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Du kannst mich nicht aufhalten!

Ich gehöre nur mir!
von

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Vor 17 Jahren...

Eine klare und kühle Nacht in der, der Vollmond auf die Welt hinuntersieht. Er taucht jeden Baum und Stein in ein schönes Grau. Der Fluss glitzert in wunderschönen Grautönen, das graugrüne Gras tanzt im Wind und der Sand schimmert leicht braun.

Jedes Dorf schläft in Ruhe und Frieden, doch in dieser Nacht, die 17 Jahre zurückliegt, wurde das Dorf Konohagakure von dem neunschwänzigen Fuchs angegriffen.

Alle Einheiten des Dorfes setzten sich für das Dorf ein und lieferten sich einen furchtbaren Kampf mit der Bestie.

Wieder fiel eine Einheit, Mann um Mann verlor sein Leben in diesem Kampf, den sie einfach nicht gewonnen konnten.

Die Übermacht war der große Neunschwänzige, der keine Verletzung davon trug. Die Elitekrieger gaben alles, sie setzten all ihre Macht ein, aber niemand vermag die Bestie zu verletzen.

Die Anzahl der Elitekrieger ist schon drastisch gesunken, da fiel die Entscheidung von dem Hokage der vierten Generation.

Er musste sein Dorf um jeden Preis retten, aber dafür verlor auch er sein Leben. Die Bestie wurde in dem neugeborenen Kind, namens Naruto, versiegelt.

Nicht nur in diesem Dorf gab es Probleme, denn viele Kilometer weiter liegt das Dorf Sunagakure, das streng nach der Hand von dem Kazekagen geführt wurde.

Er an der Spitze der Macht konnte nichts gutes verheißen, denn er wollte die beste und stärkste Waffe der Welt haben. Er versiegelte eine Bestie in seinem Sohn, dieser war gebrandmarkt bis an sein Lebensende.

Ein paar Kilometer weiter liegt noch ein Dorf, das sehr klein und versteckt ist. Nicht viele wissen von der Existenz dieses Dorfes und die, die davon wussten lebten entweder in diesem Dorf oder hatten mal einen kurzen Stop dort gemacht.

Dieses kleine Dorf bestand nur aus einem Clan, der sehr mächtig wurde indem er die stärksten Jutsus studierte und sie miteinander kombinierte.

Es lag schon immer ein Streit zwischen den Kriegsherren und den Hohepriestern. Die Krieger benutzen die neuen Jutsus, die kaum einer kannte und nicht kopieren konnte, aber die Priester benutzen die alten Jutsus, die den Clan auszeichneten und von anderen Clans unterschied.

Abgesehen davon hielten sich die Hohepriester an die Vorschriften des Clans, die in den alten Schriftrollen standen und bewachten das wichtigste das dieser Clan hatte, die Prophezeiung.

Diese sagte voraus, dass in einer Vollmondnacht ein Mädchen auf die Welt kommen wird, dass die Macht hat das größte Monster unter Kontrolle zu halten und zu versiegeln.

Vor 17 Jahren in der Nacht, in der Neunschwänzige Konoha angriff und der Kazekage Shukaku in seinem Sohn versiegelte, kam dieses Mädchen auf die Welt.

Der Streit, der zwischen den Kriegsherren und Hohepriestern herrschte, geriet in dieser Nacht aus dem Ruder.

Die Priester wollten, dass die Prophezeiung in Erfüllung geht und die Krieger wollten einfach nur die Macht haben, die das Mädchen besaß.

Der Clanälteste konnte keinen Kompromiss zwischen den Streitparteien herstellen, so griffen die Krieger die Priester mit ihren neuen Jutsus an.

Die Geistlichen schützten sich nur vor den Angriffen, starteten aber nie Gegenangriffe. Der Älteste musste in diesen Kampf eingreifen und fasste einen Entschluss.

Das Mädchen wird die alten Jutsus des Clans erlernen, damit sie die Bestie, die in der Prophezeiung erwähnt wird, versiegeln zu können. Damit die Krieger nicht wieder einen Streit anfangen können mit den Priestern, beschloss der Clanälteste, dass das Mädchen auch die neuen Jutsus erlernt, damit im Fall eines Angriffs auf das Dorf, sie die Einwohner schützen kann.

Sowohl die Krieger als auch die Priester waren damit einverstanden, doch einige Dinge wurden in dieser Nacht nicht besprochen. Diese Geheimnisse führten zu einer riesigen Katastrophe, die der ganzen Welt das Leben kosten könnte.

Was ganz genau in dieser Nacht geschah, weis nur ich, der vertraute Geist von dem Mädchen, das einmal die ganze Welt retten könnte.

Ich erzähle euch die Geschichte, aber ich warne euch, es könnte anders ausgehen als ihr denkt. Denn diese Geschichte hat ihre eigenen kleinen Wenden und Überraschungsmomente. Wir beginnen am dem Tag an dem alles angefangen hat…

Die entscheidende Nacht

Der Wind heult leise, während er zwischen den Bäumen durch zischt. Der Vollmond funkelt vom tiefblauen Himmel hinunter und erhellt die Nacht ein wenig.

„Seneca, dein Schützling ist auf der Welt und du? Du sitzt hier auf der Terrasse und siehst dir den Mond an. Kein guter Anfang für eure lange Bindung“, ertönt es leise hinter mir und mein Blick blieb gelangweilt, denn mir war sofort klar, wer hinter mir stand.

„Kira, du kannst einem echt auf die Nerven gehen. Du weist doch, dass es nicht gut ist, wenn sich gleich alle auf das Mädchen stürzen, sie ist gerade mal ein paar Stunden alt“, erwidere ich gelassen darauf und spüre den Wind, der durch mein Fell zischt.

„Wie auch immer, der Clanälteste möchte dich sehen“, antwortet Kira und leise Schritte verraten mir, dass sie endlich gegangen ist.

Mein Blick schweift hoch zum Himmel, wo noch immer der schöne Vollmond ist und langsam erhebe ich mich.

Meine Schritte gingen gleich in den Geräuschen unter, die in dem Gang herrschten. In weiß gekleidete Frauen liefen durch die Gänge, manche trugen kleine Geschenke auf den Armen, andere trugen Tücher herum.

Es kam mir vor als würde eine halbe Armee durch das Haus laufen und ich, kleiner weißer Wolf, muss mich da durch drängen.

Wieder tritt mir eine Frau mit einem Bündel in der Hand auf die Pfote, das war schon die zehnte. Mein Blick schnellt nach oben und ich blicke sie mit meinen gelben Augen bedrohlich an. Sie beachtet mich nicht und hastet schnell weiter, während ich mich mit einem Knurren hinsetzte.

„Hilfe wäre nicht schlecht! Bevor ich zu Apfelmuss verarbeitet werde!“, meckere ich leise und blicke mich um.

Lange musste ich nicht warten, da kommt schon ein großer schwarzer Wolf um die Ecke getrottet. „Sena, du musst auch immer meckern. Was ist denn dein Problem?“, fragt dieser grimmig und ich schaue ihn empört an.

„Ich meckere nicht oft, abgesehen davon werde ich von den ganzen Leuten hier, die umherlaufen, zertrampelt, Vater“, verteidige ich mich und zeige mit der Pfote auf die Frauen, die uns gar nicht beachteten.

Wie als Beweis stieg mir wieder eine der Laufenden auf die andere Tatze und ich knurrte sie hörbar an. Wieder lief sie einfach weiter ohne mich auch nur zu beachten, während mein Vater sich ein Lachen verkniff.

„Komm schon, der Clanälteste will dich sehen und der hat auch nicht ewig Zeit“, meint er dazu ernst, obwohl ich sehen konnte, dass ihn das sehr amüsiert.

Er ging voraus und ich tapse hinter ihm her, damit man mich nicht wieder zertrampelt. Alle Frauen wichen dem großen schwarzen Wolf aus und meine Laune sank weiter in den Keller hinunter.

Die Minuten, die wir uns durch das große Haus kämpfen mussten, kamen mir wie eine kleine Ewigkeit vor, bis ich endlich den großen Saal vor uns sah.

„Tasch? Ich habe dich doch nicht rufen lassen, oder?“, höre ich schon die Stimme von dem Clanältesten, die sehr verwundert klingt.

„Nein, aber er musste mich vor der Armee retten, die in unserem Haus herumläuft“, antworte ich und laufe zwischen den Beinen von meinem Vater durch.

Wiedermal sehe ich wie groß er ist und wie klein ich bin. „Seneca, da bist du ja“, begrüßt der Älteste mich und übergeht meine spitze Aussage einfach.

Augenverdrehend setzte ich mich auf den Boden und seufze leise. „Danke, Vater, du kannst jetzt gehen“, meine ich ruhig und schon verpufft er in einer Rauchwolke.

„Sena, zuerst möchte ich, dass du dir das kleine Mädchen ansiehst“, sagt er leise und macht einen kleinen Schritt nach rechts.

Hinter ihm steht eine kleine Wiege aus Holz und ich machte ein paar zögernde Schritte auf die Wiege zu.

Mein Blick fiel auf das kleine blasse Mädchen, das ihre Augen geschlossen hat und es scheint als würde sie schlafen.

„Ist sie nicht wunderschön?“, fragt der alte Mann und ich fragte mich langsam, was das soll. Ein leichtes Nicken kam als Bestätigung von mir und ich betrachtete die Kleine genauer.

Sie ist nicht nur blass, Nein, man konnte sie schon fast mit einer Kalkwand vergleichen, aber der Unterschied liegt darin, dass die Kalkwand viel lebendiger aussieht als das Mädchen.

„Ich habe eine Frage, also ich kenne mich ja nicht so mit Menschenkindern aus, aber bei uns Wölfen ist das so, dass die Kinder am Anfang schreien“, bemerke ich und blicke fragend den Ältesten an.

In seinen Augen war ein kurzes trauriges Funkeln zu sehen, aber das verschwand augenblicklich wieder.

„Seneca, du bist sehr aufmerksam, denn deswegen habe ich dich rufen lassen“, antwortet mir der Mann und streicht dem Kind über den Kopf, „Die Kleine will einfach nicht schreien und sie fühlt sich auch total kalt an. Nichts von alldem steht in der Prophezeiung und wir befürchten schon, dass sie ernsthaft krank ist.“

Erschrocken blickte ich auf das Mädchen und stieß sie mit meiner Nase etwas an. Sie regte sich nicht und ich spürte was, der Älteste meinte, sie war eiskalt.

„Ich bitte dich, bringe sie zu dem Steinkreis auf den Hügel und bitte die Götter, dass sie das Mädchen heilen. Du bist unsere letzte Hoffnung, denn nur der vertraute Geist des Menschen, der Hilfe benötigt, kann die Götter rufen“, bittet mich der Clanälteste, während mir immer mulmiger wurde. Jetzt wurde mir klar, meine Laune konnte noch tiefer sinken als ich dachte, denn auf die Götter war ich sowieso nicht gut zu sprechen.

„Ich mache das“, erkläre ich mich einverstanden, auch wenn man einen leichten verbitterten Unterton heraushören konnte aus meiner Stimme. Der Älteste nickte kurz und nahm das Mädchen aus der Wiege.

Er legte sie behutsam in einen Art Korb hinein, den er mir dann, nicht gerade sanft, entgegen drückte.

„Beeil dich!“, murmelte der Mann, schon fast flehend und ich nahm den Korb am Griff. Mit ein paar Schritten war ich auch schon beim Fenster draußen und lief so schnell ich konnte in die Richtung des Steinkreises.

Die Nacht war sehr kühl und auch der Wind nahm an Kraft zu, als würde er versuchen mit davon abzuhalten zum Hügel mit dem Steinkreis zu laufen.

Von der Weite konnte ich schon ein paar vereinzelte Steine sehen und ich legte noch an Tempo zu. Wenige Minuten später hatte ich es geschafft und stellte den Korb vor mir auf den Boden, genau in die Mitte des Kreises.

Wie rufe ich eigentlich Götter? Sollte ich sie mit Sie ansprechen oder soll ich sie einfach duzen? Leicht schüttelte ich den Kopf, für solche Fragen hatten wir gerade überhaupt keine Zeit.

„Götter, ich rufe euch, wir benötigen eure Hilfe!“, rief ich improvisiert in die Nacht hinaus und wartete vergebens auf ein Zeichen.

„Hallo? Jemand da?“, fragte ich sarkastisch und setzte mich auf den Boden. Keine Antwort, kein Zeichen und keine Reaktion auf meine Frage.

„Bitte! Wir brauchen ganz dringend eure Hilfe, sonst stirbt das Mädchen!“, rufe ich flehend und blicke zu den Steinen.

Kleine weiße Flecken entstanden auf den Steinen und tauchte die Umgebung in ein trübes Schwarzweiß.

„Du hast uns gerufen, Seneca?“, fragt eine helle Stimme, die, fragt mich nicht wie das geht, hallend ertönt.

„Öhm..Ja…“, stottere ich ein wenig unbeholfen herum und sehe mich um, doch nirgends war jemand zu sehen.

„Du kannst uns nicht sehen, aber wir können dich sehen. Bitte bring dein Anliegen vor“, ertönt es wieder und die Stimme verhallt leise.

„Das Mädchen hier“, fange ich mit meiner Bitte an und zeige mit meiner Nase auf das kleine Körbchen, „schreit nicht und ist auch eiskalt. Wir befürchten, dass sie schwer krank ist und wir brauchen eure Hilfe. Denn sie ist für unseren Clan sehr wichtig, sie könnte einmal die ganze Welt retten.“

Ein erschrockenes Keuchen ertönt gleich von mehreren Seiten, dann entstand eine unangenehme Stille.

„Wir…Wir können dem Mädchen helfen, doch es hat alles seinen Preis“, sagt eine tiefe Stimme und mir ist gar nicht wohl bei der Sache.

„Seinen Preis? Was für einen Preis?“, frage ich gleich und mir kommen die schlimmsten Befürchtungen in den Sinn.

„Wir können sie heilen, doch wenn sie sich zum ersten Mal verliebt wird sie ihre Kräfte verlieren, die sie benötigt um die stärkste und mächtigste Bestie zu versiegeln. Das ist der Preis und er ist sehr hoch“, ertönt es und da ich ein ziemlicher Pessimist bin, war ich am verzweifeln.

Wie sollte ich das jetzt entscheiden? Soll das Mädchen leben und dafür nie lieben dürfen oder soll sie sterben und die ganze Welt im Chaos versinken?

Seufzend lies ich den Kopf hängen und betrachtete das Mädchen, das vor mir im Korb lag und sich nicht regte.

„Du musst dich entscheiden, hier und jetzt. Leben oder Tod?“, hallt es und ein lautes Knurren kam von mir.

„Glaubt ihr, ich könnte das jetzt und hier entscheiden? Das ist eine Entscheidung, die nicht nur mich und das Mädchen betrifft!“, keife ich wütend, während ich die Ohren anlegte.

„Glaubst du nicht, wir wissen das?! Entscheide dich! Und zwar bevor sie unter dir stirbt!“, dröhnt es ohrenbetäubend und ein Blitz schlug ein paar Meter vor mir ein, gefolgt von einem lauten Donnergrollen.

„Okay! Okay!“, rief ich ein wenig ängstlich und musste mir eingestehen, dass es gar keine andere Möglichkeit gab, „Ich entscheide mich, für das Leben.“

„Gut, dann schließe jetzt deine Augen. Es könnte hell werden“, sagte wieder die helle Stimme vom Anfang und ich schloss, wie befohlen, die Augen.

Ein schwaches Licht schien durch meine Lider, doch es nahm rasant an Helligkeit zu. Es wurde so grell, dass ich mir die Pfote vor das Gesicht hielt.

Die Helligkeit des Lichtes nahm wieder ab, während die Stille wider herrschte. Hat es etwa nicht funktioniert? Habe ich etwa zu lange gewartet?

Meine Augen lies ich geschlossen, denn ich hatte ehrlich gesagt zu große Angst, sie zu öffnen. Ein Weinen lies mich die Lider doch heben und siehe da, das Mädchen kreischt und weint.

„Nun geh und vergiss nicht, was wir dir gesagt haben“, verabschiedet sich die tiefe Stimme und ich murmele nur ein „Danke“.

Mit meiner feuchten Nase stupse ich die Kleine an und sie hört augenblicklich auf zu weinen. Sie sieht mich mit ihren roten Augen überrascht an und umarmt dann meine Schnauze.

„Willkommen auf der Welt, Myuki“, sage ich leise und sie fing an zu lachen. Die Kleine mochte ich sofort, denke ich mir fröhlich.

Sie streicht über mein Fell und ich stupste sie wieder leicht an. Lachend riss sie mir zwei große Büschel Fell aus und ich revidierte meine Meinung gleich.

„Du wirst mir sicher noch den letzten Nerv kosten“, grummele ich und ergreife wieder den Griff des Korbes.

Der Rückweg war nicht so anstrengend wie der Hinweg, denn der Wind hatte sich wieder gelegt und die Nacht hellte sich sichtlich auf.

„Dort ist sie! Seneca!“, ertönen schon die ersten Rufe vom Haus, das noch gute dreißig Meter vor uns lag.

„Wie geht es Myuki?“, höre ich die Mutter rufen und ich kneife die Augen schmerzvoll zu. Die Frau hatte vielleicht ein Organ, das kann ja richtig in den Ohren weh tun.

„Haben die Götter sie geheilt?“, fragt mich ein Idiot kreischend und ich knurre ihn nur bedrohlich an. Sanft stelle ich den Korb auf den Boden und sehe den Typen wütend an. „Hallo?! Geht´s noch?! Ich stehe neben dir! Du musst nicht schreien!“, keife ich zurück und eine Stille breitet sich aus.

Diese wurde doch nach ein paar Minuten von Myuki wieder gebrochen, denn sie fing wieder an zu lachen, während sie mit meinen Fellbüschel spielte, die sie mir ausgerissen hatte.

„Sena? Das Fell, das das Mädchen in der Hand hat, sieht aus wie deines“, bemerkt mein Vater, während sein Blick von mir zu den Büschel in Myukis Händen hin und her huscht.

„Könnte daran liegen, dass es mein Fell ist“, meine ich grimmig und schüttele kurz mein Kopf, „Die Kleine hat keine Minute schreiend auf der Welt verbracht, da reißt sie mir schon das Fell von meiner Schnauze.“

Ein Lachen ging durch die Reihe und ich ging geknickt in das Haus, während ich meine Ohren und meinen Schwanz hängen lies.

„Schön, dass die jetzt etwas zum lachen haben“, murmele ich vor mich hin und trotte in den großen Saal von vorhin.

Mit einem lauten Seufzend lies ich mich auf die Fensterbank fallen und blicke zu dem schönen Vollmond.

„Dich bedrückt doch irgendwas, Sena“, ertönt eine Stimme von der Türe und Schritte, begleitet von knarrendem Holz, ertönte.

„Clanältester, die Götter haben einen hohen Preis dafür verlangt“, flüstere ich traurig, während mein Blick weiterhin am Himmel hängen blieb.

