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Weblog-Berichte zu: Space Brothers





Tolle Anime die kaum einer kennt: Space Brothers Space Brothers, Anime-Empfehlung, Review, TAdkek

Autor:  Jitsch

Es ist echt augenfällig, dass sich auf meiner Favoritenliste diverse Serien befinden, die kein Schwein kennt. Teilweise gibt es auf Animexx zu diesen Serien kein einziges Fanart (oder das einzige, das es gibt, ist von mir) und die Zahl der Personen, die sie als „Ich kenne...“ markiert haben, liegt unter 10. Manchmal sind es auch etwas mehr, aber es gibt so ein paar Serien, die es meiner Meinung nach verdient haben, ein bisschen bekannter zu werden. Dafür ist diese Kolumne da. Ich werde übrigens grundsätzlich nur abgeschlossene Anime vorstellen, da für mich das Ende oft ein Knackpunkt ist, ob eine Serie gut, schlecht oder mittelmäßig ist.

Ich bin neben Animexx auch auf Digital Nippon aktiv, wo man meist zumindest 2-3 Leute findet, die denselben Anime schauen. Ich habe also durchaus ein Gefühl dafür, ob nur ich selbst den Anime toll finde oder ob sich auch anere Menschen dafür begeistern können. Ich werde jedenfalls versuchen, in meinen Vorstellungen auch auf das „Contra“ einzugehen, also die Punkte, die vielleicht nicht jedem gefallen.

Den Anfang macht eine Serie, bei der jeder, den ich kenne und der sie verfolgt hat, sie einfach gut fand. Nichtsdestotrotz gibt es auf Animexx (Stand 17.4.14) nur sage und schreibe 13 Personen, die die Serie als „Ich kenne...“ eingetragen haben, davon sind 6 auch in der Fanliste. Die Rede ist von:

Uchuu Kyoudai

 

Japanischer Titel: 宇宙兄 [Uchū Kyōdai]
Alternativer Titel: 

Space Brothers

Anzahl der Episoden:

99

Genres:

Slice of Live, Drama, Comedy, Science-Fiction

Vorlage:

Manga von Chuuya Kodama

Andere Medien:

Ein Live Action Film
Geplanter Anime-Movie (September 2014)

Verfügbarkeit: In Deutschland nicht lizensiert.
Deutsche Fansubs existieren (googeln hilft), aber bisher nur bis Folge 38.
Ähnliche, bekanntere (?) Serien:


Silver Spoon, Bakuman.

 

 

Plot:

Die Namba-Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Mutta, der Ältere, ist geboren am Tag der „Tragödie von Doha“, während sein kleiner Bruder Hibito das Licht erblickte, als Hideo Nomo als erster und bisher einziger japanischer Baseballspieler in der Major League ein no-hitter Spiel absolvierte. So scheint es nicht verwunderlich, dass Hibito Jahre später noch immer, und durchaus erfolgreich, den Traum der beiden Brüder verfolgt: Bei der Sichtung eines vermeintlichen Ufos beschloss Hibito, eines Tages zum Mond zu reisen, während Mutta verkündete, den Mars erkunden zu wollen. Bei Mutta ist daraus allerdings nicht viel geworden, und soeben hat er auch seinen Job bei einem Autohersteller verloren, weil er es gewagt hat, seinem Boss eine Zidane-Kopfnuss zu verpassen. 


Ja, scheiße, nä?

Doch damit beginnt für ihn ungeahnt ein neuer Lebensabschnitt: Die Bewerbung, die seine Eltern an die japanische Raumfahrtagentur JAXA verschickt haben, verfängt und er wird zu ersten Bewerbungsgesprächen eingeladen. Dort lernt er auch den smarten Kenji und die hübsche Serika kennen. Aber vor allem muss er sich nun beweisen, denn nur die allerbesten Bewerber können das strenge Auswahlverfahren überstehen und Astronauten werden.

 

Was die Serie so gut macht:

Keine Klischees. Die Serie spielt ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch in Japan, die Charaktere kommen von überall her, sie sind erwachsen (Mutta ist zu Beginn der Serie etwa 32 Jahre alt) und sie ist 100% realistisch, obwohl sie in der Zukunft (die eigentliche Story beginnt im Jahr 2025) spielt.


Hier nur ein paar der -zu Anfang- wichtigsten Charaktere.

Aber vor allem sind alle Charaktere glaubwürdig, gut ausgearbeitet und 99% von ihnen absolut liebenswert. Wenn ich anfangen würde, all die exzentrischen aber sympathischen Charaktere aufzuzählen, die die Serie aufweist, würde ich zu gar keinem Ende kommen. Jeder hat seine eigene Geschichte und Motivationen, und selbst Figuren, die zunächst unfreundlich rüberkommen, werden sehr schnell sympathisch. Es gibt mindestens 3 oder 4, die ich auch noch in Jahren für die besten Anime-Charaktere der jüngsten Zeit nominieren würde, und zur Abwechslung hat das überhaupt nichts mit Fangirl-tum zu tun.

