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Thinking about those Days

von

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Epilog

Möp
 

Da ist er nun auch, der Epilog.

.... Ich weiß... für einen Epilog etwas sehr lang, aber ich konnte nicht anders. Das muss man mir verzeihen.^^ Hoffe ich doch zumindest. :P
 

Irgendwie stimmt es mich traurig wieder den letzten Teil einer FF zu posten. T_T Aber es steckt viel Herzblut drin und hat mich manchmal in den Wahnsinn getrieben, wenn ich an einer Stelle nicht weiter kam. Mein Kerl kann davon ein Lied singen, wenn ich ihn wieder auf die Nerven ging. xD
 

Es hat lange gedauert, bis an diese Stelle zu kommen, aber wir haben es schließlich geschafft. 32 Wochen sind vorbei und die FF ist beendet. Ich hoffe doch, dass ihr noch an diesen letzten Teil euren Spaß haben werdet und ich euch nicht den Sonntag versaue. :)
 

So, dann laber ich am Anfang mal nicht so viel rum, das kommt schließlich noch am Ende des Teils. Also dann wünsche ich euch ein letztes Mal bei dieser FF viel Spaß beim Schmökern. :)
 

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Epilog
 

Langsam öffnete er die Augen und konnte nur Schlieren erkennen. Es waren einfach alle Farben und Lichter miteinander vermischt, als hätte man eine Vorschulklasse auf ein großes weißes Leinenlaken losgelassen und das mit sämtlichen Fingerfarben, die einem gerade so einfielen. Dazu hatte er das Gefühl, dass tausend Narutos auf seiner Schädeldecke einen Stepptanz aufgeführt hatten. Sein Schädel dröhnte so dermaßen, dass er glaubte, er würde gleich platzen.
 

Er wagte es nicht einmal sich zu rühren, in der Angst es könnte dadurch noch schlimmer werden. Kurz gesagt, er fühlte sich einfach hundsmiserabel und sehr wahrscheinlich sah er auch so aus.
 

Irgendein Geräusch drang zu ihm durch, was er aber nicht wirklich einordnen konnte. Es hörte sich eher wie ein unkoordiniertes Blubbern an, als hätte er Wasser in den Ohren und irgendwas verrauschte die Verständlichkeit des Geräusches. Es kam ihm aber auf jeden Fall familiär vor.
 

Mehrmals blinzelnd versuchte er irgendwie die Farben und Lichter zu sortieren, die zur Zeit das Bild seiner Umgebung bildeten. Es dauerte eine Weile, bis er es geschafft hatte, dass er ein relativ klares Umfeld erkennen konnte. Sein Geist derweil wurde auch so langsam aus seinem Komatösen Zustand zurück geholt, worauf ihm auch auf einmal ein stechender Schmerz durch seinen Rücken lief. Genau das war auch der Punkt, an dem seine Erinnerungen zurückkamen.

Die Kopfschmerzen mussten vom Kampf gegen Akuma sein, als er ihn am Kopf erwischt hatte. Die Übelkeit, die in ihm hoch kroch, schien eine weitere Folge dessen zu sein. Sie hielt sich jedoch zum Glück in Grenzen.

Erschöpft schloss er wieder die Augen, ignorierte dabei die immerwährenden ähnlich klingenden Laute, die ihm so vor kamen, als würden sie direkt neben ihm entstehen. Manchmal waren diese Laute länger, manchmal kürzer und irgendwie klangen sie nicht so, als wären sie von einer Maschine, nein, sie hörten sich so lebendig an. Das war ihm gerade aber leider egal. Er musste erst einmal seine Gedanken ordnen.
 

Was war nochmal passiert?
 

Sie hatten es aus der Höhle geschafft und hatten die Kinder in Sicherheit bringen können. Langsam versuchte er alles Geschehene abzuarbeiten. Er selber hatte nicht mehr laufen können, nachdem sie sicher gegangen waren, dass niemand in der Höhle zurückgeblieben war. Stück für Stück kehrten immer mehr seiner Erinnerungen zurück und je mehr von ihnen zurückkehrte, desto weniger wollte er sich an sie erinnern.

Sie zeigten ihm, wie er von Kakashi auf den Armen getragen wurde und anschließend mit ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf einen der Dächer der Stadt austauschte. Er hörte noch ganz genau, wie der Silberhaarige ihm sagte, dass er ihn liebte, während ihn ein warmes Gefühl durchlief, das er in dem Moment nicht wirklich hatte beschreiben können. Es war so eine Mischung aus Freude, Geborgenheit, Verlangen, Glück, Unglaube, Verliebtheit und noch vieles mehr gewesen. Es war einfach nur unbeschreiblich schön. Keinen Augenblick später aber lag er aber auf einmal in den Armen Gais, in die ihn Kakashi übergeben hatte und wurde davongetragen. Der Silberhaarige war kurz darauf aus seinem Blickfeld verschwunden.
 

Während er so die Erinnerungen abarbeitete merkte er, wie ganz langsam, aber beständig, ein ihm bekanntes Gefühl in seinem Innern anwuchs und an Intensität gewann, je näher er dem Ende seiner Erinnerungen kam. Er hatte das Gefühl, dass er im Grunde gerade ein Déjà-vu erlebte. Es war genau die gleiche Panik, die er empfunden hatte, als ihm klargeworden war, was Kakashi plante.

In seinen Erinnerungen konnte er sich selber rennen und anschließend auf dem Dach des Hokageturms stehen sehen. Es war ihm, als würde er diese Szene noch einmal erleben. Sie hatte sich so stark in sein Innerstes gebrannt, dass er das Gefühl hatte, sie immer und immer wieder erleben zu müssen. Er erinnerte sich an jedes kleine Detail. Kakashis Blick, der ihm sagte, wie sehr er ihn liebte, aber auch zugleich eine Entschuldigung war, dass es so enden würde. Tsunades Worte, sowie ihre Versuche ihn abzuhalten und zum Schluss die stummen worte Kakashis, die er von seinen Lippen ablesen hatte können.
 

//Ich liebe dich und ich werde immer bei dir sein.//
 

Dieser Anblick hatte sich wirklich in seinen Geist gefressen und würde dort auch für die Ewigkeit verweilen. Nie wieder würde er es vergessen und immer wieder würde sich bei den Gedanken daran das selber Gefühl in seiner Brust breitmachen. Das Gefühl seines zerrissenen Herzens, das in tausende Glassplitter zerbrach. Es war ein unglaublicher Schmerz. Er war mit nichts zu vergleichen, was er jemals an Wunden davongetragen hatte. Er erinnerte sich danach an nichts mehr, außer einer weißen Leere, die sich über seinen Geist gelegt hatte und das Gefühl, als wäre er soeben gestorben. Zerrissen in zwei Teile.
 

