Titel: Winterwunderglitzern

Autor*in: Georgia Toffolo

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: Meet me in London

Erschienen in England: 2021

Übersetzer*in: Carina Obster

 

Weitere Informationen:

Genre: Hetero, Romantik, Drama, Slice of Life

Preis: € 11,00 [D] | € 11,40 [A]

Seiten: 382

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7499-0224-8

Verlag: HarperCollins

 

 

Inhalt:

Victoria liebt die gemütliche Straße voller kleiner Geschäfte und Restaurants, die ihr Zuhause sind. Irgendwann wird auch sie hier ihre selbst entworfenen Kleider verkaufen. Bis dahin arbeitet sie in einer kleinen Weinbar und spart, wo sie nur kann. Doch jetzt soll ausgerechnet hier ein Kaufhaus eröffnen, das alle Ladenbesitzer in Existenzangst versetzt - so kurz vor Weihnachten! Was sie brauchen, ist ein Wunder, das ist allen klar. Und dann begegnet Victoria Oliver Russell, und er macht ihr dann ein ungewöhnliches Angebot ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Kennt ihr das, wenn ihr euch nicht sicher seid, wie ihr über eine gewisse Sache oder ein Buch denken sollt? Es ist irgendwie gemischt? Die meiste Zeit tue ich mich da leicht, hier ist es leider nicht der Fall. Warum? Tja, darauf werde ich eingehen. Denn es hat mit der Story und der Inhaltsbeschreibung, denn dank dieser hatte ich eine andere Erwartung daran, wie die Story sein würde. Denn in meinen Augen hat die Inhaltsbeschreibung nur semi was mit der Handlung zu tun.

 

An sich stimmt alles, was in der Beschreibung steht. Victoria arbeitet in einer Bar und versucht sich damit Geld für einen eigenen Laden zusammenzusparen, in welchen sie ihre selbst designten Kleider herstellen und verkaufen kann. Es stimmt, dass ein Kaufhaus eröffnet werden soll, wobei es mehr wie eine Shoppingmall klang, von der Beschreibung her. Aber von der Bedrohung merkt man meiner Meinung nach kaum etwas. Es wird zwar oft erwähnt, dass Oliver versuchen will, die Gemeinschaft, die lokale Community einzubinden und da kommt auch das Angebot dazu, das er ihr dann macht.

Allerdings ist die einzige Stimme, die man von den bisher lokal existierenden Händlern bekommt, eben nur Victoria. Sie ist quasi eine ungewählte Repräsentantin der lokalen Geschäfte und dabei hat sie nicht mal einen.

 

Der Fokus der Geschichte liegt eher auf anderen Punkten, ich hatte gedacht: Ok, Victoria unterhält sich viel mit den lokalen Händlern und man erfährt auch das eine oder andere aus dem Leben dieser Leute, wie sehr sie ihre Geschäfte lieben, wie lange sie in der Straße verwurzelt sind ... nein, nichts. Stattdessen geht es rein darum, wie sich Victoria und Oliver schnell näherkommen, sich ineinander verlieben. Anfangs, für eine sehr lange Zeit, gehen sie nicht darauf ein, versuchen sich gegen die Anziehung des jeweils anderen zu wehren, weil sie Angst haben, dass die jeweils andere Person das nur als Deal ansieht. Dass die andere Person die eigenen Gefühle nicht erwidert.

 

Als Slow-Burn-Fan hat mir dieser Teil recht gut gefallen, es wäre nur schön, wenn die Rahmenhandlung drum herum sich nicht so alibimäßig angefühlt hätte. Zwar kommt noch das Drama rund um Olivers Familie dazu und eine kleine Intrige, die auch noch kurz Einfluss auf die Story an sich hat. Aber die meiste Zeit passiert jetzt nichts interessantes, zumindest nichts, was nicht meinen Slow-Burn-Nerv gekitzelt hat. Und das finde ich schade. Ich hätte gerne viel mehr bzw überhaupt was von dem Struggle der lokalen Geschäfte gelesen, was sie über die Errichtung des Kaufhauses gedacht hätten. Wie man dann am Ende einen Kompromiss finden kann, mit dem jeder Beteiligter leben könnte. Einfach die Story, die die Inhaltsangabe in meinen Augen impliziert hat.

 

Um das Ganze mit einer positiven Note zu beenden: Ich mag das Cover. Der untere Bereich, der eine Art glitzernden Schnee darstellen soll, wie auch die Schneeblasen oben drüber, bestehen aus einer Glitzerfolie, die man darüber gespannt hat. Oder sowas in der Richtung. Auf jeden Fall glitzert der Schnee in mehreren bunten Farben und fühlt sich durch die vielen kleinen Glitzerpartikel ein wenig rauh an. Dadurch passt das Cover auch perfekt zum Titel bzw umgekehrt. Die Originalausgaben sehen dagegen ganz anders aus, da ich aber eben nur diese deutsche Ausgabe besitze, kann ich nur das bewerten, was ich bei der Google-Bildersuche so sehe. Soweit ich das sehen kann, gibt es bei den Originalausgaben keinen Glitzer.

 

 

Fazit:

Wie gesagt, ich denke gemischt über das Buch. Es gibt Teile, die mir recht gut gefallen haben und dank denen ich Spaß beim Lesen hatte. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die es mir doch ein wenig vermiest haben. Gut, könnte auch der Erwartungshaltung liegen, die ich dank der Beschreibung hatte und die Story konnte dem nicht gerecht werden. Ihr kennt mich ja, ich kann es gar nicht leiden, wenn mir die Beschreibung was verspricht und dabei geht es im Buch um was anderes. Hätte die Beschreibung anders geklungen, hätte ich mich mental auf was anderes eingestellt. Tja, das lässt sich jetzt nicht mehr verhindern.

Von mir bekommt das Buch gemischte drei Sterne, wäre jetzt nichts, was ich irgendwann nochmal lesen würde, da bin ich ehrlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen