiter behandelt. Dies hatte der Chunin aber nicht wirklich wahrgenommen, da er ihren Worten fassungslos gelauscht hatte. Jedoch hatte ein Wort seine Aufmerksamkeit doch erregt.

"Schlummert?" Es schien so, als hätte Tsunade mit dieser Frage gerechnet, denn sie seufzte und erzählte gleich weiter.
 

"Von den Sagen her, die mir als Hokage übermittelt wurden, heißt es, dass dieses Artefakt ein Eigenleben hat und deswegen nicht kontrollierbar ist, wie die üblichen Shinobiartefakte. Es soll leben und sich nach jeglichen Chakra verzehren. Im Grunde nimmt es alles, was es kriegen kann." Es klang schon beinahe dämonisch, was Tsunade ihm erzählte, aber noch viel mehr fragte er sich, warum sie ihm das alles anvertraute.

"Warum erzählen sie mir das?", kam auch schon ohne groß darüber nachzudenken die Frage über seine Lippen.

"Liegt das nicht auf der Hand?" Nun sah Tsunade den Mann eindringlich an und schien gleichzeitig ihre Behandlung an ihm einzustellen, was er auch nicht wirklich registrierte.

"Ich, ich ... ich fühle mich geehrt, aber sie hätten mir das nicht erzählen müssen." Iruka wurde leicht rot um die Nase. Ja, er fühlte sich wirklich sehr geehrt, immerhin vertraute ihm die Hokage und hatte das auch gerade noch mehr als deutlich und ernst gemeint gesagt.

"Du darfst mich duzen Iruka-sensei, wir arbeiten nun schon so oft zusammen und ich vertraue dir, außerdem bist du gut darin Dinge bei dir zu behalten. Jetzt müssen wir aber handeln! Ich selber werde mich mit um die Angelegenheit kümmern! Das Dorf bedeutet uns zwar viel, aber das sind nur ein paar Steine und Bretter und die sind ersetzbar. Das wahre Herz und der wahre Grund, warum wir dieses Dorf beschützen ist nun in Gefahr!"

Während sie das sagte, stand sie auf und marschierte in eindrucksvollem Tempo zum Rand des Hokagegebäudes.

"Iruka-sensei!"
 

Wandte sie sich noch einmal an den Chunin und sah ihn eindringlich an.

"Du wirst zum Medicninteam gehen und dich weiter behandeln lassen! Ich habe dir nur etwas gegen den größten Schwindel helfen können. Trotzdem musst du dich noch schonen."

"Mit Verlaub Hokage-sama!" Iruka stand auf und stellte sich gerade vor die Frau hin. Durch Tsunades Rede gerade war er nun auch fest entschlossen sein Bestes zu geben. Die Hokage stierte den Mann kurz böse an, der gerade nicht wirklich einordnen konnte, ob sie nun böse war, weil er sich ihrem Befehl widersetzte, oder wegen etwas anderem.

"Ich werde mich nicht zurück ziehen. Sie haben mir die Aufgabe zugeteilt, die Dorfbewohner zu schützen. Ich bin Lehrer an der Akademie und werde niemals zusehen, wenn Kinder in Gefahr geraten! Alle gerade erst ernannten Genins, sowie die derzeitigen Klassen der Akademie sind da. Ich werde nicht hinten sitzen und beten!" So entschlossen wie er nur konnte brachte er sein Anliegen vor.

Die Frau sah den Mann immer noch mit bösem Blick an, nickte dann aber, wodurch Iruka, der sich schon wesentlich besser fühlte, direkt neben sie trat, um mit ihr zusammen zu verschwinden.

"Eines noch ... " Iruka drehte seinen Kopf fragend zu der Frau, die noch einmal das Wort an ihn wandte und darauf nur ein herausforderndes Grinsen auflegte, während sie ihn warnend ansah, wodurch er fragend die Augenbraue hob und leicht Angst bekam.
 

" ... Sonnenschein. Wenn du mich nicht duzt, werde ich dich von nun an immer so nennen!"

Irukas Gesichtszüge entglitten. Jetzt drohte ihm die Frau doch tatsächlich mit diesem beschränkten Kosenamen.

"Ich werde mir Mühe geben, Hok .... Tsunade." Zufrieden nickte die Frau, während Irukas Blick Bände sprach.

Doch dann machten sie sich einvernehmlich zusammen auf den Weg zum Evakuierungsort der Stadt.
 

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Und das war es auch schon wieder.
 

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid gespannt darauf, was sie dort erwarten wird.

Ich werde mich jetzt erst einmal in die Ecke hauen. Ich bin so platt von der letzten Woche und dem Wochenende, dass ich das jetzt brauche.

Ich wünsche euch damit einen schönen restsonntag und eine schöne Woche.
 

Man liest sich. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 27: In der Falle

Möp
 

Und es ist wieder soweit. Ich war etwas geschlaucht von der Woche in der UNI, aber das passt schon.

Ich habe leider eine Ankündigung zu machen.

Wir bewegen uns langsam auf das Ende der FF zu. :( Aber keine Panik, ein paar Wochen läuft sie noch.^^ Trotzdem noch einmal vielen Dank an alle die diese FF lesen und Gefallen an ihr gefunden haben. Ich weiß das sehr zu schätzen und freue mich immer, wenn ich meine Freude an meinen FFs teilen kann.

So, noch ein paar kleine Erklärungen:
 

• Mokuton: (Holzfreisetzung) Dies ist ein Kekkei Genkai das den Anwender befähigt, die Naturen Wasser und Erde

zu vermischen und so Holz zu erschaffen. Dies wird auch als "Mokuton no Jutsu", "Technik der Holzfreisetzung")

bezeichnet.

• Kage Mane no Jutsu: ist die Fähigkeit, den eigenen Schatten zu steuern und jeden möglichen Gegenstand oder

Menschen zu kontrollieren, der den Schatten berührt.

• Bōheki : Ribāsu jūryoku no Jutsu: (selbst ausgedacht) Schutzmauer: Umkehr der Schwerkraft. Dies ist ein Jutsu,

bei den es den Anwender möglich ist durch Umkehrung der Schwerkraft eine Kraft auf einen Gegenstand

auszuüben und ihn wie eine rotierendes Schutzschild um sich herum wirbeln zu lassen.

• Jūryō no zōka no Jutsu: (selbst ausgedacht) Gewichtszunahem Jutsu. Damit kann das Gewicht eines

Gegenstandes gesteigert werden, ohne dass er seine Form ändert.

• Genryō no Jutsu: (selbst ausgedacht) Gewichtsabnahme Jutsu. Damit kann das Gewicht eines Gegenstandes

verringert werden, ohne dass er seine Form ändert.
 

Das reicht auch erst einmal.^^

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Kapitel 27: In der Falle
 

Als sie am Berg ankamen, zog sich schon eine wahre Spur der Verwüstung in den Steingiganten hinein. Der Eingang zu den Höhlen war schon gut in Mitleidenschaft gerissen worden. Zum Glück waren die Dorfbewohner noch ein gutes Stück weiter hinten untergebracht worden. Hastig sah Iruka sich um und konnte reichlich Kampfspuren entdecken, die sich über den Boden und über die Wände zogen. Hier und da steckten Kunais, Shuriken und diverse andere zerbrochene Waffen in den Wänden. Natürlich waren auch die üblichen Spuren von Blut zu sehen, die einige Stellen des Einganges schmückten.
 

Auch Spuren von gewaltsam in Stein geschmolzene Risse und verbrannte Stellen waren mehr als deutlich zu erkennen. An anderen Seiten waren wiederum große Kuhlen zu sehen, die wie Iruka sich erinnerte, vorher noch nicht da gewesen waren. Was für ein Kampf musste hier schon stattgefunden haben? Mit einem raschen Blick nach links, entdeckte er auch einen Shinobi, der verletzt an der Wand zum Durchgang saß, der zu den Dorfbewohnern führte. Bei ihm hockte auch schon ein Medicnin, der sein Bestes gab, um den Mann zu helfen, dessen rechter Arm nahezu komplett zerquetscht war. Es waren noch einige weitere Shinobi hier, die ebenfalls schwer angeschlagen wirkten, aber immer noch auf eigenen Beinen stehen konnten.

Fassungslos betrachtete Iruka das Desaster, was hier angerichtet worden war. Der Weg hier hoch war zwar größtenteils unbeschädigt, dafür klaffte jetzt einige Meter neben dem Eingang ein riesiges Loch in der Wand, von dem immer noch einzelne Brocken in die Tiefe stürzten, die ohne Probleme einen ganzen Karren unter sich begraben konnten. Deutlich verkündeten sie ihre Ankommen am Fußes des Berges durch ein mehr als gut spürbar, sowie hörbares Donnern, dass zu ihm hinauf hallte.
 

Tsunade lief sofort zu dem verletzten Mann und gab dem Medicnin ein anerkennendes Nicken. Anscheinend war der Mann in guten Händen. Dann schien sie jemanden zu sehen, den sie direkt ansteuerte.

Erst dann fiel Iruka auf, dass ja auch noch Yamato hier war, der gerade mit seinem Jutsu die Höhle abzustützen schien.

Sie wechselte anscheinend einige Worte mit ihm, denen Iruka aber nicht weiter Aufmerksamkeit schenkte, als er etwas weiter hinten etwas auf dem Boden liegen sah, das seinen Blick auf sich zog.

Langsam lief er drauf zu und streckte seine Hand nach dem Etwas aus. Der Boden wirkte an dieser Stelle regelrecht zertrümmert, als wäre irgendetwas schweres darauf gelandet. Dadurch hatten sich auch einige kleinere Steine und Staub über den Boden ausgebreitet. Vorsichtig strich er ein paar kleinen Steine und etwas Staub beiseite, ehe er seine Hand um eine silberne dünne Kette legte, welche Iruka selber auch trug. Jeder Shinobi trug so eine bei sich, da an ihr die Dogtags befestigt waren, die ein Shinobi immer bei sich hatte. Nicht alle Shinobis trugen Ketten, einige trugen sie auch auf anderer Weise bei sich, aber jeder hatte solche Marken. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl und wollte eigentlich schon gar nicht die Marken umdrehen, um den Namen darauf zu lesen, aber trotzdem sollte er es machen, damit sie wussten, um wen es sich handelte. Langsam drehte er sie herum und konnte einen ihm gut bekannten Namen ausmachen. Genma Shiranui. Ihm wurde kurz heiß und kalt. Das seine Marken hier lagen konnte nur eines bedeuten. Entweder war dem Mann etwas passiert, oder aber er hatte sie nur verloren.
 

Iruka hoffte doch eher auf Zweiteres. Sofort hob er seinen Blick und versuchte den Mann ausfindig zu machen. Keine Sekunde später fiel ihm auch eine deutliche Veränderung auf, die sich kaum zwei Schritte vor ihm befand. Die eingestürzte Decke hatte sich letztes Mal nicht dort befunden. Ihn durchlief es erneut eiskalt. Er hoffte nicht, dass der Spinner darunter begraben lag.

Schnell stemmte er sich wieder in die Höhe, um zu der eingestürzten Decke zu eilen und hoffentlich noch einen lebenden Genma vorzufinden. Leider war seine hastige Bewegung ein Fahler. Wackelig musste er sich kurz einmal an einer Felswand abstützen, da er merkte, wie ihm schon wieder etwas schwindelig wurde.

Wie als würde er in eine Flüssigkeit gezogen, verschwammen die Geräusche für einen kurzen Moment ineinander, nur um dann mit einem Schlag wieder klar zu werden. Erst dann registrierte er auch, dass er angesprochen wurde.

"Iruka-sensei!" Er drehte den Kopf zu der Stimme und konnte Konohamaru ausmachen, der auf einmal vor ihm stand.
 

Mit einer stolzen Haltung präsentierte sich der von Erde und Staub nur so beschmutzte kleine Genin und berichtete dem Lehrer von seinen Leistungen.

"Wir haben alles so gemacht, wie sie es gesagt haben Iruka-sensei! Keiner der Dorfbewohner kam zu schaden!"

Iruka legte sofort ein Lächeln auf und legte einmal seine Hand auf den Kopf des kleinen Jungen, der ein stolzes Grinsen drauf hatte. "Das ist gut! Wir müssen aber, so wie es aussieht die Dorfbewohner wieder aus der Höhle raus bringen."

"Das meinte der komische Kauz vorhin auch, als ich ihm gesagt habe, dass man seine Waffen nicht in den Mund nehmen sollte." Konohamaru verzog kurz belehrend sein Gesicht.

"Wer?" In Irukas Gesicht machte sich ein Bild breit, von einem, den er sich nur mit einer Waffe im Mund vorstellen konnte.

"Na der da!" Der Junge deutete auf einen ebenfalls reichlich verdreckten Mann, dessen Shinobiweste eher wie durch einen Reißwolf gezogen wirkte. Auch seine Hose schien einiges abbekommen zu haben, da ein Hosenbein bis zum Knie fehlte und er einige leichtere Wunden zu haben schien. Seine Haare schienen nur so vor Steinstaub zu stehen und in seinem Mund hing das allzu bekannte Senbon, dass der Mann immer im Mundwinkel hatte. Iruka viel ein kleiner Stein vom Herzen, als er sah, dass Genma wohlauf war. Erst dann registrierte er, dass der Mann bei Tsunade stand, die nun herumwirbelte und Iruka kurz mit ernsten Blick betrachtete, ehe sie anfing Befehle durch die Höhle zu donnern.
 

Sie befehligte alle Shinobis dazu, die Dorfbewohner aus dem Berg herauszubringen und dafür zu sorgen, dass sie sich am anderen Ende von Konoha sammeln sollen. Kaum, dass sie den Befehl ausgesprochen hatte, donnerte und bebte es so stark, dass Iruka, sowie alle anderen Anwesenden, sich irgendwo stützen mussten, damit sie nicht den Halt verloren und zu Boden stürzten.

Das Aufschreien der erschrockenen Dorfbewohner war noch durch die ganze Höhle zu hören. Kinder fingen an zu weinen und aufgeregte Stimmen sprachen durcheinander.

Als das Beben wieder nachließ, konnte Iruka Tsunades aufgeregte und nun wirklich hecktische Stimme vernehmen.

"LOS JETZT! BRINGT SIE RAUS!"

Ohne zu zögern schwirrten hastig Jounin und Chunins, sowie Genins umher, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Immer wieder bebte es und Iruka konnte zwischen den Schreien und den herunterfallenden Trümmern, die sich von der Decke lösten, trotz dass Yamato gerade sein Bestes gab, um alles mit seinem Jutsu zu stützen, dumpfe Kampfgeräusche ausmachen.
 

Hastig liefen die übrigen Jounin und Chunin, sowie Genin durcheinander. Zumindest sah es so aus, wobei sie eigentlich immer nur Stück für Stück Bewohner nach draußen begleiteten, um sie in Sicherheit zu bringen.

So gelangten immer mehr Dorfbewohner in Sicherheit.

Als Iruka gerade einige Frauen und Kinder nach draußen begleitet hatte und sie dort den Shinobis übergab, die dafür sorgten, dass die Bewohner sicher den Berg verlassen konnten, bebte es erneut. Man konnte aber nicht nur das Donnern und Grölen der Steine hören, sondern auch noch dumpfe Kampfgeräusche und Schreie, die wie ein Echo zu ihnen herüber hallten. Anschließend wurden diese ganzen Geräusche noch von Tönen untermalten, die nur als Explosionen gedeutet werden konnten.
 

Die angsterfüllten Rufe der Menschen nahm Iruka in dem Moment nur am Rande wahr, da kurz seine Gedanken zu dem im Berg stattfindenden Geschehen glitten, wusste er doch nur zu genau, wer dort kämpfen musste.

»Hoffentlich geht es euch noch gut!« Besorgt hob er seinen Kopf und starrte den Berg hinauf, an dem gerade nur so in Strömen durch ein erneutes Beben kleine Steine und Staub wie eine Wand hinunter rieselten. Sofort musste er schützend die Arme vors Gesicht heben und sich leicht wegdrehen. Wie eine Welle rollte das lose Erdreich über sie hinweg, während sich neben dem Braunhaarigen die Mütter schützend über ihre Kinder warfen.

"Was ist da los?!", rief jemand in Irukas Nähe und bekam auch gleich die passende Antwort, als nach dem Erdrutsch auf einmal ein Mann aufschrie.
 

"VORSICHT!!!" Durch die panische Warnung herrschte Iruka herum und blickte den Hang hinauf, an dem die Hokageköpfe über das Dorf wachten. Das Gestein genau zwischen dem Dritten und Vierten Hokage bekam auf einmal Risse, ehe auch schon ein leuchtender blauer Strahl direkt darüber in den Himmel schoss. Dieser Strahl sprengte auch einen hausgroßen Stein ab, der darauf in die Tiefe stürzte und drohte die gerade auf dem Steinpfad befindlichen Dorfbewohner und Shinobi samt rettenden Weg zu zertrümmern.

Iruka reagierte sofort. Seinen Schwindel möglichst ignorierend sprang er mit einem Satz zu einer Mutter und ihren zwei kleinen Kindern, schnappte sie sich und sprang mit ihr davon. Einige andere Shinobis taten es ihm gleich. Doch für einige Menschen, die weiter unten waren, würde jede Hilfe zu spät kommen. Unten waren einfach nicht genug Shinobi, die sie in Sicherheit bringen konnten.

Iruka konnte in seinem Rücken auf einmal einen lauten Schrei vernehmen, der immer mehr an Lautstärke gewann, ehe etwas hinter ihm in tausend Stücke zerplatzte. Kurz darauf schossen an ihm einige Explosionssiegel und Holzstämme vorbei.

Genau da wusste er, was gerade passierte und auch jetzt erkannte er erst die Stimme, die gerade so laut geschrien hatte.
 

Es war Tsunade gewesen, die gleich wie ein zerstörerisches Geschoß auf den Stein getroffen war, den sie in tausend Stücke zerschlagen hatte. Die Explosionssiegel sollten den kleineren Brocken den Rest geben und Yamatos Mokuton stieß die gefährlichen Brocken in andere Richtungen davon, die sonst doch noch einige Dorfbewohner getroffen hätten.

Knapp neben Yamato, der am Eingang der Höhle stand, landete Iruka und setzte die Frau mit ihren zwei kleinen Mädchen ab, die bitterlich vor Schock weinten. Die Frau bedankte sich in endloser Erleichterung bei ihm und nahm tröstend ihre Kinder in den Arm, nur um sie erleichtert zu küssen und auf die Knie zu sinken.

"BRING SIE HIER WEG!", rief Yamato, dem keine Pause gegönnt wurde. Er wirkte schon reichlich außer Atem, trotzdem ließ er sein Mokuton in die Höhle hineinschießen und stützte den Fels überall, wo er immer tiefere Risse bekam.

Sofort übergab Iruka die Frau einem weiteren Shinobi, der sie auf den Arm nahm und davon trug.

Schnell rannte er in die Höhle hinein, um bei der Koordination der Evakuierung zu helfen. Das Adrenalin, das durch seine Adern pumpte ließ ihn in diesem Moment einfach weiter laufen, ohne dass er wirklich dem Schwindel Beachtung schenkte. Als er durch drei weitere Gänge in die große Höhle hinein kam, in der sie immer die Dorfbewohner sammelten, traf ihn der Schlag.
 

Es waren noch so viele.
 

Das würden sie nie rechtzeitig schaffen.
 

Iruka biss die Zähne zusammen, ihm war klar, jetzt solche Gedanken zu haben, würde ihm nicht weiter helfen, außerdem durfte er solche Gedanken jetzt nicht haben!

Sie MUSSTEN es schaffen! Komme was wolle!

Noch bevor er mit der Evakuierung weitermachen konnte, dröhnte es auf einmal tief im Innern des Berges und es schien immer lauter zu werden. Wie als wenn ein Zug auf einen zukommt, der ein Erdbeben mit sich trägt.

Dann explodierte es auf einmal einen Raum weiter, aus dem noch panikerfüllte Schreie drangen. Grollend brach die Decke vor Iruka und den restlichen Bewohnern des Dorfes in sich zusammen, so dass nur noch schmale Wege zur Verfügung standen, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Sofort stellte sich der Lehrer mit einigen Genins und noch ein paar anderen Shinobis schützend vor die übrigen Dorfbewohner, die sich hinter ihm zusammenkauerten. Selbst jetzt merkte man das Feuer, welches in jedem diesem Leute innewohnte, ganz gleich ob Shinobi oder normaler Handwerker. Selbst die männlichen Nichtshinobis stellten sich schützend vor die Frauen und Kinder, wobei die Frauen sich gleich auch schützend vor den Kindern positionierten.
 

Niemand musste etwas sagen, alle handelten gleich.
 

Gespannt sahen sie auf die Stelle, an der es nur vor Staub so stand, als wäre er die neue Wand, die den Raum verschloss.

Plötzlich ertönte wieder ein Donnern, das sich aber eher so anhörte, als würden irgendwelche großen Schläge aufeinander prallen. Dann krachte es einmal laut, worauf gleich ein ihm nur zu bekannter Schrei in mehrfacher Ausführung zu hören war, ehe auch schon aus dem Rauch heraus mehrere Gestalten in ihre Richtung katapultiert wurden, die Naruto nur zu ähnlich sahen.

"Naruto!" Iruka drehte sich hastig um und erblickte den Jungen, der sich aufstöhnend aus der Wand klaubte, in die er eben mit seinen Kage Bunshins gekracht war, die darauf auch verschwunden waren. Der Junge sah schon reichlich mitgenommen aus. Seine Klamotten hingen ihm schon in Fetzen vom Körper und er war über und über mit Dreck versehen.

Knurrend richtete sich der Blondschopf wieder auf und starrte in die Richtung, wo der Rauch war, an dem sich langsam ein Schatten abbildete, der immer größer wurde.

"HAHAHAHA!!!" Iruka erkannte die Stimme sofort wieder, auch wenn sie sich nun etwas blecherner und belegter anhörte. Es war eindeutig die von Akuma.

Ganz langsam kam die Gestalt des Mannes zum Vorschein, was Irukas Augen weiten ließ und er ein erschrockenen laut ausstieß, bei dem was er sah.
 

Es war nicht der Mann, der ihn zu dieser Reaktion brachte, auch wenn er nun wesentlich gefährlicher aussah. Seine Haare waren nun nicht mehr so ordentlich, wie sie vorher waren, was aber wahrscheinlich daran lag, dass er gekämpft hatte. Seine Rüstung war reichlich beschädigt und er trug auch nicht mehr seinen Umhang. Das war aber nicht das, was ihn so gefährlich machte. Es waren seine Augen. Sie strahlten so eine Mordlust aus, die er noch nie gesehen hatte. Auch wenn die Augen keine sichtbaren Pupillen mehr hatten und auch nichts weißes mehr zu sehen war, da sie in einem komplett mystischen silberblau erstrahlten, merkte Iruka jedoch, dass der Mann kurz seinen Blick kreuzte, was ihm eine Gänsehaut bescherte. Erst dann fiel Iruka auch auf, dass der Mann ein leichtes Flimmern um sich herum hatte, wie als wäre die Luft durch sein Chakra erhitzt. Aber das war es auch nicht, was Iruka so in Schock versetzte, nein, es war das, vielmehr der Mann, den er an einem ausgestreckten Arm am Kopf in die Höhe hielt. Ja genau dort hing gerade Kakashi und rührte sich nicht mehr.

"Ka ... Kakashi!", krächzte Iruka unter Schock.

"Ich werde an ihm jetzt ein Exempel statuieren und ihr dürft alle dabei sein. Ist das nicht ein schöner Tag?!" Das irre Grinsen des Mannes jagte Iruka eine Gänsehaut über den Rücken. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Akuma seine freie Hand hob und sich bereit machte, um Kakashi offensichtlich den Letzten Schlag zu geben, indem er ihn einfach mit der Hand durchbohren wollte.

Sofort stürmte Naruto von hinter Iruka wieder nach vorne und attackierte den Mann, aber auch er würde zu spät kommen.
 

Es ging alles einfach so schnell, dass Iruka erst im Nachhinein verstand was gerade wirklich abgelaufen war.

Während Naruto auf den Mann zustürmte, hörte Iruka schon aus einer anderen Richtung eine ihm ebenfalls bekannte Stimme.

"KAGE MANE NO JUTSU!" Aus dem Staub heraus schoss ein schwarzer Schatten, der aber nicht den Anschein hatte, dass er auf den Mann zuraste, sondern eher aufgesogen wurde. Dadurch stoppte der Nukenin aber kurz, als er von dem Schatten eingehüllt wurde. Diese Sekunde war genug, dass Kakashi sein Auge aufriss, für einen kurzen Moment sein Raikiri sammelte und es offensichtlich dem Mann mit großer Wucht in den Oberkörper rammen wollte. Leider schaffte er es aber nicht, da Akuma sich im letzten Moment noch mit Kakashi in der Hand zur Seite drehte. Jedoch traf die Attacke trotzdem mit so einer Härte, dass der halbe Arm Akumas, in dem er Kakashi gehalten hatte, das Zeitliche segnete, so dass er sein Opfer loslassen musste, da er ihn aufgrund der Verletzung nicht mehr halten konnte. Kakashis Jutsu schien jedoch genau, wie Shikamarus Kage Mane aufgesogen worden zu sein und hatte nicht mehr die volle Kraft, um sich zu entfalten.
 

Genau in dem Moment schoss Naruto heran und trat den Mann frontal aus dem Bild, der darauf einfach nur hart in den Staub zurückgeschleudert wurde und irgendwo krachend gegenknallte.

Sofort sprangen aus dem Staub heraus mehrere Shinobi und platzierten sich genau wie Iruka und die anderen Shinobis schützend vor die Dorfbewohner. Unter anderem waren es Genma, Yamato, Tsunade, Sakura, Shikamaru, Kotetsu und Izumo. Darunter waren einige ANBU, sowie Medicnins.

Kakashi, der durch den Angriff von drei Seiten auf den Mann wieder frei kam, kam strauchelnd wieder zum stehen, obwohl er beinahe mit dem Feind mitgerissen worden war.

Sofort rannte Iruka zu ihm und stützte ihn.

"Kakashi! Alles ok?" Kurz blinzelte der Jounin, nickte dann aber mit einem für Iruka doch recht erleichterten Gesichtsausdruck, der nicht darauf beruhen konnte, dass er selber gerade dem Tod entgangen war. Iruka hatte einfach das Gefühl, der Blick beruhte auf etwas ganz anderem.

"Ja, aber wir haben ein Problem." Ernst sah der Silberhaarige in die Richtung des Gegners, der sich bald wieder aufrappeln müsste.
 

"Dir ist es vielleicht auch schon aufgefallen."

Kakashi keuchte etwas, was darauf schließen ließ, dass er schon reichlich Chakra verbraucht hatte.

"Meinst du das, weil dein Angriff nicht mehr so stark war, wie er gewöhnlich sein sollte, oder das Shikamarus Jutsu abrupt abgebrochen hatte?", fragte nun Iruka, bekam aber zu seiner Verwunderung eine Antwort von jemand anderes, der gleich zu ihnen kam.

"Er hat das Artefakt verschluckt und absorbiert jegliches Chakra. Unser einziger Vorteil ist es, wenn wir in dem Augenblick angreifen, wenn er angreift. Offensichtlich absorbiert er dann nicht so schnell, wie gewöhnlich. Es ist wie, als müsstest du zwischen zwei Dingen hin und herspringen, damit du sie gleichzeitig erledigen kannst.", erklärte Shikamaru.

Iruka nickte sofort verstehend, also hatten sie es ausgenutzt, dass er gerade Chakra geschmiedet hatte, um Kakashi zu erledigen, nur damit sie ihn angreifen konnten. Das erklärte auch, dass Shikamarus Jutsu sofort abbrach und Kakashis auch nur halbherzig ankam, ehe es erlosch. Akuma musste wohl genau da seinen Angriff abgebrochen haben, um die Chakrasaugende Fähigkeit zu nutzen.
 

"Noch dazu benutzt er unser eigenes Chakra gegen uns, dadurch hat er natürlich in gewisser Weise unendlich Chakra.", ergänzte Shikamaru noch, ehe jemand weiter fragen konnte.

"Sein Schwachpunkt ist also Taijutsu ....", brummte Iruka und blickte genauso, wie alle anderen in die Staubwolke aus Erdreich hinein, in der sie vorher ihren Gegner rein katapultiert hatten.

"Unser buschiges Augenbrauen Team wäre jetzt perfekt.", meinte Naruto, der sich gerade einmal mit dem Handrücken durchs Gesicht fuhr, da ihn der Dreck wohl störte. Der Schweiß schien ihm außerdem auch schon regelrecht in die Augen zu laufen. Leider verteilte er das Erdreich so nur noch mehr in seinem Gesicht.

"Die sind aber am anderen Ende des Dorfes und haben die feindlichen Shinobis übernommen.", zischte Kakashi, der anscheinend irgendetwas zu bereuen schien. Noch ehe sich Iruka aber weiter Gedanken darum machen konnte, warum der Jounin etwas bereute, riss plötzlich die Stimme Akumas seine Aufmerksamkeit an sich. Sofort stierte er, genauso wie alle anderen Shinobis, kampfbereit in die Staubwolke hinein.

"Ihr seid so erbärmlich!", hallte es dämonisch durch die Höhle.

"Habt ihr alle gehört?! Ihr dürft kein Chakra schmieden! Nur im Notfall!" Tsunade ignorierte den Mann, der sie damit wohl nur einschüchtern wollte.
 

Wie abgesprochen nickten alle anwesenden Shinobis als Zustimmung.

"Vermeidet mögliche Verletzungen! Wir können euch nicht heilen!" Meinte schließlich Sakura und blickte sehr ernst zum kleineren Loch in der Wand. Auch Tsunade stellte sich in Angriffsposition hin.

"Auch wenn mein Arm nun unbrauchbar ist, habe ich immer noch das Artefakt, dass mich mit genug Chakra versorgt. Zum Glück seid ihr Würmer sehr spendabel und habt mir einen reichlichen Vorrat geschenkt!" Während der Worte konnte Iruka deutlich erkennen, wie sich langsam eine Figur durch das aufgewirbelte Erdreich schob. Wie ein schwarzer dämonischer Schatten zeichnete sich immer mehr die Silhouette von Akuma ab, ehe der Mann durch den Staub hindurch trat und sich wieder vor ihnen positionierte.