„Welchen Preis haben sie verlangt?“, stellt der Älteste die Frage, die ich schon befürchtet habe und setzt sich neben mich hin.

„Sie haben gesagt, sie heilen Myuki, doch wenn sie sich zum ersten Mal verliebt, verliert sie ihre Kräfte, die sie braucht um die Bestie zu bändigen“, erkläre ich in der Kurzfassung und schließe resignierend die Augen.

„Das ist wahrlich ein hoher Preis, aber du hast die richtige Entscheidung getroffen, Sena“, erwidert der alte Mann und streicht mir kurz durch das Fell.

„Das kann doch nicht wahr sein!“, riefen mehrere wütende Stimmen und eine riesige Menschenmenge kam in den Saal.

„Wie konntest du nur so eine Entscheidung alleine treffen, Seneca?!“ „Wie konnten die Götter nur sowas verlangen?!“

Alle redeten durcheinander und einige warfen mir furchtbar böse Blicke zu. „Wie konnte der Wolf das alleine Entscheiden?!“, rief einer der Krieger und packte mich plötzlich im Genick.

Er kannte meinen Schwachpunkt gut, denn ich erstarrte sofort und konnte nur ein bedrohliches Knurren von mir geben.

„Lass sofort Seneca runter!“, rief der Clanälteste, doch der Mann, der mich festhielt hörte nicht auf ihn. „Jetzt weis ich es, die Priester stecken doch mit den vertrauten Geistern unter einer Decke!“, rief er laut und schüttelte mich kurz.

„Sie hatten das alles geplant! Sie wollen nicht, dass wir mitentscheiden können! Dieses Pack will die Kraft für sich alleine!“, posaunt er weitere falsche Argumente durch den Saal, doch die restlichen Krieger johlten auf und waren seiner Meinung.

„Das stimmt doch nicht! Was redet ihr da!?“, mischte sich einer der Priester ein und wedelte mit den Armen wild umher.

„Ihr seid doch diejenigen, die die Kraft nur für den Krieg haben wollen!“, ruft ein anderer Priester und die Krieger schreien empört auf.

Priester und Krieger schrien durcheinander und beschimpften sich gegenseitig. Der Mann, der mich noch immer eisern festhielt knurrte wütend, während der Älteste auf ihn einredet.

„Ihr seid doch verrückt geworden, wenn ihr so etwas behauptet. Die Priester sind keine Verräter und die Krieger sicher auch nicht. Denn wir sind eine große Gemeinschaft und jeder braucht den anderen. Doch wie ihr reagiert kann ich nicht dulden und werde dich vom Kriegsanführer zum normalen Soldaten degradieren“, sagt der Clanälteste aufgebracht und das Gesicht vom Krieger nahm eine rötliche Färbung an.

Auf einmal löste sich der Druck in meinem Genick und mit einem dumpfen Prall knalle ich auf den Boden. „Seneca!“, höre ich die Stimme von meinem Vater und spüre schon wieder einen Druck in meinem Genick.

Dieses Mal war es aber keine Bedrohung, denn mein Vater zog mich weg von dem Krieger, der sofort den Clanältesten angriff.

Die restlichen Krieger schlossen sich an und griffen die anderen Priester mit ihren neuen Jutsus an.

Überrascht wehrten die Geistlichen nur die Angriffe ab, starteten aber keine Gegenangriffe, denn das war gegen die Vorschriften von ihnen.

„Nein, das darf doch nicht wahr sein! Wir müssen doch was tun!“, rufe ich erschrocken aus und stehe schon wieder auf allen vier Beinen.

„Du kannst in diesen Kampf nicht eingreifen, sonst wird du verletzt“, wirft mein Vater ein und beobachtet den Kampf.

Ohne meinen Vater zu beachten stampfe ich an den Kämpfenden vorbei genau in die Mitte des Saals, während ich immer wieder knurre.

„JETZT HÖRT DOCH ENDLICH AUF!“, schrie ich total wütend und wieder beachtet mich keiner. Die Wut stieg in mir hoch und wieder rufe ich: „HÖRT ENDLICH AUF! DAS HAT KEINEN SINN!“

Der Clanälteste hob ich hoch, während er wieder einem Jutsu vom Kriegsanführer ausweicht. „Seneca hat Recht, das hat keinen Sinn, wir müssen an das Mädchen denken“, sagt er und der Kampf kam zum erliegen.

„Es ist doch die Frage, welche Jutsus erlernt Myuki?“, fragt einer der Krieger und Stille herrschte in dem Saal. „Natürlich die neuen Jutsus!“, rief der Anführer der Krieger und hob sein Kunai in die Höhe. „Nein, die alten Jutsus!“, meint einer der Priester und die restlichen stimmten ihm zu.

„Das Mädchen wird beide lernen“, meint der Älteste ruhig und setzt mich wieder auf den Boden. „Bevor wieder ein Kampf zwischen uns entbrannt, denn das können wir uns jetzt nicht leisten. Das Mädchen lernt neue und alte Jutsus“, schlichtet der Alte den Streit und ich lege die Ohren an.

„Die bessere Frage ist: Werdet ihr Myuki alles erzählen oder verschweigt ihr dem Mädchen alles?“, frage ich grimmig und hoffte, dass die sich richtig entschieden.

„Sagen wir es ihr!“, rufen einige, die anderen schütteln die Köpfe. „Sagt es ihr nicht!“

„Clanälteste, sie müssen das entscheiden“, sagt mein Vater und schleckt mir über den Kopf. Meine Augen verengen sich und ich knurre leise. „Vater? Muss das jetzt sein?“, frage ich beleidigt und schüttele den Kopf kurz.

„Wir sagen es ihr, wenn sie alt genug dafür ist“, entschied der Älteste und setzte sich auf die Fensterbank, während er leise seufzt.

„Ältester? Seid ihr sicher?“, frage ich nochmal nach, denn das war nicht, dass was ich erhofft hatte von ihm zu hören.

Er nickte nur und blickte aus dem Fenster, mein Blick folgt seinem. Die Nacht war vorbei und nicht alles wurde besprochen und ausdiskutiert.

Der Himmel färbt sich dunkelrot mit ein wenig Orange darin. Von der Sonne sah man schon ein paar Strahlen und vertrieb den Nebel.

Die Dinge, die nicht ausdiskutiert wurden, wurden einfach tot geschwiegen. Sehen wir mal, was dadurch geschehen ist...

Lasst mich raus!

Die Sonne scheint stark und lässt das Braun vom Sand noch schöner leuchten. Eine Windböe bläst den Sand hin und her. Alles in allem ein wunderschöner Tag, an dem so viele tolle Sachen machen könnte.

Mit einem Seufzen lasse ich meinen Kopf seitlich an das Fenster fallen und male mir aus, wie es sein könnte durch das Gras zu hüpfen und laut zu singen.

„Der Hokage regiert welches Land?“, fragt Kira, die mich mal wieder unterrichtet, in Dingen, die mich überhaupt nicht interessieren.

„Myuki! Bleib bei der Sache!“, ruft sie aufgebracht, während sie einen riesigen Stapel Bücher auf meinen Tisch fallen lässt.

„Was? Wie?“, frage ich total verwirrt und blicke auf die Bücher. „Gut, du bist wieder zurück in der Realität. Diese Bücher liest du, denn du hast ja im Unterricht nicht zugehört“, erklärt sie und ich lasse den Kopf hängen.

„Kira, bitte, das sind sechs oder sieben Bücher mit extrem vielen Seiten, muss ich die wirklich lesen?“, frage ich verzweifelt, doch Kira grinst nur breit. „Du bist selber schuld, wenn du nicht aufpasst, abgesehen davon musst du die Bücher bis morgen auswendig können, denn morgen kriegen wir Besuch von einem Botschafter“, meint sie nur kalt und dreht sich zur Türe in, „Aja, bevor ich es vergesse es sind neun Bücher mit je 200 Seiten. Bis dann.“

„Was?!“, kreische ich und knalle meinen Kopf auf die Tischplatte. Warum immer ich? „Myuki? Was ist los?“, höre ich die leise Stimme von meiner Mutter, die sich neben mich setzt.

„Warum muss ich diese doofen Bücher lesen und auswendig können? Warum darf ich nicht raus an die frische Luft und ein wenig entspannen?“, frage ich sie schon ein wenig weinerlich, denn mir geht das alles ziemlich auf den Keks.

„Das darf ich dir nicht sagen, aber wir machen das nur um dich zu beschützen“, sagt meine Mutter, das ist schon ihre Standardaussage.

„Das ist immer dasselbe! Ich will Antworten und nicht immer vertröstet werden! Warum arbeiten außerdem hier nur Frauen?“, platzt es aus mir heraus und fuchtel währenddessen wild mit meinen Armen umher.

„Stimmt doch gar nicht, dein Vater lebt doch auch hier und die ganzen Krieger, genau wie der Clanälteste“, erwidert sie leise und legt ihren Kopf schief.

„Das ist nicht dasselbe, die sind schon alt…ich meine älter. Ich will mal Freunde haben, die in meinem Alter sind“, meckere ich und meine Mutter legt mir ihre Hand auf die Schulter.

„Ach, ihr versteht das alles nicht!“, keife ich nur noch und nehme meine neun ziemlich schweren Bücher.

Mit schnellen Schritten bin ich aus dem Zimmer draußen und schleppe mich und meine Bücher in meinen Raum, besser gesagt Saal.

Die Türe fiel leise ins Schloss und das hell erleuchtete Zimmer liegt still vor. Die Sonne scheint bei den großen Fenstern herein und spiegelte sich leicht am Boden wieder.

Frustriert werfe ich die Bücher auf das Bett und tapse zu den Fenstern. Meine Hand legt sich auf das Fensterglas und es fühlte sich warm an, wie immer.

Meine zweite Hand legt sich auf das Glas und mit ein wenig Kraft stoße ich das Fenster auf. Furchtbare Hitze schlug mir entgegen, während ich meine Hände auf das Fensterbrett lege, auch das war wie immer. Meinen Kopf lege ich auf die Hände und träume wieder ein wenig vor mich hin.

„Wie es wohl anfühlt, in der Nacht durch das Gras zu laufen oder im Regen zu spazieren. Eine Schnellballschlacht zu machen oder einfach nur in der Sonne liegen und das Gras auf der Haut zu spüren“, murmele ich leise vor mich hin und ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

Seufzend drehe ich mich wieder zu meinem Bett um und gehe langsam darauf zu. Die Bücher sind in verschiedensten Farben und wirken von außen schon langweilig.

Schnell schiebe ich die Bücher beiseite und setzte mich auf das riesige Bett. Ich lasse mich nach hinten fallen und blicke an die Decke, die noch immer so schön weiß war wie die restlichen Jahre zuvor.

Ein Bild von der Wand lächelt mir entgegen und ich zeige dem Bild die Zunge, denn das nervt mich schon. Es ist immer noch dasselbe Bild wie die restlichen Jahre, genau so wie derselbe langweilige Unterricht, wie jedes Jahr.

Hier passiert einfach nichts Neues und ich darf nicht außer Haus. „Was ist das bitte für ein Leben?“, knurre ich leise vor mich hin und drehe mich auf die Seite.

Ein beißender Schmerz macht sich in meinem Kopf breit, wiedermal das schlechte Gewissen. „Ich hätte Mutter vielleicht nicht so anschreien sollen, denn sie meint es ja nur gut. Sie versucht mir wirklich alles zu ermöglichen und gibt mir alles was ich will“, rede ich mit mir selber und greife zu dem Polster, den ich vor ein paar Jahren bekommen habe, weil ich ihn mir unbedingt eingebildet habe.

„Ich sollte dankbar für alles sein, aber was soll ich mit diesen Sachen machen, wenn ich nicht raus darf? Ich will keine teuren Ketten oder Klamotten…ich will aus diesem doofen Gefängnis raus“, seufze ich leise und gebe dem Buch vor mir einen Stoß, sodass es vom Bett fiel.

Wie ein Blitz saust mir die Idee in den Kopf und so schnell wie ich konnte ergreife ich eines der Bücher, während ich zum Fenster husche.

Grinsend fällt mein Blick vom Fenster hinaus auf den Sand und wieder zurück. „Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen?“, frage ich mich selber und schüttele leicht den Kopf.

Schnell gehe ich einen Schritt zurück und schieße mit viel Schwung das Buch aus dem Fenster. Mit einem dumpfen Geräusch fällt es auf den Sand und ich mache ein gespielt überraschtes Gesicht.

„Oh, mein Buch ist aus dem Fenster gefallen. Jetzt muss ich aus dem Haus gehen und wohl oder übel mein Buch holen“, sage ich leise und laufe schon aus dem Zimmer raus.

Geschwind sause ich um die Ecke und bleibe erschrocken stehen, denn keine fünf Meter vor mir liegt Tasch auf dem Boden und schläft.

Leise schleiche ich mich an ihm vorbei, während ich mir die Schuhe vom Regal schnappe. Ein kurzer Blick über die Schulter, verriet mir, dass der große schwarze Wolf noch immer tief und fest schlief. Meine Chance, denke ich mir und schließe die Türe leise.

Mit funkelnden Augen drehe ich mich zur großen Sandfläche um und wage den ersten Schritt nach vorne.

Bevor mein Fuß den Sand erreicht, ertönt eine ziemlich wütende Stimme. „Myuki?! Was soll das?“, höre ich meinen Vater fragen und ich lasse kurz den Kopf hängen. „Ich…Ich wollte nur mein Buch holen“, erkläre ich ein wenig stotternd, Ja, in meinen Ohren klang diese Ausrede ziemlich doof. Mein Vater springt aus dem Fenster und schüttelt leicht den Kopf.

„Verrätst du mir vielleicht, wie du das Buch aus dem Fenster befördert hast?“, fragt er mich ernst und ich lache leise. „Ja, das war vielleicht ein dummer Unfall“, meine ich grinsend und kratze mich verlegen am Kopf.

„Es war mit Absicht, hab ich Recht?“, fragt er und ich nicke nur geknickt. „Du bist einfach unverbesserlich, Myuki“, knurrt er leise und holt das Buch für mich.

Mit verzogenem Gesicht lasse ich mich auf die Treppe fallen und seufze wiedermal. „Hier ist das Buch und jetzt rein wieder in das Haus“, fordert mich mein Vater auf und hält mir das doofe Buch entgegen, es war auch noch schwarz. Wie ich schwarz doch hasste, genau wie meinen Vater in diesem Moment.

„Dad, darf ich nicht ein kleines Ründchen um das Haus laufen?“, frage ich leise, obwohl ich die Antwort schon kannte.

„Nein“, antwortet er einsilbig und ich nehme ihm das Buch aus der Hand. „Aber, Vater, sieh es doch mal so, auch ein Hund muss mal an die frische Luft und du kannst ja auf mich aufpassen. Nur zwei Minuten, bitte“, flehe ich ihn an, doch er hebt nur skeptisch eine Augenbraue.

„Nur das die Hunde kein so schönes Badezimmer haben wie du und deswegen an die frische Luft müssen“, kontert er und schiebt mich in das Haus.

„Wenn ich nicht raus darf, dann könnt ihr vergessen, dass ich diese blöden Bücher lese und auswendig lerne!“, keife ich lauthals los und knalle das Buch vor Tasch auf den Boden. Dieser schreckt mit einem lauten Knurren auf und fletscht die Zähne.

„Ist ein Feind hier?“, fragt er ein wenig verschlafen, denn er hatte die Situation noch nicht ganz realisiert.

„Nein, nur eine eingesperrte Tochter!“, rufe ich ihm zu und stapfe mit einer riesen Wut in mir durch das Haus.

Jeder der mir in den Weg kam, bekam einen bösen Blick von mir zugeworfen. Die Türe zu meinem Zimmer schließe ich mit einem lauten Knall, sodass das Bild von meinem Clan von der Wand fiel.

Meine Wut verflog schnell, als ich mich an der Türe nach unten rutschen lies. Am Boden angekommen war ich weder wütend noch böse auf irgendjemanden, ich war nur noch mehr traurig.

Eine heiße Träne lief mir über die Wange und tropfte auf meine Hand, die das zerbrochene Glas vom Bild wischt.

„Myuki, jetzt wein doch nicht“, höre ich die Stimme von Seneca, die sich zu mir setzt. „Doch, denn keiner hier will mir Antworten geben und eingesperrt bin ich auch noch“, murmele ich und betrachte das Bild von meinem Clan genauer.

Der Bilderrahmen ist schnell geöffnet und ich drehe das alte Papier um. Auf der Rückseite blicken mir viele Striche entgegen und ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen.

„Das ist jetzt das 135 Mal, das ich Streit entweder mit meinem Vater oder meiner Mutter hatte. So oft ist das Bild schon hinuntergefallen“, sage ich ein wenig lächelnd und mache ein weiteren Strich mit dem Stift, den mir Sena gebracht hatte, dazu.

„Meine Eltern lieben mich, die geben mir alles was ich mir wünsche und ich sollte vielleicht dankbar sein, aber ich will von hier weg. Ich kann dieses Haus nicht mehr sehen, ich kann diese Aussicht von meinem Fenster nicht mehr sehen, ich will dieses Leben nicht mehr haben“, erzähle ich ihr alles, während sie sich auf den Boden legt und mich mit ihren gelben Augen ansieht, „Da draußen gibt es so viel was ich sehen möchte, tun möchte und ausprobieren will.“

Mein vertrauter Geis stößt mich mit seiner Nase an und lächelt mir aufmunternd zu. Ohne mein Zutun musste ich lächeln und meine Laune hob sich sichtlich wieder.

Nach kurzem Überlegen stand ich auf und ging zu meinem Bett hinüber, während ich das schwarze Buch auf die Bettdecke werfe.

„Hey, Myu! Welches Land regiert der Hokage?“, fragt mich Seneca und sieht mich herausfordernd an. „Der Hokage regiert Konoha, das weis doch jeder“, antworte ich und öffne das blaue Buch, dass mir nicht allzu langweilig vorkommt.

„Und wie heißt der derzeitige Hokage?“, stellt sie eine weitere Frage und auch die Antwort wusste ich gleich. „Tsunade ist der Hokage der fünften Generation“, war meine Antwort und Seneca nickt kurz.

„Damit kannst du das schwarze Buch wieder aus dem Fenster werfen, denn Kira wollte dich reinlegen. Fünf Seiten Text und restliche 195 Seiten voller Bilder sind der Inhalt des schwarzen Buches“, sagt Seneca grinsend und verschwindet aus dem Zimmer.

Etwas verwirrt lege ich das blaue Buch zurück und nehme das Schwarze in die Hand. Schnell blättere ich die Seiten durch und sie hatte Recht, Kira hatte mich reingelegt.

Plötzlich drehe ich mich zum Fenster und werfe es wieder aus dem Fenster. Wieder flog es mit einem dumpfen Geräusch auf den Sand, doch das hörte ich gar nicht mehr.

Vor mir drehte sich ein kleiner weißer Zettel im Zimmer, bevor er lautlos auf dem Boden ankam. „Was ist das?“, frage ich mich selber und greife nach dem kleinen Zettel. Ohne große Bedenken öffne ich ihn und drehe ihn herum, denn nichts war auf den weißen Seiten zu erkennen.

