Hyacinthley: Hyas Kram

Yvain wuchs auf einem kleinen Dorf in den Bergen auf. Das Leben dort war hart und entbehrlich, da die Menschen ihr täglich Brot durch den Abbau und Verkauf von Erzen der nahegelegenen Minen verdienten und kaum die Möglichkeit besaßen, selbst Nahrungsmittel anzubauen. Somit musste auch Yvain - ebenso wie seine zwei älteren Brüder - schon im Alter von sechs Jahren mit anpacken; erst bei den Arbeiten über, wenige Jahre später dann auch unter Tage.
Yvain hasste die bedrückende, einengende Arbeit in der Mine, liebte aber seine Familie trotzdem mit einem feierlichen Ernst, vor allem zu seinem ältesten Bruder sah er auf.
Ihn zog es in seinen knappen Mußemomenten in die Nähe des Himmels, auf die Bergspitzen, von denen aus er das ganze Land überblicken konnte. Hier fühlte er sich losgelöst und konnte seinen Träumen von Abenteuern und Freiheit nachhängen.
Auf einer seiner Klettertouren entdeckte der vierzehnjährige Junge auf einem Felsvorsprung eines Nachbarberges eine Wyvern, die in ihrem Nest zwei Eier ausbrütete. Fasziniert von der Schönheit des gefährlichen Tieres kam er nun immer wieder zu seinem Beobachtungsposten und erlebte somit aus der Ferne das Schlüpfen der zwei kleinen Wesen und die ersten Wochen ihres Lebens.
Eines Tages aber geschah etwas Merkwürdiges. Yvain war zur selben Zeit zu seinem Posten geklettert und wartete auf die Ankunft der Wyvernmutter - doch diese tauchte nicht auf. Auch nicht den nächsten Tag oder den Tag darauf. Die Schreie der kleinen Wyvern klangen bis zu ihm herüber, wurden jedoch von Tag zu Tag schwächer. Der junge Yvain rang mit sich - schließlich war der Tod Teil des Lebens und die Natur grausam... aber die Schreie der Wyvern verfolgten ihn bis in seine Träume. Schließlich fasste er einen Entschluss und kletterte auf den Berg mit dem Wyvernnest. Entsetzt musste er feststellen, dass außer dem Geräusch des Windes kein Laut zu hören war. Die kleinen Wyvern lagen stumm und regungslos in ihrem Nest. Yvain war den Tränen nahe, streichelte den kleinen Geschöpfen über den Kopf und machte sich schwere Vorwürfe - hätte er nur nicht so lange gewartet! In diesem Moment schlug eines der Babies die Augen auf und blickte ihn an. Der Blick traf ihn direkt ins Herz; ohne weiter zu zögern nahm er das Wesen auf seinen Arm - das leblose Geschwisterchen ließ er schweren Herzens zurück.
Yvain gelang es tatsächlich, gegen alle Erwartung und Widrigkeiten, die kleine Wyvern im Geheimen einer Berghöhle aufzupäppeln und großzuziehen. Lunette, wie Yvain seine Wyvern taufte, lernte unter wochenlanger Mühen sogar das Fliegen; Yvain war dabei stets an ihrer Seite, auch wenn er sich dabei in Lebensgefahr brachte - sobald die Wyvern groß genug war, ritt er stets auf ihrem Rücken.
Somit wurde für den jungen Mann ein langgehegter Traum wahr. Seine Lunette ermöglichte ihm, das Gefühl der Freiheit voll auszukosten, während sie zu zweit über Berge, Täler und Wälder hinwegsegelten. 
Doch nach wie vor musste Yvain tagtäglich in das Herz des Berges hinab und in der Enge der Minen Erze abbauen. Zwar hasste er diese Arbeit immer noch, ihm war aber klar, dass er nur so zum Überleben seiner Familie beitragen konnte, weswegen er auch keinen Tag daran dachte, das Dorf zu verlassen.
Bis zu dem Tag, als sein großer Bruder sein Geheimnis entdeckte. Dieser war entsetzt von der Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe des Dorfes ein so gefährliches Monster hauste und stachelte die Dorfbewohner dazu an, die Wyvern töten zu wollen. Yvain konnte sie nicht umstimmen, egal wie oft und vehement er beteuerte, dass Lunette harmlos und zahm sei. Somit blieb ihm nur ein Weg, seine Wyvern zu retten - gemeinsame Flucht.
Ohne sich zu verabschieden raffte er seine wenige Habseligkeiten zusammen und flog auf Lunettes Rücken in die Ferne.
Ob seine Familie noch lebt, weiß er nicht - er ist seither nie wieder zurückgekehrt.

Die folgenden Wochen und Monate waren besonders hart; das Duo musste das Überleben in der Wildnis meistern und der Hunger war ihr ständiger Begleiter. Doch mit der Zeit wurden sie zum eingespielten Team; auf Lunettes Rücken lernte Yvain das Jagen mit Speeren und Lanzen, zusätzlich verdingte er sich als Söldner, wenn sich die beiden in der Nähe von Siedlungen aufhielten.
Grundsätzlich meidet Yvain nach Möglichkeit die Menschen und ist lieber in Gesellschaft seiner Wyvern. Deswegen hatte er auch noch nie eine Beziehung zu seiner Frau und ist immer noch Jungfrau - zwischenmenschliche Beziehungen und Sex interessieren ihn aber auch nicht... zumindest bis er auf Shanty trifft.

Da die beiden momentan noch nicht im RPG aufgetaucht sind, haben sie auch noch keinen Kontakt zueinander gehabt. Nichtsdestotrotz werden zu den beiden aber bereits fleißig Headcanons gesponnen und Skizzen gemacht. :D
Geplant ist, dass Shanty und Yvain den Freiheitskämpfern der Holy Wings beitreten und sich so kennen lernen. Yvain ist zunächst äußerst misstrauisch gegenüber Shantys Annäherungsversuchen und reagiert abweisend. Die Piratin sieht Yvain anfangs auch als Werkzeug, um durch seine Wyvern an hochgelegene Schätze zu kommen, aber mit der Zeit werden sie sich langsam annähern.
Der völlig unbedarfte Yvain macht mit Shanty seine ersten körperlichen und emotionalen Erfahrungen und entwickelt eine starke Bindung zu ihr - was sich bei ihm durchaus auch in Eifersucht gegenüber anderen Männern zeigt.
Auch Yvains Wyvern Lunette spielt in der Beziehung eine Rolle - auch sie ist eifersüchtig, allerdings auf Shanty, was zu vielen schwierigen, aber auch lustigen Situationen führt. Doch mit der Zeit fasst auch die Wyvern Vertrauen zur Piratin.