Er hielt sich dabei zwar den reichlich angeschlagenen Arm, an dem das Blut nur so herunterlief, so dass es tropfend auf dem Boden landete, schien dem jedoch wenig Aufmerksamkeit zu schenken.

"Wir werden dir keine weitere Gelegenheit geben an Chakra zu kommen!", rief Naruto dem Mann wütend zu.

"Das werden wir ja sehen. Ihr seid in einer wirklich schlechten Lage, um so etwas heraus zu posaunen." Das breite Grinsen des Gegners ließ Iruka einen heißkalten Schauer über den Rücken fahren. Kurz ließ er von dem Mann ab und betrachtete Kakashi, der sich gerade von ihm zu lösen schien und versuchte wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Deutlich konnte er die Anstrengung sehen, die auf seinem Gesicht lag, nein, nicht nur auf seinem Gesicht, sondern auch auf Yamatos, Narutos, Shikamarus und Sakuras.
 

Alle hatten sie schon einiges an Chakra gegeben, das sich der Mann einverleibt haben musste.

Der, der in einer schlechten Lage ist, bist du!", motzte Naruto direkt wieder los und machte einen Schritt nach vorne. Kakashi jedoch hielt den Jungen einen seiner Arme vor die Brust, was ihn davon abhalten sollte direkt loszustürmen.

"Ganz ruhig Naruto, wenn wir jetzt hier kämpfen, bringen wir alle anderen in Gefahr." Während der Jounin dies äußerte, deutete er mit einem Kopfnicken nach hinten, worauf Naruto offensichtlich verstehend knurrte.

"AHHHH das ist Kacke!", meckerte der Blondschopf.

Kakashi hatte natürlich wie immer alles im Blick und Iruka war sich sicher, dass der Mann hätte Schmunzeln müssen, wäre die Lage gerade nicht so ernst. Der Jounin hatte schon immer eine sehr gute Auffassungsgabe. Natürlich hatte er schon alle Risiken, sowie Nachteile und Vorteile miteinander abgewägt und musste zum selben Ergebnis gekommen sein, wie die Meisten anwesenden Shinobis.

Sie konnten keine Jutsus einsetzen und wenn doch, würde es eh nichts bringen, noch dazu saßen sie in der Falle und hatten wenig Spielraum. Sie mussten den Mann irgendwie hier rausbekommen, denn würde er die Dorfbewohner angreifen, würden sie ihnen nicht viel helfen können. Alleine der Gedanke an einen großflächigen Angriff und dessen Folgen ließ Iruka schlecht werden. Sie würden keine Chance haben alle zu beschützen.

Es musste schleunigst ein Plan her, der es ihnen erlaubt, den Mann hier raus zu befördern, oder aber die Dorfbewohner in Sicherheit zu bringen.
 

Iruka sah hilfesuchend zu Shikamaru, dessen Blick zügig durch den ganzen Raum glitt. Dem Nara sein Schlauer Kopf schien gerade auf Hochtouren zu arbeiten und einen Plan zu entwickeln.

"Jungs! Mädels! Ihr braucht eindeutig zu lange.", gelassen trat der Nukenin vor und hob ein paar der Steine auf, die auf dem Boden lagen. Spielerisch jonglierte er mit ihnen mit einer Hand.

"Hmmmm .... mal sehen, was ihr jetzt macht. Ich bin mal gespannt!" Grinsend wollte der Mann gerade ausholen und die Steine laden, da aber schlugen auch schon drei Kunais in die drei Steine ein, die er gerade wieder auffangen wollte, zumindest sah es so aus. Klackend landeten die leichten kleinen Steine irgendwo an den Wänden oder Seiten des Raumes. Wie als wäre das der Startschuss gewesen, warfen auf einmal alle Shinobis gleichzeitig ihre Waffen nach dem Mann. Auch Irukas Kunais waren dabei. Von allen Seiten flogen die scharfen Geschosse auf Akuma zu, um ihn richtig in die Mangel zu nehmen, doch der grinste nur, ehe er einfach fest auf den Boden trat.

"Bōheki : Ribāsu jūryoku no Jutsu!" Rief er laut durch den Raum und plötzlich hoben um ihn herum alle Steine instant vom Boden ab, nur um um ihn herum wirr im Kreis zu rotieren. Die Kunais, die gerade geworfen worden waren, prallten einfach wie nichts an den kleinen Steinen ab, ja, wurden schon regelrecht zerschlagen von ihnen. Wie lästige Fliegen wurden sie davon geschleudert und die Shinobis mussten ihrerseits einige zurückfliegende Waffen kontern.
 

"So und nun ich!" Erschrocken sahen alle den Mann an, der das boshafteste, aber verspielteste Grinsen drauf hatte, das mit nichts zu vergleichen war, außer einem verrückten, mordlustigen Dämon aus der Hölle.

Mit seinem blutenden Arm, der ihn offensichtlich nicht zu interessieren schien, hob er seinen anderen, nur um ihn wie bei einer schnipsenden Bewegung vor sich zu halten und noch einen kurzen Moment abzuwarten.

"Extra für euch, mit ganz viel Liebe." Bei dem gekünstelten Tonfall drehte sich Irukas Magen schon beinahe um, aber er hatte gerade ganz andere Probleme.

"Jūryō no zōka no Jutsu!" Kurz leuchtete seine Fingerkuppe auf, ehe er sie gegen einen kleinen Stein schnippsen ließ, der darauf seine rotierende Schutzmauer verließ und wie ein tonnenschweres Geschoss mitten auf die Dorfbewohner zusteuerte.

So schnell Yamato nur konnte, ignorierte er das Chakraverbot und schmiedete so zügig wie er konnte sein Mokuton, was ihm erlaubte eine dickere Mauer zu erschaffen, die aber nach der Hälfte schon wieder abbrach, da der Mann keuchend seinen Chakrafluss unterbrechen musste. Iruka konnte gerade noch sehen, wie Naruto Yamato aus der Schussbahn holte, da er sich direkt in die Flugrichtung positioniert hatte, ehe das kleine Geschoss in das Holz einschlug und den oberen Rand einfach mitriss. Dadurch wurde es zumindest so stark abgebremst, dass die Dorfbewohner gerade so ausweichen konnten, ehe es donnernd und schlitternd zwischen ihnen hindurch flog, wodurch es eine tiefe Kuhle in den Stein riss.

Schreiend wichen die Dorfbewohner aus und versuchten sich weiter zurückzuziehen, was aufgrund der hinteren Wand aber nicht möglich war.
 

Schwer keuchend kam Yamato bei Tsunade zum stehen.

"Lasst ihn nicht mehr feuern!!" Sofort deckten die Shinobis den Mann mit allem ein, was sie hatten. Der jedoch lachte nur und wollte gerade zu einem erneuten Angriff ansetzen.

"Iruka!" Shikamaru, der bei ihm stand, hatte offensichtlich etwas herausgefunden.

Mit einem nicken deutete er auf die Decke über den Mann und sofort verstand der Lehrer was Shikamaru wollte, ehe dieser zu Yamato lief, der auch kurz nickte.

Sie würden zusammen angreifen, das war dem Lehrer nun mehr als klar. Kaum, dass Yamato wohl verstanden hatte, lief Shikamaru auch schon los in eine Richtung der großen Höhle, wo niemand stand, der gefährdet werden konnte.

Von dort warf er schließlich seine Explosionssiegel. Deutlich konnte Iruka erkennen, wie der Mann sich grinsend abwandte und offensichtlich Shikamarus Versuch mit Vergnügen als lächerlich abtat. Seinen eben noch vorgesehenen zweiten Angriff gegen die Menschenmenge, richtete er nun gegen den jungen Nara, um seine Explosionsshuriken wegzuschleudern.

Das war Irukas Chance. Schnell sprintete er auf die andere Seite, nur um seine Shuriken, an dessen Ende ebenfalls Explosionssigel flatterten, gegen die Decke über den Mann zu schleudern.

Deutlich konnte Iruka das zucken des Mannes erkennen, als er wohl das zischende Einschlagen über seinen Kopf wahrgenommen hatte. Keine Sekunde später gab es ein lautes Tosen, dass die Decke im Höhleneingang sprengte, worauf der Mann auch schon nur so von Steinen erschlagen werden musste.

Trotzdem konnte Iruka, aufgrund seiner Position, noch etwas zwischen dem Donnern und Dröhnen heraushören.

"Genryō no Jutsu!" Aus dem lauten Donnern und Dröhnen wurde ein leichtes und weiches klacken, wie als würden zu groß geratende Styroporverpackungen auf den Boden auftreffen.
 

Yamato hatte unterdessen mit dem letzten Rest, der ihm geblieben war, ehe er ohnmächtig zusammen brach, eine halbhohe Schutzmauer erschaffen, die an einigen Stellen bis zur Decke reichte und dort in einzelnen Verstrebungen über den Dorfbewohnen diese stützte.

Mehr hatte der Mann nicht machen können. Sofort war Sakura bei ihm und untersuchte ihn. Eher am Rande bekam Iruka mit, wie Sakura Tsunade informierte, dass Yamato wohl fast sein ganzes Chakra aufgebraucht hatte und nicht mehr so schnell wach werden würde. Er müsste ins Krankenhaus und medizinisch betreut werden, sonst stünde es schlecht um ihn.

Sie konnte hier nur provisorische Maßnahmen ergreifen und ihn versuchen etwas zu stabilisieren. Das hatte nun doch seine Aufmerksamkeit etwas gewonnen und aus dem Augenwinkel nahm der Lehrer war, wie Sakura in ihrer Tasche kramte und eine Spritze hervorzog. Weiteres konnte Iruka nicht beobachten, da er etwas vor sich Rascheln hörte.

Sofort ruckte sein Kopf in die Richtung des Mannes, der auf einmal dort stand, als wäre nichts gewesen. Wie als wäre er Herkules persönlich und das Teil, was er mit sich trug nicht schwerer als eine Feder, stand er mit einem riesigen Gesteinsbrocken in der noch heilen Hand dort.

Wie als wäre es offensichtlich das leichteste auf der Welt, legte er ihn im Eingangsbereich ab und wandte gleich das Jutsu an, mit welchen er das Gewicht erhöhen konnte.

"So, nun machen wir es uns hier mal gemütlich." Wie ein sehr suspekter Mensch, der einen gerade in seine Wohnung gelockt und die Tür verschlossen hatte, grinste er mehr als nur verdächtig in die Richtung der Shinobis.

Sie waren gefangen und würden nicht mehr so schnell hier raus kommen.

Würden sie jetzt hier ein Loch in die Wand sprengen, könnte es sein, dass der Berg über ihnen zusammenbrach und so alle zerquetschte. Ein weiteres Problem wäre, sie würden nicht einmal so weit kommen, dass sie ein groß genügendes Loch in die Wand bekommen würden, da ihr Chakra direkt abgesaugt werden würde. Dadurch würde sie aber wahrscheinlich trotzdem verschüttet werden. Sie mussten einfach Handeln, sonst würde dies ihr Massengrab werden. Das Problem war nur, was konnten sie gegen so einen Kerl unternehmen? Die einzige Schwachstelle Akumas war anscheinend die, dass er offensichtlich nicht Multitaskingfähig war.

"Wenn ihr mir schon nicht euer Chakra freiwillig gebt, dann hole ich es mir eben so." Mit einem selbstbewussten Nicken klopfte der Mann einmal auf den großen Stein, der nun den Eingang blockierte.
 

Naruto stürmte in dem Moment direkt wieder auf den Mann los. Sein Gesicht war wutverzerrt, als er zu einem heftigen Sprungtritt ausholte und Akuma sein Knie frontal ins Gesicht rammen wollte. Der jedoch schien den Angriff ohne weiteres abwehren zu können, indem er die Hand seines heilen Arms, gemächlich auf das Knie des Jungen legte, nur um dieses davon abzuhalten in seinem Gesicht zu landen. Naruto jedoch holte gleich mit dem zweiten Bein aus, da er den Kontakt mit der Hand des Nukenins ausnutzte, um seine Drehung abzubrechen und genau in die andere Richtung durchzuführen. Leider hielt sein Gegner auch diesen Tritt auf. Naruto schien aber damit gerechnet zu haben, denn noch im gleichen Augenblick holte er mit beiden Händen über seinen Kopf aus, um dem Kerl offensichtlich sein überhebliches Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Iruka erkannte sofort, warum der Mann immer noch so fröhlich schien und den Angriff des Blondschopfes nicht wirklich ernst nahm.

Denn genau in dem Moment, wo Naruto zuschlagen wollte, stieß der Mann den Jungen einfach über sich an die Decke. Dort stachen einige scharfe Kannten und spitze Steine hervor, die Naruto zu Hundertprozent definitiv schmerzhaft zu spüren bekommen hätte, wäre Kakashi dem Mann nicht mitten in diesem Schlagabtausch zwischen die Füße gesprungen und hätte ihm nicht die Beine unter dem Hintern weggerissen. Mit einem Knie knallte der Mann dadurch holprig auf den Boden auf und gab einen schmerzerfüllten Laut von sich, ehe ihn Narutos Angriff doch traf und seinen Kopf in Richtung Grund schleuderte, er sich aber gerade noch abfangen konnte, damit er sich nicht den Schädel daran einschlug.

"Offensichtlich bringt dir das alles nichts, wenn du im Taijutsu nichts drauf hast du Großmaul. Ohne das abgesaugte Chakra bist du völlig nutzlos!", machte Naruto den Mann von der Seite an, während Kakashi ihm ein Kunai an die Kehle hielt.
 

Blutspuckend wischte sich Akuma die Lebensflüssigkeit keinen Augenblick später von den Lippen, während er Naruto böse anstierte. Iruka konnte schon beinahe das Knirschen seiner Zähne spüren, das der Mann gerade an den Tag legte. Es schien ihm etwas richtig nicht zu passen, als er auf seine Hände stierte und unzufrieden wirkte. Der Lehrer konnte nicht wirklich sagen, was in den Augen des Mannes geschrieben stand, aber eines konnte er definitiv sagen. Es war nichts Gutes. Besonders nicht, als er anfing so breit zu grinsen, wie eh und je.

Es bedeutete echt nichts Gutes.
 

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Das war es auch wieder.
 

Das Kapitel war irgendwie schwerer für mich zu schreiben, weiß Gott warum.

Naja, vielleicht lag es daran, dass ich wirklich geschlaucht von der Woche war. Ich habe kaum Zeit für mein Hobby gefunden. :( Habe nicht mal Zeit an meinem neuen Werk zu arbeiten, damit es bald auch rausgehen kann und es juckt mich doch so in den Fingern. T_T

So, ich wünsche ich euch noch einen schönen Restsonntag und eine angenehme Woche.
 

Man liest sich nächste Woche, es sei denn ihr lasst mir einen Kommi da. :D
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 28: Pokern

Möp
 

Da bin ich wieder und natürlich hat mich das Glück ereilt, dass ich total erkältet bin. -.-

Wie ich doch meiner Kollegin dafür dankbar bin, dass sie mir ihre Krankheit vermacht hat. :P

Trotzdem hält es mich nicht davon ab meine Gesichte weiter zu posten! Niemals!
 

Ok, Spaß beiseite.
 

Noch ein paar kurze Erklärungen:
 

• Es gibt 5 grundlegende Naturen die ein Shinobi sein Chakra annehmen lassen kann. Er ändert also im Grunde die

Natur seines Chakras und verändert so dessen Eigenschaften. Diese Naturen sind:

1. Katon: Feuerfreisetzung

2. Raiton: Blitzfreisetzung

3. Suiton: Wasserfreisetzung

4. Doton: Erdfreisetzung

5. Fūton: Windfreisetzung
 

So, dann wünsche ich euch mal viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 28: Pokern
 

Erschrocken zuckten alle zusammen, als würden sie gleich erwarten, dass die Decke über ihnen zusammenbrach. Immer wieder hallte ein dumpfes Donnern zu ihnen hindurch, das sich beinahe so anhörte, als würde ein riesiges Ungetüm von draußen über den Berg laufen. Mit ängstlichen Blicken, wanderten alle Augenpaare kurz zu den Wänden, sowie der Decke der Höhle. Auch Akumas grinsen erlosch kurz, kehrte dann aber zurück. Offensichtlich hatte er schnell verstanden, was gerade passierte. Auch bei Iruka und den anderen Shinobis machte es auf einmal klick. Von draußen arbeiteten die anderen Shinobis wohl anscheinend gerade mit Ninjutsus, um zu ihnen durchzukommen. Sie versuchten sich wohl in den Massiven Stein ein Loch hineinzugraben, um ihnen zu helfen.

Erschrockene Rufe der Dorfbewohner drangen zu ihnen vor, als auch noch der Boden vibrierte, wodurch sich erneut feiner Staub von den Decken löste und auf sie nieder prasselte. Iruka blickte sich panisch um und wurde gerade noch rechtzeitig von Shikamaru beiseite gestoßen, damit er nicht von einem etwas größeren Stein erschlagen wurde. Stolpernd prallte er gegen eine Wand, ehe er sich wieder umdrehte und mit schrecken feststellen konnte, dass Akuma gerade mit dem hinterhältigsten Grinsen nahezu mit dem Gestein zu verschmelzen schien. Er hatte die kurze Unachtsamkeit aller Anwesenden ausgenutzt und verschwand beinahe nahtlos im Gestein, so wie es Yamato immer machte. Sie hatten gar nicht so schnell reagieren können, wie er verschwunden war.
 

"VERDAMMT!", hörte der Lehrer Naruto laut fluchen. Rücken an Rücken stand der Junge nun mit Kakashi an dem Ort, an dem Akuma gerade im Boden verschwunden war. Bereit sich zu verteidigen hielten beide ein Kunai vor sich und schenkten ihrer Umgebung die höchste Aufmerksamkeit.

"Hahahahah! Wenn ihr mir euer Chakra nicht gegeben wollt, dann hole ich es mir von denen von draußen." Iruka konnte deutlich erkennen, wie auf einmal durch das Gestein um sie herum wie ein bläulicher Lichtimpuls eine Welle durchlief, die der ganzen Höhle ein leichtes Glimmen von Chakra verpasste.

"Er wird sich noch mehr Chakra einverleiben!" Shikamaru war deutlich das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.

"Wenn er noch mehr bekommt, wird es wieder passieren! Mein Großvater hatte mir davon erzählt, aber ich habe es immer nur für eine Geschichte gehalten." Tsunade sah auch angestrengt auf die Stelle in der der Mann gerade verschwunden war. Offensichtlich wusste sie noch etwas, was Iruka selber noch nicht wusste. Jedenfalls war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sich ihre Situation soeben noch um ein Wesentliches verschlimmert haben musste. Die Hände zu Fäusten geballt und auf ihrer Unterlippe herum kauend schien sie gerade irgendeine Lösung finden zu wollen.
 

"Was heißt hier wieder?" Naruto sah die Hokage nun erschrocken an.

"Was meinst du, warum dieses Artefakt als unkontrollierbar gilt und deswegen auch schon versteckt wurde, damit es nie wieder dazu kommt?" Shikamaru maulte Naruto an, schien doch der Nara genau zu wissen, wovon die Frau eben gesprochen hatte. Wahrscheinlich hatte sie es mit dem Jungen und seinem Vater vorher genau besprochen und ausgearbeitet.

"Wie soll ich das denn wissen?! Mir wird ja nie was gesagt und dann werden mir immer nur irgendwelche Bröckchen hingeworfen, die keiner versteht!", beschwerte sich nun der blonde Junge und warf entrüstet die Arme in die Luft, nur um anschließend anklagend auf Shikamaru zu deuten, der ihn mit seinem typisch genervten Ausdruck bedachte.

"Ich würde aber auch gerne endlich wissen, was hier los ist.", kam es nun von Kakashi ruhig und sachlich, wenn man mal von ihrer Lage absah. Alle Blicke richteten sich wieder auf die Hokage, die einen tiefen Seufzer ausstieß und anschließend begann zu erzählen.
 

"Es ist so. Mir wurde vor langer Zeit einmal gesagt, dass dieses Artefakt ein Eigenleben entwickelt, sobald es zu viel Chakra bekommt. Es ist also nicht nur gefährlich für diejenigen, gegen die es gerichtet wird, da dessen Träger so mit nahezu unendlichem Chakra aus seiner Umgebung versorgt wird, sondern auch für seinen Träger selber. Es lässt sich absolut ungern kontrollieren. Hier kann es schon beinahe wie eine Bestie beschrieben werden, die sich nicht einsperren lassen will und nur darauf aus ist, bei der ersten Gelegenheit auszubrechen. Das Problem dabei ist, der Träger dient in diesem Fall als Käfig." Auf ihrem Gesicht war deutlich zu erkennen, dass sie schon sehr damit rechnete, dass es wieder passieren würde.

"Du willst mir sagen, das Zeug, was der Typ sich da unten in den Rachen gekippt hat, bevor wir ihn aufhalten konnten, ... ist lebendig?!" Naruto stierte die Frau verwirrt an.
 

"Sozusagen.", kam nur noch kurz die Antwort von der Blonden.

Iruka war sprachlos, das würde ja bedeuten, dass die Möglichkeit besteht, dass das Artefakt irgendwann die Kontrolle übernimmt und dann würde es nicht mehr zu stoppen sein.

"Also ist es sowas ähnliches wie der Kyuubi in mir, der sich ja auch nicht bändigen lässt, wenn er nicht versiegelt worden wäre.", meinte schließlich Naruto, so wie er es immer tat, um offensichtlich die Bestätigung zu bekommen, dass er es verstanden hatte.

"Ja genau. Es ist leider nicht überliefert worden, was genau passiert war, aber laut der Sage ist dadurch dieses Tal entstanden, in dem Konoha aufgebaut wurde. Damals soll hier alles verwüstet worden sein und dank dem ersten Hokage konnten hier erst wieder die Wälder rund herum entstehen, die wir heute kennen.", ergänzte sie.

"Wir werden es schon irgendwie aufhalten!", meinte schließlich der Jinchuriki optimistisch und grinste breit.

"Naruto...", mischte sich schließlich Shikamaru ein, worauf Angesprochener, sowie Iruka, ihr Köpfe drehten.

"Deinen Optimismus will ich haben." Der Blick des Nara sprach Bände.

"Ohne ihn wäre ich nicht soweit gekommen." Mit einem breiten Narutogrinsen beantwortete er den Satz des Strategen und wurde gleich darauf wie dieser ernst.
 

"Das wird jetzt extrem lästig werden, wenn wir denen draußen nicht Bescheid geben können, dass sie kein Chakra mehr benutzen sollen." Seufzend richtete der Nara seinen Blick auf den Stein, den Akuma gerade mit Leichtigkeit einfach vor den Höhleneingang gestellt hatte. Iruka folgte seinem Blick und konnte regelrecht den Gedankengang des Naras verstehen. Diesen riesigen Stein würden sie nicht ohne Chakra aufzuwenden wegbewegen können und wenn sie das tun würden, würde es ihnen binnen wenige Sekundenbruchteile entzogen werden.

Kakashi war wieder der rationalste von allen, jedoch war auch seinem Gesicht große Sorge zu entnehmen, was Iruka nur zu deutlich sah, jedoch sprachen seine Worte die Wahrheit.

"Wir müssen einfach darauf vertrauen, dass sie es schnell verstehen und möglichst wenig einsetzen werden, so dass es nicht reicht. Wir sollten uns in der Zeit eine Möglichkeit suchen hier irgendwie heraus zu kommen." Mittlerweile stand der Silberhaarige wieder gerade und schien ebenfalls zu überlegen.

"Wir können uns doch jetzt schlecht hier einfach so rausgraben." Genma sah Kakashi fragend an.

"Wer nicht wagt der nicht gewinnt!", posaunte Narutos Stimme auf einmal durch die Höhle.

"Naruto!", versuchte ihn der Hatake noch aufzuhalten, aber der Blonde ignorierte ihn einfach.

Wie um es zu testen, versuchte Naruto einen Kage Bunshin zu erstellen, der auch merkwürdigerweise ohne Probleme stehen blieb. Verwirrt sahen alle auf den Bunshin, der ebenfalls irritiert blinzelte, dann aber entschlossen zu grinsen begann.
 

Zusammen mit ihm formte der Junge schließlich ein Rasengan, das offensichtlich allem auch stand hielt. Wie als wäre es die Lösung schlecht hin, hielt Naruto das wirbelnde Chakra in seiner Hand und bedachte es mit einem ernsten Blick.

"Aber wie..." Shikamaru schien ebenfalls irritiert zu sein, schien dann aber schon die Lösung des Spuks zu haben. "Naruto! Nicht! Es wird nicht..." Der Blondschopf ignorierte jedoch auch dann schon wieder alles und schien sein Glück weiter provozieren zu wollen. Mit einem lauten und entschlossenen Schrei rannte er auf den massiven Stein zu, der sie von der Außenwelt abschirmte und wollte ein Loch hineinschlagen. Genau in dem Moment, als er kurz davor stand die Wand mit dem Rasengan zu berühren, leuchtete diese an der voraussichtlichen Trefferstelle bläulich auf und saugte mit so einer Geschwindigkeit das Chakra in sich auf, dass es beinahe so aussah, als würde Naruto auf die Wand zugesogen. Es war wie bei einer Bestie, die sich von Energie ernährte und gerade im Grunde ihre Beute gerissen hatte, nur um sie im Mordstempo zu verschlingen. Das Rasengan verschwand praktisch ohne irgendeinen Schaden anzurichten im Maul dieses Ungetüms und verpuffte einfach im Nichts.

"Vielen Dank für dieses köstliche Chakra, ich werde es gut verwenden!", lachte auf einmal die Stimme durch den Raum, die nur Akuma gehören konnte. Erschrocken hoben alle ihre Köpfe, um feststellen zu können, wo die Stimme herkam. Leider konnte der genaue Aufenthaltsort nicht ausgemacht werden, da sie von überallher zu kommen schien.
 

"Du wirst gleich gar nichts mehr verwenden, wenn wir hier raus sind!" Wütend hob Naruto seine Faust zur Höhlendecke und schüttelte sie hin und her. Auf seine Drohung hin erfüllte aber nur ein ungläubiges lachen den Raum.

"Wie wollt ihr lächerlichen Würmer denn etwas gegen mich ausrichten? Eure Kameraden draußen versorgen mich mit immer mehr Macht und ihr werdet allmählich hier drinnen zu Grunde gehen."

Der Mann feierte sich regelrecht selber, was Naruto laut knurren ließ. Zu allem Übel, schienen aber die Dorfbewohner langsam unruhiger zu werden Klar, sie waren schon unruhig und die Anspannung, sowie Angst war jedem ins Gesicht geschireben, aber jetzt schienen sie noch unruhiger zu werden, da sich anscheinend langsam Hoffnungslosigkeit in ihnen breitzumachen schien. Das Feuer das in diesem Dorf so hoch gelobt wurde, schien langsam zu erlöschen.

Immer mehr fingen die Bewohner an durcheinander zu reden und die Kinder weinten bitterliche Tränen. Panische Fragen, was sie tun sollten und ob sie überhaupt noch eine Chance hatten, hallten durch den Raum. Allmählich änderten sich die angstvollen Rufe auch zu empörten und enttäuschten Sätzen, die die Shinobi in Frage stellten, vor allem die Hokage, die nun doch so machtlos schien.
 

In Iruka krampfte sich alles zusammen. Er konnte nicht verstehen, wie die Menschen auf einmal so reagieren konnte. Nein, er verstand sie schon, sie waren verzweifelt und hatten Angst. Angst um ihre Familien, um ihr eigenes Leben, das alles bedeutete aber noch lange nicht, dass sie nun einfach alles auf die arme Frau und die Shinobis abwälzen konnten, die Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel setzten, um dieses Dorf zu beschützen. Jeder in diesem Dorf trug etwas dazu bei. Jeder hatte seinen Beitrag zu leisten. Würde Hiruzen das jetzt hören, wäre er massive enttäuscht von dem Dorf.

Mit einem Blick zu Tsunade, die verbittert ihre Unterlippe zwischen die Zähne zog und sich von den Dorfbewohnern abgewandt hatte, wollte er sich entschlossen an die Menschen wenden, die gerade anfingen der armen Frau die Schuld an allem zu geben.
 

Naruto jedoch kam ihm zuvor.
 

"HALTET DIE KLAPPE!", schnauzte er die Menschen an, die ihn gleich kurz erstaunt betrachteten, dann aber anfingen mit dem Jungen zu streiten. Dieser jedoch fuhr ihnen dreist, wie er eben war einfach über den Mund.

"Du Bengel willst uns den Mund ver..."

"Ich verbiete euch gleich noch was ganz anderes! Habt ihr euch einmal selber betrachtet? Was ist aus dem Willen des Feuers geworden, der in diesem Dorf innerwohnt?! Was ist aus dem Zusammenhalt geworden, den der alte Knacker von dritten Hokage so hoch gelobt hat?! Schämen müsst ihr euch!", knurrte er die Menschen an und fuchtelte dabei mit einer Hand in der Luft.

"Die Ba-chan regelt Tag ein Tag aus hier das ganze Dorf. Ja, arbeitet richtig hart dafür, damit wir möglichst friedlich leben können und so dankt ihr es ihr?! Der alte Knacker würde sich drei mal im Grabe umdrehen, wenn er das hier erfahren würde!", schimpfte er einfach weiter und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

"Wir das Dorf Konoha, standen immer füreinander ein und werden das auch in Zukunft tun! Wir lassen uns doch nicht von so einem Wichtigtuer hier unterkriegen. Wenn wir eben keine Jutsus haben, haben wir immer noch unsere Manneskraft und mit der schaffen wir es hier raus!" Wie als würde er es demonstrieren wollen, stapfte er wütend zur Wand und begann einen Stein aufzuheben und wegzuschaffen. Immer mehr fing er an die Wand zu bearbeiten und ignorierte dabei die anderen Menschen.
 

Ein Raunen ging durch die Menge und Iruka wurde wieder einmal Zeuge der Überzeugungskraft des Uzumaki.

