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Bier mit Honig

KG Sammlung
von

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Rock Rendezvous

Musik und Text von dem Song sind allein von Bela. Wirft das nicht unweigerlich die Frage in den Raum wie Farin und Rod reagiert haben?

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"Mensch Dirk", Jan schüttelte sich ein Grinsen verkneifend den Kopf "was hast du genommen bitteschön?"
 

"Wie was- natürlich nichts!"
 

Er schaute mich einige Minuten forschend an, als ob er nach einem Gegenbeweis suchen würde. Was er dann sagte überraschte mich ebenso wie es mich irrtierte. "Dann nimm etwas! Jetzt!", seine Stimme war todernst.
 

"Jan?", Rod schien es genauso zu gehen wie mir. Mr. Drogenfrei persönlich wollte das ich etwas nahm? Es war doch bloß ein Song. Oder war er etwa...? Nein, natürlich nicht. Das war absurd.
 

"Was denn? Ich-" plötzlich fing er lauthals an zu lachen und kippte sogar vor lachen vom Stuhl. "Das- ihr- mein Gott ihr müsstet eure Gesichter sehen", brachte er unter kichern hervor. Er hatte anscheinend realisiert was er da gerade gesagt hatte. Ich musste unweigerlich miteinstimmen in sein Lachen und Rod erging es nicht anders.
 

"Nein, mal ehrlich Dirk das is genial!", er schaute mich bis über beide Ohren freudestrahlend an. "Das hättest du nicht besser machen können!!!"
 

"Aber Jungs ihr wisst schon das das ziemlich gewagt is - man könnte euch, uns das abkaufen...", warf Rod überlegend ein. Er schien an frühere Indizierungen zu denken.
 

"Ach was, ich glaube die Musikindustrie hat mitlerweile geschnallt das wir eben so sind."
 

Jan grinste immernoch freudestrahlend. Begeistert wie ein kleines Kind.
 

"Jan hast du was genommen?"
 

"Wieso?"
 

"Na, du freust dich über den Song wie ein Honigkuchenpferd, dabei... ach du weißt genau was ich mein!"
 

Er lachte bloß und schüttelte schließlich grinsend den Kopf und strecke mir schließlich die Zunge raus. "Jaah~ genau weißt du es gibt da einen Satz den ich schon lange mal an dich loswerden wollte, nein nicht wollte, ich will und muss das loswerden."
 

Rod und ich tauschten verwunderte Blicke aus.
 

"Du..." etwas komisches hatte sein Blick an sich "hast...." aber ich konnte nicht sagen was es war "recht, mit dem was du da singst."
 

"Was?" entfuhr es Rod ungläubig.
 

"Hab ich mich verhört?", hakte ich nach und musterte ihn argwöhnisch.
 

"Ne mal ehrlich Jan meinst du das ernst?"
 

Jan verzog keine Miene. Er schaute uns vollkommen ernst an. Etwas war verdammt nochmal nicht koscher an dieser Situation! Nur was?

Diese Frage beantwortete er im selben Augenblick in dem ich sie mir stellte indem er lauthals anfing loszulachen. Es dauerte einige Augenblicke bis er sich wiedergefangen hatte und sich wieder auf seinen Stuhl setzte. Immer noch prustend sagte er schließlich "habt ihr... habt ihr mir das wirklich geglaubt???"
 

Ich fing mich als erster wieder und musste nun auch lachen "weißt du was?? du bist so ein Arschloch!"
 

"Ich weiß und ich bin stolz drauf - ihr solltet mal eure Gesichter sehen!"
 

Rod lachte einfach ohne weiter etwas zu sagen.
 

"Tut mir ehrlich leid ihr beiden", sagte er grinsend "aber ich könnte nicht anders... das war einfach zu verlockend!"
 

"Sag mal hat der Song auch einen Namen?"
 

"Ja."
 

"Und?"
 

"Wie und Rod?"
 

"Na wie heißt denn der Song?"
 

"Achso."
 

"Manchmal bist du echt so doof das es wehtut Dirk, weißt du das?"
 

"Ja, Jan weiß ich."
 

"Der Song!"
 

"Rock Rendezvous."
 

"Komischer Name."
 

"Komisch oder koscher?"
 

"Du bist komisch."
 

"Koscher? Rod wasch dir mal die Ohren!!"
 

"Tschuldigung was kann ich denn dafür das Dirk so nuschelt!?"

...wenn ich nicht mehr kann

Die Story erklärt sich von selbst.

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Ich renne. Renne, renne, renne, renne, renne... Meine Brust und meine Beine schmerzen. Aber ich muss weiter. Ich hab Seitestechen. Aber ich darf nicht aufhören zu laufen. Meine Lungen brennen vor Schmerz. Nicht aufgeben. Darf das nicht zulassen...
 

Das Atmen fällt mir zunehmend schwer. Ich renne weiter. Die Sohlen meiner Stiefel bohren sich in den vom Regen aufgeweichten Boden des Rasens im Park. Sie hinterlassen tiefe abdrücke im Boden. Meine Füße sind schwer. Ein Kies und Sand gemisch des Gehwegs im Park. Steinpflaster. Meine Schritte hallen durch die Straßen. Es ist fast niemand unterwegs. Schweinisches Regenwetter. Eine rote Ampel, ein Auto. Abschätzen. Nein, einfach rennen. Quietschende schlitternde Reifen. Ein geistesabwesender Sprung über die Motorhaube des Autos und weiter. Schneller. Ein flüchtiger Blick auf eine Uhr in der Nähe. Schneller!
 

Da ist der Bahnhof. Ich Stürme hinein. Ungeachtet der vielen Leute hier. Fast renne ich in jemanden hinein. Nochmal Glück gehabt. Meine Umgebung ist eine einzige graue Masse. Ich nehme nur den gleichmäßigen fast schon schwerfälligen klang meiner Schritte und die Schläge meines Herzens war. Es schlägt. Noch. Es schmerzt. Warum muss das so sein?

Heiße Tränen brenne auf meiner Haut. Mein Blickfeld verschwimmt entgültig. Da! Eine Durchsage! Gleis 12 abfahrt in 2 Minuten. Schneller ich muss schneller sein! Noch ein letztes Mal nehm ich meine letzten Kräfte zusammen. Sprinte weiter. Irgendwie finde ich dann Gleis 12. Ich sehe ihn. Wieso sind hier plötzlich soviele Menschen? Ich muss mich vorwärts kämpfen. Meine Augen tränen. Mir ist kalt. Meine Haut brennt wo ich die Jacken anderer schramme. Ich zittere. Laufe weiter. Rufe seinen Namen. Es ist zu laut. Er hört mich nicht. Wieder rufe ich seinen Namen. Diesmal hört er mich. Er dreht den Kopf. Schaut sich irritiert suchend um. Zu viele Menschen. Er sieht mich nicht. Letzter Aufruf. Er schaut sich noch einmal um. Steigt ein. Endlich hab ich mich befreit. Rufe seinen Namen. Laufe denn Zug entlang. Endlich. Da ist er. Will mit den Fäusten gegen die Scheibe trommeln. Rufe seinen Namen. Anhalten. Der Zug fährt los. Anhalten. Ich laufe. Er schaut mich an. Seine Augen schauen traurig und entsetzt aus. Anhalten! ANHALTEN!
 

Ich strecke meinen Arm aus. Versuchen den Zug zu erreichen. Versuche halt zu finden. Etwas zum festhalten. Der Bahnsteig ist zu ende. Er hat das Fenster aufgemacht. Schaut mich an. Ich stolper. Falle zu Boden. Knie. Schaue ihm hinterher. Will weinen. Kann aber nicht mehr. Er ruft etwas. Ich kann es nicht verstehen. Brülle seinen Namen. Das Brüllen wird zu einem Klagen. Zu einem Wimmern. Verstummt. Was hat er gesagt? Wieso sagt er wichtige Dinge immer erst wenn ich zu schwach bin um es zu hören? Ich hasse ihn dafür. Ich liebe ihn. Mein Herz schlägt lauthals. Ich habe einen Klos im Hals. Wie in trance stehe ich auf. Meine Knie bluten. Mein Ellenbogen auch. Ich spüre keinen Schmerz.
 

Ich gehe nach Hause. Weiß nicht wie lange ich dafür brauche. Ich will hier nicht hin. Bin völlig durchnässt. Kriege kaum etwas mit. Fühle mich völlig taub. Was hat er gesagt? Meine Schwester sagt etwas. Sie ist sauer. Ihre Stimme hat einen besorgten Unterton. Sie würde es nie zuegeben. Ich höre nicht weiter zu und wende mich ab. Mutter steht vor mir. Sie ist sauer. Ich glaube ich fange mir eine. Versuche gar nicht erst zuzuhören. Weiß das es sowieso geht. Meine Wange fühlt sich komisch an. Trübe schaue ich zu Boden. Was hat er nur gesagt? Sie hört nicht auf zu reden. Ich gehe in mein Zimmer und schließe mich ein. Sie zetert. Ich beachte es nicht weiter. Ihre Stimme vermischt sich mit dem geprassel des Regens gegen die Fensterscheibe. Ich weiß nich wie lange ich hier stehe und trübe in die Gegend starre. Mein Herz krampft. Verlust. Aber ich spüre keine Schmerz.
 

Ich gehe zu meinem Plattenspieler. Stelle ihn an. Nehme das hin was noch draufliegt. Drehe die Musik voll auf. Ich denke gar nicht mehr. Bin viel zu fertig dafür. Lasse mich in voller Montur aufs Bett fallen. Ich bin so geschafft. Benebelt schaue ich an die Decke. Ich kann ihr gemecker nicht mehr verstehen. Gut so. Ich schließe die Augen. Versuche meine Kopf freizubekommen. Es geht nicht. Mein Verstand ist benebelt. Bin so Müde. Langsam schlafe ich ein. Kurz bevor ich einschlafen kann ich seine Stimme in meinen Kopf hören. Sie ruft, "warte auf mich! Ich komme wieder, ich liebe dich doch!"

Dieser Idiot! Warum muss er alles wichtige immer sagen, wenn ich am Boden bin und ihn nicht mehr hören kann?!

Wenn Farin und Bela faxen...

Grinsen hielt ich das Fax hoch. Es war Perfekt. Die ultimative Eintrittskarte! Es war genau dieses Motiv das wir brauchten.
 

"Was hast du da? Ist das schon der Entwurf??"
 

Ich und lehnte mich zurück. Grinsend legte ich meine Kopf soweit zurück, dass ich ihm in die Augen sehen konnte. Seine Arme hatte er links und rechts von meinem Kopf auf der Lehne des Stuhls platziert. Irritiert schaute er mich an. Ich hielt ihm das Fax mit Bild nach oben, so das er es sehen konnte unter die Nase. Jetzt grinste er ebenfalls.
 

Halblachend fragte er mich, "Was zum? Das soll Gwendoline sein??? Was hatte der denn in Kunst?!"
 

Ich grinste noch breite "ne 27."
 

Er lachte, "ja, warscheinlich!"
 

"Denkst du das was ich denke?", fragte ich und wedelte mit dem Blatt Papier vor seiner Nase herum. Er schielte es an und versuchte es mir wegzunehmen. Eine Weile machte ich mir einen Spaß daraus es immer wegzuziehen, wenn er danach griff, überließ es ihm dann jedoch nach einiger Zeit. Ich kippelte nach hinten so das er ein Paar Schritte zurückgehen musste um die Lehne nicht in den Magen zu bekommen. Von einem Ohr zum anderen grinsend blickte ich Bela an. Er musterte kritisch das Blatt.
 

"Hm..."
 

"Hm...?"
 

"Hm...!"
 

"Hm."
 

Bela lächelte verschmitzt. Er hatte verstanden. "Du bist genial Jan, weißt du das?", freudestrahlend sah er mich an. Bela stellte meinen Stuhl richtig hin und setzte sich bei mir auf den Schoß. Wieder lächelte er verschmitzt. "Und jetzt schickst du das ab!", er drückte mir das Blatt in die Hand.
 

"Ich? Ich dacht das kannst du mitlerweile selber."
 

"Nein..."
 

"Nein? Ich hab dir das doch schon zehn, zwanzig mal gezeigt!"
 

"Trotzdem", seine Stimme bekam einen quängeligen Unterton.
 

"Dann steh auf."
 

"Nö."
 

"Dann kann ich aber nich das Fax losschicken!"
 

"Aber mein Bein is eingeschlafen!"
 

Ah ja... sein Bein war also eingeschlafen. "Dem weiß ich zu helfen", sagte ich grinsend.
 

"Da bin ich aber mal gespannt", sagte er und im selben Atemzug war ich auch schon aufgestanden und hatte ihn mir wortwörtlich unter den Arm geklemmt. Dann trug ich ihn mit zum Faxgerät und sandte das Bild mit kurzer Notiz das wir das nehmen würden zurück.
 

"Eigentlich schade...", seufzte ich.
 

"Was?"
 

"Ich hät dich gern mitgefaxt..."

Gwendoline

Es gibt drie Personen in dieser Story: Farin, Bela und den Zeichner von Gwendoline von dem ich den Namen vergessen hab.

Rod kommt aus was weiß ich einem grund nicht vor.
 

Wichtig: So ist das ganze natürlich nicht abgelaufen wie von mir geschrieben. In der Meersau kann man die wahre Geschichet nachlesen. Also: Das hier is bloß hirnverbrannter Schwachsinn den ich mir ausgedacht hab. Nichts weiter.

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"Eine Frau?", wurde ich gefragt.
 

"Eine Frau", sagte ich bestätigend.
 

"Eine nackte Frau aber!"
 

"Nein, nein Dirk eine Frau genrell, sonst zensiern sie uns wieder", ich musste selbst lachen bei diesem Satz und ich bekam einen skeptischen Blick zugeworfen.
 

Er lachte nicht. "Du bist doof, ich will ne nackte Frau haben!" Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust.
 

"Du Kleinkind! Du bastelts doch schon genug Schweinkram!"
 

"Aber ich will!", er flunschte und schaute mich missmutig an. Seine ganze Körperhaltung entsprach genau dem womit ich ihn betitelt hatte: Einem Kleinkind. Einem beleidtigten Kleinkind.
 

Ich seufzte und drehte mich um als mir auf die Schulter getippt wurde. "Hm?"
 

"Hier Jan schau dir das mal, wie gefällts dir?"
 

Ich bekam ein Blatt Papier vor die Nase gehaltem. "Hey das is toll, Dirk-" ich brach ab. Er hatte sich beleidigt mit dem Rücken zu uns gewandt in eine andere Ecke des Raumes verzogen. "Los komm her Dirk, das wird dir gefallen!", sagte ich fröhlich grinsend.
 

Er schmollte.
 

Ich seufzte genervt auf und ging schnurstraks zu ihm rüber. "Spiel hier nich die beleidigte Leberwurst und schaus dir an!", befahl ich und wollte ihm das Blatt vor die Nase halten. Jedoch drehte er den Kopf geschickt weg und schloss die Augen. "Dirk! Bitte!"
 

Argwöhnisch schob er das Blatt weg und schaute mich an. "Is das ne Frau?"
 

"Ja."
 

"Eine nackte?"
 

"Nein."
 

"Dann will ich nich!", sagte er bestimmend.
 

"Och komm, der hat sich so viel mühe-" ich brach ab und verwarf meinen Satz wieder. Stattdessen sagte ich nach einer Weile bloß "sie ist gefesselt."
 

"Wa-?" irritiert schreckte er hoch und schaute mich an.
 

"Sie ist gefesselt" wiederholte ich.
 

Immer noch schmollend schaute er mich argwöhnisch an. Wonach suchte er denn? Je wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als er mir plötzlich das Blatt aus der Hand riss und es mit aufleuchtenden Augen betrachtete.
 

"Na is das nich super?", fragte ich grinsend und verschrenkte die Arme vor der Brust.
 

Das Leuchten verschwand von einer Sekunde zur anderen und er schaute mich griesgrämig an. "Das" sagte er spöttisch "is doof!"
 

Das konnte doch nicht- also ehrlich! Dieses Kleinkind! Ich seufzte schwerwiegend und meinte dann in richtung des Zeichners. "Ihm gefällts, er is... nur ein wenig stur und wills nich zugeben."
 

"He was soll-", entsetzt schaute er mich "ich bin weder stur noch-"
 

"Und ob, du hast einen Schädel dicker als ein Elefant und führst dich total kindisch auf!"
 

Er schmollte. Ich lächelte und tätschelte ihm ein bischen den Kopf. "Ach komm jetz sei kein Kindskopf und hilf mir einen Namen zu finden."
 

Missmutig nuschelte er etwas.
 

"Was wie soll sie heißen >Gwwnmmnnrrdaylyn<? Was is das denn für ein Name???"
 

Er lachte und der Ärger schien vergessen "Jan du Dummkopf wasch dir mal die Ohren! Ich hab gesagt >Gwen-do-line<!"
 

"Gwendoline?"
 

"Ja wie in meinem Comic."
 

"Welcher Comic?", fragte ich und etwas traf mich am Kopf.
 

"Danke!", meinte Bela über meine Kopf hinweg, während ich mir die schmerzende Stelle rieb. Ich schaute mir an was mich da eigentlich am Kopf getroffen hatte. Ein Comic. War ja klar. "Den Comic hier Jan. Den Comic"
 

Missmutig schaute ich mir das Ding an. "Gwendoline" prankte es auf der bunten vorderseite. Ich runzelte die Stirn und schaute ein paar mal zwischen Comic und Bild hin und her. "Hee die sieht ja genauso aus wie unsere Gwendoline - hat zumindest große ähnlichkeit."
 

"Deswegen meint ich ja Gwendoline als Name."
 

"Achso", ich durchblätterte den Comic ein bischen ohne großes interesse an den bunten Bildchen. "Wovon handelt der denn?"
 

"Erzähl ich dir wenn du mich auf n Eis einlädst!", forderte er und drehte sich noch einmal um zum Zeichner. "Ja die nehmen wir! Die is einmalig klasse!"
 

"Du bist so... so..." ich lachte und schüttelte den Kopf. "Ach schon gut, ja von mir aus... gehn wir Eisessen."
 

Er grinste freudig und sprang auf, dann zog er mich hoch und fröhlig plappernd nach draußen. Schmunzelnd ließ ich mich mitziehen. Manchmal wusste ich kaum wo ich die Linie ziehen sollte, wenn ich dabei war festzulegen ob ich etwas an ihn mochte oder nicht.

Bier mit Honig

Und weil ich heute so fleißig abgetippt hab: hier die 5. Kurzgeschichte. Die Gleichnamige Story zur KG-Sammlung.

Was vorher und hinterher war, ist ganz euch überlassen.

Die letzen zwei Zeilen sind immernoch aus Farins sich geschrieben. Es ist ein bischen verquer, also Bela ist ja sein bester Freund und er möchte ihm ja gerne helfen, aber Farin verachtet ja auch schwäche und ungewollt meldet sich halt auch diese Seite bei ihm und das Spiegelt sozusagen seinen inneren Konflik da. Er denkt eben das er mit diesem Verhalten Schuld an Belas zustand is...

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Klackernd stelle ich eine Flasche Bier, eine Tasse und ein Glas Honig auf den Tisch. Es war mitten in der Nacht, wir saßen am Küchentisch. Er konnte nicht schlafen. Er wollte nicht schlafen. Er tat es einfach nicht. Blieb Krampfhaft wach.

Schweigend füllte ich Bier in die Tasse und gab Honig dazu. Er starrte mit glasigen Augen auf die Tischplatte.
 

Ich langte zur Schublade und holte einen Löffel raus. Ich schluckte und leckte mir über die trockenen Lippen, bevor ich anfing mit dem Löffel in der Tasse zu rühren. Jedesmal wenn der Löffel gegen die Innenwand der Tasse schlug gab es ein klackern. In der Küche herschte eine drückende Stille und das einzige was diese Stille durchbrach war eben jenes regelmäßige Klackern.
 

Ich stoppte mein herumrühren und lies den Löffel abtropfen, bevor ich ihn wieder in der Tasse versänkte und die Tasse ohne aufzublicken zu ihm herüberschob. Mein Blick war trübe. Zumindest war es das was ich dachte wie er wirken musste. "Hier." Meine Stimme war rau und tonlos.
 

Er erwiederte nichts.
 

"Was hast du genommen?", meine Stimme klang vorwurfsvoller, klagender als ich es wollte. Aber klänge sie nicht vorwurfsvoll würde sie voller Sorge sein.
 

Er zuckete mit den Schultern.
 

Ich schüttelte bloß den Kopf. "Warum?" Warum fragte ich? Ich kannte die Antwort doch!
 

Wieder. Nur Schulterzucken.
 

Er zitterte. Ich biss mir auf die Unterlippe und schluckte. Ich hatte einen Klos im Hals. Schon so oft hatte ich mich um ihn gekümmert. Aber so hatte ich das noch nie erlebt. Er konnte kaum stehen, geschweige denn gehen. Er war dünner geworden, fast schon gefährlich dünn. "Trink", es klang ungewohnt beklommen. Ihn so zu sehen machte mir zu schaffen. Mehr als ich zugeben wollte. "Bitte...! Du bist völlig kaputt und hast seit Tagen nicht geschlafen und kaum was gegessen oder getrunken!"
 

Vorsichtig hob er den Blick. Seine Augen hatten eine blau-graue Färbung angenommen. Sie wirkten nicht mehr ganz so matt wie zuvor, sie schienen einen kleinen Teil ihres ursprünglichen Glanzes wiederbekommen zu haben. Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihnen ab. Hilflos. Entschuldigend. Nach Hilfe suchend funkelten sie mich an. Er war am Ende seiner Kräfte und wirkte ungewohnt verzweifelt.
 

Als hätte alles Leben keinen Sinn mehr. Es war unerträglich ihn so zu sehen und ich senkte meinen Blick. "Trink... und schlaf wenigstens ein bischen..."

Ein weiteres Klackern war zu hören als er die dünnen beringten Hände um die Tasse legte. Vorsichtig hob ich den Blick und beobachtete ihn. Er legte die Tasse an seine Lippen und trank einen Schluck.

Seine Lippen hatten eine ungewöhnlich starke rote Färbung, welche im krassen Gegensatz zu seiner bleichen Haut stand. Es verlieh im ungewollt etwas vampirhaftes. Etwas faszinierendes. Ich leckte mir über die trockenen Lippen und presste sie zusammen. Er nippte mit matten Augen an seinem Bier mit Honig. Das das Bier lauwarm war schien ihn nicht zu stören. Er schien es gar nicht erst wahrzunehmen. Er schien mich gar nicht richtig wahrzunehmen.
 

Im wahrsten Sinne des Wortes war er nur noch die Hälfte von mir. Dieser Umstand und der das er lange Haare hatte verliehen im etwas ungewohnt stark weibliches. Ungewollt musste ich mir an dieser Stelle mit der Zunge über die Lippen fahren. Ich schluckte. Würde man ihn nur von hinten sehen, würde man ihn für eine Frau halten, stellte ich unweigerlich fest. Das seine Gestalt so oder so etwas feminines an sich hatte, hatte ich bisher eigentlich nur hingenommen und dem ganzen keine große Beachtung geschenkt. Er gäbe eine hübsche Frau ab, das stand außer Frage.
 

Hübsch aber zerbrechlich, war treffender. Denn so wirkte er gerade mehr als alles andere. Zerbrechlich.

Das kratzen von Keramik auf Holz ließ mich hochschrecken. Der Becher stand in der Mitte der Tischplatte. Ich zog ihn zu mir heran und warf einen Blick hinein. Halb leer. Meine Mundwinkel verzogen sich nach unten. Der Blick mit dem ich ihn bedachte war dementsprechend.
 

Schuldbewusst schaute er mich an. Er schüttelte bloß den Kopf.
 

Ich seufzte entnervt auf. Warum nur...?
 

Er zitterte noch stärker als vorher. Seine Atmung war unregelmäßig. Er keuchte stellenweise auf. Mein Griff um die Tasse verstärkte ich. Meine Hände verkrampften sich. Ich schaute ihn nicht an. Mein Blick war auf den Becher fixiert. Ich wollte nicht aufschauen. Wollte ihn nicht so sehen. Am Ende seiner Kräfte. Müde. Ausgelaugt. Verbraucht. Erschöpft...

Ich zwang mich dazu aufzusehen.
 

Seine Augen. Er hatte sie halb geschlossen. Sie waren leer. Ohne jeden lebensgeist. Noch nicht einmal Trauer oder Wut. Sein Körper wollte nur noch schlafen, das sah man ihm an. Seinen Mund war ein Spalt breit offen. Als würde er etwas sagen wollen. Aber kein Wort kam über seine Lippen. Als wären sie ihm im Hals stecken geblieben im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Ein Arm lag längs über seinem Bauch, die Hand in den dünnen Stoff des T-Shirts gekrallt. War ihm schlecht? Ich stand auf. Die andere Hand hatte er um die Kante des Tisches gekrallt. Sein Griff wirkte verkrampft. Dennoch war sein Gesicht völlig ausdruckslos. Er wurde von zitter-krämpfen geschüttelt.

Als ich neben ihm stand schaute er kurz auf. Sein Blick senkte sich ebenso langsam wie er sich auf mich gerichtet hatte. Wie in trance griff er mit seinen zitternden Händen nach meinen T-Shirt und krallte sich daran fest. Trotz seinen Zustandes war der Griff unglaublich stark. Stärker als ich angenommen oder je vermutet hätte. Stumm schlang ich meine Arme um ihn. Er lehnte sich an mich. Ohne ein Wort zu sagen zog ich das zitternde Bündel was er nun darstellte auf die Beine und drückte ihn an mich. Was machte ich denn da? Er war ganz kalt. Etwa Schüttelfrost?
 

Behutsam streichelte ich ihm den Kopf und meine Finger spielten mit seinen Haaren. Er war drauf und dran in sich zusammenzusacken. Ich fing ihn auf. Er tat mir Leid. Gleichzeitig machte es mich krank ihn so zu sehen.
 

Ich senkte den Kopf. Versuchte die Schuldgefühle zu vertreiben. Es ging nicht. Stumme Tränen rannen meine Wangen hinuter. Sie brannten wie Feuer. Tropften auf ihn herab. Warum machte ich nur immer so dumme sachen?

Schweden?

Eine Story für die der Songtext von Jag älskar sverige! Muse war... irgendwie musst ich das jetz aufschreiben. Es ist sinnlos, es ist irgendwie lustig, es ist hirnverbrannter schwachsinn. Der übliche Kram eben...

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Rod seufzte leise und sehnsüchtig als ich ihm meinem Urlaub schilderte. Ich erzählte weißen Stränden, hohen Palmen, blauem Meer. Die Temperaruren waren zwar mörderisch gewesen, aber das war wiederum nur eine weitere Motivation für mich gewesen schwimmen zu gehen. Ich erinnerte mich an an die Bars am Strand und in der Stadt, in denen es meinen beiden Kollegen mit den ganzen Parties sicherlich gut gefallen hätte. Von dem Alkohol mal ganz abgesehn.
 

Ich seufzte, und schaute aus dem Fenster. Sofort wünschte ich mich zurück an den Strand, in irgendeine Bar wo die Leute gutgelaunt warn. Rod erging es nicht anders. Bela hatte sein Gesicht bevor er weggenickt war mit einer Zeitschrift verdeckt so das ich sein Gesicht nicht sah. Er schien langsam aufzuwachen.
 

Ich erzählte weiter. Rod hörte weiter zu. Bela rutschte die Zeitschrift vom Gesicht und schaute uns verschlafen an. "Jupp Schweden is n schönes Land..." nuschelte er.
 

Ich lachte. Rod ebenfalls "was träumst du denn, wir haben nicht von schweden geredet."
 

Bela hingegen legte seinen Kopf schief auf die Seite, dann hob er langsam das Heft hoch. Ich nahm es ihm ab und schaute mir die Seite an die er auf seinem Gesicht gehabt hatte und musste erneut lachen. "Sieht so aus hätten wir und das hier deine Träume beeinflußt."
 

Etwas daneben blickte er auf die Seite, auf welcher ein Reise angebot für Schweden prangte. Er grinste schief. "Wasn dann liegt mein Schweden eben 'etwas' mehr südlich als deins!"

Wurfgeschosse

Nur damit ihr keine falschen Schlüsse zieht: Dies hier ist ein Self-Insert, ich, Jana, bin es also deren Ich-Perspektive ihr da lest ^^ Und nun viel Spaß beim lesen =)

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Es hatte angefangen mit Popcorn. Dann hatte ich irgendwann die leere Popcorntüte geworfen. Einige Zeit später waren die 0,5 Mezzo Mix Plastikflasche und ihr Deckel gefolgt. Dann hatte ich wieder langeweile, bis ich die Hotelbibel gefunden und sie nach ihm geworfen hatte. In einer weiteren Schublade hatte ich noch Nähezeug gefunden, das wurde auch geworfen. Erst das Garn, eine Rolle nach der anderen. Dann diverser Stofffetzen, von denen leider nicht alle bei ihm ankamen. Auch die Plastikschachtel mit den Nadeln, warf ich ohne Bedenken. Mein Glück das sie nicht aufging. Letztenendes warf ich noch die Knöpfe und die Schachtel.
 

Ich suchte nach neuem Wurfgeschoss und fand auch ziemlich schnell Schreibzeug. Als erstes flog der Stift. Dann riss ich zwei Zettel ab und warf den Block. Schlussendlich folgten die Zettel. Einer in Form von kleinen Papierkugel, der andere in Form eines Flugzeugs. Ich schnappte mir ein Buch was in der Nähe lag und es landete auf seinem Bauch. Es folgten weitere Bücher und Klamotten aus seinem Koffer. Ich fand sogar ein Päckchen Gitarrenseiten und diverse Pleks die ich nach, besser auf ihn warf. Letztendlich beschäftigte ich mich fast zweieinhalb Stunden damit ihn und die Couch zuzumüllen und er merkte es noch nichteinmal. Seelenruhig schlief er da, irgendiwe niedlich, wie ich fand.
 

Zum Schluss, nachdem ich ihm beide Kissen und die riesengroße Bettdecke und das Laken ins Gesicht geworfen hatte, gab es nichts mehr zu werfen. Dafür waren er und das Sofa umso zugemüllter. Dennoch, mir war immer noch langweilig. Also rief ich den Zimmerservice an, um eine Schere und einen Rasierapperat zu bekommen. Um die Zeit bis dieser kam zu überbrücken ging ins Hotelbadezimmer und suchte neue Wurfgeschosse. Diese waren, zum Bleistift Handtücher und so weiter und so fort. Kurz gesagt, ich müllte die Couch und denjenigen der darauf lag noch weiter zu. Es klopfte und ich nahm Schere und Rasierer entgegen.
 