Durch die Überwältigung seiner Erinnerungen, spürte er dieses abgrundtiefe Gefühl erneut, nur dass es diesmal präsenter war, da es nicht von der Panik und dem Adrenalin beeinflusst worden war. Wobei er eher eine Mattigkeit verspürte, die ihm dennoch eine Ruhe gab, die eigentlich fehl am Platze war. Dennoch traten langsam Tränen aus seinen geschlossenen Augen und liefen in Bahnen an seinen Schläfen hinab, nur um sich in den Kissenbezug zu graben. Das Kitzeln jeder einzelnen Träne versetzte ihm einen erneuten Stoß eine weitere zu vergießen.
 

Langsam öffnete er die Augen und starrte an die Decke. Die so frustrierend kalte, eintönige und weiße Krankenhausdecke, die er früher schon so oft gesehen und beinahe auswendig gelernt hatte.

Jetzt wurde ihm auch klar, woher diese relative Ruhe kam, die er dennoch verspürte, die eher einem Nebel glich, der sich über sein Gemüt gelegt hatte. Es mussten wohl die Medikamente sein, die er hier im Krankenhaus bekommen hatte, denn er verspürte keinerlei Schmerzen. Tsunade hatte ihm mit Sicherheit schon vorsorglich ein Beruhigungsmittel gegeben, damit er es etwas leichter hatte mit seinen Erinnerungen klarzukommen.
 

"Iruka-sensei? Wie geht es dir?" Da war es wieder das Geräusch, das er vorher wahrgenommen und als lebendig eingestuft hatte. Der Fakt, warum es so lebendig gewirkt hatte, war ihm nun mehr als klargeworden. Es war die Stimme eines Menschen gewesen.
 

Iruka jedoch reagierte nicht. Er fühlte sich nicht imstande dazu und schon gar nicht sah er einen Sinn darin. Naruto konnte gut genug sehen, wie es ihm ging. Ja, die Stimme hatte er längst als die von dem Blondschopf erkannt, der wohl an der Seite seines Bettes stand und reichlich besorgt wirkte. Zumindest hatte er das aus seiner Stimmlage heraushören können. Der Lehrer aber konnte nicht anders als wie ein Toter an die Decke zu starren. Auch als sich Narutos Gesicht in sein Blickfeld schob, zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Das einzige was dem Jungen zeigen musste, dass er doch irgendwie anwesend war, war der Fakt, dass ihm stumm und ungehindert Tränen aus den Augenwinkeln liefen, die sich in die sterile, sowie in standartweiß gehaltenen Bettwäsche verliefen. Er musste für den Jungen so wirken, als habe er sein Leben aufgegeben, als gehörte er schon längst nicht mehr zu den Lebenden. Er ließ einfach nur noch alles uninteressiert an sich vorbeilaufen.
 

Nichts ergab mehr einen Sinn, denn Kakashi war fort.
 

Dies war die einzige Tatsache, die immer wieder in seinen Kopf wiederhallte.
 

Der Jounin hatte sich zum Wohle aller geopfert.
 

"Iruka-sensei!", ertönte es nun lauter neben ihm. Aber auch das versuchte der Lehrer zu ignorieren. Er wollte gerade einfach nicht mehr, wollte einfach nur alleine sein. Dann schob sich Sakuras rosa Haarschopf in sein Blickfeld und die Kunouchi begann ihn direkt zu untersuchen. Auch als sie mit einer kleinen Taschenlampe einmal seine Pupillenreflexe testete, seufzte sie nur resignierend. Deutlich konnte er ihre Diagnose verstehen. "Er ist soweit in Ordnung Naruto, aber er steht unter Schock. Gib ihm noch etwas Zeit."

"Meinst du er wird wieder Sakura-chan?" Pure Sorge war in der Stimme des Jungen zu hören. Iruka wusste, dass er ihm wichtig war, aber er brauchte wirklich gerade Zeit, wobei er auch darin keinen Sinn mehr sah. Was sollte die Zeit schon ändern können. Kakashi war weg.

"Das gilt abzuwarten, immerhin hat er miterlebt, wie Kakashi-sensei... naja, du weißt schon. Sie waren schließlich sehr gute Freunde." Auch die Stimme Sakuras hatte einen traurigen Unterton, der ihm aber gerade reichlich egal war. Auch wenn es ihr nicht gerecht war, immerhin trauerten auch sie um den Silberhaarigen, aber die Worte der Kunouchi machten ihm wieder eines klar.

Sie waren nicht nur gute Freunde gewesen. Sie waren viel mehr als das. Sie haben sich geliebt und Iruka würde dem Trottel niemals sagen können, dass er ihn auch liebte. Genau das war der Punkt, an dem seine Tränen nur noch stärker liefen. Das war auch der Moment, in dem er sich das erste Mal bewegte, seitdem er aufgewacht war. Sein Gesicht verzog sich schmerzhaft, während er langsam seinen Arm hob und ihn über seine gefühlt unmenschlich brennenden Augen legte.
 

Er hatte ihn wirklich verloren ...

Hatte nicht einmal die Gelegenheit genutzt ihm wenigstens endlich zu sagen, dass er ihn auch liebte.
 

Er hatte es einfach komplett vermasselt.
 

Der Kloß in seinem Hals wurde immer größer und ein klägliches Schluchzen verließ seine Kehle.

Sofort spürte er eine Hand, die sich auf seine Schultern legte und ihm so versuchte Trost zu spenden. Erst als Iruka seine Hand von seinen Augen nahm, erblickte er Yamatos traurigen, aber verstehenden Blick.

Der Lehrer hatte so oder so schon eine Weile das Gefühl gehabt, der Holzformer wusste mehr, als er vorgab, immerhin war er oft mit Kakashi zusammen unterwegs. Aber selbst wenn, es war ihm gerade auch egal. Er wollte zwar gerade noch alleine sein, doch jetzt sah es schon wieder ganz anders aus. Er brauchte nun einfach jemanden der für ihn da war und Yamato, sowie Sakura und Naruto waren eben für ihn da. Sie würde ihm zuhören ... und sie würden ihn verstehen. Das wusste er einfach.
 

"I...ich habe es ihm nicht gesagt...", brachte er stockend hervor und sog tief die Luft ein.

Yamato schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und entgegnete ihm das einzige, was ihm jetzt helfen konnte. Er brauchte jetzt keine anderen tröstenden Worte. Keine Worte wie, das Leben geht weiter, lass dich nicht hängen, Kakashi würde das nicht wollen, nein. Sowas konnte er jetzt nicht gebrauchen. Yamato jedoch wusste aber anscheinend ganz genau, was dem Lehrer helfen würde.

"Er wusste es mit Sicherheit Iruka..."

Es waren keine vielen Worte und auch nicht besonders laut gesprochen, sie reichten aber aus, um ihn bitterlich losweinen zu lassen.
 