„Myuki, das Essen ist fertig“, höre ich meine Mutter sagen und vor Schreck lies ich den Zettel fallen. „Ja, ich bin gleich unten“, rufe ich zurück und knie mich auf den Boden.

Meine Hand griff nach diesem Zettel und hebe ihn langsam hoch. „Das gibt es doch nicht“, murmele ich leise und betrachte den Schatten, den der Zettel wirft.

Am Boden zeigt sich kein Quadrat, wie es eigentlich sein sollte, Nein, auf dem Boden war das Clanzeichen zu sehen und noch ein Zeichen, das ich aber nicht kannte.

Schnell holte ich mir einen Stift und malte das Zeichen auf meinen Arm, um meine Mutter danach zu fragen. Mit den Gedanken ganz weit weg, ging ich hinunter zum Esstisch und setzte mich auf den Boden.

Der Clanälteste wollte es so, dass man sich keine Sessel zulegt sondern auf dem Boden sitzt und sich mit der Natur verbunden fühlt.

„Myuki, warum siehst du so abwesend drein?“, fragt mich mein Vater und ich zucke leicht zusammen, denn ich war wirklich nicht bei der Sache.

„Ach nichts, ich habe nur über etwas nachgedacht“, sage ich die Wahrheit, ich hatte über das Zeichen nachgedacht und ich drehe mich suchend nach meiner Mutter um.

„Vater, ist Mutter noch in der Küche?“, frage ich ihn und er nickt nur. Mit tapsenden Schritten husche ich in die Küche, wo meine Mutter das Essen in die Schüsseln verteilt und ich lehne mich gegen die Küchenzeile.

„Du, Mama, du kannst doch sicher gut Japanisch, oder?“, frage ich sie und nehme die Schüssel in die Hand, die sie mir entgegen hält.

„Ja, es geht. Warum denn?“, antwortet sie mir und ich druckse einen Moment herum. „Ich hätte nur eine kleine Frage, denn ich würde gerne wissen, was dieses Zeichen bedeutet“, erkläre ich ihr und halte meine Hand hoch, wo ich das Zeichen darauf gemalt hatte.

Ihr Kopf dreht sich zu meiner Hand und plötzlich wird sie ganz blass. „Mama? Was ist los?“, frage ich sie und sie stellt die restlichen Schüsseln zurück auf die Arbeitsplatte.

„Woher hast du dieses Zeichen?“, fragt sie, ohne auf meine Frage einzugehen und ich zucke mit den Schultern.

„Das ist doch egal, oder?“, meine ich nur, denn ich wollte ihr nicht sagen, dass ich es von einem mysteriösen Zettel aus einem schwarzen Buch hatte.

„Frag mich nie wieder nach diesem Zeichen und auch nicht die anderen Mitglieder des Clans!“, befiehlt sie mir und ich hätte fast die Schüssel fallen lassen, denn so hatte sie noch nie mit mir gesprochen.

Einen kurzen Moment starre ich sie total fassungslos an, dann drehe ich mich kehrt um und gehe zurück in das Esszimmer.

„Na, Schatz, hast du schon Hunger?“, höre ich meine Mutter wieder fröhlich meinen Vater fragen, sie tut so als wäre nichts geschehen.

Gedankenverloren setzte ich mich auf den Boden und starre in mein Essen. Es dauerte nicht lange, da saßen der Clanälteste, Kira, meine Mutter und mein Vater, genau wie ich an dem Tisch und essen in Ruhe.

Alle redeten miteinander, redeten über das Wetter, die Missionen, das Essen, nur ich war total still und stocherte lustlos in meinem Essen herum.

„Wenn du so weitermachst wird dich das Essen noch anspringen und dich aufessen“, scherzt Kira wiedermal und ich ignoriere sie auch weiterhin, denn über ihre Scherze will und kann ich nicht lachen.

„Mama, mir geht es nicht so gut, darf ich nach oben gehen?“, frage ich meine Mutter und diese sieht mich gleich besorgt an. „Was hast du denn, Myu?“, fragt sie gleich und ich murmele leise eine Antwort. „Kopfweh.“

Sie nickt und ich erhebe mich vom Tisch, während Kira wieder einer ihrer doofen Sprüche loswerden musste.

Die Treppe knarrt leise als ich sie hinauf schritt und meine Hand über das Geländer streichen lasse. Oben angekommen schließe ich dieses mal die Türe ohne einen lauten Knall. Der Zettel liegt genau noch da wo ich ihn zurück gelassen hatte.

Im vorbeigehen hob ich ihn auf und legte ihn auf mein Bett. Die Sonne färbte den Sand orange und die Steine dunkelrot.

Ihre Strahlen glitzern in meinen blauen Augen und ich musste leicht lächeln. „Myuki, es ist besser wenn du dich hinlegst“, ruft meine Mutter von der Türe zu und ich nicke nur kurz.

„Gute Nacht, bis Morgen“, murmele ich abwesend und stoße die Bücher, genau so wie den mysteriösen Zettel, vom Bett.

Schnell bin ich zugedeckt und schließe meine Augen. „Schlaf gut“, flüstert meine Mutter und streicht mir über den Kopf.

Stunde um Stunde verging und die Lichter erloschen in dem Haus. Meine Uhr zeigt genau Mitternacht an und ich öffne meine Augen wieder.

„Jetzt ist es soweit“, murmele ich leise und grinse leicht.

Ich finde einen Ausweg...egal wie schwer es ist!

Meine Augen erkennen nur schwarz, denn sie haben sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnen. Leise schlage ich die Decke zurück und bin froh, dass ich mich nicht umgezogen habe. Jetzt muss ich keinen unnötigen Lärm machen, weil ich nicht im Pyjama herumlaufen möchte.

So langsam erkenne ich schon ein paar Umrisse und taste mich vor zu meinem Schreibtisch, der über und über mit diesen doofen Lehrbüchern überfüllt ist.

Bin ich nur froh, dass ich mich auf diesem Tisch blind auskenne und gleich finde was ich suche. Meine Finger schlossen sich um das kalte Metall, während ein leichtes Lächeln um meine Lippen huscht. Wie ich doch dieses Gefühl vermisst habe von dem Gewicht und der Kälte des Kunais in meiner Hand. Schnell verstaue ich es unter meinem Gürtel und schleiche zur Türe vor. Diese schwingt auf ohne einen Laut von sich zu geben und in Gedanken bedanke ich mich bei ihr. Normalerweise hört man ihr Quietschen durch das ganze Haus, wenn man die Türe öffnet, doch heute war sie mal still.

Weitere Stille empfing mich am Gang und auch die Dunkelheit herrschte hier. Gut, dann kann es ja jetzt endlich losgehen, denke ich mir und schließe die Türe wieder, die ganz brav keinen Mucks von sich gibt.

Mit ein paar Schritten bin ich beim Fenster und öffne dieses geschwind, während ich auf die Umgebung höre. Eisige Kälte schlug mir entgegen und wiedermal verfluche ich diese doofe Wüste, die um uns herum herrscht.

Am Tag grillt sie dich und in der Nacht erfrierst du augenblicklich…Da soll sich noch einer auskennen. Vorsichtig blicke ich aus dem Fenster und entdecke schon die ersten Wachen, die am Dach fast einschlafen.

Mein Vater dreht langsam wirklich durch! Stellt einfach wieder Wachen auf, obwohl wir das doch eindeutig besprochen hatten, dass ich nicht flüchten werde!

Ein lautloses Seufzen kommt von mir, während ich mich auf das Fensterbrett setzte und meinen Blick über die Landschaft schweifen lasse.

Zu meinem Glück entdeckte ich keine weiteren Wachen und blicke mich suchend nach einem Stein um.

Vor meinem Fenster lag gleich ein passender und ich lehne mich vor, während ich hoffe, dass mich niemand sieht.

Am liebsten hätte ich ja die Wache damit abgeschossen, aber das wäre doch etwas zu brutal gewesen. Mit Schwung schieße ich den Stein so weit wie möglich weg von meinem Fenster und höre wie er mit einem komischen Geräusch im Sand landet.

Klar, dass die Wache gleich darauf reagiert und zu dem „vermeidlichen Feind“ läuft, während ich mir ein lautes Lachen verkneifen muss.

Leise lies ich mich vom Fensterbrett runter und schloss das Fenster wieder, sonst schöpft dieser Trottel von Wache noch Verdacht.

So schnell wie möglich, aber vorsichtig, sodass man mich nicht hört laufe ich über das Dach in die Richtung, in der das große Tor steht.

Seit Jahren frage ich mich, warum wir so ein doofes großes Tor dort stehen haben. Es gibt keine anderen Bewohner, bei denen wir unser Grundstück mit einem Tor abgrenzen müssen. Wir wohnen hier ganz alleine, also warum ein Tor?

Darauf kann ich nur sagen, dass mein Clan etwas eigen ist…eigentlich sehr eigen. Am Ende des Daches springe ich auf den Boden, mache dabei aber kein Geräusch, hätte aber fast laut aufgeschrien.

Keine zwei Zentimeter vor mir liegt Tasch, während ich überlege ob er schläft oder nicht. Mit aufgerissenen Augen und angehaltenem Atem starre ich auf den schwarzen Wolf, der in der Dunkelheit kaum zu sehen war.

Nach wenigen Sekunden ging mir die Luft aus und ich atme leise ein. Meine Haltung entspannt sich ein wenig und jetzt höre ich das leise Schnarchen das von Tasch kam.

In Gedanken schaltete ich mich selber einen Narren und mache einen großen Bogen um den schlafenden Wolf, während ich hoffte, nicht noch ein paar solche Situationen zu erleben, sonst muss ich an einem Herzinfarkt sterben.

Wie gehofft, traf ich keine ungebetenen Gäste mehr und war nach wenigen Minuten bei einem großen Felsen angekommen, der ganz einsam in der Wüste lag.

Er war weit genug vom Dorf weg, sodass man ein wenig trainieren kann und doch war in der Nähe, dass ich, wenn etwas passieren sollte, sofort dort sein kann.

Hinter dem riesigen Felsen lies ich mich auf den Boden fallen und machte einen Sandengel. Wie ich doch dieses Gefühl vermisst hatte, im Sand herumzuliegen und in den Himmel zu sehen.

Meine Eltern konnten mich vielleicht am Tag einsperren, doch in der Nacht kann mich keiner aufhalten. Wie Wasser oder Sand finde ich immer einen Ausweg, egal in welcher Situation ich mich befinde.

Ja, mein geliebter Sand, wie ich dich doch vermisst hatte den ganzen Tag über. Meine Hand vergrub ich im Sand und spürte noch ein wenig Wärme, die sich über den Tag gespeichert hatte.

Der Vollmond scheint mir entgegen und die Sterne funkelten auch wieder so schön, wie letzte Nacht. Ein leichtes Grinsen ziert mein Gesicht, denn diese Aktion mache ich jede Nacht, denn ich halte es einfach nicht die ganze Zeit im Haus aus.

Ein paar Minuten blieb ich so liegen und starrte in den Himmel, während ich immer wieder mit meiner Hand durch den Sand fuhr. Ich liebte dieses Gefühl, wenn sich der Sand um meine Hand schloss und die kleinen Sandkörner durch meine Finger auf den Boden rieseln.

Mit einem leichten Lächeln setzte ich mich auf, während ich das Kunai unter meinem Gürtel hervorholte.

Leider besaß ich nur ein einziges Kunai, denn wenn ich der Wache noch eines gestohlen hätte, wäre das sehr verdächtig gewesen.

Meine Hand schloss sich um den Griff und ich spürte die Kälte, die vom Metall ausging. Kurz betrachtete ich die Spitze der Waffe, denn der Mond spiegelte sich so wunderschön darin. Ganz plötzlich schoss ich mein Kunai ziellos nach vorne, während ein kleiner Wind aufkam.

Die Windböe lies das Kunai, das sich in einen silbernen Blitz verwandelte, ein wenig vom Weg abkommen.

Mein Blick folgte dem Kunai, das im Sand aufkam und bis zum Griff darin versinkt. Langsam hob ich meine Hand, hatte aber keine Lust jetzt ein Jutsu anzuwenden oder überhaupt zu trainieren.

Leise seufzend lehne ich mich mit dem Rücken an den Stein, der auch sehr kalt war und blickte wieder in den Himmel.

Während eine Sternschnuppe über das Himmelszelt flog, dachte ich über meinen Clan und seine Sitten nach.

Irgendwie wollte ich einfach nicht verstehen, warum meine Eltern mich nicht nach draußen lassen, auch wenn sie immer sagten, sie täten dies um mich zu beschützen. Wie kann so eine schöne Welt, so grausam sein, wie meine Eltern immer behaupteten.

Was kann mir schon groß passieren, wenn ich mich keine fünf Meter vom Haus in der Sonne entspanne? Ich könnte höchstens einen Sonnenstich oder einen Sonnenbrand bekommen. Schrecklich, nicht wahr, das könnte doch meiner schönen Haut schaden.

Ohne das ich es wirklich bemerke verdrehe ich die Augen und ein leises Seufzen kommt über meine Lippen.

Es könnte mich auch noch ein böses Sandkorn angreifen und mir ins Auge fallen. Dann könnte ich ja nichts mehr sehen, wie schrecklich. Es könnte mich erblinden lassen, wenn ich nicht aufpasse.

Wie jede Nacht zerbrach ich mir den Kopf darüber und jedes Mal kam nichts dabei heraus. Ich konnte und wollte meine Eltern und meinen ganzen Clan nicht verstehen.

Die altbekannte Wut stieg in mir auf und ich ballte meine Hände zu Fäusten, auch das war schon automatisch.

Mein Blick war streng auf den Boden gerichtet und ich atmete einfach nur tief ein und aus. „Wen haben wir denn da?“, ertönt eine tiefe und bedrohliche Stimme in der Nacht.

Mein Herz setzte einen Moment aus und schlug im nächsten Moment dafür doppelt so schnell. Erschrocken drehe ich meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme gekommen war, während ich das schlimmste befürchte.

In der Dunkelheit konnte ich nicht allzu viel erkennen, aber das was ich an den Umrissen und durch das wenige Licht, das der Mond spendete, erkannte erschreckte mich umso mehr.

„Habe ich die kleine Prinzessin erschreckt?“, fragt die Stimme spöttisch und ich mustere meinen Gegenüber mal genau.

Der Mann, der lässig vor mir an den Stein gelehnt steht, war nicht gerade alt aber auch nicht allzu jung. Die Haarfarbe konnte ich nicht erkennen, dafür war es doch zu dunkel und auch sein Gesicht kam mir nicht bekannt vor, aber seine Augen strahlten was bedrohliches und gefährliches aus, sodass es mir kalt den Rücken herunterlief.

Mein Verstand schrie laut und deutlich: „Lauf um dein Leben! Sonst bist du schneller unter der Erde als dir lieb ist!“

Mein Bauchgefühl stimmte meinem Verstand zu: „Lauf! Na los! Beweg deinen Arsch, sonst bist du tot!“

Aber meine Beine weigerten sich die einfachen Befehle auszuführen, dabei müssen sie nur einfach abwechselnd nach vorne gehen und das noch schnell, aber das schafften sie einfach nicht.

In mir herrschten nur die Gefühle Angst, noch mehr Angst, Angst um mein Leben, Angst um meine Freiheit und Todesangst.

Mehr als meinen Gegenüber anstarren war nicht drinnen, denn mein Hirn hatte die Verbindung zu meiner Vernunft und zu den restlichen Körperteilen getrennt.

„Hat es dir die Sprache verschlagen oder warum starrst du mich nur so doof an?“, redet der Mann einfach weiter, doch ich höre ihm gar nicht zu, aber das war ihm anscheinend egal.

In meinem Inneren versuchte ich gerade den zehnten Anlauf meine Beine zum laufen zu animieren, doch die weigerten sich weiterhin strikt dagegen.

Plötzlich schaffte ich es mich ein wenig aufzurichten, während ich mich mit meinen Händen am Stein abstoße, aber meine Knie knickten augenblicklich wieder ein.

Mit einem leises Plumpsgeräusch saß ich wieder im Sand und mein Gegenüber hatte etwas zum lachen. Schön, dass er sich wenigstens etwas amüsieren kann, während ich gerade an jeglichem Tod in meinem Inneren sterbe.

„W…W..Wer bist du?“, kriege ich stotternd heraus und taste mit meiner linken Hand unauffällig nach hinten, während ich meinem Feind ein wenig ängstlich in die Augen starrte.

Der Mann hob eine Augenbraue, glaubte ich jeden falls zu sehen, sicher war ich mir aber nicht, denn es war einfach zu dunkel und der Mond spendete auch nicht allzu viel Licht.

„Ich? Du fragst wer ich bin?“, fragt er und lacht dabei leise, während mir alle Zustände kommen, wie Gänsehaut auf dem Rücken oder meine Nackenhaare stellten sich gerade vor lauter Angst auf.

Sein Lachen hörte sich an als würde jemand mit einem Stein über eine Tafel zeichnen und währenddessen Styropor aneinander reiben.

Grauenvoll, schoss es mir nur durch den Kopf und endlich hörte er auf zu Lachen. „Ich bin dein schlimmster Alptraum, denn ich weis wer du bist“, sagt er mit seiner tiefen Stimme und kommt bedrohlich näher, während ich schon verzweifelt nach dem Kunai suche, dass hier irgendwo liegen muss.

„Du hättest eben nicht zu weit von zu Hause weggehen sollen, kleines Mädchen“, meint der Mann bedrohlich und zieht ein langes Katana aus seinem Gürtel. Meine Augen nehmen eine unnatürliche Größe an und auch meine Angst stieg ins unermessliche.

Auf meiner Haut spürte ich den Sand wie er sich um meine Hand schling, während ich nach dem Kunai suche.

„Hast du Angst, kleines Mädchen?“, fragte der Mann mich und hielt mir das Katana genau vor die Nase.

Etwas Kaltes lag auf meiner Haut und ich seufzte im Inneren auf, denn endlich war ich nicht mehr so wehrlos.

„Nein“, antwortete ich wieder selbstbewusst auf seine Frage, „Warum sollte ich vor dir Angst haben? Du bist schon alt, mein Lieber, abgesehen davon bin ich nicht klein.“

Meine linke Hand, die das Kunai hielt, schnellte nach vorne und prallte an dem Katana von ihm ab. Das Metall lies kleine Funken sprühen, als sie aufeinander prallten und ich nützte die Chance.

Schnell springe ich auf und laufe in eine beliebige Richtung, denn mir war klar, dass ich gegen ihn einfach nicht gewinnen konnte.

Klar, hatte ich Mut und konnte auch Kämpfen, denn ich trainiere schon seit 14 Jahren alleine in jeder Nacht in der Wüste, um mich auf solche Situationen vorzubereiten. Mein Verstand riet mir aber lieber, dass ich dieses Mal fliehen sollte.

Mein Blick war strikt nach vorne gerichtet, denn ich möchte nicht den Fehler begehen und nach hinten sehen, während vor mir was weis ich auftaucht und ich dagegen laufe.