"Der Junge hat recht...", kam der Erste Satz aus irgendeiner Ecke und gleich darauf begab sich ein Mann zu Naruto, der ihm tatkräftig dabei half die Steine zu beseitigen. Ein zweiter und ein dritter folgten zugleich, ehe die Menge so angestachelt war, dass sie direkt alle mithalfen. Selbst die Frauen und die Kinder halfen mit und wieder einmal konnte man den Zusammenhalt des Dorfes sehen, der gerade in seiner vollen Stärke erblühte.
 

Jedoch wurde dieser große Moment durch das laute Lachen Akumas unterbrochen.

"Nein wie rührend! Das nützt euch aber auch nichts mehr! Jūryō no zōka no Jutsu!"

Auf einmal konnte niemand mehr einen Stein von der Stelle bewegen. Alle Steine wogen regelrecht Tonnen.

Akuma musste sein Schwerkraftjutsu auf sie angewandt haben, um so ihre Flucht zu verhindern.

"Ihr seid einfach so niedlich, aber ich musste euch einen Strich durch die Rechnung machen."

"Du elender..." Iruka war so beschäftigt gewesen, dass er nicht wirklich mitbekommen hatte, was Kakashi und die anderen derweil taten, aber als er die Stimme des Silberhaarigen hörte, wie sie Naruto zu sich rief, schwenkte auch er seinen Blick. Kakashi, Tsunade und Shikamaru standen gerade dicht beieinander und hatten offensichtlich etwas besprochen. Iruka würde sagen, sie hatten gerade Narutos Trubel ausgenutzt, um ihre nächste Taktik zu besprechen. Der Junge lief direkt auf Kakashi zu, der darauf kurz Irukas Blick erwiderte und ihm ein kurzes Lächeln schenkte. Jedoch fiel Iruka etwas auf und zwar, dass Kakashi auch ihm ein Kopfnicken andeutete, dass er so interpretierte, dass er wohl auch rüberkommen sollte.

Kaum das Iruka da war, hörte er schon Narutos Stimme, die voller Tatendrang nur so überschäumte.

"Ich werde dem Kerl schon zeigen, wo der Frosch die Locken hat!"
 

"Was habt ihr vor?"
 

Fragend sah Iruka Kakashi und Tsunade an, die aber wiederum deuteten nur auf Shikamaru, der gleich eine Kurzerklärung los lies.

"Akuma ist ein Mensch und das Artefakt wird gerade von ihm benutzt, um dieses saugende Chakrafeld aufrecht zu halten, also müsste es logischerweise eine Grenze für seinen Körper geben. Kein Mensch ist auf Anhieb dafür ausgelegt so viel Chakra auf einmal kontrollieren zu können. Beispiel Naruto. Auch er greift nur Phasenweise auf das Chakra des Fuchses zurück, der in ihm versiegelt ist, also handhabt er dieses praktisch Portionsweise. Würde er alles auf einmal nutzen, würde es zu viel werden und er würde unkontrollierbar als Kyuubi durchdrehen und alles zerstören. Dementsprechend muss Akuma ebenfalls irgendwann vielleicht kollabieren, wenn wir ihm zu viel Chakra zuführen."

Iruka war der Erklärung gefolgt und zog seine eigenen Schlüsse.

"Also legt ihr es darauf an, dass er die Kontrolle verlieren wird, wenn es zu viel für seinen Körper wird?", fragend sah er den Nara an.

"Ganz genau. Das ist unsere einzige Chance ihn aus der Wand herauszubekommen und ihn dazu zu bringen, die Chakraabsorption einzustellen, denn das muss er tun, wenn er nicht die Kontrolle verlieren will."

"Glaubt ihr wirklich, das das klappen könnte?"

Iruka war noch etwas skeptisch. Denn, wenn es schief gehen würde, wäre ihr aller Untergang so oder so schon gewiss. Alleine die Vorstellung, dass das Artefakt die Kontrolle übernehmen würde und so ganz Konoha den Erdboden gleichmachen würde, ließ ihn innerlich erschauern. Es war nun nicht so, dass er Angst davor hatte zu sterben, aber...

Mit einem kurzen Blick auf die Kinder, die mit ihnen in der Höhle waren, schloss er kurz die Augen.
 

Es war eine sehr schwere Entscheidung.
 

"Ich habe lange nachgedacht und mir fällt keine weitere Möglichkeit ein hier raus zu kommen. Außerdem würde unser Sauerstoffvorrat nicht mehr lange vorhalten mit der Menge an Menschen in diesem Raum. Vielleicht eine Stunde. Leider hat das ganze aber noch einen Harken. Sollte es nicht funktionieren würde der Sauerstoff nur noch wenige Minuten halten, da Narutos Technik ja noch weitaus mehr Menschen erschaffen würde, noch dazu verbrauchen die Jutsus selber auch etwas Sauerstoff. Nehmen wir zum Beispiel Feuerjutsus. Der Sauerstoff würde reduziert werden.", erklärte der Nara weiter, jedoch musste Naruto wieder seinen Senf dazugeben.
 

"Ich habe keine Lust hier zu ersticken, da ist es mir lieber, ihm Chakra in den Allerwertesten zu blasen, als dass wir nichts versuchen." Noch ehe einer etwas weiteres sagen konnte, mischte sich nun Akuma ein.

"Oh, schmiedet ihr Pläne? Das nützt euch auch nichts ..." Naruto herrschte nach diesen Worten einfach herum und schrie irgendeine Wand an.

"Dich hat keiner zu deiner Meinung befragt! Ich puste dich gleich aus deinem Versteck, das wirst du noch sehen!" Auf die Aussage hin dröhnte nur ein lautes Lachen durch die Höhle, was sozusagen der Startschuss für alles war.

Naruto knurrte und formte sogleich, während er sich irgendwas in seinen nichtvorhandenen Bart brummelte, die Fingerzeichen, um seine Armee an Kage Bunshins zu beschwören.

"Kage Bunshin no Jutsu!"
 

Sofort im Anschluss formten die Ebenbilder Narutos ihr Rasengan und griffen mit einem lauten Schrei an.

Es glich einem wahren Feuerwerk, leider ohne glitzerndes Finale, das Raketen für gewöhnlich machten, wenn sie am Himmel in bunte Blumen zerplatzten. Ein Naruto nach dem anderen schoss auf die Wand zu und jedes einzelne Rasengan wurde in ihr nahezu komplett aufgesogen. Akuma lachte einfach nur wild drauf los.

Iruka derweil sah einmal besorgt zu Kakashi, da Naruto nun schon seid gefühlt 5 Minuten pausenlos gegen die Wand anrannte. Zum Glück hatte der Junge das Fuchschakra und war somit nicht so schnell aus der Puste zu bringen. Der Silberhaarige gab ihm jedoch ein Zeichen, dass er abwarten und die Ruhe behalten sollte.
 

"Wie die Ameisen." Belustigt schien der Nukenin das Schauspiel zu genießen. Währenddessen hatte Tsunade die restlichen Shinobis angeleitet sich um die Dorfbewohner zu platzieren und sie für den Fall zu schützen, dass etwas schief gehen sollte. Immer weiter führte Naruto die Angriffe durch. Pausenlos rannte er gegen die undurchdringbare Wand an. Akuma schien sich aber wenig daran zu stören.
 

Nach weiteren 10 Minuten verpufften auf einmal die Kage Bunshins und Naruto stand keuchend und vor Schweiß nur so triefend vor der Wand. Sein Blick war dennoch entschlossener denn je, auch wenn er mehrmals schon nach Luft japsen musste.

"Wir müssen helfen...", kam es leise von Shikamaru und kaum darauf griff einer der anderen Shinobis ebenfalls mit einer Attacke an, die ein Katon Jutsu war, das brennend in die Wand krachen würde, aber bei Berührung sofort aufgesogen wurde. Auf diesem Angriff folgte gleich ein zweiter. Es war ein Raiton dann ein Suiton, anschließend ein Doton, sowie ein Fūton und schon bald flogen sämtliche Jutsus auf die Wand zu, die die Shinobis geben konnten.

"Verbraucht nicht alles, nur so viel, dass ihr noch agieren könnt!", meinte schließlich die Hokage und bedachte das Spektakel mit einem ernsten Blick. Sie Pokerten gerade wirklich hoch, aber es war ihre einzige Chance.
 

Leider hatte er keine dieser Angriffe parat, war er doch eher auf Fallen und Versiegelungen spezialisiert. Dennoch hatte er derweil beschlossen sich anders nützlich zu machen und kümmerte sich mit Sakura um die verletzten. Das Geschehen ließ er jedoch nicht aus den Augen. Daher war es ihm auch aufgefallen, dass Tsunade von Kakashi zurückgehalten wurde. Iruka vermutete, zumindest nach dem Blick das Jounins zu urteilen, dass er mit weiteren Verletzten rechnete und sie daher wahrscheinlich noch Tsunades volles Potential benötigen werden.
 


 

Es wurde mit der Zeit immer schwerer zu atmen. Einige Dorfbewohner ließen sich schon keuchend auf dem Boden fallen, während andere mit Schweißperlen auf der Stirn versuchten irgendwie noch durchzuhalten. Iruka konnte nicht wenige Stimmen der Kindern hören, die ihre Mütter oder Väter wehklagend ansprachen und meinten, sie würden kaum Luft bekommen.

Auch Iruka keuchte schon stark. Er hoffte inständig, dass sie richtig gehandelt hatten.

Sein Schwindelgefühl trat nun wieder öfters auf und machte ihm regelrecht zu schaffen, weshalb er schließlich auch einknickte und sich keuchend auf Knien und Händen abstützte.

Keinen Augenblick später spürte er eine besorgte warme Hand auf seiner Schultern und drehte seinen Kopf. Eigentlich brauchte er nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass es Kakashis Hand war, die ihm gerade mit sanften Druck auf der Schultern zu verstehen gab, dass er sich um ihn sorgte. Er kannte die Wärme der Hände nur zu gut, trotzdem musste er mit müden Blick zu ihm sehen. Ihre Augen trafen sich und der er konnte deutlich die Sorge sehen, mit der ihn der Jounin ansah. Wie um ihm zu verstehen zu geben, dass alles ok war, legte der Lehrer eine Hand auf die von Kakashi. Diese kurze Geste hatte dem anderen Mann offensichtlich genügt, denn er nickte verstehend, sprach ihn jedoch bittend an.
 

"Bitte übernimm dich nicht Iruka. Du bist verletzt und solltest etwas zurücktreten."

Der Lehrer jedoch verspürte das flaue Gefühl, welches ihm sagte, dass seine Ohnmacht, in die er wohl bald abdriften würde nicht mehr lange hin war. Je weniger Sauerstoff er bekam, desto mehr merkte er, wie sein Bewusstsein zu kapitulieren überlegte.

Wenn er ehrlich zu sich war, hatte er auch wenig Hoffnung hier noch einmal heile raus zu kommen, aber das durfte er nicht zeigen, immerhin versprach ihm das Getöse, welches um ihnen herum herrschte und die ganzen Angriffe beschrieb, die gerade gegen die Wand gerichtet wurden, dass alle Shinobis ihr bestes gaben.

Kakashi hatte wohl gemerkt, dass es ihm nicht so gut ging und half ihm auf, damit er sich vernünftig auf den Boden setzen konnte. Irukas Geist schien schon regelrecht benebelt zu sein und er konnte nicht mehr viel wahrnehmen. Es war so, als würde man brutal langsam in Watte gepackt werden. In schwarze Watte, die allmählich alle Sinne zu verstopfen schien.

"Ich hole Sakura.", hörte er auf einmal die Stimme des Jounins, der Anstalten machte sich zu erheben. Iruka jedoch ließ einen Arm zum Handgelenk des Mannes hoch schießen, ehe er sich entfernen konnte. Er wollte ihn jetzt gerade nicht gehen lassen. Es war vielleicht gerade der unpassendste Augenblick, den es gab, aber Iruka wollte ihn nicht loslassen.
 

"Iruka?" Er spürte den fragenden Blick auf sich gerichtet

Irgendwas sagte ihm, dass er es endlich sagen sollte.

"Kakashi... ich, ... ich...." , brachte er leise hervor und sah dabei den Silberhaarigen aus müden und schwachen Augen an. Irgendwie wollte er, aber es kam ihm nicht über die Lippen.
 

Warum zum Teufel kam es ihm nicht über die Lippen?!
 

Kakashi jedoch lächelte nur kurze Zeit später und ergriff ebenfalls seinerseits das Handgelenk Irukas.

"Zwing dich bitte zu nichts." Der Braunhaarige konnte nicht anders. Er schloss die Augen und ein leidender Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. Er konnte es einfach nicht sagen, wusste ja nicht einmal warum. Er konnte einfach keinen Grund nennen, warum er dem Jounin seine Gefühle nicht offen sagen konnte. Hatte er doch mittlerweile sich selber eingestanden, dass er den Mann vor sich liebte. Anscheinend hatte der Jounin jedoch verstanden, was er meinte, oder aber er dachte nur, dass er von seiner Gehirnerschütterung völlig durcheinander war.

"Ich schicke Sakura zu dir, bitte beweg dich nicht mehr viel, ok?" Damit stand der Mann auf. Nicht ohne noch einmal das Handgelenk Irukas mit einer Sanftheit zu drücken, aus der Iruka die Zuneigung spüren konnte, die der Silberhaarige für ihn hegte. Leider war dieser Moment viel zu kurz und Kakashi verschwand aus seinem Sichtfeld. Irgendwas in ihm krampfte sich in diesem Moment zusammen. Er hatte das starke Gefühl, er würde es bereuen es nicht gesagt zu haben.
 

Keinen Augenblick später fühlte er zierliche Finger, die ihn untersuchten. Währenddessen hörte er die dröhnende Stimme Akumas in seinem Kopf, die auf sich einmal irgendwie in der Stimmlage verändert hatte. Entweder spielten ihm seine Ohren einen Streich, oder aber der Mann hörte sich auf einmal wirklich schlecht und panisch an. es klang beinahe so, als hätte er auf einmal höllische Angst vor etwas. Es könnte aber auch daran liegen, dass sich gerade alles verzerrt und irgendwie unklar anhörte. Sein Kopf dröhnte wie wild und ihm wurde gerade wieder richtig schlecht. Doch so langsam wie dieses Gefühl sich aufgebaut hatte, so schnell wurde er auch wieder aus ihm herausgerissen. Von jetzt auf gleich konnte er wieder alles klar sehen und hören. Sakura hatte ihr heilendes Chakra auf ihn angewandt und ihm aus seinem Schwindel herausgeholfen. Die nahende Ohnmacht schien wieder in weite Ferne gerückt zu sein.
 

"HÖRT AUF!" , schrie Akuma aus einer definierten Richtung, worauf Iruka gleich seinen Kopf drehte, genau wie Sakura. Beide starrten auf eine Wand, aus der auf einmal eine Person nahezu herausgefallen kam. Seine Augen waren geweitet und aus seinem Mundwinkel lief ihm der Speichel. Offensichtlich konnte er ihn schon nicht mehr kontrollieren. Irgendwie wirkte er sehr blass, noch blasser als sonst schon, wie als würde jegliches Leben aus ihm weichen.
 

"Stimmen, diese STIMMEN! Nein! Das darf nicht sein!"
 

Mit einem Mal sackte der Mann in sich zusammen und gab nur noch gepresste Laute von sich, die sich anhörten, als würde er gerade gewürgt, ertränkt und gefoltert zu gleich. Es klang sehr danach, als wolle er versuchen etwas krampfhaft aus seinen Körper zu bekommen.

"Wa ... was... ", presste er mühevoll hervor und hielt sich die Brust, als würde aus der irgendetwas herausbrechen wollen. Immer wieder schoss ein einzelner Schwall an Chakra aus seinem Körper heraus, der prickelnd auf der Haut zu spüren war, als er Iruka erreichte. Das Ganze wirkte beinahe wie eine Art Entladung, die in seinem Körper stattfand. Als würde seine fleischige Hülle versuchen das gespeicherte Chakra wieder abzugeben, um etwas Platz zu schaffen. Jedoch so schnell wie das Chakra aus ihn heraus schoss, so schnell wurde es auch auf unnatürliche Weise wieder in ihn hineingerissen. Im Grunde beinahe so, wie als wenn eine Schlange aus ihrem Bau herausgeschossen kam, um so einen vorbeifliegenden Vogel aus der Luft zu erwischen, dies auch tat und in ihren tödlichen Fängen mit in den Bau zurückzog. Es war, als wolle der Körper das Chakra loswerden, dieses ihn aber nicht verlassen.

Das Chakra in seinem Körper lechzte regelrecht nach Freiheit, wurde aber auf brutalste Weise in ihm gefangen gehalten. Ein gepresster Schrei entkam dem Mann und wieder versuchte eine große Menge Chakra aus dem zuckenden und leidenden Körper zu entkommen, wurde aber gleich mit unermesslicher Gewalt in das mit Chakra gefüllte menschliche Gefäß zurück gepresst.
 

Es war ein reines Bild des Schreckens. Durch den immer währenden Prozess der aus- und eintretenden Chakraströme schien die Haut des Mannes beinahe gänzlich zu verbrennen. Wie als wäre es Papier verpuffte es in den Chakrawirbeln. Aus seine Augen traten blutige Tränen, die jedem sagten, dass es dem Mann innerlich zerreißen musste. Selbst aus Nase und Mund lief ihm die so lebenswichtige rote Flüssigkeit. Es roch ekelhaft verkohlt und die Schreie, die der Mann ausstieß, gingen allen durch Mark und Bein. Die Mütter und Väter versuchten ihre Kinder vor dem abscheulichen Anblick zu bewahren, indem sie ihnen sagten, sie sollen die Augen und Ohren geschlossen halten, noch dazu schirmten sie sie mit ihren Körper vor dem Geschehen ab.
 

Iruka selber wurde wieder erneut schwindelig. Er konnte zwar einigermaßen sehen, bezweifelte aber, dass er laufen können würde, ohne direkt einzuknicken.

Der Chakrastrom um den am Boden kauernden Mann wurde immer heftiger und schlug schon einige Steine von der Wand ab, die zu Boden fielen.

Immer mehr begannen die Chakraströme sich zu verändern. Es wirkte beinahe, als würden sie das Blut ihres Opfers mit sich tragen, da sich vereinzelt rote Schlieren zwischen dem sonst so klaren blauen Chakra abbildeten. Irgendwie schaffte es Akuma trotzdem auf die Beine zu kommen und strauchelte von einer Seite zur anderen, bis er sich seine Hände an den Kopf legte und aus voller Kehle schrie. "WARUMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM!?"

Auf den Schrei hin verstummte auf einmal alles. Kein Chakra strömte mehr aus dem Körper des Nukenin und man konnte das erste mal sehen, welches Ausmaß die Gewalt des Chakras an seiner Gestalt angerichtet hatte. Er war von Kopf bis Fuß verbrannt. Kleider trug er keine mehr, hatten die Chakraströme diese doch einfach vernichtet. Wie angezündete Teebeutel im Wind waren sie einfach von seinem Körper geschält worden. Nur das Keuchen und schmerzhafte Stöhnen Akumas war zu hören, der entsetzt das Gesicht verzog, als würde er etwas wissen, was jetzt passieren würde.
 

"Weil mich nichts hält!"
 

Dröhnte auf einmal die Antwort einer so dunklen und mystischen Stimme durch die Höhle, dass selbst durch ihr die Wände und der Boden zu vibrieren schienen. Diese düstere und finstere Dunkelheit kroch jedem sichtlich durch Mark und Bein, selbst Iruka stellte es die Nackenhaare auf. So etwas hatte er noch nicht gehört.

"Nein... bitte, nicht..." Akumas flehen war nutzlos.

Wie als wäre das der Startschuss gewesen, presste sich auf einmal so viel Chakra aus den Körper des Nukenin ins Freie, dass es den Anschein hatte, als würde alles gleichzeitig an die Oberfläche dringen wollen. Dadurch wurden dem Mann sämtliche Glieder zerrissen. Wie als würde er in einem Chakrafeld zermalmt werden hörte man noch deutlich das Brechen und Bersten der Knochen, ehe Akumas Todesschrei in der Höhle verhalte und einem beachtlichen düsteren Brummen Platz machte.

An der Stelle, an der eben noch Akuma gestanden hatte schwebte nun eine knapp 3 Meter im Durchmesser große wabernde Chakrakugel, auf der noch immer die roten Schlieren zu sehen waren, wie sie ihre Bahnen zogen.
 

"Endlich frei!", erklang die vibrierende dunkle Stimme aus der Kugel.
 


 

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Haha, da geht es nun aber heiß her. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich werde mich nun in die Ecke knallen und mal gesundschlafen.^^
 

Ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich nächste Woche. :)
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 29: Letzter Ausweg

Möp
 

Yay! Da bin ich wieder. Ich habe aber eine schlechte Nachricht. :( Dies war eigentlich das letzte große Kapitel und somit eigentlich das vorletzte Kapitel. Nächste Woche kommt schon das letzte und danach die Woche der Epilog. :O

Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell zuende geht.

Ich hoffe doch, dass ihr diese letzten zwei Wochen noch mit mir bei dieser FF verbringt.^^
 

Kurze Erklärung: (Ich weiß, habe ich schon mal, aber falls man es vergessen hat, brauch man es nicht suchen. :) )
 

• Hitai-ate: Damit ist der metallene Stirnschutz der Shinobi gemeint.

• Shunshin no Jutsu: ("Technik des Körperflimmerns") Dies bezeichnet die Fähigkeit eines Shinobi, Chakra zu

benutzen, um sich auf der für seinen Körper maximal möglichen Geschwindigkeit zu bewegen. Je nachdem, wie

viel Chakra benutzt wurde und wie gut der Anwender mit diesem Jutsu ist, kann er in einem Moment

unterschiedliche Distanzen unerkennbar für das menschliche Auge zurücklegen. es wirkt beinahe wie eine

Teleportation.
 

So, dann wünsche ich euch mal viel Spaß beim Schmökern.
 

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Kapitel 29: Letzter Ausweg
 

Die Shinobis hatten sich direkt schützend zwischen dieser Sphäre und den Dorfbewohnern gestellt. Keiner wagte es dem Teil zu nahe zu kommen, hatten sie doch viel zu großen Respekt vor dieser Chakramasse. Deutlich war zu erkennen, welche Kraft in diese Sphäre innewohnte. Die roten schlieren waren immer noch mehr als gut zu erkennen, wie sie ihre Bahnen zogen. Die Masse wirkte jetzt nicht irgendwie unruhig, nein, ganz im Gegenteil. Beinahe gemächlich zogen jegliche Schlieren ihre Bahnen und umfuhren den Umfang der bläulichen Sphäre, als würden sie jeden Teil von ihr erkunden wollen.
 

"Was ist das?" Fragte Naruto schließlich als erster und schluckte sichtlich hart. Auch ihm schien diese sprechende Chakraansammlung Angst einzuflößen.

"Ich bin Raifu Memori, der Lebensspeicher allen Chakras und werde das Chakra, welches mir gegeben wurde gut verwenden.", schallte es wieder dunkel und vibrierend durch die Höhle.

"Verwenden? Wofür?" So suspekt es einem auch erschien, aber Naruto führte gerade wirklich ein Gespräch mit dieser Sphäre.

"Ich wurde erschaffen, um zu zerstören. Es ist meine einzige Aufgabe, meine einzige Pflicht."

Erst jetzt fiel Iruka auf, dass die Sphäre zwar wie ein Wesen sprach, aber in ihrer Stimme lag kein bisschen Leben. Es wirkte blechern, dämonisch und unheilverkündend. Dieses blecherne Geräusch wirkte einfach nicht normal, nicht wie ein lebendes Wesen, sondern eher wie der Tod persönlich. Genau das war auch der Grund, warum die Stimme so unheimlich, dämonisch und angsteinflößend wirkte.
 

Als Naruto schließlich weitersprechen wollte, antwortete die Sphäre aber einfach nicht mehr.

Naruto natürlich sauer und frech, wie er war, pflaumte seinen schweigenden Gesprächspartner an und beschwerte sich lautstark, dass er gefälligst mit ihm reden sollte. Die Sphäre schien sich aber daran einen feuchten Dreck zu scheren und konzentrierte sich auf ihre Aufgabe. Immer noch träge begann sie plötzlich ihre Form zu verändern, wodurch sie dem Anschein nach langsam an Lichtintensität zunahm. Wie als würde sie sich selber komprimieren wollen, ruckte sie immer enger zusammen, wodurch sie Stück für Stück an Durchmesser verlor. Zwar nicht besonders schnell, aber schnell genug.

"HEY ICH REDE MIT DIR! DAS IST EXTREM UNHÖFLICH!", maulte Naruto die Kugel einfach weiter an.

"Was hat das zu bedeuten? Was meinst du mit deine Aufgabe?" Der Uzumaki schien extrem angespannt zu sein, schien er doch, wie alle anderen die Gefahr regelrecht auf seine Haut prickeln zu spüren.

"Ich bereite den Platz für Neues vor.", erklang auf einmal wieder die blecherne Stimme und ein lautes vibrieren durchlief den Raum, ehe die Sphäre wieder ein erneutes Stück schrumpfte.

"Hä?" Genau das hätte Iruka nun auch sagen können, doch so langsam machte sich eine Vermutung in ihm breit.
 

Totenstille hing im Raum. Es dauerte einige Sekunden, bis ein dunkles Brummen erneut zu hören war, ehe die Stimme wieder darauf folgte.

"Ihr werdet alle sterben."

Auf den Satz hin ging ein Entsetzen durch die Dorfbewohner. Die nun bitterlich weinenden Kinder wurden von ihren Müttern an sich gedrückt, während diese versuchten sie irgendwie zu beruhigen. Sichtbar versuchten sie Stark für ihre Kinder zu sein und ihnen den Halt zu geben, den sie benötigten, schafften es aber selber kaum. Die pure Verzweiflung und tiefe Angst trieb ihnen ebenfalls schon die Tränen in die Augen.

Erst dann fiel Iruka auf, dass schon der ein oder andere Dorfbewohner kollabiert war, wahrscheinlich aufgrund des Mangels an Sauerstoff. Leider hatte er aber keine weitere Zeit darüber nachzudenken, da auf einmal Narutos wütender Schrei ertönte, der ihm sagte, dass der Uzumaki ihr Ende nicht akzeptierte. Jedoch kaum, dass er eine Attacke gegen die Höhlenwand starten wollte, verpuffte diese und wurde in die Sphäre aufgesogen. Wütend schlug er auf die Höhlenwand ein und fluchte in seiner üblichen Manier, ehe auch der sonst so unnachgiebige Jinchuriki seine Stirn ergeben an den kühlen Stein legte.
 

Iruka stemmte sich mit einem Mal hoch und torkelte entschlossen zu seinen ehemaligen Schüler, dem er eine Hand auf die Schultern legte. Dies war dem Jungen offensichtlich Geste genug und er lächelte verstehend. Aber noch bevor er weitere Anstalten machen konnte irgendwas zu probieren, um diese Höhle zu verlassen, hörte man auf einmal ein lautes Donnern von draußen, auf dem direkt ein zweites folgte. Immer wieder, wie als würde ein sehr langsamer Presslufthammer gegen die Steinwand schlagen, donnerte es in regelmäßigen Abständen. Als die Wand auf einmal einen Riss bekam, stolperten Lehrer und Jinchuriki zurück. Iruka wäre sogar gefallen, hätte ihn Kakashi nicht von hinten gestützt.
 

Dann gab es das letzte Donnern, dass noch viel deutlicher zu hören war und auch irgendwie stärker schien, als die vorherigen Einschläge. Keine Sekunde später brachen Steine an dem Punkt, an dem Iruka und Naruto gerade eben noch gestanden hatten von der Decke, sowie aus der Wand. Ein starker Luftsog war zu spüren und das Sonnenlicht, welches auf einmal durch das riesiger Loch hineinfiel, erhellte den ganzen Raum. Geblendet hoben alle ihre Arme vor die Augen. Keine Sekunde später, als sie durch zusammengepresste Augenlieder einen Blick riskierten, standen erst zwei Personen mit stolzer Haltung in dem mit Gewalt geschaffenen Höhleneingang. Iruka musste mehrmals blinzeln und konnte leider noch nicht erkennen, um wen es sich handelte, aber er sah, dass die beiden Personen sich sofort rührten, als sie sich offensichtlich den Zustand der Gefangenen bemerkten.

"Na los schon Leute! Packt euer jugendliches Feuer aus und lasst uns die Bewohner hier rausholen!" Gai schenkte den Dorfbewohnern ein Perlweißgrinsen, dass sich gewaschen hatte und locker mit dem grellen Licht der Sonne hätte mithalten können. Kaum dass er den Satz beendet hatte, strömten auf einmal massig Shinobis durch das Loch und halfen den Dorfbewohnern hinauszukommen.
 

Als Gai seinen Rivalen entdeckte steuerte er direkt auf Kakashi zu. Der Jounin schien, nach einem kurzen Blick Irukas zu urteilen, noch nie so froh gewesen zu sein den hyperaktiven Jounin zu sehen.

"Hey mein allerliebster Rivale! Wo brennt die Lage? Ich werde schon ... heilige Herausforderung, was ist das?!" Der Aussage nach zu urteilen hatte Gai wohl endlich die Sphäre entdeckt. Aber nicht nur seine lautstarke Äußerung deutete darauf hin, dass der Shinobi das Artefakt entdeckt hatte, sondern auch seine spontane Verteidigungsposition, die er eingenommen hatte. Kakashi jedoch blieb äußerlich die Ruhe in Person, auch wenn seine Stimme etwas anderes verriet. Deutlich konnte Iruka die leichten Schwankungen in ihr hören, die den Zeitdruck hörbar machten, unter dem sich der Jounin wohl innerlich befand.

"Raifu Memori, Gai, Gai Raifu Memori. Jetzt sollten wir aber schnell hier wegkommen, sonst werden wir den nächsten morgen nicht mehr erleben." Auch wenn es gerade unpassend schien, brachte der Jounin seine Aussage so trocken rüber, dass sie eigentlich witzig gewesen war, aber in Anbetracht der Lage es nicht sein sollte. Iruka jedoch musste leicht Schmunzeln, wurde dann aber wieder ernst. Kakashi hatte damit jedenfalls die Stimmung etwas aufgelockert, zumindest bei Iruka.

"Was macht dieser Ball denn?" Gai entspannte sich wieder und betrachtete das Teil mit einem fragenden Blick, während er eine Hand an sein Kinn legte und die andere unter den Arm klemmte. Genau in dem Moment trat Shikamaru zu den zwei Jounins hinzu und erklärte dem Neuankömmling, was es mit der Sphäre auf sich hat.