Iruka wusste, dass der Mann recht hatte. Er musste recht haben. Kakashi hatte mit Sicherheit schon von Anfang an alles zusammengezählt gehabt und hatte schon weit vor ihm gewusst, wie er für ihn empfand. Er hatte es sicher schon gewusst, dennoch vertrieb das nicht Irukas miserables Gefühl. Warum hatte er es ihm nicht gesagt? Kakashi hatte sicher immer gewusst wie er für ihn fühlte, hatte ihn zu nichts gezwungen, einfach geduldig abgewartet und Iruka die Zeit gegeben, die er brauchte, um diese für ihn so schweren Worte zu sagen. Leider hatte er einfach zu lange gebraucht und jetzt seine Chance vertan. Dabei war es ihm jetzt so deutlich wie noch nie. Er brauchte keine Bestätigung und Angst mehr haben, denn es war einfach die reine Wahrheit, die er gerade fühlte.

Ja, er liebte diesen Silberhaarigen Idiotien sehr, so sehr, dass es ihm jetzt so stark schmerzte, dass er das Gefühl hatte sein Herz würde in Stücke gerissen.
 

Plötzlich fand sich Iruka in einer leichten, aber bestimmten Umarmung wieder. Yamato hatte ihn tröstend in seine geschlossen und gab ihm gerade den Halt den er brauchte. Der Lehrer ließ sich einfach fallen, brauchte jetzt diese Schulter an der er sich ausweinen konnte.
 

Leider gönnte man den Trauernden in diesem Raum wohl keine Ruhe, denn keine paar Sekunden später ging die Tür gehetzt auf und ein junger Medicnin kam herein gestolpert.

"Haruno-san! Wir brauchen sie! Tsunade ruft nach ihnen. Wir haben einen Notfall! Sie benötigt ihre Hilfe." Die Rosahaarige nickte dem Jungen direkt zu und verschwand keine Zeit verlierend mit einem kurzen Winken aus dem Raum. Noch während ihrer fluchtähnlichen Verabschiedung hatte Iruka sehen können, wie sie schnell mit einem Armrücken über ihre Augen fuhr. Ja, auch das Mädchen schien Kakashis Tod sehr mitgenommen zu haben. Die übrigen Männer in dem Raum jedoch sahen immer noch überrascht zur Tür, die hinter dem Mädchen wieder ins Schloss fiel.
 

Stille breitete sich über den Raum aus. Nur die hektischen Bewegungen auf dem Flur waren zu hören und auch ab und an mal das Klackern, rumpeln und Quietschen von geschobenen Krankenhausbetten, auf denen wohl jemand mit Schmerzen lag. Die Schmerzenslaute auf dem Flur deuteten zumindest darauf hin. Auch wenn man es nicht glaubte, aber der Kampf gegen Akuma und seine Möchtegernshinobis hatte wohl doch einige Opfer mit sich gezogen.

Immer noch in der Umarmung Yamatos wurde sich Iruka so langsam seiner Position bewusst. Seine Augen schließend entfernte er sich aus den Armen des Holzformers, der ihn nur mit einem entschuldigenden Lächeln ansah.

"Tut mir leid.", murmelte der Mann und rieb sich mit einer Hand am Hinterkopf, während sein eben noch entschuldigendes Lächeln etwas schief wurde.

"Nein, ist schon in Ordnung, danke....", bedankte sich der Lehrer und ließ seinen Blick auf seine Bettdecke fallen. Dabei ignorierte er sein tränennasses Gesicht vollkommen. Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf seine nichtssagend weiße Bettdecke, die er begann zwischen seinen immer wieder verkrampfenden fingern zu kneten. Noch dazu merkte er nicht einmal wirklich, dass er mit den Zähnen knirschte. Das ziehende Gefühl in seinem Innern wollte immer wieder die Oberhand gewinnen und stand auch kurz davor es zu schaffen, so dass er sich jeden Moment einem erneuten Weinkrampf hingeben würde, wenn Naruto sich nicht zu Wort gemeldet hätte.

"Iruka-sensei?", fragte der Junge vorsichtig, worauf Iruka merkte, wie sein Schmerz wieder etwas weiter nach hinten geschoben wurde, damit er sich dem jungen widmen konnte. Tief durchatmend versuchte er dem Blondschopf schließlich zu beruhigen und wenigsten ihm etwas die Sorge zu nehmen. "Mach dir keine Sorgen Naruto, ich werde schon wieder." An Narutos Blick jedoch konnte er erkennen, dass ihm der sonst so leichtgläubige Genin diesmal kein Stück glaubte.
 

Um dem wissenden Blick des Jungen aus dem Weg zu gehen wandte er sich an Yamato, der, wie Iruka es erst jetzt auffiel, ebenfalls mit einigen Verbänden bestückt war und neben seinem Bett in einem Rollstuhl saß. Erst jetzt erinnerte er sich daran, dass der Mann in der Höhle ja fast sein ganzes Chakra verbraucht hatte. Sie mussten ihn wohl stabilisiert haben, so dass er schon wieder im Rollstuhl unterwegs sein konnte, oder aber Naruto hatte ihn hier hingeschoben. Mit einem Blick auf den Jungen konnte er auch feststellen, dass dieser reichlich mit Pflastern und Verbänden bestückt war, dennoch schien es ihm relativ gut zu gehen.

Naruto hatte Irukas Blick anscheinend richtig gedeutet und rieb sich mit einem Finger unter der Nase.

"Ich habe Yamato-taichou rüber geholt. Der arme hatte das Vergnügen mit Genma in einem Zimmer untergekommen zu sein und da ist gerade Shizune, um nach dem Rechten zu sehen. Ich wollte ihn dann vor dem Drama zwischen den Beiden bewahren."

Iruka verstand was Naruto meinte. Ihm war gerade nur wenig zu lachen zu Mute. Er hatte einfach das Gefühl, dass er es nie wieder richtig können würde so ganz ohne seinen Trottel. Er würde einfach einiges an zeit für sich brauchen. Damals als seine Eltern gestorben waren, hatte er auch lange gebraucht und immer wieder versucht sich selber hochzuziehen, war er doch damals alleine gewesen. Aber jetzt hatte er Freunde, die sich um ihn sorgten.

Dennoch würde er Zeit für sich brauchen. Am besten fing er gleich damit an. So dankbar, wie er den Beiden auch war, dass sie gerade da waren, so sehr wollte er nun auch wieder alleine sein. Genau das sagte er ihnen auch.

"Sei mir nicht böse Naruto, aber ich möchte jetzt etwas alleine sein."

Kurz herrschte Stille und Naruto verzog nicht einmal den Mundwinkel, fragte aber dann schließlich etwas mit bedrückter Stimme und traurigen Unterton.
 

"Du hast ihn geliebt oder?"
 

Iruka schwieg und verkrampfte seine Hände in die Decke. Er brauchte etwas Zeit, um zu antworten, aber der Junge verstand offensichtlich was in dem Lehrer vorging, denn noch bevor der Lehrer etwas hatte sagen können, hatte der Junge schon seine eigenen Schlüsse gezogen. Offensichtlich war ihm Irukas Reaktion Antwort genug.