Während der Zimmerservice wieder verschwand ging ich zur Couch und begann in aller Seelenruhe ihm die Haare zur Steckdosenfrisur zu trimmen und schneiden. Während ich so schnitt, musste ich an ein Zitat von Bela denken. "Ey, Farin, 'ne Frau die dir was ins Gesicht schmeißt, kann ich mir aber nicht vorstellen", hatte er gesagt. Farin hatte ihm geantwortet das er sehrwohl Frauen auch schon Dinge ins Gesicht geworfen hätte, er brach mitten im Satz ab.
 

Ich grinste vor mich hin und wuschelte ihm noch einmal durch die Haare. Bela wusste ja gar nicht, wie er sich geirrt hatte. Es gab wohl Frauen die ihm etwas ins Gesicht schmeißen würden. Okay, nun gut ich hatte hauptsächlich andere Regionen seines Körpers getroffen aber ich hatte geworfen.
 

Während ich so nachdachte, öffnete sich die Zimmertür. Bela kam herein, dicht gefolgt von Rod. Sie fingen an zu lachen als sie die Szenerie sahen und ich ermahnte sie mit einem "shhht!", ruhig zu sein. Ich legte Schere und Rasierer beiseite und grinste mein 'Opfer' schief an.
 

Während als die passierte, schlief Farin weiterhin ungestört auf der Couch.

Born to be blöd

Hirnverbrannter Schwachsinn pur ô.o Vorsicht der Sinn hat sich auf dem Weg zu dieser Story verlaufen! .o.

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Ich nahm das Kissen und warf es Farin ins Gesicht, woraufhin er mich verwirrt ansah. Bela schaute einige Minute als ob er ein Gespenst gesehen hätte und fing dann an zu lachen. Rod kam zu uns. In der Hand hielt er eine Bratpfanne und einer Schere zum Haareschneiden. Man konnte ihm ansehen, dass er keinerlei Ahnung hatte was er damit machen sollte. Plötzlich machte sich die Pfanne selbstständig und knallte Farin gegen den Hinterkopf. Ich schleifte ihn ins Hotelzimmer und lief eilig zu Rod zurück um die Schere zu holen. Dann schnitt ich ihm die Haare zur Steckdosenfrisur. Bela kam lachend ins Hotelzimmer gerollt und Rod wurde immer verwirrter. Schließlich war Rod so verwirrt, das seine Verwirrtheit zum eigenständigen Lebenwesen mutierte und sich freundlich verabschiedete. Sie bedankte sich außerdem für den netten aufenthalt. Dadurch wurde Rod noch verwirrter und schließlich zum Zombie. Belas Lachanfall hatte sich auch verselbstständigt. Erst hatte er Bela noch eine Weile geschüttelt, dann hatte er beschlossen eine Anwaltskanzlei aufzumachen. Farin war wieder zu Bewusstsein gekommen. Dieses sah das Chaos und wurde auch gleich vom Lachanfall als seine Sekretärin eingestellt. Es muss noch gesagt werden, dass ihm das Outfit sehr gut stand. Als letztes sei noch gesagt, dass ich davon nichts mitbekam. Ich starrte gebannt auf die abgeschnittenen Haare Farins, welche ein eigenleben begonnen hatten und Romeo und Julia aufführten. Irgendwie hatte mich der verdacht beschlichen Haarsträhnchen linke ecke 2. Reihe 16 war in Haarsträhne mitte, mitte, 17. Reihe 9 verknallt. 17. Reihe 9 spielte Romeo, was mich zu der annahme bracht das 2. Reihe 16 wohl eifersüchtig auf Haarsträhnchen mitte, links, 3. Reihe 4 war, da sie Julia spielte.
 

Nach einiger Zeit gingen ich, Bela, Farin und der Rod-Zombie Eisessen, welches dann jedoch zu unserer Enttäuschung ein Demokratisches System gebildet und den mehrheitlichen Beschluss gefasst hatte, dass es nicht gegessen werden wollte. Allerdings händigten sie mir und Farin Milch und Bela und dem Rod-Zombie Bier aus.
 

~ENDE~

Cha cha cha aufm Dach

Meine Muse hierfür war der Song Cha cha cha aufm Dach von den Wiseguys.

Diese FF is für dich abgemeldet, weil du gestern Geburtstag hattest und das meine aller erste FF mit Rod in der Hauptrolle is. Eine kleine Premiere sozusagen :)

Ich hoffe du (und alle anderen Leser auch) verzeihst mir den kleinen Schönheitsfehler das die Textstellen aus Cha cha cha aufm Dach die ich verwendet hab, nicht in der richtigen reinfolge in der Story gelandet sind.

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Nach Spanien hatte mich meine Verwandtschaft geführt, ich hatte vorgehabt Urlaub zu machen und meinen Verwandten den einen oder anderen Besuch abzustatten. Auch um mal nicht vierundzwanzig Stunden an ihn zu denken. Ich seufzte. Nicht doch, schon wieder... nun, dann würde aus dem letzten Punkt wohl nichts werden.
 

Es ist so heiß hier, so unbeschreiblich heiß

Noch heißer als im letzten Jahr, so weit ich weiß

Eine Affenhitze und so tierisch schwül
 

Es war Hochsommer und dementsprechend warm, heute schien aber dennoch eine besonders mörderische Hitze zu herrschen. Am besten blieb man Zuhause vor dem Ventilator und tat gar nichts, weil einfach alles viel zu anstrengen schien. Am besten... aber das hieß nicht das das auch für Rodrigo Gonzalez gelten musste. Wobei das nicht ganz stimmte, ich war draußen, weil die Sonne schien. Er mochte die Sonne. Jedesmal wenn die Sonne schien, musste ich unweigerlich an ihn denken.
 

Die Eiswürfel halten gerade mal eine Sekunde

Kalt duschen reicht für eine gute viertel Stunde

Und kaltes Wasser ist jetzt sowieso ziemlich knapp
 

Ich lächelte und blickte in den Himmel. Es war verlorene Liebesmühe zu hoffen das er auch hier war. Erstens weil ich nicht wusste wohin genau er verreist war, das hatte er nicht verraten und zweitens, weil selbst ein Farin Urlaub bei dieser Hitze wahrscheinlich lieber nichts tuend vor dem Ventilator saß. Ich seufzte schwer auf und setzte meinen Weg fort. Es war fast niemand unterwegs. Weder eine kalte Dusche, noch Eiswürfel hielten bei dieser Hitze für besonders lange. Falls man überhaupt kaltes Wasser in die Finger bekam.
 

Durch die Straßen schlurfend hörte ich plötzlich wie jemand aus gar nicht so großer Entfernung meinen Namen rief. Es war seine Stimme! Mein Herz machte einen Sprung und ich schaute mich reflexartig suchend um. Das konnte doch nicht sein!
 

"Hier oben!", hörte ich seine hörbar belustigte Stimme. Wäre ich nicht schon von der Hitze rot im Gesicht gewesen, so wäre ich es definitiv jetzt. Irgendwie fühlte ich mich ertappt. Ich hob meinen Blick, einige Meter über schaute er von einem Balkon grinsend zu mir runter. Die Sonne blendete so das ich nur die schwachen pechschwarzen Umrisse seiner Gestallt. Seine Haare waren wegen der wasserstoffblonden Färbung kaum auszumachen. Er wirkte fast ein bischen wie ein Engel, und ich spürte mein Herz schneller schlagen. Für einige Augenblicke verlor ich mich in diesem Anblick, bevor er mich mit seiner wunderschönen Stimme wieder in die Realität holte. Ich brauchte einige Augenblicke, in denen meinen Blick abwandte und sich meine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewohnten, um zu kapieren das er mich eingeladen hatte zu ihm zu kommen. Da er wohl auf eine Antwort zu warten schien Blickte ich erneut nach oben und nickte, dann ging ich ins Haus, welches ich schnell als Hotel einordnete.
 

Der Mann an der Rezeption war fix und foxi von der Hitze und so fassten wir uns beide kurz was die Informationen anbelangte. Sprechen allein schien in unendlich viel Kraft zu kosten und auch ich merkte an der deutlich (verglichen mit draußen, war es hier tatsächlich kühler) kühleren Hotelluft, das die Hitze draußen ganz schön an meinen Kraftreserven gezerrt hatte. Leicht benommen schlurfte ich zum Fahrstuhl und ließ mich die Stockwerke nach oben tragen. Mein Blick war auf die Stockwerk anzeige gerichte und mit jedem das dazukam machte mein Herz einen Sprung, nur im danach noch schneller als vorher weiterzuschlagen.
 

Der Fahrstuhl hielt und ich stieg aus, sein Zimmer war wo? Mein Blick fiel den Gang entlang, eine der Türen stand offen. Ich lächelte und ging zu ihm. Er lag auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen, seine Brust hob und senkte sich in gleichmäßgen Zügen. Ein wenig sah er aus als schliefe er. Ich schloss die Tür und stand etwas verloren im Raum.
 

"Rod?
 

"Hm?", gefesselt von seinem Anblick hatte ich mich kaum vom Fleck gerührt.
 

"Leg dich ruhig hin, was machst du hier?"
 

Ich biss mir auf die Unterlippe und meine Gedanken rasten. Hinlegen? Da neben ihn? Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb. Aber ich wollte mir nichts anmerken lassen, also tat ich wie geheißen. Endlich... liegen..., dachte ich schloß die Augen. Mein Körper brauchte eine Pause. Plötzlich fiel mir wieder ein das er mir ja auch eine Frage gestellt hatte und ich antwortete, "Urlaub machen und meine Familie besuchen..."
 

"Hm." Das war sein einiziger Kommentar. Wir redeten nicht für eine lange Zeit. Dafür war es einfach zu heiß und wir zu kaputt. Einmal zwischendurch nickte ich weg und als ich wieder aufwachte lag mein Kopf auf seiner Brust. Nachdem der erste Schreck mehr oder weniger verklungen war, schloß ich wieder die Augen und lauschte den gleichmäßigen schlägen seines Herzens. Mein eigenes Herz hingegegen pochte immer noch schneller als mir lieb war. Ihn schien es nicht zu stören, falls er nicht auch weggenickt war.
 

Ich weiß nicht wie lange wir dort lagen und warteten das die Hitze wieder erträglicher wurde. Was anderes konnten wir nicht unternehmen und bis auf unsere kleine Unterhaltung zu Anfang hatte keiner ein Wort gesprochen. Viel zu anstrengend. Ich musste wohl erneut weggenickt sein, denn als ich wieder aufwachte war es Nacht. Ich warf einen Blick auf die Uhr, halb zwölf. Farin war wohl schon geraume Zeit wach. Er stand auf dem Balkon und blickte über die Dächer hinweg in den Sternenhimmel. Die Temperaturen waren runtergegangen, aber es war immer noch verdammt heiß.
 

Selbst wenn ich es gewollt hätte, ich hätte meinen Blick nicht abwenden können. Nach einer Weile drehte er sich, er musste meinen Blick wohl bemerkt haben. "Ah der Herr auch schon wach?", fragte er lächelnd.
 

Ich lächelte leicht verträumt zurück und setzte mich auf. Wobei er ersteres wohl kaum sehen konnte weil hier drinnen kein Licht an war. Ich streckte mich und gähnte, bevor ich gänzlich aufstand und zu ihm auf den Balkon tapste. "Klar, der Herr hat sich nur schlafend gestellt", sagte ich und rieb mir Augen. Ich wusste das ich nicht grade überzeugend wirkte.
 

Er lehnte am Geländer und schien über irgendetwas, was sich mir nicht erschließen wollte nachzudenken. Ich musterte ihn und wohl nicht ohne sichtliches interesse, denn er schaute mich kurz fragend an. Dann war ich an der Reihe mich abzuwenden, da ich merkte wie ich rot wurde. Ich hatte ihm den Rücken zugewandt und tat so als ob ich mich unheimlich für die Straße interessieren würde. Jedoch wusste er das ich nur so tat, und er wusste auch das ich wusste das er es wusste. Er tat so als interessiere es ihn nicht, wobei ich ihm das nicht abkaufte und das wusste er auch.
 

"Was machen wir jetzt?", fragte er. Eine berechtigte Frage. Es war mitten in der Nacht und keiner von uns beiden hatte für den heute etwas anderes eingeplant außer nichts tun. Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte auch nicht eingeplant das ich ihn hier antreffen würde.
 

Was hast du vor? Ich glaub du machst wohl Witze

Wie soll das bitte gehn bei dieser abgefahrnen Hitze?
 

Sein Blick wanderte an mir vorbei auf das nebenstehende Haus. "Was meinst du? Kann man da rüber klettern?"
 

Ich folgte seinem Blick, den Balkon und das Haus trennte wirklich keine große Distanz. "Kann schon sein... was hast du vor?"
 

"Gut, ich will da nämlich rüber!", sagte er und zog sich die Schuhe aus.
 

"Machst du witze? Wie bitte will-", ich brach ab und verwundert beobachtete ich wie er zum Gitter rechts außen ging mit hilfe eines Stuhls flink aufs Dach kletterte.
 

Er drehte sich um und blickte fröhlich zu mir herrüber. "Los komm, wir machen ne kleine Nachtwanderung der anderen Art."
 

Ich glaub ich schau dir besser nicht zu tief in die Augen

Weil deine Augen ziemlich locker dazu taugen

nen Eskimo mit starkem Schnupfen zu behandeln

Und nen Finanzbeamten in nen Latin Lover zu verwandeln
 

Einige Sekunden starrte ich ihn verwirrt an, dann folgte ich seinem Beispiel und zog mir auch die Schuhe aus. Beim herüber klettern musste er mir allerdings helfen, da ich bei weitem nicht so groß war wie er. Er zog mich aufs Dach und für einige Augenblicke standen wir am Rand des Daches und schauten uns in die Augen. Seine grün-braunen Augen funkelten auf eine seltsam schöne Art und Weise die ich nicht einordnen konnte. Dann zog er mich in die mitte des Daches und wir schauten uns um. Besser gesagt, er schaute sich um, denn mein Blick war auf ihn geheftet.
 

"Sieht so aus als würden wir hier festsitzen..."
 

"Hm?", seine Stimme riß mich zum zweiten Mal heute aus meinen Gedanken. Ich schaute mich um.
 

"Na ja, wir könnten zurück auf den Balkon, aber das ist auch schon alles..." Es stimmte, von hier aus gab es keine weiteren möglichkeiten für Dächerwanderung. Irgendwie schade, dachte ich und setzt mich hin. Er tat es mir gleich.
 

"Kannste tanzen?" Ich wusste selbst nich genau, wie ich auf einmal darauf kam. Aber irgendwie brannte mir die Frage auf der Zunge.
 

Er seufzte und wog den Kopf hin und her. "Wie mans nimmt..."
 

"Also nein." Den leicht belustigten Unterton konnte ich nicht ganz verbergen. Da würden aber viele Fans enttäuscht sein, dachte ich.
 

"So kann mans auch nennen, ja."
 

"Schade..."
 

"Kannst dus denn?"
 

"Wie mans nimmt", antwortete ich grinste leicht. "Ich würd eher sagen die hälfte hab ich bestimmt schon wieder vergessen..."
 

"Lang her?"
 

"Lang, lang ists her...", ich seufzte, lächelte aber auch gleich wieder.
 

"Sag bloß du willst mit mir tanzen?" Er grinste mich an.
 

"Woher? Äh, i-ich hab doch gar nicht...!", verlegen und verwirrt zugleich versuchte ich mich rauszureden. Hier muss ich einmal sagen, dass erfolgreiches Rausreden bei Farin so gut wie unmöglich war. Somit war mein Vorhauben von vornherein zum scheitern verurteilt.
 

Wir tanzen Chachacha aufm Dach

Und machen jede Menge Krach um kurz nach Mitternacht

Wir beide tanzen jetzt Chachacha aufm Dach

Und oben wundert sich der Mond,

denn so was ist er nicht gewohnt
 

Also tanzten wir. Ich konnte nicht sagen, was wir eigentlich tanzten. Da ich mich meistens nur an die hälft aller Tanzschritte erinnerte und Farin nicht gelogen hatte mit seiner Antwort gaben wir es irgendwann lachend auf. Die ganze Situation war irgendwie total absurd. Keiner verstand so richtig warum eigentlich. Sie war es einfach.
 

Komm wir drehen durch,

wir spieln verrückt,

wir drehen ab
 

"Und was war das grad für n Tanz?", fragte Farin und kicherte vor sich hin. Der Lachanfall den wir beide erlitten hatten war noch nicht ganz verklungen.
 

Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht... irgendwas", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
 

"Ärzte-Cha cha cha?", fragte Farin und grinste, woraufhin ich wieder anfing zu lachen.
 

Schließlich als ich mich wieder halbwegs gefangen hatte antwortete ich ihm. "Nein, das war ganz bestimmt kein Cha cha cha, auch wenn sicher der eine oder andere Schritt daraus entlehnt war."
 

"Das war ein Namensvorschlag."
 

"Oh... na dann wieso nicht, mir fällt grad sowieso nix besseres ein", erwiederte ich und lehnte mich an ihn um nicht vor lachen umzukippen. Na ja ganz uneigennütig war das auch nicht. Ich schloss die Augen, irgendwie machte tanzen wohl mutig, dachte ich.
 

"Rod?", durchbrach er nach einiger Zeit das Schweigen.
 

"Hm?" Es störte mich nicht weiter, dass er nichts weiter sagte. Wahrscheinlich wollte er sowieso nur wissen ob ich nicht eingenickt war. Nach einer Weile öffnete ich die Augen wieder. "Jetzt bist du dran", legte ich fest. So nah bei ihm zu sein, war gleichzeitig schön und unerträglich.
 

"Dran womit?"
 

"N Zeitvertreib zu suchen... und bitte nicht tanzen, sonst sterben wir noch an einem Lachanfall."
 

Falls man so etwas konnte, dann konnte ihn jetzt praktisch grinsen hören. "Keine Sorge ich kann noch andere Sachen..."
 

"Wieso noch? Du kannst doch nicht tanzen."
 

"Danke, ja weiß ich", er rollte mit den Augen und grinste wieder.
 

"Und was kannst du jetzt?"
 

"Zum Beispiel meinem Bassisten glücklich machen."
 

"Ah und wie stellst du dir das vor? Ich seh keine Erdbeern."
 

"Was hat das mit Erdbeern zu tun?"
 

"Alles was gut is hat mit Erdbeern zu tun."
 

"Ach... also ich bin mir sicher das ich das auch ohne Erdbeern hinkrieg."
 

"So?", skeptisch schaute ich zu ihm hoch und versuchte das immer schneller werdende Pochen meines Herzens zu ignoriern. Ich hätte Farin in diesem Moment ehrlich gesagt alles zugetraut, alles nur das nicht. Warum wusste ich später auch nicht, schließlich war es das naheliegenste. Vielleicht lag es an seinem ganzes rumgeeiere mit Bela, und das sie der Gerüchteküche immer wieder Fütter gaben ohne den Worten Taten folgen zu lassen. Mir war das natürlich mehr als recht.
 

Hör jetzt bitte auf, du machst mich völlig schwach
 

Er legte sein Hände um meine Taile und zog mich quasi auf seinen Schoß. Sein Hand hob mein Kinn, so dass ich ihn ansehn musste. Auch wenn ich das lieber nicht getan hätte, weil ich grad wieder rot geworden war. Dann küsste er mich. Mein Herz machte einen Purzelbaum und nach dem ersten kurzen Schock, schloß ich die Augen und erwiederte den Kuss. Als er sich wieder von mir löste glitt ein sanftes lächeln über seine Lippen. Ich Blickt ihn verklärt an hatte das Gefühl Wachs in seinen Händen zu sein.
 

Ich lehnte mich an ihn und schwieg. Er verschränkte seine Hände unter meine Shirt und schwieg auch eine Weile, sagte dann jedoch "also ich glaub ich hab meinen Standpunkt deutlich gemacht, jetzt bist du dran."
 

Seinen standpunkt? Meinte er den Kuss? Mein Herz machte einen Sprung. Nervös auf meiner Unterlippe kauend sagte ich schließlich leise "ich liebe dich."
 

"Lauter."
 

"Ich liebe dich...", wiederholte ich, und diesmal lauter.
 

Er lächelte, "dir muss man wohl immer alles aus der Nase ziehn oder?"
 

"Was is das denn für eine Antwort?"
 

"Ich glaub wir müssen das nochmal von vorn machen."
 

"Ja, seh ich auch so", sagte ich und kuschelte mich an ihn.
 

"Also ich höre?"
 

Ich hob meinen Blick und schaute ihm in die Augen. "Ich liebe dich Jan."
 

Er lächelte und strich mir durch die Haare, bevor er antwortete "ich dich auch."
 

Und oben lächelt nur der Mond,

die Nacht hat sich für ihn gelohnt

Langweiliges straßenköterblondes Katerfell

Ich hab Mieses Karma gelesen! Geiles Buch!

Und falls man dieses Buch überhaupt irgendwie verarbeiten muss, dann hab ich das wohl mit dieser Story getan. Die Idee hatte ich direkt nachdem ich das Buch gelesen hab. Is "etwas" länger geworden... Blaskó (für alle nicht-GadJ-gelesen-haber: Blaschko gesprochen) kommt natürlich auch drin vor ^^ Aber mehr verrat ich auch nicht. Viel Spaß beim lesen. Hier sind Kekse, Kuche, Tee, Kaffee& Kakao ^^

Achso, u.s.w.u.s.f. steht für Und So Weiter Und So Fort ;)

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Meine Name war Jan. Jan Vetter, oder auch Farin Urlaub. Ich war in Hamburg, dabei wohnte ich hier schon längst nicht mehr. Vor einiger Zeit war ich wieder nach Berlin gezogen. Jetzt aber lag ich oben auf einem Haufen Sperrmüll in Hamburg. Hätte ich noch meinen menschlichen Körper sähe das bestimmt bescheuert aus. Ein fast zwei Meter großer Hüne, ganz in schwarz gekleidet liegt oben auf einem Haufen Sperrmüll, bestehend aus allerlei. Zum Bleistift einem Sessel, diversen Regalen, oder wohl eher deren Bestandtteilen und der verdammt kaputten Matratze auf der ich gerade lag. Für einen Menschen nicht mehr zu gebrauchen. Für einen Kater gerade noch ausreichend. Ein Glück das ich im Moment ein Kater war. Großartig. Wirklich großartig.

Regen tropfte von oben auf mich herab und meine Instinkte schrien mich an wegzurennen und Unterschlupf zu suchen. Der Regen machte mir nicht sonderlich viel aus, auch wenn ich die Sonne um vieles mehr mochte, aber ich war schließlich nicht aus Zucker.
 

Letztlich gab ich meinem Instinkt nach und suchte mir ein Versteck in diesem Haufen aus Gerümpel. Ich fand es zusammengesetzt aus einer Schublade und ein paar Regalbretter. Es miefte, war aber dennoch trocken was meinen "lauf-weg-vor-dem-doofen-Regen-Instink" beruhigte. Seufzend schüttelte ich mich und machte es mir gemütlich soweit das ging und zwar so das ich den Eingang im Blick hatte. Der Regen wurde nun stärker und ich immer gelangweilter. Eigentlich ein perfektes Wetter zum Geschichten zu Erzählen, nicht? Warum also nicht meine, ich hatte eh nichts besseres zu tun. Außer vielleicht mich wundern warum mein Herz schon wieder >pitter-di-patter< machte. Ja Herzen konnten >pitter-di-patter< machen, eine der Sachen die ich bis vor kurzem noch nicht wusste. Genauso wenig wie das es ein Jenseits gab und Reinkarnation. Beides Dinge an die ich bis vor kurzem nicht geglaubt hatte und es auch noch immer nicht recht wollte. Genauso wie einige andere Dinge aber lasst mich ganz Vorne anfangen, sonst verzettel ich mich noch.
 

Das ganze war jetzt fast ein halbes Jahr her her. Vor fast einem halben Jahr war ich noch guter Dinge, vor fast einem halben Jahr war alles schön gewesen. Vor fast einem halben Jahr war ich nicht tot gewesen.

Es war an einem Samstag gewesen, ein schöner sonniger Samstag. Ich war mit meinem Hund draußen gewesen, hatte Sonne getankt, war eigentlich rund um Glücklich gewesen mal nichts zu tun außer auf der faulen Haut zu liegen und die Sonne zu genießen. Der perfekte Tag um Mal für ein paar Stunden zu vergessen das am nächsten Tag Bandproben waren und der Streit zwischen mir und Bela immer noch nicht aus dem Weg geräumt war. Es war Nachmittag und ich lag auf dem Rücken im Gras im Garten, als das Telefon mich aus meiner Döserei rüttelte. Ich hatte eigentlich kein interesse daran ranzugehen, da es aber unaufhörlich weiterklingelte stand ich schließlich doch auf und gab nach. Verdammt, bekam das blöde Teil denn etwa Geld dafür? Na ja, besser das Telefon als die Telekom. Ich nahm ab und brummte dem Anrufer ein "was?" entgegen. Meine Füße ließen mich zum Garten zurückschlurfen. Ich ließ mich ins Gras plumpsen und die Sonne auf meinen Bauch scheinen. Es war Bela. Aha, okay... ich dachte ich wäre hier der Harmoniebedürftige. Endlich schien er die Sprach wiedergefunden zu haben.
 

"Wat war denn dit?", fragte er hörbar verwundert.
 

"Ein 1,94 großer Riese der sich in Gras fallen lässt...", antwortete ich und kniff die Augen zusammen damit die Sonne nicht so stark blendete. "Übrigens schön das du auch noch der Sprache mächtig bist, ich dachte schon du willst mich die ganze Zeit anschweigen."
 

"Ick ruf an wegen neulich."
 

"Haste schonmal gesagt, aber dann hat dich die Sprache verlassen."
 

"Ich weiß."
 

"Und?", fragte ich und kam auch nicht weiter. Alles was er danach sagte ging zum einen Ohr rein und zum andern wieder raus. Es gab grad ein viel dringenderes Problem.
 

Es war eine Vorstadtgegend in der ich lebte, weshalb hier am Wochenende kaum Autos durchfuhren. Selbige konnte man deshalb, selbst wenn Kinder draußen spielten, zehn Meilen gegen den Wind ausmachen. Heute war so ein Tag.

An so einem Tag konnte ich das Gartentor auflassen, damit Satan sich in der Nachbarschaft rumtreiben konnte. Das war zur Freude der Kinder die hier lebten, und zum Verdruß der Eltern, weil die Klamotten ihrer lieben kleinen hinterher voller Hundehaaren und Dreck waren. Und die Katzen fanden es auch nicht gerade toll, ebenso wenig wie ihre Besitzer wie ich festgestellt hatte. Aber mir wars egal und Satan auch, der den Trick des Türen öffnens ziemlich gut beherschte wenn es ums Gartentor ging. Im Normalfall waren die Autos die hier durchfuhren Kombis oder irgendwelche Mehrfamilienwagen, heute anscheinend nicht, und heute war anscheinend auch kein "Tempo-30-Vorstadt-sight-seeing"-Tag.
 

Ein Landrover, ein wahres Monstrum seiner Gattung, raste durch die Straßen und war drauf und dran meinen Hund zu überfahren! Nicht auf Bela achtetend hatte ich das Telefon schon längst losgelassen und versuchte mir allen Mitteln Satan von der Straße wegzukriegen. Kein rufen, kein Pfeifen keine Leckelies (konnte ich ihm aber auch nicht übelnehmen, wer wollte denn bitte Leckerlies die drei oder mehr Stunden in der Hosentasche des Herrchens geschmort haben?), kein gar nichts. Und der Typ im Landrover sah ihn nicht, oder zumindest ignorierte er ihn perfekt. Ich lief zu Satan und versucht ihn von der Straße zu zerren. Bela zur abstinez zu bringen schien dagegen ein Kinderspiel, er verhielt sich störrischer als ein Esel. Jetzt hatte ich endgültig das Gefühl das der Fahrer des Landrovers wohl blind sein musste, denn mich schien er auch vollkommen zu übersehen. Er wurde einfach nicht langsamer.
 

Wisst ihr das es äußerst deprimierend ist zu wissen das das letzte was du siehst bevor du stirbst ist, wie dein Hund sich zu dir umdreht dich mit seinem Knochen im Maul fröhlich anschaut? Nun, jetzt wisst ihr es. Mein Hund hatte es doch tatsächlich mithilfe eines Hebelmichasnimus einige der lockeren Kopfpflastersteine aus der Straße zu entfernen und dann ein Loch zu Graben in dem er Knochen versteckte. Keine Ahnung woher er das konnte. Er konnte es einfach.
 

Der Landrover knallte ohne Rücksicht gegen uns und ich war mir sicher das es sich bei dem Fahrer entweder um einen Profikiller oder einen Volldeppen handeln musste. Ich entschied mich für blinder-Profikiller-Volldepp, weil er zuguter letzt uns einfach überrollte. Es war ein komisches Gefühl zu sterben. Mir wurde erst schwarz vor Augen und als ich sie wieder öffnete hatte ich das Gefühl was Bela und Rod schon oft nach einer durchzechten Nacht mir beschrieben hatten. Auf meinen Schädel stachen auf brutalste Weise tausende Nadeln ein. Ich stand zu allem Überfluss auch noch, was meine Zustand nicht gerade verbesserte. Dachte ich zumindest, denn nach einigem schwanken fühlte ich mich gleich viel besser. So musste man sich wohl fühlen nach einer Ladung Aspirin am Morgen nach einer durchzechten Nacht. Ich entschied das es nicht zu meinen Lieblingsgefühlen gehörte. Ein Grund mehr auf der langen Liste warum ich keinen Alkohol trank und es auch zukünftig nicht würde.
 

Als ich wieder klar sehen konnte sah ich... Bela! Aber deutlich jünger als der jetzige, er musste so um die zwanzig sein. Genaugenommen sah er aus wie der Bela von dem Foto was am Kühlschrank hing. Es war ein Foto das irgendwann in dem Achtzigern aufgenommen worden war. Mit großen blaugrauen Augen schaute er in die Linse und schmollte mit einem Hundeblick wie nur er ihn hinkriegen konnte. Herrlich...

Ich hatte es irgendwann mal beim durchstöbern der Umzugskisten der Sorte "kommt-mit-auch-wenn-ich-nicht-mehr-weiß-was-drin-is-ach-alte-Sachen-ja-die-muss-mit" gefunden. Wie es entstanden war wusste ich nicht mehr aber ich wusste das ich ihn damit (ein bisschen) piesacken konnte.

Bela gehörte zu der Spezies Mann, bei der man es tunlichst unterlassen sollte sie drauf hinzuweisen das sie dann und wann wirklich putzig aussahen. Aber Ausnahmen schloß die Regel ja mit ein. Es ist wohl überflüssig zu sagen das ich, nachdem ich rausgefunden hatte das man ihn damit piesacken konnte, freudig den Ausnahmen beigetreten war. Sehr zu Belas leidwesen...
 

