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Autorenvorstellung: Frank Schätzing Literatur (Sonstige), Buchblog Adventskalender, Frank Schätzing, Review

Autor: Calafinwe

Hallo zusammen,

nach langer Abstinenz gibt es mal wieder so etwas wie einen Review-Eintrag von mir. Dieser entstand im Zusammenhang mit dem Literatur-Adventskalender, der freundlicherweise von abgemeldet organisiert wird :)

Ich möchte euch Frank Schätzing vorstellen, einen deutschen Autoren, der für seine ellenlangen Schmöcker bekannt ist. Hier ein kleiner Steckbrief:

Name: Frank Schätzing
Staatsangehörigkeit: deutsch
Geburtstag: 28. Mai 1957
Bekanntestes Werk: Der Schwarm
Sonstige: Lautlos, Die Dunkle Seite, Limit, Breaking News u. a.

Schätzing studierte Kommunikationswissenschaft und war lange Zeit in der Werbebranche tätig. Seit den 1990er Jahren ist er als Autor in Erscheinung getreten, konnte aber erst mit Der Schwarm 2004 seinen nationalen und internationalen Durchbruch feiern. Die nachfolgenden Werke konnten es in Seitenumfang locker mit dem Vorgänger aufnehmen.

Zudem zeichnet sich der Autor durch sein ehrenamtliches Engagement aus, darunter Initiativen zur Erhaltung unserer Meere, umweltpolitische Projekte, aber auch Bewegungen gegen rechtes Gedankengut. Außerdem hat er auch schon für Männerunterwäsche gemodelt, ist im Tatort aufgetreten und hat auch schon die ein oder andere TV-Sendung moderiert.

Der Autor lebt mit seiner Frau in Köln.

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Der Schwarm
Wie bereits erwähnt, hatte Schätzing erst 2004 seinen Durchbruch. Der Schwarm wurde in 27 Sprachen übersetzt und mehr als 4 Millionen mal verlegt.

Die Geschichte handelt von einer unbekannten Tiefseespezies, die uns Menschen den Kampf angesagt hat. Überall auf der Welt häufen sich seltsame Vorfälle, in denen Meeresbewohner aller Coleur involviert sind. Pazifische Muscheln, die sich an ein Frachtschiff dranhängen, nomadisch lebende Wale, die Jagd auf Whale Watcher machen, Würmer, die im Meeresgrund vor Norwegen bohren und gebundenes Methan freisetzen, ein Hummer, der dem französischen Chefkoch regelrecht aus dem Kochtopf springt und zum Angriff übergeht... Alle diese Vorkommnisse verursachen zunächst Verwirrung bei den Protagonisten, und dann Bestürzung, als ihnen klar wird, dass es sich dabei um einen koordinierten Angriff auf die Menschheit handelt.

 

Limit
Limit ist der nächste Schmöcker aus der Feder Schätzings und ist mit seinen gut 1.300 Seiten der umfangreichste Roman von ihm.

2025: Die Menschheit lebt in einer technisch stark weiterentwickelten Welt. Julian Orley, Weltraumpionier und reichster Mann auf dem Planeten, hat es geschafft, eine verlässliche Rohstoffversorgung zwischen Erde und Mond zu etablieren. Fortan wird auf dem Trabanten Helium-3 abgebaut, das dort in rauen Mengen zu finden ist. Gleichzeitig verfolgt der ehrgeizige Geschäftsmann einen weiteren Traum, die Eröffnung des ersten Mondhotels überhaupt. Gleichzeitig muss sich Detektiv Owen Jericho durch Shanghai schlagen und eine chinesische Dissidentin ausfindig machen. Was haben sie und der Anschlag auf die Orley Space Station und das Mondhotel Gaia gemeinsam?

 

Breaking News
Der aktuellste Roman von Frank Schätzing und mit 1.000 Seiten wieder etwas weniger dick als sein Vorgänger.

Tom Hagen ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten und an jedem Krisenherd der Welt zu finden. Für das Hamburger Blatt, das ihn unter Vertrag hat, ist er einer Geiselnahme in Afghanistan auf der Spur. Diese will er dokumentieren, scheitert aber grandios. Sein letzter Strohhalm aus einer mehrjährigen journalistischen und persönlichen Misere sind CDs mit geheimen Daten des Shin-Bet, die ihm ein Junkie andrehen will. Im nahen Osten der Vergangenheit wachsen die Zwillingsbrüder Jehuda und Benjamin Kahn sowie ihr Freund Arik Scheinermann in den Wirren und Konflikten zwischen Juden und Moslems auf. Welche gewichtige Rolle spielen die drei für die spätere Entwicklung Israels?

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Seine Art zu schreiben
Die Bücher von Frank Schätzing, die ich gelesen habe, hatten bisher immer mehrere Handlungsstränge, die zum Teil parallel abgelaufen sind. Das war vor allem bei Limit und Der Schwarm so, letztere hatte am Anfang sogar drei Handlungsstränge oder so, die gleichzeitig abgelaufen sind und hinterher zusammen geführt wurden. Bei Breaking News ist es etwas anders gelagert, da hier ein Teil der Handlung schon in den 1920er Jahren anfängt und sich über die Jahrzehnte bis 2011 hinzieht. Was mich daran immer etwas stört ist die Tatsache, dass einer der Handlungsstränge stinklangweilig ist, der andere der spannende und kapitelweise abgewechselt wird. Dadurch kommt es vor, dass die Bücher zwischendrin dann schon mal monate-wochenlang rumliegen, ohne dass ich weiter lese. Vor allem bei Limit ist das arg schlimm, es gibt eine Reisepartie zum Mondhotel mit 30 Leuten und von diesen wird jeder einzelne charakterisiert. Ich glaub, das ist auch der Grund, warum das Buch 1.300 Seiten hat und man meiner Meinung nach die ersten 400 Anfangsseiten getrost weglassen könnte, wäre da nicht die bei weitem spannendere Parallelhandlung um Owen Jericho.

Bei Breaking News haben sich dafür bei spannenden Szenen die einzelnen Handlungsstränge ziemlich überschlagen, was ich recht gut finde. Zwei haben sich an der Stelle gekreuzt und wurden zum Teil in sehr kurzen Sätzen abgehandelt. Da bleibe ich zumindest am Ball, weil ich wissen will, ob der Protagonist nach den nächsten drei Sätzen überhaupt noch am Leben ist oder nicht. Andere Handlungsstränge sind dann wieder ermüdent, vor allem auch vor dem Aspekt, dass Schätzing zum Teil mit sehr vielen Charakteren gleichzeitig arbeitet bei dem Langweiligen. Da ist man dann irgendwie noch unwilliger, weiterzulesen, weil man dann die Figuren nicht so gut auseinander halten kann und an der Stelle oft auch noch nicht abschätzbar ist, wer von ihnen im weiteren Verlauf tatsächlich noch wichtig ist. Kann nämlich sein, dass die zwischendrin mal hopps gehen.

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Warum lese ich seine Bücher trotzdem?
Die Frage werden sich jetzt vermutlich alle stellen, die bis hier gelesen haben :)

Zum einen liegt das daran, dass ich seine Bücher beziehungsweise die Thematiken ziemlich gut recherchiert finde. Am Ende der von mir gelesenen Romane hat sich bisher immer eine mehrseitige Danksagung befunden, in der Schätzing die ganzen Personen, Behörden und sonstige aufzählt, die ihm bei der Arbeit an dem Buch geholfen haben. So hat man immer das Gefühl, dass man auch etwas dazu lernt wobei vieles sicher auch der Fiktion geschuldet ist.

Zum anderen finde ich die Thematiken an sich immer ziemlich interessant, zu einem guten Teil ist ja immer Science-Fiction mit dabei. Das ist schon ziemlich meines, vor allem, weil er häufig auch noch die geschichtlichen Aspekte innerhalb des Romans mit abhandelt. Besonders interessant sind für mich immer die Szenen, bei denen die Protagonisten die Ergebnisse zusammen tagen und sich langsam so etwas wie ein Bild ergibt, man aber erst am Ende die komplette Geschichte erfährt. Ich glaube, so etwas macht einen guten Roman an sich aus und ist auch der Grund, warum ich trotz der negativen Aspekte, die Schätzings Bücher für mich haben (Länge, langweilige Parallelhandlung), auch zukünftig Bücher von ihm lesen werde.

Wenn ihr nun neugierig geworden seid, dann lest am besten Der Schwarm. Ist von den drei oben dargestellten Büchern meiner Meinung nach das Beste.

 

Quellen: Steckbrief, Foto, Buchcover

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Datum: 15.12.2016 21:45
Schöner Beitrag, Danke! Ich habe von ihm bislan nur Der Schwarm gelesen, fand es ganz cool aber einfach unheimlich lang. Auch das Ende fand ich doof, mir war das nicht konsequent genug.
Mit Limit habe ich schon drei Mal begonnen, aber es ist so zäh über manche Strecken, dass ich es noch immer nicht geschafft habe... Leider.
Toutes les grandes personnes ont d'abord été des enfants (mais peu d'entre elles s'en souviennent).


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