"Ich habe es mir schon gedacht. Ich werde dich aber nun auch nicht weiter stören. Wenn etwas ist ruf mich bitte, ja?" Das leichte Nicken von Seiten Irukas abwartend, lagen blaue Augen auf dem Lehrer, der die abgewartete Bewegung nach einer kurzen Weile endlich durchführte. Langsam schritt Naruto darauf um Irukas Bett herum und stellte sich hinter Yamatos Rollstuhl.

"Yamato-taichou, lass uns etwas spazieren gehen.", meinte der Junge schließlich ebenfalls mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen, worauf der Holzformer ebenfalls nur nicken konnte.

"Wir sehen uns Iruka.", meinte Yamato schließlich noch an ihn gewandt und schon verschwanden beide aus dem Raum. Iruka würde nun die Zeit für sich alleine finden, die er in diesem Augenblick benötigte. Kaum, dass sich die Tür mit einem leisen Klacken geschlossen hatte, vergrub er auch schon sein Gesicht in seinen Händen und begann wieder bitterlich zu weinen.
 


 

Es dauerte eine Weile. Iruka hatte jedenfalls dann das Gefühl er hätte alles an Wasser ausgeweint, was er in seinem Körper besaß. Er fühlte sich regelrecht leer und irgendwann hatte er auf einmal den Zeitpunkt erreicht gehabt, in dem er einfach nicht mehr hatte weinen können. Er hatte das Gefühl, alles um ihn herum war stumpf geworden. So trist, einfarbig und tot.

Sein schlechtes Gefühl, was er hatte, weil er nicht mehr weinen konnte, war völliger Quatsch. Das wusste er nur zu gut, brauchte er es doch nicht haben. Es ist ganz normal, dass man irgendwann den Punkt erreicht, an dem man nicht mehr weinen konnte. Natürlich heißt es nicht, dass er nie mehr weinen würde, nein, es bedeutete nur, dass er in dem Moment gerade nicht mehr konnte. Weinen bedeutete nicht alleine trauern. Jeder Mensch trauerte anders. Iruka wusste, dass er einer war, der nah am Wasser gebaut war und deshalb mit Sicherheit nicht das letzte Mal geweint hatte, aber jetzt würde er sich einfach diesen trüben, stumpfen und schmerzenden Gefühlen hergeben, die ihn vollkommen einzunehmen schienen.
 

Lange hatte er noch stumpf aus dem Fenster gestarrt, weshalb er nicht wirklich die Zeit mitbekommen hatte, wie sie verstrichen war. Das Essen, welches eine Krankenschwester vorher zu ihm gebracht hatte, hatte er auch nicht angerührt. Er hatte einfach kein Verlangen nach Garnichts mehr. Er sah es als unnötig. Sah keinen Zweck mehr darin. Es machte einfach keinen Sinn. Er war doch sowieso schon innerlich gestorben, weshalb er sich so taub fühlte und wahrscheinlich so oder so keinerlei echte Gefühle mehr verspüren würde, außer diesen Schmerz. Was machte es dann für einen Unterschied, wenn er auch noch äußerlich sterben würde?
 

So monoton und trostlos, wie er da saß, bekam er auch nur am Rande mit, dass die Tür mit einem Mal aufschlug und brutal mit der Türklinke gegen die Wand knallte, wo sie eine kleine Delle in der Wand hinterließ.

"Naruto!", echote eine warnende Stimme durchs Zimmer, die eindeutig zu Ino gehörte.

"Iruka-sensei!" Trotz das der Junge so laut schrie, dass es einem eigentlich das Trommelfell zerreißen müsste, schien den Lehrer das nicht zu interessieren. Ganz langsam wie eine unbelebte Puppe drehte er seinen Kopf und blickte mit Ausdruckslosem Gesicht zu dem aufgeregten und hektischen Jungen, der den Anschein hatte gleich über das Bett zu ihm zu klettern und ihn wild durchzuschütteln.

"Naruto!", rief die Kunouchi wieder warnend dem Genin hinterher.

Der hörte jedoch nicht.

"Sensei! Komm mit!" Iruka spürte, wie sich eine Hand Narutos um sein Handgelenk legte und einfach wie eine Puppe aus dem Bett gezogen wurde. Er wehrte sich nicht einmal, sondern ließ sich einfach mitziehen, wodurch er regelrecht aus seinem Bett geschält wurde. Erst kurz bevor er einfach mit dem Kopf voran aus dem Bett gefallen wäre, kam wieder Bewegung in ihn. Verwirrt blinzelte er und wurde sich erst dann seiner Situation und dem hektischen Jungen gewahr. Es war, als wäre er nicht wirklich anwesend gewesen. Doch die ruppige und ungestüme Art hatten den Lehrer irgendwie wieder aufgeweckt.

"Naruto...", brachte er nur heraus und ließ sich aus dem Bett ziehen, nachdem er seinen beinahe Fall mit seiner noch freien Hand am Bettrand abgefangen hatte. Nur mit seinem Krankenhaushemd an wurde er regelrecht aus dem Raum gerissen und schließlich den Gang entlang gezerrt.
 

"Du hast keinen Grund mehr traurig zu sein!" Mit entschlossenem Blick, aber breiten grinsen auf den Lippen lief der Junge mit dem mehr stolpernden Mann an der Hand durch die Flure. Zum Glück hatte kurz vorher eine Krankenschwester seine nächste Infusion abgenommen, sonst würde wahrscheinlich der Ständer dazu noch hinter ihm scheppernd hinterher rasen.

Doch dann konnte er keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, als die genauen Worte Narutos zu ihm durchdrangen. Seine Situation kurz vergessend, hoben sich seine Augenbrauen fragend und er schüttelte irritiert den Kopf.
 

"Hö?" Eine sehr schlaue Frage, aber Irukas Hirn brachte gerade nicht mehr zustande, denn immer wieder hallte es in seinen Gedanken wieder, dass er nur traurig war, weil Kakashi nicht mehr da war und das würde bedeuten...

Seine Augen weiteten sich leicht und ein aufgeregtes Gefühl begann sich in seinen Bauch breitzumachen. Dann kam aber das, was Iruka nie wieder vergessen würde, zumindest das Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, als er die Worte in sich aufsog, die in dem Moment nicht schöner hätten sein können. Nein, halt. Es gab keine schöneren Worte als diese. Er hatte das Gefühl, dass sie sich einmal durch seinen Organismus fraßen, um auch jeder einzelnen Zelle bescheid zu geben, dass sie ihr Maximum auffahren sollte. Adrenalin gemischt mit purem Glücksgefühl vermischt, schien seine Adern nur so zu fluten und ihm erneut eine Kraft zu verleihen, die in seinem Zustand eigentlich unmöglich hätte sein sollen.
 