Bela und ich standen uns als Gegenüber, Satan stand schwanzwedelt neben mir und als er Bela entdeckte sprang er sofort freudig an ihm hoch und begann ihm das Gesicht abzuschlecken. "Aus!", ich packte meinen Hund am Halsband und Bela nahm gehörigen Abstand von ihm.
 

"Mist verdammter! Warum kann ich diese Töle nicht hierlassen?", fluchte Bela und musterte mich, dann sah er an sich runter und fummelte an seinen langen Haaren. "Toll... ich hasse lange Haare! Und nein, ich bin nicht Bela!"
 

"Aber du siehst so aus und du riechst so und-"
 

"Schnauze Köter! Ich bin der Tod hab gefälligst Angst vor mir!", blaffe er Satan an. Hatte ich das richtig mitbekommen? Mein Hund konnte sprechen? "Klar aber nicht mehr lange, ihr bekommt völlig unterschiedliche Leben."
 

"Wie bitte?"
 

"Siehst du dann schon."
 

"Erklär das genauer."
 

"Kein Bock", brummte der Tod und warf mir einen genervten Blick zu. Was hatte der denn?
 

"Stell keine Fragen sonder komm einfach mit, ich will hier nicht ewig bleiben und außerdem-" er hielt inne und atmete einmal tief durch bevor er sagte: "Einfach mitkommen, capito?!"
 

So viele Fragen mir auch auf der Seele brannten, ich hatte leider keine Zeit sie zu stellen, denn genau in dem Moment als ich den Mund aufmachte schnippte der Tod mit den Fingern und Satan, er und ich verschwanden. Wo wir wieder auftauchten sah es vollgendermaßen aus: Voll. Überall Menschen.
 

"Seelen", korregierte mich der Tod. "Und Blaskó bitte."
 

"Okay, wo bin ich? Warum bin ich hier? Wieso kannst du meine Gedanken le-", aus dem nichts zauberte Blaskó Gaffa-tape und klebte mir einen Streifen über den Mund. Ich stellte mit einem Mal fest das Satan nicht mehr hier war, bekam jedoch keine Zeit mir genauer Gedanken darüber zu machen.
 

Sichtlich zufrieden sagte er, "komm mit ich weiß wos hin geht, is auch ganz in der Nähe, deine Fragen, selbst wenn ich sie dir beantworten würde, wozu ich erstens keine lust hab und zweitens zu genervt bin, es würde dir nichts nutzen, weil du es nicht verstehen würdest und du sie dir bald sowieso selbst beantworten kannst." Er schaute mich durchdringen an "reine Zeitverschwedung klar?" Ich protestierte und gab diverse variationen der Buchstaben >H< und >M< von mir. Erstaunlich was man mit zwei Buchstaben so alles anstellen konnte, stellte ich fest und fing an zu summen, während ich meine Umgebung genauer anschaute. Zugegeben, war doch reichlich interessant hier. Alle Mal besser als der miesgelaunte und faule Tod vor meiner Nase, dachte ich und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf. Blaskó öffnete den Mund, schien etwas erwiedern zu wollen und hob drohend den Finger. Aber da ihm nichts einfiel was er gegen meine Feststellung sagen konnte schloss er wütend den Mund wieder. Zu allem Überfluss auch noch empfindlich der Kerl..., dachte ich und bekam einen miesmutigen Blick zugeworfen. Ich fasste dann dann mal als Bestätigung auf.
 

Wir kamen in einen Raum, obwohl nein, also doch, wir traten durch eine Tür aber die führte nicht zu einem Zimmer sondern zu einer Klippe. Irgendwie hatte ich ein Deja vú als ich die Klippe sah, wusste aber nicht wieso. Als wir an einer bestimmten Stelle angelangt waren blieb er stehen. "Das wird jetzt ein bischen ziepen...", meinte Blaskó und riss mir unachtsam und rücksichtslos das Gaffa-tape vom Mund.
 

Ziepen war eine maßlose Untertreibung für meine Schmerzen. Ich hätte gerne meinem Ärger Lufte gemacht, stellte jedoch fest das Sprechen und überhaupt bewegen der Muskeln meiner Mundgegend ungemein wehtat. Deshalb schwieg ich und strafte ihn mit Blicken bei denen der Sprüch "wenn Blicke töten könnten" eine ganz neue Bedeutung bekam. "Sach nur schade, dass ich der Tod höchstpersönlich bin und nicht sterben kann, wa?", sagte er mit schadenfrohem Grinsen und stieß mich mit einem "viel Spaß im neuem Leben!" von der Klippe.

Ha! Viel Spaß?! Von wegen. Der war doch bloß froh mich los zu sein! Leider hatte ich nur keine Zeit empört zu sein...
 

Ein gutes hatte das neue Leben, ich musste die ersten Wochen nichts tun außer fressen und schlafen. Nach gut zwei Monaten war ich ein glücklicher kleiner neugieriger Kater mit der äußerst ungewohlichen Fellfarbe dunkelblond. Nicht nur die Besitzer meiner Katzenmama, auch ich fand das verwunderlich. Meine Katzenmama fand die Farbe allerdings total hübsch und da weder sie noch meine neuen Geschwister mich anders kannten, rief es nur bei den Menschen und mir Verwunderung hervor. Jedesmal wenn ich an einem Spiegel vorbeikam, und in dieser Wohnung gab es reichlich, stutzte ich über mein sonst wirklich langweiliges Straßenköter blondes Fell. Plötzlich passte diese Farbe wunderbar zu mir und meinen grün-braunen Augen.

Damit war ich bestimmt das achte Weltwunder. Allerdings fragte ich mich ob man ein achtes Wletwunder wegen seiner Fellfarbe auch gegen seinen Willen zum Tierarzt schleppen dufte. Nach diesem Tag hatte ich mein ersten Katertrauma erlebt. Nie wieder Tierarzt schwor ich mir. Als erstes dieser verdammt beißende steriele Geruch. Dann die kalte Arbeitsplatte und Geräte. Bäh. Nicht die Hände der Tierärztin zu vergessen, das einzig gute war wirklich nur gewesen das ich der Dame die ganze Zeit unverholen ins einladende Dekolteé starren konnte.
 

Ich hatte zwei Schwestern eine taufte ich Marilyn, nach Marylin Monroe und die andere Julia, nach meiner kleinen Schwester, weil sie mich irgendwie an sie erinnerte. Meine drei Brüder nannte ich Marco Polo, Gullliver und Jekyll. Für meine Geschwister war ich Farin. Meine Katzenmama hatte schon einen Namen von den Menschen bekommen, sie hieß Molly. Passte irgendwie. Für die Menschen hießen wir so: Julia hieß Minnie, Marilyn hieß Marie, Marco Polo hieß Leo, Gulliver hieß Toulouse, Jekyll hieß Luka und ich war für sie Mickey. Marilyn bekam irgendwann den Spitznamen Mary-Mary von mir und ich war zur enttäuschung der Menschen nicht daran interessiert als Zuchtkater zu dienen.

So sehr ich es in meinem neuen Zuhause auch mochte. So sehr ich die andern Vierbeiner auch lieb gewonnen hatte. Ich haute ab, und musste sie leider zurücklassen.

Ich wollte wissen was aus den Leuten geworden war die mich gekannt hatten. Julia, Bela, Rod... meine Mutter, mein Racing Team, Schwarwel, Axel... alle!

Also suchte ich mir einen Stadtplan. Den fand ich zwar nicht aber dafür einen Bus der zwar nicht nach Berlin fuhr dafür aber zum Hauptbahnhof. Glücklich stellte ich dort fest das ich in Hamburg gelandet war. Bela wohnt noch im Hamburg! Freudig suchte ich eine Bahn die mich zu ihm führte, dabei schlängelte ich mich flink zwischen den Beinen der Passanten durch, was besonders bei den Frauen für einige erschreckte huchs sorgte.
 

Schließlich war ich in der Bahn und lag erschöpft aber glücklich vom ganzen Schuhe ausweichen auf einem der Sitze, was sicherlich ein Teil für die Verwunderung der Mitfahrer war. Ein anderer war das ich einen gültigen Fahrausweis im Maul hielt. Ich hatte ihm jemanden vor der Nase weggeschnappt und war flugs in die Bahn gehuscht, deren Türen sich kaum zwei Sekunden später geschlossen hatten. Zwei Sekunden zu spät für den bestohlenen. Tja wer würde das glauben, ein Kater mit einer ungewöhnlichen Fellfarbe und noch dazu mit einem Fahrausweiß. Sicherlich konnte ich damit locker im Guinessbuch landen, als erster Kater der wusste das man zum Bahnfahren einen gültigen Fahrschein brauchte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit die ich damit verbracht hatte meine Ruhestätte peinlich genau von anderen Fahrgästen und deren Taschen zu verteidigen, einen Kontrolleur zu verwirren indem ich ihm stolz über mein können meinen Fahrschein präsentierte und den Rest der Zeit dösend hielt der Zug schließlich da wo ich hinwollte. Wie vom Donner gerührt sprang ich auf und sprintete aus dem Zug auf den Bahnsteig, in den Bahnhof und nach draußen. Dabei drehte sich der gesammte Wagon überrascht sich zu mir um. Ich wusste das hier irgendwo Bus hielt der mich fast genau vor Belas Wohnung brachte. Also klapperte ich die Busstationen systematisch ab und wurde schließlich fündig.

Da ich heute meines erachtens genug Guinessrekord verdächtiges getan hatte stieg ich hinten ein flenzte mich breit über zwei Sitze hinweg und fuhr schwarz. Für einen Kater kein Strafbares vergehen. Ich grinste und nach einer Weile sprang ich auf und schaute durch das hintere Fenster mir die Umgebung an. Mein Busfahrer nuschelte ungemein. Da musste ich selbst aufpassen wann ich aussteigen musste. War also nichts mit weiter ausruhen.
 

Endlich angekommen stolzierte ich als wäre es nichts aus dem Bus und schaute ein paar verdutzte Passanten frech grinsend an. Dann musste ich an einer Ampel halten, weil ich seit ich den Landrover und dessen Fahrer >kennengelernt< hatte keinem Gefährt mit vier Rädern mehr über den Weg traute. Der Bus war da eine Ausnahme, der fuhr ja nie besonders schnell. Außerdem hatte ich vor dem meine Angst bei früheren Fluchtversuchen schon verloren. Eine Bahn hatte mehr als zwei Räder also fiel sie schonmal von vornherein raus.
 

Es dauerte ganz schön lange bis ich bei Bela angekommen war. Das Problem wie ich zu seiner Wohnung im zweiten Stock kommen sollte löste sich ziemlich schnell, denn ich fand heraus das man wunderbar über die Terasse ganz unten und den Balkon darüber in den zweiten Stock gelangen konnte. Aufgeregt kletterte ich eifrig zu Belas Wohnung hinauf. Auf dem Balkon fand ich Bingos Futternapf der dringend einer Nachfüllung bedurfte und ich merkte plötzlich wie mein Magen knurrte. Das zweite was mir auffiel war die Katzenklappe, glücklich schlüpfte ich in seine Wohnung und am liebsten wäre ich gleich wieder hinaus gelaufen. Hier musste dringend Mal gelüftet werden!
 

Bela saß auf seine Couch die Arme um seine Beine geschlungen und nahm mich gar nicht war. Mein Eifer und meine Freude verschwanden gleich mit seinem Anblick. Wie sollte ich ihm klar machen das ich noch lebte? Es war fast fünf Monate her das ich gestorben war. (Bei meiner andern Familie hatte ich plötzlich viel Zeit zum Fernsehen, beim bekuschelt werden.)

Sein Blick war auf den Fernseher gerichtet, irgendein Fernsehsender berichtete wohl über uns wie ich unschwer am Bild erkannte. Ich blickte wieder zu Bela, sein Blick war Matt und traurig. Ich blickte wieder zum Fernseher, ich sah uns drei fröhlich rumalbernd. Er hielt das Bild an. Es war also eine Aufnahme. Nachdem er das Bild eine Weile schweigend angestarrt hatte und ich beschlossen hatte das ich ihn irgendwie trösten musste, ließ er das Bild wieder laufen und ich legte mich auf seinen Schoß. Recht gemütlich zugegeben. Ich schaute zu ihm hoch.
 

Überrascht und verdutzt schaute er mich an. "Na hallo wer bist du denn?", fragte er überrascht und kraulte mich hinterm Ohr. Seine Stimme hatte einen Unterton den ich nicht ganz einordnen konnte. Aber egal... scheiße fühlte sich das gut an von ihm gekrault zu werden.
 

Aber bevor ich Zeit hatte mir genauer darüber gedankenzumachen unterbrach das Knurren meines Magen jegliches weiteres "Gespräch". Bela lächelte schwach "da hat wohl jemand Hunger, nicht?" Er setzte mich auf den Boden und ging in die Küche. Ich folgte ihm und tat mein bestes die Kühlschranktür zu öffnen, am Ende half mir ein verwunderter Bela dabei der ziemlich traurig dreinblickte als ich die Milchtüte versuchte umzukippen. Natürlich gab er mir trotzdem Milch und Breckies aber nicht ohne diesen verletzten Blick. Ich begann zu fressen und er setzte sich zu mir auf den Boden und krauelte mir den Kopf. "Weißt du, du erinnerst mich irgendwie an jemanden den ich kannte..." Ich stellte meine Ohren auf. "Aber der ist jetzt tot... er... wir waren ziemlich gut befreundet, der mochte Milch auch, weißt du ich kann das Zeug ja nicht ausstehen.... jetzt werd ich wohl nie mehr irgendwelche ekligen Tees, Tee mochte er auch, sehr sogar..." er verstummte und mir war auch der Appetit vergangen. Ich schmiegte meinen Kopf an seine Hand und tapste zu ihm herüber. "Aber ich bin doch hier", maunzte ich und versuchte ihn ein bisschen zu trösten indem ich mich an ihn schmiegte. Dabei viel mir auf das er verdammt gut roch.
 

Er streichelte mich und ich schnurrte. So saßen wir eine ganze Weile auf dem Küchenfußboden, und ich merkte das es schwer würden werden mich zu erkennen zu geben. Erstens, er verstand mich nicht, zweitens war meine bloße anwesenheit völlig absurd.
 

"Du brauchst noch einen Namen..." überlegte er nach einer Weile laut und hob mich hoch. Sein Blick wanderte meinen Körper entlang und ich merkte gerade das auch Kater rot werden konnten. Bela hin oder her in diesem Moment hätte ich ihm gern eine gescheuert. Aber dann gab es diesen kleinen Teil meines Selbst der eigentlich ganz froh war über seine Aktion. Sonst hätte mir vielleicht ein Mädchenname geblüht. Deshalb blieb ich ruhig. Bela sah mir in die Augen und lächelte, "ich nenn dich Jan."
 

"Sehr einfallsreich..." miaute ich trocken. Dennoch entging mir nicht das verletzte Funkeln in seinen Augen.
 

"Du erinnerst mich an ihn, ich finde den Namen sehr passend..."
 

"Ja, weil ich es zufällig bin....", miaute ich.
 

"Schön das er dir gefällt."
 

Genau in diesem Moment fiel mir auf, das ich Bela nun alles sagen konnte was ich ihm schon immer hatte sagen wollen. Er verstand es ja nicht, seine Antworten standen ja im völligen Kontrast zu dem was ich gesagt hatte. Ich erinnere mich nicht daran Bela jemals so zugequatscht zu haben. Aber hey, ich hatte ja schließlich ein ganzes Leben zu Kommentieren. Es endete damit das wir einander völligen blödsinn erzählten, weil ich zu allem was er sagte miaute. Irgendwann hatte ich von meinem eigentlichen Vorhaben angelassen und angefangen ihm tatsächlich zu antworten. Da er mich nicht verstand war das eine ziemlich bescheuerte Unterhaltung.
 

Ich wünschte er wüsste das ich es wirklich war, aber ich war ja nicht in der Lage ihm das verständlich zu machen. So gingen mehrere Wochen ins Land, bis ich heraus fand wie man mit krallen einen Computer und die Tastertur bediente. Mit der Maus stellte ich mich echt wie der letzte idiot an, aber irgendwie schaffte ich es schließlich doch etwas einzutippen.
 

Das war so gekommen, Bela hatte einen großen Rechner und einen Computertisch auf der ganze Rest untergebracht war. Manchmal nahm mich Bela mit, wenn er das Haus verließ, manchmal aber auch nicht. Wenn ich hier blieb hatte ich immer unbeschreibliche Langeweile, weil ich die Wohnung ziemlich schnell in und auswendig kannte. Teils aus Langeweile, teils aus Neugier ausprobiert ob ich mit dem Computer umgehen konnte. Das anstellen war nicht schwer gewesen. Nase gegen Schalter. Dreiersteckdose und Computer sprangen an. Ich sprang auf den Schreibtischstuhl und holte die Tastertur unter einigen Umständen schließlich heil hervor. Mit der Maus hatte ich ziemlich große Probleme. Katerpfoten waren einfach nicht dafür geschaffen sowas zu bedienen. Spätestens beim Versuch zu tippen wäre ich zu dieser erkenntnis gelangt. Meine Pfoten waren zu groß um einzelne Tasten zu drücken.
 

Nach vielen Versuchen hatte ich es schließlich geschafft. Es war Mitten in der Nacht, Bela lag betrunken im Bett und schnarchte als ob er Geld dafür bekommen würde. In der Zwischenzeit hatte ich auch Bingo kennengelern, der sich als ein wiedergeborener reisender herausstellte. Deshalb also kam er Bela immer abhanden. Durch etwaige Telefonate bei denen Bela meist auf der Couch lag und mich streichelte bekam ich mit wie es um Rod, Julia, meine restliche Famile, Diana, Claudia, mein Racing Team und alle anderen stand. Sie waren alle zutiefst traurig, so zutiefst traurig wie man ist wenn man eben einen geliebten Menschen verloren hatte. Auf Bela der normalerweise bei Schicksalsschlägen solchen ausmaßes Depressive wie normaltraurige Aussehen ließ, schien meine Anwesenheit ziemlich gut zu wirken. Für Bela verhältnisse gemessen zumindest.

Unter anderem lag es glaub ich daran, dass ich auf das was er sagte reagierte und er sich verstanden fühlte. Des Nickens und Kopfschüttelns war ich schließlich immer noch mächtig. Da ich den Drucker nicht in Gang bringen konnte speicherte ich das Dokument auf seinem Desktop mit dem Titel "Grüße aus dem Jeseits, Jan."
 

Ich war den rest der Zeit so aufgekratzt das ich nicht schlafen konnte, legte mich dann aber schließlich auf den noch warmen Rechner und zwang mich zu einschlafen. Das gelang mir schließlich auch. Nachdem ich um meiner Freude und Aufregung Luft zu machen wie ein Flummi durch die ganze Wochnung gehüpft und schließlich glücklich neben Bela eingeschlafen war. Eine weitere Erfahrung die ich machen durfte während der Vergangen Wochen war heraus zufinden wie es war das eigenen Grab zu besuchen. Komisch. Anders lässt sich das nicht beschreiben. Nein, eigentlich gibt es gar keine Worte um das zu beschreiben, aber komisch ist wenigstens eine Aussage.
 

Am nächsten Tag erwachte ich erst um sechs Uhr. Sechs Uhr abends. Verschlafen buddelte ich mich hastig aus der Decke unter der ich lag und blickte Bela an. In der Hand hielt einen Zettel, ich konnte die Drückertinte riechen. Wir beide schauten uns tief in die Augen. Mein Herz machte pitter-di-patter Plötzlich bekam ich Angst das er sich selbst für Verrückt erklären würde und meine Nachricht für völligen Humbug. Ein anderer Teil von mir wünschte sich nichts sehnlicher als das er es glauben würde und ein dritter Teil verfluchte es überhaupt gestorben zu sein.
 

Zur vervollständigung, auf dem Zettel steht vollgendes:
 

Hallo Bela,
 

krieg keinen Schrecken, ja?

Das Jenseits ist wunderbar! Na ja das kann ich zumindest nur hoffen, ob dus glaubst oder nicht, ich wurde tatsächlich wiedergeboren! Ja, ich! Der wahrscheinlich ungläubigste Mensch auf Erden wird wiedegeboren! Du kennst mich sogar :-).

Ich geb dir mal ein paar Tips, ich hab straßenköterblondes Fell, grünbraune Augen und heiße Jan. Na klingelts :-)?

Ich bin leider kein Ass im Tippen, mit Krallen geht das echt schwer... stell mir in Zukunft doch besser Ja/Nein Fragen, wenn du dich mit mir verständigen willlst. Das ich Nicken und Kopfschütteln kann weißt du ja bereits.
 

lg

Jan
 

P.s. sollte ich jemals wieder ein Mensch werden, werd ich bei dir einziehen! Is ja traumhaft wie du mich den ganzen Tag betüdelst ;-)
 

Ich tat ein paar Schritte vor und stupste ihn an. Er reagierte indem er schluckte und seine Augen auf mich heftete. "Jan?", fragte er vorsichtig. "Wenn du wirklich Jan bist dann..." Zum ersten Mal nach ich wusste nicht wie langer Zeit sah ich seine Augen Hoffnungsvoll aufleuchten. Ich begann heftig mit meinem kleinen Katerköpfchen zu nicken. Ein lächeln huschte über sein Gesicht, doch dann wandt er seinen Kopf ab. "Ach nein, das ist zu absurd, natürlich bist zu nicht Jan ist...", in seiner Stimme schwangen Bitternis und Enttäuschung mit.
 

"Aber natürlich bin ich es du Holzkopf!", miaute ich empört und schaute ihn auch genau so an.
 

Er schaute mich nicht an. Sein Blick war auf das Papier geheftet. Ich wusste das ich ihn dazu bringen musste mir zu glauben. So verrückt die Wahrheit auch war. Irgendwie musste ich sie ihm doch mitteilen und ihn aus seinem Elend erlösen. Ich merkte erst das er weinte als mir eine seiner Tränen auf den Kopf platschte.

Nun war ich damit dran enttäuscht den Kopf hängen zu lassen, ich wollte nicht das er oder sonstwer zum Trauerkloß verkam, nur weil ich tot war. Sie hatten gefälligst zu lachen! Unbeholfen stützte ich mich auf meinen Hinterbeinen ab und begann ihm die Tränen mit meinen Pfoten vom Gesicht wegzupatschen. Es gelang mir nicht besonders gut. Bela wehrte mich genervt ab, und ich merkte mit einem Mal das ich Bela nie hatte weinen sehen während der ganzen Zeit hier. Deshalb ließ ich nun die Tränen Tränen sein und Traurigkeit Traurigkeit. Ich rollte mich auf seinem Schoß zusammen und legte die Ohren an. Ihn weinen zu hören gehörte nicht gerade zu meinen Lieblingsgeräuschen. Aber da half alles Ohren anlegen der Welt nichts, denn ich hörte sein Schluchzen trotzdem. Inständig betete ich das dieses Weinen zur Kategorie "befreiendes-Weinen" gehörte.
 

Es war acht Uhr als Bela schließlich wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Ich hatte mich unter seiner Decke verkrochen. Die zu meinem Verdruß mitlerweile mehr nach mir als nach ihm roch. Eine Katzennase war wirklich etwas feines. "Jan...?" Ich stellte meinen Ohren auf und kam halb unter der Bettdecke hervor um zu zeigen das ich hörte. "Jan ich..." weiter kam er nicht, denn plötzlich klingelte jemand. Erst ignorierte er es und ich verschwand erschrocken wieder ganz unter der Bettdecke. Seufzend stand Bela auf ging zur Tür. Wie sich herausstellte, war es Julia. Sie hatte ihre Tochter dabei und die ihren Hund, Satans Bruder. Er hieß Luzifer, kurz Luz. Und Luz mochte keine Katzen. Sobald Luz mich roch schoß er bellend wie ein Blitz ins Schlafzimmer. Erschrocken flüchtete ich über den Schrank in den Flur und von dort aus ins Wohnzimmer und auf den Balkon. Da die Balkontür offenstand konnte Luzifer mir ohne Probleme folgen. Dann hörte ich zum ersten Mal in meinem Katerleben wirklich nur auf meinen Instink und sprang vom Balkon. Ich landete im Gras und lief in einem Affenzahn davon, mein Tempo hätte selbst einem Gepard alle ehre gemacht. Irgendwann blieb ich stehen. Ich war erschöpft und wusste nicht wo ich war. Aber ich hörte Luz gebell nicht mehr. Ein ungemein beruhigender Umstand.
 

Schließlich hatte ich den Sperrmüll gefunden und mich erschöpft auf der Matratze niedergelassen. Dann war ich eingeschlafen. Das war jetzt einen Tag her. Nun saß ich in einem Versteck, das wie ich mitlerweile wusste leckte und war mir ziemlich sicher das Bela mir nun erst recht nicht glauben würde das ich wirklich Jan war.
 

Da war ich nun und es regnete immer noch in strömen. Auch wenn jede Faser meines Körpers danach schrie auf meinen Instinkt zu hören und nicht zu tun was ich vorhatte, verließ ich mein Versteck und trat hinaus in den Regen. Binnen Sekunden war ich vollkommen durchnässt.
 

Ich fing an loszutrotten, ich hatte mal gehört, dass Katzen ihren Weg immer nach Hause finden. Mein Zuhause war momentan bei Bela, also würde ich auch da hinfinden. Auch wenn ich nicht wusste wo ich war oder wo Bela war. Irgendein innerer Kompas lenkte mich, denn wie ich mich schließlich in der Nähe von Belas Wohnung wiederfand wusste ich nicht.
 

Der Regen hatte mitlerweile ganz aufgehört, aber mein Fell war immer noch furchterlich nass. Ich trottete durch die Straßen und hielt ausschau nach Bela, vielleicht suchte er ja nach mir? Irgendwie hoffte ich das und mein kleines Katerherz machte aufgeregt pitter-di-patter bei diesem Gedanken. Schließlich kam ich bei dem Haus an in dem seine Wohnung lag, draußen auf den Stufen vor dem Eingang saß er. Seine Kleidung war ganz durchnässt. Er hatte nach mir gesucht! Pitter-di-patter! Pitter-di-patter!
 

Freudig rannte ich auf ihn zu, ich sah jetzt eine zweite Gestalt. Das war Rod! Ein noch stärkeres pitter-di-patter. Pitter-di-patter! Pitter-di-patter! Pitter-di-patter!
 

"Jan!", rief Bela erfreut und streckte seine Arme aus. Seine Augen leuchteten. Rod drückte seine Zigarette aus gesellte sich zu Bela. Ich wusste nicht wem ich zuerst zulaufen sollte und entschied mich dann für Bela, weil ich da keine Kurve beim laufen machen musste.
 

"Na kleiner, hab schon viel von dir gehört...", sagte Rod und kraulte mir lächelnd den Kopf. Während ich glücklich von Bela an dessen nasse Jacke gedrückt wurde.
 

"Rod, ich bin mir sicher das ist Jan!"
 

"Nein, Dirk du weißt genau so gut wie ich das das absurd ist!"
 

"Absurd? Absurd?! Absurd ist das Jan gestorben ist! Nicht das er zu uns Kontakt aufnehmen will!"
 

Rod seufzte und zündete sich eine neue Zigarette an. "Na gut Dirk... hör zu, wir diskutieren jetzt schon so lange ob ers is oder nicht..."
 

"Du glaubst mir ja nicht!", sagte Bela sichtlich verletzt.
 

"Ich würde dir ja gerne glauben, aber das klingt so unrealistisch! Aber jetzt lass mich ausreden, wenn das wirklich Jan ist, und er wirklich das" er klopfte auf seine Jackentasche, in der ich den Brief vermutete, zumindest sprach der Gerüch von Druckertinte dafür "geschrieben hat, dann wird er auch in der Lage sein nochmal an Computer zu tippen."
 

"Du glaubst mir also?", fragte Bela und seine Augen begannen wieder zu leuchten. Rod erwiederte nichts und ich wusste das er Belas Hoffnung zwar nicht zerstören wollte, aber auch nicht das dieser einem Geist hinterherlief und sein Leben verschwendete. An mich konnte Niemand sein Leben verschwenden, war ich Teil davon, war es ein gutes Leben. Hoffte ich doch zumindest...
 

Wir gingen hinauf in die Wohnung, wo ich ersteinmal von Bela geföhnt wurde und feststellen musste wie laut so ein Ding doch wirklich war. Verdammt davon konnt man ja einen Tinitus bekommen, dachte ich und ließ ihn sein Werk vollenden. Computer und Nässe, das wusste ich ja vertrugen sich nicht. Also hielt ich still und ließ mich fönen, auch wenn das überhaupt keinen Spaß machte. Schlussendlich sah ich aus als ob der Föhn explodiert wär. Ich war ein einziger Fellball. Na besten Dank, dachte ich und schaute Bela missmutig an. Dann wurde ich ein paar Minuten allein gelassen und durfte mich von dem ohrenbetäubenden Krach erholen. Als sie wiederkamen hatten sie trockenen Sachen an. Wir gingen zu Bela Computer.
 

Ich schaffte es tatsächlich Rod zum staunen und Belas Augen zum leuchten zu bringen. Ich stellte den Computer an, öffnete ein Worddokument und schrieb. Wahrscheinlich bekäm ich auch dafür einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Aber weil das Schreiben mit Krallen, langsam voranging und nicht gerade einfach war beendete wir drei das ganze einvernehmlich nach zwanzig Minuten. Rod war total aufgekratzt, er konnte gar nicht glauben was er das gerade gesehen hatte und auch Bela erging es nicht anders. Ich konnte es ihnen nicht verübeln.
 

Okay, ich hatte ihnen klargemacht das ich es wirklich war. Und weiter? Weiter hatte ich nicht gedacht. Ich konnte ja schließlich nicht einfach wieder über Nacht zum Menschen werden. Oder doch? Na ja, so ähnlich malten sich das Bela und Rod aus. Es lief nach dem Motto, wenn man wiedergeboren werden kann, dann würde es auch einen Weg geben das ich meinen Körper wiederbekam. Obwohl ich eigentlich nicht wusste ob ich dieses inzwischen bestimmt schon angefaulte Teil zurückhaben wollte...
 

Bela hatte sich zur Ideensammlung was denn nun möglicherweise Funktionieren könnte, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Kopf gestellt. Nun stand er fast zehn Minuten da und ich fragte mich wie gesund das war und was das für Folgeschäden haben konnte. Erschöpft schnaufend ließ er sich schließlich zu Boden sinken. "Ich gebs auf, tut mir leid Jan, aber mir fällt wirklich nichts mehr ein...", bekannte er sich verlegen. "Mir auch nicht...", gestand Rod.

Ich wusste nicht ob ich froh sein sollte ihren verrückten Ideen entkommen zu sein, oder ob ich ihnen eine scheuern wollte, weil sie so schnell aufgaben. Meinen Gedanken entsprechend musste meine Blick gewesen sein, denn Bela fügte hastig und leicht verlegen hinzu "eine Idee hät ich schon noch..."
 

