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Japan

Autor:  zayrine
Hallo meine lieben und einen wunderschoenen guten Mittag,
denn das ist es bei mir im Moment.
Seit 2 Wochen bin ich in Japan und gestern hat hier mehr oder weniger die Uni angefangen. Das heisst, dass wir alle Internet-Zugang bekommen haben und heute einen Einstufungstest hatten...
Hm, aber ich erzaehl am Besten mal von Anfang an, auch wenn das dann mal wieder ein Weilchen dauern wird =)
Vor circa 2 Wochen sind Franci und ich nach Japan geflogen und der Flug war wie erwartet furchtbar lang. Leider war an unserem Platz auch die Fernbedienung fuer das Fernseh-Menue kaputt und wir mussten uns deswegen von Hand durch saemtliche Kanael klicken... Gott sei Dank waren wir zu zweit, wir hatten also jemandem zum quatschen und fuer unsere regelmaessigen Klo-Gaenge. Weil ich ja letztes Mal schon mit der Alitalia geflogen war, wusste ich aus Erfahrung, dass man VIEL ZU WENIG zu essen bekommt – also war mein Handgepaeck voll mit Broten und Obst und natuerlich Schokolade! Das war auch gut so, sonst waeren wir wahrscheinlich verhungert. Am naechsten Tag haben wir naemlich nach der Landung noch mehrere Stunden gebraucht, um nach Sasayama zu Gen, Rei und Midori zu kommen.
Wer sich noch an meinen letzten Japan-Aufenthalt erinnert, der weiss, dass das meine erste Gastfamlie war. (Dort, wo ich auch Joe kennen gelernt habe...)
Midori-san hat uns vom Bahnhof abgeholt und mich erstmal auf den neusten Stand gebracht: Ihre Schwester (Chon-chan) war fuer 1 Jahr in Tokyo im Krankenhaus, Rei hat mit Glasblaeserei angefangen, ist jetzt Firmenchef und wird bald nach Hawaii ziehen und Gen ist unter die Jaeger gegangen und schiesst jetzt Wildschweine...
Naja, ansonsten ist in Sasayama alles wie immer (ausser dass es jetzt auch Huehner und vielleicht bald eine Ziege gibt!), und ich hab mich schnell wieder eingelebt... Franci hat es auch gefallen und die Woche dort war natuerlich viel zu schnell vorbei.
Letzten Freitag sind wir dann nach Kyoto an die Uni gefahren, um dort unsere Gastfamilie zu treffen. Erstmal gab es ein grossen Geschrei und Getratsche, weil wir uns alle so lange nicht gesehen hatten =) Dann hat Frau Oberwinkler (die Leiterin des Zentrums, bei dem wir zur Uni gehen) uns das Programm und den Ablauf und alles vorgestellt. Wir haben Dienstag bis Donnerstag von 9.00-12.00 Uni und am Montag bis um 14.00 Uhr (ungefaehr). Freitags haben wir frei, machen aber von der Uni aus Ausfluege, die alle ganz ganz arg cool klingen!!! Zum Beispiel gehen wir in eine Teefabrik, in eine Raeucherstaebchenfabrik und in eine Suessigkeitenfabrik (!!! Juchu!). Und jedesmal duerfen wir auch selbst was machen und dann mit heim nehmen!
Naja, und danach hatten wir eine kurze Pause und dann kamen unsere Gastfamilien... Oooohhhhh und wir mussten uns alle auf japanisch vorstellen...
