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WIE STEHT IHR ZUR POLITICAL CORRECTNESS IN KLASSISCHEN (KINDER-)BÜCHERN (JAY, BÜCHER WIE STERNE)?

 

 

 

Um ehrlich zu sein, habe ich mir da noch nie wirklich Gedanken darum gemacht. Bei den Büchern, die ich als Kind gelesen habe, war es entweder kein Thema oder ich habe es nicht bemerkt. Und heute lese ich kaum bis keine Kinderbücher mehr. Auch habe ich kein Kind in irgendeiner Form in meiner Umgebung, als dass ich damit konfrontier werden würde. Deshalb habe ich mir da, wie gesagt, nie Gedanken gemacht.

 

Ich meine, ich weiß, dass es Bücher von früher gibt, die heute problematische Thematiken haben und wo man heute anders draufschaut als zur damaligen Zeit. Dass da Wörter drin sind, die man heute nicht mehr benutzen würde. Dass da Ansichten vertreten sind, die die Mehrheit der heutigen Gesellschaft eher ablehnt. Ich hatte auch schon das eine oder andere Buch dieser Art in der Hand, aber ich habe beim Lesen immer im Hinterkopf behalten, dass es eben ein Buch aus einer ganz anderen Zeit ist. Damals waren die Dinge eben anders, ganz anders als heute. Daher nehme ich es dem Buch dann nicht so arg übel, nehme es aber für mich mit, dass ich die Veränderung heute bemerke und finde dass dann positiv. Dass man z.B. nicht mehr das N-Wort benutzt, sondern passendere Begriffe, die von der Community selbst erwünscht sind.

 

Zumal die Leute damals nicht ahnen konnten, wie sich die heutige Gesellschaft entwickeln würde, und damit auch die Sprache. Ich meine, so vieles war früher für die Leute damals eben normal, was wir heute als seltsam, altbacken oder abstoßend ansehen ... wer weiß, welche Wörter später verpöhnt oder seltsam sein werden? Über welches Verhalten werden unsere Nachfahren den Kopf schütteln und sich schämen? Klar, bei so manchen Dingen kann man es sich denken, aber selbst wir können das nicht zu 100% vorhersagen.

 

Bei heutigen Büchern würde ich das viel enger sehen, käme aber auch auf den Kontext an. Geht es darum, dass ein Charakter sich gegen einen rassistischen Antagonisten durchsetzen muss? Da kann es leider, wie es heute ja auch in der Realität leider immer noch der Fall ist, sein, dass die Person rassistische Wörter von sich gibt. Es ist aber wichtig, dass eben herüberkommt, wie falsch das Ganze ist und es auch hoffentlich nicht folgenlos für den Antagonisten bleibt. Gilt natürlich auch für andere Szenarien. Solange der Autor oder die Autorin nichts verherrlich, sondern zeigt, welche Folgen das für Betroffene haben kann und welchen Schaden man damit anrichtet, dass man damit vllt jemanden die Augen öffnen kann, dann finde ich es vollkommen in Ordnung. Es kommt halt wirklich auf die Umsetzung an.

 

Natürlich könnte man sagen: Ja, du bist ja eine weiße Cisfrau, du hast ja leicht reden als Nicht-Betroffene.

Ja, das mag sein, ist dann tatsächlich so. Auf der anderen Seite bin ich bi, möglicherweise im Autismusspektrum (hab aber noch keine offizielle Bestätigung) und bin damit auch nicht gerade auf der komplett 08/15-Normalo-Seite. Also ein bisschen mitreden darf ich auch ;-)