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Magical Redathon 2020 - Meine Prompts und Buchtitel (inklusive Rezensionen) Magical Redathon 2020

Autor:  lula-chan
Bereits im Januar habe ich mich dazu entschlossen beim Magical Readathon von _Delacroix_ mitzumachen. Diese Challenge reizt mich wirklich sehr, vor allem da sich so auch mein Stapel der Schande (aka alle ungelesenen Bücher in meinem Regal) verkleinern wird.



Ich möchte gerne Bibliothekarin werden. Dazu brauche ich folgende Fächer:

O.W.L.:
~ Alte Runen
~ Arithmantik
~ Geschichte der Zauberei
~ Verteidigung gegen die dunklen Künste
~ Verwandlung


N.E.W.T.:
~ Alte Runen - Ohnegleichen
- Annehmbar
- Erwartungen übertroffen
- Ohnegleichen
~ Geschichte der Zauberei - Erwartungen übertroffen
- Annehmbar
- Erwartungen übertroffen
~ Verteidigung gegen die dunklen Künste - Erwartungen übertroffen
- Annehmbar
- Erwartungen übertroffen




Übersetzt in Prompts und Buchtitel bedeutet dies:

O.W.L.:

Alte Runen: Lese eine Nacherzählung (z.B. von einem Märchen) - Martin Auer: Der wunderbare Zauberer von Oz nach dem Roman von L. Frank Baum

Dieser Prompt hat mich anfangs ziemlich verzweifeln lassen, bis mir dann einfiel, dass ich ja sogar zwei Nacherzählungen von "Der Zauberer von Oz" in meinem Regal stehen habe. Für diese Version habe ich mich schlussendlich entschieden, da sie dann doch etwas moderner als die andere ist

Rezension (gelesen vom 13. Januar - 14. Januar)
Der wunderbare Zauberer von Oz ist eine Nacherzählung von Martin Auer zu dem Buch Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum. Das Originalwerk (erstmals erschienen 1900 bei G. M. Hill, Chicago und New York unter dem Titel The Wonderful Wizard of Oz) erhält so fast 100 Jahre später ein neues, moderneres Gewand. Erschienen ist diese Nacherzählung im Beltz Verlag, Weinheim und Basel. Illustriert wurde sie von Christoph Eschweiler.

So ziemlich jeder kennt sie - die Geschichte von Dorothy, die in Kansas lebt und zusammen mit dem Hund Toto durch einen Wirbelsturm im Land Oz landet und mit ihrem Haus direkt mal die böse Hexe des Ostens erschlägt und somit die Mömpfe aus der Sklaverei befreit. Zuerst tief erschüttert wird sie jedoch schnell auf andere Gedanken gebracht. Dorothy will wieder zurück nach Kansas, doch es stellt sich heraus, dass das gar nicht so einfach ist. Das Land Oz ist umgeben von einer großen Wüste, die viel zu groß ist um sie durchqueren zu können. Die Nordhexe schickt sie daraufhin nach der Smaragdenen Stadt, um dort den großen Oz um Hilfe zu bitten. Nur er sei mächtig genug, um sie nach Hause schicken zu können.
Um zur smaragdenen Stadt zu kommen, muss sie einer gelbgeflasterten Straße folgen, auf der jedoch viele Gefahren lauern. Mit den Silberschuhen der erschlagenen Osthexe, die sie als Geschenk von der Nordhexe erhält, und Toto macht sie sich schließlich auf den Weg. Auf diesem Weg begegnet sie drei weiteren Bewohnern von Oz - dem Vogelscheuch, dem blechernen Holzfäller und dem ängstlichen Löwen, die Dorothy auf dem Weg zur smaragdenen Stadt begleiten und den großen Oz ebenfalls um etwas bitten wollen.

Diese Nacherzählung ist Martin Auer wirklich gut gelungen (soweit ich das einschätzen kann ohne das Originalwerk gelesen zu haben). Sie ist in einem schönen Stil geschrieben, auch wenn man deutlich merkt, dass dieses Buch an Kinder gerichtet ist. Für mich war das manchmal etwas anstrengend zu lesen. Die wunderschönen Illustrationen am Anfang jedes Kapitels und zwischendrin runden das Bild perfekt ab.