"Sie haben ihn gefunden! Keiner weiß wie er dort hin gekommen ist, aber sie haben ihn gefunden! Er lebt! Er liegt in der Intensivstation, aber er lebt!" Irukas Augen weiteten sich vollends. Vor Überraschung hatte er ganz ausgeblendet, dass er eigentlich laut Medizinischem Bericht nicht hätte laufen können. Sein Körper bewies aber gerade das pure Gegenteil. Er bewegte sich irgendwie von ganz alleine, hatte das Gefühl, er könnte auf einmal Fliegen. Wie von alleine fanden seine Beine von Stolpern zu koordinierten laufen, dann zu rennen und schließlich stolperte keine paar Sekunden später auch schon der überraschte Blondschopf hinter dem Lehrer hinterher. Den Blick des Jungen und der überraschten Krankenhausmitarbeiter, sowie Patienten ignorierend raste der Braunhaarige durch die Gänge und kam schließlich schwer atmend in der Intensivstation an.
 

Hektisch sah er sich um. Die Station war soweit offen und in der Mitte befand sich die Information, an der einige Medicnins arbeiteten und gerade irgendwelche Werte zu diskutieren schienen. Rund um diese herum in der Form eines Vierecks war der Flur angelegt, der nur von Räumen gesäumt war, in dem die Notfälle lagen. Zu jeden der Räume gab es ein großes Sichtfenster und auch die Tür hatte eine große Glasscheibe, durch die man hinein sehen konnte. Die Medicnins der Station starrten ihn alle überrascht an, doch Iruka hatte dafür keinen Blick. Er merkte nicht einmal wirklich, dass auch Shizune anwesend war, gerade an der Information stand und den dort arbeitenden Shinobis per Handzeichen bescheid gab, dass sie ihn passieren lassen sollen. Sein Blick lag jedenfalls nun kurz brennend auf Naruto, der ihn wohl sofort verstand und auf die gegenüberliegende Seite schräg links deutete, die von ihrer Position nicht so direkt einzusehen war. Der Winkel war dafür einfach zu schlecht. Das einzige, was Iruka sah war das Fußende eines Bettes, das durch die Glasscheibe noch gerade so zu erkennen war und ein Schatten, der sich an einer Wand abbildete. Es musste wohl jemand bei ihm sein. Sofort riss er den Jungen weiter und stürmte ungehindert auf den Raum zu.

Kaum dass er in der offenen Tür stand, hatte er doch einfach die Glasscheibe ignoriert, blieb er heftig keuchend stehen und starrte in den Raum.
 

Überall standen Maschinen, Maschinen die alle Körperfunktionen von Menschen überwachen konnten und dafür sorgten, dass sie am Leben blieben. Er hatte diese Geräte zwar schon mal gesehen, kannte aber ihre genaue Funktion nicht, was aber auch gerade nicht so wichtig war. Selbst ein Laie erkannte, dass es wohl sehr schlimm sein musste, wenn schon so viele Geräte gebraucht wurden.

Sakura stand gerade an einer der Maschinen und stellte etwas ein, drehte aber keine Sekunde später überrascht ihren Kopf zu den Neuankömmlingen. Tsunade die gerade den Patienten untersuchte schielte wütend zu ihnen hinüber.

"NARUTO! Ich habe gesagt, dass du es ihm schonend sagen solltest und nicht mit der Tür ins Haus!"

Iruka japste nach Luft. Er ignorierte alles, als er die Person komplett verdrahtet in dem sterilen und unbequem wirkenden Bett liegen sah. Er hatte geschlossene Augen, rührte sich nicht und war mit reichlich Wunden überseht, wovon die meisten Verbrennungen waren, die Tsunade aber gerade schon heilte. Sein Sharingan war mit einem provisorischen Verband abgedeckt und der Dreck, der noch überall an ihm klebte, ließ ihn wirken, als habe er bei regnerischen Wetter auf einem Feld gearbeitet. Irukas Augen klebten regelrecht an dem Anblick, als müsse er sichergehen, dass es keine Wahnvorstellung war, der er erliegt, drückte er mit der Hand zu, in der er noch immer Naruto hielt, der darauf einfach nur anfing zu jammern, da er wohl zu viel Kraft benutzte. "Iruka-sensei....!!!" Weinerlich zog der Junge an seinem Arm, als habe er Panik, dass der Lehrer ihm den gleich durchbrechen würde. Doch als die Augen des Mannes auf den Oberkörper des Verwundeten landeten und er sah, wie der sich langsam hob und senkte, dabei die Atemmaske, die der Jounin trug leicht beschlug, hielt ihn nichts mehr. Wie als hätte sein Körper endlich die Erlaubnis zur Ruhe zu kommen, brach er einfach an Ort und Stelle zusammen.
 


 

Es waren einige Tage vergangen nachdem Iruka zusammengebrochen war, war er doch erst am nächsten Tag in seinem Krankenhausbett wieder wach geworden. Neben ihm im Bett schnarchte fröhlich Naruto vor sich hin und schlief eben so, wie Naruto nur schlafen konnte. Sie hatten sie wohl zusammen in ein Zimmer gelegt, was er vor seinem Zusammenbruch noch nicht wirklich registriert hatte, war er doch zu sehr in seiner Trauer gefangen gewesen. Jedenfalls als Iruka wach geworden war, hatte er es nicht fassen können. Er hatte sich direkt Bestätigung bei Tsunade persönlich geholt, die kurz nach seinem Erwachen, wie als hatte sie das gerochen in seinem Zimmer aufgetaucht war.
 

Kakashi war wirklich noch am Leben. Er hatte von ihr dann auch erfahren, was genau alles passiert war. Der Silberhaarige hatte mit ihr eine spontane Idee kurz vor der Explosion besprochen. Sie hatten beide kurz abgewogen und waren zu dem Entschluss gekommen, dass es einen Versuch wert war, wussten sie beide doch nur zu genau, dass niemals alle Bewohner hatten gerettet werden können.
 

Kakashis Idee war die gewesen, dass sie Tsunades Chakraspeicher nutzen würden. Sie hatte ihn noch nicht genutzt, weshalb sie noch genug Chakra übergehabt hatte. Er hatte den Faktor eingerechnet, da ja die Sphäre gerade mit Komprimieren ihrer vorhandenen Energie beschäftigt war, es wahrscheinlich ausreichen würde, wenn er Tsunades Chakra als Ablenkung nutzen würde, so dass er sein eigenes Jutsu durchführen könnte, mit dem er alles in eine andere Dimension schicken konnte. Faktisch, er wollte sein Mangekyo Sharingan gegen die Sphäre einsetzen, während die Tsunades Chakra absorbieren würde. Der Jounin hatte gesagt, dass Tsunades gespeichertes Chakra wohl genug war, dass die Sphäre die Sekunde die er brauchte gut damit beschäftigt sein würde dies zu absorbieren, weshalb er zur gleichen Zeit es ausnutzen konnte, um sein letztes Chakra zu geben, damit die Sphäre in die andere Dimension gerissen wurde. Der einzige Nachteil war, der Jounin hatte dafür nah ran gemusst. Ihre Taktik war aufgegangen, sonst wäre schließlich Konoha jetzt ganz zerstört. Nachdem sie die Evakuierung schließlich wieder aufgehoben hatten und die Dorfbewohner zurückbegleitet hatten, hatte Kakashis Rudel ihn schließlich überraschenderweise gewittert und schließlich am Grab seiner damaligen Teamkameradin Rin gefunden.
 