„Du kannst mir nicht entkommen!“, rief er mir hinterher und ich hörte ein leises Rascheln gefolgt von Schritten die schnell näher kamen.

Mein Blick huschte von links nach rechts, aber ich fand einfach keine Chance mich irgendwo zu verstecken.

Ein lautes Zischen kam näher und durch meine Grübelei, in die ich viel zu sehr vertieft war, hörte ich das Geräusch viel zu spät.

Etwas Hartes schlang sich um meine Beine und brachte mich zu Fall. Überrascht aber zugleich erschrocken blicke ich dem immer näher kommenden Boden entgegen.

Reflexartig schloss ich die Augen und hob meine Hände vor das Gesicht, trotzdem prallte ich mit voller Wucht auf den Boden.

Wie ein Blitz schoss der Schmerz von meinem Kopf bis zu den Zehen hinunter, während ich hören kann, dass die Schritte immer lauter und langsamer werden.

Wie dumm von mir einfach auf sowas reinzufallen, ich habe schon mal von so einer Waffe gehört, Kira hatte mir davon erzählt, aber ich war damals mit meinen Gedanken wieder wo anders gewesen.

Wie heißt das nochmal, das war diese Waffe mit dem Seil und…

„Bist du hingefallen, kleines Mädchen?“, höre ich die schrecklichste Stimme, die ich jemals in meinem Leben gehört habe und zucke unwillkürlich zusammen.

Der Kerl dreht ich auf den Rücken und ich halte mein Kunai schützen vor mich, während er sich seine Waffe, dessen Namen mir noch immer nicht eingefallen ist, an sich nimmt.

Mir bleibt nur noch eine Sache übrig, die ich tun kann, um ihn zu erledigen. Mein Blick war fordernd und der Kerl lies sich gleich darauf ein, sodass er näher kommt.

„Ich bin nicht klein!“, schreie ich und stehe blitzschnell auf, während mein Bein nach vorne zischt und genau ins schwarze Treffe.

„Jetzt singst du eine Oktave höher, du Fiesling“, werfe ich ihm an den Kopf, während er auf die Knie sinkt.

Sein Katana liegt genau vor mir und ich bücke mich leicht danach, ohne den Typen aus den Augen zu lassen.

Meine Finger legen sich um den Griff und ich konnte deutliche Angst in seinen Augen sehen. Mit eisernem Blick hole ich mit dem Schwert aus, während ich einen Schritt nach vorne gehe.

Das Metall verwandelt sich in einen silbernen Blitz und saust auf den Kopf des Mannes herab. Schnell drehe ich den Arm und mit Kraft knallt der Griff des Schwertes gegen den Kopf des Mannes.

Er verdreht die Augen und fällt kerzengerade nach hinten und ich blicke ihn zitternd an. Nein, Menschen konnte ich einfach nicht umbringen, aber sie bewusstlos schlagen, das war meine Spezialität.

Erschrocken lies ich das Katana wieder fallen, aber so, dass es den Typen nicht aus versehen ersticht oder sowas in der Art.

Ein paar Schritte weiche ich nach hinten, denn ich wusste nicht, wie lange der Mann bewusstlos sein wird.

„Was wollte der bloß von mir?“, frage ich mich selber und gehe weiter nach hinten. Mein Verstand riet mir, so schnell wie möglich zu meinem Clan zu laufen und die Sache einfach wieder vergessen. Schließlich kannte ich den Mann, der vor mir am Sand lag, nicht und ich wollte ihn auch nicht kennen lernen.

Entschlossen drehte ich mich in die Richtung, in der mein zu Hause lag, und seufzte leise. Das war vielleicht eine anstrengende Nacht, dachte ich mir und schüttelte leicht den Kopf.

Mein Blick wanderte langsam nach oben und unwillkürlich weiteten sich meine Augen. „Nein!“, rufe ich und blicke erstarrt in die Richtung.

Es wird noch eine viel anstrengendere Nacht werden…

unschönes Wiedersehen

Mein Verstand konnte es einfach nicht begreifen, aber meine Beine fingen schon an zu laufen. Je näher ich dem Clananwesen kam, desto schlimmer wurde die Befürchtung, dass die riesige Rauchfontäne von meinem zu Hause stammt.

Bei dem großen Tor angekommen bestätigt sich meine Befürchtung. Erschrocken blicke ich auf das Anwesen, das langsam in Flammen aufging.

„Mein Zuhause brennt!“, dröhnt es in meinem Kopf doch vor lauter Angst konnte ich mich nicht bewegen.

Ein Aufschrei von dem Inneren des Gebäudes lies mich endlich aus meiner Starre erwachen. Wie der Blitz lief ich los, genau in das Haus hinein. Ich muss ehrlich sagen, es war eine bescheuerte Idee in das brennende Haus zu laufen, aber in so einer Situation schaltet sich der Verstand und die Logik bei mir aus.

Scharf bog ich um die Ecke und rudere schon mit den Armen, denn vor mir klafft ein riesiges Loch, dort wo einmal die Treppe stand.

Nur schwer bekam ich wieder mein Gleichgewicht, während mein Blick über den Rest der Treppe huscht, der Teil der noch nicht abgebrannt war.

„Mit Schwung geht das schon“, murmele ich leise und wollte schon Anlauf nehmen, um hinüber auf den Rest der Treppe zu springen.

„Vorsicht!“, hörte ich eine vertraute Stimme und wurde schon im nächsten Moment von den Beinen gerissen.

Mein Kopf knallt zum zweiten Mal heute auf den Boden und ein Schmerz durchfuhr mein Körper. Durch die Klamotten spürte ich die Hitze von dem Feuer, das sich überall durchkämpfte.

Ein schwarzer Schatten flog an mir vorbei hinunter in das große Loch, in das ich vorhin fast gefallen wäre.

„Geht es dir gut?“, höre ich jemanden fragen, konnte ihn aber nicht genau erkennen, da das Feuer blendete und die Hitze in den Augen weh tat.

Meine Hand tastete sich nach vorne und suchte nach etwas an dem ich mich anhalten kann. Meine Haut spürte weiches Fell und jetzt erkannte ich auch die Stimme.

Wie dumm konnte ich nur sein?

„Tasch! Wo ist der Rest des Clans?“, frage ich ihn, doch er gab nur ein Knurren von sich. „Wir müssen hier raus! Komm schon!“, fordert er mich auf, aber ich wollte ohne meiner Familie nicht aus dem Haus.

„Aber…“, fange ich mit meinem Protest an, wurde doch von einem herunterfallenden Balken unterbrochen. Der brennende Holzbalken schlug keine fünf Meter neben mir ein, während mir der Schreck durch Mark und Bein fuhr.

Erschrocken springe ich auf und laufe so schnell wie es geht aus dem Haus. Draußen angekommen bereute ich meine Entscheidung wieder, denn ich war ein Feigling.

Einfach so abhauen ohne nach der Familie zu sehen, wie feig. Hustend lasse ich mich auf die Knie sinken und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sie laufen wie ein Wasserfall über meine Wangen und der Sand schloss sich um meine Hände, die ich zu Fäusten balle.

Die Tränen tropften auf den Sand, während ich diesen nur anstarrte. Na klar, warum komme ich immer erst so spät auf Ideen?

Mein Stolz wollte nicht zulassen, dass mein einziges Zuhause bis auf die Grundmauern niederbrennt. Langsam hebe ich meine Hände, genau wie der Sand, als wäre er nicht Sand sondern Metall und ich hätte Magneten in den Händen.

Ohne etwas zu tun legt sich der Sand über das Feuer und erstickt dieses sogleich. Bewusstlos schlagen war meine zweite Spezialität, die erste war der Sand.

Seit ich geboren bin konnte ich den Sand beherrschen wie kein anderer, außer vielleicht mein Cousin. Bevor ich auch noch einen Fuß in das Haus setzten konnte, wurde ich an der Hand festgehalten. Mein Kopf dreht sich zu der Person um, die mich noch immer festhält.

„Kira!“, rufe ich überglücklich, wenigstens war sie unverletzt und ich fiel ihr um den Hals. Wir verloren das Gleichgewicht und fielen auf den Boden.

„Was ist mit Mutter und Vater?“, frage ich sie gleich und entdecke erst jetzt, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen.

„Nein!“, rufe ich und drehe mich von ihr weg, während der Wasserfall wieder anfängt. Warmes Fell umhüllt mein Gesicht und ich kuschele mich an das Fell.

„Tut mir leid, Myuki“, höre ich die Stimme von Seneca, im Inneren war ich glücklich, dass sie überlebt hatte.

„Ich hätte nicht weglaufen sollen, dann hätte ich helfen können“, schniefe ich in ihr schönes Fell und verfluche mich für meine Dummheit.

„Du brauchst dir keine Schuld zu geben, es war gut, dass du nicht da warst, denn sie sind wegen dir gekommen“, kommt es von Sena und ich schniefe noch einmal leise.

„Warum waren sie hinter mir her?“, frage ich verwirrt und wische mir mit der Hand über die Augen. „Weil du..“, fängt Seneca an wird aber jedoch gleich von Kira unterbrochen: „..eine Prinzessin bist.“

Skeptisch hebe ich eine Augenbraue und nicke kurz. „Genau und mein Cousin ist der Kazekage“, sage ich sarkastisch und blicke auf den Boden.

„Noch nicht, aber er möchte es gerne werden“, meint Kira und schüttele leicht den Kopf. „Ich finde das, ganz und gar nicht lustig“, erwidere ich auf das Ganze und Seneca schleckt mir über die Wange. Früher musste ich immer darüber lachen, doch heute kann mich gar nichts mehr aufheitern.

„Ist es auch nicht, denn wir gehen jetzt nach Sunagakure und dort sind wir mal in Sicherheit“, entscheidet Kira und steht lässig auf.

Mein Blick schweift nochmal über das Anwesen meines Clans, ein wenig Rauch stieg noch von dem Gebäude auf.

„Ich will nicht nach Suna“, murmele ich leise, werde aber am Arm genommen und auf die Beine gezogen.

„Du kommst mit, ob du willst oder nicht“, meint Kira hartnäckig und setzt sich auf Tasch, der in der Nacht fast nicht zu sehen war.

„Komm schon“, sagt Seneca aufmunternd und stupst mich leicht mit ihrer feuchten Nase an. Ein letzter Blick auf mein verbranntes Zuhause, bevor ich mich auf Senecas Rücken setze.

Sie lief los und der Wind schlug mir kalt entgegen, auch wenn ich es von der Wüste gewohnt war, wurde mir ziemlich kalt.

Die Landschaft zischt schnell an mir vorbei, obwohl Landschaft etwas übertrieben ist, es gab nur Sand, Sand und noch mehr Sand.

Ab und zu lag auch ein Stein oder Felsen auf dem Weg, doch von Grün oder Bäumen war keine Spur zu sehen.

Traurig lies ich meinen Kopf hängen und krallte mich in Senas Fell, das so schön weich war. Irgendwie erinnert es mich an die Decke, die meine Mutter mal aus Kirigakure mitgebracht hatte. Die war auch so schön weiß und weich, wie als würde man auf einer kleinen Wolke liegen.

Bei den Gedanken an meine Mutter wurde ich gleich wieder depressiv, denn ich würde nie wieder ein Dango von ihr essen oder eine ihrer lustigen Geschichten von früher hören.

Die Tränen tropften auf meine Hand und liefen dann in Senecas Fell. Wie kann ich das denn nur überstehen, ich bin doch die schlimmste Tochter auf der Welt.

An dem Abend als sie starben, habe ich mich noch mit ihnen gestritten und so getan als hätte ich Kopfschmerzen.

Die Gedanken meines Clans spuckten mir in meinem Kopf herum, sodass ich gar nicht merkte wie Sena langsamer wird und dann gänzlich zum stehen kommt.

Mein Blick fiel nach vorne und dann langsam nach oben. „Wow“, kam es nur von mir, denn Suna hatte wirklich eine gute Verteidigung, kein Wunder, bei so einer riesigen Stadtmauer.

Die Wachen hatten uns aufgehalten und fragten, wer wir seien und warum wir nach Suna wollen.

Kira erklärte es ihnen und ich fragte mich währenddessen wie es wohl hier sein wird.

Ich rang mir wenigstens ein leichtes Lächeln ab, obwohl es eher wie eine Grimasse aussah und versuchte mich zu freuen, denn ich hatte es geschafft einen kleinen Teil der Welt zu sehen. Das hatte ich mir schon seit meinem vierten Geburtstag gewünscht, aber nie die Chance dazu gehabt.

„Komm schon! Schlafen kannst du später!“, ruft mir Kira zu, denn Sena und ich waren beide in Gedanken versunken gewesen.

„Auf in ein neues Leben“, murmele ich Seneca zu, die nur leicht den Kopf schüttelt. Gehorsam folgt sie meinem Sensei und ich begutachte die Stadt einmal.

Sand, Sand und noch mehr Sand, war mein erster Gedanke. Gut, ich mochte den Sand , aber nach der Zeit wurde er langweilig.

Einmal möchte ich Gras sehen, denn Regen auf meiner Haut spüren und im Schnee liegen. Nein, besser den Schnee sehen und im Gras liegen. Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen, während ich mich selber in Gedanken korrigiere.

Ein lauer Wind riss mich aus meinen Gedanken und ich wusste sofort wer hinter mir und Seneca stand. „Wer seid ihr?“, fragt eine weibliche Stimme herrisch und ich antworte leise: „Seid wann bist du so unhöflich?“

Meinen Kopf drehe ich nach hinten und meinem Gegenüber bleibt die Luft zum atmen weg. „Ich freue mich auch, dich zu sehen“, sage ich lächelnd und hüpfe von Seneca runter.

„Myuki, bist du es wirklich?“, fragt das blonde Mädchen und ich schüttele den Kopf. „Nein, ich bin ihre Nachbarin“, antworte ich sarkastisch und werde sofort wieder wehmütig. Jetzt hatte ich ja kein Zuhause mehr, das war mit meiner Familie verbrannt.

„Was machst du hier?“, fragt sie mich und ich erstarre kurz in der Bewegung. „Was ich hier mache? Seit wann bist du so unhöflich und mürrisch? Temari?“, frage ich meine Cousine, doch die zuckt nur kurz mit den Schultern.

„Okay, die Sache ist die öhmm…mein Clan wurde ausgelöscht und Kira brachte mich jetzt hier her“, erkläre ich ihr kurz und beiße mir auf die Zunge, weil die Tränen wieder ihren freien Lauf haben wollten.

„Das tut mir leid“, sagt sie mit kalter Stimme und ich frage mich, ob sie sich ein Vorbild an Gaara genommen hat.

„Schon okay. Wo sind denn der Marionettenspieler und der Sandfutzi?“, frage ich sie und ein leichtes Lächeln überkommt mich.

Als wir noch Kinder waren nannte ich Gaara immer Sandfutzi und er mich Sandhexe. Eigentlich waren wir ja richtig brutal und gemein zueinander und das fällt mir erst jetzt auf? Zehn Jahre nachher?

„Weis nicht, die müssten irgendwo herumlungern“, meint sie nur ruhig und ich nicke kurz. „Okay, ich werde mich mal wieder Kira anschließen. Wir sehen uns!“, rufe ich ihr noch zu und laufe mit Seneca die Straße entlang.

Schnell bog ich mit meinem vertrauten Geist ums Eck und bleibe dann stehen. „Das war vielleicht ein unschönes Wiedersehen. Wie kalt und gemein Temari in den paar Jahren geworden ist“, murmele ich leise zu Seneca, diese nickt darauf hin und fletscht die Zähne.

„Bitte, pass auf. Ich weis nicht, aber irgendwie stimmt hier etwas ganz und gar nicht“, sagt Seneca und ich werde hellhörig. „Warum stimmt hier etwas nicht?“, frage ich sie, doch sie schüttelt nur kurz den Kopf.

„Ich weis nicht so recht, es ist nur ein Gefühl, aber mein Gefühl hat mich noch nie im Stich gelassen“, antwortet sie darauf und ich lehne mich gegen die Hauswand.

Die Kälte von der Wand ging durch mein Gewand und ich fror etwas. „Ganz schön kalt hier, nicht wahr?“, frage ich Seneca lächelnd, die sieht mich nur fragend an.

„Ja, ich hab schon wieder vergessen, dass du ein Wolf bist und ein schönes dickes warmes Fell hast“, antworte ich daraufhin und setzte mich auf ihren Rücken.

„Wie gut stehen die Chancen, dass du mir Tasch und Kira in den nächsten zwei Minuten findest?“, frage ich Seneca grinsend und sie blickt mich herausfordernd an.

„Hey! Ich schaffe es mindestens in einer Minute“, wettet Seneca dagegen und ich hebe skeptisch eine Augenbraue.

„Das will ich sehen“, meine ich dazu und halte mich im nächsten Moment verzweifelt in ihrem Fell fest.

Meine Wölfin zischt mit einem Höllentempo durch die Straßen von Sunagakure, dass es mich fast von ihrem Rücken gefegt hätte.

„Okay! Ich glaube dir, aber bitte lauf nicht so schnell!“, rufe ich ihr zu, denn der Zugwind ist so verdammt laut, dass man kaum seine eigenen Worte hört.

„Auf keinen Fall! Ich beweise es dir und basta!“, rief Seneca zurück und lief sogar noch schneller als zuvor.

Rasend schnell bog sie ums Eck und hätte fast einen armen Passanten niedergelaufen, während ich verzweifelt aufgeschrien habe.

Vor lauter Angst in irgendetwas reinzulaufen schloss ich lieber die Augen, denn wenn mich der Tod ereilt, dann bitte wenn ich nicht hinsehe.

„Seneca! Ich bitte dich! Lauf nicht so schnell!“, bitte ich sie noch einmal, doch sie legte noch einmal an Tempo zu, obwohl ich ihr nicht noch mehr zugetraut hätte.

Meine Nase, genau wie meine Finger und Ohren wurden schon eiskalt und ich wollte eigentlich nur noch mehr in irgendein Bett fallen und schlafen.

Plötzlich blieb Seneca stehen und ich öffne zögerlich zuerst das linke und dann das rechte Auge. Wirklich, sie war stehen geblieben, aber nur weil wir schon am Ziel sind und wir vor Kira und Tasch stehen.

„Oh mein Gott! Ich lebe! Du heiliger Boden, komm her!“, rief ich überglücklich und werfe mich auf den sandigen Boden.

Tasch und Kira wechselten einen vielsagenden Blick, während ich mich im Dreck wälze. Noch nie war ich so glücklich wieder festen Boden unter meinen Füßen zu haben.

„Myuki, du führst dich nicht auf wie eine Prinzessin, sondern eher wie ein Kleinkind“, meint Kira genervt, doch mir war das in diesem Moment so egal.

Nach diesem kleinen Ritt war ich nur froh, wieder heil am Boden zu sein. Kira verdrehte die Augen und packte mich am Arm, um mich auf die Beine zu stellen.

„So, jetzt hör mir mal zu!“, sagt sie eindringlich und blickt mir ernst in die Augen, während ich mir schon wieder wie ein Kind vorkomme.