"Dieser Ball, so wie du ihn bezeichnest, komprimiert gerade das ganze Chakra, das er aufgesogen hat und wird es sehr wahrscheinlich auf einmal wieder entladen. Dies wir dann eine immense zerstörerische Druckwelle zur Folge haben, die alles in einem großen Umkreis vernichten wird. "

"Ach deshalb hat kein Jutsu geholfen, um euch aus dieser Höhle zu holen." Gai nickte verstehend, drehte sich dann aber mit einem Ruck um.
 

"Lee!", rief er auf einmal seinen Lieblingsschüler herbei, den er eher schon wie seinen eigenen Sohn behandelte.

"Jawohl Gai-sensei?", stand der Junge auf einmal stramm neben ihm und hielt sich wie ein Zinnsoldat eine flache Hand an die Stirn, um anscheinend seine nächste Aufgabe zu erhalten.

"Kümmer dich darum, dass die Dorfbewohner so schnell und so weit wie möglich von hier wegkommen."

"Jawohl!" Sofort hastete der Junge los, lud sich ein irritiert dreinblickendes Großmütterchen auf den Rücken und sprintete los. Irgendwie tat Iruka die Frau leid, aber so konnte die dazugehörige Familie schneller die Höhle verlassen, da sie sich nicht um das anscheinend zu ihnen gehörende Großmütterchen mehr kümmern musste. Mit einem flüchtigen Blick konnte der Lehrer noch zusätzlich feststellen, dass die Höhle, während sie hier redeten, immer leerer wurde. Die Shinobis arbeiteten gerade im Akkord, um die ganzen Menschen aus diesem steinernen Gefängnis zu befreien. Irukas Blick glitt weiter und landete wieder auf der Sphäre, die wieder gut erkennbar an Größe verloren und an Helligkeit hinzugewonnen hatte. Insgesamt hatte sie sicher schon einen halben Meter an Durchmesser verloren, wenn nicht mehr. "Wir schaffen es niemals weit genug weg, ohne Chakra zu benutzen und würden wir es nutzen, würde es uns auch nichts mehr bringen, da die Sphäre es gleich aufsaugen würde." Shikamaru verschränkte die Arme vor der Brust und schien angestrengt nachzudenken, öffnete aber seine Augen wieder, als sich Kakashi zu Wort meldete.
 

"Wir könnten Sais Bilder nutzen, wenn wir ein gutes Stück weit vorlaufen würden. In einiger Entfernung dürfte kein Chakra mehr eingesaugt werden können. So groß sollte ihre Reichweite nun auch nicht mehr sein."

"Sai kann aber leider nicht sehr viele Bilder über einen längeren Zeitraum halten. Sein Chakra ist leider begrenzt.", meinte Sakura plötzlich, die neben ihnen auftauchte. Iruka sah sofort Hoffnung für einige von ihnen, also meldete er sich, so wie es seine Natur von ihm verlangte zu Wort.

"Wir müssen es versuchen, so können wir aber wenigstens einige Kinder retten, mit Glück sogar alle. Wir Erwachsenen werden einfach derweil die Beine in die Hand nehmen und laufen.", beendete er seinen Einwurf und erntete dafür nur zustimmendes Nicken aller Anwesenden.

"Ich hätte Gamabunta rufen können, aber dafür reicht mein Chakra leider nicht aus, ich könnte höchstens Gamakichi rufen." Naruto schien verärgert zu sein, dabei war es nur logisch, dass auch er nicht unendlich Chakra hatte, auch wenn er den Fuchs in sich besaß. Leider konnte er den aber nicht kontrollieren.

"Wir sollten langsam auch zusehen, dass wir hier verschwinden. Jede Sekunde zählt.", meinte schließlich Tsunade, als sie sah, wie soeben die letzten Dorfbewohner und verletzten Shinobis geholt wurden. Unter diesen war auch Yamato, der nun wie ein nasser Sack über Genmas Schultern hing und davon getragen wurde.

"Sakura, Naruto, Shikamaru!" Alle angesprochenen drehten sich direkt zu ihr und sahen sie abwartend an.

"Seht zu, dass mir so viele Dorfbewohner wie nur möglich in Sicherheit gebracht werden!"

"Wird gemacht Ba-chan!" Mit einem breiten Grinsen nickte ihr Naruto zu und schlug einmal mit seiner Faust in seine Handfläche.

"Ja, Tsunade-sama!"

Von Seiten Shikamarus gab es nur ein respektvolles Nicken und ohne noch groß Zeit zu verschwenden sprinteten die Teenager direkt.
 

Zurück blieben Iruka, Gai, Tsunade und Kakashi.

"Kontrolliert noch einmal, ob nicht doch noch jemand zurückgelassen wurde." Tsunade unterstrich ihren Befehl mit einer scharfen Geste und machte sich direkt daran noch einmal die Höhle abzusuchen. Die drei anwesenden Shinobis taten es ihr gleich. Zügig sahen sie noch einmal hinter jeden Stein und jeder Ecke. Iruka war sich nach kurzer Zeit schon sicher, dass sie die letzten wahren. Den anderen schien es auch so zu ergehen. Er wollte gerade Bescheid geben, dass er niemanden mehr gefunden hatte, da ging auf einmal ein dunkles Vibrieren durch den Boden, worauf keine Sekunde später wieder diese blecherne Stimme erklang.

"Eure Bemühungen sind umsonst. Alles muss bereinigt werden. Altes muss Neuem weichen." Brummend zerlief sich irgendwie die Bedrohlichkeit der Stimme durch den mit Gewalt in den Stein geschlagenen Ausgang, behielt dennoch ihren respekteinflößenden Klang bei.

"Oho, der Ball kann ja sprechen." In Gais Stimme schwang Verwunderung mit, jedoch konnte Iruka deutlich aus seinem Gesicht erkennen, dass er offensichtlich eine Herausforderung gefunden hatte. "Na, das werden wir ja noch sehen. Das Feuer der Jugend brennt immerhin noch heiß in uns." Lautstark hatte er auch keinen Moment später die Herausforderung schon angenommen.

Kakashi hatte die Sphäre derweil anscheinend einfach ignoriert und informierte sie direkt Sachlich über seinen Befund, während sie sich alle wieder kurz vor dem Ausgang sammelten.

"Hier ist niemand mehr. Wir sollten nun selber verschwinden." Tsunade hatte ihn mit ernstem Blick angesehen und nickte schließlich zustimmend. Ihnen würde schließlich nicht mehr viel Zeit bleiben und das wusste Iruka selber auch nur zu gut.

"Gut, dann lasst uns verschwinden!", bestätigte die Frau und löste die bis eben noch vor der Brust verschränkten Arme, drehte sich herrisch um und lief auf den Höhlenausgang zu. Iruka und die beiden Jounin folgten ihr natürlich sofort.
 

Mit einem letzten Blick auf die Sphäre, die beinahe nur noch Mannsgröße hatte, wollten sie schließlich verschwinden. Tsunade und Gai sprangen direkt los und als auch Iruka losspringen wollte, wurde ihm auf einmal wieder so schlecht und schwindelig, dass er sich an der Wand abstützen musste. Die frische Luft tat wohl gerade ihr Übriges.

"Iruka!" Sofort war Kakashi wieder bei ihm.

"Geht schon. Geht schon. Mir ist nur etwas schwindelig.", versuchte er den Jounin zu beruhigen und schloss einmal kurz die Augen in der Hoffnung das Schwindelgefühl würde dadurch weggehen. Leider schien seine Gehirnerschütterung aber gerade nicht daran zu denken, sich eine Pause zu gönnen. Sich selbst innerlich verfluchend, riss er jedoch auf einmal die Augen auf, als er spürte, wie sich eine Hand an seine Kniekehlen legte und eine an seine Schultern. Keinen Augenblick später spürte er auch schon, wie ihm der Boden unter den Füßen genommen wurde und er irritiert in den Armen des Jounins lag. Verwirrt blinzelte er und sah schließlich in Kakashis Gesicht. Ernst sah der Mann auf die Stadt hinunter und noch ehe der Lehrer etwas hätte sagen können, sprang er auch schon mit ihm im Arm los.
 

Iruka wurde sogleich rot wie eine Tomate, schloss dann aber die Augen und lehnte sich ergeben in die starken Arme. Er ließ es zu, dass sich seine Glieder entspannten, war er doch vorher noch sehr verspannt gewesen und hatte für einen kurzen Moment überlegt, ob er sich wehren sollte, kam dann aber zu dem Entschluss, dass es ihnen nun auch nicht weiterhelfen würde.

Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich auf die Wärme, die der Mann ausstrahlte. Sie war angenehm und Iruka würde sie nicht mehr missen wollen. Darum wollte er so viel von ihr mitnehmen, wie er nur konnte. Außerdem schien sie irgendwie langsam auf ihn überzugehen. Die zügigen Sprünge Kakashis ignorierend, konzentrierte sich der Lehrer weiter und blendete nahezu alles aus, bis er ihn fühlen konnte. Kakashis Herzschlag. Er war leider nicht ruhig, so wie er ihn damals gespürt hatte, als er auf seiner Brust aufgewacht war. Das war aber auch nur klar, da der Jounin gerade regelrecht über den Steinpfad hinweg wetzte. Seine Kräfte mussten auch bald erschöpft sein, hatte der Mann doch schon vorher hart gekämpft und gerade deswegen wahrscheinlich auch bei den Angriffen vorhin gegen die Felswand nicht mitgemacht. Er musste sein Chakra beinahe ganz aufgebraucht haben. Es konnte aber auch sein, dass der Jounin sich eine kleine Reserve zurückhielt, um im Notfall noch agieren zu können. Iruka rechnete sogar eher damit, da der Mann immer weit im Voraus plante und Probleme schon meist einen Kilometer gegen den Wind roch. Es war eine erstaunliche Fähigkeit die der Mann hatte. Seine Vermutungen waren immer richtig. Er hatte noch nie daneben gelegen. Tsunade sollte ihn mal mit zum Spielen nehmen, wenn sie wieder Geld verschleudern wollte. Mit ihm konnte sie nur gewinnen. Auf Irukas Gesicht legte sich ein leichtes Schmunzeln.

Der Mann war einfach einmalig und Iruka selber war der Glückliche, der sagen konnte, er gehörte zu ihm. Zwar verstand der Lehrer es immer noch nicht, warum Kakashi ausgerechnet ihn erwählt hatte, aber darüber würde er sich noch genug Gedanken machen können, ... falls sie hier raus kamen. Leider mussten sie dazu erst einmal der nahenden Katastrophe entgehen. Als Kakashi auf einmal stoppte, öffnete Iruka wieder seine Augen und konnte eine regelrechte Traube an Kindern sehen, die unterhalb von ihnen auf der Straße stand. Erst jetzt war ihm auch das weinerliche Quietschen und Wimmern der Kinder aufgefallen, das den ganzen Platz einhüllte, war er doch so stark in Gedanken gewesen, dass er es von weiten nicht wahrgenommen hatte. Mit einem kurzen orientierenden Blick, konnte Iruka feststellen, dass sie vor dem Hokagegebäude standen. Mit seinen gekonnten Lehreraugen schätzte er die Anzahl an Kindern auf etwas mehr als 30. Genau vor der Traube an Kindern befand sich Sai, der wie ein Weltmeister zeichnete, um pro Greif etwa drei bis vier Kinder aus Konoha heraus zu transportieren. In etwa konnte er 5 Greife gleichzeitig Beschwören, jedoch schien auch der Junge schon reichlich erschöpft zu sein. Die Traube an Kindern wurde mit der Zeit aber immer kleiner und es sah gut aus. Innerlich konnte Iruka nur erleichtert aufatmen. Alle Kinder würden wohl gerettet werden können. Das war das Wichtigste.

Als sein Blick schließlich auf die Erwachsenen fiel, die die Straße runter liefen und ihre Kinder den zurückgebliebenen Shinobis anvertraut hatten, musste er hart schlucken. Hoffentlich würde es reichen, immerhin blieben ihnen nur noch wenige Minuten, vielleicht 10, wenn es hoch kam und da hieß es nur: lauf so weit und so schnell du kannst.

Jeder Meter der zurückgelegt wurde versprach eine höhere Überlebenschance.

Tsunade stand derweil auf einem Dach in ihrer Nähe und betrachtete die flüchtenden Bewohner mit Sorge.

Gai stand direkt bei Sai und hob ein Kind nach dem anderen zusammen mit Lee auf die Greife.
 

Kakashi stand derweil einfach nur mit Iruka auf dem Arm auf dem Dach, auf dem er stehen geblieben war und betrachtete das Schauspiel. Deutlich spürte der Lehrer wie der Silberhaarige seinen Kopf hin und her drehte, als würde er nach etwas suchen. Verwundert blickte der Braunhaarige deshalb nach oben und konnte beobachten, wie der Jounin seinen Blick zu den etwa 500 Meter entfernten Steinköpfen drehte. Nachdenklich, sowie skeptisch zogen sich seine Augenbrauen zusammen, was an sich nichts Gutes heißen konnte

Deutlich waren die leichten Denkfalten zu sehen, die der Jounin normal unter seinem Hitai Ate verstecken würde, da er es aber wegen dem Kampf nicht mehr trug, verdeckten nur noch vereinzelte dreckige und schweißnasse Strähnen diese. Als dann aber Kakashi plötzlich seinen Blick zu Tsunade und wieder zurück zu dem Berg schweifen ließ, machte es Iruka irgendwie nervös.
 

Konnte es sein, dass der Hatake nicht einmal selber daran glaubte, dass sie es schaffen würden?
 

Vermutete er schon ihr Ende?
 

Würden sie vor der tödlichen Druckwelle nicht entkommen können?
 

Die ganzen Fragen, die ihn gerade in seinem Geist bombardierten, stachelten nur noch zusätzlich seine Nervosität an. "Kakashi?", fragend sah er den Mann an, der durch seine Stimme seinen Kopf zu ihm drehte und ihn erst überrascht, dann aber mit einem sanften Lächeln bedachte.

Er sagte nichts. Einzig und allein sein Lächeln blieb, nein, auch der sanfte Ausdruck in seinen Augen war noch da. Das Gesamtbild des Jounins in dem Moment, so verschwitzt und schmutzig, wie er war, würde Iruka nie wieder vergessen. Es brannte sich regelrecht in seinen Geist ein und wieder einmal merkte er, wie tief doch seine Gefühle für diesen Trottel waren. Wie konnte er nur jetzt so ruhig und sanft lächeln? Wollte er ihn damit etwa beruhigen und ihm die Sorge nehmen?
 

Sehr wahrscheinlich.
 

Erst dann fiel Iruka etwas auf. Kakashi schien zu warten, was er ihm sagen oder fragen würde. Der Lehrer wusste es aber in dem Moment selber nicht mehr. Er konnte einfach nur noch in die so mit Liebe gefüllten Augen starren, dass es ihm regelrecht die Sprache verschlug. Irgendwas schien falsch an ihnen zu sein. Mehr als nur deutlich konnte Iruka irgendetwas in sich rebellieren fühlen. Es stimmte eindeutig etwas nicht und sein Instinkt sagte ihm, dass er aufpassen sollte. Ok, an Kakashi selber war alles in Ordnung, auch der Blick war dem gleichzusetzen, den er drauf gehabt hatte, als er ihm seine Liebe gestanden hatte. Dennoch irgendwas ... stimmte trotzdem nicht. Es lag noch etwas zusätzliches in seinen Augen, so als hätte er gerade etwas entdeckt, oder eher herausbekommen, oder nein, eher als habe er eine ... Entscheidung getroffen. Langsam bekam es der Chunin mit der Angst zu tun. Warum hat Kakashi gerade den Ausdruck drauf, nachdem er zu den Kageköpfen gesehen hatte. Es verhieß definitiv nichts Gutes. Das spürte der Lehrer sogar bis tief in seine Beine hinein.

Als er gerade seinen Unmut kundtun wollte, in dem er endlich eine Frage an den Jounin stellen konnte, unterbrach ihn dieser aber.
 

"Was ..."
 

"Ich liebe dich." Die Sanftheit mit der der Jounin diese so simplen kleinen Worte aussprach bettete den Chunin beinahe gänzlich in ein Traumbett aus Federn. Die Stimme war so klar, so ruhig, ehrlich, liebenswert, verliebt und sanft gewesen, dass Irukas Herz einen wahren Hüpfer gemacht hatte. Diesen Tonfall würde er sein Leben lang nie wieder vergessen.
 

Total überrascht blinzelte der Lehrer dennoch. Damit hatte er nicht wirklich gerechnet und mit dem was folgte, rechnete er ebenso wenig.

Langsam legte Kakashi seine Stirn gegen seine. Um es sich etwas zu erleichtern, schob er ihn noch etwas am Rücken nach oben, so dass Iruka ihm etwas entgegen kam. Dabei schloss Kakashi kurz einmal sein Auge, als würde er die Präsenz des Lehrers genießen. Keine Sekunde später öffnete er es aber wieder, ließ es jedoch auf Halbmast stehen. Deutlich konnte der Lehrer den warmen Atem spüren, der an seinen Lippen entlang strich, was ihm nur eines verriet. Das passende Gegenstück, welches zu Kakashi gehörte, war nicht mehr weit von seinen entfernt. Jedoch berührten sie sich nicht. Es schien ihm, als würde der Silberhaarige auf irgendwas warten. Er wartete auf Irukas Einverständnis.

Es war so ein intensiver Moment, dass der Lehrer sogar vergessen hatte, in was für einer Situation sie sich gerade befanden. In seinem Bauch kribbelte es. Er war aufgeregt, aufgeregt wie ein kleines Schulmädchen, das gerade einen Kuss ihres absoluten Schwarms erwarten konnte. Doch dann wurde dem Lehrer eines klar. Kakashi hatte noch seine Maske auf. Wie aus Reflex hob er seine Hände, legte sie an die Wangen Jounins und strich vorsichtig über den dreckigen Stoff. Es war eh ein Wunder, warum der Mann dadurch noch atmen konnte. Mit einem Blick in Kakashis Augen, die ihn aber immer noch unverändert ansahen, zog er schließlich die Maske hinunter. Kaum dass sie über die Lippen des Jounins hinweg war, presste dieser auch schon seinen Mund auf den von Iruka. Es war, als hätte die lauernde Katze zugeschlagen, auch wenn eine Katze nicht unbedingt zu dem Hatake passte. Iruka jedoch fuhr durch diese spontane Bewegung erschrocken zusammen, da er mit solch einen stürmischen Kuss nicht gerechnet hatte.

Sanft aber irgendwie doch nicht legten sich die, nach Irukas Meinung, unglaublichsten Lippen dieser Welt auf ihr passendes Gegenstück. Um einen noch engeren Kontakt herzustellen wurde der Chunin an den Silberhaarigen herangezogen, worauf er erschrocken den Mund öffnete, was der Hatake natürlich sofort ausnutzte. Spielerisch neckend auf einer Seite, verführerisch lockend auf der anderen, lud der Jounin ihn zu einem unglaublichen Kuss ein, der ihn regelrecht auf höchste Höhen katapultierte. Er wurde nahezu überschwemmt von Emotionen, die der Mann in diesen Kuss legte. Sie konnten einfach mit keinem einzigem Wort beschreiben werden, was Iruka gerade einfiel. Nicht einmal ansatzweise. Der Braunhaarige ging regelrecht in der tiefen Liebe Kakashis verloren. Er wurde einfach mitgerissen auf einer Welle der Gefühle, die er langsam begann genau so stark zu erwidern. Konnte er doch nun nicht mehr anders reagieren. So etwas konnte man nicht abweisen. Es war unmöglich.
 

Immer wieder rieben sich ihre Zungen aneinander, spielten, ja, fochten ein kleines Duell aus, ohne dass es wirklich einen gewollten Sieger gab. Es war ein spielerisches Duell ohne Zwang oder Ziel. Das einzige, was es zeigen sollte war die tiefe Zuneigung die sie für einander empfanden.

Erst nach einer Ewigkeit, die viel zu kurz währte lösten sie sich von einander und betrachteten sich schweratmend. Wieder legte Kakashi seine Stirn an die von Iruka und schloss diesmal sogar sein halboffenes Auge ganz. Ein genießerischer Laut drang zu Iruka durch, der ihm ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Hatte der Hatake doch gerade wirklich wohlwollend gebrummt. Es schien wieder so, als würde der Silberhaarige seine Nähe genießen und in sich aufsaugen wollen. Iruka tat es ihm in dem Moment einfach gleich.
 

Wer weiß ob er es jemals wieder spüren durften ....
 

Wer weiß ob sie jemals wieder so nah zusammen sein konnten ....
 

Wer weiß ob sie sich überhaupt wiedersehen würden, wenn das alles hier vorbei war und ...
 

wer weiß, ob er es ihm jemals wieder sagen könnte, wenn er es ihm jetzt nicht sagen würde....
 

"Kakashi, ... ich ...ich ..." In Iruka hatte sich ein Knoten breit gemacht, als er den letzten Gedanken gehabt hatte, weshalb er zu reden begann.
 

Auf einmal ertönte Gais Stimme, welche auch sofort die Aufmerksamkeit der beiden Männer hatte.

"Gut gemacht Lee! Alle Kinder sind unterwegs! Jetzt machen wir uns auf den Weg! Dann lass uns die Herausforderung annehmen und ein Wettrennen um unser Leben machen!"

"Jawohl Gai-sensei!" Der übermotivierte ehemalige Schüler Gais stand gleich in den Startlöchern, als wäre heute der Shinobispiele.

Gai jedoch wandte sich an Kakashi und stockte erst, was anscheinend aufgrund der fehlenden Maske und Irukas roter Wangen sein musste. Kurz verzog sich Gais Mundwinkel und eine Augenbraue, dann aber kam plötzlich das typische Gaigrinsen zurück auf sein Gesicht gekrochen, als würde es aus seiner Ecke kommen, in die es verstört in Deckung gesprungen war . Iruka konnte regelrecht sehen, wie in dem Gesicht des merkwürdigen Jounins geschrieben stand, dass er besser nichts gesehen und nichts in Frage stellen sollte.

"Mein allerliebster Rivale! Wie wäre es mit einem finalem Duell in Ehren? Natürlich nur falls wir beide oder eher einer von uns beiden verliert. Wenn wir heil aus der Sache rauskommen, werde ich natürlich immer wieder für eine Herausforderung bereit sein!" Während der Lehrer Lees das gesagt hatte, hatte er jeden Satz mit vollem Körpereinsatz und merkwürdigen Bewegungen unterstützt, als könnte er so jemanden dazu kriegen auf seiner Welle mitzuschwimmen. Gut, Iruka wusste, dass es da auf jeden Fall so ein paar Menschen gab, die direkt drauf einsteigen würden. Er dachte dabei nicht an Lee und auch nicht an einen blonden Wirbelwind, der nur Ramen im Kopf hatte. Weitere Gedanken konnte er leider nicht daran verschwenden, da Kakashi seine Aufmerksamkeit gewann, als er auf Gai antwortete.
 

"Diesmal muss ich leider passen Gai. Aber du kannst mir einen Gefallen tun." Verwundert hob der Schwarzhaarige nun auch die zweite Augenbraue an, schien dann jedoch zu allem bereit zu sein.

"Natürlich! Für dich immer, mein liebster Lieblingsrivale!" Gai kam direkt bei Kakashi auf dem Dach an, als er einen gekonnten Sprung tat.

"Bitte übernimm du Iruka. Er kann nicht gut laufen und würde es nicht schnell genug aus dem Dorf schaffen. Ich muss leider mit Tsunade noch etwas klären. Ich komme aber dann sofort mit ihr nach. Mach dir da keine Sorgen ich habe noch genug Chakra für das Shunshin no Jutsu." Gai blinzelte einmal verwundert, genauso wie Iruka, der nun nicht wusste was los war und sich deshalb zu Wort melden wollte.

"Kakash ..." Mit Sorge betrachtete er den Mann, der ihn einfach unterbrach.

"Keine Sorge, ich bin gleich wieder bei euch. Ich komme mit Tsunade sofort nach, versprochen. Ich habe da nur so eine Vermutung und muss sie mit ihr besprechen.", versuchte Kakashi sie anscheinend gleich zu beruhigen und übergab Gai schließlich den Lehrer.

"Bist du sicher, dass ihr das schafft?"

"Ja natürlich, mach dir keine Sorgen. Wir sind keine paar Sekunden hinter euch. Immerhin muss ich doch noch meinen liebsten Rivalen einholen." Kakashi legte darauf Gai eine Hand auf die Schultern und schenkte ihm ein freundschaftliches Lächeln, diesmal sogar ganz ohne Maske. Gai sah den Silberhaarigen jedoch nur mit einem misstrauischen Blick an, schien ihm nach einer Sekunde dann aber doch zu glauben.

"Na dann wollen wir mal Iruka-sensei! Wir werden rennen wie der Wind! LEE!" Kaum, dass Gai den Namen gerufen hatte war der Junge bereit und zusammen sprinteten sie los. Noch im Laufen konnte Iruka sehen, wie Kakashi bei Tsunade landete, die ebenfalls Anstalten gemacht hatte loszulaufen. Leider wurde sie vom Hatake abgehalten, der mit ihr noch kurz ein paar Worte wechselte, die sie ernst dreinblicken ließen. Kurz sah sie zum Berg zurück und dann wieder auf Kakashi. es schien dem Lehrer, als würde sie etwas abwägen, sagte noch ein paar wenige Worte, worauf Kakashi schließlich nickte. Eine lange Sekunde lang, sahen sie sich ernst an, ehe Tsunade ebenfalls nickte und die Augen schloss. Dann sprangen auch die Beiden vom Dach, um ihnen wahrscheinlich zu folgen. Dann konnte Iruka dank Gais breiter Schultern nichts mehr erkennen, aber Kakashi und Tsunade mussten ihnen nun auf den Fersen sein.
 

Erschöpft schloss der Lehrer die Augen, außerdem wurde ihm beim Anblick der an ihm vorbeirauschenden Häuser direkt wieder schlecht. Er musste sich echt zusammen nehmen, damit er sich nicht wegen dem ständigen auf und Ab von Gais großen Sprüngen übergeben würde, die er mittlerweile über die Dächer machte.

Ein Grollen war zu vernehmen, das durch den Boden zu ihnen herüberlief. Es musste eine erste Ankündigung gewesen sein, dass es jeden Augenblick soweit war, dass das Dorf Konoha dem Erdboden gleich gemacht werden würde.

Es würde einfach alles zerstört werden. Jeder einzelne Ort. Dabei war es egal ob ihn mit diesem schöne, oder schlechte Erinnerungen verbanden. Im Grunde würde seine ganze Vergangenheit ausgelöscht werde, eher die von jedem aus Konoha. Die Sphäre hatte schon recht mit dem was sie gesagt hatte. Altes muss Neuem weichen. Sie würden das Dorf einfach wieder aufbauen. Es war nicht das erste mal, dass sie das Dorf neu aufbauen mussten, nur diesmal würde nichts mehr davon übrig sein. Einziger Knackpunkt an der ganzen Sache war, ob sie es weit genug hinaus schaffen würden, damit sie alle eine Überlebenschance hatten und somit noch jemand da war, der das Dorf neu aufbauen konnte. Zum Glück würden die Kinder definitiv in Sicherheit sein. Sai war wahrscheinlich mit den letzten Kindern mitgeflogen, um denen zu helfen, die noch nicht so weit gekommen waren. Zumindest hatte Iruka ihn vorhin nicht mehr gesehen. Gai und Lee waren nicht das Problem, die beiden würden wahrscheinlich mit ihrer Technik vor allem davonlaufen können. Kakashi hatte gesagt, er hatte noch genug Chakra und Tsunade hatte sich vorher zurückgehalten, um ihr volles Potential für die Rettung der Verletzten zu nutzen, die dringend Hilfe benötigen würden.

Also war es nur logisch, dass Kakashi ihn in die Hände von Gai gegeben hatte, somit würde er sehr wahrscheinlich sicher sein.
 

Iruka seufzte.
 

Es war eine Schande, dass Konoha so unterging, aber lieber Konoha, als die Bewohner. Steine konnte man neu aufeinanderstapeln, die Leben darin waren jedoch einmalig und würden nie mehr die selben sein.

Auf einmal hörte Iruka viele hastige Schritte und das Keuchen vieler Menschen. Er öffnete seine Augen und konnte sehen, wie Gai und Lee bei den Bewohnern auf die Straße sprangen und mit ihnen mit liefen. Sie hatten das Ausgangstor von Konoha beinahe erreicht und würden gleich das Dorf verlassen.

Jedoch machten sich nun neue Zweifel in Iruka breit, als er sah in welcher Verfassung die Bewohner waren, aufgrund des starken Luftmangels vorher waren sie geschwächt. Einige trugen andere schon Huckepack, auch Naruto und Shikamaru trugen schon jeweils eine alte Frau und einen alten Herren auf dem Rücken, während Sakura eine verletzte Frau transportierte, die auch nicht mehr laufen konnte.

Noch weitere Shinobis trugen einige der Dorfbewohner auf ihren Rücken, sowie Armen. Als Iruka weiter nach vorne sah, konnte er eine von Narutos Kröten erkennen, die gleich 3 Menschen transportierte. Selbst ein ungeschultes Auge konnte erkennen, dass sie es nicht weit genug schaffen würden, aber die Hoffnung trieb die Menschen an. Die Chakramenge die diese Sphäre in sich hatte war einfach so groß, dass sie sicher noch alles bis weit aus der Stadt hinaus zerstören würde.

Alles was er bis dahin kennen und lieben gelernt hatte, würde für immer von der Bildfläche verschwinden, egal wie weit sie ihre Beine in der nur noch kurzen Zeit tragen würden. Trotzdem sollte nichts unversucht bleiben. Vielleicht würde es auch nicht so stark werden. Vielleicht behielt die Sphäre ja noch etwas des Chakras für sich.

Wer weiß. Es bleibt nur die Hoffnung. Aber diese ist oftmals ihr stärkstes Gut. Verlor man nämlich noch diese, würde es gänzlich aus sein.
 

Ihm kam Kakashis merkwürdiger Blick in den Sinn.