Hätte ich Augenbrauen gehabt, so hätte ich jetzt eine erwartungsvoll gehoben. Er schien es trotzdem zu verstehen und seufzte. Langsam rappelte er sich auf und setzte sich ordentlich hin. Er hob mich hoch und sagte trocken "okay, hör zu ick bin wahrlich nicht erpicht darauf das zu tun aber dit is alles wat mir noch einfällt." Damit bekam ich einen Kuss auf meine Katerstirn und Bela sammelte angewiedert die Haare von seiner Zunge. Erwartungsvoll schaute er mich an, als ob etwas geschehen müsste.
 

Mit seinem nächsten Satz sprach Rod genau das aus was ich dachte, "was soll das denn, hast du als Kind Dornröschen zu oft gelesen?"
 

"Nein, den Froschkönig...", erwiederte er trocken "sehr witzig, fällt dir was besseres ein?"
 

"Nein..."
 

"Na also- nichts für Ungut aber bäh!", angewiedert verzog er das Gesicht als er die restlichen Haare von Zunge und Lippen entfernte.
 

"Entschuldigung das ich ein Fell hab!" Ich legte meinen Kopf leicht schief, nicht nur aus verwunderung da mein kleines Katerherz wie wild pitter-di-patter machte, sonder auch, weil mir grade etwas eingefallen war. Wenn das hier wirklich wie im Märchen war, dann war es definitiv ein verkehrherumes Märchen. Zumindest hatte ich irgendwie das Gefühl. Ich seufzte, schaute Bela durchdringend an und tat das einizig Kussähnliche zu dem ich als Kater in der Lage war. Ich leckte ihm ein Mal über die Wange. Gut, jetzt wusste ich ihm wenigstens nie mehr übers verschwitze Gesicht lecken würde. Angewiedert streckte ich ihm Zunge raus. Er sah mich bloß resignierend an. Aber helfen tat das ganze eigentlich nichts. Außer das wir beide grad um eine Erfahrung reicher geworden waren. Eine Erfahrung auf die wir wiederum gerne verzichtet hätten.

Rod der das ganze beobachtet hatte konnte das kichern nicht mehr unterdrücken. Es musste aber auch zu komisch ausgesehen haben, was wir beide hier veranstalten hatten. "Mein Gott, nein so wird das nichts..." er stand auf und nahm ich auf den Arm. "Im richtigen Märchen vom Froschkönig küsst die Prinzessin ihn doch nicht-"
 

"Nein?", wurde er vom überraschten Bela unterbrochen.
 

"Nein", bestätigte Rod. "Tut mir leid Jan, aber sie wirft ihn an die Wand..." und genau das tat Rod dann auch mit mir, bevor Bela oder ich etwas dagegen unternehmen konnten. Ich hörte Bela noch erschrocken aufschreien und fühlte den dumpfen Schmerz den mein Körper durchzuckte als ich gegen die harte Wand traf. Alles danach, bekam ich nicht mit. Ich wusste nur eins: Der Schmerz den das Gaffa-tape verursacht hatte war Kinderkram gegen das was ich jetzt durchstand. Mein Ganzer Körper wuchs, das Fell bildete sich zurück, mein Knochenbau und meine Muskulatur veränderten sich. Das einzige gute daran: Ich wurde zum Menschen!
 

Ich lag auf dem Boden, alles tat mir weh, mein Blickfeld war verschwommen. Mit der Zeit konnte ich klarer sehen und sah das Bela der Rod eben noch an die Gurgel wollte überrascht, froh und entgeistert zugleich mich anstarrte. "Gehts... dir... gut Jan?", stammelten beide vor sich hin.
 

"Au...", war alles was ich zustande brachte. Schließlich röchelte ich mehr als das ich sprach ein "wieso warnen ein die Märchen nich das Mensch werden verdammt weh tut!?"
 

"Weiß nich", sagte Bela und half mir beim aufsetzen.
 

"Wahrscheinlich weil dann keiner mehr Märchen lesen würde", schlussfolgerte Rod. Beide halfen mir beim aufstehen und alles was ich wollte war mich aufs Sofa legen und einschlafen und hoffen das wenn ich aufwachte alles bis hierher nur ein böser Traum gewesen war.
 

Ich lag auch auf dem Sofa. Aber ich konnte weder schlafen noch aufwachen und feststellen das alles nur ein böser Traum gewesen war. Großartig. Wahrhaft großartig. Ich könnte freudensprünge machen. Nein, ehrlich ich bin ganz und gar nicht sarkastisch.
 

Da ich nicht sprach redeten die beiden solange auf mich ein, bis ich ihnen einen Klaps auf den Hinterkopf gab um sie zum Schweigen zu bringen. Das war ja nervig, dabei wollte man(n) sich doch ausruhen und wieder zu kräften kommen. Nachdem ich wieder halbwegs beisammen und wenigstens sprechen konnte, was zwei sehr langweilige Stunden dauerte war, hatten die beiden nichts besseres zu tun als mir den Bauch mit Fragen zu löchern. Irgendwie musste ich mich fragen ob ich so auf andere Wirkte, wenn ich ohne unterlass plapperte. Wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich. Ich antwortete, Stück für Stück, bis sie alles wussten und ruhe gaben. Da war ich dann allerdings erst wieder richtig bei kräften und munter wie nie. Sehr zu ihrem Verdruß. Ich grinste. "Wasn Jungs, mir gehts gut, freut ihr euch denn nich?"
 

"Doch...", sagte Bela matt.
 

"Aber vorher warst du weniger anstrengend", vollendete Rod den Satz.
 

"Was soll das denn jetzt heißen!?"
 

"Nichts", sagte Bela grinsend "nur das du eben wieder normal bist."
 

"Äh... danke?", fragte ich und hob skeptisch eine Augenbraue.
 

Jetzt blieb nur ein Problem. Was würden die Medien so einer wiederauferstehung sagen? Nichts, dachte ich und wandt mich an Bela. "Und Felse?", ich piekste ihn in den Bauch "wie siehts denn jetzt aus is hier noch n Zimmer für mich frei?" Ich grinste. Das P.s. hatte ich schließlich ernst gemeint. Er packte meine Hand und versuchte sie davon abzuhalten ihn weiter zu piecken. "Wenn du damit aufhörst werd ich mal sehen..." Er grinste. Ich grinste zurück. Wir sahen zu Rod. Der grinste auch. Aber mehr über uns. Die Welt war wieder heil. Wenn auch nun mit einem riesen Pflaster, unmengen von Gaffe-tape, Tesa, Nähgarn, Klebe u.s.w.u.s.f. geflickt. Aber das störte niemanden von uns so richtig.
 

~THE END~

Irgendwo Nähe Potsdamerstraße, siehste dann schon!

Die Idee zur Story kam mir Morgens in der Schule als ich, zwar nicht wirklich hunger hatte aber mir trotzdem das Frühstück gefehlt hat. Die Endform meiner Idee, ich sollte mal ne Story über Farins suche nach dem Tonstudio nähe Potsdamerstraße schreiben sollte. Wie so oft hat sich das ganze ausmaß erst beim Schreiben entfaltet...

Farin hat in dieser Story vier Grundlegende Probleme:

1. Wo ist dieses verdammte Fotostudio?!?!?

2. Huuuuuuuuuungeeeeeeeeeer...

3. Warum ist eigentlich nie jemand da, wenn man gerne lynchen möchte?

4. Wann höre ich endlich mit diesen blöden Selbstgesprächen auf?

_____________________
 

Ich wirklich nicht behaupten, dass ich mich leicht verirre. Aber auch nicht, dass ich ein weltklasse Pfadfinder bin. Ab und an werf ich mein Geld gern für einen Stadtplan aus dem Fenster. Jemanden nach dem Weg fragen ist mir auch nicht grade fremd, ja beim Motorradfahren hab ich ja mein Navi. Ohne das wär ich sicher das eine oder andre Mal schon draufgegangen. Generell finde ich meinen Weg aber immer auf die eine oder andere Weise. Zumindest in 99% der Fälle. Heute leider nicht.

Das Jahr hat 365 Tage und ausgerechnet heute bin ich zu doof um dieses verdammte Fotostudio zu finden! Und ich hab noch nichtmal nen Sündenbock. Keinen nuschelnden Busfahrer, eine Straßenbahn die nicht kommt, ein Unfall oder sonstwas. Nein, sies ein, heute bist du schlicht und einfach Mal zu doof für etwas Jan. Irgendwann ist immer das erste Mal. Moment was mach ich hier eigentlich? Mich selbst belehren? Ha, soweit kommts noch! Dabei kann ich doch bloß dieses @*!?=&% Fotostudio nicht finden. Man höre und staune... Farin Urlaub ist zu blöd um ein Fotostudio zu finden. Nicht das ich nicht schon Leute gefragt hätte, nein. Ganz im Gegenteil. Ich hab die GESAMTE letzte Straße die ich entlang gegangen bin jeden gefragt. Jetzt weiß ich wenigstens das dieses Fotostudio zu irgendnem Geheimdienst gehört. Die Leute kennen irgendwie nur zwei Antworten auf meine Frage, entweder haben sie genau so wenig Ahnung wie ich oder ihre Wegbeschreibungen sind so unverständlich das meine dagegen wie ein Stadtplan wirkt. Am schlimmsten ist es aber, wenn sie mir genau das sagen was auf dem Zettel der in meiner Hosentasche steckt steht. "Irgendwo Nähe Potsdamerstraße, siehste dann schon." Sehr hilfreich...
 

Okay, ich lauf jetzt zum aller letzten Mal (das gefühlte tausenste) alle Straßen um, an und mit der Potsdamerstraße im Umkreis von zehn Metern ab und wenn ich das blöde Teil dann nicht finde geh ich nach Hause. Na okay, aber vorher kauf ich mir noch was zu essen. Hunger...! Mein Magen schon revolte, außerdem lynch ich den nächsten der mich anspricht und mir seine ach-so-tolle-Wegbeschreibung aufs Auge drücken will. In was für einer Welt leb ich eigentlich? Hab ich denn "ich hab mich verlaufen" auf meiner Stirn tatoowiert? Mal sehen... mein Schaufensterspiegelbild sagt nein. Na, zumindest etwas.

Hey, wieso kommt der Kerl da auf mich zu ?! Dreh ab! Los geh! Zisch ab! Weg! Bist du doof?! Verdammt verpiss dich! Ich will nicht mit dir reden. Haaaalloooo?!? Okay, bitte, bist wohl scharf drauf wie Luft behandelt zu werden. Ach, nee du kannst keine Gedanken lesen? Och... tut mir jetzt aber Leid. Kapiert der nicht?! Bin ich denn hier von Idioten umgeben? Warum folgt der Idiot mir? Der hat doch Tomaten auf den Augen und Petersilie in den Ohren. Nicht zu vergessen den IQ eines Badewannenstöpsels. Und ich bin mit dem Orientierungssinn einer Bratpfanne geschlagen. Was ist da eigentlich besser? Ist doch beides bescheuert.

Ich zähl jetzt bis drei und wenn der Typ mir dann immer noch folgt, dann ich weiß nicht was, aber ich lynch ihn. Obwohl nee eigentlich is mir eher danach jemandem in die Fresse zu hauen. Am besten mach ich einfach beides. Erst bekommt er eins in die Fresse und dann lynch ich ihn. Ja so mach ichs. Jetzt hab ich aber lang genug gewartet, jetzt komm her du - was zum? Fuck! Okay, okay, tief durchatmen Jan... WARUM zum Teufel ist nie jemand da, wenn man soweit ist das man am liebsten Morden möchte?! Steht das etwa auch auf meiner Stirn?! Oder ein Schild um meinen Hals hängen??? Mist! Mist! Mist! Ach fuck...! Hrmpf! Verdammt mein Magen. Huuuuungeeeeeeeeer...
 

Wenigstens dagegen kann ich was tun. Also... essen, essen, essen, essen, essen... da! Ein Bäcker. Bäcker = Backwaren = Essen! Was sagt mein Magen? Egal, hauptsache Nahrung. Moment, was frag ich den überhaupt? Der kann doch nicht sprechen. Okay, knurren und zwar laut, aber das ist kein Sprechen. Also Füße los schneller. Hin da. Warum red ich eigentlich schon mit meinen Füßen? Schon schlimm genug, dass ich meinen Magen frag was er von meiner Idee zum Bäcker zu gehen hält. Bin ich wirklich schon so verzweifelt? Oder hungrig? Oder blöd? Ich sollte mit diesen Selbstgesprächen aufhören. Ich glaube da muss ich anfangen. Okay, ab jetzt hör ich auf damit. Nein, ehrlich. Jetzt sofort. Aber erst... oh hmm ich bin dran. Also... hmm mal sehen was will ich? Das da, das da, das da. Okay. Hier haste mein Geld lieber Bäcker. Na ja... immerhin hilft er mir meinen Hunger zu bezwingen. Hams. Lecker. Mjam. Also gut... ich glaub ich geh besser sofort nach Hause. Das doofe Fotostudio find ich sowieso nicht. Na dann, wo ist die nächste Straßenbahn? Ah ja, da is ne Station. Hmm... nee falsche Seite. Links. Rechts. Links. Mjam lecker. Okay keine Straßenbahn. Rüber. Mal sehen... mh hm hm. Okay zwei Minuten. Die muss ich wohl warten. Warten sollte abgeschafft werden. Blöde Bahn, komm so- okay, ich nehm alles zurück. Brave Bahn. Na dann, einsteigen Herr Vetter, die fünf Stationen hälst du aus. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wär.... Seufz. Na ja, ich schaff das schon. Ein bisschen mehr Selbstdisziplin, wenn ich bin bitten darf Herr Vetter. Ja, wird schon gehen. Und ich sollte endlich mal mit diesem Selbstgesprächen aufhören...

1000 Gelbe Mageriten (...Kitsch mit Bela)

Ööööhm... tjaaaa~ wat soll ich sagen... ich bin beim schreiben selbst nur knapp nem Kreischanfall entkommen, weil das sooo~ scheiß süß is. *~* Und verdammt Kitschig xD"

Ich muss noch ein Wort zur Szene sagen, es gibt ihn Gilmore Girls eine ähnliche die mir hierfür gewissermaßen als Referenz diente obwohl ich sie gar nicht zur verfügung hatte sondern nur aus der Erinnerung raus geschrieben hab. Ich wollte so so so gerne eine Story daraus machen, weil das einfach passt zu den beiden. Ich weiß nicht in wieweit es da übereinstimmungen gibt, aber falls dann is es wirklich nur Zufall. Ich wollte bloß ne Story in der ich diese Szene verwurschteln kann. Tja wie üblich hats ne Eigendynamik bekommen und is in diesem Fall... zum Kitsch mutiert ^^" . . . nja wie auch immer ^0^ viel~ Spaß beim lesen und nehmt n Kissen in die Hände... Nur so als Rat.

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Aufgebracht stürmte Bela in den Aufnahmeraum. Hastig folgte ihm der Blonde, seiner Gedanken rasten er versuchte Worte zu finden sich zu erklären. Er verstand nicht wirklich warum sich der Kleine so aufregte. "Dirk!", er rauschte durch die Tür hinter ihm her und pferfferte sie zu. Der kleinere legte die Stirn in Zornesfalten und ballte seine Hände zu Fäusten. "D-" hastig durchquerte Bela den Raum, unruhig wie ein Tiger.
 

"Nein Jan!", kurz unterbrach er sein hin und her gelaufen und funkelte den Blonden wütend an. Er liebte ihn und es tat ihm weh ihn durch sein Verhalten verletzt zu sehen aber in dieser Situation obsiegte seine Wut. Der größere schaute ihn um Verzeihung bittend an und versuchte auf ihn zuzugehen.
 

"Aber-" Er wollte ihn am Handgelenk packen und zu sich ziehen aber geschickt wandt sich der kleinere weg und rauschte weiter durch den Raum.
 

"Jan, verdammt was hast du dir dabei Gedacht?!" Er wollte keine Entschuldigung oder Erklärung, nur ihm seine Wut an den Kopf schleudern.
 

Farin war nicht klar was er tun sollte, er wollte sich nicht schon wieder mit ihm streiten. Das wievielte Mal war es diese Woche? Er hatte aufgehört zu zählen nach dem fünften Mal. Jedesmal wenn sie sich sahen in letzter Zeit endete es so oder ähnlich. Hilflos stand er da und versuchte seine Gedanken zu ordnen, einen klaren Gedanken zu erhaschen. Irgendeine Idee musste er doch haben!

Den Versuch sich zu beruhigen hatte er schon längst aufgegeben, also durchschritt er einfach weiter den Raum zum wievielten Mal auch immer. Gezählt hatte er nicht, er war wütend und das sollte Farin auch spüren. Wie lang waren sie jetzt zusammen? Ein Jahr? Fast. Er hatte eigentlich alles erwartet, dass er ihn Anschrie. Versuchte sich irgendwie mit ihm zu versöhnen. Ihn ignorierte und verschwand. Alles, aber nicht das was er sagte und Bela damit völlig aus der Bahn warf.
 

"Heirate mich!" Es war eine Schnappsidee, geboren aus verzweiflung, das wusste er. Aber es war zumindest eine Idee und schon prasselten diverse sehr logisch klingende Begründungen dafür auf ihn ein.
 

"Was?!?", verwirrt und erschrocken hatte er sich umgedreht um sein Gegenüber anzusehen. "Jan das-", die Wut kehrte so schnell wieder wie sie verschwunden war, jedoch wahr da noch etwas in seinem Blick was der Blonde nicht so recht einzuordnen vermochte. Verzweiflung.
 

"Das ist sehr wohl logisch", unterbrach er ihn. "Wir sind nur noch am streiten, immer und immer wieder wenn wir uns sehen endet das so, ich kann nicht mehr!" Jetzt war auch er aufbrausend geworden ohne es wirklich zu wollen. Obwohl, wenn Farin ehrlich war zugeben musste das die Wut ein befriedigendes Gefühl hinterlies als sie ihn zum Teil verlassen hatte. "Wir brauchen einen Neuanfang!", in seiner Stimme schwang wie Bela merkte ein unüberhörbarer, wenn auch nicht sehr großer Teil, an Wahnwitz mit. "So geht das nicht weiter, wir gehen ja noch kaputt an den ewigen Streitereien!"
 

"So geht das nicht!", wütend stampfte der Schwarzhaarige auf und schaute ihn vorwürfsvoll an an. "So geht das nicht, du kannst mir nicht einfach mitten im Streit einen Antrag machen!", er gestikulierte mit den Händen und verschränkte sie kurz vor seiner Brust, bevor er weitersprach und wieder mit gestikulieren anfing. "Das hier ist überhaupt nicht romantisch, zu einem Antrag gehörn 1000 gelbe Mageriten, romatische Musik, Kerzen, du solltest einen Anzug tragen und und und ein weißes Pferd, was eigentlich keinen Sinn macht es sei denn du sitzt drauf und eine Kutsche und und und und... ein Ring... und...", er wusste nicht genau einzuordnen was er fühlte, es war irgendwie alles durcheinander. Allerdings wusste er das er wahrscheinlich gleich anfangen wurde zu heulen, wenn er Farin noch weiter vor sich hatte. Auf dem Absatz machte er kehrt und verließ den Raum ohne dem großen Blonden die Zeit zu geben sich zu erklären. Ruckartig öffnete er die Tür und wäre fast mit Axel und Rod zusammengestoßen, den Kopf gesenkt rauschte er an ihnen vorbei.
 

Währenddessen stand Farin immer noch an der selben Stelle und dachte nach. In seinem Kopf passierten grade mehrere tausend Gedankengänge auf einmal. Er hatte das Gefühl, wenn das sein Kopf bald zerspringen würde unter all diesen Gedanken, dass tat der dann allerdings nicht zum Glück seines Besitzers. Als er aufblickte sah er Rod hinter der Glasscheibe, er schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Schweigend verließ er den Raum und spürte bei jedem Schritt Rods Blick auf sich ruhen. Zu sagen das sie SCHON wieder gestritten hatten war überflüssig. Seufzend ließ er sich auf einen Stuhl sinken und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
 

"Wir machen das dann wohl lieber ein anderes Mal", hörte er Axels Stimme von irgendwoher weit weg.
 

"Ist gut, ich bring Jan nach Hause...", war Rods Antwort und der Hühne warf ihm einen flüchten Blick zu. Der Bassist ging zu ihm und machte ihm deutlich aufzustehen und ihm zu folgen. Sie verließen das Studio und Axel verabschiedete sich von ihnen bei Rods Wagen.
 

"Sag mal Rod...", murmelte der Gitarrist.
 

"Hm?"
 

"Hilfst du mir ein weißes Pferd, einen Festanzug, einen Ring, eine Kutsche, Kerzen, passende Musik und 1000 gelbe Magarithe zu beschaffen?", mit einem wissenden Funkeln in den Augen blickte er ihn an. Sie saßen zusammen im Auto und der jüngere war gerade dabei den Motor zu starten. Verwundert schaute er ihn an.
 

"Hilfst du mir jetzt oder nicht?"
 

Als Antowort kam ein Schulterzucken gefolgt von einem "wenn du mir sagst warum..." und der Wagen fuhr mit seinen zwei Insassen in richtung Stadt.

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Auch, wenn er es sich fest vorgenommen hatte der Drummer verschlafen. Er verfluchte sich innerlich und hastete zu seinem Auto. Der Streit mit Farin hatte ihn ganz schon Nerven und Kraft gekostet. Er schnaubte bei dem Gedanken an das was sich dieser am gestriegen Tag erlaubt hatte. Ohne es zu wollen rang ihm das ganze allerdings auch ein schmunzeln ab. Zugegeben irgendwie fand er das ja auch niedlich von dem Blonden.

Endlich hatte er es geschafft, und war vor seinem Studio angekommen. Heute wollte er sich um seine Soloaktivitäten kümmern. Kein Farin hieß kein Streit und nach gestern brauchte er ein wenig Pause von den Hirngespinnsten seines Gitarristen. Überrascht fand er vor der Tür Wayne. "Na was machst du denn hier? Is die Tür etwas noch zu?"
 

"So würd ich das nicht ganz sagen...", antwortete Wayne zögerlich und ging sich in Sicherheit bringen. Er hatte kein großes interesse an Farins Idee alles ins Studio zu bringen gehabt. Belas Wohnung hätte es seiner Meinung nach auch getan. Zumal er außerdem nicht im Weg sein wollte, ein fünftes Rad am Wagen war schon genug, dachte er und wünschte Rod und besonders Farin im stillen viel Erfolg.
 

Verwundert betrat der kleine das Studio und schaute sich um, etwas ungewöhnliches konnte er noch nichts direkt sehen. Wayne schaute unsicher zur Tür, er hatte die befürchtung gehabt die ganzen Blumen wären immer noch da und würden auf Bela hinunter regnen. Stattdessen regnete es gar nichts, dafür bekam man kaum einen Fuß vor den anderen. Überall auf dem Boden standen Eimer mit gelben Mageriten. Verschüchtert blickte Bela zu Boden. Schon wieder etwas womit er nicht gerechnet hatte, obwohl er es dem Gitarristen doch selbst in die Hände gespielt hatte. Vorsichtig kämpfte er sich vorwärts, darauf bedacht nichts umzukippen. Nach einer Weile fand er eine vorgefertigte Schneise, die Tür zum Aufnahemraum war auf genau wie alle andern. Jeder verfügbare Meter war genutzt worden.
 

"Wirst du wohl!?", hörte er die vertraute Stimme Farins auf die ein Schnauben folgte das wie das eines Pferdes klang. "Die sind nicht für dich!" Neugierig lugte er um die Ecke und sah wie der Gitarrist versuchte ein Pony davon abzuhalten sich über die Blumen herzumachen. Erschrocken ruckte Farin am Zaumzeug des Pferdes und blickte ein wenige ertappt auf. Sein Blick fiel auf seinen Drummer und er rang sich ein Grinsen ab. "Et voilá... 1000 Mageriten, ein weißes Pferd, hey wirst du Mistvieh wohl meinen Anzug in ruhe lassen!", mit diesen Worten versuchte er den Kopf des Schimmels wegzuschieben. Das Pferd hatte angefangen an dem Stoff der seine Schulter bedeckte und am Kragen zu zupfen.

Der Dunkelhaarige musste kichern über das Bild was sich ihm nun bot. Er ging auf den Blonden zu und war zu nichts anderem im stande als ihm um den Hals zu fallen. "Ich hab das Gestern ernst gemeint", flüsterte er und nahm eine Hand vom Zaumzeug weg um Bela zu umarmen. "Ich liebe dich und ich will dich nie nie nie mehr hergeben."
 

"Und...", begann der kleinere zögerlich und blickte auf.
 

Farin lächelte entschuldigent, "eine Kutsche hierher zu bekommen war zu schwierig also steht sie hinten bei dir im Garten... und mit Kerzen würden die ganzen Blumem abfackeln... die sind in deiner Wohnung."
 

"Aber da-", er konnte den Satz nicht zuende führen da ihm ein Finger auf die Lippen gelegt wurde.
 

Derjenige dem der Finger gehörte ginste leicht "ich hab da so einen Gehilfen..."
 

"Oh... dann muss ich mich wohl demnächst Mal bedanken..."
 

"Ja, solltest du aber das kann warten...", sie schauten sich an und lächelten. Ihnen beiden schlug das Herz bis zum Hals vor aufregung. Vielleicht hatte er recht gehabt dachte Bela als er ihn ansah und die ersehnten drei Worte sprach. "Ja ich will." Zum Dank wurde er verlangend geküsst und bekam den Ring angesteckt. Noch eine ganz Weile standen sie so da eng umschlungen und küssten sich. Das Pferd fraß sich durch die Mageriten aber das störte sie nicht. Wayne hatte das ganze stumm mit Rod beobachtet und nahm sich die Freiheit heraus leise Glorious laufen zu lassen, bevor sich beide leise und klamheimlich verdrückten. Hier würden sie so schnell nicht mehr gebraucht werden.

Die Nacht I --- Farin

Ein paar KGs über Farin als Kind, ich hab sie hier alle zusammen gepackt, weil ich nicht wusste wie lang die werden und ich wollte das ihr auch meine zwei ganz kurzen lesen könnt. Farins Alter variiert von Story zu Story. Aber es ist in jeder Story noch ein Kind.

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I Alptraum
 

Unruhig wälzte sich der kleine Junge umher, trat hie und da mit dem Fuß nach etwas oder boxte in die Luft als ob er einen Feind zu vertreiben versuchte. Ein Aufschrei und er war wach, schweißgebadet mit weitaufgerissenen Augen saß er da. Die Arme um seine Beine geschlungen und starrte am ganzen Körper zitternd ins Dunkel. Das Rascheln einer Bettdecke ließ ihn zusammenzucken. Ohne weiter nachzudenken kroch er wimmernd rückwerts, bis er die Wand an seinem Rücken spürte. Kurze Zeit später war wieder Stille eingekehrt, und die anderen in der Wohnung schliefen friedlich weiter, während der kleine Junge weiterhin angsterfüllt, an der Wand zusammengekauert in die Dunkelheit starrte. Er hatte die Hände an die Ohren gepresst, weil er die Stille nicht ertrug. Seine Augen hatte er fest zugekniffen, damit er die Schreckgestalten die ihn zu verfolgen schienen nicht sah. Es half nichts und er riss sie ängstlich wieder auf. Sein Blick huschte mal hier mal dort hin, immer noch zitterte er. Leise wimmerte er und stammelte einige unverständliche Worte vor sich hin. Das wimmern wurde bald zu einem flüstern und er rollte sich mehr und mehr zu einer Kugel zusammen. "Mama wo bist du?"
 

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II Warten auf die Rosenverkäuferin
 

Es war schon dunkel draußen als er aufwachte. Jan mochte die Dunkelheit nicht sonderlich, aber er fürchtete sich im Moment auch nicht. Noch etwas müde krabbelte der vierjährige von seiner Matratze zu der seiner Mutter. Im dunkeln versuchte er sie zu ertasten, als er niemanden vorfand, merkte er wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Er schniefte und krabbelte unter die schon fast kalte Decke. Eine Weile schniefte er traurig vor sich. Er saß und hatte die Decke bis über seinen Kopf gezogen, so das sie eine Art Höhle bildete in die er sich verkrochen hatte. Nach einer Weile merkte er, dass jemand ihm durch die Haare strich und er wischte sich hastig die Tränen weg. "Was is denn kleiner Mann?", fragte eine freundliche Stimme leise.
 

"Wo ist meine Mama?", fragte er eben so leise und betrachtete seine Füße.
 

"Die arbeitet hat sie dir das nicht gesagt, komm wir gehn in die Küche und ich mach dir Milch mit Honig, hm?" Er sah auf und blickte in ein freundlich lächelndes Gesicht. Wegen der Dunkelheit konnte er aber nicht erkennen wer es war.
 

"Doch...", gab er kleinlaut zu, aber er hatte sich nicht dran erinnert als er aufgewacht war. Vorsichtig nickte er. Sie hob ihn hoch und er klammerte sich an sie. Sie gingen in die Küche, er erkannte sie als die "Ägypterin". Eigentlich war sie keine Ägypterin aber, weil sie immer Musik von einer Spielte hatte sein Kinderverstand sie so getauft. Er mochte sie.
 

Sie setzte ihn ab und wuschelte ihm durch die Haare. "Wenn du so weiter wächst bist du nächstes Jahr schon zu groß um von mir getragen zu werden", stellte sie mit in die Hüften gestemmten Händen fest. Irgendwie musste er lächeln. Er setzte sich an den Tisch und ließ die Beine in der Luft schwenken als er sie beobachtete, wie sie die Milch aus dem Kühlschrank holte und in den Topf goß. Während er ihr zusah, versuchte er sich an das zu erinnern was ihm seine Mutter gesagt hatte. Als es ihm schließlich wieder eingefallen war sprang er auf und ging zur "Ägypterin" an den Herd. Vorsichtig zupfte er sie am Ärmel. "Ja?", fragte sie und drehte kurz den Kopf zu ihm. "Vorsicht, geh zur Seite kleiner."
 

Er tat wie geheißen und sah zu wie sie den Topf mit der Milch vom Herd nahm und den Inhalt in einen Becher kippte als er ihr sagte "sie verkauft Rosen." Er grinste und sang mit kindlichem Vergnügen. "Ich warte auf die Rosenfrau, sie verkauft Rosen; rot weiß aber manchmal auch blau; und weil viele Rosen wolln; Mama, die Rosenkönigin sein soll; bald ist sie wieder da; dann hab ich sie wieder meine Mama." Auch wenn er hier und da einen Aussetzter gehabt hatte, war er stolz auf seinen erdachten Text. Er grinste.
 

