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Aber schon im nächsten Moment hat er ihn zerschmettert in tausend Teile

Autor:  lomelinde
Die Idee meinen Namen zu ändern kommt nicht von ungefähr. Er ist eher ein Zeichen eines Wandels, nicht nur innerhalb meines Lebens und meines Freundeskreises oder ähnliches, er ist eher ein Ausdrucks meines inneren Wandels.

Ich bin ernsthafter geworden in den letzten Monaten. Natürlich habe ich meinen Humor nicht vergessen, aber ich kehre doch sehr oft in mich und nicht gerade selten verliere ich mich in Grübelein.

Während mein alter Nick mayu-chan eher das beschwingte, lockere und lustige Leben darstellt, also das Leben fernab von jeglichen Schwermut, so drückt lomelinde doch viel mehr aus, was ich selbst bin. lomelinde bedeutet Nachtigall und dieser Begriff stellt eine enge Naturverbundenheit dar, die ich auch zunehmend in mir entdecke.

Seit Monaten schon befinde ich mich in diesem, von außen kaum wahrnehmbaren, Wandel und nicht selten wundere ich mich selbst über mich. Aber so seltsam das auch ist, so schön ist es auch.

Mir ist als hätte ich selbst eine Türe geschlossen, damit sich eine neue öffnen kann. Es ist immer schwer Türen zu verschließen, aber zu Erkennen, dass es nicht umsonst war, macht es einfacher.

Ich erkenne immer mehr, was es bedeutet für mich selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich sehe noch lang nicht klar, aber ich habe langsam das Gefühl mich zu verändern, erwachsen zu werden. Ich bin noch sehr jung und gerade deshalb ist die eine Lektion, die mir schwer fällt zu lernen und sie ist verbunden mit einer Medizin, die ich nehmen muss und die nicht selten widerlich schmeckt. Diese Medizin nennt sich Abschied. Nicht nur Abschied von Menschen, die mich lange durchs Leben begleitet haben, für mich war es Abschied von alltäglichen Dingen, besonders war es für mich eine Zeit lang Abschied vom Lachen. Es gab nicht wenige Nächte in denen ich wach lag und grübelt und auch nicht wenige in denen ich weinte.

Das mag traurig klingen, zumal gerade Weihnachtsstimmung herrscht. Aber gerade diese Weihnachtsstimmung macht mir bewusst wie wichtig es für mich war. Ich habe mich langsam aber sicher wieder auf den Sinn dieses Festes besonnen. Man sagt immer man weiß worum es geht, aber so einfach wie wir meinen, dass es ist, ist es nicht. Man mag im Kopf vieles begriffen haben, aber wenn es nicht im Herzen angekommen ist, hat es keinen Wert.

Beim mir gab das Lächeln dem Grübeln den Vorzug, aber ich denke genau das war es was ich brauchte.
Ich habe einen Schritt auf den langen Weg zu mir selbst genommen und ich sehe nun klarer wer ich bin. Aber auch gerade das wirft Fragen in mir auf.
Mir ist als hätte mir Jemand den Spiegel vor die Nase gehalten und gesagt: "Das bist du!". Aber schon im nächsten Moment hat er ihn zerschmettert in tausend Teile und dann gefragt: "Was du bist weißt du! Aber wer bist du?"
Hat sich einer von euch schon mal ernsthaft diese Frage gestellt? Noch vor kurzer Zeit hätte ich geantwortet: "Ich bin ich und stolz darauf!"
Aber was bedeutet das: Man selbst zu sein!
Was ist das: Das Selbst? Warum bin ich stolz auf mich?

Ich weiß, das klingt alles nach einer Identitätskrise, aber das ist es nicht! Ich meine bloß zu erkennen, dass ich mehr bin, als das was ich zu sein meine. Dieser neue Name soll Ausdruck meiner Suche sein, vielleicht auch die Antwort.

Ich werde nicht aufhören zu lachen, das tue ich viel zu gerne. Ich denke nur ich werde mir zunehmend beginnen mir die Frage zu stellen, warum das Lachen so schön ist!

(vom 21.12.2006)


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