Was hatte dieser nur zu bedeuten? Hatte er vielleicht eine Idee, wie man den Schaden eindämmen konnte und wollte deshalb mit Tsunade reden? Oder hatte er ihr nur sagen wollen, bis wohin sie es schaffen mussten, um außer Gefahr zu sein? Vielleicht hatte er aber auch eine Idee wie er alle schützen konnte und so die zerstörerische Welle über sie ohne Probleme hinweg gleiten würde. Iruka fragte sich wirklich, was der Jounin mit der Frau besprochen hatte. Es bereitete ihm immer noch ein unwohles Gefühl in der Magengegend. Warum hatte er es ihm nicht sagen können und warum hatte er sich so komisch benommen?
 

Iruka grübelte kurz und fasste noch einmal das erlebte zusammen. Wenn man etwas herausfinden wollte, sollte man zuerst seine Gedanken sortieren und alles genau betrachten.
 

Der erste Fakt war, dass Kakashi so komisch geguckt habe, als hätte er einen schlimmen Verdacht und dann einen Entschluss gefasst. Später dann hatte er mit Tsunade alleine gesprochen, nachdem er ihm gesagt hatte, dass er ihn liebte und Iruka wieder nicht antworten konnte, obwohl er es gewollt hatte. Sie hatten sich geküsst und es war ein unglaublicher Kuss gewesen. Mit diesem hatte Kakashi ihm nur mehr als deutlich gezeigt, wie er für ihn empfand und was er ihm bedeutete.
 

Es war beinahe wie, ... wie...
 

Genau in dem Moment riss Iruka die Augen auf, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Mit einer barschen Bewegung streckte er sich etwas und schielte an Gais Oberarm vorbei, um auf die Straße und die Dächer hinter ihnen zu blicken. Dort war nichts, niemand. Die Straße war leer. Er konnte weder Tsunade noch Kakashi sehen. Seine Augen weiteten sich immer mehr, als sich so langsam eine Erkenntnis in seinem Inneren breit machte, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er verstand jetzt, was Kakashi getan hatte.
 

Der Kerl hatte sich von ihm verabschiedet.
 

Panisch begann Iruka zu zappeln. Ein wahrer Schwall an Adrenalin begann seinen Hormonhaushalt zu überfluten. Blanke Panik machte sich in ihm breit.
 

Nein das durfte nicht sein!
 

"Iruka-sensei, wenn du so herum hampelst, kann ich dich nicht vernünftig halten. Oder hast du etwa Schmerzen?" Iruka nahm die Frage von Gai nur am Rande war, war ihm diese doch gerade herzlichst egal. Er wollte jetzt hier einfach nur runter und wollte zurück. Er wollte zu Kakashi, nein, seinem Kakashi, seiner großen Liebe, die gerade wahrscheinlich etwas äußerst dummes tat zum Wohle aller anderen.

"Iru ..." Iruka hörte Gai nicht mehr. Er hatte noch nie in seinem Leben so schnell Fingerzeichen geschmiedet, wie in diesem Augenblick. Das Adrenalin, welches nun in Massen durch seine Adern rauschte verleite ihm wahrhaftig Flügel.

"Shunshin no jutsu!" Und weg war der Lehrer. Er verpuffte einfach in den Armen Gais. Wie ein Echo hörte er noch seinen eigenen Namen in seinen Ohren wiederhallen, als er wieder auftauchte und schon in der Nähe des Hokageturms war. Er hatte es für seine Verhältnisse sehr weit geschafft, würde aber noch einmal ran müssen. Doch da hörte er einen lauten Schrei in seiner Nähe und blickte nach rechts und links. Er konnte nicht genau sagen, ob es ein Kampfschrei war oder nicht, aber es schien ein Jutsu gewesen zu sein, das hinausgeschrien wurde. Leider konnte er nirgends jemanden sehen. Als er dann aber einen erneuten lauten und diesmal sogar anhaltenden Schrei hörte, der eindeutig zu Tsunade gehörte, rannte er in die entsprechende Richtung. Mit wenigen Sätzen sprang er am Hokageturm empor und landete schließlich genau in dem Moment, wo Tsunades Schrei wieder an Intensität verlor, keine 10 Meter neben Kakashi und der Hokage. Tsunade stand vor Kakashi, während dieser in einer Art Beschwörungskreis hockte, den Iruka aber schon einmal irgendwo gesehen hatte. Er blinzelte kurz und atmete einmal tief ein und aus, hatte der Spurt die Wand empor doch einiges von ihm abverlangt. Dann fiel es ihm wieder ein, was er zu bedeuten hatte. Es war ein Beschwörungskreis, mit dem man ein Jutsu auf einen anderen Shinobi übertragen konnte. Sie hielt zwei Ihrer Finger genau an seine Stirn und ein letztes glimmen ihres Chakras in den Fingerspitzen deutete darauf hin, dass das Jutsu abgeschlossen war. Wie als würde kurz ein Luftzug von der Stelle ausgehen, an der Tsunade den Mann berührt hatte, glimmte es an seiner Stirn auf und die Strähnen die ihm wirr ins Gesicht hingen wurden kurz einmal durcheinandergewirbelt, ehe auch der Beschwörungskreis um sie herum verschwand. Auf seiner Stirn prangte nun das Symbol, welches Tsunade für gewöhnlich hatte. Mit einem schnellen Blick auf die Frau, konnte er feststellen, dass ihres jedoch fehlte. Als der Jounin seine Augen öffnete glimmte kurz ein Chakraschein in ihnen auf und Tsunade tat einen Schritt zurück.
 

Während der Jounin wieder aufstand und Tsunade ihm mit einem Nicken und einem kurzen Satz zu verstehen gab, dass es vollbracht war, kam endlich Bewegung in Iruka.

"Kakashi...", krächzte er und atmete dabei heftig ein und aus. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass er so außer Atem war, auch von seinen Schwindelgefühlen war nichts mehr zu spüren, wie als hätte sein Adrenalin alles weggeschwemmt.

Jedoch hatte die Lautstärke gereicht, um die Aufmerksamkeit beider Personen auf sich zu lenken. Deutlich konnte Iruka erkennen, dass Kakashi kurz erschrocken seine Augen weitete, sie dann aber ergeben schloss und mit einem Kopfnicken zu ihm deutete. Das Nicken jedoch galt nicht ihm, sondern Tsunade, die gleich auf ihn zu kam und die starke mimte. Dennoch blieb dem Lehrer der traurige Ausdruck unter dieser harten Schale nicht verwehrt. "Iruka, du solltest nicht hier sein." Sie ließ selbst die Höflichkeitsformel weg, wodurch sie ihm die Ernsthaftigkeit deutlich machte. Keine Sekunde später spürte er eine zierliche Frauenhand auf seiner Schultern, die trotzdem so eine enorme Kraft in sich beherbergte. Iruka störte sich aber nicht an dieser schlummernden Kraft, sondern versuchte sich gleich loszureißen. Er fühlte sich verarscht.

"Was tut ihr hier?!" Entsetzen klang in seiner Stimme mit.

"Iruka ganz ruhig, wir haben eine Lösung gefunden! Wir klären das! Mach dir keine Sorgen, alles wird gut!", versuchte ihn die Frau offensichtlich zu beruhigen und den Griff an seiner Schulter nicht zu verlieren.

Iruka hörte ihr gar nicht erst zu, auf diese leeren Worte konnte er jetzt getrost verzichten! Er versuchte sich weiterhin loszureißen und zu Kakashi zu gelangen, der einfach wie angewurzelt da stand, dabei aber immer noch die Augen geschlossen hielt, als würde er sich auf etwas konzentrieren.

"Iruka, jetzt hör auf!", schimpfte die Frau nun wütend, was den Mann aber nur noch aggressiver in seinen Befreiungsversuchen machte.

Sofort spürte er, wie sich die starken Frauenarme um seine Körpermitte schlangen und ihn so weiterhin versuchten zurückzuhalten. Verzweiflung machte sich in ihm breit, als er merkte, dass er gegen die Kraft der Frau keine Chance haben würde. Eine Welle des Schmerzes bildete sich in ihm aus und so langsam sammelten sich Tränen in seinen Augen. Er wollte das nicht. Konnte nichts dagegen tun. War vollkommen Hilflos. Genau das war es auch, was die reine Panik in ihm zum Vorschein brachte.
 

"Nein Kakashi! Tu es nicht! Bitte! Hörst du? BITTE!"
 

Hektisch und unkontrolliert versuchte er die Frau von sich zu schieben, musste aber gleich stocken, als er auf einmal die verschiedenfarbigen Augen auf sich ruhen spürte. Sie strahlten so eine traurige Wärme aus, die Iruka gleich die Tränen vergießen ließ, die sich in seinen Augen gesammelt hatten. In feuchten Bahnen rollten sie seine Wangen hinunter und landeten auf den kalten Stein des Daches.

Er schluckte hart und merkte wie sich ein Kloß in seinem Hals zu bilden schien, zu dem sich ein immer stärker werdendes Stechen in der Brust gesellte. Er hatte das Gefühl, er würde von einen Brennenden Speer aufgespießt werden. Mitten durchs Herz.

Dann bewegten sich plötzlich Kakashis Lippen, aber ohne ein Wort zu sagen. Ganz langsam und deutlich für den Lehrer. Iruka schnappte mehrmals nach Luft, als er dank seinen geschulten Augen die Lippen des Jounins las.
 

//Ich liebe dich und ich werde immer bei dir sein.//
 

Wie als wäre die Welt eingefroren, hielten für einen kurzen Moment des Schocks alle Schmerzen und jeglicher Adrenalinausstoß in Iruka inne, nur um ihm die Möglichkeit zu geben die Information in einer endlosen Sekunde sacken lassen zu können.

Genau die Sekunde brauchte Kakashi auch, um seine Fingerzeichen zu formen und in einer Rauchwolke zu verschwinden. Das war auch der Moment in dem Iruka wieder zu sich kam und alles über ihn einbrach, nur um ihn völlig aus der Bahn zu werfen. Wie aus Reflex hob er seine Hände und begann sie ohne es mitzubekommen zu bewegen.

"Iruka nicht!" Tsunade hatte offensichtlich verstanden, was der Lehrer vor hatte.

Einen Augenaufschlag später stand auch schon Tsunade samt Iruka am Höhleneingang. Er hatte sie einfach mitgenommen. Nur noch faustgroß leuchtete die Sphäre mit so einer gleißenden Kraft, dass es einem eigentlich die Augen ausbrennen müsste. Dazu stieß sie impulsähnlich, wie bei einem Herzschlag kleinere Kraftwellen des Chakras aus, die den ganzen Steinschutt und Staub nach außen wegtrugen, als würden sie einfach von einem Sturm hinfort gefegt werden. Kaum, dass die Impulswelle ausgestoßen worden war und alles nach außen wegdrückte, wurde sie auch schon wieder angesogen und brachte das ganze Gestein wieder mit nach vorne. Es wirkte wie ein ewiges Hin und Herkehren des Gerölls, eben wie das Pumpen eines Herzens. Das war aber leider nur der kleine Vorbote zu etwas ganz Großem, was bald ganz Konoha betreffen würde.

Um ihnen herum wirbelte zusätzlich ein regelrechter Sturm, der jeglichen Steinstaub und kleinere Steine durch die Luft wirbelte, die ebenfalls immer wieder in den kleinen Impulsen gefangen hin und her gedrückt wurden. Die Wände des Berges bekamen immer mehr Risse, was darauf hindeutet, dass die Höhle wohl bald einstürzen würde. Blitze zuckten unkontrolliert in ihrer Nähe, was Iruka aber nicht mehr genau erkennen konnte. Was er aber jedoch deutlich trotz des lauten Tosens erkennen konnte, war die Stimme, die er ein letztes mal hören würde. Mit voller Kraft schrie sie einfach nur etwas, das sich ganz nach einem Jutsu anhörte während sie auf die Sphäre zu rannte. Sofort setzte sich auch der Lehrer in Bewegung.
 

Mit einer Hand vor seinem Gesicht versuchte Iruka Kakashi irgendwie zu erreichen.

"Kakashi!", versuchte er ihn aufzuhalten, doch seine Stimme wurde von den nun unerträglich lautem Lärm geschluckt.

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie ein Schemen die Sphäre erreichte und etwas von diesem Schemen abgezogen wurde. Dann wurde die Höhle auch schon in ein gleißendes Licht getaucht. Schützend hob er nun beide Arme vor sein Gesicht und versuchte festen Halt auf dem Boden zu bekommen, was ihm aber aufgrund der plötzlichen Druckwelle verwehrt wurde, die mit einem lauten Dröhnen angekündigt wurde. Nahezu sofort wurde er davon geschleudert. Irgendwo direkt neben sich konnte er den überraschten Schrei Tsunades hören, die ebenfalls in die hinterste Ecke der Höhle zu ihm geschleudert worden sein musste. Es war einfach so unerträglich hell und vor ihm begann sich eine wahre Hitze auszubreiten, die pro Millisekunde gefühlt in unmögliche Dimensionen anwuchs.
 

Dann klang alles auf einmal ab, ganz abrupt, ohne das etwas weiteres passierte. Nur noch das rieseln der Steine von der Decke und das krachen einiger größerer Felsen außerhalb der Höhle war zu hören. Iruka hatte zwar ein Fiepen in den Ohren, das war aber gerade regelrecht Nebensache.

Als er seine Augen öffnete und so langsam wieder etwas sehen konnte, weiteten sie sich gleich.
 

Nichts war mehr da, rein Garnichts!
 

Vor ihm Prangte einfach eine riesige leere Kugel im Gestein, wie als hätte man mit einem Eislöffel vom Eismann eine Kugel aus dem Gestein herausgeschält. Sofort ruckte Irukas Kopf herum und seine Augen suchten hektisch die Höhle ab. Nirgendwo konnte er eine Spur von Kakashi sehen. Hastig versuchte er auf die Beine zu kommen, schaffte es aber nicht, weshalb er einfach unkontrolliert über den Boden Kroch und versuchte irgendwo ein Zeichen des Silberhaarigen zu entdecken. Bis zum Rand der Aushöhlung war er gekommen und sah hinunter. Nichts.

Hinter ihm hustete Tsunade, was ihm aber gerade in seiner Panik relativ egal war.

"Kakashi!"

Er kroch zu nächsten Ecke und sah erneut nach, weil es ihm so nicht schnell genug ging, stemmte er sich schließlich doch auf die Beine hoch und stolperte mehr durch die Höhle als sonst was.

Nichts, nirgendswo. Nur er und Tsunade waren noch hier.

"Kakashi ..." Seine Stimme wurde weinerlich und so langsam verschwamm auch sein Gesichtsfeld, was ihm deutlich machte dass sich Tränen begannen in seinen Augen zu sammeln.

Was er erst später registrierter war, dass sie sich nicht nur sammelten, sondern schon unaufhaltsam seine Wangen hinunterliefen. Er wollte es nicht glauben, das er, das Kakashi weg war.
 

Für immer.
 

In letzter Hoffnung, den Jounin irgendwo draußen zu erblicken, kämpfte er sich an den Rand des Berges zum Loch in der Wand und blickte hinunter. Als er aber auch dort nirgendwo den Jounin ausmachen konnte, schrie er schließlich seine Verzweiflung heraus.

"KAKASHIIIIII!" Kaum dass er den Namen zuende geschrien hatte, hallte nur noch unkontrolliertes Schluchzen über den Berg und durch die Höhle, das aber auch nicht lange anhielt, da Irukas Körper nun endlich seinen Tribut forderte. Sein Blickfeld wurde schwarz und er merkte nur noch, wie er langsam vornüberkippte und wahrscheinlich den Berg hinunterfallen würde. Aber das war ihm nun auch egal, er wollte nicht mehr. Trotzdem konnte er noch ganz wage Hände wahrnehmen, die ihn von einem Sturz abhielten.
 

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So, das war es auch wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Mich haben einige Szenen in den Wahnsinn getrieben. Ich habe alleine 8 Stunden Überarbeitungszeit gebraucht, bis mir das Kapitel gefallen hat. :O

Jetzt bin ich aber zufrieden und habe viereckige Augen.^^

Ich hoffe doch ihr auch. Ok, nicht die viereckigen Augen, aber dass ihr zufrieden seid. :)
 

So, ich sage mal, man liest sich nächste Woche. :D Außer ihr lasst mir einen Kommi da, dann liest man sich auch früher. :)

Also allen noch einen schönen Restsonntag.
 

Baba

Bongaonga

Kapitel 30: Neun Jahre später

Möp
 

Da sind wir auch schon am letzten Kapitel angekommen. T_T Nur noch der Epilog wird folgen.

Ich hoffe doch, dass euch dennoch das Kapitel gefallen wird. Habe lange überlegt, wie ich Epilog und letztes Kapitel schreiben werde, habe mich schließlich für diese Reihenfolge entschieden.^^ Für mein Konzept passte das so einfach besser. Naja, spätestens sollte man meine Wahl nach dem Epilog nachvollziehen können.
 

Hier noch ein paar Erklärungen.
 

• Obaa-chan: Dies bedeutet Großmutter

• Daimyō : Im Deutschen häufig auch als Fürst bezeichnet, waren lokale Herrscher im feudalen Japan.

• Teme: Dies wird im Fankreisen mit Bastard oder Mistkerl übersetzt. Bedeuten tut es aber laut Duden soviel wie

du, Halunke, oder Lump.

• Dobe: Es bedeutet soviel wie Looser, oder Idiot
 

So, genug Bla Bla. Ihr wollt schließlich weiter wissen.

Dann wünsche ich euch mal viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Kapitel 30: Neun Jahre später
 

Es ging auf einmal die Haustür auf, was Iruka deutlich hatte hören können, hatte sie doch ihr lautes und unverkennbares Knarzen ertönen lassen. Er würde sich wohl demnächst mal darum kümmern müssen. Jedenfalls hatte er aufgrund dessen seine Gesichte unterbrochen. Auch die beiden Kinder bei ihm schienen es gehört zu haben, blickte doch Boruto auf einmal mit einer leichten seitlichen Bewegung an ihm vorbei ins Wohnzimmer, während Himawari sich unter seinen Arm durchdrückte, um an ihm vorbeischauen zu können. Das Mädchen saß schließlich immer noch auf seinem Schoß und hatte gespannt seiner Geschichte gelauscht. Den Kindern es dennoch gleichtuend, drehte er nun auch seinen Kopf, um über seine Schultern schauen zu können, wer das Haus betreten hatte. Deutlich konnte er sehen, wie es im Flur heller wurde, da die Sonne durch die Tür hineinschien. Die Strahlen gaben dem sonst so dunklen Flur, da er kein Fenster besaß, einen warmen und freundlichen Farbton. Die Schatten, die sich auf der Wand nun zeigten, aber leicht verschmiert schienen, deuteten auf mehrere Personen hin. Schließlich wurde es im Flur wieder dunkel, was durch das Knarzen der sich schließenden Tür begleitet wurde. Aus dem Augenwinkel hatte Iruka noch eine Bewegung wahrgenommen und mit einem kurzen Blick konnte er feststellen, dass es nur Boruto gewesen war, der aus seiner gemütlichen Liegeposition aufgestanden war, um sich auf den Knien an die Veranda ins Gras zu hocken und gespannt über den Rand des Holzes zu schielen. Jetzt sah er gerade aus wie sein Vater in jungen Jahren, als er immer etwas abwartend und neugierig beobachtet hatte. Mit einem leichten Schmunzeln, wandte der Lehrer sich dann aber schließlich auch wieder zur Tür. Jeden Moment sollte derjenige, oder vielmehr diejenigen zu sehen sein, die sich nun wohl zu ihnen dazugesellen würden. Die plötzlichen fröhlichen Stimmen verrieten aber schon die Neuankömmlinge.
 

Es waren Sakura, Hinata und Sarada. Vollbepackt mit Einkaufstüten, die voll mit sämtlichen Leckerbissen waren, hatten sie etwas unbeholfen die Schuhe im Flur abgestellt, was Iruka durch den Durchgang zum Wohnzimmer hatte sehen können, ehe sie durch das Wohnzimmer liefen. Mit so viel hatte der Braunhaarige nun wirklich nicht gerechnet. Naruto hatte doch gesagt, sie wollten nur ein paar Kleinigkeiten besorgen. Naja, Frauen eben. Er kannte es ja von sich selber auch gut. Man wollte lieber auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Da konnte schon mal das ein oder andere Teil mehr im Einkaufswagen landen. Nun ja, jedenfalls wollten sie gerade wohl das Wohnzimmer fröhlich schnackend und lachend durchqueren, um zur Küche zu gelangen, als ihr Blick auf den des Lehrers traf und sie einmal überrascht blinzelten.
 

Sakura und Hinata waren nach Irukas Meinung wirklich schöne Frauen geworden. Wegen der Wärme draußen hatte Hinata wohl ihre Haare hochgebunden, genauso Sakura. Noch dazu trug Hinata ein schönes hellblaues Sommerkleid und Sakura eine kurze Hose und ein dazu passendes sommerliches Top in ihrer Lieblingsfarbe Rosa. Ihr Aussehen jedenfalls versprach Sommer pur. Sarada stand den Beiden mit ihrem hellgelben süßen Mädchenkleid in nichts nach und war Sakura und Sasuke einfach wie aus dem Gesicht geschnitten. Der Chunin war froh, dass sich doch noch alles zum Guten gewandt und Sasuke doch wieder nach Konoha zurückgefunden hatte. Narutos Hartnäckigkeit hatte sich ausgezahlt gemacht. Es war ein harter Kampf gewesen, aber sie hatten ihn schließlich alle überstanden, naja, fast alle. Neji hatte es leider nicht geschafft und auch einige andere Shinobis, sowie Kollegen von Iruka hatten es nicht heil herausgeschafft. Es ist ein sehr trauriger Gedanke, aber wenn man nun betrachtet, was für diesen Preis gerettet wurde, da konnte man nur sagen, dass es das wert gewesen war. Natürlich waren Opfer immer ein großer Verlust, aber um ihre Welt zu retten, war jeder bereit gewesen diesen Preis zu zahlen, sonst wären sie nun nicht mehr hier.
 

Aber nun Schluss mit den Trübsaalgedanken, schließlich war ein fröhlicher Tag.
 

Es war auf jeden Fall ein schöner Anblick die Drei so fröhlich und ausgelassen zu sehen.

"Hallo ihr zwei, schön euch zu sehen.", begrüßte er nun die überraschten Frauen mit einem warmen Lächeln.

"Oh, hallo Iruka-sensei, ich habe damit gerechnet dich in der Küche anzutreffen." Sakura begrüßte ihn gleich und ihr eben noch fröhliches Lächeln fand wieder Einzug auf ihrem Gesicht.

"Mama!", wurde Hinata gleich von ihrer kleinen Tochter begrüßt, die sich jedoch nicht von Irukas Schoß bewegte, aber sehr wohl hibbelig auf den Knien in dem Oberschenkel des Lehrers gerade Kuhlen hineinarbeitete. Wippend freute sie sich sichtlich, dass ihre Mutter da war. Iruka verzog etwas seinen Mund, zogen die kleinen Mädchenknie doch schon sehr in seinem Oberschenkel.

Mit einer Hand versuchte er sofort das Mädchen stillzuhalten, versagte aber gänzlich. In diesen Dingen war sie wie ihr Vater. Wegen ihm hatte er sich früher auch schon so manchen blauen Fleck zugezogen und daran waren nicht wenige seiner Streiche schuld.

"Hallo mein Schätzchen. Hallo mein Schatz. Hallo Iruka-sensei." Hinata kam gleich zu ihnen gelaufen und lächelte alle drei lieb an, während sie die Einkäufe beiseite stellte und ihrer Tochter über die Haare strich, was das Mädchen mit geschlossenen Augen genoss und sogar einen Moment endlich stillhielt, was Iruka innerlich aufatmen ließ.

"Na was macht ihr denn Feines hier draußen?", fragte die Schwarzhaarige gleich weiter und wollte Boruto ebenfalls so begrüßen, aber der wich ihrer Hand nur aus, wusste es Iruka doch nur zu gut, dass er es nicht mochte, wenn seine Mutter an seinen "coolen" Haaren herumfummelte, wie er es immer nannte.

"Onkel Ruka erzählt uns eine Geschichte!", meinte Himawari fröhlich und stieß sich noch einmal kräftig hoch, was den Lehrer wieder die Gesichtszüge entgleiten ließ. Dann jedoch rutschte sie etwas zurück und wurde traurig.

"Aber sie ist so traurig." Dabei sah sie ihre Mutter mit großen Augen an und verzog etwas ihren Mund, indem sie ihre Unterlippe vorschob.

"Oh, was ist das denn für eine Gesichte?" Nun blinzelte die Frau etwas überrascht. Iruka interpretierte es so, dass sie wohl nicht verstand, warum er den Kindern gerade eine traurige Gesichte an so einem schönen Tag erzählte.

"Onkel Kashi ist in ihr verschwunden." Deutlich war die Trauer in der zarten Stimme des Mädchens zu hören. Hinata schien sofort zu verstehen und legte einen traurigen Blick auf, den sie gleich kurz Iruka schenkte. Offensichtlich tat es ihr leid, dass alte Wunden aufgefrischt wurden. Jeder wusste von dem Drama zwischen dem Akademieleher und dem Kopierninja, es war eine Geschichte, die sich schnell in ihrem Freundeskreis rumgesprochen hatte. Aber Iruka wollte da nicht weiter dran denken, es brachte nur komische Gedanken hervor.

Es war schließlich schon einige Jahre her und es war ja alles in Ordnung.

Hinata jedoch hatte einen besorgten Blick drauf. Iruka nahm ihr jedoch die Sorge direkt wieder mit einem seines typischen Lächeln ab, was die Frau gleich erwidern musste. Über die Jahre haben auch Iruka und Hinata sich blind zu verstehen gelernt. Was doch alles so passierte. Iruka fand es irgendwie richtig schön mit seinen damaligen ersten Schülern so befreundet zu sein. Nicht jeder Lehrer hatte so einen Draht zu seiner Klasse. Aber wahrscheinlich lag es eher daran, dass er mit Naruto eine Beziehung ähnlich wie Brüder sie zueinander hatten pflegte und er so in seinen Freundeskreis mit hineingezogen wurde. Es hatte sich für den Mann erst merkwürdig angefühlt, war er doch viel älter als sie, doch jetzt spielte das Alter einfach keine Rolle mehr. Leider wurde er durch Boruto, der sich nun auch zu Wort meldete in seinen Gedanken unterbrochen.
 

"Die Geschichte ist auch noch nicht zuende Mama. Onkel Iruka hat mitten in der Erzählung innegehalten, als ihr rein kamt.", meinte schließlich Boruto und streckte seinen Kopf ganz hinter die Veranda hervor. Erst jetzt viel Iruka auf, dass der Junge etwas bockig wirkte, hatte ihm die Unterbrechung der Geschichte wohl doch nicht so gefallen. Ja, das hatte der Junge auch von seinem Vater. Naruto hatte früher auch immer gerne Geschichten gelauscht und mochte es überhaupt nicht, wenn sie halbfertig stehen blieben. Wie oft hatte Iruka ihn früher versucht dazu zu überreden mal ein gutes Buch zu lesen. Der Junge hatte daran aber leider kein Interesse gehabt. Naja, ein Gutes hatte es. Kakashis spätere Versuche ihm seine Icha Icha Reihe nahezubringen waren ebenfalls gescheitert. Iruka musste wieder schmunzeln. Wie der Jounin damals geguckt hatte, als ihm Naruto bei allem Respekt gegenüber Jiraya gesagt hatte, dass die Bücher langweilig waren und sie eher zur Folter eingesetzt werden sollten. Es war ein Bild für die Götter gewesen.

"Na dann, werde ich mal nicht weiter stören." Mit einem Lachen stand Hinata auf und ging ebenfalls in Irukas Küche.

Von dort konnte der Lehrer noch deutlich die Stimme von Sakura hören, wie sie Sarada offensichtlich fragte, ob sie die Geschichte auch noch zuende hören wollte, diese verneinte es jedoch und meinte sie sei nicht so ein Kind wie Boruto. Der so kindisch war, wie sein Vater. Iruka seufzte und Boruto der das offensichtlich auch gehört hatte, streckte seine Zunge in Richtung Küche.

Auch wenn es jetzt vielleicht nicht so aussah, die beiden waren gute Freunde, meistens jedenfalls. vielleicht würden sie auch mal mehr werden, wer weiß. Iruka grinste schief.

"Onkel Ruka! Erzähl zuende!", bettelte plötzlich Himawari mit ihren großen flehenden Augen.

Überrascht hatte der Lehrer sie angesehen. Als er sich dann aber noch Borutos abwartenden Blick gewahr wurde, strich er sich einmal lächelnd über den Nasenrücken.

"Naja, wo war ich stehen geblieben?", überlegend strich er sich schließlich einmal mit dem Zeigefingerüber über die Unterlippe und sah zur Seite. Er musste gerade erst einmal seine Gedanken sortieren, die Unterbrechung hatte ihn nun leider etwas aus der Bahn geworfen.
 

"Onkel Kashi ist verschwinden und du bist ohnmächtig geworden.", half ihm aber schnell das kleine Mädchen aus, während ihre Augen gefühlt noch größer wurden und ihr die Spannung ins Gesicht geschrieben war.

"Ach ja genau." Er lächelte und bedankte sich bei ihr.

"Ich bin erst ein paar Stunden später wieder aufgewacht. Nicht viele, vielleicht drei oder so, ich weiß es nicht mehr genau, aber da lag ich schon im Krankenhaus.", erklärte er.

"Hat Tsunade obaa-chan dich geheilt?" Das aufgeregte schwarzhaarige Knäul in seinem Schoß war so plötzlich wieder bei der Geschichte, dass sich Iruka regelrecht überfahren fühlte. Diese Kinder konnten echt einfach unglaublich schnell von einer zur anderen Gemütslage wechseln. Es wirkte beinahe so, als hätte niemals eine Unterbrechung stattgefunden.