Wieso müssen immer alle zu mir so ernst und gefühllos sein? „Wir bleiben jetzt hier in Sunagakure, ich werde dich weiterhin unterrichten“, erklärt sie mir und ich nicke brav, obwohl ich gar nicht zugehört hatte, sonst hätte ich sowieso gleich wieder protestiert.

„Du wirst weder das Haus noch das Dorf verlassen, denn keiner kennt dich hier und es soll auch dabei bleiben“, redet sie weiter und ich wurde hellhörig.

„Was?! Weder das Dorf noch das Haus verlassen?! Wieso das denn wieder?“, frage ich sie aufgebracht, da hatte ich endlich ein wenig Freiheit um einen hohen Preis bekommen und keine zwei Sekunden später hock ich wieder in irgendeinem Haus eingesperrt.

„Weil ich es dir sage, keine Wiedeworte und keine Proteste, sonst gibt es mächtigen Ärger“, meint Kira kalt und sieht mir weiterhin in die Augen.

„Nein“, sage ich einsilbig und blicke auf den Boden. „Nein?“, wiederholt mein Sensei fragend und ich nicke leicht. „Ja, Nein! Ihr könnt mich nicht mein Leben lang einsperren, nur weil es euch so passt! Du weist doch gar nicht, wie das ist!“, rufe ich ihr wütend entgegen und schlage ihre Hände weg, die die ganze Zeit auf meinen Schultern lagen.

„Da hast du Recht, ich weis nicht, wie das ist, aber ich werde es trotzdem machen, denn ich bin jetzt für dich verantwortlich“, erwidert sie und sieht mich herablassend an.

„Das ist mir sowas von egal und wenn du Gott wärst wäre mir das auch egal! Ich lasse mich nicht mehr einsperren!“, rufe ich wütend, ein wenig lauter als ich es eigentlich beabsichtigt hatte, denn schon öffnet sich ein Fenster.

Eine alte Frau meint, ich solle den Mund halten, es sei erst kurz nach drei Uhr in der Früh und sie möchte schlafen.

Auch das war mir egal, denn hier ging es gerade um meine Zukunft und Freiheit. „Ich werde es tun und du kannst nichts dagegen machen“, meint sie kalt und nimmt meine Hand.

Sie zieht mich brutal hinter sich in das Haus vom Kazekagen, während ich mich mit Händen und Füßen wehre.

Im vorbei gehen kralle ich mich einfach mal so an Gaara, der das Pech hatte sich gerade am Gang zu befinden.

„Rette mich!“, sage ich leise, doch er weicht meinem Blick aus und ich lies ihn wieder los. Ohne mich mehr zu wehren lies ich mich in das Zimmer stoßen und einsperren.

Weinend lasse ich mich auf den Boden fallen und vermisste mein altes Leben, denn das war definitiv besser als das jetzige.

Jeder hatte sich gegen mich gestellt und ich konnte mich einfach nicht wehren. Sie haben mich alle verlassen!

Meine Chance!

Etwas kitzelt an meiner Nase, aber mir ist es egal, soll es mich doch zu Tode kitzeln. „Ich weis, dass du wach bist, Myu“, flüstert mir Seneca zu und ich öffne nun doch die Augen. „Gute Morgen, Sena“, begrüße ich sie und sie sieht mich lächelnd an, während sie mit dem Schwanz wedelt.

Irgendwie kommt sie mir gerade wie ein Hund vor und nicht wie ein Wolf.

„Gute Morgen! Hast du gut geschlafen?“, fragt sie mich gleich und ich zucke nur kurz mit den Schultern…wie jeden Morgen. Sie schleckt mir über die Wange und stupst mich mit der Nase aufmunternd an…auch wie jeden Morgen.

Seneca geht von mir runter und setzt sich auf das Bett, während ich mich langsam aufsetzte und durchstrecke. Meine Beine schwinge ich aus dem Bett und zucke leicht zusammen als sie den kalten Boden berührten.

Schnell tapse ich zum Fenster und öffne dieses, während ich ein leises Seufzen von mir gebe. Von meinem Zimmer aus konnte ich die Hälfte des Dorfes sehen und die schöne Stadtmauer.

Seit zwei Wochen lebe ich nun schon bei meinen Cousine und Cousins, die mich nicht gerade freundlich behandeln, denn sie sind unhöflich und eiskalt.

Die Sonne begrüßt mich heute wieder einmal strahlend, doch ich bekomme keine gute Laune, denn wie mir Kira gesagt hatte, lässt sie mich weder aus dem Haus noch darf ich hinaus auf die Terrasse.

Seufzend lasse ich mich auf das Fensterbrett fallen und schnippe ein Sandkorn von dem Brett mit meinem Finger.

„Myuki!“, ruft mich eine Stimme und ich drehe den Kopf zur Türe. Keiner stand dort und die Türe war auch noch verschlossen. „Na toll, jetzt darf ich auch noch nach unten gehen und mir wieder irgendwas uninteressantes anhören“, murmele ich und schlendere zur Türe hin, denn ich hatte es ja nicht eilig.

Die Treppe knarrt fürchterlich laut unter meinen Schritten, sodass ich Angst hatte gleich einzustürzen.

„Was gibt es?“, rufe ich schon runter, während ich meine Hände vor meiner Brust verschränkte. „Ich muss dir etwas sagen“, erklärt mir Kira und ich nickte kurz als ich unten ankam.

„Okay und was?“, frage ich sie und lehne mich an die Wand. Mein Sensei steht in der Küche und schneidet gerade Gemüse, dass eher selten war, denn sie war eine miserable Köchin und sie schneidet sich auch immer in den Finger.

„Seit wann kochst du?“, frage ich sie grinsend und nehme ihr das Messer aus der Hand, sonst verletzt sie sich wirklich noch.

„Danke. Seit Temari noch immer auf einer Mission ist und sie nicht da ist um zu kochen“, meint sie lächelnd und setzt sich an den Esstisch, während ich das Gemüse schneide.

„Also, was gibt es denn so wichtiges zu erzählen?“, wechsle ich lieber das Thema, sonst habe ich mich umsonst aus dem Zimmer bewegt.

„Genau, Gaara, Kankuro und ich müssen nach Kirigakure und können dich nicht mitnehmen, also wirst du hier bleiben mit den ANBU“, erklärt sie kurz und bündig, während sie sich etwas durchliest. Meine Augen weiten sich ein wenig und meine Hand umklammert den Griff des Messers immer fester, während ich versuchte in Ruhe das Gemüse weiterzuschneiden.

„Okay. Wann soll es denn los gehen?“, frage ich sie weiter und platze im Inneren fast vor Neugierde. „Gleich nach dem Essen, denn wir haben einen weiten Weg vor uns“, sagt sie nebenbei und steht von ihrem Stuhl auf.

Ohne mein zutun schnitt ich das Gemüse gleich in Rekordzeit und war nach wenigen Minuten auch schon fertig.

„Gaara! Kankuro! Essen ist fertig!“, schreit Kira durch das ganze Haus und ich hätte fast den Teller fallen gelassen, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie nach ihnen ruft.

Mit einem leisen Grummeln stelle ich den Teller auf den Tisch und höre schon die knarrende Treppe, die meine Cousins ankündigte.

„Was gibt es zum essen?“, fragt Kankuro gleich, während er sich auf den erst besten Stuhl setzt. Ein breites Grinsend ziert mein Gesicht und ich sage lieb: „Extra für dich nur Gemüse, denn ihr müsst gestärkt für die Mission sein.“

Meinem Cousin entgleisten seine Gesichtszüge bis auf das schlimmste und hasste mich in diesem wahrscheinlich schlimmer als jeden anderen Menschen auf der Welt.

„Kankuro hör auf deine Cousine mit deinen Blicken umzubringen und iss endlich auf“, knurrt Gaara leise und lehnt sich an die Wand.

„Du könntest auch ruhig etwas zu dir nehmen“, meine ich beiläufig während ich mich wieder zur Küche umdrehe.

„Ich brauche nichts zum essen, Danke“, sagt er und ich zucke mit den Schultern. Selber schuld, wenn er dann auf der Mission Hunger leidet.

„Danke, ich lasse das Essen auch lieber ausfallen“, stimmt Kankuro zu und steht wieder vom Tisch auf. Traurig sehe ich ihn an und ziehe einen Schmollmund.

„Aber, Kankuroleinchen, ich habe extra für dich die Karotten geschnitten“, sage ich leise und werfe ihm meinen Hundeblick zu.

Er verzieht das Gesicht kurz, greift dann aber zur Karotte und würgt sie hinunter. „Zufrieden?“, fragt er und ich nicke daraufhin.

„Wir werden jetzt gehen und du bleibst schön hier. Während wir weg sind wirst du ganz brav im Haus bleiben und keinen Unsinn anstellen“, verlangt Kira von mir und ich verdrehe die Augen. „Ich bin doch kein kleines Kind mehr, als ob ich das nicht wüsste“, erwidere ich ärgerlich darauf und winke mit meinen Armen ab.

„Gut, dann sehen wir uns bald wieder“, verabschiedet sich Kira und verlässt mit Gaara und Kankuro das Haus.

Angewurzelt bleibe ich in der Küche stehen und versuche nicht laut aufzuschreien. Schon am Anfang als ich hierher kam hatte ich mir einen Plan zurecht gelegt, der einfach perfekt war und jetzt konnte ich ihn ausführen, ohne das mich jemand aufhalten kann.

Abgesehen von den ANBU, aber die kriege ich leicht in den Griff mit meinem Supersand. Grinsend nehme ich mir eine Karotte und knabbere ein wenig daran.

Mit langsamen Schritten gehe ich die knarrende Treppe hoch und blicke mich genau in dem Haus um. In den zwei Wochen die ich schon hier bin, habe ich mir das Haus noch nie wirklich genau angesehen.

Mein Blicks schweift von links nach rechts, während ich kurz mit den Schultern zucke. Meine Hand legt sich auf das kalte Holz und ich probiere die Türe zu öffnen.

Bingo, sie war nicht zugesperrt und endlich konnte ich ein paar Nachforschungen betreiben. Kurz blicke ich mich in dem Zimmer um, doch entdecke auf den ersten Schlag nichts auffälliges.

Seufzend trete ich näher an den Schreibtisch und öffne die erste Schublade. Nichts wichtiges, nur ein paar Briefe und einen Fächer zieren die Schublade.

Resignierend schließe ich sie wieder und öffne die nächste Lade, aber auch hier war nichts auffälliges oder interessantes darin.

Die Lade schloss ich wieder und sehe mich am Schreibtisch genauer um. Ein kleines Chaos herrschte auf der Tischplatte und ich durchwühle, die Dokumente die auf dem Tisch liegen.

Nichts, nichts, nichts und noch mehr nichts, denke ich mir wütend und schlage leicht meine Faust auf den Schreibtisch.

Die Dinge, die auf dem Tisch standen erzittert kurz und ein Bild fällt um. Meine Hand ergreift das Bild und sehe es mir genauer an. Das Glas war zum Glück noch heil und auch der Bilderrahmen hat keinen Kratzer davon getragen.

Leise seufzend stelle ich das Bild wieder zurück auf seinen Platz und starre ungläubig die Brille an, die neben dem Bild auf dem Tisch liegt.

„Seit wann braucht Temari eine Brille?“, frage ich mich selber und nehme die Brille in die Hand. „Sie hat sich sogar noch im letzten Brief, den ich von ihr bekommen habe, über solche Teile lustig gemacht“, murmele ich nachdenklich und lege sie wieder zurück.

Meine Schultern ziehe ich kurz nach oben und murmele schadenfroh: „Tja, das nenne ich mal dumm gelaufen.“

Kopf schüttelnd tapse ich aus dem Zimmer und genau in den gegenüberliegenden Raum hinein. Mal sehen, was ich hier finden werde.

Schnell durchforste ich ein paar Schubläden und die Bücherregale, finde aber nichts. „Ach, verdammt!“, grummele ich wütend und lehne mich an das Bücherregal, während ich meinen Kopf leicht dagegen schlage.

Ein Buch fällt aus dem Regal, genau auf meinen Kopf und ich muss mir eingestehen, ich hatte auch nicht viel mehr Glück als Temari.

Deprimiert bücke ich mich nach dem Buch und hebe es auf. Ein Zettel fällt aus den Seiten und ich starre es erschrocken an, während es langsam in Richtung Boden fällt.

„Oh verdammt!“, keuche ich und nehme schnell den Zettel in die Hand. „Jetzt wird es Kankuro sicher bemerken, wenn der doofe Zettel da ein Lesezeichen ist!“, sage ich zu mir selber verzweifelt und schlage das Buch auf irgendeiner Seite auf.

Überrascht blicke ich den restlichen Zettel hinterher, die sich über all auf dem Boden verteilen. Mit skeptischen Blick lasse ich mich auf die Knie fallen und sehe mir die Blätter genauer an.

Meine Augen weiten sich, als ich immer wieder dasselbe Wort auf den Zetteln lese. „Auftragsliste“, murmele ich leise und höre Schritte auf dem Gang.

Mein Kopf schnellt nach oben und schnell lege ich die Zettel wieder in das Buch. Leise stehe ich auf und stelle das Buch zurück in das Regal. Mit angehaltenem Atem blicke ich zur Türe, wo beim Schlitz am Boden man einen Schatten sehen konnte.

Nach wenigen Sekunden verschwindet der Schatten und die Schritte wurden leiser. Seufzend lasse ich mich an der Wand nach unten gleiten, während ich versuche meinen Herzschlag zu beruhigen. „Das war vielleicht knapp“, sage ich zu mir selber und stehe vom Boden auf.

Auch wenn die Person jetzt wieder weg ist, schleiche ich vorsichtig nach vorne und öffne die Türe einen Spalt.

Auf dem Gang war keiner zu sehen und so tapse ich schnell raus, während ich die Türe lautlos hinter mir schließe.

„Was machst du da?“, fragt mich eine bekannte Stimme und ich blitzschnell drehe ich mich um. Erschrocken blicke ich in die Augen von Seneca, die amüsiert aufblitzen, während ich wieder meinen Herzschlag beruhige.

„Nichts“, sage ich ihr darauf, drehe mich vor ihr weg und schlendere in mein Zimmer. Auf diesem gehe ich hinüber zum Fenster, das noch geöffnet ist, weil ich bisher noch keine Zeit hatte es zu schließen.

„Seneca, ist die Welt nicht groß und schön?“, frage ich sie, denn ich wusste, dass sie im Türrahmen stand und mich skeptisch mustert.

„Was hast du vor, Myuki?“, fragt sie mich stattdessen und kommt ins Zimmer. Sie stößt die Türe mit ihrer Nase an und diese fällt mit einem leisen Klack ins Schloss.

„Was würdest du dazu sagen, wenn ich dir erzähle, dass ich die Chance hätte von hier zu flüchten“, frage ich sie und sie zuckt mit den Schultern. „Ich würde sagen, worauf warten wir noch?“, grinst sie mich mit ihren wölfischen Lächeln an.

Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben und hebe die Hände in die Luft. „Dann lass uns von hier verschwinden“, antworte ich darauf und springe auf das Fensterbrett. Meine Hände hatte ich noch immer angehoben und schließe nun auch die Augen.

Leises Rascheln verriet mir, dass sich mein Sand auf den Weg zu den ANBU Wachen gemacht hat. Nacheinander ertönen leise Plumpsgeräusche und mir war klar, dass der Weg jetzt frei ist.

Grinsend springe ich auf das Vordach und atme die frische Luft ein. „Weist du, was ich jetzt alles machen kann?“, frage ich Seneca, die hinter mir aus dem Fenster springt und neben mir landet.

„Ich kann laufen, singen, tanzen, springen! Einfach alles!“, rufe ich, während ich auf das Ende des Daches zu laufe und ich anfange wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen.

Am Ende springe ich einfach vom Dach hinunter, während die Luft an mir vorbeizischt. Das ist ein wunderschönes Geräusch und auch das Gefühl, das der Wind auf meinem Gesicht hinterlässt ist einfach toll.

Plötzlich liege ich auf etwas weichen und öffne meine Augen langsam, während ich ein zischendes Geräusch höre. Mein Blick fällt nach oben und ein schwarzer Schatten kommt genau auf mich zu.

Erschrocken springe ich vom Sand, der mich fünf Zentimeter vor dem Boden aufgefangen hat und erblicke wie Seneca auf dem weichen Sand landet.

„Los!“, rufe ich freudig und laufe schon in Richtung Stadtmauer. Auf dem Weg rufen mir die meisten „Idiot!“ hinterher oder zeigen mir den Vogel, doch das sah ich alles nicht mehr, denn ich hatte nur noch meine Freiheit vor den Augen.

Mein Herz rast, der Schweiß bildet sich auf meiner Stirn und auch meine Atemzüge werden immer schneller, doch auch das ist alles egal.

Die Stadtmauer zischt an mir vorbei und die große Wüste erstreckt sich vor mir. „Sieh mich an, ich muss die Welt sehen! Komm Seneca!“, rufe ich noch lauter als vorher und laufe in eine beliebige Richtung, denn ich kannte mich hier doch gar nicht aus.

Nach geschätzten drei Stunden, die ich durchgelaufen war, entdeckte ich die ersten kahlen Grasflächen und ich freue mich wie ein Kleinkind.

Mein Tempo erhöht sich nochmal und ich spüre schon das Gras, das meine Beine kitzelt. „Oh mein Gott! Ich stehe im Gras!“, kreische ich Seneca zu, die sich ins Grüne gelegt hatte.

Erfreut drehe ich mich im Kreis und lasse mich auf den Boden fallen. „Sieh dir den Himmel an! Kannst du das riechen? Riech an dem Gras, sieh dir die Erde an, die ist ja richtig braun!“, freue ich mich wie ein Kleinkind und fahre mit meinen Händen durch das Gras.

„Was ist das? Ein Fluss?“, frage ich mich eher selber und laufe schon zum kristallklaren Nass hin. „Ja, es ist Wasser! Aber nicht im Glas!“, rufe ich und springe mit meinen Klamotten hinein, während ich anfange laut zu lachen.

Mit meinen Händen schöpfe ich das Wasser in die Luft und spritze mit meinen Füßen das kalte Nass umher.

Im Wasser konnte ich mein eigenes Spiegelbild sehen und mein Gesichtsausdruck wurde von total erfreut zu ernst.

„Seneca! Ich gehe nie wieder zurück nach Suna!“, sage ich zu ihr und nehme mein einziges Kunai in die Hand.

Ein paar Wassertropfen rannen an de Klinge hinab und ich setzte diese an meinen Nacken. Meine Hand hielt die Haare zusammen und mit einem Ruck fühlte ich mich gleich noch freier.

„Myuki! Was soll das!“, fragt mich der weiße Wolf und läuft hinüber zum Ufer. Mein Blick streift über die Haare, die ich in der Hand hielt und mit einem Lächeln auf den Lippen werfe ich sie in den Fluss.

„Seneca! Ich werde mir eine neue Identität zulegen und ein neues Leben anfangen“, antworte ich ihr und komme zum Ufer, wo sie sich hingesetzt hatte.