Die "Ägypterin" lächelte "ja und später kannst du ja den Text deine Mutter vorsingen, die freut sich bestimmt riesig." Sie kam vom Fenster zu ihm und stellte den Becher vor ihm ab, "müsste jetz Künstler-gerechte-Temperatur haben." Freudig nahm er den Becher in die Hände und trank.
 

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III Ein Buch zum lesen...
 

Der blonde Junge lag auf dem Bauch, alle viere von sich Gestreckt. Er tat als ob er schliefe und wartete darauf das sein Stiefvater das Licht auf dem Flur löschte. Erst als das Licht aus war traute er sich sich wieder zu bewegen. Langsam und vorsichtig setzte er sich auf und mit dem Rücken an die Wand gelehnt, in seine Decke eingekuschelt kramte er Buch und Taschenlampe unter seinem Kopfkissen hervor. Bevor er die Taschenlampe anknipste blieb er eine Weile still und horchte auf das treiben im Haus. Als er sicher war das alle anderen schliefen schlug er das Buch auf und fing an zu lesen.
 

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IV Schattenspiele

-Gwenny- die hier is für dich ^~^
 

Er gähnte und rieb sich die müden Augen. Wie spät es war wusste er nicht. Nach seiner inneren Uhr war es zumindest sehr spät. Er hatte viel zu lange gelesen und tapste leise vom Bad zurück in sein Zimmer. Gerade als er sich unter seiner Decke verkrochen hatte und dabei war einzuschlafen hörte er aus dem Nebenzimmer das seiner Schwester gehörte ein leises ersticktes Schluchzen. Mit dem Wissen das er nicht weiterschlafen konnte, wenn er jetzt nicht zu er ging stand er auf. Sein Gewissen war beruhigt und er schlich sich zu ihr. Als er über die leise knarzenden Dielenbretter im Flur schlich hoffte er, dass ihn niemand bemerkte. Vorsichtig öffnete die Tür zum Zimmer seiner Schwester. "Shhht!", machte er als sie ihn mit angsterfüllten Augen zur Tür und ihm blickte. "Ich bins... Jan", flüsterte er und betrat das Zimmer. Zitternd hatte sie sich unter der Decke verkrochen. Er girff in die Tasche und holte seine Taschenlampe hervor und knipste sie an, er hatte sie zur Sicherheit eingesteckt.

Leise tapste er zu ihr und setzte sich aufs Bett. Vorsichtig hob er die Decke an und beleuchtete sie.
 

Als plötzlich das Licht in ihr versteck fiel zuckte sie kurz zusammen und kniff die Augen zusammen. Nach sich ihre Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten bemerkte sie, dass sich ihr Bruder zu ihr gesellt. Immer noch ängstlich rückte sie zu ihm und kuschelte sich an ihn ran. "Da sind Moster!", flüsterte sie.
 

"Wo?", fragte er und hob die Decke soweit an das er sich im Zimmer umsehen konnte. Eine Weile leuchtete er mit der Taschenlampe herum, als er die vermeindliche Stelle gefunden hatte schlug Julia die Hände über die Augen und rollte sich zusammen. Er hatte einen Arm um sie gelegt "schau hin, da ist nichts, nur ein Stuhl und ein paar Klamotten." Nach einer Weile hin und her und vielem Schniefen und Händen vor den Augen war sie wach und wieder ruhiger. Jan hingegen hätte vor Müdigkeit umfallen können, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. Er gähnte herzhaft und rieb sich die Augen. "Im ganzen Zimmer sind keinerlei Monster, meinst du dass du wieder Schlafen kannst, wenn ich die Taschlampe hierlasse?"
 

Sie überlegte eine Weile und fragte dann vorsichtig, "erzählst du mir eine Geschichte großer Bruder?"
 

Verdutzt sah er sie an, nickte dann jedoch. "Okay", ein lächeln glitt über seine Lippen. So kuschelten sie sich beide zusammen und blickten auf die gegenüberliegende Wand. Er legte die Taschlampe auf seinen Schoß und begann. "Also... es war einmal ein Hund, der hieß Keks, weil er immer so furchtbar gern Kekse aß", er hörte sie leise kichern. "Aber Keks hatte Angst im Dunkeln. Eines Tagen wurde Keks von seinem Freund dem Eichhörnchen Felix zu einer Übernachtung eingeladen. Keks freute sich über die Einladung und nahm sich vor ein großer Junge zu sein und sich nicht zu fürchten. Aber als es nacht wurde und er plötzlich wach wurde hatte er unheimlich große Angst. Felix merkte das und zeigte Keks seinen Schnuffelteddy, den er immer Nachts bei sich hatte. Keks bekam einen von Felix Teddy für diese Nacht geliehen und schlief ruhig und friedlich durch. Am nächsten Tag gingen beide Keks ein Stofftier kaufen und von da an hatte er keine Angst im Dunkeln mehr. Ende."
 

Seine Händen sanken herab und er blickte zur Seite zu seiner Schwester. Sie war eingeschlafen und auch er war Hundemüde. Er knipste die Lampe aus. Bevor er den Gedanken, dass er zurück in sein Zimmer gehen und sich schlafen legen sollte auch nur halbwegs gedacht hatte war er auch schon eingeschlafen.
 

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V Regen
 

Es donnerte und blitze draußen. Er lag drinnen, sicher vor dem getöse aber dennoch hellwach. Mit pochendem Herzen lauschte er dem Gewitter. Ihm war kalt. Er bemerkte das er auf dem Boden lag. Zitternd krabbelte der dreijährige zurück zu seiner Mutter und kuschelte sich an sie. Von dieser Nacht an würde er keine Gewitter mögen.
 

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VI Schnee
 

Mit großen Augen beobchtete der vierjährige das Schneetreiben vor dem Fenster. Er hatte sich auf die Zehensptzen gestellt um überhaupt etwas sehen zu können. Schnee war kalt, dass wusste er. Auch wenn er wärme lieber mochte, übte Schnee und besonders dieses nächtliche Schneegestöber eine undefinierbare Faszination auf ihn aus.
 

~ENDE~ Die Nacht I --- Farin

Die Nacht II --- Bela

I Der Zyklop oder Die Sucht
 

Er wusste, dass er um diese Uhrzeit eigentlich nicht Wach sein durfte. Aber er konnte einfach nicht einschlafen, er war einfach viel zu wach. Seine Mutter würde wütend sein, wenn sie es wüsste. Am besten er blieb einfach hier und spielte noch ein wenig, oder versuchte Muster in der Decke zu erkennen. Aber soweit dachte der kleine gar nicht. Ein Zappelphilip wie der schwarzhaarige Junge nunmal war konnte er sich nicht damit begnügen und stand nach ein paar Minuten auf. Klammheimlich und darauf bedacht das ihn niemand hörte schlich er sich aus dem Zimmer was er sich mit seiner Zwillingsschwester teilte. Er schlich sich zur Wohnzimmertür. Vorsichtig öffnete er sie und lugte hinein. Gebannt starrte er auf den Bildschirm des Fernsehers und als nächstes erschrocken in das Gesicht seiner Großmutter. So schnell er konnte flitzte er zurück ins Zimmer und hörte sie noch zetern, dass sie ihm schon noch Manieren beibringen werde und das der Film nichts für kleine Jungs sei. Er pfiff drauf, das was er gesehen hatte genügte ihm. Von nun, dass wusste er würde er mehr davon sehen wollen. Er merkte, dass er unbesingt zurück wollte, einen neuen Versuch starten ein weiteres Bild vom Film erhaschen. Als er jedoch auf den Flur hinaus sah, erblickte er seine Mutter und entschloss sich doch lieber ins Bett zu gehen. Gegen ihre Autorität kam er noch nicht an.
 

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II Papa
 

Er war gerade Mal fünf, als es passierte, seines Alters wegen verstand er es nicht ganz. Aber was er verstand setzte sich tief in seinem Unterbewusstsein fest.

Wegen des lauten Streitens seiner Eltern war er aufgewacht, und zur Tür geschlichen um zu beobachten. Schon wieder stritten sie, er verstand nicht warum, aber er mochte es auch so nicht. Er warf einen Blick über die Schulter zu seiner Schwester, die an diesem Abend friedlich schlief. Irgendwie beruhigte es ihn, wenn sie einen Streit mitbekam begann sie immer zu weinen. Gebannt blickte er wieder zu seinen Eltern. Sie sollen endlich aufhörn, dachte er. Sie wurden nicht leiser, im Gegenteil, sie wurden immer lauter. So laut, dass er Angst hatte sie könnten Diana wecken, aber diese wachte nicht auf. Er war schließlich so eingenommen von der Szenerie, dass er sich nicht mehr vom Fleck rühren konnte. Das ganze machte ihn wütend und traurig zugleich. "Ich gehe!", die Worte seines Vaters fuhren ihm durch Mark und Bein. "Du kannst mich nicht mit zwei kleinen Kinder zurücklassen!", brüllte seine verzweifelte Mutter, aber alles was der kleine Junge nur noch hörte waren die sich entfernenden Schritte seines Vaters und schließlich wie die Tür donnernd ins Schloss fiel. Wie in Trance schloss er die Tür und legte sich wieder ins Bett. Dort rollte er sich zu einer Kugel zusammen und merkte das ihm Tränen über die Wangen kullerten. "Papa...", schluchzte er leise und immer erstickter, bis er schließlich eingeschlafen war.
 

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III Schwarz/Weiß Streifen
 

Gebannt schaute er auf den Bildschirm. Es war schon spät in der Nacht und eigentlich durfte er nicht mehr wach sein. Aber es lief Drakula. Viel wusste er nicht über den Film, aber das er von einem Vampir handelte war ihm genug Wissen. Sonderlich oft war gar nichts zu hören, aber die Spannung, die diese Stille erzeugte jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Bald würde der Film zuende sein und dann musste er sich klammheimlich wieder ins Bett schleichen. Er würde sich an Drakulas Stimme erinnern und von ihm Träumen. Von ihm und unzähligen anderen Vampiren und er selbst würde auch einer Sein. "Und nun gehe ich", klang es aus dem Fernseher.
 

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IV Vollmond
 

Das Fenster war angeklappt, so das ein seichter Windhauch ins Zimmer kam. Auf den Zehenspitzen stand er vor dem Fenster und schaute hinaus in die rabenschwarze Nacht. Es war eine der seltenen sternenklaren Nächte die man ab und zu in der Stadt erleben konnte, aber sein Interesse galt nicht den Sternen. Auch wenn ihr funkeln ebenfalls eine eigenartige Faszination auf ihn ausübte. Sein Blick war auf den runden Mond gerichtet, den man Heute in all seiner Pracht sehen konnte. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung. Er war ein Nachtmensch. Es war das erste Mal das er dieses Wort im Zusammenhang mit sich selbst gebrauchte.

Die Nacht III --- Rod

Achso was ich noch unbedingt sagen wollte, kann sein das diese Mini-Geschichten hier, nochmal zuwachs bekommen. Betrifft jetzt aber nicht nur die über Rod. Viel Spaß beim lesen ^0^

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I Die Gitarre
 

Langsam schlich eine kleine Gestalt den Flur entlang und die Treppe hinunter. Er wusste genau wohin er wollte und war darauf bedacht niemanden beim Schlafen zu stören. Bald war er an seinem Ziel angelangt. Es war ein Schrank, er war verschlossen und an den Schlüssel kam er noch nicht ran. Zaghaft streckte er eine Hand aus und strich über Tür hinter der sich die Gitarre befand und auf der er so gerne Spielen würde sich aber noch nicht traute.
 

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II Erinnerungen
 

Um ihn herum war es laut und dunkel, zumindest sah er nicht besonders viel. Er wusste nicht wo er war, aber er war ruhig und wusste das seine Mutter bei ihm war. Das Wissen genügte ihm...

Schweigend starrte Rod an die Decke seine Zimmers. Es war Dunkel draußen. Der fünfjährige verstand nicht, was er da geträumt hatte. Aber er verstand auf seine eigene Art, dass es ihm wirklich passiert war.
 

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III Allein
 

Er saß in seinem Bett, die Arme um die Beine geschlungen und starrte trübe vor sich hin. Im Zimmer gegenüber schliefen seine Eltern, im Zimmer rechts von ihm seine Schwester. Er wusste, dass er nur aufstehen brauchte und zu einem von ihnen zu gehen um die gewünschte Wärme zu erlangen. Er tat es nicht. Auf eine Art und Weise die er nicht einordnen konnte fühlte er sich einsam und verlassen. Stumm liefen ihm die Tränen über die Wangen und er vergrub das Gesicht in den Knien.

...liebe

"Macht eine Bankkaufmannslehre, werdet Drogenabhängig, aber singt nicht dieses Lied!!!" - Bela

Okay, ich singe es nicht, ich schreibe auch nicht den Text hier auf, ich erzähle bloß wie es entstanden is in Meiner-Üblichen-Jan-Vetter-Logik-Eben. Ich mein wegen diesem Lied haben so viele Aufgeschrien: Mein Gott! Um Himmelswillen! und es erfolgten soo~ viele Mahungen, Anzeigen, Strafzettel, sie sind sogar vor Gericht gelandet oO

Mal ehrlich, wer fragt sich da nicht was in Farins 15-Jährigen Kopf vorging dabei? Ich auf jeden Fall. Hier meine Version dazu...

Ou ich hab echt n bisschen bammel, das die hier nich freigeschaltet wird ûu

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Ich schnappte meine Tasche und huschte aus dem Raum. Nicht das ich sonderlich interessier war schnell zum anderen Unterricht zu kommen, aber es war so das mir nichts daran gelegen war mit meinem Geschichtslehrer zu reden. Er fand irgendwie jede Stunde etwas neues, was ich angeblich ausgefressen hatte. Mal davon abgesehen, dass er für uns Schüler nichts weiter als ein paranoider- CIA-Agent in Rente war. Ich musste hinüber zum anderen Gebäude und hatte insgesammt fünf Minuten dafür Zeit. Da es sich allerdings um zwei Stunden Mathe handelte die auf mich warteten, hatte ich fünfzig Minuten. Eine Stunde war ertragbar, zwei Stunden waren Mord. Außerdem verstand ich ja nichts, also war meine Abwesenheit genaugenommen sogar nützlicher als meine Anwesenheit, entschied ich und bog in einen Korridor. Hier und da standen ein paar Oberstufenschüler die sich unterhielten, die glücklichen hatten eine Freistunde. Ab und zu schnappte ich ein paar Gesprächsfetzen auf. Der Weg den ich jetzt eingeschlagen hatte führte auch zum anderen Gebäude, aber wenn man es richtig anstellte, dauerte dieser plus minus nen Keks fünfzig Minuten.
 

Wieso genau konnte ich nicht sagen, aber eines der Wörte hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Flachlegen. Ein komisches Wort fand ich und grinste, komisch aber irgendwie geil. So spielte ich in Gedanken mit meiner neuen Wortschatzerweiterung rum (deklinieren, konjugieren, Buchstaben vertauschen... all der kram). Es machte irgendwie Spaß.

Ich wusste zwar, das es "bloß" ein anderes Wort für Sex haben war, aber da ich in dieser Beziehung noch zugegeben ziemlich Grün hinter den Ohren war: Ja, ich fand das Wort komisch. Komisch aber wie gesagt geil.
 

Schließlich öffnete ich die Tür hinter der sich mein persöhnliches Schul-Grauen befand. "Moin", ein grinsen huschte über mein Gesicht. Während die Lehrern mir einen Eintrag ins Klassenbuch machte ging ich zu meinem Platz und setzte mich hin, grinste auf dem Weg dorthin hie und da jemandem zu. Die ersten zwei Sekunden die ich saß und auf das Tafelbild starrte hatte ich tatsächlich den Willen mich zu konzentrieren und es verstehen zu wollen. Dann jedoch fand ich mein neuerlerntes Wort viiiiiiieeeeeeel spannender. Ich schlug meinen Block auf und fing an zu schreiben, der Stift flog nur so übers Papier. Jetzt musste man allerdings einmal davon absehen, dass ich immer wieder zwischendurch korregierte indem ich hier und da etwas durchstrich, hinzufügte oder neu schrieb. Ich wollte es, flachlegen, das Wort, deklinieren, mit einem Song, so schwer konnte das ja nicht sein. Allerdings musste es auch ein "bisschen" provokant sein, soviel stand fest. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich nicht meinen Spaß am schreibend dieses Textes und am provozieren hatte. Ehrlich gesagt, dachte ich nicht weiter als bis zu dem Punkt, das es Provokant sein sollte. Wie der Fuchsschwanz dieser Sache aussehen würde wusste ich nicht, eigentlich dachte ich noch nicht einmal, das es einen Fuchsschwanz nach sich ziehen würde. Immerhin war es ja nur ein Lied und nichts weiter. Kurz: Ich dachte mir eigentlich nichts beim schreiben. (Mal davon abgesehen, dass ich dieses unstillbare Verlangen hatte, flachlegen hier jetzt sofort und gleich zu deklinieren und das ich Prokatib sein wollte.)
 

Der klang meines Namens holte mich in die Realität. "Jan Vetter!", ich blickte hoch und grinste meine Lehrerin an "Jan was machen sie da? Das sieht mir nicht Mathe aus."
 

"Nur die deklination von flachlegen Fr. Bolte", sagte ich scheinheilig grinsend.
 

"Ich denke ich muss sie nicht erinnern, dass das hier kein Deutschunterricht ist oder?"
 

"Nja... wie mans nimmt, heute schon, ich mein Gestern wars ja Schlafstunde..."

Tranquility

Ein kalter Herbstmorgen, nicht viel los, Rod und ein Anruf = Diese KG

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Das Fenster war sperangelweit geöffnet. Der Wind wehte mir um den Oberkörper und ums Gesicht. Mein T-Shirt schützte mich an diesem kalten Herbstmorgen nicht vor ihm und so zitterte ich leicht, auch wenn ich die Kälte kaum wahrnahm. Ich wusste nicht wie lange ich schon hier stand und das Haus gegenüber und den Dächerhorizont betrachtete. So früh am Morgen war es eine schöne Szenerie. Den blaugraue Himmel trübten ein paar Wolken, vielleicht würde es Regen. Ein Windstoß zerzauste mir die Haare und ich musste vor Schreck die Augen schließen, so sehr hatte ich mich in diesem Anblick verloren. Dabei hatte ich eigentlich nichts üblich für Landschaften auf denen nichts passierte. Von irgendwo hörte man eine Krähe. Na ja fast nichts. Es war auch nicht der Ausblick, der mich so dermaßen faszinierte, mehr war es die Stimmung die er ausstrahlte. Eine ungemeine Ruhe, die einen vollkommen ausfüllte und alles andere verblassen ließ.
 

Das klingeln meines Handys ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Langsam entfernte ich mich vom Fenster und widmete meine Aufmerksamkeit dem Anrufer. Ich nahm ab und hörte am anderen Ende einer mir wohl vertraute Stimme. "Ach hallo du bists, hätt ich jetzt gar nicht so erwartet, ich dachte du bist im Urlaub?" Er war im Urlaub, er wollte sich einfach nur Mal erkundigen. Für kurze Zeit huschte ein lächeln über mein Gesicht, ich ging wieder zum Fenster um es zu schließen. Mit einem Mal war mir bewusst geworden wie kalt es schon in der Küche geworden war und das ich fröstelte. "Hmm wies mir geht?", wiederholte ich versonnen seine Frage und schloss langsam das Fenster. Mein Blick fiel hinab auf die Straße. Ein Einsamer Windstoß jagte Blätter umher. Ansonsten herschte gähnende leere. "Mir gehts gut", sagte ich schließlich und verließ die Küche um in einen wärmeren Raum zu gelangen. "Aber ich glaub die Straße hat Einsamkeitsgefühle."

Ein Kranker

Warum muss eigentlich immer Bela so krank sein, dass er fast umkippt? Wo bleibt da Farin??? Vertauschen wir doch mal einfach die Rollen...

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Ich saß mit dem Rücken an sein Bett gelehnt. Er lag auf den Bauch, den Kopf auf, seine Armen hatte er links und rechts halb eingeknickt davon liegen. Die Augen hatte er geschlossen, er atmete flach und gleichmäßig. Mit einem Finger zog ich das Muster der Dielenbretter nach. "Du solltest nicht hier sein, du steckst dich noch an...", flüsterte er mit leicht rasselnder Stimme.
 

Ich schwieg und senkte den Kopf ein wenig. Es herschte wieder Stille. In all der Zeit die wir uns bis jetzt kannten hatte ich ihn noch nie so krank gesehen. Es gab kaum etwas zu essen, das er nicht direkt wieder auskotzte. Das Fieber verlieh seinem sonst bleichem Gesicht an den Wangen röte und die Kopfschmerzen sorgten auch nicht gerade dafür, dass es ihm besser ging.
 

Ich fragte mich ob es ihm wohl auch so ging, wenn ich mir unachtsam irgendetwas reingepfiffen oder unmengen von Alkohol getrunken hatte. Um ehrlich mit mir selbst zu sein, versetzte mir schon der bloße Gedanke daran das er solche oder ähnliche Situationen fast täglich druchmachen musste einen Schrecken. Schnell versuchte ich den Gedanken daran wieder zu verdrängen, aber er bohrte sich in meinem Verstand fest und wollte mich nicht loslassen. Es fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen.
 

Das rascheln seiner Bettdecke holte mich zurück aus meinen Gedanken. Er versuchte sich auf seine Arme zu stützen, zumindest den Kopf über die Bettkante zu bekommen. Ich fragte mich was er eigentlich auskotzen wollte, immerhin hatte er kaum was gegessen. Bei dem Versuch nicht hinzuhören starrte ich mit ausdrückloser Miene aus dem Fenster und fragte mich wen ich beauftragen könnte einen Arzt herzuschaffen. Seit zwei Tagen ging das nun schon so, ihn zum Arzt zu kriegen war ein unmögliches unterfangen, ich konnte ihn schließlich nicht tragen, aber ihn alleinlassen konnte und wollte ich auch nicht.
 

Als es wieder still war wandt ich den Kopf zu ihm. Ich stand auf und ging mit dem Eimer zum Auspülen ins Bad. Ich betrat das Zimmer nach einiger Zeit wieder und stellte den Eimer ab. Ich hockte mich hin und strich ihm durch die wirren blonden Haare. Die Augen halb geöffnet blickte er mich an, sein Blick hatte etwas glasiges an sich. "Kann ich irgendwas tun?", fragte ich leise. Schwach schüttelter er den Kopf und vergrub sein Gesich im Kissen.
 

Ich fühlte mich ohnmächtig und hilflos.

Ein ganz normaler Morgen...

Das hab ich beim durchstöbern meines KG-Ordners gefunden, liegt schon ne ganze Weile dort rum. Da dacht ich ich veröffentliche es mal ^~^

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Ich kräuselte die Nase, irgendwas hatte mich geweckt... "mmmmrh". Ich blinzelte durch Decke und Kissen in mein Zimmer. Es war halbwegs ordentlich, man konnte von A nach B gehen und ich wusste was sich wo befand, was schonmal ein großer Unterschied zwischen meinem und Belas Zimmer. Seines war kaum noch zu begehen.
 

Ich schloss die Augen wieder und versuchte die Lippen verziehend so zu tun als wäre ich gar nicht erst aufgewacht. Vielleicht reagierte mein Körper ja drauf. Nein, es half nichts ich war wach und es musste DRINGEND das Fenster auf. Wiederwillig stand ich dann schließlich auf und tapste zum Fenster, was ich auch sogleich öffnete. Ein Schwall kalter Luft schlug mir entgegen. Der April sollte verboten gehören. Der Winter ebenso. Warum zum Teufel musste es nur so arschkalt sein heute?

Fröstelnd ging ich zurück zu meinem Bett und warf mir meine Decke über die Schultern. Irgendwie war es wohl doch nicht so gut mitten in einem kalten, regnerischen, stürmischen, winterlichen April mit Boxershorts und T-Shirt zu schlafen.
 

Mein Blick viel auf die Uhr, es war elf Uhr, na toll Bela war bestimmt grad erst am Wachwerden und ich hatte noch nicht mal eine Tasse dieses eckligen Gesöffs getrunken was unsere Kaffemaschiene in letzter Zeit ausspuckte. Nicht das ich Kaffee mochte, aber ein Schuss Koffein zur Milch wirkte wunder. Dooferweise schmeckte die Milch, dann leider auch nach diesem ekligen Gesöff. Wie bekam er das eigentlich hinunter?
 

Mit halb offenen Augen stolperte ich in die Küche und warf das Monster an. "Vielleicht sollt ich das Ding anzünden...", brummte ich während ich Kaffee machte. Nach schier endlosem Warten hatte ich endlich meine erste Tasse "Kaffee".

Nach einer zweiten Tasse schlurfte ich, immernoch mit der Decke über den Schultern, ins Bad. Es war kalt. Die fliesen brannten vor kälte unter meinen Füßen. Neue Anschaffungen demnächst: Puschen, Entkalker für die Kaffeemaschiene, noch besser wär ne neue aber das könn wir uns nich leisten, Schlafanzüge und einen Badezimmerteppich.
 

Ich ließ die Decke auf den Boden gleiten und fing gleich an zu zittern. Es war schweinekalt. Ich zog mich aus und stand kaum zwei Sekunden später unter dem lang ersehnten warmen Wasser. Ich seufzte es war schön endlich mal in ruhe duschen zu können...
 

Das Wasser prasselte sanft auf meine Haut, und ich wünschte hier nie wieder weg zu müssen. Aber leider musste ich hier wieder raus, sonst würde das nie etwas werden mit den Einkaufen. Heute war Samstag und wenn ich Bela heute nich zum Einkaufen zerrte dann würden wir bis Montag verhungert sein. Also stellte ich das Wasser ab trocknete mich ab. Wo hatte ich nur meinen Kopf? Meine ganzen sauberen Klamotten lagen noch in meinem Zimmer im Schrank.
 

Seufzend warf ich mir wieder die Decke über die Schultern und ging, ein Handtuch um die Hüfte gebunden zurück in mein Zimmer, welches mich auch gleich wieder mit einem Kälteschwall begrüßte. Wenigstens war die Luft jetzt besser...

Ich schloß das Fenster und wandte mich dann meinem Kleiderschrank zu, das Zeug von gestern konnte ich heute ganz bestimmt nicht nochmal tragen, dafür müffelte es zu sehr. Also wo war ich, achso beim Schrank, ich öffnete die Tür. Alles war irgendwie hingeschmissen und es ließ sich nur wage eine Trennung zwischen Hosen, Unterwäsche&Socken und T-Shirts ausmachen. Da ich nicht großartig entscheiden wollte, machte ich die Augen zu und griff mir einfach das erst beste was ich dann auch gleich anzog. Nur... wo zur Hölle war meine rechte Socke??? Ach egal... ich griff nocheinmal blind in den Schrank und nahm das was ich bekam.

Mein Teddy

Ich weiß ja nich wies euch geht, aber mich erinnert Farin an nen (Teddy)Bären. Das hier is meine etwas eigenartige interpretation des Textes >Mein Teddy<

Viel Spaß beim lesen ^^

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Wir betraten die kleine Wohnung und ließen die Nostalgie auf uns einwirken. Irgendwie war es komisch nach so langer Zeit wieder hier zu sein. Es war kaum ein paar Tage her, als wir erfahren hatten, das das Haus noch stand und es die 28 m² die einmal uns gehört hatten noch gab. Da die Wohnung momentan leer stand hatte der Vermieter uns einen Besuch erlaubt. Unsere Füße trugen uns in unsere ehemaligen Zimmer, wir sprachen nicht. Neugierig streckte ich den Kopf in das kleine Zimmer das einmal meins gewesen war und ich ging hinein. Mein Blick schweifte umher und ich versuchte mich zu erinnern wie es damals ausgesehen hatte. Eine Weile durchschritt ich den kleinen Raum und ging dann zu Jan in sein Zimmer. Dort schaute ich mich eine Weile um, verließ dann jedoch den Raum und schaute mir das "Küchen-Wohnzimmer" und das Bad an. Die Einbaustellen der Lautsprecher konnte man immer noch sehen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht.
 

Ich ging eines Tages in mein Zimmer

Er saß da an der gleichen Stelle wie immer
 

Ich betrat den kleinen Raum der mal mein Zimmer gewesen war wieder. Jan saß an die Wand gelehnt, wo einst eine Matratze gelegen hatte die mir als Bett gedient hatte. Stundenlang hatten wir oft dort oder bei ihm im Zimmer gesessen und irgendwelchen Blödsinn gequatscht und Geschichten gesponnen. Ich lächelte als ich seinen versonnenen Blick sah. Er hatte die Beine angewinkelt und die Ellenbogen lagen auf den Knien, seine Hände berührten sich leicht.
 

Früher waren wir die allerbesten Freunde

Doch das ist vorbei, ich ließ ihn allein
 

Dunkel erinnerte ich mich wie ich oft stockbesoffen nach Hause gekommen war und er genauso dagesessen hatte. Er hatte immer auf mich gewartet, irgendwie niedlich fand ich, wenn ich so im Rückblick darüber nachdachte. Immer hatte er sich Sorgen gemacht und war oft auch in meinem Zimmer eingepennt, so das wir die Nacht oft nebeneinander verbracht hatten. Als wir dann umgezogen waren, hatte es sich geändert, meist war ich dann einfach in sein Zimmer getorkelt und hatte dort oder im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen. Später als wir dann getrennte Wohnungen gehabt hatten war sowas sowieso nicht mehr möglich gewesen.
 

Knopfaugen blicken mich traurig an

Knopfaugen blicken mich traurig an
 

Ich erinnerte mich wie ich einmal relativ besoffen nachts um zwei in die Wohnung kam, da hatten wir schon nicht mehr hier gewohnt sondern mit Claudia zusammen, und einmal aus Neugier einen Blick in mein Zimmer, dessen Tür halb geöffnet war, geworfen hatte. Er hatte auf meinem Bett gesessen, irgendwie hatte er traurig ausgesehen und sein Gesicht in irgendetwas vergraben, das ich wegen der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Beim Anblick seiner traurigen Augen war ich schlagartig stocknüchtern gewesen und hatte mich mit schlechtem Gewissen ins Wohnzimmer auf die Couch verzogen. Dort war ich dann eingeschlafen bei dem Versuch seinen Anblick zu verdrängen. Tatsächlich hatte ich sehr lange geschlafen und es als ich aufwachte vollkommen verdrängt. Nur jetzt da er hier an der Wand saß wie in alten Zeiten und versonnen und auch ein wenig traurig die weiße Wand an der Gegenüberliegenden Seite anblickte fiel es mir wieder ein.
 