Tsunade war natürlich direkt zur Stelle gewesen. Das war auch der Zeitpunkt gewesen, als Sakura aus Irukas Krankenzimmer geholt worden war. Die Hokage hatte ihm erzählt, dass sie ihn schwer verletzt dort vorgefunden hatte. Ihrer Ansicht nach, hatte er schon eine ganze Weile hart gekämpft, den Kampf um sein Leben nicht zu verlieren. Er hatte auf sie gewirkt, als wollte er nicht loslassen. Sie hatte ihn vor Ort noch stabilisieren müssen. Für einen kurzen Moment war er auch ansprechbar gewesen, weshalb sie etwas wie "Schatten", "geschleudert" und "Schmerz" wahrgenommen hatte, als sie ihn gefragt hatte, ob er ihr erklären konnte wie er hier hin gekommen war. Sie hatte ihn versucht wach zu halten, um das Risiko zu vermeiden, dass er ihr doch noch unter den Fingern wegstirbt. Leider war er danach ohnmächtig geworden und seitdem nicht mehr aufgewacht.

Sie hatte noch lange mit den anderen darüber Gerätselt, was genau passiert sein konnte und war zu der Vermutung gekommen, dass er wohl mit in die andere Dimension gerissen worden war und vielleicht durch sein Jutsu einen weiteren Pfad geöffnet hatte, wodurch er am Grab von Rin wieder rausgekommen war. Leider würde nur der Jounin den Rest auflösen können, wobei sie aus den wenigen Worten schon feststellen konnte, dass er womöglich auch nicht mehr wusste. Ansonsten konnte sich wirklich niemand erklären, wie der Jounin sonst dorthin gekommen war.
 

Iruka jedenfalls saß seit er wachgeworden war jeden Tag bei Kakashi in der Intensivstation und hoffte auf sein Erwachen. Das Piepen, sowie Summen der Geräte unterstützte nur die drückende Stimmung im Raum. Sie hatten ihm gesagt, dass es sein könnte, dass er in ein Koma fallen würde, wenn er nicht bald aufwachen würde. Zur Zeit regenerierte sein Körper nur das verbrauchte Chakra, was am schnellsten ging, wenn sein Körper lange ruhte, was bedeutete, dass er lange schlafen würde. Würde er das aber zu lange, würde sein Körper einen Überschuss an Schlafhormonen produzieren, der ihn in einen Komazustand treiben würde. Iruka hoffte, dass es nicht so sein würde. Es durfte nicht so sein.

Seine Augen ruhten auch heute wieder auf der schlafenden Gestalt des Mannes. Es war drei Tage her, seitdem er nun Tagein und Tagaus hier saß.
 

Der Jounin sah schlecht aus. Er war bleicher als vorher und wirkte dünner. Seine Wunden heilten gut und Tsunade hatte ihr bestes gegeben, dass möglichst wenig, bis keine Narben zurückbleiben würden. Noch dazu hatten sie ihn gereinigt, weshalb er keinerlei Dreck mehr an sich hatte. Die Verbrennungen waren fast vollends geheilt worden, aber einige Wunden mussten von selber heilen, beziehungsweise mussten sie diese Stück für Stück behandeln, da es sonst zu viel Stress für den Organismus sein würde. Trotzdessen war immer noch ein guter Teil seines Körpers verbunden, besonders seine Arme. Iruka hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, wie er so starke Verbrennungen hatte erleiden können. Es musste wohl beim Kontakt mit der komprimierten Sphäre passiert sein. Hauptsache aber war, dass Tsunade es geschafft hatte, dass groß keine Schäden zurückbleiben würden. Wie froh war Iruka darüber, dass die Frau solche wunderbaren Fähigkeiten hatte und Kakashi somit praktisch seine Haut gerettet hatte.
 

Die Blumen und Obstkörbe, die Kakashis Besucher mitgebracht hatten standen alle bei Iruka im Zimmer. Leider durften sie nicht hier stehen, was aber verständlich war, musste doch eine gewissen Sterilität eingehalten werden, außerdem würden sie hier nur das Personal behindern.

Es waren wirklich oft Besucher gekommen. Alle waren sie hier gewesen, einige auch mehrmals.

Das was Iruka aber am meisten verwundert hatte, war, dass Meri aufgetaucht war. Auch sie trug die Krankenhauskluft und trug einen dicken Verband um den Hals. Sie wurde ebenfalls mit einem Rollstuhl von einem Jungen Medicnin ins Zimmer geschoben. Auf sie hatte er jetzt herzlichst verzichten können. Jedoch zu seiner Überraschung war sie zu ihm gekommen und hatte sich aufrichtig entschuldigt. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie verstanden hatte, dass sie absolut falsch gehandelt hatte und einfach nur noch hoffte, dass er ihr irgendwie verzeihen konnte. Meri hatte es endlich einfach akzeptiert, dass Iruka an Kakashis Seite gehörte. Genau das war die zweite Tatsache, die Iruka verwirrt hatte. Offensichtlich hatte auch sie es gewusst, dass Iruka für Kakashi Gefühle gehegt hatte und diese sogar erwidert wurden. Sie hatte es nur nicht einsehen wollen, dass sie keine Chance bei dem Hatake hätte, was sie selber als reichlich dumm mittlerweile abstempelte. Sie hatte beiden noch viel Glück gewünscht und war schließlich wieder mit einem verabschiedenden Lächeln verschwunden.

Für Iruka stand die Welt nun gänzlich Kopf. Alles schien sich gerade zum Guten zu wenden, da fehlte nur noch eine einzige Tatsache. Kakashi musste nur noch aufwachen.

Tsunade hatte jedoch gesagt, der Mann war mit seinem Chakra fast bis zum äußersten gegangen und war noch dazu schwer verletzt gewesen, weshalb sein Erwachen noch lange auf sich warten konnte.
 

Iruka nahm vorsichtig die Hand Kakashis in seine und drückte sie leicht während er einer betenden Bewegung gleich seine Stirn an diese legte und einfach nur innerlich hoffte, dass der Mann bald wieder aufwachen würde. Tief atmete er durch und richtete sich wieder etwas auf, während seine Augen wehleidig auf die nun so schwach wirkende Gestalt gerichtet war. Deutlich konnte er die Wärme spüren, die von Kakashis Hand ausging, wodurch er gleich mit dem Daumen über seinen Handrücken streichen musste und ein gequältes Lächeln zustande brachte. Er erinnerte sich, was Sakura ihm gesagt hatte. Er solle mit ihm reden, Kakashi würde ihn sicher hören und würde sich darüber freuen eine geliebte Stimme wahrnehmen zu können.

Wie oft hatte Iruka nun schon mit dem Jounin geredet. Er hatte ihm dies und das erzählt, einfach nur damit der Mann seine Stimme hörte. Es wirkte beinahe, wie als würde er mit einer Puppe sprechen, doch er wusste innerlich, dass Kakashi ihn hören musste. Er versuchte den Mann, den er liebte so einfach zu zeigen, dass er für ihn da war. Also tat er es auch jetzt wieder.
 