Die Haare, die ich mir abgeschnitten hatte, wurden von der Strömung weggetragen, sie waren nur noch ein Anhängsel von meinem alten Leben.

Dieses möchte ich nicht mehr, also müssen auch die Haare ab. „Mein Leben fängt jetzt richtig an!“, sage ich ihr und sie schüttelt leicht den Kopf.

„Du hast lange gebraucht bis du endlich die Richtige Entscheidung getroffen hast, aber endlich weist du, was du möchtest. Also raus aus dem Wasser und auf nach Konoha, dort wirst du ein schönes Leben haben“, erklärt Seneca und ich lächle sie breit an.

Mit einem kleinen Sprung bin ich aus dem Fluss draußen und gehe neben meinem vertrauen Geist. „Die neue Frisur steht dir super“, macht mit Sena ein Kompliment und ich grinse nur als Antwort darauf.

Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz und meine Umgebung wurde rabenschwarz. Haben mich die ANBU wieder gefunden?

Mit letzter Kraft öffne ich die Augen noch einmal und entdecke nur einen schwarzen Schatten, der mir spöttisch zuwinkt.

Das schwarze Nichts empfängt mich und ich hätte mich am liebsten selber geohrfeigt.

Rettung?

Irgendwas stupst mich an die Schulter, doch meine Augenlider waren viel zu schwer das ich sie heben konnte.

Mein Kopf fällt ein wenig nach vorne und ein Schmerz durchfuhr meinen Nacken hinunter zu den Füßen. Etwas warmes tropft auf meinen Oberschenkel und jemand hält mich fest oder besser gesagt irgendetwas hält mich fest, sodass ich nicht umfallen konnte.

Meine Augen öffnen sich einen kleinen Spalt und meine Umgebung war noch sehr verschwommen. Ich öffne meine Lider weiter und blinzele ein paar mal, dass das Bild vor meinen Augen schärfer wird. Jetzt erkenne ich auch, dass das warme von vorhin ein Blutstropfen ist und mich niemand festhielt, Nein, ich war an einen Baum gefesselt.

Die Seile schnitten auch ganz schön ins Fleisch und mein Mund war auch ganz trocken, doch am schlimmsten war der Typ der mir gegenüber an ein Baum gelehnt sitzt.

„Schön, dass du wach bist, Kleine“, begrüßt er mich und seine Worte hallten schmervoll in meinem Ohren nach.

Ein starkes Pochen geht durch meinen Kopf und lässt erst nach als die Worte aufhörten in meinen Ohren zu hallen.

„Wie ich sehe, bist du noch etwas angeschlagen“, redet der Unbekannte weiter und steht von seinem Platz auf, „Wir reden später weiter, wenn du auf der Höhe bist.“

Mein Blick folgt ihm bis er aus mein Blickfeld verschwunden ist. Verdammt, wo war ich wieder hineingeraten?

„Du hättest nicht so fest zuschlagen sollen!“, keift die Stimme von vorhin und eine andere tiefere Stimme antwortet wütend: „Was kann ich dafür, wenn die Kleine nichts aushält?!“

„Du bist so ein Trottel, wirklich!“, meint die erste Stimme und die Stille herrscht nun. Schritte, die näher kamen, lassen mich unwillkürlich zusammenzucken.

Plötzlich werde ich an den Haaren gepackt und heißer Atem schlägt mir ins Gesicht. „Du Kleine bringst uns nichts als Ärger. Wer bist du überhaupt?“, fragt mich ein Kerl, der ziemlich brutal mit mir umging.

Er hatte kurzes braunes Haar und seine Augenfarbe war eigentlich undefinierbar, denn sie war eine Mischung aus Blau, Lila und Rot.

„Geht dich einen Scheißdreck an“, keife ich ihn an und er lässt meine Haare wieder los. „Ziemlich mutig, für ein Mädchen, dass sich in Gefangenschaft befindet“, meint er gelassen dazu und packt mich jetzt am Shirt, während er mich mit seinen zusammengekniffenen Augen ansah.

„Wer bist du?“, stellt er dieselbe Frage nochmal und dieses Mal schwieg ich lieber. „Du willst also nicht mit mir reden. Gut, dann muss ich dich eben zwingen. Tenji bring den weißen Köter her!“, ruft er ohrenbetäubend und wieder meldet sich das Pochen in meinem Kopf.

Der Typ von vorher kommt in mein Blickfeld und zieht eine weiße Decke hinter sich her. Der Mann mit der undefinierbaren Augenfarbe lässt mich los und geht zu dem weißen Teil hin. Er hebt etwas hoch und erst jetzt fällt mir auf, dass es keine Decke war sondern Seneca.

„Nein! Tut ihr nichts! Bitte!“, rufe ich erschrocken und winde mich in dem Griff der Fesseln. „Oh, die Kleine hat doch einen Schwachpunkt“, sagt er und lässt Senas Kopf wiederlos, während er mich nicht aus den Augen lies.

„Bitte, tut ihr nichts. Sie hat euch doch gar nichts getan!“, bitte ich ihn und er zuckt nur mit den Schultern.

„Sie hat uns angegriffen nachdem wir dich bewusstlos geschlagen hatten“, erklärt Tenji und macht ein Lagerfeuer an.

„Du bleibst auf jeden Fall eine Weile bei uns und wenn du irgendwelche Ideen wie Flucht haben solltest, denk daran, wir haben deinen kleinen Köter“, meint der andere Typ kalt und nimmt mich am Arm.

Er stellt mich auf die Beine und macht meine Fesseln los, doch ich bekam das alles nur schleierhaft mich, denn ich musste auf Seneca starren, die total leblos am Boden lag.

„Sie lebt, keine Angst“, sagt er und bringt mich in ein Zelt, dort fesselt er mich wieder, aber es war mir egal.

Jetzt würde ich jede Freiheit wieder hergeben, wenn ich das ungeschehen machen könnte und Seneca nicht bewusstlos geschlagen wird.

Sekunden vergehen wie Minuten, Minuten wie Stunden und Stunden wie kleine Ewigkeiten. Immer wieder füllten sich meine Augen mit Tränen, denn es war nur meine Schuld, dass wir in dieser Situation waren.

Irgendwann hebt sich die Zeltplane, mein Zeitgefühl wurde total durcheinander gebracht. „Hallo, Kleine“, sagt der Typ mit den komischen Augen und kommt ins Zelt.

„Was willst du hier?“, frage ich ihn barsch und aktiviere zugleich mein Chakra, nur für alle Fälle. „Ein wenig Spaß haben“, antwortet er und kommt bedrohlich näher, während meine Augen sich erschrocken weiten.

„Komm nicht nähe“, warne ich ihn, doch er lacht daraufhin nur leise. Meine Lippen zitterten leicht und auch mein Herzschlag war gefährlich schnell. Der kalte Schweiß lief mir gerade den Rücken hinunter und ich würde auf jeden Fall kämpfen, egal was geschieht.

„Was ist, willst du mir ins Gesicht spucken?“, fragt er sarkastisch und kommt immer näher. „Nein! Das war nicht mein Plan!“, rufe ich wütend und eine Sandfontäne kommt aus den Boden geschossen.

In diesem Moment blickte ich genauso überrascht wie mein Fein, denn das war nicht das was ich geplant hatte.

Mir war es egal, denn es hatte denselben Effekt. Der Sand riss den Typen von den Beinen und beförderten hinaus aus dem Zelt.

Fieberhaft überlegte ich, wie aus dieser Situation rauskomme, da spüre ich schon Sandkörner auf meiner Haut. Ein kurzes Ziehen war zu spüren dann waren meine Fesseln durchtrennt und ich danke Gott für meine Fähigkeit, obwohl ich gar nichts getan hatte.

Ohne groß zu überlegen hob ich die Zeltplane in die Höhe und kroch hinten raus. Ein Schreien war zu hören, doch ich hatte gar nichts gemacht.

„Das war´s jetzt! Du verlierst!“, ruft dieser Tenji von vorhin, doch ich hörte keine Schritte in meine Richtung. Schnell bog ich ums Zelt um Seneca zu holen und dann abzuhauen. „Jutsu der extrem Entfaltung!“, höre ich eine unbekannte Stimme sagen und blicke in die Richtung aus der diese Stimme kam.

Meine Beine liefen währenddessen weiter und ich pralle gegen etwas. Erschrocken blicke ich nach vorne und sehe ihn ein gelangweiltes Gesicht. „Verdammt!“, murmele ich leise und versuche mich von ihm los zu reißen, doch er hielt mich an den Armen fest.

„Vorsicht“, sagte er und stoßt mich auf die Seite, da war sie wieder meine Chance zu fliehen. Zitternd richte ich mich schnell wieder auf und wollte gerade loslaufen, wurde aber schon wieder an der Hand festgehalten.

Dieses mal war es ein Mädchen und ich wurde langsam wütend, denn ich hasse es wenn man mich festhält.

Mit Schwung drehe ich mich nach rechts und sie stolpert mir hinter her, während ich weiter gehe. Schnell mache ich einen Ausfallschritt nach links und sie kommt nicht mehr nach.

Das Mädchen knallt mit voller Wucht gegen den Baum und fallt auf den Boden.

Ein zischendes Geräusch lies mich hellhörig werden und schnell duckte ich mich unter den Kunais durch, die sich in den Baum hinter mir bohrten.

Erschrocken blicke ich mich um und verzweifelte wieder, denn ich war umzingelt. Vor mir stand der Typ von vorhin, der mich festgehalten hatte, dann das Mädchen und ein komischer Junge mit roten Kringel im Gesicht.

Mein Blich verschwimmt ein bisschen und ich knie mich keuchen auf den Boden. Es war vorbei, ich konnte nicht mehr und jetzt würden sie mich entführen oder sogar töten.

Mein Leben war schön solange es gedauert hat, doch jetzt war mein Ende gekommen. „wir tun dir nichts“, ertönt die Stimme von dem Mädchen, das langsam näher kommt.

Sie hatte schöne blonde Haare und klare blaue Augen, die mich besorgt ansehen. Wie muss ich denn aussehen? Sicher total verdreckt, eine Wunde am Kopf, die ich wieder anfängt zu pochen und auch noch total aus der Puste.

Toller Anblick, richtig zum knuddeln. „Ino, was hat sie?“, fragt der Kringeljunge und ich spüre Inos warme Hand auf meiner Schulter.

Sie mustert mich kurz und sagt dann: „Ihr geht es soweit gut, es sieht nur so aus als hätte sie fast kein Chakra mehr und eine kleine Verletzung am Kopf hat sie auch.“

„Wie heißt du denn?“, fragt mich Ino und ich blicke sie nur aus leeren Augen an. Wie ich heiße? Mein Kopf pocht so stark und meine Arme und Beine fangen an leicht zu zittern, ohne das ich etwas dagegen tun konnte.

„Mein Name ist Myuki“, antworte ich ein wenig zögerlich auf ihre Frage, während mein Blick nach Seneca sucht.

„Also, Myuki, wir bringen dich jetzt nach Konoha, denn du brauchst ärztliche Hilfe und ein wenig Schlaf“, erklärt mir Ino und zieht mich am Arm nach oben.

Etwas schwankend stehe ich da und sie lässt mich zögerlich los, denn sie sieht zu dem Jungen mit den roten Kringeln auf den Wangen.

Dieser zeigt auf Seneca und sagt irgendwas, was ich nicht so recht hören konnte oder konnte ich es nicht verstehen?

In meinem Kopf war alles durcheinander und das Pochen wurde einfach nicht leichter. Das blonde Mädchen ging zu Seneca hin und tut irgendetwas bei meinem vertrauten Geist.

„Nein! Seneca!“, rief ich und verlor das Gleichgewicht, während ich erschrocken den näherkommenden Boden ansah.

Jemand hielt mich an den Armen fest und lässt mich langsam zu Boden gleiten. Am kalten Boden angekommen dreht sich auf einmal alles um mich herum.

„Ino, der Wolf gehört anscheinend zu Myuki“, ruft mein Retter, während ich versuche meine Gedanken zu ordnen.

„Ja, wir nehmen den Wolf auch mit, Ino. Choji, du wirst den Wolf tragen und ich nehme Myuki“, erklärt der Typ vor mir und ich fragte mich, ob die von mir und Seneca sprechen.

Irgendwie verstand ich die Sätze nicht, die ergaben einfach keinen Sinn in meinem Kopf. Bevor ich mich versah wurde ich schon Huckepack genommen und mein Kopf lag auf einer Schulter. „Keine Angst, bald sind wir in Konoha“, sagt er und ich starre ihn nur an. „Mein Name ist Shikamaru, das ist Ino und Choji“, stellt er sich und seine Partner vor, doch ich war mir nicht sicher, ob ich mir die Namen merken werde.

Ich schwieg einfach weiter, Erstens, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte und Zweitens, war mir gar nicht danach etwas zu sagen.

Mein Kopf wackelt ein wenig von links nach rechts, als sich Shikamaru in Bewegung setzte und meine Gedanken bewegten sich genau so von links nach rechts und wieder zurück.

Unwillkürlich hielt ich mich bei ihm an und blickte nach links. Sofort erkannte ich das weiße Fell wieder und murmelte leise ein: „Seneca.“

„Ino heilt deine Wölfin, sie wird bald wieder gesund sein. Glaub mir, auf dem Gebiet Heilen ist Ino super“, erklärt Shikamaru und ich lehne meinen Kopf an seinen.

Jetzt konnte man bemerken, dass ich total durch den Wind war, denn wenn ich meine fünf Sinne beisammen hätte würde ich sowas nie bei einem wildfremden Typen machen.

Kein Wunder, mein Hirn war nur noch eine rosa Breimasse und köchelte langsam in meinem Kopf vor sich hin.

Mir kamen Gedanken in den Kopf, die waren gruselig und erschreckend zugleich. Sowie: Werden mich die Typen wirklich nach Konoha bringen oder werfen sie mich vor der Stadt einfach in den Fluss? Dieser Shikamaru roch einfach so fantastisch, dass ich den ganzen Tag an ihm riechen könnte. Aber mein absoluter Favorit war: Ist Konoha nicht etwas zum essen oder irre ich mich da?

Also meine Diagnose war: Ich hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank und schon gar nicht mehr alle Latten am Zaun.

Der Wind war schön erfrischend und kühl, sodass er das verrückte Pochen in meinem Kopf wenigstens ein bisschen lindert.

„Wäre ich nur Zuhause geblieben“, murmele leise vor mich hin und bedachte gar nicht, dass Shikamaru alles hören musste, denn ich befand mich gerade mal fünf Zentimeter neben seinem Ohr. Ist doch auch schon egal, solange ich nicht über meine restliche Lebensgeschichte erzählte. Ich konnte sehen, wie Shikamaru leicht lächelt, aber auch das Lachen von Choji und Ino hörte ich laut und deutlich.

„Du bist lustig, Myuki! Denken wir uns das nicht jeden Tag, dass wir am besten im Bett geblieben wären“, meint Ino dazu, aber das war nicht mein Problem. Es war eher die Lautstärke in der sie es gesagt hatte.

Meine Augen kniff ich schmerzvoll zu und lege meinen Kopf auf die Seite, um wenigstens mein linkes Ohr vor Inos lautem Organ zu retten.

Eine Windböe frischte die Luft etwas auf und ich fing leicht an zu zittern. Am Anfang versuchte ich es noch zu unterdrücken, aber irgendwann fing ich an zu schlottern.

„Ino und Choji, lauft schon mal weiter. Unser Gast erfriert uns noch, wenn ich nicht kurz anhalte“, sagt Shikamaru, Gott sei Dank, nicht so laut wie Ino.

Die Zwei nickten und liefen weiter, während mich Shikamaru auf den dicken Ast setzt. Seufzend lehne ich mich gegen den Baumstamm und schließe kurz meine Augen.

„Hier, zieh die an“, reißt er mich aus meinen Tagträumen und hält mir seine grüne Joninweste entgegen. „Aber dann ist dir doch kalt“, meine ich, doch er schüttelt nur den Kopf.

Resignieren ziehe ich sie an und erstaunlicher weise, wurde mir wärmer. Könnte daran liegen, dass die Weste verdammt warm war, anscheinend ist Shikamaru, der Typ dem oft sehr warm ist.

„Besser?“, fragt er und ich nicke nur darauf. Solche Sprüche wie, ich kann auf mich selber aufpassen oder ich kann für mich selber sorgen, kamen wir jetzt nicht in den Sinn.

Er nimmt mich wieder Huckepack und holt Ino und Choji schnell wieder ein, denn die waren vorausgelaufen, aber nicht gerade schnell gewesen.

Mein Kopf lag wieder auf seiner Schulter und ich sah schon Konoha, das immer größer wird. Irgendwie mochte ich die Stadt schon jetzt und ich konnte den Gedanken „Ist Konoha etwas zum essen?“ von der Liste streichen.

Meine Augenlider wurden immer schwerer und ich lege meinen Kopf wieder auf die Seite. Erst jetzt fiel mir auf, wie müde ich doch war und das die Sonne sich schon langsam dem Horizont nähert. Es war wahrscheinlich schon später Nachmittag und ich war jetzt schon müde?

Shikamaru und seine Partner sprangen von den letzten Bäumen runter und ich klammere mich reflexartig an ihn fest.

Mir war die Sache irgendwie peinlich, denn ich benehme mich wie eine total Durchgeknallte, aber ich war mir nicht sicher, aber es sah so aus als wäre Shikamaru etwas rot im Gesicht geworden.

Pah! Myuki, du wirst verrückt, zuerst glaubst du, Konoha ist was zum futtern und jetzt glaubst du ein Wildfremder wird rot wegen dir.

Wie gesagt, nicht alle Latten am Zaun und nicht alle Tassen im Schrank.

Die Stadttore waren jetzt vor uns und ich blickte erstaunt drein. Konoha war wirklich schön, schöner sogar als Suna und mein altes Heim zusammen.

Schnell zischten die drei ungleichen Teampartner durch das Dorf und bringen mich in so ein weißes Haus.

Aja, Krankenhaus nennt man sowas, aber ich war einfach zu durch den Wind. Sonst wäre mir das Wort sicher nicht entfallen.

„Das wird jetzt etwas kühl sein, aber es hilft dir“, sagt eine Schwester und ich zucke kurz zusammen. Ich sollte aufhören in meinen Gedanken zu versinken, sonst sterbe ich noch an einen Herzinfarkt. Jetzt fühlte ich das Kühle auf meinem Rücken und meine Augenlider wurden noch schwerer als zuvor. Schwarze Dunkelheit hüllte mich wieder ein, doch dieses Mal war sie schöner als beim letzten Mal.

knallhartes Treffen

Ein guter Geruch steigt mir in die Nase und ich öffne langsam meine Augen. Es war schön warm und ich finde mich in einem weißen Bett wieder.

Das Klopfen und Pochen in meinem Kopf hatte sich endlich beruhigt und ein Lächelnd zaubert sich auf mein Gesicht.

Meine Beine schwinge ich aus dem Bett und blicke an mir herunter. Gott sei Dank hatte ich noch meine Klamotten an, aber die grüne Weste war mir nicht bekannt.