Ich liebte dich als Junge - ich vergaß dich als Mann

Ouhohohohohohouh - mein Teddy
 

Es war komisch sich nach so langer Zeit an all diese Dinge zu erinnern. Wenn ich auch nie zugegeben hätte, damals hatte es mich immer nach seine Nähe verlangt. Seine bloße Anwesenheit hätte genügt um einen pechschwarzen Raum ohne Fenster für mich zu erhellen. Ich hatte es nicht verstanden, oder vielleicht auch nicht verstehen wollen, dass meine Zuneigung ihm gegenüber damals am besten mit der Verliebtheit eines Teenagers vergleichbar war. Über die Jahre hatte ich dieses Gefühl immer mehr in die Untiefen meines Unterbewusstseins gesoffen. Die Nostalgie schien das Wasser abzulassen und ließ die Erinnerung daran wieder erwachen.
 

Oh, mein Teddy, kannst du mir verzeihen?

Erwachsen sein heißt Treue verachten
 

Ich hatte mir nie die Frage gestellt ob es ihm vielleicht ähnlich gegangen war. Immer war ich darauf fixiert gewesen ihn nicht zu verlieren, so dass ich einfach den Mund gehalten hatte. Wie ich das jetzt sah hatte ich wohl angefangen mehr zu trinken um dieses unstillbare Verlangen nach seiner Nähe zu beteuben. Ich wollte schließlich etwas haben was ich nicht haben konnte, das führte zu Schmerz und Schmerz wusste ich beteubte man am besten mit Alkohol. Über die Jahre, das merkte ich jetzt, hatte ich alles in ein Kämmerchen in meinem Unterbewusstsein ganz hinten gesperrt und den Vorraum in Alkohol getränkt. Ganz einfach aus Angst zurückgewiesen zu werden.
 

Du bist hier eingestaubt

Ich habe dir die besten Jahre deines Lebens geraubt

Oh, mein Teddy, kannst du mir verzeihen?
 

Nun saß er hier auf dem Fußboden auf dem sich schon ein wenig Staub angesammelt hatte. Licht fiel durch das einzige große Fenster im Raum und man sah die Staubkörner im Sonnenlicht in der Luft tanzen. Ich musterte ihn genau und merkte das sämtliche versonnenheit von seinem Gesicht gewichen war. Seinen Blick hatte er immer noch auf die gegenüberliegenden Wand gerichtet, ich wusste nicht ob er mich wahrnahm, seine Augen funkelten traurig. Ich mochte die eigenartige Färbung seiner Augen, deren Farbe irgendwo zwischen Matschbraun und Moosgrün lag. Immer wenn er sich freute sah man sie aufblitzen und leuchten. Aber nicht so wie jetzt, wenn er sich freute sah es viel schöner aus. Ein Dejá vú Gefühl schlich sich meinen Rücken hinauf und ich merkte das er genau so schaute wie damals als ich aus Neugier einen Blick in mein Zimmer geworfen hatte.
 

Mein schlechtes Gewissen meldete sich, und erzählte mir ich sei daran schuld. Damals war ich zu fixiert auf mein eigenes Leid gewesen, was mir auch schon ein schlechtes Gewissen erzeugt hatte. Aber den Gedanken, dass ich auch noch an seinem Leid schuld war hatte ich generell vermieden. Mein Blick fiel herab auf die Dielenbretter und da ich schon am Türrahmen lehnte sackte ich ein wenig in mir zusammen und ließ die Schultern hängen.
 

Erwachsen sein heißt Treue verachten

Du gabst mir alles, ich gab dich den Spinnen, ohohoh

Oh mein Teddy, kannst du mir verzeihen?
 

Ich hatte, wenn ich mit mir selbst ehrlich war nicht gemerkt wie viel Zuneigung er mir entgegengebracht hatte. Für meinen Teil hatte ich versucht reserviert zu sein soweit ich es hinbekommen hatte. Die Furcht verlassen zu werden und allein zu sein saß zu tief als das ich darüber hinweg sehen konnte. Ich war gekonnt darüber hinweg gegangen was mit ihm war. Meine Angst hatte mich blind gemacht.
 

Knopfaugen schauen mich traurig an...
 

Langsam hob ich den Blick und blickte in seine traurigen Augen die zu mir herüber schauten. Ein Blick sagt mehr als tausend Worte wäre wohl hier die passende Beschreibung. Er presste die Lippen zusammen drehte den Kopf weg.
 

Oh, mein Teddy, kannst du mir verzeihen?

Ohohoh oh mein Teddy kannst du mir verzeihen?
 

Ich ging langsamen Schrittes auf ihn zu und hockte mich vor ihm hin. Behutsam strich ich ihm durch die blonden Haare und er lehnte seinen Kopf gegen meine Hand. Ich krabbelte eine Stück weit vorwärts und wollte seine Hände aus dem Weg schaffen, als ich seine in meine nahm verhakte er seine Finger mit meinen. "Jan..." flüsterte ich und lehnte meine Stirn an seine. "Kannst du mir verzeihen?", fragte ich leise und senkte den Blick, bevor ich meine Augen gänzlich schloss und ihn küsste.

Wie am Nordpol...

Fuck ey, ich hab echt nur Sahnies bescheuerte Metapher das er sich wie am Nordpol fühlte, als er mit den Ärzte auf Tour war um überhaupt was vergleichbares zu haben für Farins Gefühle Oo Gomenasei >_< aber das beschreibt das ganze einfach am besten *biiiig drop*

Auf jedenfall viel Spaß beim lesen! Aso und der Song - wollt ich ja so unbedingt drinne ham xD - is Liar von den Sex Pistols *~* (Bis auf das erste Wort in Belas letztem Satz in der Erinnerung, gehört der Teil nicht mehr zum Song.)

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Ich hatte die Lippen fest zusammengepresst um nicht mit den Zähnen zu klappern. Im ganzen Raum, und der war nicht besonders groß, war es trotz funktionierender Heizung unheimlich kalt. Der Regen prasselte unaufhörlich gegen das Fenster. Mit dem ganzen Regen in England hatte ich mich zwar irgendwie arrangiert, jedoch wirkte er auf mich heute ungewohnt kalt. So kalt wie es anfühlte, wenn das unbestimmte Gefühl da war das einem irgendetwas fehlte. Genauer konnte ich es nicht beschreiben. Irgendwie fühlte ich mich leer. Schweigend blickte ich eine Weile zum Fenster hinaus auf die verregneten Londoner Straßen mit ihrem dunkelgrauen Himmel. Trotzdem die Heizung an war fröstelte ich. Ich lehnte mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und rieb mir die bleichen und eiskalten Hände zum wärmen aneinander. Es half nichts also zog ich die Ärmel meines Pullies über die weißen Knöcheln meiner Hände. Ich zitterte leicht. Es war nicht so das ich mich krank fühlte. Ich fühlte mich kalt. Wie am Nordpol, schoss es mir durch den Kopf. Ich grummelte ein wenig, da es mir nicht gefallen wollte das Sahnie mich bis hier her mit seiner doofen Nordpollogik verfolgte, allerdings war es wiederum die einzige treffende Beschreibung die ich hatte. Ich fühlte mich wie am Nordpol. Kalt, einsam und verlassen. Ich stand auf um ein wenig im Raum auf und ab zu gehen. Vielleicht würde mir ja davon wärmer. Nein, es blieb dabei, mir war einfach kalt. Die Oberarme hatte ich wärmesuchend um den Oberkörper geschlungen, zitternd durchschritt ich den Raum. Schließlich, weil es nichts half und mir die kälte alle Sinne betäubte, setzte ich mich mit dem Rücken an die Heizung. Dort kauerte ich mich bibbernd zusammen. Ich spürte das sie an war und das sie wärme ausstrahlte, aber diese schien mich nicht zu erreichen. Mein Blickfeld wurde unscharf und ich schloss die Augen...
 

...erschöpft sanken wir im Flur an der jeweils an der gegenüberliegenden Wand hinab. Mit dem Rücken zur Wand und den Beinen angewinkelt versuchten wir uns vom Lachkrampf zu erholen. Er packte ausgepowert sein Kissen und warf es mit ebenso viel nichtvorhandener Kraft gegen meine Knie. "Ich dachte wir ham Waffenstillstand?", fragte ich und hob eine Augenbraue, aber er lachte bloß. So wie er mit gutem Beispiel vorangegangen war traf ihn auch mein Kissen kraftlos an der Schulter und landete auf dem Boden. Wir grinsten uns an, gleichzeitig damit beschäftigt unsere Atmung zu normalisieren. Solche Rangeleien gehörten schon fast zum Alltag.
 

Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte an die Decke. Nach einer Weile fragte ich nachdenklich, nachdem sich meine Atmung wieder normalisiert hatte, "meinst du du kommst auch ohne mich klar?"
 

"Wie meinst du das?", erwiederte er und ich konnte seinen forschenden Blick auf mir spüren.
 

"N Kumpel aus England hat angerufen..."
 

"Und?"
 

"Er hat mir nen Job angeboten..."
 

"Willst du denn?"
 

"Na ja, zumindest wär Geld dann mal nicht mein Problem außerdem, außerdem klingt das gar nicht so schlecht was er mir das Erzählt hat..."
 

Er ließ ein Schnauben hören. "Pff... und zu deutsch soll das heißen Musik is kein lukratives Geschäft?"
 

"Weiß nich...", murmelte ich mit nun gesenktem Kopf.
 

"Oh doch du weißt, ich hab das Telefonat mitbekommen!" Als ich den Kopf hob sah ich seine Augen wütend und Enttäuscht aufblitzen. "Was wird aus den Ärzten, wenn du weg bist?! Hast du schon vergessen, dass das mal unser großer Wunsch war? Ich seh doch jeden Tag wie viel Spaß du am Gitarrespiele hast!", keifte er mich aufgebracht an. "Wieso willst du das alles aufgeben?"
 

"... ich kanns doch wenigstens versuchen", sagte ich nun fast kleinlaut und versuchte seinem Blick auszuweichen.
 

Er schwieg und da ich den Blick gesenkt hielt sah ich nicht ob aus Wut oder, weil er nicht wusste was er sagen sollte.
 

"Gib mir drei Monate", fuhr ich und wieder sicherer fort. "Wenns doof is komm ich wieder."
 

Es dauerte eine Weile bis er antwortete. Er war auf mich zugekrabelt und schaute von untern herauf in mein Gesicht. "Versprichst dus mir?"
 

Ich lächelte und stand auf, wobei ich ihn an den Händen packte und mit auf die Beine zog. "Heiliges Indianer Eherewort", antwortete ich ohne seine Hände loszulassen. Als Antwort huschte ein lächeln über sein Gesicht. Kurz schweifte sein Blick zur Seite, dann sah er mich wieder an und grinste.
 

Noch am selben Abend rief ich in London an und teilte den neuesten stand der Dinge mit. Bela saß im Flur und lauschte. Da ich wusste das er nicht bemerkt werden wollte, tat ich ihm den Gefallen und tat so als würde ich ihn nicht bemerken. Wir hatten eine Woche, dann würde ich nach London gehen. Eine Woche die viel zu schnell vorbei ging.
 

Wir standen auf dem Bahnsteig. Keiner sagte etwas, wir beide standen bedrückt nebeneinander. Während mein Blick ein Plakat fixierte zeigte er ungemeines interesse am Boden. Eine Gefühlte Ewigkeit verging, bis der Zug einfuhr. Das Geräusch des bremsenden Zuges holte uns zurück in die Realität. "Tja... ich schätze mal du musst jetz...", seine Stimme erstarb und ich nickte. Er hob den Kopf und lächelte "viel Spaß."
 

"Wünsch ich dir auch..."
 

Er nickte nur und wandt den Kopf ab. Wir wussten beide das dies hier vielleicht ein Abschied für immer war. Nachdem wir eine Weile so schweigend da gestanden hatten, schulterte ich meine Tasche und wandt mich um, um in den Zug zu steigen. Ich hatte gerade mal zwei Schritte getan, da merkte ich wie mir jemand von hinten um den Hals fiel. "Versprich mir eins... egal ob du zurückkommst oder nicht, versprich es mir einfach", flüsterte er.
 

"Okay ist versprochen", erwiederte ich leise mit gesenktem Kopf.
 

"Vergiss mich nicht...", seine Stimme war nicht mehr als ein ersticktes Flüstern. Ich stieg in den Zug und hörte nur noch leise hinter mir wie er leise anfing zu singen. "Now I wanna know know know know..."

Als ich im Abteil saß und das Fenster öffnete, meinte ich seine Stimme in der Menge immer noch auszumachen. Meine Finger begannen im Rythmus mitzutippen und leise fing ich an mitzusingen."I know where you go, everybody you know, I know everything that you do or say." Ich lehnte den Kopf zurück und blickte hinaus aus dem Fenster. Er stand da und sang mit. "So when you tell lies", seine grünen Augen fixierten mich. "I'll always be in your way... I'm nobody's fool and I know it all, 'cos I know what I know."

Der Zug setzte sich in Bewegeung und ich sah ihn, den Blick auf mich gerichtet nebenher laufen und den Text murmeln. "You're in suspension, you're a liar, you're a lair lie lie lie lie lie lie lie ..." Der Bahnsteig war zuende aber was er brüllte hallte mir bis zu meiner Ankunft in London in den Ohren. "Lie, keep on lying, telling 'em it's nothing to you!"
 

Ich schlug die Augen auf, mir war immer noch kalt. Aber jetzt wusste ich wenigstens was ich zu tun hatte. Ich stand auf und ging schnurstracks zum Büro meines Chefs, ohne anzuklopfen betrat ich es. "Ich kündige", sagte ich und fixierte ihn bei diesen Worten mit den Augen, dannach machte ich auf dem Absatz kehrt, ich schnappte mir meine Jacke und verließ das Gebäude. Suchend schaute ich mich um, fand allerdings erst zwei Straßen weiter die gesuchte Telefonzelle. Da es sich bei meiner Jacke nur um eine Jeansjacke handelte, war ich bis auf die Knochen durchnässt als ich sie betrat. In meinen klitschnassen Hosentaschen fand ich Geld und warf die Münzen in den Schlitz. Meine Finger flogen über die Zahlen, die Nummer hatte ich nicht vergessen, wie sollte ich denn? Es klingelte und ich trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. "Hallo?", fragte er am anderen Ende und ein Wärmeschwall durchfuhr mich beim Klang seiner Stimme. Eigentlich hatte ich etwas sagen wollen, aber meine Stimme versagte und so legte ich nach ein paar weiteren Sekunden auf.
 

Da sich mein ehemaliger Job eigentlich schon am ersten Tag als langweilig erwiesen hatte, hatte ich schon vor zwei Wochen angefangen Geld für ein Rückfahrticket zusammenzukratzen. Nach einem kurzen Abstecher in die Wohnung meines Kumpels der mich bei sich wohnen, bei dem ich nur meinen Kram packte und die üblichen Abschiedsformalitätetn hinter mich brachte, machte ich mich auf dem Weg zum Hafen.
 

Schließlich stand ich klitsch nass am Ticketschalter, die Blicke die ich von den Leuten um mich zugeworfen bekam ignorierte ich. Notdürftig trocknete ich meine Hände an meiner Hose und bezahlte das Ticket. Ich blickte drauf und schaute mich suchend um. Bald schon stand ich auf dem Deck einer Fähre. Wie viele Tage ich auf diesem Schiff verbrachte wusste ich nicht, nur das es mir wie eine Ewigkeit vorkam. Als es endlich in Hamburg anlegte wäre ich am liebsten von Bord gesprungen und zum Ufer geschwommen so unerträglich fand ich die Warterei. Ohne großes Nachdenken stolperte ich los in Richtung nächste Hauptstraße. Auf dem Weg dorthin "borgte" ich mir eine Pappe und einen Marker. Mit einem Schild auf dem stand >nach Berlin!< und meinem Restgeld was für Essen draufging trampte ich in meine Heimtstadt. Als ich eines Morgens mit müden Augen das erste Ortsschild was Berlin ankündigte sah machte mein Herz einen Hüpfer und schlug unheimlich schnell weiter. Der Trucker der mich mitgenomme hatte, beäugte das nur belustigt und schüttelte den Kopf. Auf den restlichen Metern war ich, dann jedoch wirklich zu einem richtigen Zappelphillip mutiert und sprang noch aus dem fahrenden Auto raus als ich wusste wo ich war. Fast wäre ich gestolpert und hingefallen aber dank einer Straßenlaterne an der ich mich festhalten konnte stürzte ich nicht.
 

Die letzte Straße war der schlimmeste Teil des Weges, und als ich endlich die Treppenstufen hinaufging, merkte ich wie die lang vermisste Wärme langsam wieder zurückkehrte. Ich fühlte mich nach langer Zeit endlich wieder Zuhause und am richtigen Platz. Für mich der sein ganzen Leben bis jetzt nur die Sehnsucht nach der Ferne kannte, war es eine eigenartige Erfahrung. Ich klingelte und mit jedem Schritt den ich sich der Tür nähern hörte machte mein Herz einen Sprung. Er öffnete die Tür und starrte mich ungläubig und überrascht zugleich an. "Ich bin wieder Zuhause", begrüßte ich ihn grinsend und außeratem.
 

Ich lächelte und nahm ihn in die Arme. Perplex erwiederte er die Umarmung und ich merkte sein Herz gegen den Brustkorb hämmern. "Wo kommst du denn her?", flüsterte er verwirrt und erfreut zugleich.
 

"Vom Nordpol", flüsterte ich und drückte ihn fester an mich.
 

"Wars kalt?", fragt er leise und zog mich in die Wohnung damit die ganze Nachtbarschaft nicht gleich wieder was zu tratschen hatte.
 

Ich nickte, "du warst nicht da..."
 

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Ich hab dich auch vermisst..." Er legte eine Hand auf die Stelle wo er mein Herz vermutete und er lang noch nichtmal falsch. "Fühlt sich aber nicht nach bloß vermissen an."
 

"Kann ich nur zurückgeben", sagte ich und tat es ihm gleich.
 

"Rot steht dir gut", flüsterte er und zog meinen Kopf am T-Shirtkragen zu sich herunter. Wir küssten uns. Hätte man einen von uns gebeten das ganze in zehn Worten zusammenzufassen hätten wir lediglich drei gebraucht. "Ich liebe ihn."

Kleber

Farin hat Besuch der im wahrsten Sinne des Wortes an ihm klebt. Der Song heißt Unspektakulär und is von den Prinzen :) hier zum anhören: http://www.youtube.com/watch?v=ZTT6G2h6Gcw Link funzt nich mehr x.x

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Das durfte doch nun wirklich nicht wahr sein! War es aber... leider. Ich seufzte und schloss die Augen, als ob er dadurch verschwände. Tat er leider nicht. Ich öffnete die Augen wieder und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. "Andreas bitte!", ich nannte ihn mit Absicht bei seinem richtigen Namen.
 

"Waff ffenn?", fragte er mit dem Mund voller Käsebällchen und versuchte unschuldig zu grinsen.
 

"Es reicht schon das deine Hand in meinem Gesicht klebt", brummte ich.
 

Er rollte mit den Augen und kaute sich durch den Berg Käsebällchen in seinem Mund. "Du bist n Spielverderber."
 

Ich seufzte erneut. "Achso ich soll mich also darüber freun, dass wir jetz zusammenkleben oder wie??"
 

Oheoeoh....Oheoeoh....Oheoeoh....Oheoeoh....
 

"Ach komm gegen Bela bin ich doch nix", lachte er und tätschelte mit den Kopf. Gegen Bela? Eigentlich hatte er recht, nur musste ich dummerweise mit den Ärzten zu einem Interview und da konnte ich nicht einfach mit ihm an der Backe auftauchen.
 

"Heißt nicht das du dich nich weniger bescheuert verhälst."
 

"Mir is langweilig, lass uns Fußball gucken bis der Typ mit dem Gegenmittel kommt."
 

"Vergiss es Fußball wird auf einem Planeten gespielt den ich NICHT betreten werde."
 

"Du musste ihn ja auch nicht betreten, nur ansehen, ach bitte die Engländer spieln, biiiiiitteee~", bettelte er.
 

"Da kannst du soviel betteln wie du willst, aber davon kauf ich mir auch keinen Fernseher nur damit zu England spielen sehen kannst", sagte ich bestimmt. Warum sollte ich denn für ihn Geld ausgeben? Zumal er selbst genug davon hatte.
 

Ich nehme keine Drogen, pisse nicht an jeden Zaun

Ich bin nichtmal Homosexuell
 

"Boah ey, lebst du langweilig!", er klatschte mit der flachen Hand einmal gegen seine Stirn und schaute mich frustriert an. "Was machst du eigentlich den ganzen Tag, wenn du frei hast? Is dir nicht langweilig?"
 

Ich grinste und schüttelte den Kopf, wobei sein Arm hin und her schlackerte. "Ich lese viel, spiel Gitarre, geh mit meinem Hund raus, bin auf Reisen, schreibe Songs."
 

"Aha...", sagte er und griff sich mein Radio um es anzustellen. Schließlich fand er einen Sender der ihm gefiel und er stellte es wieder hin. "Sag mal wie is das eigentlich mit den Gerüchten über dich und Bela?"
 

Auf diese Frage hin musste ich als erstes lachen, was ziemlich zu seiner Verwirrung beitrug. "Da ist nichts dran", sagte ich grinsend. "Die Gerüchte gabs ja schon bevor es die Ärzte gab, die Öffentlichkeit kriegt eben was sie will."
 

"Wirklich? Oh Gott, wenn unsere Fans das damals...", er lachte leicht und ich meinte sowas wie Mitleid auf seinem Gesicht zu sehen. "Okay jetzt bist du dran."
 

"Wie?"
 

"Wir spieln jetz Frage und Antwort", grinste er. Da ich sowieso nichts anderes tun konnte stimmte ich zu.
 

Ich hab noch nie versucht den Schnaps im Supermarkt zu klaun

Ich habe keine Chance bei RTL
 

"Okay... uhm haste schonmal was geklaut?"
 

"Oh hehe... ja tatsächlich, ne Flasche Schnaps ausm Supermarkt um die Ecke", antwortete er schief grinsend. "Na ja deswegen wird mir RTL jetz wohl hoffentlich nich die Bude einrenn, vorrausgesetzt du verpfeifst mich nich an die Bild."
 

"RTL? Wie kommst du jetzt denn auf RTL?"
 

"Die ham mich neulich angerufen wegen ähh.. pff... irgendner Sendung deren Namen ich vergessen hab, ob ich da auftrete."
 

"Und? Machste das?"
 

"Klar!", er grinste "sowas is die beste Werbung die du kriegen kannst, das schaun sich doch so viele an, selbst welche die dich gar nich kennen oder dich sonst nicht ausstehn können. Würdest du sowas machen?"
 

"Nein, zumindest nicht bei RTL", sagte ich zurückgrinsend.
 

Ich bin sehr schwer unspektakulär

Hab kein Problem mit Kokain und Alkohol

Ich bin sehr schwer unspektakulär

Und trotzdem fühle ich mich ziemlich wohl
 

"He Moment mal das warn zwei Fragen, ich bin jetz dran! Also... stimmt es das du wirklich noch nie Drogen genommen hast und noch ne zweite... Alkohol, und genau das selbe."
 

"Genommen hatte ich keine..."
 

"Aber?"
 

"N paar anlässe gabs schon, ein Tape was mir n Kumpel aufgenommen hat von David Byrne und Brian Eno, und was den Alkohol angeht müsstest du eigentlich wissen das ich außer dem einen Schluck zur goldenen Schallplatte nie etwas getrunken hab."
 

"Respekt also ich könnte das ja nicht", er schüttelte den Kopf. "Also auf Alkohol verzichten, nä?"
 

Oheoeoh....Oheoeoh....

Ich kann ziemlich richtig singen, geh nicht ins Big Brother Haus

Ich geh nichtmal regelmäßig ins Bordell
 

"Schon klar", ich grinste. "Hmm... was hälst du von Big Brother?"
 

"Ganz schön bescheuert, obwohl das Hauptthema da ja nie ein anderes is als bei euch auf der Bühne."
 

"Ficken?"
 

"Ja entweder reden oder machen, und unterbrochen wirds von Beziehungsproblemen und Aufgaben die kein normaler Mensch der noch ganz richtig im Kopf is machen würde."
 

Ich zahl pünktlich zuviel Steuern, zieh mich nich fürn Playboy aus

Ich fahr auch nicht besoffen und zu schnell
 

"Wasn das?", fragte er und hob einen Briefumschlag auf.
 

"Postgeheimnis, also nöö irgendwas von der Steuernbehörde."
 

"Du kriegst Post von der Steuernbehöre?"
 

"Du frag mich nich, ich weiß nich was in deren Köpfen vorgeht."
 

"Würd mich auch schwer wundern, wurd dir schonmal der Führerschein abgenommen und wenn ja wieso?"
 

"Ja, ich hab laut Augenzeugenberichten mein Fahrzeug gelenkt...",antwortete ich ihm mit meinem typischen Farin Urlaub sarkasmus. "Zu schnell", fügte ich nach einer Weile dann hinzu. "Musstest du den Lappen schonmal abgeben?"
 

"Ja...bin betrunken gefahren, natürlich auch völlig unberechtigter Weise hat der doof doofe Polizist mir den dann weggenommen", erwiedete er grinsend. "Sachma haste das mit der Liza Lii und dem Mario Barth mitbekommen?"
 

"Wer? was?"
 

"Die Liza hat sich mal fürn Playboy ausgezogen und Mario hat sich über die lustig gemachte, der is Comedian zur Info, und neulich ham die sich bei irgendso ner Veranstaltung getroffen... ich sag alle achtung, die KANN sich verbal Ausdrücken."
 

Ich hob eine Augenbraue und hörte ihm zu. "Sachen gibts, und wie wars?"
 

"Toll!", grinste er. "Irgendwie hat ich ja auch n bisschen Mitleid mit ihm aber ihr Streit war trotzdem grandios."
 

"Dich muss ich nich verstehn oder?", fragte ich skeptisch.
 

Ich bin sehr sehr unspektakulär

Krieg keine Spedengelder wie der Helmut Kohl

Ich bin sehr schwer unspektakulär

Und trotzdem fühle ich mich ziemlich wohl
 

"Nein, dafür gibts ja meine Fans", lachte er. "Ich darf wieder fragen, also gab es das jemals das man euch zu unrecht verboten hat ein Lied zu spielen, also eines das nich auf dem Index stand die veranstalter da aber nich hörn wollten?"
 

"Helmut Kohl und zwar in Bayern glaub ich, ich weiß es nicht mehr ganz genau, auf jedenfall ham wirs trotzdem gespielt aber eben Helmut K. gesungen."
 

"Also echt... Behörden sind was komisches..."
 

"Und langweilig."
 

"Ja und das auch, außerdem klingt das nach nem und."
 

"Und wir warn mal außen vor den Toren der Bundeprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, das sah schon von Außen so langweilig aus, kein Wunder das die soviel Spaß daran hatten uns mit Mahnungen zuzukleistern, dass muss da ja totlangweilig sein..."
 

Oheoeoh....Oheoeoh....

Ich geb nich soviel Gas wie der Sohn von Uschi Glas

Der ist nicht richtig cool doch er tut so
 

Ein plötzliches Klingeln riss uns aus unseren Gedanken. Etwas umständlich standen wir auf und gingen zur Tür. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und schaute durch den Türspion. "An irgendwen erinnert der mich", sagte er und grinste. "Aber ich weiß nich an wen..."
 

"Na vielleicht fällts dir ja gleich ein", entgegnete ich und öffnete die Tür.
 

"Oh ich seh schon wo ihr Problem liegt...", war das erste was der Typ zu uns sagte.
 

"Na danke wir auch", antworteten wir im Kollektiv und ließen ihn in die Wohnung. Im Wohnzimmer setzten wir und wieder brav auf die Couch und der Typ kramte einer Flasche aus seinem Koffer.
 

"Das hier ist ein Lösungsmittel", erklärte er und zog sich Gummihandschuhe an, bevor er begann die Hand von meinem Gesicht zu lösen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die in etwa eine Stunde dauerte hatte ich meine linke Gesichtshälfte wieder für mich und Andreas seine Hand wieder. Wir hatten während der Prozedur stillgehalten und nichts gesagt, da man uns gesagt hatte so würde es schneller gehn. Ich schloss dir Tür und lehnte mich dagegen. "Endlich ruhe..." Der Typ war weg.
 

"Der Sohn von Uschi Glas!", rief er und klatschte in die Hände. "Genau an den hat er mich vom Aussehn her erinnert!"
 

"Ach...?", fragte ich, eine Augenbraue angehoben und schüttelte den Kopf.
 

"Ja, aber im vergleich is der Typ von eben cooler gewesen, obwohl er hat uns ziemlich komisch angeguckt..."
 

Westerwelle, Wowereit sind schwul, na und es tut mir leid

Das ist nicht intressant und das ist gut so
 

"Okay, jetz wo dus sagst hab ich ein Dejá vú..."
 

"Wie was seinen Blick anbelangt?", lachte er und wir gingen zurück ins Wohnzimmer.
 

"Genau", antwortete ich und wir setzten uns wieder auf die Couch.
 

"Weißt du denn wenigstens warum?"
 

"Ja, ich glaub so komisch hat auch der Hotelzimmerservice geguckt als Hagen und ich damals im Zimmer frühstücke wollten", ich musste lachen, das war einfach zu absurd. "Der hat uns da gesehn wie wir aufrecht im Bett saßen in unsern Schlafanzügen und hat so gedacht: 'die sind Schwul', ich glaub der hat auch so komisch geguckt."
 

"Dann lass uns mal hoffen, das er uns nicht erkannt hat und nicht gleich zum nächsten Bildreporter rennt...", er grinste und streckte sich. "Hach das tut gut wieder den Arm für sich zu haben", er seufzte glücklich.
 

Ich bin sehr sehr unspektakulär

Ich klopf an meinen Kopf das klingt nicht hohl

Ich bin sehr schwer unspektakulär

Und trotzdem fühle ich mich ziemlich wohl
 

Er streckte ihn aus und pochte mir einmal gegen den Schädel. "Und dein Gesicht kannste in Zukunft behalten, wenn ich nochmal so an dir Kleben sollte such ich mir ne andere Stelle." Er grinste immer noch.
 

"Ja, du brauchst mein Gesicht ja nich."
 

"Nöö~ berühmt genug bin ich ja", erwiederte er und feixte, dann griff er sich das Radio und suchte sich einen neuen Sender. "Immer diese doofen Nachrichten, ich will doch bloß Musik hörn", beschwerte er sich.
 

"Wart ma, lass den Sender."
 

"Hä?"
 

"Das sind die Prinzen, also kann das kein schlechter Sender sein."
 

"Pff... na gut, was solls", entgegnete er und stellte den Sender richtig ein.
 

"Manchmal lern ich Damen kennen,

Ich will keine Namen nennen

Und die sagen zu mir immer hinterher

Du warst sehr sehr unspäkatkulär

Und trotzdem war es gestern mit dir toll", erklang es aus dem Radio und er lachte.
 