"Weist du was? Mir geht es heute schon viel besser. Sakura sagt, dass ich bald aus dem Krankenhaus entlassen werden kann. Außerdem finde ich es langsam an Zeit Kakashi-sensei, dass du etwas ordentliches zu Essen bekommst. Du siehst echt so aus, als könntest du eine ordentliche Portion zu Essen vertragen. Je schneller du wieder Gesund wirst, desto eher kann ich dir etwas leckeres kochen, außerdem würden sich deine Ninken sicher auch freuen. Naruto kümmert sich zwar schon seit zwei Tagen um Pakkun und die anderen, aber seinen Beschwerden nach zu urteilen, haben sie sehr viel an seinem Essen zu meckern, weshalb er ihnen nur noch Hundedosen aufmachte."

Iruka musste grinsen. Er konnte sich das Theater regelrecht vorstellen. Aber das war nicht alles, was Iruka machen wollte. er wollte noch so vieles mehr, besonders eines Sache musste er unbedingt endlich nachholen. Er würde ihm gerne sagen, was er für ihn empfand. Seine Augen schließend und seinen Kopf in den Nacken legend träumte er etwas vor sich hin, hoffte er doch sehr, dass sie bald wieder zusammen in dem Hatakeanwesend wohnen können. Das war auch der Punkt, wo er wieder an ihre gemeinsamen Mahlzeiten dachte. "Hmm, ich frage mich nur, was ich kochen sollte."

In Gedanken ging er schon alles durch und konnte sich nicht recht entscheiden. Was würde Kakashi wohl am ehesten freuen? Während seiner Gedankengänge kroch auf einmal ganz leise eine kratzige Stimme zu ihm durch, die beinahe noch von den Umgebungsgeräuschen der summenden´, sowie piependen Maschinen überdeckt worden wäre.
 

"Dein Curry bitte...."
 

Iruka riss seine Augen auf und ruckte gleich mit seinem Kopf runter, um Kakashi anzusehen.
 

Hatte er sich verhört?

Träumte er schon so sehr?
 

Er konnte deutlich sehen, dass das sichtbare Auge des Jounins einen Spalt breit geöffnet war und ihn ansah. Das Gefühl, das ihn in dieser einen Sekunde durchströmte war mit nichts anderem zu vergleichen. In Iruka wallte eine Welle der Glückseligkeit auf, die sich gleich in Tränen verdeutlichte, die ihm nun vor Freude die Wangen runter liefen. Automatisch rückte er etwas näher und umschloss dabei die schwache Hand Kakashis, die sogar etwas seinen Druck erwiderte.

"Liebend gern, sowas von liebend gern..." Der Lehrer konnte sein Glück einfach nicht fassen, Kakashi hatte sie alle gerettet und hatte es noch überlebt. Genau in diesem Moment war der Lehrer der Glücklichste Mensch auf der Welt. Obwohl er weinte und ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte, lächelte er das schönste Lächeln, dass er dem Mann in dem Moment nur schenken konnte, auch wenn es dabei etwas verzerrt wirkte.

"Da freu ich mich schon drauf.", kam es wieder leicht heiser von dem Jounin, der darauf ebenfalls ein leichtes Lächeln zustande brachte.

"Es wird aber wahrscheinlich noch etwas dauern, bis du hier wieder raus kannst. Vielleicht kann ich dir bald aber etwas rein schmuggeln." Wieder schluchzte der Braunhaarige, was aber von einem fröhlichen Lachen begleitet wurde.

"Das macht nichts. Ich kann warten..." Kakashi versuchte ein schiefes Grinsen, was ihm aber gänzlich missglückte. Außerdem störte eh die Atemmaske, die alles dumpf ertönen ließ.

Darauf musste Iruka gleich wieder weinen, wusste er doch, das der Jounin nicht nur darauf anspielte. Ja, der Mann war schon ein sehr geduldiger Mensch und genau dafür liebte er ihn noch umso mehr.

Eine kurze Minute verstrich, in der der Jounin einmal versuchte tief durchzuatmen und kurz das Auge schloss. Iruka hatte schon das Gefühl, er würde gleich wieder einschlafen, doch da belehrte ihn der Mann eines besseren. Wieder öffnete sich sein Auge und fand auch gleich den Kontakt zu Iruka, der eine Frage in dem Blick lesen konnten, die aber auch gleich nach einigen schweren Atemzügen ausgesprochen wurde.

"Was ist eigentlich nun mit deiner Antwort?" Iruka hatte deutlich sehen können, dass der Mann noch zu schwach war und eigentlich seine Ruhe bräuchte, aber er konnte gerade einfach nicht gehen. Er wollte einfach nicht von seiner Seite weichen.

Nie mehr.

Sein Innerstes spielte gerade Kirmes mit ihm, war er doch einfach zu überglücklich, wollte es aber nicht gerade wie ein hibbeliges Kind hinausschreien, auch wenn er gerade am liebsten nichts anderes tun würde.

Die Frage jedoch verwirrte ihn kurz. Er hatte eigentlich mit einer anderen gerechnet.
 

"Hö?"
 

"Mein Angebot..." Kakashi schien sich kurz und knapp zu halten, da er wohl nicht mehr viel Kraft hatte.

Iruka jedoch verstand nun. Der Mann sprach von dem Angebot bei ihm einzuziehen und mit ihm zusammen im Hatakeanwesen zu leben. Als ob er das jetzt noch ablehnen würde. Er wäre wirklich selten dämlich wenn doch. Iruka schloss mit einem Lächeln die Augen, öffnete sie dann aber wieder.

"Du machst dir echt jetzt darum Gedanken? Als ob ich dich nun da alleine leben lasse. Mich wirst du nun nicht mehr los. Das kannst du vergessen.", brachte der Lehrer leicht lachend, aber immer noch vor Freude weinend hervor, was er nicht wirklich registrierte, war es ihm doch einfach egal.

"Ist das eine Herausforderung?" Kakashi grinste wieder schief, Iruka hörte jedoch den Schalk aus der kraftlosen Stimme heraus und musste selber erneut kurz auflachen. Währenddessen schloss der Lehrer wieder seine Finger um die Hand Kakashis, der darauf auch gleich erneut den Druck etwas erwiderte. Kurz herrschte Stille, gut, bis auf die Maschinengeräusche und Irukas leichtes Schluchzen. Ihre Blicke lagen aufeinander und irgendwann in Irukas Innerem sagte ihm, dass es nun Zeit war.

Sie sahen sich nur an und genau in diesem Moment, wie als wäre es auf einmal das leichteste auf der Welt, sprach er die Worte aus, die er so lange zurückgehalten hatte.
 

"Ich liebe dich."
 

Dabei zierte ein glückliches Lächeln Irukas Lippen. Kakashi sah ihn nur an, drückte aber gleich darauf noch einmal kurz seine Hand während sich ein schwaches Lächeln auf seine Lippen legte. Er schien diesen Moment zu genießen und die Worte in seinem Innern wiederhallen zu lassen.
 