Verzweifelt starre ich diese grüne Weste an, doch mir will nicht einfallen von wo ich die habe. Schulterzuckend stehe ich vom Bett auf und husche leise zur Türe hinüber. Die Stimmen, die sich am Gang unterhielten konnte man bis nach Suna wahrscheinlich hören, so laut waren diese. „Ino! Du kannst jetzt nicht hinein zu ihr! Es ist noch nicht einmal eine Stunde her, dass ihr sie mir hergebracht habt!“, keift eine Frauenstimme wütend und ich starre entsetzt die Türe an. Die Frau hat vielleicht ein Organ, das es sich gewaschen hat, mit ihr möchte ich mich nicht streiten ehrlich gesagt.

„Aber, Tsunade, du verstehst das nicht!“, wiederspricht Ino, die ich sofort wiedererkannte, sie hatte Seneca geheilt.

Seneca! Wo ist sie bloß hin?! Ich hoffe, ihr geht es gut und ist nicht allzu sauer auf mich, dass ich sie in diese Lage gebracht hatte.

„Wo ist überhaupt Shikamaru?“, fragt wieder die erste Frauenstimme, die auf den Namen Tsunade hörte und ohne mein Zutun blicke ich auf die Weste hinab.

Genau, dieser Shikamaru hat mich ja nach Konoha getragen und mir seine Weste gegeben, damit ich nicht erfriere.

Nett von ihm, aber jetzt muss ich weg von hier. Kaum hatte ich das gedacht, laufe ich schon zum Fenster und blicke hinaus.

Ein Stein fiel mir vom Herzen, denn mein Zimmer lag nur im ersten Stock. Bevor ich das Fenster öffne werfe ich noch einen prüfenden Blick zur Türe, die noch immer zu war.

Das Gespräch war auch verstummt und so öffne ich das Fenster. Schnell halte ich mich am Fensterbrett fest und schwinge meine Beine aus dem Fensterrahmen.

Eigentlich wollte ich ja auf den Boden springen, doch da geht gerade eine Ino, die ziemlich verärgert aussieht.

Verzweifelt blicke ich mich nach einem Ausweg um, bevor mich meine Kraft verlässt, die langsam anfängt zu schwinden.

Schweißperlen bilden sich langsam auf meiner Stirn und auch meine Hände fangen an zu zittern. Ich hatte echt kein Glück, denn an dem Tag an Gott das Glück ausgeteilt hatte, habe ich anscheinend verschlafen und bekam nichts mehr davon.

Mich zurück ins Zimmer zu ziehen ging auch nicht, so blieb mir nur der eine Ausweg, einfach los zulassen. Es war nicht hoch, doch Ino bewegte sich eindeutig zu langsam und jetzt blieb sie auch noch stehen, um mit irgendjemanden zu streiten.

In meiner verzwickten Lage stelle ich meine Beine an die Wand und blicke nach hinten. Viel zum grübeln kam ich nicht, denn meine Kräfte schwanden jetzt immer schneller und ich musste es einfach austesten.

Mit geschlossenen Augen stieß ich mich vom Fensterbrett und der Wand weg. Meine Haare versperrten mir die Sicht, wenn ich meine Augen geöffnet hätte und auch der Wind zischt laut in meinen Ohren.

Plötzlich hörte das Zischen auf und auch meine Haare hingen normal hinunter. Vorsichtig öffne ich zuerst das linke und dann das rechte Augen. „Wow“, murmele ich leise und blicke überrascht zu dem Krankenhausfenster hinüber, wo ich gerade vor zwei Sekunden noch gehangen bin.

Grinsend nicke ich leicht und streiche über die Dachziegeln, die unter mir lagen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich diesen Sprung überlegen würde und siehe da, jetzt sitze ich auf dem Dach von dem Gebäude, das genau gegenüber vom Krankenhaus liegt.

Schnell stehe ich auf, denn wenn ich hier weiter am Dach sitzen bleibe, werde ich wahrscheinlich etwas Aufsehen erregen und das wäre überhaupt nicht gut.

Etwas nachdenklich kratze ich mich am Kopf und sehe mich ein wenig um. „Gut gemacht, Myuki. Du hast wohl nicht daran gedacht, dass du auf einem Dach stehst, bei dem es keine Treppe oder Leiter nach unten auf den Boden gibt“, knurre ich leise und verziehe kurz das Gesicht.

„Hey, Kollegin!“, ruft mir irgendjemand zu, der genau so eine grüne Weste wie ich trägt und auf dem Dach landet.

„Öhmm..“, bekomme ich nur raus, während diese Person näher kommt. „Bist du neu hier in Konoha?“, fragt mich der Mann und ich nicke nur auf seine Frage. „Willkommen! Du siehst irgendwie verzweifelt aus. Suchst du etwas?“, fragt er weiter und ich überlege kurz, ob ich überhaupt noch antworten soll.

„Ja, habt ihr sowas wie Trainingsplätze hier?“, stelle ich eine Frage, die mir als erstes in den Sinn gekommen war und der Mann vor mir lacht leise.

„Natürlich, du musst nur die Dächer weiter springen in diese Richtung und du kannst die Plätze gar nicht verfehlen“, antwortet mir der Typ und grinst leicht. Dankbar sehe ich ihn an und verbeuge mich höflich vor ihm.

„Vielen Dank! Auf wiedersehen!“, verabschiede ich mich und gehe in die Richtung, in die er mich gewiesen hatte.

„Auf wiedersehen“, erwidert er und läuft in die entgegengesetzte Richtung und ich bleibe sofort stehen.

Schnell drehe ich mich um und beobachte den Typen, wie er sich fortbewegt. „Der springt ja von Dach zu Dach“, murmele ich entgeistert und gehe vor zum Ende des Daches. „Ich frage mich, ob ich das auch so hinbekomme“, sage ich zu mir selber und blicke in den Abgrund.

„Wenn ich es nicht schaffe, bin ich Matsch“, gebe ich mir selber zum bedenken und schüttele einfach den Kopf. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, antworte ich darauf und hole Anlauf so weit es geht. Meine Beine bewegen sich schnell und präzise auf das Ende des Daches zu, während ich wieder die Augen schließe.

Unter meinen Füßen spüre ich nichts als Luft und wieder zischt der Wind in meinen Ohren, während ich komisch mit meinen Armen rudere.

Plötzlich spüre ich wieder festen Boden unter meinen Füßen, während ich die Augen wieder öffne. „Ja! Geschafft!“, rufe ich glücklich und überwinde auch die restlichen Dächer auf diese Art. Beim letzten Dach, hatte ich eher wieder meine Probleme. „Wie komme ich von dem doofen Dach runter?“, frage ich mich selber und blicke wieder hinunter.

„So hoch ist das nicht, aber wenn ich blöd falle, könnte ich mir alle Knochen brechen“, sage ich und seufze leise.

„Egal, mein Leben ist sowieso schon total verrückt, da sind ein paar gebrochene Knochen nichts neues“, antworte ich darauf und springe vom Dach.

Blöder weise komme ich nicht gescheit auf den Boden auf und rutsche mit meinen Füßen vom Boden weg.

Mein Rücken schlug auf den unnachgiebigen Boden auf und ich rolle kurz über die Erde. Schnell setzte ich mich wieder auf und taste kurz über meine Arme und Beine. „Wow, alles heil“, sage ich überrascht und stehe vom dreckigen Boden auf.

Beiläufig klopfe ich mir über die Klamotten und laufe dann schnell in den Wald. Ein wenig orientierungslos tapse ich zwischen den Bäumen durch und seufze leise. Wäre Seneca jetzt hier, hätte ich dieses doofe Problem nicht und würde herumlaufen und nicht wissen in welche Richtung ich überhaupt gehe.

Ein leises Rascheln lässt mich aufmerksam werden und erschrocken ziehe ich den Kopf ein wenig nach unten und die Schultern nach oben.

Etwas ängstlich gehe ich langsam auf den Baum zu und lehne mich dagegen, um nicht von hinten überrascht zu werden. Das war eine doofe Idee, doch etwas besseres fiel mir in diesem Moment leider nicht ein.

Wieder dieses Rascheln und es kommt immer näher und wird auch zunehmender lauter. Mein Herz schlägt so laut gegen meine Brust, sodass ich glaubte, jeder hier im Wald würde es hören.

Ein Knacken von einem Ast war zu hören und meine Nerven gingen mit mir durch. Wie durchgedreht laufe ich schnell los und achte nicht mehr auf meine Umgebung, denn ich stolperte schon über alles was mir im Weg lag, Steine, Äste, herausstehende Wurzeln.

Ein Ast schnalzt zurück und trifft mich genau auf die Wange, sogar der Wald hat sich gegen mich verschworen, das konnte es doch beim besten Willen nicht geben.

Mein Blick starrt weiterhin gerade aus, solche Fehler, wie im Laufen nach hinten zu sehen, war nicht meine Art.

Überrascht bemerke ich, dass ich über eine große Lichtung laufe, während ich stur weiter nach vorne sah. Die Sonne war auch nicht auf meiner Seite, denn sie versuchte mich mit ihrer Intensität zu blenden.

Am besten hätte ich auf den Boden gesehen, denn im nächsten Moment stolpere ich über etwas und falle schon auf die Nase.

Meine Augen schließeich lieber, denn das war so ein Reflex von mir, genau so wie, dass sich meine innere Stimme vor lauter Lachen kugelte und auch mein Verstand lachte mich aus.

„Peinlich! Peinlich!“, schoss es mir durch den Kopf und öffne wieder die Augen, während ich mich verfluchen könnte. Mein Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an und ich blicke genau in das Gesicht von diesem Shikamaru.

„Oh mein Gott!“, brüllt meine innere Stimme und lacht sich halb tot, während sich mein Verstand am nächsten Baum aufhängt.

„Das ist noch viel peinlicher!“, schießt es mir durch den Kopf und stand schon wieder auf den Beinen. „Hey, du bist doch diese Myuki“, sagt Shikamaru und meine Beine sind wieder am laufen, denn mir war noch immer nicht ganz klar, ob diese Konohaleute Feinde oder Freunde waren.

„Warte!“, ruft er mir hinter her und auch leider hörte ich seine Schritte, die mir folgten. Mein Verstand, der sich am Baum erhängt hatte, nimmt sich eine Waffe und erschießt sich auch gleich. Wie dumm von mir, wie ein dummes Mädchen von ihm wegzulaufen, denn wenn er mich umbringen wollte, hätte er es schon getan.

Aber nein, mein Verstand war ja zu nichts zu gebrauchen, genau so wenig, wie meine innere Stimme, die sich kaum einkriegt vor lauter Lachen.

Mein Herzschlag erhöhte sich wieder rasant und meine Handflächen wurden schon wieder feucht vom Schweiß.

Mein Atem rasselte komisch, könnte davon kommen, dass ich einfach keine Kondition hatte, denn ich war ja noch nie soviel am Laufen, wie in den letzten beiden Tagen.

So schnell wie möglich husche ich durch die Bäume, doch die Schritte hinter mir wurden nicht leiser, Nein, eher im Gegenteil sie kamen immer näher und wurden lauter.

Wartet, er wurde nicht schneller, ich wurde einfach langsamer und meine Beine protestierten langsam gegen die viele Bewegung, indem sie immer schwerer wurden.

Vor mir lichten sich die Bäume und es war eine große Wiese zu sehen, über die ich mit vollem Tempo lief.

Die Schritte hinter mir waren schon sehr laut und ich wusste sofort, er war nur noch ein paar Schritte hinter mir.

Schnell wich ich nach rechts aus und lief hinter einen Baum. Was für doofe Ideen mir in solchen Situationen kamen.

Im Zick Zack lief ich zwischen den Bäumen herum und wieder zurück auf die Wiese. Lange war das Geräusch der Schritte hinter mir nicht verstummt.

Auf der Wiese blicke ich mich nach links und rechts, doch ich fand einfach keinen Ausweg oder Chance zu fliehen.

Meine Beine hielten inne und Shikamaru bleibt fünf Meter vor mir stehen. „Jetzt warte doch mal“, sagt er keuchend, während ich mich etwas beruhigte. Na wenigstens, bin ich nicht die Einzige, die total aus der Puste ist.

Er kommt einen Schritt näher und ich weiche einen zurück. Shikamaru sieht mich nachdenklich an, während er ein paar Fingerzeichen formt.

Schnell drehe ich mich um und komme ein paar Schritte weit. Dann knalle ich wieder auf die Nase, denn ich habe den Stein vor mir übersehen.

Mein Blick fällt zu ihm und irgendwas schwarzes nähert sich mir. Intensiv denke ich an den Sand und versuche mein Chakra zu kontrollieren. Ehrlich gesagt, hatte ich sowas noch nie in meinem Leben gemacht und ich hatte von Chakra immer nur erzählt bekommen, ohne es je selber mal auszutesten.

Chakra erschaffen und zu fühlen ist ja nicht schwer, aber zu kontrollieren schon schwieriger.

Meine Hand schlage ich vor das Gesicht und schon war das Rieseln von Sand zu hören. Bevor mich der Schatten, ich tippte mal darauf, das es sein Schatten war, einholen konnte war eine Wand aus Sand vor mir entstanden.

Wie eine Schutzmauer war der Sand und ich war ziemlich überrascht, dass es funktioniert hat. Noch immer etwas überrascht stehe ich schnell auf und laufe vom Sand weg.

Leider machte ich doch den Fehler und blickte zur Mauer. Erst als mich etwas am Arm packte und ich in Shikamarus Augen sah, wurde mir mein Fehler bewusst.

Der Sand legte sich wieder und verschwand in der Erde, während ich versuchte mich von ihm loszureißen. Hinter der Sandmauer war noch ein Shikamaru und jetzt war ich total verwirrt.

„Verdammt! Wie konnte ich nur auf so einen Trick reinfallen. Kira hatte mir mal davon erzählt, wie hießt dieses Jutsu nochmal? Ich glaube, Jutsu der Schattendoppelgänger“, dachte ich mir verärgert und lasse meinen Kopf hängen.

Der Doppelgänger verschwindet und ich lasse mich auf den Boden fallen. Ich konnte nichts anderes machen als Luft zuschnappen und meine Gedanken zu ordnen.

„Hey, keine Angst. Ich tue dir nichts“, sagt Shikamaru leise und kniet sich auf den Boden. Erschrocken rutsche ich ein kleines Stückchen nach hinten und starre ihn nur an.

„Glaub mir, wenn ich dich umbringen hätte wollen, dann hätte ich dich nicht den ganzen Weg nach Konoha getragen, sondern vorher in den Fluss geworfen“, meint er mit einem leichten Lächeln, während sich meine Augen weiten.

Noch verängstigter als vorher rutsche ich noch ein Stück weg von ihm, denn das war nicht gerade vertrauenserweckend.

„Tut mir leid, das war jetzt ein doofes Beispiel. Wie auch immer, ich tue dir nichts“, sagt er und hält mir eine Hand hin.

Zu erst blicke ich diese nur skeptisch an, ergreife sie dann aber zögerlich. Vorsichtig zieht er mich auf die Beine und irgendwie hatte ich ein Gefühl von Vertrauen in mir. Ich konnte es nicht beschreiben, aber ihm würde ich einen Verrat nie zutrauen, genau so wenig wie Ino und diesem anderen Jungen da, Choji, glaube ich, heißt er.

„Was machst du hier eigentlich? Solltest du nicht im Krankenhaus sein?“, fragt er mich und jetzt fiel mir auf, dass ich keine Ahnung mehr hatte, warum ich geflohen bin.

„Gute Frage, wenn ich es weis, sage ich es dir“, antworte ich ein wenig verlegen, denn es kam mir ein wenig doof vor. Wie eine Verrückte fliehe ich vor ihm und dann weis ich noch nicht mal warum.

„Anscheinend bist du noch nicht ganz auf der Höhe. Ich bringe dich lieber zu Tsunade“, meint er und zieht mich an der Hand zurück in den Wald.

Mit geweiteten Augen betrachte ich diesen mal genauer, denn mir war seine Schönheit gar nicht aufgefallen. Schmetterlinge flogen zwischen den Blättern umher und der Wind lies diese ein wenig tanzen.

So beiläufig strich ich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und merkte erst jetzt, wie kalt meine linke Hand war.

Aber meine rechte war schön warm, denke ich mir und blicke sie an. Kein Wunder, ich halte ja noch immer Shikamarus Hand, die war so schön warm.

Skeptisch hob ich eine Augenbraue nach oben und fragte mich warum, er mir so vertraute und so nett zu mir ist.

„Warum hast du mich mit deinen Freunden vor diese Typen im Wald gerettet?“, frage ich ihn und er zuckt nur mit den Schultern.

„Warum nicht? Du hast Hilfe gebraucht und wir waren gerade zufällig da“, antwortet er mit einer gelangweilten Stimme und ich mustere ihn kurz.

Stille herrschte zwischen uns bis wir beim Tor von Konoha ankommen. Endlich lässt er meine Hand los und ich spürte wie mein Gesicht wärmer wird.

Nein, nicht wärmer sondern eher rot. Schnell sind wir bei dieser Tsunade angekommen und stehen in ihrem Büro.

Sie redet nicht allzu viel sondern fragt mich eher aus, als wäre ich ein Häftling oder sowas. „Du kannst im Dorf bleiben und als Ninja arbeiten“, sagt sie und reicht mir ein Stirnband, wobei ich doch gar nicht kämpfen konnte.

„Ich werde dich Team 10 zuteilen und du wirst mit ihnen morgen anfangen zu trainieren“, erklärt sie mir und schickt mich dann brutal aus dem Büro. Vor der Türe wartet eine schwarzhaarige Frau, die sich als Shizune vorstellte und diese zeigt mir meine Wohnung.

Sie lag ziemlich in der Mitte des Dorfes und war schön eingerichtet. Seufzend lies ich mich auf die kleine Bank fallen und entdecke die grüne Joninweste.

„Verdammt, jetzt habe ich die noch immer an“, murmele ich und rieche kurz daran. Überrascht ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Was tue ich da?

Mit einem Kopfschütteln gehe ich zum Bett und setze mich darauf. Neben meinem Bett war gleich ein Fenster, sodass ich hinaus sehen konnte.

Viele Menschen tummelten sich auf den Straßen, doch ich bemerkte die kaum. Shikamaru wusste jetzt von meiner Fähigkeit mit dem Sand umzugehen. Hoffentlich kommt er nicht auf mein Geheimnis sonst ist alles aus.

Aber nicht nur deswegen schwirrt er mir im Kopf umher. Was ist nur geschehen? Kurz wünschte ich mir, das er hier wäre.

„Hör auf!“, rufe ich und schüttele meinen Kopf. Warum wünsche ich mir sowas? Ich sehne mich so nach seiner Nähe.

Etwas warmes breitet sich in meinem Bauch aus und geht hinauf zu meinem Herzen. Solche Gefühle sind mir neu und das kenne ich gar nicht von mir.

Was ist bloß los mit mir?