Fazit: Es handelt sich bei diesem Buch um eine wirklich schöne Erzählung, die ich jedem wärmstens empfehlen kann. Diese Buch eignet sich wunderbar zum Vorlesen bei Kindern jedes Alters, ist aber auch für Erwachsenen durchaus lesenswert.



Arithmantik: Lese ein Buch, das von mindestens zwei Autor*innen geschrieben wurde - Klaus-Peter Wolf, Bettina Göschl: Das magische Abenteuer: Die erste Begegnung

Eines der wenigen Bücher in meinem Regal, das von zwei Autoren geschrieben wurde, demnach war die Wahl nicht schwer.

Rezension (gelesen vom 14. Januar - 16. Januar)
Das Buch Die erste Begegnung ist der erste Teil der Reihe Das magische Abenteuer von Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl und erschien 2003 im Schneider Verlag, München mit Illustrationen von Don-Olliver Matthies.

Marie und Max leben bei ihrer Großmutter, da ihre Eltern bei einer Expedition im Dschungel verschollen sind. Eines Tages entdeckt Marie ein altes Buch über Elfen, in dem steht, dass ein böser Zauberer namens Kro alle Elfen in diesem Buch gefangen hält und sie nur befreit werden können, wenn ein Menschenkind eine der Elfen küsst. Marie macht genau dies und öffnet somit unabsichtlich das Tor zwischen den Welten, wodurch sie und ihr Bruder in Gefahr geraten, denn Kro hat es auf sie abgesehen. Als er es schafft sie in sein Reich zu locken, müssen sie kämpfen, um es zurück in ihre Welt zu schaffen, doch Kro hat allerhand Tricks auf Lager, die es ihnen nicht einfach machen.

Es handelt sich bei diesem Buch um ein Kinderbuch, aber irgendwie auch nicht. Mit Max und Marie haben sie zwei Charaktere geschaffen, mit denen sich vor allem Kinder gut identifizieren können. Marie - ein Mädchen, das Geschichten über Elfen, Feen und Prinzessinnen liebt - und ihr älterer Bruder Max, der am liebsten Computerspiele spielt. Dadurch werden sowohl Jungs als auch Mädchen angesprochen dieses Buch zu lesen. Es ist sehr authentisch geschrieben und man fiebert mit den beiden mit, während sie versuchen wieder nach Hause zu kommen. Auch die Darstellung der Elfe Mo ist sehr gelungen.

Fazit: Auch wenn dieses Buch eigentlich an Kinder gerichtet ist, finde ich, dass es für jeden geeignet ist, der sich für das Fandom Fantasy interessiert. Mit seiner Dynamik macht es definitiv Lust auf mehr und verleitet einen geradezu dazu auch die weiteren Teile der Reihe zu lesen.



Geschichte der Zauberei: Lese ein Buch, das vor mindestens 10 Jahren veröffentlicht wurde - Max Frisch: Andorra: Stück in zwölf Bildern

Eigentlich wollte ich "Die Schatzinsel" von R.L. Stevenson lesen, doch eine Frage in der Quizshow "Wer weiß denn sowas?" hat mich meine Meinung ändern lassen. Es wurde nach dem Andorra-Phänomen gefragt. Die Frage konnte ich nur beantworten, da wir das Buch im Unterricht lesen mussten. Angefixt habe ich mir direkt nach der Sendung das Buch geschnappt und angefangen es erneut zu lesen.

Rezension (gelesen vom 24. Januar - 25. Januar)
Das Stück Andorra von Max Frisch erzählt in zwölf Bildern erschien erstmals 1975 im Surkamp Verlag, Frankfurt am Main. 1964 findet sich die Kernzelle von Andorra als Eintragung in Max Frischs Tagebuch. Als Buch erschien das Schauspiel erstmals 1961.