"Okay überzeugt, den lassen wir, kennste denn den Haufen?"
 

"Ja, das sind die die Mal bei uns Backstage wollten und den man dann ne in scheibe geschnittenen Banane gegeben hat."
 

"Die ham bitte was bekommen von euch?"
 

"Nicht von uns, sondern von denen die da am Eingang standen, als wirs rausgekriegt ham, durften sie natürlich zu uns und wir ham uns auch entschuldigt und die andern ham ne Standpauke bekommen."
 

"Ich wollt grad sagen, wie geht ihr denn mit euren Gästen, zumal ihr ja sonst so Gastfreundschaftlich seid", sagte er und sang dann fröhlich ein paar Zeile mit "ja ich bin sehr schwer unspektakulär und deshalb fühle ich mich ziemlich wohl oheoeo oheoeo... ich bin sehr schwer unspektakulär und deshalb fühle ich mich ziemlich wohl..."
 

"Ja das is doch mal ein Wort, du bist wirklich unspektakulär!", ich grinste ihn frech an
 

"Sagt gerade der richtige!", meinte er dazu nur schnippisch. Guckte dann jedoch verwirrt.
 

"Was haste denn?"
 

"Woher kenn ich bloß den Text? Ich kann mich gar nich erinnern das Lied jemals gehört zu haben...", er legte die Stirn in falten.
 

"Also so schwer is der Part den du gesungen hast erstens nicht und zweitens, vielleicht hast du denn ja mal irgendwo im Hintergrund gehört und behalten."
 

"Das zweite muss es sein... glaub ich zumindest..."
 

"Klaaar...", ich grinste und schüttelte den Kopf. "Du bist n komischer Kerl", sagte ich und erntete dafür einen skeptischen Blick von ihm, woarufhin ich erneut grinste.
 

"He wie wärs, ich kleb mich nochmal an dich ran und dann rufen wir den Typen nochmal?"
 

Einige Sekunden schaute ich ihn verwirrt an nickte dann jedoch und meinte halblachend dazu, "klar und um die Zeit zu überbrücken bis der kommt holn wir uns nen Bildreporter her."
 

Er lachte und fügte hinzu "ich seh schon die Schlagzeilen: Frontmusiker Campino (die toten Hosen) und Farin Urlaub (die Ärzte) kleben aneinaner! Feindschaft beendet?!"

Rrrrrrrr..Rachel!

Die Idee zu der Story entstand gestern Nacht um Mitternacht, als ich dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=2Pkw15TS6cU zum X-ten Mal gesehen hab und zum X-ten Mal dachte: Der Kerl sieht Farin aber ähnlich - Rachel hat ihn geklont! omfg! ôo

Sinn nicht mit inbegriffen.

Vielleicht veröffentlich ich ja irgendwann mal die ganze Idee... bis dahin muss das hier genügen.

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Rachel:
 

Manchmal wenn ich hier am Rand einer dieser Hotelswimmingpools sitze mitten in der Nacht, frage ich mich wie viel Jan wohl wirklich über mich weiß. Fast alles habe ich erfunden. Aber das ist immer noch besser als, wenn ich die Wahrheit erzählen würde. Wie würde das denn klingen? Vorallem wer würde es glauben? Sicher kein Mensch wie Jan!
 

Hallo Cheffe, ich bin eine Nixe, komme eigentlich aus Atlantis und hab dich übrigens, so ganz nebenbei auch noch geklont. Okay, Danny is nich hunterprzentig gelungen, aber Musikmachen kann er! Is doch toll oder? Tja das wars dann auch schon, ich wollt nur mal diese ganzen Lügen ins reine bringen, nur das du bescheid weißt. Ach ja und dein Klon heißt übrigens Danny Leslie Humphries und wir haben mal zusammen in einer Band gespielt, Glow hießen wir da übrigens. Ham uns aber 04 aufgelöst...
 

Ich seufze und lege für einen Augenblick in dem ich den Sternenhimmel betrachte, den Kopf in den Nacken. Natürlich würde ich ihm dann auch alles noch genauer erklären, wenn ich ihm denn mal erzählen würde. Ein Farin Urlaub lässt sich mit so etwas allein nicht abspeisen. Er will Begründungen, die würde er ja auch kriegen, wenn ich es ihm denn einmal erzählen würde. Aber der Realist in ihm würde es natürlich nicht glauben, und genau deswegen habe ich es ihm bis jetzt auch noch nicht erzählt. Ein bisschen ein schlechtes gewissen habe ich schon, aber was soll ich machen. Am besten genieße ich einfach weiter die Ruhe der Nacht und schwimme noch ein bisschen. Um diese Uhrzeit ist nur jemand wach, wenn Party ist und heute ist keine Party. Also muss ich mir das keine Sorgen machen beobachtet zu werden und kann für ein paat Stunden ungestört schwimmen. Vielleicht erzähle ich ihm ja irgendwann mal alles in ruhe.
 

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Farin:
 

Wir oft habe ich schon mitten in der Nacht am Fenster gestanden und sie beobachtet.
 

Wer hätte gedacht, dass ich mir eine waschechte Nixe ins Racing Team geholt habe? Und dann auch noch Rachel. Diese Frau ist wirklich immer für Überraschungen gut. Ich frage mich wann sie mir das erzählt. Worauf sie wartet kann ich nicht sagen, nur das ich bis dahin noch jede Nacht am Fenster stehen werde und sie beobachten. Ich werde mich weiterhin jede Nacht davon überzeugen, dass ich das nicht träume und sie wirklich zur Nixe wird sobald sie sich Knietief und tiefer im Wasser befindet. Zu gern wüsste ich was für ein Wesen sie wirklich ist.
 

Was mich davon abhält einfach zu ihr zu gehen und zu fragen weiß ich nicht. Schließlich bin ich sonst auch nicht so zimperlich, wenn ich einer Sache auf den Grund gehen will. Aber ehrlich gesagt, hat es schon etwas reizvolles zur Abwechslung nicht alles zu wissen. Irgendwie macht es spaß Vermutungen aufzustellen was und wer sie wohl in wirklichkeit ist.
 

Vielleicht erzählt sie mir ja irgendwann alles in ruhe.

Neulich im Chemielabor...

Das ganze is schon älter (vom 24.4.) und eigentlich ein 12 Bildchen Comic... hier etwas detailierter in schriftlicher Version. Die Inspiration war eine Frage in einer Chemiearbeit auf die mir nur einfiel was Farin Nessie da als "chemischen Vorgang" verkaufen will xD

Viel Spaß beim lesen!

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"Und nun die Schwefelsäure mit den Universalindikator versetzen...", las Nessie vor. Farin blickte suchend auf die Flaschen und Reagenzgläser vor sich. Er wollte nicht das falsche nehmen, Chemie war noch nie sein Fachgebiet gewesen, und somit suchte er genauestens nach der richtigen Flasche. Hier sollte nichts in die Luft fliegen, auch wenn das Sicher lustig wäre für Augenzeugen, aber für sie beide war es leider bitterer Ernst.
 

In ihre Gedanken versunken beobachtete Nessie ihn und seufzte. Warum gerade sie beide dieses doofe Experiment machen mussten verstand sie nicht. Sie waren doch keine Schulkinder mehr, aber anscheinend schien es Farins Spieltrieb zu wecken. Irgendwie...
 

Da er sich sicher war das richtige Fläschchen gefunden zu haben kippte er die angegebene Menge in den Behälter zu der Schwefelsäure und stellte ihn auf der Arbeitsplatte ab. Sie warteten auf eine Reaktion. Nessie kaute auf ihrem Zeigefinger herum und brachte Farin auf den Gedanken ihr bei nächstliegender Gelegenheit einen Lolli zu spendieren. Die Hände in den Taschen des Kittels betrachtete er den Behälter in dem es leise zischte und blubberte. Allerdings blieb es nicht dabei, und die Geräusche wurden stärker und der Behälter begann auf seinem Fleckchen herumzuhüpfen. Argwöhnisch betrachteten sie dieses Treiben. Sie beide hatten den Verdacht das da etwas ganz und gar nicht stimmte. Ohne es zur wissen dachten sie beide, ich glaube das sollte jetzt nicht passieren...
 

"Was meinst du was da grad passiert?", fragte Nessie und sah Farin überlegend an. Sie hatte sich nie sonderlich für chemische Reaktionen interessiert aber so wie das Zeug zischte und blubberte fand sie es doch mit einem Mal sehr spannend. Ihre Neugier und ihr Interesse waren geweckt. Sie meinte die Frage ernst und ebenso erwartete sie von Farin eine ernste Antwort. Erwartungsvoll blickte sie an.
 

"Na is doch ganz einfach", er hatte einen Zeigefinger gehoben und grinste. "Der Indikator indiziert grad die Schwefelsäure", erklärte er ihr freudig. Im Grunde hatte er allerdings keine Ahnung was da im Behälter passierte, wie gesagt Chemie war noch nie sein Fachgebiet gewesen.
 

Vorsichtig entfernte sich Nessie vom Behälter und sagte während sie eben jenen Argwöhnisch musterte, "also mir sieht das mehr nach exorzieren aus..."
 

Auch wenn er gerne eine Antwort gegeben hätte, Farin kam nicht dazu und auch nicht dazu zu grinsen oder zu lachen, denn der Behälter flog sammt seinem Inhalt in die Luft. Farin wedelte hustend den Rauch vor seinem Gesicht weg. "Wohl eher", er hustete, "explodiert Nessie...", entgegnete er mürrisch. Er, der Tisch und ein Teil der Wand hinter ihm waren schwrz vor Ruß und graue Rauchschwade schwammen in der Luft umher. Allerdings bekam er keine Zeit um sich darüber zu ärgern, denn da er keinen Reaktion auf seinen Satz bekam drehte er den Kopf und schaute sich suchend um. "Nessie?! ... Nessie?!?", fragte er verwundert da er sie nirgends entdecken konnte. Wo sie hin verschwunden sein könnte wusste er nicht, allerdings war die Wand links von ihm - da hatte sie gestanden - an der Stelle wo sie von Ruß bedeckt war auch lückelos Rußschwarz. In diesem Moment fiel ihm nur eine wirklich logische Begründung für das alles ein. "Fuck! Nessie is explodiert!", stellte er erschrocken fest.
 

"Nicht annähernd so explodiert wie deine Frisur", erklang Nessies belustigte Stimme und er merkte ihre Hand auf seiner Schulter. Sie betrachtete Farins kurze Haare die in alle Himmelsrichtigen abstanden. "Ich hab hinter dir gestanden ", erklärte sie freudig und mit zuckersüßem Grinsen. Sie kniff ihn in die Wange, wie es normalerweise Erwachsene mit niedlichen Kleinkindern taten. Mehr als einen Blick der irgendwo zwischen Resignation und purem Hass schwankte erntete sie dafür allerdings nicht.

Und ein Pony oder Josefine

Bela lachte, "was ist denn hier los? Sag bloß du brauchst noch n Kuscheltier???"
 

"Überrascht dich das so?", hörte ich Sahnie spotten.
 

Ich blickte auf und musterte ihn kurz, ehe ich mich wieder dem Stoffpony in meinen Händen zu wandte. Der Stoff fühlte sich an wie Fließ und die Mähne war weich so das man gerne die Hand darin vergrub. Mit zwei schwarzen Augen blickte es mich an. Auf Bela achtete ich kaum, stattdessen streichelte und krauelte ich das Stoffpony in meinen Händen. Ich stellte mir das Gesicht meiner Schwester vor, wenn sie es sehen würde und musste lächeln. Natürlich war es kein richtiges Pony, aber ich wusste das sie es so oder so lieben würde. Und zugegebener maßen fand ich es auch ganz niedlich, aber das brauchte ja niemand zu erfahren. Mein Blick hob sich und ich wandt den Kopf zur Seite, Bela hatte sich neben mich gesetzt und beobachtete mich. Eine Zeit lang erwiederte er stumm den Blick und ich fragte mich was wohl in seinem Kopf vorging.
 

"Kann ich Mal haben?", fragte er nach einer Weile und streckte den Arm aus.
 

Mein Blick wanderte einige Zeit zwischen ihm und dem Pony hin und her. Dann schüttelte ich den Kopf. "Nein", antwortete ich dann und kümmerte mich weiter um das Pony. Es sollte doch in möglichst heilem und ungekuscheltem Zustand bei Julia ankommen. "Aber es braucht noch einen Namen... hilfst du mir?", ich schaute ihn grinsend an und er nickte. Ich merkte wie er das Pony musterte und nach einer Weile sagte er, "Josefine" und zurückgrinste.
 

"Hübscher Name", ich lächelte ihn an und steichlte dabei Josefines Kopf. Mein Blick maß ihn neugierig, denn er blickte verträumt Josefine an und seufzte. "Was geht dir grad durch den Kopf, hm...?"
 

Er reagierte nicht sofort und ich nahm an das die Frage einige Zeit brauchte um in sein Reich der Träume vorzudringen. "Ich würd liebendgern an Josefines Stelle sein...", murmelte er und ich konnte sehen das er dabei war wieder abzudriften.
 

"Was du willst das ich dich meiner Schwester schenke?", fragte ich lachend.
 

"Äähh... nein", er schaute irritiert und lachte dann auch. "Aber so wie du Josefine verhätschelst kann man ja glatt neidisch werden...!"

Regenvögel

So meine Liebe abgemeldet, ich weiß nicht wann du wieder da bist, aber wenn dann wartet hier diese schöne KG auf dich. Ich hoffe dir gefällt dein Weihnachtsgeschenk =)

Viel Spaß beim lesen

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Die Kaputze meiner Jacke tief ins Gesichte gezogen entfernte ich mich von meinem Auto. Mein Ziel ist Jans Wohnung. Eine Parkplatz in direkter Nähe gab es nicht, aber bei dem Schneeregen der Momentan herscht wäre es mir lieber gewesen. Irgendwie wollte es diesen Winter nicht richtig schneien. Nur ganz selten. Obwohl mir das Gegenteil zur Ausnahme lieber gewesen wäre, denn auch wenn ich Schnee nicht mochte, weil der mir viel zu kalt war, war er immer noch besser als diese matschige undefinierbare Pampe durch die ich jetzt waten musste.
 

Seufzend hob ich den Blick in der Hoffnung schon angekommen zu sein, aber ich musste noch eine Straße weiter gehen, bis ich angelangt war. Ich drückte den Klingelknopf mit der Aufschrift Vetter und wartete darauf das er mir öffnete. Nach kurzer Zeit hörte ich dann auch das wohlvertraute und vorallem willkommene surren, das mir sagte das ich das Treppenhaus betreten konnte. Ich betrat das Treppenhaus und stapfte die Treppen hinauf zu seiner Wohnung. Er wartete schon in der Tür.
 

"Du hast doch hoffentlich nen guten Grund mich bei diesem Mistwetter vor die Tür zu scheuchen?", fragte ich und er trat aus dem Rahmen damit ich in die Wohnung konnte.
 

"Du weißt doch", grinste er als ich an ihm vorbei ging und er die Tür hinter uns beiden schloss. "Ich hab immer einen Grund", ich befreite mich währenddessen von Schal, Mütze und Jacke was ich alles weghing und ihn dabei skeptisch musterte.
 

"Das hoffe ich für dich...", seufzte ich und zog meine Winterstiefel aus.
 

"Deine Hoffnungen werden erfüllt", schmunzelte er und schielte zur Küche. Wahrscheinlich war Dirk dort, er hatte erwähnt das dieser bei ihm war. Ich richtete mich auf und strich meine Kleidung ein bisschen glatt. Aus dem Wohnzimmer hörte ich einige Geräusche die ich noch nicht wirklich zuordnen konnte.
 

"Das ist gut", meinte ich durch seinen Satz wieder fröhlicher gestimmt. "Aber war mir neu das du meine Hoffnungen kennst...", schmunzelte ich.
 

"Ich kenn alles Roddie", grinste er zufrieden und schaute wieder zur Küche. "FELSE mach ma hinne mit futtern!", meckerte er in Richtung Küchentür, was mich erneut schmunzeln ließ und führte mich währenddessen ins Wohnzimmer. Auf seiner Komode wo sich sonst diverse Souvenirs von seinen Reisen und Fotos tummelten stand etwas was aussah wie ein Käfig. Ein Tierkäfig mit einer Decke drüber damit man den Inhalt nicht sah. Allerdings konnte man ihn hören. Das aufgeregte tschirpen wies auf Vögel hin. Fragend sah ich Jan an, "also was is?"
 

Er lächelte. "Uno momento", sagte er und hob einen Finger. "Beeeelaaaaaa~", rief er in Richtung Küche und als sich wieder zu mir drehte zuckte er zusammen, was ich mich dazu brachte mich umzudrehen und einen Spekulatius futterndes Bela erblicken ließ.
 

"Da bin ich", nuschelte er grinsend und grinste Jan entschuldigend an. Aber der rollte nur mit den Augen.
 

"Weißt du... Felse ich und wollten dir schon lange Mal etwas Gesellschaft schenken, weil du immer so viel zu tun hast..."
 

"Und eigentlich war ich für eine Ratte..."
 

"Aber die würde dir nur alles anknabbern..."
 

"Meerschweinchen fand ich auch noch drollig..."
 

"Aber die würd ich eher Felse selber, oder Helena schenken...."
 

"Und Hamster sterben zu schnell..."
 

"Ja und Nienchen machen keine Geräusche und mit nem Hund müsstest du oft rausgehn..."
 

"Nja Katzen legen sich immer auf alle wichtige Sachen drauf, glaub mir ich sprech da aus Erfahrung..."
 

"Auch jeden Fall", Jan holte tief Luft, "na ja... wir ham uns schon ziemlich lange den Kopf darüber zerbrochen..."
 

"Weihnachten is zwar schon vorbei, aber...", meinte Dirk lächelnd und er und Jan nahmen die Decke vom Käfig. Darin saßen zwei kleine Kanarienvögel. Beide waren gelb und hatten blaue regentropfenartige Sprenkel auf den Flügeln. Einer von ihnen hatte noch einen grünen Ring um sein linkes Auge.
 

"Wir dachten etwas musikalische Gesellschaft würde dir gefallen...", erklärte Bela zufrieden als er sah das ich breit lächelte.
 

"Sehr musikalisch sie mögen die Beatels", fügte Jan grinsend hinzu, was mich zum lachen brachte.
 

"Danke ich zwei...", lächelte ich und betrachtete meine beiden neuen Mitbewohner.

Wenn die Welt untergeht

Weihnachtskg für Sebaestian, ich hoffe sie gefällt dir =) Tauch man bald wieder auf, Farin&Campi versauern uns da noch im Auto xD

Viel Spaß beim lesen!

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Schweigend stehe ich vor seiner Haustür, mitlerweile habe ich das Klingeln aufgegeben. Ich weiß nicht Mal ob er zu Hause ist, und wenn nicht werde ich eben warten bis er wiederkommt. Geistesabwesend blicke ich auf die Rose in meiner Hand und streiche mit dem Daumen über eine ihrer Dornen.
 

Scharf.
 

Genauso wie er. Ich weiß ich hab Mist gebaut. Damit das ich es niemandem erzählt hab.

Aber was hätte ich tun sollen?
 

Ich bin ein schlechter Lügner - war ich schon immer.
 

"Das weißt du doch...", sage ich halblaut. Aber hier im Treppenhaus wo es so lange still war und jeder Ton hallt klingt es viel zu laut. Mir ist fast als würde er hinter mir stehen, eine Hand auf meinem Rücken. Ich weiß was er sagen würde, unter den gegeben Umständen.
 

"Das ist keine Rechtfertigung!"
 

Wären die Umstände anders würde er sagen, ...
 

"mach dir keinen Kopf"
 

... dann würde er lächeln und versuchen mich aufzumuntern.
 

Ich weiß es ist keine Rechtfertigung und auch wenn er nicht das sondern...
 

"ist nicht deine Schuld"
 

...sagen würde. Ich weiß das es trotzdem meine Schuld ist. Es wäre ein Lüge das Gegenteil zu behaupten und wie gesagt, darin bin ich schlecht.

Im Lügen.

Beklommen frage ich mich, ob er vielleicht hinter der Tür steht und sich nicht dazu durchringen kann mir zu öffnen. Aber der Gedanke tut zu sehr weh, als das ich ihn weiter festhalten mag... kann. Ich höre wie er den Schlüssel im Schloß herumdreht und es tut wieder weh. Er hat da gestanden. Mich vielleicht beobachtet. Wie ein Fisch an der Angel zappeln lassen. Obwohl er weiß das es mich zerreißt. Ich weiß das er es mir ansehen kann.
 

Er öffnet das Schloß aber belässt die Tür als Wand zwischen uns.
 

Ich öffne sie. Er steht etwa in der Mitte des Flures, schaut mich seinen hellbraunen Augen an. Ich kann seinen Blick nicht genau deuten.
 

Verletzt... hoffnungsvoll... resignierend... erledigt... glücklich... glasig...
 

Irgendwie alles auf ein Mal. "Du musst das nicht tun...", sage ich schließe die Tür hinter mir.
 

"Du auch nicht...", er geht auf mich zu. Den Blick auf die Rose in meiner Hand gerichtet, er nimmt sie mir ab und dreht sie in der Hand.
 

"Dann warum...?", frage ich und seine Augen tun das Selbe. Klar, ich liebe ihn und er liebt mich. Aber für uns ist die Liebe wie eine Rose mit ihren Dornen, sie verursacht nur Schmerzen, wenn man zu fest zupackt. So wie Andreas das tut, bevor er sie beiseite legt. Blut tropft von seiner Hand auf den Boden.

Wir wissen was passiert, aber trotzdem können wirs nicht lassen. Wir fangen immer und immer und immer und immer und immer... immer wieder von vorne an.
 

Ich schweige - er weint.
 

Bis die Tränen dann getrocknet sind. In Momenten wie diesen wünsche ich mir nichts sehnlicher als mit ihm vollkommen allein auf der Welt zu sein. Es tut mir leid. Ich will nicht das er weint. Es tut weh ihn so zu sehen, aber ich weiß das er nicht will, das ich ihn in den Arm nehme. Nicht wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, der uns so vertraut ist. Aber das macht es nur noch unerträglicher.
 

Unser persönliches Game Over.
 

Wir sind einen Schritt zu viel gegangen und von der Klippe gefallen. Egal wer Schuld ist, am Ende fallen wir beide. Ich weiß nicht zum wie vielten Mal wir jetzt gefallen sind - wie zwei Engel. Aber der Aufprall schmerzt jedes Mal noch genauso als wäre es der Erste. Er hebt den Kopf, wischte sich die letzten noch nicht getrockneten Tränen aus dem Gesicht. Blut klebt an seiner linken Wange. Er krallt seine Hände in mein Shirt und lehnt sich an mich.
 

Geistesabwesend streiche ich ihm durch die wirren kurzen blonden Haare. Jetzt bin ich es der weinen muss, ich hab es so satt. Ich kann nicht mehr, ich hab keine Energie mehr hierfür. Es ist als ob wir nur glücklich sind, wenn wir uns auf möglichst perfide Art verletzen können. Dabei macht es uns nie glücklich, wir versuchen nur noch mehr alles richtig zu machen. Aber das führt uns nur wieder zu unser jetzigen Situation.
 

"Wir sind doch verrückt...", flüstere ich und merkte wie er mir einige Tränen aus dem Gesicht streicht. Ich merke auch das Blut an meinen Wangen kleben bleibt. Langsam schließe ich die Augen und lasse mich mit ihm zu Boden sinken, den Rücken an der Tür.
 

"Jan?", fragte er vorsichtig und nimmt meine Hände in seine. Die Wunden der Dornen pulsieren, ich frage mich wie stark die Schmerzen sind. Wie viel sie ihm ausmachen...
 

"Hm...?", ich öffne die Augen. Er sitzt dicht vor mir.
 

"Vielleicht ist unser Dachschaden größer als der anderer, aber weißt du..."
 

Ich lache leicht und wische mir die restlichen Tränen aus den Augen, ehe ich wieder nach seine Hand greife. "Ja ich weiß, unserer beschehrt uns Sex...", ich muss leicht lächeln. Natürlich weiß ich das noch. Ist schließlich mein Satz. Deswegen liebe ich ihn auch. Er bringt mich zum lachen, wenn ich denke die Welt geht unter.

Es wäre schon, wenn wir wieder Zwillinge sein könnten

So und diese hier is für -Gwenny-, du hast mit abstand die längste abgekriegt =D aber ich musste ja auch soooo~ viele flashbacks einbauen *~* und noch eins: ABSÄTZE xDD!!!

Joa was gibts sonst noch zu sagen? Du kennst sie natürlich schon, und hier haste sie jetz immer abrufbar =D bald auch zu Hause, aber das wirste dann ja sehn ^~^

Achso, Upper sind Drogen die dafür Sorgen das es einem besser geht. Das sind nicht zwanghaft rote Pillen, die können auch gelb sein... ich verlass mich da jetz ganz auf das was ich in Angst und Schrecken in Las Vegas gelesen hab xD

Und bevor ich das wie auch schon bei Lalä vergessen hab zu sagen: Madenfarbe is das Zeug mit dem man die Maden einfärbt die sich Angler an ihre Angelrote hängen. Das Zeug färbt alles was damit in Berührung kommt... ick sach nur mal rosa Bettzeug, denn dit Zeuch färbt rosa xD

Soll übrigens ein Happy-End sein, falls das nich ganz klar is. Schließlich wacht sie ja am Ende auf und Antwortet - wird also alles wieder gut.

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Zusammengesunken und zitternd saß er in einer Ecke des Badezimmers. Ihm war Mal heiß Mal kalt. Er zitterte so stark, dass er Mühe hatte das kleine Tütchen mit den Uppern aufzureißen. Das Stechen in seiner Brust hatte wieder angfangen. Diese unerträgliche Kälte und Einsamkeit, es zerriss ihn innerlich. Er konnte nicht ein Mal weinen. Benommen riss er schließlich das Tütchen auf und merkte kaum wie die Hälfte der bunten Pillen auf dem Boden landete. Hastig krallte er sich einige die auf seinen Schoß gefallen waren und schluckte sie auf leeren Magen. Leer bis auf einige Schluck Jack Daniels. Er schlang seine Arme um die Knie und starrte mit glasigen Augen Löcher in die Luft. Benommen wartete er darauf, das die roten Pillen ihre Wirkung zeigten.

Die Zeit verging so zähflüssig wie die Uhren auf einem Dali Gemälde, schließlich aber merkte er das es ihm zunehmend besser ging. Das Zittern ließ nach und hörte am Ende ganz auf, auch seine Atumung normalisierte sich wieder. Noch leicht benommen sammelte er die verstreuten Upper ein und verstaute sie auf dem Boden kniend in seinen Hosentaschen. Mit wackeligen Beinen richtete er sich auf, auch wenn es ihm jetzt besser ging und er sogar sah wie ihm sein Spiegelbild schief entgegen grinste, sein Körper hatte sich noch nicht an den neuen Zustand gewöhnt.
 

"Es tut mir leid das ich nicht stark genug bin Daidai", flüsterte er mit monotoner Stimme und wandt den Blick ab, da er den Anblick nicht länger ertrug.
 

Blöde grinsend und leicht taumelnd begab er sich dann zurück zu Farin und Sahnie in den Backstagebereich.
 

"Gott Bela da bist du ja! Du wirst schon überall gesucht, komm mit!", hastig zerrte ihn einer von der Crew in Richtung Bühneneingang und schob ihn hinaus. Während er anfangs erst noch ein bisschen verwirrt vorwärts stolperte, kam dann schließlich beim Bühneneingang bei ihm an, was man von ihm wollte und er betrat schief grinsend die kleine Bühne, wo auch schon seine beiden Mitmusiker standen.
 

Das siebte Konzert in Folge was er so durchstand.
 

Es war das siebte.
 

Das siebte.
 

Sieben.
 

Fuck!
 

"Tut mir leid", murmelte er leise und nur für sich.
 

Es war nicht das erste Mal das er Drogen genommen hatte, und er wusste auch gar nicht mehr das wievielte Mal es war. Aber im Gegensatz zu den vielen vorigen Malen tat er das nun um zu verdrängen. Er nahm sie damit es ihm besser ging. Es war nicht mehr nur Mal so... oder aus Spaß, aus Neugier - nein, nun brauchte er sie wirklich.
 

Die Upper in den Hosentaschen.
 

Auch die Dosis hatte sich verändert. Sie war in den letzten Wochen rapide gestiegen und doch ließ die Wirkung viel zu schnell nach. Er brauchte jetzt mehr. Viel mehr als gut für seinen Körper war, aber das kümmerte ihn wenig. Farins besorgte Blicke ignorierte er sofern sie ihm auffielen.

Seit Wochen schon war er auch nicht mehr zu Hause gewesen. Außer Nachts ein Mal um ein paar Sachen zu holen die er jetzt bei dem blonden hatte. Die Nächte hatte er hier und dort verbracht. Mal bei einer Frau, einem Mann... er machte dabei Momentan keinen Unterschied. Manchmal auf einer Parkbank, oder in einer Bar und ansonsten bei Farin auf der Couch.
 

"Mach mir bitte keinen Vorwurf draus...", bat er mit tonloser Stimme.
 

Die Zeit flog an ihm vorbei, er merkte kaum was er sagte und/oder tat - es kam nie wirklich in seinem Kopf an. An einer Jack Daniels Flasche nuckelnd saß er mit angezogenen Beinen auf der Couch im Backstagebereich der aus einem einzige großen Raum bestand, wenn man vom Bad absah. Abwesend stellte er die Falsche ab und verließ den Raum. Das Konzert hatte ihn geschlaucht und er brauchte wieder was.
 

Aber nicht hier drinnen.
 

Er fuhr sich übers Gesicht, ein kühler Nachtwind wehte ihm um die Ohren und zerzauste seine schwarzen Haare. Mit abwesendem Blick friemelte er sich zwei Pillen aus einer Hosentasche.
 

"Ich kann das nicht Daidai", sagte er leise. "Ich wünschte ich könnte es, aber ich schaffs nicht", schluchzte er, die Hände in zu zitternden Fäusten geballlt. Eigentlich wollte er sie nehmen, aber seine Kehle war ihm wie zugeschnürt.
 

"Hey...", hörte er eine bekannte Stimme hinter sich und merkte wie derjenige ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Alles in Ordnung?" Er drehte sich erst um, nachdem er die Upper wie in Trance geschluckt hatte.
 

"Ja", grinste er schief und sah zu Farin auf. Gar nichts war in Ordnung.
 

"Man ist das teuer, aber schön nicht?", mit leuchtenden Augen betrachtete Diana das Kleid im Schaufenster.
 

"Irgendwann hab ich genug Geld um dir dreißig davon zu kaufen", er legte einen Arm um ihre Schultern.
 