"Ja hat sie. Sie hat mich auch vor den Sturz, als ich ohnmächtig wurde bewahrt.", beantwortete er ihr die Frage und Lächelte dennoch ruhig. Das war eines seiner großen Talente mit dem Umgang mit Kindern, er konnte einfach mit ihrer sprunghaften Art gut umgehen und eine Sache, die ihm auch immer wieder Pluspunkte bei jedem Kind gab, war die, dass er ihre Worte ernst nahm. Viele Erwachsene nahmen Kinderworte nicht ernst und vergaßen dabei, dass die Kinder nicht so denken, wie sie und es wirklich ernst meinten. Oft hatte sich der Lehrer dort das Lachen verkneifen müssen, da es meist so süß war, wie sie etwas mit vollem Ernst sagten, was aber der reinen Fantasie entsprungen war und niemals funktionieren würde. Wobei, es gab auch Ausnahmen. Man nehme Naruto. Der Junge hatte es immer heraus posaunt, dass er einmal Hokage sein würde. Viele haben daran niemals geglaubt, Iruka hatte seine Worte aber ernst genommen und an ihn geglaubt. Tja, in jedem Kinderwort steckte doch auch etwas Wahrheit. Er musste wieder lächeln.

"Wenn ich groß bin will ich mal genau so stark wie sie werden!", posaunte das kleine Mädchen schließlich laut heraus.
 

"Wolltest du nicht so werden wie deine Mutter?" Iruka musste lachen.

"Ja, wie Mama will ich auch werden!" Der Lehrer dacht kurz über die Kombination von einer wild um sich schlagenden Tsunade im Hyuga Style nach. Irgendwie würde das sehr gefährlich werden, wenn man mal daran dachte, wie die 69 Schläge Technik mit der Kraft von Tsunade kombiniert wirken würde.

Himawaris zukünftige Opfer tun ihr jetzt schon leid.

Sie würde denen mit Sicherheit all ihre Chakrapunkte aus dem Körper herausschlagen. Sein Lächeln verzog sich leicht, als hätte er auf etwas bitteres gebissen, ging dann aber auf ihre Zukunftsplanung ein.

"Na, dann hast du aber ein großes Ziel. Ich wette aber, wenn du dich bemühst und immer fleißig trainierst, schaffst du das mit Sicherheit, dann wirst du richtig stark." Seine Worte mit seinen Händen unterstützend strubbelte er dem Mädchen schließlich durch die Haare, worauf sie lachte. "Aber Onkel Ruka, ich bin doch schon stark!", brachte sie unter Lachen hervor.
 

"Ich meine, dann wirst du noch stärker, die stärkste von allen.", korrigierte er sich und könnte schwören er konnte etwas vorfreudig motiviertes in den Augen der kleinen Uzumaki lesen. "Ja, und dann werde ich Hokage wie sie oder Papa!" Auf den Kommentar jedoch schnaubte Boruto nur trocken.

"Wer will schon der Hokage sein, das ist nur ein oller Titel, außerdem sitzt man da nur rum und macht irgendwelchen billigen Papierkram. Was soll das schon für eine Stärke sein...." Irukas Kopf war direkt wie der von Himawari zu dem Jungen geruckt. Deutlich konnte er leichte Enttäuschung im Gesicht das Jungen sehen. Eigentlich hatte er sich erst richtig gefreut, dass sein Vater zum Oberhaupt des Dorfes gewählt geworden war, hatte sogar richtig damit angegeben. Jedoch seit Naruto die Vorbereitungen tätigen musste, um sein Amt anzutreten, hatte er seine Meinung anscheinend geändert. Der Lehrer konnte auch schon ahnen woran es lag. Sein Vater hatte im Moment nicht mehr so viel Zeit für ihn, wie früher, aber das würde der Junge schon noch irgendwann verstehen. Leider waren Kinder in dem Alter immer noch gut ichbezogen und achteten nicht so sehr auf Andere.

"Boruto, Hokage sein ist eine sehr schwere Aufgabe und ist mit viel Verantwortung verbunden. Stärke erreicht man nicht nur auf dem Weg des Trainings, man kann in vielerlei Dingen stark werden. Körperlich sowie Geistig. Dein Vater wird die Stütze des ganzen Dorfes sein. Er ist helfende sowie richtende Hand. Ohne den Hokage würde es lange nicht so friedlich sein wie jetzt. Dein Vater ist sehr stark und diese Stärke zeigt er nicht nur durch seine körperliche Kraft, nein. Er lenkt und leitet alles, ist das Kernrad der Uhr und alle folgen ihm. Auch ist er eine Person, die von allen anerkannt und respektiert wird. Noch dazu hat dein Vater viel erlebt und ohne ihn und seinem sturen Kopf wären wir niemals so weit gekommen. Es gibt echt niemand besseren für diesen Platz."
 

Iruka hatte deutlich die Sturheit Narutos erkennen können, die sich in Boruto wiederspiegelte. Der Junge tat nun so, als würde er auf seiner Meinung beharren, aber aus seinen Kenntnissen als Lehrer wusste er, dass er den Jungen schon gekriegt hatte. Er würde nun nicht mehr so schlecht über den Job seines Vaters denken. Naruto hatte das außerdem auch nicht verdient, hatte er doch jahrelang darauf hingearbeitet und war nun an seinem Ziel angekommen. Er wurde vor etwas mehr als einem Monat zum Hokage ernannt und hatte sein Amt schließlich angetreten. Das heute sollte die Feier im kleinen Kreis zu seiner Ernennung sein. Sie wollten einen schönen Tag miteinander verbringen und es genießen, schließlich kam nun viel Arbeit auf den neuen Hokage zu und wer weiß, wann sie wieder einmal so zusammensitzen konnten. Leider würde Kakashi nicht dabei sein können. Er hätte sicher gerne bei ihnen gesessen, da war sich der Lehrer sehr sicher. Noch ehe ihn aber die Trauer wieder einnehmen konnte, riss ihn der kleine Uzumaki wieder ins Hier und Jetzt.

"Erzähl lieber weiter, das interessiert mich mehr.", brummte der Junge und lehnte sich wieder auf die Wiese zurück, während seine Augen auf dem Lehrer lagen, die Narutos so ähnlich waren.

Iruka grinste nur schief, entschloss sich dann aber seine Geschichte weiterzuerzählen.

"Nun ja, wirklich viel ist nicht mehr passiert. Ich habe natürlich sofort nach Kakashi gefragt, aber die Ärzte konnten mir nichts sagen. Ich wollte natürlich sofort losstürmen, um nach ihm zu suchen, aber sie ließen mich nicht aus dem Krankenhaus. Erst als euer Vater, Sakura und Yamato mit Sai mich besuchen kamen, konnte ich in ihren Blicken sehen, dass das Schlimmste eingetroffen war, was ich mir vorstellen konnte. Kakashi war wirklich nicht mehr da."

Iruka blickte mit traurigem Blick auf Himawari, die regelrecht mit ihm mittrauerte und das obwohl sie noch so jung war. Tränen sammelten sich in ihren Augen, wodurch Iruka aber gleich wieder lächelte. Er wollte das Mädchen nicht traurig machen. Es machte sich dennoch ein ziehendes Gefühl in seiner Brust breit. Um nicht doch noch selber eine Träne zu vergießen, blickte er geradeaus auf den Zaun. Leider stellte sich dies als Fehler heraus. Denn sehr schnell fingen die schönen Sonnenblumen seinen Blick ein und er musste seine Augen schließen, um nicht wirklich zu weinen. Die Erinnerung schmerzte ihn trotz dass sie schon so lange her war immer noch sehr. Immer wenn er an den Moment dieser Erkenntnis dachte, konnte er seinen damaligen Schmerz beinahe wieder spüren. Er hatte sich einfach so zerrissen gefühlt, als wäre ihm eine Hälfte seines Herzens geklaut worden.
 

"Naja, ..." Er seufzte um wenigstens etwas der Trauer loszuwerden

"Es ging mir sehr schlecht. Sie hatten mich zwingen müssen etwas zu essen, immerhin hatte ich einen hohen Chakraverbrauch gehabt, da ich alles aufgewandt hatte, was ich noch zu bieten hatte, um dem Trottel zu verfolgen. Schließlich haben sie es dann doch hinbekommen, dass ich die nötigen Stoffe bekam, damit sich mein Körper regenerieren konnte. Essen ist schließlich bei hohem Chakraverbrauch sehr wichtig, um den Körperhaushalt wieder aufzufüllen. Trotzdem half es mir nicht über den Verlust hinweg. Es war einfach so, als wäre eine Hälfte von mir nicht mehr da. Auch wenn er mich immer irgendwie aufgeregt hatte, ich habe ihn letztendlich doch geliebt." Als Iruka nach den Worten seine Augen wieder öffnete und Boruto ansah, grinste der ihn schief an, als habe er etwas im Gesicht oder so.

Himawari wurde leicht unruhig in seinem Schoß und sah ihn auch mit ihren großen Kulleraugen an, als würde sie irgendetwas erwarten, vielleicht den Weihnachtsmann, ... im Sommer... in Gai-Format mit Badehose und ... weißeingekremter Nase.
 

Vielleicht hörten die beiden ihm ja einfach nur gespannt zu, immerhin schüttete er gerade zwei kleinen Kindern sein Herz aus. Warum machte er das überhaupt? Innerlich klatschte er sich eine Hand gegen die Stirn. Er war definitiv schon viel zu lange alleine. Aber ja, ihm fehlte der Jounin sehr. Es war hier so ruhig, mal abgesehen von heute und Narutos Spontanbesuchen, die er immer noch beibehalten hatte. Dennoch, ohne Kakashi war es irgendwie nicht das Gleiche, aber es war eben nötig gewesen, dass ...

"Hast?" Kam auf einmal die Frage von Boruto, der ihn immer noch angrinste und ihn so in seinen Gedanken unterbrach.

Erst blinzelte Iruka verwirrt, doch dann verstand er, was der Junge meinte.

"Naja, 'hast' ist das falsche Wort ... 'immer noch' ist wohl das Passendere und am Ende muss noch ein 'sehr' gehangen werden.", druckste der Lehrer schließlich herum, wobei er eine leichte Röte auf seinem Gesicht nicht vermeiden konnte. Das würde sich aber bestimmt auch echt nie bei ihm ändern.

"Und das heißt?", stocherte der freche Junge weiter nach.

"Nun ja ... ich liebe ihn immer noch sehr ..." Verlegen strich sich Iruka über den Nasenrücken, als könnte er so die stärker werdende Röte aus seinem Gesicht streichen. Leider wusste er, dass es nicht viel half, weshalb er ein verlegendes Grinsen auflegte. Er wusste nicht, warum es ihm immer noch peinlich war es auszusprechen, musste sich wohl in ihm festgesetzt haben.
 

"Hast du es sehr bereut es ihm damals nicht gesagt zu haben?", fragte der breitgrinsende Junge, dessen Grinsen von jetzt auf gleich verschwand und purem Ernst Platz machte. Dennoch blieb ein verräterisches glitzern in dem Blau seiner Augen zurück. Iruka jedoch dachte daran, wie er sich gefühlt hatte, als ihm dieser Fakt bewusst geworden war und sprach seine Gedanken schließlich laut aus.

"Ja, ich habe mir schreckliche Vorwürfe gemacht." Dabei senkte er seinen Kopf und verzog seinen Mund leicht, als könnte er so die Trauer, die sich in ihm hochkämpfte wieder niederringen.

"Wie oft würdest du es ihm heute sagen?", kam aber gleich schon die nächste Frage des Jungen aus heiterem Himmel. Irukas Gemüt war nun aber so aufgewühlt, dass er direkt drauf einging.

"Oft genug, jedenfalls würde ich es nicht mehr zurück halten. Nie mehr!" Sein eben noch verzogenes Gesicht erhellte sich wieder etwas, wodurch sich aber seine Entschlossenheit deutlich zeigte. Dennoch fragte er sich innerlich, warum er das Gespräch mit dem Knirps überhaupt führte.

Dann jedoch bekam er die Antwort auf diese Frage.
 

"Na dann habe ich ja etwas worauf ich mich freuen kann." Iruka zuckte erschrocken mit einem recht unmännlichen Geräusch zusammen, als er ruckartig von hinten umarmt wurde. Die dunkle, jedoch so sanfte Stimme, die diese Worte gesprochen hatte und aus der man sogar noch das Grinsen hatte hören können, jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Niemals würde er sie vergessen und niemals würde er sie wieder missen wollen.
 

"Würdest du es auch jetzt noch einmal für mich sagen?" Auf einmal spürte er etwas schweres auf seiner Schultern und konnte aus dem Augenwinkel einen Kopf ausmachen, der leicht schief lag und ihn liebevoll angrinste, während sich die Arme um seine Brust fester zogen und ihn gegen einen warmen großen Körper zogen.

Iruka kroch nun die restliche Röte ins Gesicht, die er bis jetzt noch hatte zurückhalten können. Mit erschrockenen Blick sah er in das gerade zur gleichen Zeit unendlich geliebte, aber auch verärgernde Gesicht Kakashis. Seines geliebten Trottels. Eine kurze Sekunde verstrich, in der Iruka das Gefühl hatte, dass sein Körper gerade einfach alles in sich aufsaugte, was ihm der Jounin gerade gab, doch dann wurde er sich der Situation gewahr.

Er sagte nichts, sondern schaute nur mürrisch drein, worauf der Jounin gleich nur fragend die Augen öffnete und ihn verwundert bedachte, weil er wohl eine Reaktion des Lehrers erwartet hatte.

Die Kinder lachten auf einmal lauthals los. Für sie hatte das wohl nur zu komisch ausgesehen. Das Lachen der Kinder holte den Lehrer schließlich auch aus seiner leicht mürrischen Starre heraus, weshalb er seine Augen von dem Jounin abriss und jeden der beiden kleinen Uzumakis einmal mit strafenden Blick bedachte.

"Ihr habt gewusst, dass er da war oder?", kam nur die trockene Frage über seine Lippen. Wieder wanderten seine Augen von der wild nickenden und breit grinsenden Himawari bis hin zu dem frech lachenden Boruto, der seine Arme wie sein Vater hinter den Kopf verschränkt hatte.

"Kriege ich denn keine Begrüßung?", schmollte auf einmal der Jounin los und zog spielerisch eine Schnute.

"Lauscher bekommen keine." Nach der Aussage schnipste Iruka dem Mann strafend mit dem Zeigefinger gegen die Nase.
 

"Au. Das ist gemein, du hast gerade so etwas schönes gesagt, da wollte ich dich nicht unterbrechen.", beschwerte sich der Silberhaarige und wirkte etwas geknickt, während er sich die Nase rieb.

"ONKEL KASHI!", quietschte auf einmal Himawari los und schob sich unter Irukas Arm hervor, nur um den Silberhaarigen zu begrüßen, der ihre Umarmung gleich erwiderte. Es hatte beinahe so gewirkt, als habe das kleine Mädchen endlich ihrem Drang nachgehen können. Erst jetzt war Iruka auch das Hibbelige aufgefallen, was sie gerade während Borutos Fragerunde an den Tag gelegt hatte. Wie als hatte sie nur auf den Startschuss gewartet. Warum war ihm das nicht vorher schon aufgefallen? Innerlich seufzte er. Die Geschichte hatte ihn wohl selber zu sehr mitgerissen.
 

"Hallo Vogelscheuchen-sensei!", kam es gleich frech von Boruto. "Hallo ihr zwei. Mensch seid ihr gewachsen, besonders du Himawari. Bald hast du wohl deinen Bruder ein. Der wird wahrscheinlich eh so ein Zwerg bleiben wie sein Vater, vielleicht auch noch kleiner. Selbst Iruka ist größer als er.", brachte der Jounin lachend hervor, kassierte dafür aber jedoch gleich den nächsten Schnipser des Lehrers.

"Was soll das denn heißen?", murrte Iruka.

"Ja genau, was soll das denn heißen? Zumindest komme ich nicht immer und überall zu spät." Boruto stand mittlerweile breitbeinig vor den zwei Männern und deutete empört auf den Silberhaarigen, der sich erneut die Nase rieb. Diese Position erinnerte ihn doch stark an Naruto, der genau so leicht empört aus der Haut gefahren war, wenn man irgendwas an ihm angezweifelt hatte. In dem Moment kamen Sasuke und Naruto ins Wohnzimmer.

Beide Hausbesitzer drehten sich sofort um, als sie die beiden immerwährenden besten Freunde und zugleich auch besten Feinde sahen. Bei den Beiden stimmte ein Sprichwort wirklich.

Wer solch einen Freund hat brauchte keinen Feind mehr. Trotzdem würden sie immer durch Dick und Dünn gehen. Es war zwar ein harter Kampf gewesen Sasuke endlich den richtigen Weg zu zeigen, aber es hatte sich ja schließlich gelohnt.
 

"Na ist die Überraschung geglückt?", fragte Naruto mit einem breiten Grinsen.

"Nicht so wie ich wollte.", brummte Kakashi etwas wehleidig.

"Du hast mir einen Schrecken eingejagt.", beschwerte sich schließlich der Lehrer und verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust.

"Ja, das war ja auch geplant aber ich dachte ..." Kakashi sah etwas enttäuscht auf seine Fingerspitzen seiner Zeigefinger, während er sie vor seinem Gesicht aneinander tippen ließ.

"Hattest du gedacht, ich würde dir nach dem Monat, in dem du mich hier alleine hast sitzen lassen, um den Hals fallen und mit dir knutschend über die Wiese rollen?" Iruka hatte seinen Kopf zu ihm gedreht und hob eine Augenbraue an, während er den Silberhaarigen mit beleidigten Blick maß. Iruka wusste genau, was der Kerl vor ihm nun wieder dachte, stand es doch regelrecht in seinen Augen geschrieben. Mit den Jahren hatte er den Kerl einfach zu gut lesen gelernt. Natürlich malte er es sich gerade bildlich aus, wie sie dies tun würden.

"Ist doch keine schlechte Vorstellung oder?" Kakashi grinste einfach nur schief und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Der Braunhaarige hatte derweil versucht so lange wie möglich den beleidigten zu spielen, konnte es aber nicht länger aushalten. Ihm hatte sein Partner gefehlt und das wirklich sehr. Er ist hier alleine fast verrückt geworden. Sie waren schon lange nicht mehr so lange getrennt gewesen, mal ein paar Tage oder eine Woche war normal, aber nicht einen ganzen verdammten Monat.
 

"Trottel." Mit diesem Einwortsatz zog er den nun total überrascht dreinblickenden Silberhaarigen zu sich heran. Noch in der gleichen Bewegung zog er ihm wie einstudiert die Maske herunter, nur um ihm einen vielsagenden Kuss zu schenken. Ganz sanft und genießend verinnerlichte er das langersehnte Gefühl. Seine Augen hatte er dabei geschlossen, um sich ganz auf das Gefühl konzentrieren zu können, ohne sich der Blicke der Anwesenden gewahr zu werden. Darauf wollte er in diesem Moment einfach nicht achten. Sein Bedürfnis dem Mann, den er wirklich über alles liebte nahe zu sein, war nun viel größer. Auch das Schamgefühl, welches die Röte auf seine Wangen trieb und eine Party feiern ließ, ignorierte er vollkommen. selbst die Anwesenheit der Kinder hielt ihn nicht davon ab. Hatte der Jounin doch oft auch schon keinen Halt davor gemacht. Ein Monat war jedenfalls eindeutig viel zu lange. Als Kakashi jedoch mit einer Zunge über seine Unterlippe fuhr, ließ Iruka von ihm ab.

Wehleidig sah der Mann auf den Lehrer, der nun das Gefühl hatte vor Blut in seinem Kopf wie ein Springbrunnen zu sprudeln. Ihre Blicke lagen aufeinander und wieder konnte Iruka lesen, was Kakashi dachte.
 

"Später." brummte Iruka so leise, dass nur sein Partner es verstehen konnte. Er hatte dabei darauf geachtet, dass die Kinder es wohl eher als Räuspern interpretiert haben. Kakashi jedoch verstand es deutlich, was sich auf seinem Gesicht auch gleich zeigte, denn er grinste breit wie ein Honigkuchenpferd. Boruto sowie Himawari verzogen das Gesicht. Wie aus einem Munde erscholl ein lautes "Ihh! Küssen, bah!" im Chor, während Boruto die Männer nur anguckte und Himawari schließlich aus Kakashis Armen sprang, um ihren Vater zu begrüßen. Keine Sekunde später folgte auch schon der Junge seiner Schwester, so als habe er sich auch dazu entschlossen lieber die Flucht anzutreten. Für die Kinder war Küssen noch unvorstellbar. Iruka kannte doch die Abneigung in diesem Alter zu genau. Irgendwann würden sie auch noch einmal dahin kommen. Sie werden daran auch noch einmal Gefallen finden, aber das würde noch lange Zeit haben. Der kleinen Uzumakis mit den Augen folgend, fiel Iruka aber auch gleich etwas auf. Naruto hatte ein hinterhältiges Grinsen auf den Lippen. Der Lehrer wusste nur zu genau, was nun kommen würde. Dafür kannte er den Blondschopf zu gut. Er würde nun wieder seine eigenen Kinder ärgern, tat er das doch einfach zu gerne.
 

"Soll ich euch auch einmal einen dicken Schmatzer geben?" Dabei spitzte Naruto seine Lippen, was echt gruselig aussah und Boruto sowie Himawari verzogen entsetzt das Gesicht. Himawari war schlau und rannte gleich quietschend, aber lachend in die Küche, als ihr der frischgebackene Hokage langsam in der Hocke mit dem komischen Kussgesicht hinterher lief. Aus der Küche konnte man plötzlich nur das Lachen von Sakura hören und Narutos gespielte entsetzte Worte.

"Oh nein! Die Mama, ahhh! Gegen sie kann ich nichts ausrichten, sie ist zu stark!" Dann verstummten Narutos gespielte entsetzte Laute. Nur das Kinderlachen war noch zu hören. Keine Minute später kam Naruto wieder aus die Küche herausgelaufen und hatte einen dicken Lippenstiftschmatzer auf der Wange, sowie auf den Lippen, dennoch grinste er zufrieden. Mit seinem Ärmel rieb er sich schließlich den Lippenstift von der Wange, zumindest versuchte er es. Leider machte er es aber nur noch schlimmer. Als er jedoch Boruto erblickte, der immer noch zwischen den anderen Männern stand, verzog er gleich wieder das Gesicht zu einer Kussfratze und wollte einen Schritt auf seinen jungen zu tun. Leider sah das Gesicht mit dem Schmierfleck auf der Wange und den ebenfalls leicht roten Lippen einfach zu dämlich aus und Borutos trockener Kommentar hielt ihn noch dazu davon ab.
 

"Als ob ich das machen würde ..." Boruto sah seinen Vater nur mit vielsagendem monoton, dennoch leicht warnenden Blick an und hatte dabei die Arme vor der Brust verschränkt. Er wirkte in dem Moment wie eine Miniaturausgabe von Sasuke früher in blond. Als Naruto dann seinen besten Freund mit dem Gesicht ansah, hätte Iruka beinahe laut loslachen können. Sasuke sah ihn mit finsterem Blick an und verzog nicht einmal den Mundwinkel, als er die warnenden Worte aussprach.

"Das glaubst du doch wohl selber nicht .... Zweimal in meinem Leben hat gereicht." Sofort verzog sich Narutos Gesicht entsetzt und er schimpfte los, während er eine Faust in der Luft hin und her schwenkte.

"Als ob ich dir sowas kostbares schenken würde! Das früher waren alles nur Unfälle! Hörst du! Unfälle!"
 

Sasuke schnaubte nur deutlich hörbar und ging mit dem Wort "Dobe." auf dem sofort ein "Teme." folgte, in die Küche, wo ihn wohl gleich seine Tochter begrüßen musste, da ihre fröhliche Stimme aus dem Raum zu hören war. Sasuke war immerhin mit Naruto den letzten Monat zusammen unterwegs gewesen. Sie mussten wohl Kakashi bei den letzten Formalitäten zum Abdanken beim Daimyo abgeholt haben, um Iruka so zu Überraschen. Eigentlich hatten sie gedacht, dass Kakashi länger brauchen würde, war doch die Nachricht gekommen, dass er sich wohl um ein oder zwei Tage verspäten würde. Sie hatten jedenfalls letzte Erledigungen tätigen müssen, um Naruto letztendlich überall als Hokage zu vermitteln, anerkennen zu lassen und Kakashi als ehemaligen Hokage an den wichtigen Amtsstellen abzulösen. Dafür war leider persönliches Erscheinen notwendig. Sie hatten sich dann wohl spontan gedacht, dass sie ihren alten Sensei einfach mal mitnehmen würden. Zu Irukas Glück, denn er freute sich wirklich sehr darüber, dass er nun bei ihrem kleinen Fest dabei sein konnte, hatte er doch in den letzten zwei Jahren wenig Zeit gehabt.
 

Iruka hatte es damals nicht glauben können. Kurz nachdem der Krieg vorbeigewesen war, war sein Geliebter tatsächlich zum Hokage ernannt worden. Irgendwie war er schon stolz darauf, auch wenn es hieß, dass Kakashi weniger Zeit hatte. Iruka wusste es heute noch nicht, wie der Kerl es ab und an geschafft hatte sich während seiner Arbeit davonzuschleichen, um ihm einen Besuch abzustatten und wer weiß was mit ihm anzu ... NEIN! Daran sollte er jetzt lieber nicht denken.

Der Lehrer beschloss sich in diesem Moment lieber seine Aufmerksamkeit nicht auf solch schlüpfrige Gedanken zu verschwenden, sonst würde er hier gleich mit einem kleinen Problemchen sitzen.

Schnell fanden seine Augen ihren Weg zu den beiden Uzumakis, sehr wohl Kakashis wissenden Blick ignorierend, als hätte er gerochen, was er gerade dachte. Das Grinsen, das der Jounin draufhatte brauchte er nicht zu sehen. er spürte es schon regelrecht. Der Lehrer wusste doch nur zu genau, was der Jounin schon wieder dachte. Perversling!
 

Naruto jedenfalls ging auf einmal zu seinem Sohn und hielt ihm die Faust hin. Es dauerte nicht lange, da musste sein eben noch mürrisch dreinblickender Junge grinsen und stieß die Faust seines Vaters mit seiner eigenen an. Kurz darauf wandte sich Naruto an die beiden Männer. "Iruka-sensei, Kakashi-sensei. Wir lassen euch mal alleine und fragen unsere holden Damen, ob wir helfen können." Während Naruto mit zusammengekniffenen Augen breit grinste und schließlich in die Küche verschwand, rollte seine Miniaturausgabe nur mit den Augen und stiefelte ihm hinterher. Keine paar Sekunden später blieben die beiden Älteren alleine zurück. Anscheinend wollten sie ihnen den kurzen Augenblick der Zweisamkeit gönnen. Natürlich nutzten sie den geschenkten Moment gleich aus.

"Ich habe dich vermisst.", meinte der ehemalige sechste Hokage mit einem ruhigen Ton, während er den Lehrer etwas zu sich zog und seine Arme um seinen Bauch legte, damit er sich wieder von hinten an ihn kuscheln konnte. Seinen Kopf auf Irukas schultern legend, seufzte der Silberhaarige und schloss die Augen genießerisch.

"Ich dich doch auch." Damit hob Iruka mit einem sanften Lächeln auf den Lippen seinen Arm und drückte Kakashis Kopf etwas enger an seinen, während er eine Hand an die des Silberhaarigen legte. "Es war so leer hier ohne dich.", ergänzte der Lehrer schließlich, worauf Kakashi aber verwundert zu sein schien.

"Aber du hast doch meine Ninken, auch wenn sie mittlerweile sehr alt sind. Außerdem hast deine eigenen zwei." Aus dem Augenwinkel heraus konnte Iruka den Blick Kakashis erhaschen, der abwarten, aber nicht auf ihn, sondern auf den Garten gerichtet war. Iruka musste leicht lachen.
 

"Das alter hält Shiba aber nicht davon ab meiner Hana ständig imponieren zu wollen."

"Hey! Was lange währt, wird endlich gut." Iruka musste nach der Aussage von Kakashi etwas lauter lachen, wusste er doch zu genau, worauf er anspielte.

"Irgendwie erinnert mich das an dich, nur du hast nicht versucht mir zu imponieren.", bemerkte er schließlich laut und drehte seinen Kopf zu dem Jounin, der seinen wieder von Irukas Schultern nahm.

"Sollte ich?" Mit einem breiten Grinsen blickte ihn Kakashi verspielt an, was deutlich mehr versprach, wenn Iruka ja sagen würde. Der Lehrer jedoch traute dem Jounin sämtlichen Mist zu, weshalb er lieber ablehnte.

"Nein danke und wehe du fängst jetzt hier einen Balztanz an."

Darauf musste Kakashi lachen und rückte wieder näher an Iruka, der gleich mit einstieg.

"Hmm, wäre sicher sehr amüsant. Würde es dich den in irgendeiner Ausführungsweise anmachen?" Kakashi sah dabei vielsagend auf den Lehrer, der einmal kurz schluckte, als die Bilder von einem lächerlichen Affentanz, langsam zu einem immer erotischer werdenden Tanz abwichen. Plötzlich musste er einmal tief Luft holen. Seine Fantasy war grausam. Das war eindeutig eine seiner Schwachstellen, bei der Kakashi ihn immer triezen konnte. Warum musste er sich auch alles immer bildlich vorstellen?

"Maa, Iruka. Ich entnehme mal deiner Reaktion ein ja, aber nur für einen spezifischen Tanz. Vielleicht mache ich das ja mal." Kakashi zwinkerte seinem Freund zu, der gleich zwischen den Tomaten im Garten nicht mehr auffallen würde.
 

"Als ob. Du machst eh nur Witze.", versuchte sich der Lehrer irgendwie aus der Situation herauszureden, wusste jedoch zu genau, wenn der Jounin etwas machen wollte, dann machte er es auch.

"Du kennst mich zu gut, aber bedenke. Oft wird ein wahres Wort nur im Scherz gesagt.", belehrte ihn der Jounin und Iruka musste ihm recht geben, jedoch fragte er sich eine Sache noch heute.

"Für mich ist es immer noch nicht ergründlich, wie ich mich in dich hatte verlieben können." Mit zusammengekniffenen Augen sah Iruka den Mann an, lächelte jedoch schließlich. "Aber was soll man machen. Liebe folgt wohl keiner Logik."