Naja, das Foto, das ich euch von meiner Gastfamilie gezeigt habe stimmt eigentlich nicht, denn die Frau bei der ich wohne ist inzwischen eine obaa-chan ( = Oma) und sie wohnt auch alleine. Ihre Tochter hat vor ein paar Jahren ihren Uni-Abschluss gemacht und letztes Jahr geheiratet. Jetzt wohnt sie in Tokyo und ich wohne mit Ma-chan in Kyoto. Die Wohnung ist ganz schoen, aber nach 1 1/2 Monaten muss ich mein Zimmer wecheln. Heute Abend kommt naemlich ein イタリアの子, ein Gaststudent aus Italien von dem ich noch nicht weiss, ob er Maennlein oder Weiblein ist. Dieser 2. Gaststudent hat ein ziemlich kleines, dunkles Zimmer und deswegen muessen wir nach der Haelfte der Zeit tauschen. Ich wohne aber ganz, ganz nah an der Uni und wenn ich mich trauen wuerde, in Japan mit dem Fahrrad zu fahren, dann koennte ich auch mit dem Fahrrad zur Uni fahren. Allerdings faehrt man in Japan auf dem Gehweg mit dem Fahrrad und Japaner gucken dabei nicht rechts und nicht links... Ich habe deswegen ein bisschen Angst davor, entweder ueberfahren zu werden oder jemanden zu ueberfahren...
Hm, okay, und meine Gast-Mum ist eigentlich echt nett, Freitagabend hat sie mir die Wohnung und alles gezeigt und am Samstagmorgen die Laeden und wichtigen Dinge in der Nachbarschaft. Wenn ich ein besseres Gedaechtnis haette, dann wuerde ich mich auch noch daran erinnern, wo die Laeden sind...
Ansonsten kocht sie natuerlich jeden Abend fuer mich und obwohl sie selbst wegen einer Krankheit kaum was essen kann setzt sie sich immer zu mir und redet dann sogar mit mir. Das ist tatsaechlich etwas besonderes, denn die meisten Leute aus meiner Klasse wohnen bei Gastfamilien die kaum mit ihnen reden... Ich erzaehle dann abends immer, was ich den Tag ueber gemacht habe und Ma-chan stellt mir Fragen und dann reden wir ueber ganz allgemeine Dinge (zum Beispiel darueber, dass ich nach Tokyo-Disneyland will!!!)... An drei Tagen in der Woche schaut sie abends fern, da kommen Krimis und die schaut sie gerne an. Weil das gleich die ersten 3 Tage waren, an denen ich da war, hab ich zuerst mal nen Schock gekriegt, weil ich daheim ja nie fernsehe. Aber wenigstens schaut sie Filme, da kann ich zumindest ganz grob die Handlung verstehen. Francis Mutter schaut Diaet-Filme, in denen man raten muss, welches Gericht weniger Kalorien hat und Inas ganze Familie guckt immer nur Talk-Shows. Ich bin also sehr gluecklich mit meiner Familie, Ma-chan ist zwar sehr japanisch (abends alleine die Strasse entlang laufen ist 危ない、gefaehrlich...), aber sonst sehr nett und sie redet mit mir und ich kriege gutes Essen.
Ausserdem hat ihre Tochter auch ein Auslandsjahr gemacht und hatte dort ganz grosse Probleme mit ihrer Familie: Sie konnte kein Englisch und hat deswegen zu allem, was man ihr gesagt hat, nur ja, ja gesagt. Und das hat zu kurzer Zeit zu Problemen gefuert, weil die Gastfamilie dann behauptet hat, sie waere gemein zu den Kindern der Familie. Naja, und Yuka hat ja, ja gesagt...
Deswegen kann Ma-chan die Probleme der Gaststudenten gut verstehen und gibt sich auch echt Muehe, damit ich ihr Japanisch verstehe und auch sonst alles was sie sagt. Wenn ich ein Problem oder sonst etwas habe, dann soll ich sie fragen und generell ist ein Familienwechsel fuer sie auch kein Problem. Sogar meine Freunde duerfen mich besuchen kommen und sogar bei mir uebernacht, obwohl die Uni doch gesagt hat, dass so etwas auf gar keinen Fall geht...
Okay, das sind so ziemlich alle Neuigkeiten zur Gastfamilie, zur Uni kann ich noch nicht wirklich was sagen...
Deswegen sag ich jetzt erstmal Tschuess,
ganz viele liebe Gruesse aus dem verregneten Japan,
Katha


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