"Pff - dit sachste ooch schon seit wa sechs sind, wird Ma Zeit deen versprechen einzulösen!", sie schaute ihren Bruder vorwurfsvorll an, welcher nur entschuldigend grinste.
 

Farin hatte einen Arm um seine Schultern gelegt und brachte ihn anscheinend wieder zurück Backstage. Der kleinere war sich sicher das er gesehen hatte das er was geschluckt hatte, und wäre es ihm gerade nicht so egal gewesen, hätte er sich Gedanken darüber gemacht das der blonde ihn nicht darauf ansprach.
 

Leise schniefte er. Warum ließ er sich so leicht zu Boden ziehen? Er merkte geistesabwesend wie Farin ihm leicht die Schulter streichelte, als er sich an ihn lehnte. Sein Handeln war so egoistisch gewesen.
 

"Waah~ meine Frisur hast du sie noch alle!!?", motzte er sie empört an. Aber Diana lachte nur und ruckte ihm die Weihnachtsmütze zurecht.
 

"Was ist los?", fragte Farin und schaute ihn an. Er aber schaute ihn nicht an, merkte nur die Pillen in seinen Hosentaschen und wünschte sich sie nicht zu brauchen.
 

"Warum hast du das getan!?", schrie sie ihn mitlerweile schon Verzweifelt an, da er nicht antwortete.
 

Er aber blickte nur hinab auf seine verbundenen Armen.
 

"Sag es mir!", sie wischte sich einige Tränen aus den Augen und schluchzte. "Das war doch völlig überflüssig", flüsterte sie dann mit erstickter Stimme. "Ich bin doch immer auf deiner Seite..."
 

"Es tat so weh...", sagte er leise.
 

Er schwieg und griff nach der Kette um seinen Hals. Das Kreuz mit der Schlange. "Es ist meine Schuld...", grinste er bedeppert mit den Tränen in den Augen. Gerade wünschte er sich die letzten zwei Upper nicht geschluckt zu haben. Er fühlte sich so schlecht. Körperlich wie psychisch, auch wenn das körperlich durch die Upper gerade überwog. Ihm war viel zu heiß, benommen klammerte er sich an dem blonden fest, wessen Umrisse er nur noch verschwommen sah. "Tut mir leid Daidai ich bin ein Idiot, ich weiß", wandte er sich an seine Schwester und lächelte deppert.

Verdammte Drogen.
 

Zitternd lag er im Bett, ihm war so verdammt heiß und von seinen Kopfschmerzen wollte er gar nicht erst anfangen. "Daidai bitte", flüsterte er, "ich halt das nicht aus, ich brauch was von dem Zeug...!." Mit halb offenen Augen sah er sie an. Ihre Augen waren vom Weinen gerötet und sie schaute ihn mit einer Mischung aus Angst, Mitgefühl und Schock an.
 

"Nein, ich... ich kann das nicht!", beharrte sie mit zitternder Stimme.
 

"Ich dreh durch Daidai, bitte, ich halt das nicht aus, nur noch dieses eine Mal!", bat er verzweifelt und griff nach ihrem Handgelenk, welches er zitternd umklammert hielt. Aber er hörte sie nur schluchzen.
 

Schweigend stand er vor dem Krankenhaus und er musste sich zusammennehmen nicht jetzt schon bitterlich loszuheulen. Das war alles nur seine Schuld, er hätte sie nicht bitten dürfen loszugehen. Er hätte wissen müssen wo das hinführt, und trotzdem... er war so ein Egoist gewesen. Schniefend wischte er sich einige Tränen weg die sich trotz allem ihren Weg ins Freie gebahnt hatten und zwang sich das Gebäude zu betreten. Beklommen ging er zur Rezeption und nuschelte mit zugeschnürter Kehle ein, "Felsenheimer."
 

"DIANA!", rief er wütend und stürzte aus dem Bad in ihr Zimmer. Als sie ihn sah brach sie ihn fröhliches und auch schadenfrohes Gelächter aus."Was hast du mit meinen Haaren gemacht?!"
 

"Du meinst: Was hab ich mit dem Schampoo gemacht?", grinste sie und kicherte.
 

"Was sollte das??", jammerte er auf.
 

Sie streckte ihm die Zunge raus. "Ich hab Madenfarbe reingemischt...!"
 

"DU HAST WAS?!", rief er entgeistert. Sie lachte.
 

Damals hatte er sich furchtbar darüber aufgeregt, aber nun wünschte er sich dahin zurück. Er stand an ihrem Bett, von irgenwoher hörte er die Maschienen piepen. "Es tut mir leid!", flüsterte er mit tränengefüllten Augen und sank auf die Knie. Zittrig krallte er seine Hände in das Bettzeug. "Es tut mir leid", schluchzte er.
 

"Du bist unmöglich!", jammerte sie und verkroch sich wieder unter ihrer Bettdecke.
 

"Tut mir leid...", schmunzelte er.
 

"Das wüsste ich aber", entgegnete sie trocken, musste dann aber wieder doch lachen. "Du bist doof, weißt du das?", fragte sie und drehte sich wieder zu ihm.
 

Er grinste, "... und stolz drauf!"
 

"Es tut mir leid, es tut mir so leid!! Das ist meine Schuld!"
 

"Ewww~ sind die eklig", Diana verzog angewiedert das Gesicht bei der Horde Zombies die über den Fernsehbildschirm wanderte.
 

"Du bist doch sonst nicht so zimperlich!"
 

"Aber ich esse!", beschwerte sie sich entrüstet.
 

"Na dann muss ich wohl Mal beschwerde einreichen, hm?", grinste er.
 

"Ja", jammerte sie.
 

Er schluchzte erneut, während ihm die Tränen unaufhaltsam über die Wangen floßen. "Oh bitte Gott, tu mir das nicht an, wach wieder auf", jammerte er und vergrub das Gesicht im Laken.
 

"Weißt du warum ich so wütend auf dich war?", fragte sie leise und strich ihm eine Strähen aus dem Gesicht.
 

"Nein...", antwortete er zögerlich und blickte zu Boden.
 

"Zu fühlen wie du leidest, war das schlimmste was ich je gefühlt hab..."
 

"Daidai, bitte... Diana, tu mir das nicht an!!"
 

"Los komm schon, sags mir", bettelte er. "Was hast du dir gewünscht?"
 

"Nein", sie schüttelte den Kopf und blickte den beiden Flaschendie auf den Ozean hinaustrieben hinterher.
 

"Ach komm ich bin dein Zwillingsbruder, früher oder später weiß ichs doch eh...", er zog eine Schnute was sie zum schmunzeln brachte.
 

"Ja, und wenn du Mal drauf kommst, dann verstehst du mich bestimmt besser als jetzt..."
 

"Na hoffentlich", meinte er und folgte ihrem Blick auf den Ozean hinaus.
 

"Warum wachst du denn nicht auf?", fragte er mit tränenerstickter Stimme und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Warum tust du mir das an?", er hob den Kopf und griff nach ihrer Hand. "Ich will das du bei mir bleibst...", flüsterte er und senkte den Blick. "Wenn du nicht da bist, fehlt ein Teil von mir...! Ich brauche dich, du darfst nicht gehen." Schweigend blickte er sie eine Weile einfach an ohne sich zu bewegen. "Auch wenn ich dir das nie gesagt hab", er wischte sich einige aufsteigende Tränen aus den Augen, "ich bin froh dein Zwillingsbruder zu sein und falls wir nur ein einziges Mal wiedergeboren werden, wäre ich es gern wieder... egal wie das hier ausgeht, es wäre schön, wenn wir wieder Zwillinge sein könnten, das hast du dir auch gewünscht, oder?"
 

"Ja", murmelte sie leise und drückte seine Hand leicht. "Das wäre schön."

Nonverbale Kommunikation

Uuund die Weihnachtskg für YouKnowNothing =)

Jederzeit Zugriff für dich, aber auch bald zu Hause ohne den Compi wie bei Lalä - das versteht ihr schon bei Zeiten xD

Keine Ahnung ob das klar wird, aber Farin is der Ich-Erzähler =) Ich frag mich ob Farin überhaupt was weiß bei den ganzen >vielleichts< xD"

Viel Spaß beim lesen!

______________________________
 

Bela liebt Weihnachten. So sehr wie er Süßigkeiten liebt. Er liebt Schnee, Kekse, Zuckerstangen, Schmalzkuchen, gebrannte Mandeln, Adventskalender, Mistelzweige, Weihnachtsmärkte... Er liebt Weihnachten.

Oh, ich glaube ich verstehe warum. Das Offensichtliche wird bei meiner Auflistung klar. Eigenartig das mir das noch nicht früher aufgefallen ist. Was er auch mag, ist, den Winter, im Gegensatz mir. Ich hasse den Winter, ist mir viel zu kalt. Aber auch wenn Felse Kälte genauso verabscheut wie ich, irgendwie liebt er diese Jahreszeit trotzdem.
 

Genau deswegen schleppt er mich auch jedes Jahr aufs neue auf den Weinachtsmarkt, und jedes Jahr aufs neue frier ich mich trotz warmer Winterklamotten zu tode. Denn die sind nur in der Theorie nur wirklich warm. Irgendwie reagier ich im Winter doppelt empfindlich.
 

"Jetzt zieh nicht so ein Gesicht", Felse legt seine Finger an meine Mundwinkel und zieht sie nach oben.
 

"Mmr~", murre ich und strecke ihm die Zunge raus. Er lacht und streicht mir über die Wangen. "Aber mir ist kalt", jammere ich und ziehe ein entsprechendes Gesicht. Unser Atem schwebt als weißer Dampf in der Luft.
 

"Jedes Jahr ist es das gleiche mit dir...", schmunzelt er.
 

"Du lernst ja auch nie dazu, du weißt doch, das ich den Winter nicht mag!", maule ich und stecke meine Hände in seine Jackentaschen.
 

"Schon, aber du kommst ja auch immer mit...", er schaut mich fragend an.
 

Ich seufze und zucke mit den Schultern, brumme etwas unverständliches in meinen nicht vorhandenen Bart. Warum ich immer wieder aufs neue mitkomme weiß ich auch nicht. Ich tus einfach. Jedes Jahr aufs neue.
 

Vielleicht, weil es mich glücklich macht zu sehen wie er sich freut.

Vielleicht aus Gewohnheit.

Vielleicht aber auch, weil es das einzige aus den Achtzigern ist, was nicht in einer Kiste im Keller verstauben kann, was nur uns beiden gehört.

Vielleicht..., denke ich und merke wie er seine Hände von meinen Wangen nimmt und auf meine Brust legt. Vielleicht, weil er so anhänglich ist um die Jahreszeit.
 

Ich bin etwas verblufft als er sich auf die Zehenspitzen stellt und mich kurz küsst. Leicht verwirrt schaue ich mich um in der Annahme das hier irgendwo ein Mistelzweig rumhängt. Verwirrt blicke ich ihn an als ich keinen finde. "Womit hab ich das denn verdient?", frage ich halb verwirrt und schmunzelnd.

Mit einem Mistelzweig über uns, hätte ich mir das noch erklären können, aber so... Fragend blicke ich ihn an, aber er zuckt nur verlegen mit den Schultern.
 

Vielleicht hat er ja einfach keinen Mistelzweig gefunden?
 

Obwohl ich bezweifel das, das der Fall ist. Felse findet überall wo es Weihnachtsdeko gibt einen Mistelzweig und meistens tut er dann das was er eben getan hat. Im Grunde nicht nur meistens, immer. Schon seit wir uns kennen, na ja fast, seit dem wir das erste Mal zusammen auf dem Weihnachtsmarkt waren.
 

Ich weiß, das ich beim ersten Mal ziemlich verwirrt war. Aber irgendwie war es auch interessant. Damals waren wir mit Diana auf dem Weihnachtsmarkt gewesen. Sie war es auch die uns darauf aufmerksam gemacht hatte. Aber erst als sie weg war, um gebrannte Mandeln zu kaufen, hatten wir uns zu etwas mehr als nur einer freundschaftlichen Umarmung durchringen können.
 

Vielleicht war sie genau deswegen gegangen?
 

Zumindest war es am naheliegendstend da sie seine Zwillingsschwester ist. Was heißt war? Ist, es ist am naheliegendsten.
 

Wenn Neugier der Katze Tod ist, so ist sie bei uns wohl der Ursprung des Küsschen gebens. Auch, wenn wir uns versprachen es auf weiteres zu belassen an diesem Tag und in Zukunft, irgendwie konnten wir uns nicht daran halten. Das bewiesen wir ja recht regelmäßig auf der Bühne. Tun wir immer noch.

Auch, wenn ich nicht weiß warum wir es nicht dabei belassen konnten, ich erinnere mich noch genau wann es angefangen hat. Woher es kommt.

Vom Weihnachtsmarkt.
 

Vielleicht gehen wir ja auch genau deswegen jedes Jahr am Samstag vor dem dritten Advent auf den Weihnachtsmarkt, weil es... etwas nostalgisches an sich hat. Ich weiß es zwar nicht genau, aber irgendwie klingt es nach dem richtigen Grund. Ich muss lächeln, irgendwie ist seine Aktion von eben typisch für diese Jahreszeit. Besonders für die Vorweihnachtszeit. "Deswegen vielleicht?", frage ich und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. Leicht verwirrt siehte er aus, und verlegen, aber er nickt. Ich beuge ich mich zu ihm hinunter und küsse ihn. Nicht bloß flüchtig wie eben, und er lässt es zu.
 

Ich weiß warum und er weiß das ich es weiß. Genauso wie ich weiß, das er meinen Grund dafür kennt. Zur Ausnahme reicht mir einer.
 

Unsere nonverbale Kommunikation war schon immer einmalig.

Er legt seine Hände in meinen Nacken.

Dieses Mal heißt die Übersetzung:
 

Ich liebe dich...
 

Ich steh nicht auf Typen, aber ich steh auf Felse.

Warum?

Ich weiß es nicht.
 

Vielleicht...

unperfekte Perfektion

Das schwierigste daran einen Liebesbrief zu schreiben ist es die richtigen Worte zu finden und der Tatsachen wegen das sein Wohnzimmerfußboden schon mit zahlreichern zusammengeknüllten und zerrissenen Zetteln übersäht war, war zu sagen das Farin Urlaub sie nicht fand. Mittlerweile hatte er auch seine Zuversicht verloren das er sie finden würde, denn seine Verbissenheit hatte sich Stück für Stück immer mehr in verzweifelte Frustration über seinen Zustand verwandelt. Satan hatte den Papierkorb neben seinem Schreibtisch umgeworfen und einige der Zettel oder Teile davon gefressen. Mit den Anderen hatte sich Clea vergnügt die mittlerweile wieder schlief.
 

Lustlos lag Satan wie eine 60 Kilo schwere Barriere auf dem Boden. Sein Herrchen hatte indes hatte die Arme auf dem Schreibtisch verschrenkt und seinen Kopf darauf gelegt. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl das seine Worte nicht genug waren. Mal davon abgesehen das sie ihm entfielen, weil sie ihm fehlten. Er hatte das Gefühl sie ließen ihn im Stich. Vor seinem Fenster sanken kleine weiße Flocken sanft zu Boden und er seufzte schwer. Wenn er schon nicht verreisen konnte, wieso konnte er dann nicht wenigstens das hinbekommen wovor er hatte weglaufen wollen?
 

Er wusste nicht wie lange er dort saß, aber spätestens als Clea nach ihm verlangte musste er aufstehen. Draußen war es Dunkel geworden und er ging zu dem provisorisch eingerichteten Kinderzimmer. (Ein Hallelujah für das Internet, den 24 Stunden Service und Geschäfte mit langen Öffnungszeiten!) Vorsichtig hob er sie aus dem Bettchen, aber sie schrie immer noch. "Shhh...", machte er und versuchte sie zu beruhigen, während er mit ihr in die Küche ging. "Is ja gut kleine...", murmelte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Aber sie lachte erst als er anfing Griemassen zu schneiden. Zufrieden lächelte er und setzte sie in den Hochstuhl, denn er noch aus der Zeit hatte wo seine Nichte noch kleiner gewesen war.
 

Kochen war ja nicht gerade sein Fachgebiet, aber wenn er Teewasser kochen konnte, hatte er sich gesagt, dann konnte er auch Milch kochen. Und Milch hatte er ja immer da, und während die Milch warm wurde füllte er Satans Napf auf. Wasser warf blasen wenn es kocht, Milch auch, aber wenn er eines gelernt hatte in den letzten Tagen, dann das man da sofort reagieren musste. Also stand er die ganze Zeit davor damit sie nicht überkochte. Als die Milch schließlich kochte füllte er sie in die Glasflasche und schraubte sie zu. Damit sie schneller die gewünschte Temperatur bekam hielt er sie einige Zeit aus dem Fenster. Zwischendurch überprüfte er immer Mal wieder die Temperatur indem er etwas von der Milch auf die Innenseite seines Handgelenks tropfen ließ. Als sie die richtige Temperatur hatte, nahm er Clea wieder auf den Arm und gab ihr ihre Flasche. Seufzend begann er durch seine Wohnung zu gehen, während sie zufrieden an ihrer Flasche nuckelte, nach der sie mit ihren kleinen Händen zu greifen versuchte. Auch wenn er sie noch festhielt, weil so eine Glasflasche im Endeffekt ja doch einiges wog.
 

Seufzend betrachtete er die Berge von Zetteln die seinetwegen das Leben hatten lassen müssen. "Hier sieht es ja aus wie auf einem Schlachtfeld", murmelte er und sah zu Clea die im Gegensatz zu ihm ganz zufrieden mit sich und der Welt war. Ob sie wohl überhaupt mitbekommen hatte das ihre Mutter jetzt nicht mehr für sie da war. Lustlos kickte er eine Papierkugel zur Seite und stellte das Fläschchen auf den Schreibtisch nachdem sie sie geleert hatte. Er setzte sich auf den Boden zwischen all seine angefangenen und Teilweise sogar beendeten Briefe. Wahllos griff er nach einem und sah ihn sich an. Gott war das... kitschig und trotzdem... es klang irgendwie nach ihm selber. Sie griff nach einer Ecke des Briefes und zerrte daran, während sie freudig gluckste. Er schmunzelte, wenigstens eine hatte seine Freude an diesem Brief.
 

Seufzend nahm er den nächsten und überließ diesen Clea. Gott... der war auch schon wieder so... unzufriedenstellend. Frustrierte seufzte er. Nicht Mal in Urlaub fahren konnte er. Sowieso der einzige Grund das ihn gerade alle in Ruhe ließen. Die dachten er sei irgendwo wos warm war. Stattdessen hockte er jetzt hier zwischen diesen unperfekten Liebesbriefen die alle nicht das ausdrückten was er so gerne sagen würde, zusammen mit Clea der er gar nicht böse sein konnte das sie ihn davon abhielt wegfahren zu können. Dafür müsste er sich eher selber hauen. Doof nur das er ja keine Leute schlug, sich selber mit eingeschlossen.
 

Und so ging es immer weiter, er nahm die Briefe in die Hand, sah sie verzweifelt an und legte sie dann neben sich, so dass sich am Ende neben ihm ein Stapel gebildet hatte. Derweil war Clea in seinem Arm eingeschlafen. Mit dem Daumen fuhr er sanft über ihre kleine Nase und dachte sich dabei, das er es auch gerne so gut hätte. Was sollte er denn jetzt nur mit all diesen Briefen anfangen?
 

Nachdenklich betrachtete er den Stapel und sah sich dann wieder um. Alles in seiner Reichweite hatte er gestapelt aber da lag ja noch eine Menge mehr. Warum musste er nur so perfektionistisch sein? Vielleicht sollte er sich noch ein Mal hinsetzen und es versuchen. Ein letztes Mal... Nein, aber was sollte er denn schreiben? Er hatte so gut wie alles versucht in seinen bisherigen Briefen. Aber nichts war ihm gelungen, warum sollte ihm das jetzt gelingen?
 

Pefektes konnte sich auch aus einer Reihe unperfekter Dinge zusammensetzen, die nur zusammen wirklich perfekt waren. Schweigend nahm er sich den Brief den er eben als letztes beiseite gelegt hatte und las ihn erneut. Und dann kam ihm eine... Also stand er auf und brachte Clea ins Bettchen zurück. Jetzt hatte er zu tun.
 


 

~***~
 

Er hatte alles zusammen genommen und er wusste das es nur zusammen perfekt war. Perfekt und ehrlich. Einige der zerrissenen Zettel hatte er noch retten können, aber nicht alles. Auch halbzerstörte Briefe waren in dem Ordner den er angelegt hatte gelandet, denn irgendwie gefiel im Cleas und Satans wahllose Zensur seiner Zeilen.
 

Also hatte er sich in sein Auto gesetzt und war losgefahren. Clea im Kindersitz auf der Rückbank angeschnallt und Satan dort auf dem Boden. Neben sich auf dem Beifahrersitz hatte er den Ordner. Er hatte ihn nicht beschriftet oder irgendwie einen extra Zettel geschrieben, das was er geschrieben hatte erklärte sich selbst. Es war ihm egal wie lange die Fahrt bis zu Rod jetzt dauerte, und sie dauerte, immerhin wohnten sie ja in zwei verschiedenen Städten, aber das war ihm ziemlich egal. Allein Clea und Satan schafften es ihn zum anhalten zu zwingen, denn wenn es gegangen wäre, wäre er auch die ganze Zeit durchgefahren.
 


 

~***~
 

Über die Fahrt hinweg hatte er zwar den einen oder anderen Anflug von Nervosität bekommen, aber jetzt wo er hier vor seiner Tür stand. Satan an der Leine, Clea auf dem Arm und eine Tasche über der Schulter, mit dem Ordner unter den Arm geklemmt war er es doch und wie. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, während er den Schritten lauschte die sich der Tür näherten. "...", und Rod blieb die Begrüßung im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken als er ihn sah. Wahrscheinlich bot er auch einen ungewöhnlichen Anblick. "Ich dachte...", aber anstatt zu Antworten senkte Farin bloß den Kopf.
 

"Kann ich rein...?", die Frage war fast vorsichtig ausgesprochen. Heißes Blut pulsierte durch seine Adern.
 

"Klar...", und er ließ ihn in die Wohnung und seine Sachen ablegen. "Was is da drin?", fragte er als er den Order sah. Aber Farin lächelte bloß verlegen und gab ihm Clea für einen Augenblick, damit er sich seine Jacke ausziehen konnte. Aber er merkte das er sie nicht gerne aus den Armen gab, das war hier gerade das erste Mal das er sie jemand anderem gegeben hatte und nur die Tatsache das es Rod war der seine schlafende Tochter auf dem Arm hatte ließ ihn bei diesem Gedanken nicht panisch werden. Er nahm sie ihm wieder ab. "Komm mit, ich mach dir Tee...", schweigend folgte ihm der größere nachdem er Clea die jetzt davon wach wurde die Jacke auszog. "Und du sagst mir in der Zwischenzeit warum du noch hier bist."
 

Farin lächelte, während sein Herz zu flattern begann. Genau für solche Momente liebte er ihn. "W-warte...", er griff ihn am Ärmel. "Der Ordner...", er holte tief Luft, "derisfürdicheigentlichwollteichjakeinenOrdnerdrausmachenaberichwarsounzufriedenmitallemkonnteaberauchnichtswegschmeißenundduweißtdochwiePerfektionistischichbinalsohabich-" An dieser Stelle legte ihm Rod die Finger auf die Lippen.
 

"Langsam großer ich hab ja kaum ein Wort verstanden."
 

"Is für dich...", nuschelte Farin daraufhin und deutete mit einem nicken zum Ordner hin, während er merkte wie seine Wangen zu glühen anfingen. Oder hatten sie das schon die ganze Zeit getan? Er wusste es nicht, setzte sich lieber bei Rod an den Küchentisch und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Dabei war er so das komplette Gegenteil von nervös.

Als Rod wiederkam hatte er den Ordner, er setzte sich Farin gegenüber und schlug den Ordner auf den Knien auf und begann zu lesen. Schweigen lauschte der Blonde derweil dem Teewasser das leise anfing zu köcheln, während er sich mit Clea beschäftigte die seinen Zeigefinger als neues Spielzeug entdeckt hatte. Es lenkte ihn von seiner Nervosität ab und beruhigte ihn auch etwas. Und auch wenn es nicht ganz still war kam ihm das schweigen unangenehm vor.
 

Irgendwie kam ihm das komisch vor, das er hier saß und Rod neben er ihm und er seine Liebesbriefe an ihn las...
 

Rod brauchte nicht viel lesen um zu erraten und nicht viel mehr um auch zu wissen wovon die abgehefteten handelten. Er blätterte den Ordner durch und las hier und da einige Zeilen nachdem er die ersten fünf gelesen hatte. All das waren Liebesbriefe von Farin. An ihn.
 

Als sie sich ansahen lächelte der größere verlegen und meinte leise, "ich hätts dir ja auch geschickt, aber für einen einzigen Briefumschlag isses zu viel und Packete dauern zu lange..." Seine Stimme verlor sich ins leere, das waren nur ausreden dafür das er hatte herkommen wollen. Der Dunkelhaarige lächelte ebenfalls verlegen. "Ich weiß das is ziemlich dämlich von mir herzukommen, ich mein ich hoffe auf etwas von dem ich nicht weiß ob es eintreffen wird aber-", verblufft riss er seine Augen auf, obwohl er seinen Blick gerade hatte senken wollen, aber da war er auch schon geküsst worden. Langsam schloss er seine Augen und erwiederte seine Antwort.
 

Und als sie sich voneinander lösten flüsterte Rod leise, "es war kein Fehler herzukommen..." und Farin lächelte wissend das es wirklich keiner war.



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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von: abgemeldet
2011-01-03T12:56:39+00:00 03.01.2011 13:56
das ist so dämlich xDD ich sitz hier grad mit einem riesigem lachanfall vorm bildschirm, mach weiter so ^^
Von:  YouKnowNothing
2010-08-17T20:20:04+00:00 17.08.2010 22:20
haha, das habe ich ja noch gar nich kommentiert
*umfall*
Irre... ^^**
Na ja... ich sollte nicht davon ausgehen, dass das so alle machen wie ich und verschenkte FFs nicht hochladen *XD
Gut gut...
Dann hier noch mal in aller Öffentlichkeit: Ich LIEBE diese FF und bin dir immer noch sehr, sehr dankbar, auch wenn es mir nach wie vor peinlich ist, nichts für dich gehabt zu haben ^^*
Vielleicht dieses Jahr, wenn ich Stichworte bekommen *hüstel*
Ansonsten... wirklich ich liebe sie x3
Genau mein Fall, super niedlich, aber nicht ZU Viel Kitsch und einfach... hach, zum schwärmen x3
und perfekt für Weihnachten
Also, noch mal vielen, vielen Dank! XD
(und jaaa, das kommt vielleicht 'früh' *lacht*)

LG Hanno~*
;)
Von:  YouKnowNothing
2010-08-15T22:38:05+00:00 16.08.2010 00:38
ahh... ich schäme mich .____.***

Ich habe sie schon aml gelesen und fand sie wunder-wunderschön, aber wie man sieht: kein Kommi abgegeben...
Ich sollte mich sehr schämen! >.<

Ich mag die Interpretation sehr ^^ sie ist zwar im Grunde genommen ein bisschen weit her gegriffen, da das Lied doch eindeutig dem Schwachsinns-Genre zuzuordnen ist, aber trotzdem, es passt erschreckend gut ^^ ich mag die Geschichte wirklich gern x3
Ist auch sehr schön geschrieben, alles sehr stimmig x3

schön runde sache =)

LG Hanno~* ;)
Von:  Sebaestian
2009-12-29T00:05:02+00:00 29.12.2009 01:05
DANKE!!!!!*-*
das is so süß von dir!!!♥
und abgesehn davon is das kapitel auch noch super süß!XD
Von: abgemeldet
2009-12-25T20:58:29+00:00 25.12.2009 21:58
^///////^
*total gerührt bin*
Dankeshcön ^/////^
Womuit hab ich denn das verdient?

Die ist wirklich schön *gg* Ich liebe deine ich-perspektiven-kgs *gg* SO schnuffig!!!
Ein wunderbares weihnachtsgeschenk und passend zum wetter *grummel*
Danke nochmals, ich könnt echt heulen ^^
Ist wunderbar geworden, vor allem wieder deine dialoge zwischen fu und bela ;)

Danke danke danke danke danke danke danke.....
Hdl
Lizzy^^
*knuddl*
Von: abgemeldet
2009-12-24T15:54:40+00:00 24.12.2009 16:54
Ich finde es wunderschön..irgendwie.
Vielleicht weil es mir grade eine herrliche Stimmung im Bauch gemacht hat.
Warum auch immer...

Jedenfalls sehr toll!
Von: abgemeldet
2009-07-24T13:28:39+00:00 24.07.2009 15:28
OH himmel die beiden darf man ja nciht in ein labor lassen *gg*
Da tun mir die chemikalien ja leid *lach*
ALso was soll cih sagen?
Hirnschwund deluxe in einer 1a-sprache!
Das resultat: ich lach immer nóch und werd beim nächsten praktikum ganz sicher nen lachflash bekommen!
Ist ne witzige KG geworden *ggg*
Von: abgemeldet
2009-05-25T12:33:45+00:00 25.05.2009 14:33
Die geschichte ist schön *schmacht*
Rachel als nixe ^////^ Wie knuffig^^
ich hab gedacht dass Fu jetzt auch i-ein geheimnis preisgibt, dass er sie dann aber beobachtet hätte ich nie gedacht^^
So schön die story^^
Und ich finde sie nicht sinnfrei ^O^

Der song ist übrigens schön^^ Hab ihn mir grad mindestens 5mal angehört =)))

Lg
Von: abgemeldet
2009-05-12T18:05:03+00:00 12.05.2009 20:05
So. here I am *gg*
Und wie immer musste ich lachen *g* Wen wunderts bei deinem schreibstil? CIh hab ncoh lachtränen in den augen und kuschel mein kissen gerade to death weil ich immer wieder lachanfälle damit versuche zu ersticken *lach*

Die Idee kann nur von dir kommen und deine umsetzung ist wie immer rödlich =)))
Ich mag das cross over^^ mal was anderes ^.^
Und dann auch noch ein lied von den prinzen als grundlage xDDDD
Kanns noch besser kommen?
ich denke ja, denn du überraschst mich immer un dimmer wieder *gg*

*kuschel*
ich hoffe auf mehr aber das weißt du ja *g*
Liz
Von: abgemeldet
2009-05-09T14:26:43+00:00 09.05.2009 16:26
Wie süß!! ^////^
*quietsch*
Und das obwohl du sahnies nordpol-metapher verwendet hast *g*
Das Ende war ja echt mal der hammer...*schwärm*
So süß!!! So knuffig!!!!
Ich liebe es!!!


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