Kakashi grinste nur zur Bestätigung und lehnte sich vor. Iruka erwiderte die Gesten und endlich konnten sie sich einmal, wenn auch leider nur kurz, da sie ja Besuch hatten, Leidenschaftlich küssen, worauf sie einen Monat warten mussten. Sie legten gleich alle angestauten Gefühle in diesen einen Kuss. Besonders Irukas noch immer leichtes aufgewühltes Gemüt wegen der Geschichte, die ihn mit dem Jounin verband, gab dem ganzen Noch etwas mehr Feuer. Er war einfach froh, das alles noch einmal gutgegangen war. Er hatte seinen Kakashi und würde ihn nie wieder hergeben.
 

Nie wieder!
 

Würden sie nun keinen Besuch haben, hätten sie sich sicherlich direkt auf der Veranda vernascht, aber das würde bis heute Abend warten müssen. Was waren schon ein paar Stunden, die konnte man auch noch warten. Ab jetzt würden sie ja genug Zeit miteinander verbringen können.
 

Wenn Iruka so genau darüber nachdachte, hatte es ihnen nicht besser gehen können. Sie waren alle noch am Leben, hatten damals die beinahe Katastrophe in Konoha abgewandt, den Krieg überstanden und alle waren glücklich. Sakura hatte endlich ihren Sasuke bekommen und sogar eine Tochter mit ihm, sogar Naruto war mit Hinata verheiratete und hatte zwei wunderbare Kinder. Auch unter den anderen damaligen Schülern von Iruka sind einige Pärchen zusammen gekommen. Sai, sowie Ino müssten nachher auch noch mit Shikadai vorbeikommen, immerhin gehörte der Junge genauso zu Team 7 wie Yamato, der auch noch vorbeikommen wollte. Auch Tsunade und Shizune mit Genma waren eingeladen worden, natürlich nicht zu vergessen Gai und Kurenai mit ihrer Tochter, eigentlich waren sie alle eingeladen worden. Deshalb hatten sie auch das kleine Dojo vorbereitet, wo sie alle zusammen drin essen würden. Sakura und Hinata hatten nur noch ein paar fehlende Kleinigkeiten vorhin besorgt. Gut, einige Kleinigkeiten.
 

Sogar Meri und ihr Mann würden vorbeikommen. Ja genau, die Frau hatte ihren Fehler eingesehen gehabt und hatte sich für ihr Fehlverhalten entschuldigt. Seit sie ihre Schwere Verletzung überstanden hatte, hatte sie sich nahezu um 180, na gut eher um 100 Grad gedreht. In manchen Dingen war sie unbelehrbar, aber Iruka hatte gelernt mit ihr umzugehen. Außerdem hatte sie kurz nach ihrer Rettung sich in ihren Lebensretter, den damaligen 19 Jährigen Medicnin verliebt. Auch sie waren zusammen und hatten einen Sohn. Sie wollten sogar demnächst noch heiraten. Iruka hätte nie gedacht, dass er diese Frau irgendwann doch noch irgendwie leiden konnte. Aber was sollte er schon machen. Das war eben seine besondere Fähigkeit. Er konnte nicht wirklich hassen, vielleicht mal über eine bestimmte Zeit lang, aber niemals abgrundtief und lange. Dafür gab er zu oft eine zweite Chance.
 

Genau diese zweite Chance war ihm damals nach Kakashis Verschwinden auch gegeben worden und er war niemals dankbarer gewesen als an diesem Tag. Deswegen hatte er auch der Frau eine zweite Chance gegeben, denn er fand, dass es wirklich Personen gab, die eine benötigten. So wie er selber.
 

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So, das war das letzte Kapitel, nächste Woche gibt es noch den Epilog, in dem werden hoffentlich die restlichen offenstehenden Fragen geklärt. Es stimmt mich so traurig, dass die FF ihr Ende findet. :(

Sie ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Es hat mir so viel Spaß gemacht diese Beiden so zu schreiben. Das heißt für mich nur wieder. Rann an den Speck und die nächste kreieren! :)
 

Ich hatte wirklich lange überlegt, ob ich den Epilog mit diesem Kapitel tauschen sollte, aber ganz ehrlich. Ich wollte es doch so herum. ^^ Deswegen wird im Epilog noch einmal an der Stelle weitergeschrieben, wo Kapitel 29 aufhörte. ;)
 

Naja, ich wünsche euch dann mal einen schönen Restsonntag und sage mal, man liest sich. :)
 

Baba

Bongaonga

Epilog

Möp
 

Da ist er nun auch, der Epilog.

.... Ich weiß... für einen Epilog etwas sehr lang, aber ich konnte nicht anders. Das muss man mir verzeihen.^^ Hoffe ich doch zumindest. :P
 

Irgendwie stimmt es mich traurig wieder den letzten Teil einer FF zu posten. T_T Aber es steckt viel Herzblut drin und hat mich manchmal in den Wahnsinn getrieben, wenn ich an einer Stelle nicht weiter kam. Mein Kerl kann davon ein Lied singen, wenn ich ihn wieder auf die Nerven ging. xD
 

Es hat lange gedauert, bis an diese Stelle zu kommen, aber wir haben es schließlich geschafft. 32 Wochen sind vorbei und die FF ist beendet. Ich hoffe doch, dass ihr noch an diesen letzten Teil euren Spaß haben werdet und ich euch nicht den Sonntag versaue. :)
 

So, dann laber ich am Anfang mal nicht so viel rum, das kommt schließlich noch am Ende des Teils. Also dann wünsche ich euch ein letztes Mal bei dieser FF viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Epilog
 

Langsam öffnete er die Augen und konnte nur Schlieren erkennen. Es waren einfach alle Farben und Lichter miteinander vermischt, als hätte man eine Vorschulklasse auf ein großes weißes Leinenlaken losgelassen und das mit sämtlichen Fingerfarben, die einem gerade so einfielen. Dazu hatte er das Gefühl, dass tausend Narutos auf seiner Schädeldecke einen Stepptanz aufgeführt hatten. Sein Schädel dröhnte so dermaßen, dass er glaubte, er würde gleich platzen.
 

Er wagte es nicht einmal sich zu rühren, in der Angst es könnte dadurch noch schlimmer werden. Kurz gesagt, er fühlte sich einfach hundsmiserabel und sehr wahrscheinlich sah er auch so aus.
 

Irgendein Geräusch drang zu ihm durch, was er aber nicht wirklich einordnen konnte. Es hörte sich eher wie ein unkoordiniertes Blubbern an, als hätte er Wasser in den Ohren und irgendwas verrauschte die Verständlichkeit des Geräusches. Es kam ihm aber auf jeden Fall familiär vor.
 

Mehrmals blinzelnd versuchte er irgendwie die Farben und Lichter zu sortieren, die zur Zeit das Bild seiner Umgebung bildeten. Es dauerte eine Weile, bis er es geschafft hatte, dass er ein relativ klares Umfeld erkennen konnte. Sein Geist derweil wurde auch so langsam aus seinem Komatösen Zustand zurück geholt, worauf ihm auch auf einmal ein stechender Schmerz durch seinen Rücken lief. Genau das war auch der Punkt, an dem seine Erinnerungen zurückkamen.

Die Kopfschmerzen mussten vom Kampf gegen Akuma sein, als er ihn am Kopf erwischt hatte. Die Übelkeit, die in ihm hoch kroch, schien eine weitere Folge dessen zu sein. Sie hielt sich jedoch zum Glück in Grenzen.

Erschöpft schloss er wieder die Augen, ignorierte dabei die immerwährenden ähnlich klingenden Laute, die ihm so vor kamen, als würden sie direkt neben ihm entstehen. Manchmal waren diese Laute länger, manchmal kürzer und irgendwie klangen sie nicht so, als wären sie von einer Maschine, nein, sie hörten sich so lebendig an. Das war ihm gerade aber leider egal. Er musste erst einmal seine Gedanken ordnen.
 

Was war nochmal passiert?
 

Sie hatten es aus der Höhle geschafft und hatten die Kinder in Sicherheit bringen können. Langsam versuchte er alles Geschehene abzuarbeiten. Er selber hatte nicht mehr laufen können, nachdem sie sicher gegangen waren, dass niemand in der Höhle zurückgeblieben war. Stück für Stück kehrten immer mehr seiner Erinnerungen zurück und je mehr von ihnen zurückkehrte, desto weniger wollte er sich an sie erinnern.

Sie zeigten ihm, wie er von Kakashi auf den Armen getragen wurde und anschließend mit ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf einen der Dächer der Stadt austauschte. Er hörte noch ganz genau, wie der Silberhaarige ihm sagte, dass er ihn liebte, während ihn ein warmes Gefühl durchlief, das er in dem Moment nicht wirklich hatte beschreiben können. Es war so eine Mischung aus Freude, Geborgenheit, Verlangen, Glück, Unglaube, Verliebtheit und noch vieles mehr gewesen. Es war einfach nur unbeschreiblich schön. Keinen Augenblick später aber lag er aber auf einmal in den Armen Gais, in die ihn Kakashi übergeben hatte und wurde davongetragen. Der Silberhaarige war kurz darauf aus seinem Blickfeld verschwunden.
 

Während er so die Erinnerungen abarbeitete merkte er, wie ganz langsam, aber beständig, ein ihm bekanntes Gefühl in seinem Innern anwuchs und an Intensität gewann, je näher er dem Ende seiner Erinnerungen kam. Er hatte das Gefühl, dass er im Grunde gerade ein Déjà-vu erlebte. Es war genau die gleiche Panik, die er empfunden hatte, als ihm klargeworden war, was Kakashi plante.

In seinen Erinnerungen konnte er sich selber rennen und anschließend auf dem Dach des Hokageturms stehen sehen. Es war ihm, als würde er diese Szene noch einmal erleben. Sie hatte sich so stark in sein Innerstes gebrannt, dass er das Gefühl hatte, sie immer und immer wieder erleben zu müssen. Er erinnerte sich an jedes kleine Detail. Kakashis Blick, der ihm sagte, wie sehr er ihn liebte, aber auch zugleich eine Entschuldigung war, dass es so enden würde. Tsunades Worte, sowie ihre Versuche ihn abzuhalten und zum Schluss die stummen worte Kakashis, die er von seinen Lippen ablesen hatte können.
 

//Ich liebe dich und ich werde immer bei dir sein.//
 

Dieser Anblick hatte sich wirklich in seinen Geist gefressen und würde dort auch für die Ewigkeit verweilen. Nie wieder würde er es vergessen und immer wieder würde sich bei den Gedanken daran das selber Gefühl in seiner Brust breitmachen. Das Gefühl seines zerrissenen Herzens, das in tausende Glassplitter zerbrach. Es war ein unglaublicher Schmerz. Er war mit nichts zu vergleichen, was er jemals an Wunden davongetragen hatte. Er erinnerte sich danach an nichts mehr, außer einer weißen Leere, die sich über seinen Geist gelegt hatte und das Gefühl, als wäre er soeben gestorben. Zerrissen in zwei Teile.
 

Durch die Überwältigung seiner Erinnerungen, spürte er dieses abgrundtiefe Gefühl erneut, nur dass es diesmal präsenter war, da es nicht von der Panik und dem Adrenalin beeinflusst worden war. Wobei er eher eine Mattigkeit verspürte, die ihm dennoch eine Ruhe gab, die eigentlich fehl am Platze war. Dennoch traten langsam Tränen aus seinen geschlossenen Augen und liefen in Bahnen an seinen Schläfen hinab, nur um sich in den Kissenbezug zu graben. Das Kitzeln jeder einzelnen Träne versetzte ihm einen erneuten Stoß eine weitere zu vergießen.
 

Langsam öffnete er die Augen und starrte an die Decke. Die so frustrierend kalte, eintönige und weiße Krankenhausdecke, die er früher schon so oft gesehen und beinahe auswendig gelernt hatte.

Jetzt wurde ihm auch klar, woher diese relative Ruhe kam, die er dennoch verspürte, die eher einem Nebel glich, der sich über sein Gemüt gelegt hatte. Es mussten wohl die Medikamente sein, die er hier im Krankenhaus bekommen hatte, denn er verspürte keinerlei Schmerzen. Tsunade hatte ihm mit Sicherheit schon vorsorglich ein Beruhigungsmittel gegeben, damit er es etwas leichter hatte mit seinen Erinnerungen klarzukommen.
 

"Iruka-sensei? Wie geht es dir?" Da war es wieder das Geräusch, das er vorher wahrgenommen und als lebendig eingestuft hatte. Der Fakt, warum es so lebendig gewirkt hatte, war ihm nun mehr als klargeworden. Es war die Stimme eines Menschen gewesen.
 

Iruka jedoch reagierte nicht. Er fühlte sich nicht imstande dazu und schon gar nicht sah er einen Sinn darin. Naruto konnte gut genug sehen, wie es ihm ging. Ja, die Stimme hatte er längst als die von dem Blondschopf erkannt, der wohl an der Seite seines Bettes stand und reichlich besorgt wirkte. Zumindest hatte er das aus seiner Stimmlage heraushören können. Der Lehrer aber konnte nicht anders als wie ein Toter an die Decke zu starren. Auch als sich Narutos Gesicht in sein Blickfeld schob, zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Das einzige was dem Jungen zeigen musste, dass er doch irgendwie anwesend war, war der Fakt, dass ihm stumm und ungehindert Tränen aus den Augenwinkeln liefen, die sich in die sterile, sowie in standartweiß gehaltenen Bettwäsche verliefen. Er musste für den Jungen so wirken, als habe er sein Leben aufgegeben, als gehörte er schon längst nicht mehr zu den Lebenden. Er ließ einfach nur noch alles uninteressiert an sich vorbeilaufen.
 

Nichts ergab mehr einen Sinn, denn Kakashi war fort.
 

Dies war die einzige Tatsache, die immer wieder in seinen Kopf wiederhallte.
 

Der Jounin hatte sich zum Wohle aller geopfert.
 

"Iruka-sensei!", ertönte es nun lauter neben ihm. Aber auch das versuchte der Lehrer zu ignorieren. Er wollte gerade einfach nicht mehr, wollte einfach nur alleine sein. Dann schob sich Sakuras rosa Haarschopf in sein Blickfeld und die Kunouchi begann ihn direkt zu untersuchen. Auch als sie mit einer kleinen Taschenlampe einmal seine Pupillenreflexe testete, seufzte sie nur resignierend. Deutlich konnte er ihre Diagnose verstehen. "Er ist soweit in Ordnung Naruto, aber er steht unter Schock. Gib ihm noch etwas Zeit."

"Meinst du er wird wieder Sakura-chan?" Pure Sorge war in der Stimme des Jungen zu hören. Iruka wusste, dass er ihm wichtig war, aber er brauchte wirklich gerade Zeit, wobei er auch darin keinen Sinn mehr sah. Was sollte die Zeit schon ändern können. Kakashi war weg.

"Das gilt abzuwarten, immerhin hat er miterlebt, wie Kakashi-sensei... naja, du weißt schon. Sie waren schließlich sehr gute Freunde." Auch die Stimme Sakuras hatte einen traurigen Unterton, der ihm aber gerade reichlich egal war. Auch wenn es ihr nicht gerecht war, immerhin trauerten auch sie um den Silberhaarigen, aber die Worte der Kunouchi machten ihm wieder eines klar.

Sie waren nicht nur gute Freunde gewesen. Sie waren viel mehr als das. Sie haben sich geliebt und Iruka würde dem Trottel niemals sagen können, dass er ihn auch liebte. Genau das war der Punkt, an dem seine Tränen nur noch stärker liefen. Das war auch der Moment, in dem er sich das erste Mal bewegte, seitdem er aufgewacht war. Sein Gesicht verzog sich schmerzhaft, während er langsam seinen Arm hob und ihn über seine gefühlt unmenschlich brennenden Augen legte.
 

Er hatte ihn wirklich verloren ...

Hatte nicht einmal die Gelegenheit genutzt ihm wenigstens endlich zu sagen, dass er ihn auch liebte.
 

Er hatte es einfach komplett vermasselt.
 

Der Kloß in seinem Hals wurde immer größer und ein klägliches Schluchzen verließ seine Kehle.

Sofort spürte er eine Hand, die sich auf seine Schultern legte und ihm so versuchte Trost zu spenden. Erst als Iruka seine Hand von seinen Augen nahm, erblickte er Yamatos traurigen, aber verstehenden Blick.

Der Lehrer hatte so oder so schon eine Weile das Gefühl gehabt, der Holzformer wusste mehr, als er vorgab, immerhin war er oft mit Kakashi zusammen unterwegs. Aber selbst wenn, es war ihm gerade auch egal. Er wollte zwar gerade noch alleine sein, doch jetzt sah es schon wieder ganz anders aus. Er brauchte nun einfach jemanden der für ihn da war und Yamato, sowie Sakura und Naruto waren eben für ihn da. Sie würde ihm zuhören ... und sie würden ihn verstehen. Das wusste er einfach.
 

"I...ich habe es ihm nicht gesagt...", brachte er stockend hervor und sog tief die Luft ein.

Yamato schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und entgegnete ihm das einzige, was ihm jetzt helfen konnte. Er brauchte jetzt keine anderen tröstenden Worte. Keine Worte wie, das Leben geht weiter, lass dich nicht hängen, Kakashi würde das nicht wollen, nein. Sowas konnte er jetzt nicht gebrauchen. Yamato jedoch wusste aber anscheinend ganz genau, was dem Lehrer helfen würde.

"Er wusste es mit Sicherheit Iruka..."

Es waren keine vielen Worte und auch nicht besonders laut gesprochen, sie reichten aber aus, um ihn bitterlich losweinen zu lassen.
 

Iruka wusste, dass der Mann recht hatte. Er musste recht haben. Kakashi hatte mit Sicherheit schon von Anfang an alles zusammengezählt gehabt und hatte schon weit vor ihm gewusst, wie er für ihn empfand. Er hatte es sicher schon gewusst, dennoch vertrieb das nicht Irukas miserables Gefühl. Warum hatte er es ihm nicht gesagt? Kakashi hatte sicher immer gewusst wie er für ihn fühlte, hatte ihn zu nichts gezwungen, einfach geduldig abgewartet und Iruka die Zeit gegeben, die er brauchte, um diese für ihn so schweren Worte zu sagen. Leider hatte er einfach zu lange gebraucht und jetzt seine Chance vertan. Dabei war es ihm jetzt so deutlich wie noch nie. Er brauchte keine Bestätigung und Angst mehr haben, denn es war einfach die reine Wahrheit, die er gerade fühlte.

Ja, er liebte diesen Silberhaarigen Idiotien sehr, so sehr, dass es ihm jetzt so stark schmerzte, dass er das Gefühl hatte sein Herz würde in Stücke gerissen.
 

Plötzlich fand sich Iruka in einer leichten, aber bestimmten Umarmung wieder. Yamato hatte ihn tröstend in seine geschlossen und gab ihm gerade den Halt den er brauchte. Der Lehrer ließ sich einfach fallen, brauchte jetzt diese Schulter an der er sich ausweinen konnte.
 

Leider gönnte man den Trauernden in diesem Raum wohl keine Ruhe, denn keine paar Sekunden später ging die Tür gehetzt auf und ein junger Medicnin kam herein gestolpert.

"Haruno-san! Wir brauchen sie! Tsunade ruft nach ihnen. Wir haben einen Notfall! Sie benötigt ihre Hilfe." Die Rosahaarige nickte dem Jungen direkt zu und verschwand keine Zeit verlierend mit einem kurzen Winken aus dem Raum. Noch während ihrer fluchtähnlichen Verabschiedung hatte Iruka sehen können, wie sie schnell mit einem Armrücken über ihre Augen fuhr. Ja, auch das Mädchen schien Kakashis Tod sehr mitgenommen zu haben. Die übrigen Männer in dem Raum jedoch sahen immer noch überrascht zur Tür, die hinter dem Mädchen wieder ins Schloss fiel.
 

Stille breitete sich über den Raum aus. Nur die hektischen Bewegungen auf dem Flur waren zu hören und auch ab und an mal das Klackern, rumpeln und Quietschen von geschobenen Krankenhausbetten, auf denen wohl jemand mit Schmerzen lag. Die Schmerzenslaute auf dem Flur deuteten zumindest darauf hin. Auch wenn man es nicht glaubte, aber der Kampf gegen Akuma und seine Möchtegernshinobis hatte wohl doch einige Opfer mit sich gezogen.

Immer noch in der Umarmung Yamatos wurde sich Iruka so langsam seiner Position bewusst. Seine Augen schließend entfernte er sich aus den Armen des Holzformers, der ihn nur mit einem entschuldigenden Lächeln ansah.

"Tut mir leid.", murmelte der Mann und rieb sich mit einer Hand am Hinterkopf, während sein eben noch entschuldigendes Lächeln etwas schief wurde.

"Nein, ist schon in Ordnung, danke....", bedankte sich der Lehrer und ließ seinen Blick auf seine Bettdecke fallen. Dabei ignorierte er sein tränennasses Gesicht vollkommen. Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf seine nichtssagend weiße Bettdecke, die er begann zwischen seinen immer wieder verkrampfenden fingern zu kneten. Noch dazu merkte er nicht einmal wirklich, dass er mit den Zähnen knirschte. Das ziehende Gefühl in seinem Innern wollte immer wieder die Oberhand gewinnen und stand auch kurz davor es zu schaffen, so dass er sich jeden Moment einem erneuten Weinkrampf hingeben würde, wenn Naruto sich nicht zu Wort gemeldet hätte.

"Iruka-sensei?", fragte der Junge vorsichtig, worauf Iruka merkte, wie sein Schmerz wieder etwas weiter nach hinten geschoben wurde, damit er sich dem jungen widmen konnte. Tief durchatmend versuchte er dem Blondschopf schließlich zu beruhigen und wenigsten ihm etwas die Sorge zu nehmen. "Mach dir keine Sorgen Naruto, ich werde schon wieder." An Narutos Blick jedoch konnte er erkennen, dass ihm der sonst so leichtgläubige Genin diesmal kein Stück glaubte.
 

Um dem wissenden Blick des Jungen aus dem Weg zu gehen wandte er sich an Yamato, der, wie Iruka es erst jetzt auffiel, ebenfalls mit einigen Verbänden bestückt war und neben seinem Bett in einem Rollstuhl saß. Erst jetzt erinnerte er sich daran, dass der Mann in der Höhle ja fast sein ganzes Chakra verbraucht hatte. Sie mussten ihn wohl stabilisiert haben, so dass er schon wieder im Rollstuhl unterwegs sein konnte, oder aber Naruto hatte ihn hier hingeschoben. Mit einem Blick auf den Jungen konnte er auch feststellen, dass dieser reichlich mit Pflastern und Verbänden bestückt war, dennoch schien es ihm relativ gut zu gehen.

Naruto hatte Irukas Blick anscheinend richtig gedeutet und rieb sich mit einem Finger unter der Nase.

"Ich habe Yamato-taichou rüber geholt. Der arme hatte das Vergnügen mit Genma in einem Zimmer untergekommen zu sein und da ist gerade Shizune, um nach dem Rechten zu sehen. Ich wollte ihn dann vor dem Drama zwischen den Beiden bewahren."

Iruka verstand was Naruto meinte. Ihm war gerade nur wenig zu lachen zu Mute. Er hatte einfach das Gefühl, dass er es nie wieder richtig können würde so ganz ohne seinen Trottel. Er würde einfach einiges an zeit für sich brauchen. Damals als seine Eltern gestorben waren, hatte er auch lange gebraucht und immer wieder versucht sich selber hochzuziehen, war er doch damals alleine gewesen. Aber jetzt hatte er Freunde, die sich um ihn sorgten.

Dennoch würde er Zeit für sich brauchen. Am besten fing er gleich damit an. So dankbar, wie er den Beiden auch war, dass sie gerade da waren, so sehr wollte er nun auch wieder alleine sein. Genau das sagte er ihnen auch.

"Sei mir nicht böse Naruto, aber ich möchte jetzt etwas alleine sein."

Kurz herrschte Stille und Naruto verzog nicht einmal den Mundwinkel, fragte aber dann schließlich etwas mit bedrückter Stimme und traurigen Unterton.
 

"Du hast ihn geliebt oder?"
 

Iruka schwieg und verkrampfte seine Hände in die Decke. Er brauchte etwas Zeit, um zu antworten, aber der Junge verstand offensichtlich was in dem Lehrer vorging, denn noch bevor der Lehrer etwas hatte sagen können, hatte der Junge schon seine eigenen Schlüsse gezogen. Offensichtlich war ihm Irukas Reaktion Antwort genug.

"Ich habe es mir schon gedacht. Ich werde dich aber nun auch nicht weiter stören. Wenn etwas ist ruf mich bitte, ja?" Das leichte Nicken von Seiten Irukas abwartend, lagen blaue Augen auf dem Lehrer, der die abgewartete Bewegung nach einer kurzen Weile endlich durchführte. Langsam schritt Naruto darauf um Irukas Bett herum und stellte sich hinter Yamatos Rollstuhl.

"Yamato-taichou, lass uns etwas spazieren gehen.", meinte der Junge schließlich ebenfalls mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen, worauf der Holzformer ebenfalls nur nicken konnte.

"Wir sehen uns Iruka.", meinte Yamato schließlich noch an ihn gewandt und schon verschwanden beide aus dem Raum. Iruka würde nun die Zeit für sich alleine finden, die er in diesem Augenblick benötigte. Kaum, dass sich die Tür mit einem leisen Klacken geschlossen hatte, vergrub er auch schon sein Gesicht in seinen Händen und begann wieder bitterlich zu weinen.
 


 

Es dauerte eine Weile. Iruka hatte jedenfalls dann das Gefühl er hätte alles an Wasser ausgeweint, was er in seinem Körper besaß. Er fühlte sich regelrecht leer und irgendwann hatte er auf einmal den Zeitpunkt erreicht gehabt, in dem er einfach nicht mehr hatte weinen können. Er hatte das Gefühl, alles um ihn herum war stumpf geworden. So trist, einfarbig und tot.

Sein schlechtes Gefühl, was er hatte, weil er nicht mehr weinen konnte, war völliger Quatsch. Das wusste er nur zu gut, brauchte er es doch nicht haben. Es ist ganz normal, dass man irgendwann den Punkt erreicht, an dem man nicht mehr weinen konnte. Natürlich heißt es nicht, dass er nie mehr weinen würde, nein, es bedeutete nur, dass er in dem Moment gerade nicht mehr konnte. Weinen bedeutete nicht alleine trauern. Jeder Mensch trauerte anders. Iruka wusste, dass er einer war, der nah am Wasser gebaut war und deshalb mit Sicherheit nicht das letzte Mal geweint hatte, aber jetzt würde er sich einfach diesen trüben, stumpfen und schmerzenden Gefühlen hergeben, die ihn vollkommen einzunehmen schienen.
 

Lange hatte er noch stumpf aus dem Fenster gestarrt, weshalb er nicht wirklich die Zeit mitbekommen hatte, wie sie verstrichen war. Das Essen, welches eine Krankenschwester vorher zu ihm gebracht hatte, hatte er auch nicht angerührt. Er hatte einfach kein Verlangen nach Garnichts mehr. Er sah es als unnötig. Sah keinen Zweck mehr darin. Es machte einfach keinen Sinn. Er war doch sowieso schon innerlich gestorben, weshalb er sich so taub fühlte und wahrscheinlich so oder so keinerlei echte Gefühle mehr verspüren würde, außer diesen Schmerz. Was machte es dann für einen Unterschied, wenn er auch noch äußerlich sterben würde?
 

So monoton und trostlos, wie er da saß, bekam er auch nur am Rande mit, dass die Tür mit einem Mal aufschlug und brutal mit der Türklinke gegen die Wand knallte, wo sie eine kleine Delle in der Wand hinterließ.

"Naruto!", echote eine warnende Stimme durchs Zimmer, die eindeutig zu Ino gehörte.

"Iruka-sensei!" Trotz das der Junge so laut schrie, dass es einem eigentlich das Trommelfell zerreißen müsste, schien den Lehrer das nicht zu interessieren. Ganz langsam wie eine unbelebte Puppe drehte er seinen Kopf und blickte mit Ausdruckslosem Gesicht zu dem aufgeregten und hektischen Jungen, der den Anschein hatte gleich über das Bett zu ihm zu klettern und ihn wild durchzuschütteln.

"Naruto!", rief die Kunouchi wieder warnend dem Genin hinterher.

Der hörte jedoch nicht.

"Sensei! Komm mit!" Iruka spürte, wie sich eine Hand Narutos um sein Handgelenk legte und einfach wie eine Puppe aus dem Bett gezogen wurde. Er wehrte sich nicht einmal, sondern ließ sich einfach mitziehen, wodurch er regelrecht aus seinem Bett geschält wurde. Erst kurz bevor er einfach mit dem Kopf voran aus dem Bett gefallen wäre, kam wieder Bewegung in ihn. Verwirrt blinzelte er und wurde sich erst dann seiner Situation und dem hektischen Jungen gewahr. Es war, als wäre er nicht wirklich anwesend gewesen. Doch die ruppige und ungestüme Art hatten den Lehrer irgendwie wieder aufgeweckt.

"Naruto...", brachte er nur heraus und ließ sich aus dem Bett ziehen, nachdem er seinen beinahe Fall mit seiner noch freien Hand am Bettrand abgefangen hatte. Nur mit seinem Krankenhaushemd an wurde er regelrecht aus dem Raum gerissen und schließlich den Gang entlang gezerrt.
 

"Du hast keinen Grund mehr traurig zu sein!" Mit entschlossenem Blick, aber breiten grinsen auf den Lippen lief der Junge mit dem mehr stolpernden Mann an der Hand durch die Flure. Zum Glück hatte kurz vorher eine Krankenschwester seine nächste Infusion abgenommen, sonst würde wahrscheinlich der Ständer dazu noch hinter ihm scheppernd hinterher rasen.

Doch dann konnte er keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, als die genauen Worte Narutos zu ihm durchdrangen. Seine Situation kurz vergessend, hoben sich seine Augenbrauen fragend und er schüttelte irritiert den Kopf.
 

"Hö?" Eine sehr schlaue Frage, aber Irukas Hirn brachte gerade nicht mehr zustande, denn immer wieder hallte es in seinen Gedanken wieder, dass er nur traurig war, weil Kakashi nicht mehr da war und das würde bedeuten...