Wie schon gesagt ist die Serie auch sehr realistisch. Es ist zu einem gewissen Grad Science Fiction, aber in einem Rahmen, den man sich von heute aus sehr gut vorstellen kann und vieles ist sehr nah dran an dem, was es in der Raumfahrt auch heute schon gibt. Man merkt einfach, dass da gut recherchiert wurde.


Also, ich wusste nicht, dass Astronauten Jets fliegen lernen müssen.

Die Serie ist sehr slice-of-life getrieben, aber ein slice-of-astronaut-life, so dass man immer was über Raumfahrt allgemein lernt. Es ist auch nicht so, als gäbe es keine Konflikte, denn gerade die Teamfähigkeit der angehenden Astronauten wird immer wieder getestet. Und wenn verschiedene Charaktere zusammenkommen, bleiben Diskussionen nicht aus. Genau wie im echten Leben.

Tatsächlich gibt es auch ein paar sehr dramatische Folgen und Space Brothers ist einer von wirklich wenigen Anime, die mich zum Weinen gebracht haben. Aber der Großteil hat doch einen sehr großen Wohlfühlfaktor, so dass ich jede Woche gern wieder eingeschaltet habe, um die Charaktere zu treffen. Für mich waren sie schon fast wie ein Freundeskreis.

 

Was man nicht verschweigen sollte:

Ja, so perfekt sich das alles jetzt anhört, hat die Serie natürlich auch ein paar Aspekte zu bieten, die vielleicht nicht jedem gefallen.


"Pst, Mr. Namba. Kein Anime ist perfekt."

Zunächst mal ist das Pacing teilweise recht langsam. Im Rahmen von Muttas Astronauten-Aufnahmeprüfung steckt man die Charaktere zum Beispiel zwei Wochen in eine von der Außenwelt abgeschottete simulierte Raumstation, was sich im Anime über knapp 10 Folgen hinzieht. Das tut der Charakterisierung gut, aber ich muss ganz ehrlich zugeben: Weil es selten wirklich fiese Cliffhanger gab, war Space Brothers auch nicht immer meine erste Wahl, wenn von mehreren Anime zeitgleich neue Folgen rauskamen.

Was auch am Budget der Serie liegt, denn man merkt, dass an vielen Ecken gespart werden musste. Optisch ist der Anime alles andere als eine Augenweide, das muss man klar so sagen. Es ist ein simpler Stil ohne bombastische Inszenierung. Es gibt auch recht häufig lange Rückblicke am Anfang einer Episode und eine Reihe von Recap-Episoden (die man getrost überspringn kann). Andererseits ändert das alles überhaupt nichts daran, dass die Charaktere toll sind und die Serie an sich gut geschrieben ist. Wie schon gesagt kenne ich niemanden, der den Anime verfolgt hat und wirklich etwas daran auszusetzen hatte. 

Die Story wird übrigens in der Serie nicht wirklich abgeschlossen, da der Manga noch läuft. Man hat sich aber hier für die schmerzloseste Variante „offenes Ende“ entschieden, so dass einer späteren Fortsetzung des Animes nichts im Weg steht. Und ich bin mir sicher, die wird es geben, denn der Anime scheint in Japan bei einem breiten Publikum anzukommen und hatte zuletzt einen Sendeplatz zur besten Sendezeit, Samstags 17:30, direkt vor Detektiv Conan.

 

Empfehlung:

Für alle, die keinen Bock mehr auf Lolis, Harems, Mechas, Fantasy und Gefangen-in-einem-Videospiel-Serien haben.

Für alle, die eine gute Story wichtiger finden als schöne Zeichnungen und Animationen.

Für alle, die Wert auf überzeugende Chraktere legen.

Ganz besonders für Menschen, die an Ingenieurwissenschaften und Raumfahrt interessiert sind.


"Also, wir sind alle der Meinung, dass du diesen Anime anschauen solltest."

Also, eigentlich kann ich den Anime jedem ans Herz legen, der seine Animes nicht völlig oberflächlich auswählt.

 

Und... falls ihr noch Fragen zum Anime habt, werde ich sie gerne beantworten :)


PS: Ich habe natürlich noch ein paar weitere Anime für diese Kolumne in Petto. Wie regelmäßig ich dazu kommen werde, weitere Einträge zu machen, weiß ich aber noch nicht und will daher nichts versprechen.

 


Andere Anime in der Reihe "Tolle Anime die kaum einer kennt":

Majin Bone




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