Wahrscheinlich brauche ich nur etwas Schlaf und dann bin ich wieder die Alte. Leise gähnend lege ich mich auf das Bett und schlafe keine zwei Sekunden später ein.

neue Freunde

Ein leises Geräusch dringt an mein Ohr und ich drehe mich verschlafen auf die andere Seite. „Noch fünf Minuten, bitte“, murmele ich leise und ziehe mir die Decke über den Kopf. Das Klopfen hörte weder auf noch wurde es leiser, sodass ich die Decke murrend zurück schlage.

Gähnend reibe ich mir mit der Hand über die Augen, während das Klopfen immer energischer wird. Mit einem leisen Seufzen schleppe ich mich zur Türe und öffne diese. „Guten Morgen, Myuki! Komm mit, wir gehen trainieren“, begrüßt mich Ino und zieht mich an der Hand nach draußen. „Ino, ich habe noch nicht mal Schuhe an“, bemerke ich und bleibe stehen. „Oh! Tut mir leid, na dann beeil dich!“, sagt Ino und schiebt mich zurück in die Wohnung. Noch immer total verschlafen ziehe ich mir meine Schuhe an und tapse wieder aus der Wohnung hinaus.

Dort treffe ich die wartende Ino, die schon ganz zappelig da steht. „Na komm schon, wir wollten trainieren“, meint sie ungeduldig und nimmt mich an die Hand.

„Warum bist du schon in der Früh so aufgeweckt und glücklich?“, frage ich sie und lasse mich an der Hand durch die Stadt ziehen.

Zuerst sieht sie mich verwirrt an, dann lacht sie aber kurz und jetzt blicke ich sie verwirrt an. „Warum lachst du denn?“, frage ich sie und sehe mich währenddessen um.

Die Stadt ist wirklich schön und ist wirklich belebt, dass sich schon so viele Menschen um diese Zeit

auf den Straßen herumtreiben.

„Ich finde das nur ziemlich lustig, denn das fragt mich Shikamaru auch immer“, antwortet sie und kichert noch einmal kurz.

„Ach wirklich? Sehr interessant“, murmele ich leise und lasse mich weiter durch die Stadt ziehen. „Sag mal, Myuki, seit wann hast du eine Joninweste? Seit gestern hat Shikamaru ja gar keine…“, fangt sie an und ich lächle nur ein wenig.

Ihre Augen weiten sich und sie bleibt stehen, während ich ein wenig rot im Gesicht werde. „Oh mein Gott! Sag nicht, dass das Shikamarus Weste ist!“, ruft sie laut und ich stürze vor und halte ihr den Mund zu.

„Hey, das muss nicht ganz Konoha wissen“, murmele ich und sie nickt nur darauf, während ich sie wieder loslasse. „Also ist es Shikamarus Weste und du hast sie auch noch beim schlafen angehabt“, redet sie weiter und ich schüttele sofort den Kopf.

„Nein! Wie kommst du darauf?“, frage ich sie erschrocken und unterdrücke die aufkommende Röte. „Süße, du kannst es nicht vor mir verstecken. Ich musste eine Ewigkeit klopfen, bis du die Türe aufgemacht hast und du warst noch total verschlafen“, meint sie darauf und ich blicke verlegen auf den Boden.

„Wie süß du doch bist, aber komm jetzt“, sagt sie und zieht mich zu den Trainingsplätzen. „Oh mein Gott, wie peinlich das doch ist“, flüstere ich zu mir selber und stolpere hinter Ino her. „Guten Morgen Allerseits!“, ruft sie gut gelaunt über den Platz und winkt ihrem Team.

„Das hier ist Myuki, aber ihr kennt sie sicher schon“, begrüßt Ino ihr Team und zeigt mit der Hand auf mich. Lächelnd winke ich einmal in die Runde und Choji winkt zurück.

Verwirrt sieht Choji mich an, dann Shikamaru und ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht. Augenverdrehend schnappe ich mir Shikamarus Hand und ziehe ihn ein Stück weg von den zwei Kleinkindern.

„Danke, dass du mir sie geliehen hast“, sage ich und ziehe die Joninweste aus, um ihn die Weste zurückzugeben.

„Gar kein Thema, aber du kannst sie ruhig behalten, denn ich habe Tsunade von deinen Fähigkeiten erzählt“, erklärt er und meine Augen weiten sich. „Das mit dem Sand habe ich lieber ausgelassen, denn das war ziemlich komisch und Tsunade hat dich zum Jonin erklärt. Ich nehme einfach die Weste, die Tsunade für dich gedacht hatte“, erzählt er weiter und ich beruhige mich wieder. Leise seufze ich und ziehe die Weste wieder an.

„Danke“, sage ich und wir gehen zurück zu Ino, Choji und der Typ von gestern. Erschrocken bleibe ich stehen und sehe den Mann an, das war der gestern vom Dach, der mich Kollegin genannt hatte.

„Das könnte jetzt peinlich werden“, murmelt meine innere Stimme und macht sich schon auf einen Lachkrampf bereit.

„Guten Morgen, Ino, Shikamaru, Choji und…“, begrüßt er uns und sieht mich nachdenklich an. „Hey, du bist doch die von gestern.“

Etwas peinlich berührt sehe ich auf den Boden und nicke leicht. „Willkommen im Team 10“, sagt er lächelnd und stellt sich als Asuma vor.

„Mein Name ist Myuki“, stelle ich mich vor und lächle kurz. „Gut, dann möchte ich sehen, was du so drauf hast“, sagt mein neuer Sensei und mir entgleisen die Gesichtszüge. „Sie möchten sehen, was ich so drauf habe?“, frage ich sicherheitshalber nochmal nach und er nickt darauf.

„Am besten du läufst jetzt weg“, riet mir mein Verstand, doch meine Beine machten da nicht mit und so blieb ich erstarrt stehen.

„Komm schon, du wirst gegen Ino kämpfen“, fordert mich Asuma auf und schiebt mich in Richtung Trainingsplatz.

Leise seufze ich und tapse auf meinen Platz, während Ino sich auf die andere Seite stellt. Mein Herz müsste man noch in Kirigakure schlagen hören und in meinem Hals bildet sich plötzlich ein dicker Kloss.

„Fangt an“, gibt Asuma das Startsignal und stellt sich an den Rand des Platzes, während Ino schon genau auf mich zugelaufen kommt.

Wie erstarrt bleibe ich stehen und warte auf ihren Angriff. Dieser folgt schnell und sie holt mit der Faust aus.

Aus reinem Reflex mache ich einen Schritt nach rechts und sie schlägt ins Leere. Ein paar Schritte weiche ich nach hinten und greife zu meinem einzigen Kunai, das ich besitze. Die restliche Ninjaausrüstung würde ich später bekommen, hatte Tsunade gemeint. Irgendwie doof, wenn ich jetzt gegen Ino kämpfen muss.

Erschrocken blicke ich auf, als ich das surrende Geräusch höre und halte das Kunai vor mein Gesicht.

Schnell ducke ich mich auch noch und ober mir zischen die Shuriken vorbei. „Warum habe ich nicht sowas?“, frage ich mich selber leise und weiche dem Fußtritt von Ino aus.

Einen tiefen Atemzug nehme ich noch bevor ich es wage und mit der Faust aushole. Ich konzentriere mich auf das Chakra und auf meine Faust.

Sie fängt an blau zu leuchten und ich spüre Kraft darin. „So funktioniert also Chakrakontrolle“, murmele ich und treffe ins Leere, denn Ino war schon hinter mir.

Ohne nachzudenken hole ich mit dem Fuß aus und dieser Tritt wurde auch abgewehrt. „Verdammt, mach was!“, ruft meine innere Stimme und ich seufze innerlich auf.

Während ich so nachdenke, wie ich sie am besten los werde, formt sie Fingerzeichen. „Shintenshin no Jutsu“, sagt sie und ich erstarre augenblicklich.

Ohne groß nachzudenken schieße ich mein einziges Kunai in ihre Richtung, während ich nach links springe.

„Mist“, höre ich sie fluchen und seufze leise. Ihr Spezialjutsu kenne ich nur zu gut, Kira hatte mir oft davon erzählt.

Ganz plötzlich kam mir eine gute Idee in den Sinn und schon laufe ich kerzengerade auf Ino zu. Im Laufen versuchte ich mich auf das Chakra zu konzentrieren und es funktionierte, denn meine Hand leuchtet wieder blau auf.

Wie war das nochmal? Kira hatte mir das doch mindestens hundertmal gesagt. Meine Hand berührt Ino an der Schulter, dann am Bauch, beim Hals und als letztes bekomme ich von Ino die Faust in den Magen.

Das ist wenn man nicht auf seinen Gegner achtet, keuchend gehe ich in die Knie und sehe wie sich alles anfängt zu drehen.

Mein Blick fällt auf ihre Füße und ich hole mit meinen aus, sodass sie auch am Boden liegt. Schnell sind wir beide wieder auf den Beinen und gehen aufeinander los. Immer wieder versucht es Ino mit Schlägen, denen ich mühevoll ausweiche, denn mir fällt ein letzter Chakrapunkt.

Gerade weiche ich wieder einem Tritt aus und sie dreht sich nur langsam um. Meine Chance und meine Hand berührt sie am Nacken.

Entsetzt sieht sie mich an und zieht eine Augenbraue nach oben. „Du kannst Chakra blocken?“, fragt sie mich überrascht und ich nicke darauf.

„Ich gebe auf“, ruft sie über den Platz und jetzt sehe ich sie entsetzt an. „Warum denn? Du hast doch noch eine Chance zu gewinnen“, sage ich aufgebracht, denn jetzt war ich gerade so gut. „Ich weis, aber du hast bewiesen, dass du gut bist“, erwidert sie und entblockt ihr Chakra, denn sie hatte das ja gelernt.

„Gut, also der Kampf war mal etwas neues. Ruht euch mal aus und setzt euch an den Rand“, lobt uns Asuma und zeigt dann an den Rand.

Ino ergreift gleich meine Hand und zieht mich zu den Bäumen hin. „Hey, Jungs, viel Spaß“, ruft sie ihnen zu und setzt sich in den Schatten von einem Baum.

Asuma trainiert gerade mit den Jungs und Ino hatte mich runter zu sich gezogen. „Also erzähl mir mal, wo du das alles gelernt hast“, fangt sie ein Gespräch an und ich lasse mir schnell etwas einfallen. „Naja, mein Sensei hat mich gut trainiert“, antworte ich einfach wortkarg und blicke auf den Platz.

Begeistert blicke ich den Jungs zu, die einfach super Jutsus draufhaben und ich? Ich laufe vor meinen Gegnern weg, weil ich eigentlich gar nicht kämpfen kann.

Sogar Ino hat ein paar geniale Jutsus auf dem Kasten und ich besitze gerade mal ein Kunai, wow, ein ganzes.

„Sag mal, Ino, kannst du mir ein paar gute Jutsus beibringen?“, frage ich sie ein wenig schüchtern, denn wer weis, wie sie darauf reagiert.

Sie blickt mich überrascht mit ihren blauen Augen an, dann nickt sie. „Klar, aber du kannst sicher in paar“, erwidert sie darauf, doch ich schüttele zu meinem Bedauern den Kopf.

„Nein, mein Clan hat sich nur auf das Kämpfen mit Kunais und Shuriken beschränkt“, lüge ich einfach mal so drauf los und sie kauft es mir doch wirklich ab.

„Wirklich? Triffst du das Ziel dort hinten?“, fragt sie mich überrascht und zeigt auf einen Baumstamm, der am anderen Ende des Trainingsplatzes steht.

Meine Augen weiten sich erschrocken und ich lächle nur leicht. „Hier, nimm das Kunai“, sagt sie und drückt mir eins in die Hand.

Augen zu und durch, denke ich mir und schließe die Augen leicht, während das Kunai durch die Luft saust.

„Wow!“, ruft Ino neben mir und steht sofort auf. Jetzt blicke ich auch hin und ein Wahnsinn, ich hatte wirklich getroffen und ich konnte es einfach nicht fassen.

Mein ganzes Team blickt mich überrascht an, aber ich bin noch viel überraschter als sie es sind. „Das war klasse!“, lobt mich Ino und klopft mir leicht auf die Schulter.

Die Stunden vergehen wie im Flug mit meinem neuem Team und als wir uns versehen, geht schon die Sonne unter.

Erschöpft lasse ich mich in das Gras fallen und blicke in den Himmel. Die Wolken waren so schön weiß und flauschig…

„Oh mein Gott!“, rufe ich total erschrocken aus und sprinte schon über den Trainingsplatz, während ich das verwirrte Team 10 hinter mir lasse.

Mein Tempo erhöht sich und ich renne ein paar Passanten um, bei denen ich mich gleich entschuldige.

Gleich bin ich beim Krankenhaus angekommen und renne zur erst besten Schwester, die ich sehen kann.

„Entschuldigen, Sie, aber meine Wölfin wurde gestern hier eingeliefert. Wie geht es ihr?“, frage ich diese aufgebracht und rede verdammt schnell.

„Beruhige dich doch, ich sehe gleich nach“, sagt sie und geht zu einem Aktenschrank, während mein Herz wie wild rast.

„Wie heißt ihre Wölfin?“, fragt die Schwester und ich antworte gleich darauf: „Seneca.“

„Seneca also, ist sie weiß und groß?“, fragt sie weiter und ich murre nur ein: „Ja, ist sie. Geht es ihr jetzt gut?“

„Sie liegt im Zimmer Nummer 403, das ist gleich den Gang entlang und links“, erklärt die Schwester und im vorbeilaufen rufe ich noch ein Dankeschön.

Schnell bin ich den Gang entlang und biege scharf nach links ab. Zimmer 403 fand ich auch schnell und öffne die Türe ohne anzuklopfen.

Auf dem weißen Bett liegt meine Wölfin, aber sie war nicht bei Bewusstsein. „Nein“, sage ich leise und schließe die Türe wieder.

Etwas schleppend gehe ich zu dem Bett rüber und lasse mich darauf nieder. „Es tut mir so leid, Seneca. Das ist alles nur meine Schuld“, murmele ich und streiche ihr über den Kopf.

Mein Blick verschwimmt und ich spüre wie eine heiße Träne über meine Wange läuft. „Du bist doch die Letzte, die von meinem Clan zu mir hält“, rede ich weiter und lege meinen Kopf auf ihre Brust. „Lass mich bitte nicht alleine“, flüstere ich und spüre ihren Herzschlag.

Irgendwer kommt in das Zimmer, doch ich wollte nicht aufsehen, denn meine Gedanken kreisten nur um Seneca.

Leise Schritte drangen an mein Ohr und jemand setzt sich neben mich auf das Bett von Seneca. Zwei Arme legen sich um mich und ich umarme einfach die Person, die jetzt für mich da ist.

„Sie wird wieder gesund, da bin ich mir sicher“, höre ich Shikamarus Stimme beruhigend sagen und ich schniefe leise.

„Ich hätte einfach besser auf sie aufpassen sollen, dann wäre das nicht geschehen“, murmele ich, doch er schüttelt nur leicht den Kopf.

„Gib dir nicht die Schuld daran, du hast sicher dein Bestes gegeben“, beruhigt er mich weiter und es funktioniert wirklich. Ich glaubte ihm einfach, dass es nicht meine Schuld ist und das sie wieder gesund wird.

„Ein wenig Schlaf würde dir jetzt sicher gut tun“, sagt er und sieht mich aufmunternd an. „Du kannst sie ja morgen wieder besuchen kommen“, redet Shikamaru einfach weiter und ich nicke nur darauf. Er hat recht, wenn ich jetzt das sitzen bleibe, bringt es ja nichts, weder Seneca noch mir ist damit geholfen.

Er lässt mich los und wir gehen aus dem Zimmer, nachdem ich Seneca noch einmal gedrückt und mich bei ihr verabschiedet hatte.

Stille breitet sich zwischen uns aus und jeder hängt seinen Gedanken hinter her. Aus den Augenwinkel beobachte ich ihn heimlich, wie er verträumt lächelt und lässig die Hände in den Hosentaschen hatte.

Irgendwie hatte er etwas interessantes an sich, doch ich schüttele den Gedanken gleich aus meinen Kopf.

Seit ich hier bin, habe ich öfters solche Gedanken, vielleicht liegt das am Schlafmangel oder an dem anstrengenden Training.

Seneca, wenn du jetzt hier wärst, könntest du mir mit diesem Problem helfen, du kennst dich da viel besser aus als ich.

„Asuma ist morgen auf einer Mission mit Kurenai, deswegen fällt das Training aus. Soll ich dir ein wenig die Stadt zeigen?“, bricht Shikamaru das Eis und ich nicke erfreut.

„Gut, ich hol dich morgen ab. Gute Nacht“, verabschiedet er sich und ich bemerke erst jetzt, dass wir vor meiner Wohnungstüre stehen.

Kurz winke ich ihm hinterher und öffne dann die Türe. „War das vielleicht ein anstrengender Tag“, sage ich zu mir selber und werfe mich auf die kleine Bank, während mein Magen anfängt zu rebellieren.

„Ich weis, du brauchst was zum futtern, doch ich bin viel zu müde, um mir jetzt etwas zu holen“, antworte ich auf sein Grummeln und schließe die Augen kurz.

Ein leises Grummeln kommt noch von meinem Bauch und ich grinse leicht. Morgen würde ich sofort frühstücken, wenn ich aufstehe, doch jetzt möchte ich nur noch schlafen und nie wieder aufstehen am liebsten.

Meine Lider werden immer schwerer und gewinnen einfach dann die Oberhand. Nach wenigen Sekunden schlafe ich auch schon tief und fest. Endlich!



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Von:  Elfenwald
2011-02-14T17:11:26+00:00 14.02.2011 18:11
Hey. :)
Jetzt bin ich auch endlich mal wieder zum lesen gekommen.
Wie immer total toll.

weiter so.
lg
Von:  fahnm
2011-02-14T00:10:10+00:00 14.02.2011 01:10
Hammer Kapi!^^
Von:  fahnm
2011-02-13T22:47:42+00:00 13.02.2011 23:47
Super Kapi!^^
Von:  fahnm
2011-02-13T21:30:21+00:00 13.02.2011 22:30
super Kapi^^
Von:  fahnm
2011-02-13T01:23:16+00:00 13.02.2011 02:23
Super kapi^^
Von:  fahnm
2011-02-12T00:11:03+00:00 12.02.2011 01:11
Super Kapi^^
Von:  fahnm
2011-02-10T23:32:07+00:00 11.02.2011 00:32
hammer Kapi^^
Von:  saku-ne-chan
2011-02-10T21:31:38+00:00 10.02.2011 22:31
das ist ein sehr gutes kapi
ich hoffe es geht schnell weiter ^^
glg saku-ne-chan
Von:  Elfenwald
2011-02-10T20:31:39+00:00 10.02.2011 21:31
auch wieder mal ein sehr gelungenes kapitel. :)
freu mich drauf zu erfahren, wie es weiter geht,
also ran an die tasten.

lg <3
Von:  Elfenwald
2011-02-10T09:18:42+00:00 10.02.2011 10:18
woah. voll klasse das kapitel. :)
bin gespannt, was sie jetzt vor hat.
schreib schnell weiter. :P

lg


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