Seine Augen weiteten sich leicht und ein aufgeregtes Gefühl begann sich in seinen Bauch breitzumachen. Dann kam aber das, was Iruka nie wieder vergessen würde, zumindest das Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, als er die Worte in sich aufsog, die in dem Moment nicht schöner hätten sein können. Nein, halt. Es gab keine schöneren Worte als diese. Er hatte das Gefühl, dass sie sich einmal durch seinen Organismus fraßen, um auch jeder einzelnen Zelle bescheid zu geben, dass sie ihr Maximum auffahren sollte. Adrenalin gemischt mit purem Glücksgefühl vermischt, schien seine Adern nur so zu fluten und ihm erneut eine Kraft zu verleihen, die in seinem Zustand eigentlich unmöglich hätte sein sollen.
 

"Sie haben ihn gefunden! Keiner weiß wie er dort hin gekommen ist, aber sie haben ihn gefunden! Er lebt! Er liegt in der Intensivstation, aber er lebt!" Irukas Augen weiteten sich vollends. Vor Überraschung hatte er ganz ausgeblendet, dass er eigentlich laut Medizinischem Bericht nicht hätte laufen können. Sein Körper bewies aber gerade das pure Gegenteil. Er bewegte sich irgendwie von ganz alleine, hatte das Gefühl, er könnte auf einmal Fliegen. Wie von alleine fanden seine Beine von Stolpern zu koordinierten laufen, dann zu rennen und schließlich stolperte keine paar Sekunden später auch schon der überraschte Blondschopf hinter dem Lehrer hinterher. Den Blick des Jungen und der überraschten Krankenhausmitarbeiter, sowie Patienten ignorierend raste der Braunhaarige durch die Gänge und kam schließlich schwer atmend in der Intensivstation an.
 

Hektisch sah er sich um. Die Station war soweit offen und in der Mitte befand sich die Information, an der einige Medicnins arbeiteten und gerade irgendwelche Werte zu diskutieren schienen. Rund um diese herum in der Form eines Vierecks war der Flur angelegt, der nur von Räumen gesäumt war, in dem die Notfälle lagen. Zu jeden der Räume gab es ein großes Sichtfenster und auch die Tür hatte eine große Glasscheibe, durch die man hinein sehen konnte. Die Medicnins der Station starrten ihn alle überrascht an, doch Iruka hatte dafür keinen Blick. Er merkte nicht einmal wirklich, dass auch Shizune anwesend war, gerade an der Information stand und den dort arbeitenden Shinobis per Handzeichen bescheid gab, dass sie ihn passieren lassen sollen. Sein Blick lag jedenfalls nun kurz brennend auf Naruto, der ihn wohl sofort verstand und auf die gegenüberliegende Seite schräg links deutete, die von ihrer Position nicht so direkt einzusehen war. Der Winkel war dafür einfach zu schlecht. Das einzige, was Iruka sah war das Fußende eines Bettes, das durch die Glasscheibe noch gerade so zu erkennen war und ein Schatten, der sich an einer Wand abbildete. Es musste wohl jemand bei ihm sein. Sofort riss er den Jungen weiter und stürmte ungehindert auf den Raum zu.

Kaum dass er in der offenen Tür stand, hatte er doch einfach die Glasscheibe ignoriert, blieb er heftig keuchend stehen und starrte in den Raum.
 

Überall standen Maschinen, Maschinen die alle Körperfunktionen von Menschen überwachen konnten und dafür sorgten, dass sie am Leben blieben. Er hatte diese Geräte zwar schon mal gesehen, kannte aber ihre genaue Funktion nicht, was aber auch gerade nicht so wichtig war. Selbst ein Laie erkannte, dass es wohl sehr schlimm sein musste, wenn schon so viele Geräte gebraucht wurden.

Sakura stand gerade an einer der Maschinen und stellte etwas ein, drehte aber keine Sekunde später überrascht ihren Kopf zu den Neuankömmlingen. Tsunade die gerade den Patienten untersuchte schielte wütend zu ihnen hinüber.

"NARUTO! Ich habe gesagt, dass du es ihm schonend sagen solltest und nicht mit der Tür ins Haus!"

Iruka japste nach Luft. Er ignorierte alles, als er die Person komplett verdrahtet in dem sterilen und unbequem wirkenden Bett liegen sah. Er hatte geschlossene Augen, rührte sich nicht und war mit reichlich Wunden überseht, wovon die meisten Verbrennungen waren, die Tsunade aber gerade schon heilte. Sein Sharingan war mit einem provisorischen Verband abgedeckt und der Dreck, der noch überall an ihm klebte, ließ ihn wirken, als habe er bei regnerischen Wetter auf einem Feld gearbeitet. Irukas Augen klebten regelrecht an dem Anblick, als müsse er sichergehen, dass es keine Wahnvorstellung war, der er erliegt, drückte er mit der Hand zu, in der er noch immer Naruto hielt, der darauf einfach nur anfing zu jammern, da er wohl zu viel Kraft benutzte. "Iruka-sensei....!!!" Weinerlich zog der Junge an seinem Arm, als habe er Panik, dass der Lehrer ihm den gleich durchbrechen würde. Doch als die Augen des Mannes auf den Oberkörper des Verwundeten landeten und er sah, wie der sich langsam hob und senkte, dabei die Atemmaske, die der Jounin trug leicht beschlug, hielt ihn nichts mehr. Wie als hätte sein Körper endlich die Erlaubnis zur Ruhe zu kommen, brach er einfach an Ort und Stelle zusammen.
 


 

Es waren einige Tage vergangen nachdem Iruka zusammengebrochen war, war er doch erst am nächsten Tag in seinem Krankenhausbett wieder wach geworden. Neben ihm im Bett schnarchte fröhlich Naruto vor sich hin und schlief eben so, wie Naruto nur schlafen konnte. Sie hatten sie wohl zusammen in ein Zimmer gelegt, was er vor seinem Zusammenbruch noch nicht wirklich registriert hatte, war er doch zu sehr in seiner Trauer gefangen gewesen. Jedenfalls als Iruka wach geworden war, hatte er es nicht fassen können. Er hatte sich direkt Bestätigung bei Tsunade persönlich geholt, die kurz nach seinem Erwachen, wie als hatte sie das gerochen in seinem Zimmer aufgetaucht war.
 

Kakashi war wirklich noch am Leben. Er hatte von ihr dann auch erfahren, was genau alles passiert war. Der Silberhaarige hatte mit ihr eine spontane Idee kurz vor der Explosion besprochen. Sie hatten beide kurz abgewogen und waren zu dem Entschluss gekommen, dass es einen Versuch wert war, wussten sie beide doch nur zu genau, dass niemals alle Bewohner hatten gerettet werden können.
 

Kakashis Idee war die gewesen, dass sie Tsunades Chakraspeicher nutzen würden. Sie hatte ihn noch nicht genutzt, weshalb sie noch genug Chakra übergehabt hatte. Er hatte den Faktor eingerechnet, da ja die Sphäre gerade mit Komprimieren ihrer vorhandenen Energie beschäftigt war, es wahrscheinlich ausreichen würde, wenn er Tsunades Chakra als Ablenkung nutzen würde, so dass er sein eigenes Jutsu durchführen könnte, mit dem er alles in eine andere Dimension schicken konnte. Faktisch, er wollte sein Mangekyo Sharingan gegen die Sphäre einsetzen, während die Tsunades Chakra absorbieren würde. Der Jounin hatte gesagt, dass Tsunades gespeichertes Chakra wohl genug war, dass die Sphäre die Sekunde die er brauchte gut damit beschäftigt sein würde dies zu absorbieren, weshalb er zur gleichen Zeit es ausnutzen konnte, um sein letztes Chakra zu geben, damit die Sphäre in die andere Dimension gerissen wurde. Der einzige Nachteil war, der Jounin hatte dafür nah ran gemusst. Ihre Taktik war aufgegangen, sonst wäre schließlich Konoha jetzt ganz zerstört. Nachdem sie die Evakuierung schließlich wieder aufgehoben hatten und die Dorfbewohner zurückbegleitet hatten, hatte Kakashis Rudel ihn schließlich überraschenderweise gewittert und schließlich am Grab seiner damaligen Teamkameradin Rin gefunden.
 

Tsunade war natürlich direkt zur Stelle gewesen. Das war auch der Zeitpunkt gewesen, als Sakura aus Irukas Krankenzimmer geholt worden war. Die Hokage hatte ihm erzählt, dass sie ihn schwer verletzt dort vorgefunden hatte. Ihrer Ansicht nach, hatte er schon eine ganze Weile hart gekämpft, den Kampf um sein Leben nicht zu verlieren. Er hatte auf sie gewirkt, als wollte er nicht loslassen. Sie hatte ihn vor Ort noch stabilisieren müssen. Für einen kurzen Moment war er auch ansprechbar gewesen, weshalb sie etwas wie "Schatten", "geschleudert" und "Schmerz" wahrgenommen hatte, als sie ihn gefragt hatte, ob er ihr erklären konnte wie er hier hin gekommen war. Sie hatte ihn versucht wach zu halten, um das Risiko zu vermeiden, dass er ihr doch noch unter den Fingern wegstirbt. Leider war er danach ohnmächtig geworden und seitdem nicht mehr aufgewacht.

Sie hatte noch lange mit den anderen darüber Gerätselt, was genau passiert sein konnte und war zu der Vermutung gekommen, dass er wohl mit in die andere Dimension gerissen worden war und vielleicht durch sein Jutsu einen weiteren Pfad geöffnet hatte, wodurch er am Grab von Rin wieder rausgekommen war. Leider würde nur der Jounin den Rest auflösen können, wobei sie aus den wenigen Worten schon feststellen konnte, dass er womöglich auch nicht mehr wusste. Ansonsten konnte sich wirklich niemand erklären, wie der Jounin sonst dorthin gekommen war.
 

Iruka jedenfalls saß seit er wachgeworden war jeden Tag bei Kakashi in der Intensivstation und hoffte auf sein Erwachen. Das Piepen, sowie Summen der Geräte unterstützte nur die drückende Stimmung im Raum. Sie hatten ihm gesagt, dass es sein könnte, dass er in ein Koma fallen würde, wenn er nicht bald aufwachen würde. Zur Zeit regenerierte sein Körper nur das verbrauchte Chakra, was am schnellsten ging, wenn sein Körper lange ruhte, was bedeutete, dass er lange schlafen würde. Würde er das aber zu lange, würde sein Körper einen Überschuss an Schlafhormonen produzieren, der ihn in einen Komazustand treiben würde. Iruka hoffte, dass es nicht so sein würde. Es durfte nicht so sein.

Seine Augen ruhten auch heute wieder auf der schlafenden Gestalt des Mannes. Es war drei Tage her, seitdem er nun Tagein und Tagaus hier saß.
 

Der Jounin sah schlecht aus. Er war bleicher als vorher und wirkte dünner. Seine Wunden heilten gut und Tsunade hatte ihr bestes gegeben, dass möglichst wenig, bis keine Narben zurückbleiben würden. Noch dazu hatten sie ihn gereinigt, weshalb er keinerlei Dreck mehr an sich hatte. Die Verbrennungen waren fast vollends geheilt worden, aber einige Wunden mussten von selber heilen, beziehungsweise mussten sie diese Stück für Stück behandeln, da es sonst zu viel Stress für den Organismus sein würde. Trotzdessen war immer noch ein guter Teil seines Körpers verbunden, besonders seine Arme. Iruka hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, wie er so starke Verbrennungen hatte erleiden können. Es musste wohl beim Kontakt mit der komprimierten Sphäre passiert sein. Hauptsache aber war, dass Tsunade es geschafft hatte, dass groß keine Schäden zurückbleiben würden. Wie froh war Iruka darüber, dass die Frau solche wunderbaren Fähigkeiten hatte und Kakashi somit praktisch seine Haut gerettet hatte.
 

Die Blumen und Obstkörbe, die Kakashis Besucher mitgebracht hatten standen alle bei Iruka im Zimmer. Leider durften sie nicht hier stehen, was aber verständlich war, musste doch eine gewissen Sterilität eingehalten werden, außerdem würden sie hier nur das Personal behindern.

Es waren wirklich oft Besucher gekommen. Alle waren sie hier gewesen, einige auch mehrmals.

Das was Iruka aber am meisten verwundert hatte, war, dass Meri aufgetaucht war. Auch sie trug die Krankenhauskluft und trug einen dicken Verband um den Hals. Sie wurde ebenfalls mit einem Rollstuhl von einem Jungen Medicnin ins Zimmer geschoben. Auf sie hatte er jetzt herzlichst verzichten können. Jedoch zu seiner Überraschung war sie zu ihm gekommen und hatte sich aufrichtig entschuldigt. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie verstanden hatte, dass sie absolut falsch gehandelt hatte und einfach nur noch hoffte, dass er ihr irgendwie verzeihen konnte. Meri hatte es endlich einfach akzeptiert, dass Iruka an Kakashis Seite gehörte. Genau das war die zweite Tatsache, die Iruka verwirrt hatte. Offensichtlich hatte auch sie es gewusst, dass Iruka für Kakashi Gefühle gehegt hatte und diese sogar erwidert wurden. Sie hatte es nur nicht einsehen wollen, dass sie keine Chance bei dem Hatake hätte, was sie selber als reichlich dumm mittlerweile abstempelte. Sie hatte beiden noch viel Glück gewünscht und war schließlich wieder mit einem verabschiedenden Lächeln verschwunden.

Für Iruka stand die Welt nun gänzlich Kopf. Alles schien sich gerade zum Guten zu wenden, da fehlte nur noch eine einzige Tatsache. Kakashi musste nur noch aufwachen.

Tsunade hatte jedoch gesagt, der Mann war mit seinem Chakra fast bis zum äußersten gegangen und war noch dazu schwer verletzt gewesen, weshalb sein Erwachen noch lange auf sich warten konnte.
 

Iruka nahm vorsichtig die Hand Kakashis in seine und drückte sie leicht während er einer betenden Bewegung gleich seine Stirn an diese legte und einfach nur innerlich hoffte, dass der Mann bald wieder aufwachen würde. Tief atmete er durch und richtete sich wieder etwas auf, während seine Augen wehleidig auf die nun so schwach wirkende Gestalt gerichtet war. Deutlich konnte er die Wärme spüren, die von Kakashis Hand ausging, wodurch er gleich mit dem Daumen über seinen Handrücken streichen musste und ein gequältes Lächeln zustande brachte. Er erinnerte sich, was Sakura ihm gesagt hatte. Er solle mit ihm reden, Kakashi würde ihn sicher hören und würde sich darüber freuen eine geliebte Stimme wahrnehmen zu können.

Wie oft hatte Iruka nun schon mit dem Jounin geredet. Er hatte ihm dies und das erzählt, einfach nur damit der Mann seine Stimme hörte. Es wirkte beinahe, wie als würde er mit einer Puppe sprechen, doch er wusste innerlich, dass Kakashi ihn hören musste. Er versuchte den Mann, den er liebte so einfach zu zeigen, dass er für ihn da war. Also tat er es auch jetzt wieder.
 

"Weist du was? Mir geht es heute schon viel besser. Sakura sagt, dass ich bald aus dem Krankenhaus entlassen werden kann. Außerdem finde ich es langsam an Zeit Kakashi-sensei, dass du etwas ordentliches zu Essen bekommst. Du siehst echt so aus, als könntest du eine ordentliche Portion zu Essen vertragen. Je schneller du wieder Gesund wirst, desto eher kann ich dir etwas leckeres kochen, außerdem würden sich deine Ninken sicher auch freuen. Naruto kümmert sich zwar schon seit zwei Tagen um Pakkun und die anderen, aber seinen Beschwerden nach zu urteilen, haben sie sehr viel an seinem Essen zu meckern, weshalb er ihnen nur noch Hundedosen aufmachte."

Iruka musste grinsen. Er konnte sich das Theater regelrecht vorstellen. Aber das war nicht alles, was Iruka machen wollte. er wollte noch so vieles mehr, besonders eines Sache musste er unbedingt endlich nachholen. Er würde ihm gerne sagen, was er für ihn empfand. Seine Augen schließend und seinen Kopf in den Nacken legend träumte er etwas vor sich hin, hoffte er doch sehr, dass sie bald wieder zusammen in dem Hatakeanwesend wohnen können. Das war auch der Punkt, wo er wieder an ihre gemeinsamen Mahlzeiten dachte. "Hmm, ich frage mich nur, was ich kochen sollte."

In Gedanken ging er schon alles durch und konnte sich nicht recht entscheiden. Was würde Kakashi wohl am ehesten freuen? Während seiner Gedankengänge kroch auf einmal ganz leise eine kratzige Stimme zu ihm durch, die beinahe noch von den Umgebungsgeräuschen der summenden´, sowie piependen Maschinen überdeckt worden wäre.
 

"Dein Curry bitte...."
 

Iruka riss seine Augen auf und ruckte gleich mit seinem Kopf runter, um Kakashi anzusehen.
 

Hatte er sich verhört?

Träumte er schon so sehr?
 

Er konnte deutlich sehen, dass das sichtbare Auge des Jounins einen Spalt breit geöffnet war und ihn ansah. Das Gefühl, das ihn in dieser einen Sekunde durchströmte war mit nichts anderem zu vergleichen. In Iruka wallte eine Welle der Glückseligkeit auf, die sich gleich in Tränen verdeutlichte, die ihm nun vor Freude die Wangen runter liefen. Automatisch rückte er etwas näher und umschloss dabei die schwache Hand Kakashis, die sogar etwas seinen Druck erwiderte.

"Liebend gern, sowas von liebend gern..." Der Lehrer konnte sein Glück einfach nicht fassen, Kakashi hatte sie alle gerettet und hatte es noch überlebt. Genau in diesem Moment war der Lehrer der Glücklichste Mensch auf der Welt. Obwohl er weinte und ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte, lächelte er das schönste Lächeln, dass er dem Mann in dem Moment nur schenken konnte, auch wenn es dabei etwas verzerrt wirkte.

"Da freu ich mich schon drauf.", kam es wieder leicht heiser von dem Jounin, der darauf ebenfalls ein leichtes Lächeln zustande brachte.

"Es wird aber wahrscheinlich noch etwas dauern, bis du hier wieder raus kannst. Vielleicht kann ich dir bald aber etwas rein schmuggeln." Wieder schluchzte der Braunhaarige, was aber von einem fröhlichen Lachen begleitet wurde.

"Das macht nichts. Ich kann warten..." Kakashi versuchte ein schiefes Grinsen, was ihm aber gänzlich missglückte. Außerdem störte eh die Atemmaske, die alles dumpf ertönen ließ.

Darauf musste Iruka gleich wieder weinen, wusste er doch, das der Jounin nicht nur darauf anspielte. Ja, der Mann war schon ein sehr geduldiger Mensch und genau dafür liebte er ihn noch umso mehr.

Eine kurze Minute verstrich, in der der Jounin einmal versuchte tief durchzuatmen und kurz das Auge schloss. Iruka hatte schon das Gefühl, er würde gleich wieder einschlafen, doch da belehrte ihn der Mann eines besseren. Wieder öffnete sich sein Auge und fand auch gleich den Kontakt zu Iruka, der eine Frage in dem Blick lesen konnten, die aber auch gleich nach einigen schweren Atemzügen ausgesprochen wurde.

"Was ist eigentlich nun mit deiner Antwort?" Iruka hatte deutlich sehen können, dass der Mann noch zu schwach war und eigentlich seine Ruhe bräuchte, aber er konnte gerade einfach nicht gehen. Er wollte einfach nicht von seiner Seite weichen.

Nie mehr.

Sein Innerstes spielte gerade Kirmes mit ihm, war er doch einfach zu überglücklich, wollte es aber nicht gerade wie ein hibbeliges Kind hinausschreien, auch wenn er gerade am liebsten nichts anderes tun würde.

Die Frage jedoch verwirrte ihn kurz. Er hatte eigentlich mit einer anderen gerechnet.
 

"Hö?"
 

"Mein Angebot..." Kakashi schien sich kurz und knapp zu halten, da er wohl nicht mehr viel Kraft hatte.

Iruka jedoch verstand nun. Der Mann sprach von dem Angebot bei ihm einzuziehen und mit ihm zusammen im Hatakeanwesen zu leben. Als ob er das jetzt noch ablehnen würde. Er wäre wirklich selten dämlich wenn doch. Iruka schloss mit einem Lächeln die Augen, öffnete sie dann aber wieder.

"Du machst dir echt jetzt darum Gedanken? Als ob ich dich nun da alleine leben lasse. Mich wirst du nun nicht mehr los. Das kannst du vergessen.", brachte der Lehrer leicht lachend, aber immer noch vor Freude weinend hervor, was er nicht wirklich registrierte, war es ihm doch einfach egal.

"Ist das eine Herausforderung?" Kakashi grinste wieder schief, Iruka hörte jedoch den Schalk aus der kraftlosen Stimme heraus und musste selber erneut kurz auflachen. Währenddessen schloss der Lehrer wieder seine Finger um die Hand Kakashis, der darauf auch gleich erneut den Druck etwas erwiderte. Kurz herrschte Stille, gut, bis auf die Maschinengeräusche und Irukas leichtes Schluchzen. Ihre Blicke lagen aufeinander und irgendwann in Irukas Innerem sagte ihm, dass es nun Zeit war.

Sie sahen sich nur an und genau in diesem Moment, wie als wäre es auf einmal das leichteste auf der Welt, sprach er die Worte aus, die er so lange zurückgehalten hatte.
 

"Ich liebe dich."
 

Dabei zierte ein glückliches Lächeln Irukas Lippen. Kakashi sah ihn nur an, drückte aber gleich darauf noch einmal kurz seine Hand während sich ein schwaches Lächeln auf seine Lippen legte. Er schien diesen Moment zu genießen und die Worte in seinem Innern wiederhallen zu lassen.
 

"Das hört sich verdammt gut an. Nochmal bitte..."
 

Iruka lächelte und rückte noch näher an Kakashi heran. Abwartend lag das eine sichtbare Auge auf ihm, als würde es das Wichtigste auf der Welt nun beobachten können. Der Lehrer war schließlich so nah herangerückt, dass er keine 30 Zentimeter vor dem Gesicht des Jounins halt machte. In seinem Blick sendete er alle Gefühle mit, die er für den Mann empfand und er steckte alles an Liebe in seine nächsten Worte, die er seinem Trottel zuliebe noch einmal wiederholte.
 

"Ich liebe dich so sehr..."
 

IN den Sekunden Stille, in denen Kakashi die Worte mehr als deutlich sichtbar noch einmal auf sich einwirken ließ, antwortete der Mann schließlich mit nicht weniger Gefühl in seiner Stimme, auch wenn sie noch so kratzig war.
 

"Ich dich auch."
 

Endlich war es gesagt und endlich würden sie ungehindert zusammen sein können. Nichts und niemand würde daran noch etwas ändern können. Ihr Weg war dafür viel zu schwer gewesen und hatte sie nur noch mehr zusammengeschweißt.

Ihr langerkämpftes Glück würden sie sich nun nicht mehr nehmen lassen, das war gewiss.
 

Owari
 

T_T
 

Das war es. Ich könnte beinahe selber weinen. Meine zweite große FF ist beendet. Ich war echt traurig, als ich gerade den letzten Satz beendet hatte.

Ich hatte sehr viel Spaß an dieser Geschichte und hoffe doch, ihr hattet nicht weniger Spaß als ich.

Natürlich hoffe ich auch, dass ihr mit dem Verlauf zufrieden seid und nun mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Epilog beendet habt.
 

Ich möchte mich noch einmal für all die eifrigen Leser bedanken, die mich durch diese FF begleitet haben und mir sogar Kommentare, sowie Favoriten gegeben haben. Ich habe mich immer sehr gefreut. Ich würde mich natürlich auch noch sehr freuen, wenn ihr mir auch nach beenden der FF noch einen Kommi dalassen würdet. Ich bin jedenfalls immer gespannt auf eure Meinungen und beiße nicht. :) Man kann mir auch Anregungen für neue FFs geben. ;)
 

Haha! Natürlich habe ich auch ein kleines Dankeschön für alle vorbereitet. Ich fand die FF sollte ich doch mit einem Bild beenden.^^ Ich hoffe doch es gefällt euch. Ihr findet es in meiner Gallerie. Oder auf Deviantart, wo ihr mich auch finden könnt, natürlich unter gleichem Namen. :)
 

Ich hatte es einfach zeichnen müssen. Leider hatte ich sehr wenig Zeit für irgendwelche Bilder. Gut, ich habe schon sehr viele hier liegen, aber die Bearbeitung am Computer dauert immer ewig bei mir und ich zeichne am liebsten mit Bleistift, da brauche ich nur knapp 30 Minuten und so ein Bild ist fertig. (Bin halt doch etwas faul. :P)
 

Nun noch eine kleine Info:
 

Ich arbeite, wie sicher schon genug erwähnt, an einer neuen FF, gut, mehrere neue so lange FFs und hoffe doch, dass ich vielleicht eine davon Anfang nächsten Jahres online stellen kann. Natürlich schreibe ich auch wieder kurze OS. OK, nicht so kurze OS... . :P Wer also gerne mehr von mir lesen mag, sollte mich im Auge behalten. Ich werde definitiv nicht einfach so verschwinden.
 

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Restsonntag und sage einfach mal, man liest sich spätestens in der nächsten FF, oder vielleicht in einem Kommi zu dieser, oder einer meiner anderen FFs. :)
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von:  Nami02111992
2023-09-15T20:52:56+00:00 15.09.2023 22:52
Heey :D

ich habe jetzt diese ganze FF komplett durchgesuchtet, in jeder freien Minute die mir geblieben ist, sei es in den Ferien am Strand, in der Pause auf der Arbeit oder wie jetzt auf der Couch, jeden Satz habe ich verschlungen, habe gelacht, geweint und manchmal hass gegen Charaktere geschürt, aber sie hat mir immer wieder ein Lächeln und viel Herzklopfen beschert :D ich liebe diese FF und sie ist mein absoluter Favorit, zudem ich Iruka und Kakashi echt liebe im Anime und als Paar total feiere :3 du hast sie super beschrieben und ich konnte es mir Bildlich vorstellen und hatte so manchen dreckigen oder schadenfrohen Grinser, während mein Mann mich verständnislos musterte xD
danke für alles!
wäre nicht abgeneigt über noch eine FF mit Kakashi und Iruka oder sonstliches Pair des jeweiligen ;D
deine Sabi <3
Von:  Liesinski
2021-12-28T12:55:34+00:00 28.12.2021 13:55
Danke für diese mega tolle Fanfictiom *-* ich hatte teilweise echt bauchweh, und bin dir so dankbar, dass doch noch alles gut gegangen ist.
Es hat so viel Freude bereitet, die Geschichte zu lesen. <3 du hast die characktere so toll beschrieben und ihre Taten / Worte umgesetzt. Am besten hat mir die Bar Szene gefallen, alle Szenen mit den Hunden (besonders mit pakkuns zauberhaft weichen samt Pfoten), die Badewannen Szene und alle Szenen mit Guy xD ich konnte gar nicht aufhören mit Lesen! Es war immer spannend und jnteressanr und ich konnte noch tausend Kapitel von dir, über die zwei mit ihrem gemeinsamen Leben lesen *-*
Vielen Dank ❤️
Von:  Liesinski
2021-12-28T10:33:17+00:00 28.12.2021 11:33
Vielen Dank!!!! Ich war echt den tränen nah und bin so froh, dass kakashi nicht gestorben ist. Hätte es dir echt zugetraut! Ich hatte auch immer den Prolog im Hinterkopf, dass Iruka allein war. Ich hatte zwar gehofft, das er nur auf eine remission war oder die zwei sich vll gestritten hatten, aber seit dem Kampf mit Akuma, war auch ein toter kakashi glaub haft T-T umso glücklich er bin ich mit diesem ende! Den epilog muss ich mir gut einteilen. Ist dann ja leider Schluss T-T
Von:  Liesinski
2021-12-28T10:10:59+00:00 28.12.2021 11:10
Ich Habe richtig bauchweh und bin den tränen nah. Das kannst du doch echt nicht bringen. Also schon, idt ja deine Geschichte. Aber, warum tust du mir das an?! T-T finde die storie doch ni ht mehr so toll. Nehme alles zurück. (wobei mir guy und Lee wieder super gefallen haben. Auch als man kurz dachte das genma tot sei, da ging mir schon das Herz in die Hose. XD)
Von:  Liesinski
2021-12-28T09:45:53+00:00 28.12.2021 10:45
Bin total aufgeregt. Ich will nicht das die geacjichtw zuende geht, nur dieser Kampf mit dem kack Typen 😂
Von:  Liesinski
2021-12-28T09:07:03+00:00 28.12.2021 10:07
Will nicht weiter lesen. Ich hab gerade richtig Angst, dass du kakashi sterben lässt. Will das nicht. Aber musste gerade an den Prolog denken und das Iruka ja allein war. Oh no. Oh no. Oh nonononono
Von:  Liesinski
2021-12-28T08:48:14+00:00 28.12.2021 09:48
Gut geschrieben! Nur das kurze zögern irukas, meri zu helfen, das passt doch gar nicht zu unserem Sonnenschein! Nein nein. Hoffe auf eine super duper kakashi Rettungs Aktion!
Von:  Liesinski
2021-12-28T01:03:44+00:00 28.12.2021 02:03
Noooo. Also, Iruka ist echt ein arsch, dem armen kakashi gegenüber und ein viel zu krasser Kopf mensch. Oh weh. Und jetzt noch ein kleiner Krieg?! Hoffentlich hat das weibsbild was damit zu tun. Sie soll komplett verschwinden xD am Ende wird kakashi schwer verletzt und das öffnet Iruka dann die Gefühls Augen. Bin gespannt!
Von:  Liesinski
2021-12-27T23:40:47+00:00 28.12.2021 00:40
Ich hasse meri immer mehr. Also, richtiger Hass. Die Badewannen Szene war so wundervoll. Und ich liebe bull. :^... Nur könnten pakkuns Pfötchen langsam mal wieder eine Rolle spielen xD
Von:  Liesinski
2021-12-27T23:07:58+00:00 28.12.2021 00:07
Hasse das Frauenzimmer. Und kakashi muss sich wohl von tsunade heilen haben lassen. Er scheint gar keine schmerzen mehr zu haben xD hoffentlich zeigt Iruka bald mal, wer denn zu kakashi gehört. Nämlich er. |P


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