"Das hört sich verdammt gut an. Nochmal bitte..."
 

Iruka lächelte und rückte noch näher an Kakashi heran. Abwartend lag das eine sichtbare Auge auf ihm, als würde es das Wichtigste auf der Welt nun beobachten können. Der Lehrer war schließlich so nah herangerückt, dass er keine 30 Zentimeter vor dem Gesicht des Jounins halt machte. In seinem Blick sendete er alle Gefühle mit, die er für den Mann empfand und er steckte alles an Liebe in seine nächsten Worte, die er seinem Trottel zuliebe noch einmal wiederholte.
 

"Ich liebe dich so sehr..."
 

IN den Sekunden Stille, in denen Kakashi die Worte mehr als deutlich sichtbar noch einmal auf sich einwirken ließ, antwortete der Mann schließlich mit nicht weniger Gefühl in seiner Stimme, auch wenn sie noch so kratzig war.
 

"Ich dich auch."
 

Endlich war es gesagt und endlich würden sie ungehindert zusammen sein können. Nichts und niemand würde daran noch etwas ändern können. Ihr Weg war dafür viel zu schwer gewesen und hatte sie nur noch mehr zusammengeschweißt.

Ihr langerkämpftes Glück würden sie sich nun nicht mehr nehmen lassen, das war gewiss.
 

Owari
 

T_T
 

Das war es. Ich könnte beinahe selber weinen. Meine zweite große FF ist beendet. Ich war echt traurig, als ich gerade den letzten Satz beendet hatte.

Ich hatte sehr viel Spaß an dieser Geschichte und hoffe doch, ihr hattet nicht weniger Spaß als ich.

Natürlich hoffe ich auch, dass ihr mit dem Verlauf zufrieden seid und nun mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Epilog beendet habt.
 

Ich möchte mich noch einmal für all die eifrigen Leser bedanken, die mich durch diese FF begleitet haben und mir sogar Kommentare, sowie Favoriten gegeben haben. Ich habe mich immer sehr gefreut. Ich würde mich natürlich auch noch sehr freuen, wenn ihr mir auch nach beenden der FF noch einen Kommi dalassen würdet. Ich bin jedenfalls immer gespannt auf eure Meinungen und beiße nicht. :) Man kann mir auch Anregungen für neue FFs geben. ;)
 

Haha! Natürlich habe ich auch ein kleines Dankeschön für alle vorbereitet. Ich fand die FF sollte ich doch mit einem Bild beenden.^^ Ich hoffe doch es gefällt euch. Ihr findet es in meiner Gallerie. Oder auf Deviantart, wo ihr mich auch finden könnt, natürlich unter gleichem Namen. :)
 

Ich hatte es einfach zeichnen müssen. Leider hatte ich sehr wenig Zeit für irgendwelche Bilder. Gut, ich habe schon sehr viele hier liegen, aber die Bearbeitung am Computer dauert immer ewig bei mir und ich zeichne am liebsten mit Bleistift, da brauche ich nur knapp 30 Minuten und so ein Bild ist fertig. (Bin halt doch etwas faul. :P)
 

Nun noch eine kleine Info:
 

Ich arbeite, wie sicher schon genug erwähnt, an einer neuen FF, gut, mehrere neue so lange FFs und hoffe doch, dass ich vielleicht eine davon Anfang nächsten Jahres online stellen kann. Natürlich schreibe ich auch wieder kurze OS. OK, nicht so kurze OS... . :P Wer also gerne mehr von mir lesen mag, sollte mich im Auge behalten. Ich werde definitiv nicht einfach so verschwinden.
 

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Restsonntag und sage einfach mal, man liest sich spätestens in der nächsten FF, oder vielleicht in einem Kommi zu dieser, oder einer meiner anderen FFs. :)
 

Baba

Bongaonga



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Nami02111992
2023-09-15T20:52:56+00:00 15.09.2023 22:52
Heey :D

ich habe jetzt diese ganze FF komplett durchgesuchtet, in jeder freien Minute die mir geblieben ist, sei es in den Ferien am Strand, in der Pause auf der Arbeit oder wie jetzt auf der Couch, jeden Satz habe ich verschlungen, habe gelacht, geweint und manchmal hass gegen Charaktere geschürt, aber sie hat mir immer wieder ein Lächeln und viel Herzklopfen beschert :D ich liebe diese FF und sie ist mein absoluter Favorit, zudem ich Iruka und Kakashi echt liebe im Anime und als Paar total feiere :3 du hast sie super beschrieben und ich konnte es mir Bildlich vorstellen und hatte so manchen dreckigen oder schadenfrohen Grinser, während mein Mann mich verständnislos musterte xD
danke für alles!
wäre nicht abgeneigt über noch eine FF mit Kakashi und Iruka oder sonstliches Pair des jeweiligen ;D
deine Sabi <3
Von:  Liesinski
2021-12-28T12:55:34+00:00 28.12.2021 13:55
Danke für diese mega tolle Fanfictiom *-* ich hatte teilweise echt bauchweh, und bin dir so dankbar, dass doch noch alles gut gegangen ist.
Es hat so viel Freude bereitet, die Geschichte zu lesen. <3 du hast die characktere so toll beschrieben und ihre Taten / Worte umgesetzt. Am besten hat mir die Bar Szene gefallen, alle Szenen mit den Hunden (besonders mit pakkuns zauberhaft weichen samt Pfoten), die Badewannen Szene und alle Szenen mit Guy xD ich konnte gar nicht aufhören mit Lesen! Es war immer spannend und jnteressanr und ich konnte noch tausend Kapitel von dir, über die zwei mit ihrem gemeinsamen Leben lesen *-*
Vielen Dank ❤️
Von:  Marill123
2019-10-30T17:30:55+00:00 30.10.2019 18:30
Hui, Wirklich tolle ff, tolle story :) mich hattest du übrigens auch voll drangekriegt! Bin aber sehr froh dass es doch ein happy ending ist!! Und ich finde die Reihenfolge von letztem kapitel und Epilog ist perfekt so. Direkt Nachdem man denkt "neehhheiiin, jetzt ist er wiklich tot" Kommt die "Wiederauferstehung" :) Danke für die tolle Geschichte!!
Antwort von:  Bongaonga
01.11.2019 14:09
Immer wieder gerne.
Leider finde ich im Moment nicht so viel Zeit zum schreiben, habe viel zu tun.
Aber es freut mich immer, wenn jemand sich an meinen Werken erfreut. ;)

Baba
Bongaonga
Von:  Scorbion1984
2016-11-20T09:10:35+00:00 20.11.2016 10:10
Das war ein super tolles Kapitel !
Ich danke Dir für diese unterhaltsame FF !
Antwort von:  Bongaonga
20.11.2016 12:04
Bitte, bitte. Freut mich, dass sie dir gefallen hat. Ich hoffe doch, dass man sich bei der Nächsten wieder liest. :)

Baba
Bongaonga


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