Im fiktiven Land Andorra lebt Andri - ein angeblicher Jude - zusammen mit dem Lehrer, dessen Frau und seiner Tochter Barblin, mit der Andri heimlich verlobt ist. In Wahrheit ist Andri jedoch gar kein Jude, sondern der Sohn vom Lehrer und der Halbbruder von Barblin. Der Lehrer hatte ein Verhältnis mit einer Frau von drüben und als er mit Andri zurück nach Andorra gekehrt ist, hat er aus Angst gesagt, dass Andri ein Jude ist und ihn vor den Schwarzen gerettet hat. Doch dadurch, dass alle Andri für einen Juden halten, hat er immer wieder Nachteile. Die Leute sagen ihm nach, wie sich ein Jude zu benehmen hat und irgendwann nimmt Andri diese Verhaltensmuster an (Andorra-Phänomen). Als dann auch noch die Senora - eine Frau von drüben und Mutter von Andri - auftaucht, ist es vorbei. Die Senora wird erschlagen und Andri bekommt die Schuld. Wenig später tauchen die Schwarzen von drüben auf und veranstalten eine Judenschau, bei der Andri als Jude "enttarnt" und später höchstwahrscheinlich getötet wird.

Erstmals musste ich dieses Stück im Unterricht lesen. Mein erster Gedanke, als ich es gesehen habe: "Hilfe! Was ist das für ein Sch***?" Ich hatte keine große Lust es zu lesen und durch den Zwang wurde es auch nicht besser. Man hat die Aufgaben abgearbeitet und das Buch nur dafür - und für die anschließende Klausur - gelesen. Ich habe das Buch nicht weggeschmissen, konnte mir aber auch nicht vorstellen es jemals wieder in die Hände zu nehmen und zu lesen. Erst die Frage bei Wer weiß denn sowas? hat daran etwas geändert. Ich weiß nicht genau was es war, aber es hat mich angefixt das Buch aus meinem Schrank zu fischen und zu lesen. Erst hatte ich nur ein bisschen geblättert, dann die ersten paar Seiten gelesen, dann die letzten und mich dann dazu entschlossen es nochmal komplett zu lesen. Es war wirklich interessant, vor allem, da man nicht mehr den Zwang durch die Schule hatte und es in Ruhe und ohne Eile lesen konnte.

Fazit: Dieses Stück nochmal freiwillig zu lesen lässt ganz andere Blickwinkel zu. Während ich es in der Schulzeit (vor allem wegen der Schreibweise mit diesen ganzen Regieanweisungen) nur sehr ungern gelesen habe, habe ich nun, nachdem ich es nochmal freiwillig gelesen habe, ein ganz neues Verständnis dafür entwickelt. Es ist wirklich faszinierend wie viel so ein kleiner Unterschied (freiwillig/unfreiwillig) doch machen kann. Vielleicht liegt es zum Teil auch daran, dass ich jetzt älter bin und einen ganz anderen Blickwinkel habe als damals, als ich es zum ersten Mal lesen musste.
Andorra kann ich jedem ab einem Alter von, sagen wir mal, 20 nur wärmstens empfehlen. Viel jünger darf man eigentlich gar nicht sein, um das Thema wirklich in all seinen Aspekten begreifen zu können. Und wer das Buch, wie ich, in der Schule lesen musste, dem kann ich nur sagen: Lest es ein paar Jahre später nochmal. Das lohnt sich echt.



Verteidigung gegen die dunklen Künste: Reducto! - Lese ein Buch, dessen Titel mit einem "R" beginnt - Astrid Lindgren: Ronja Räubertochter

Das einzige Buch in meinem Regal, das mit einem "R" beginnt.

Rezension (gelesen vom 05. Februar - 01. März)
Das Buch Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ist 1982 im Oetinger-Verlag, Hamburg mit Illustrationen von Ilon Wikland (Illustrationen des Innenteils), sowie Rolf und Margret Rettich (Schutzumschlag) erschienen.

Ronja Räubertochter handelt von zwei Räubersippen - den Mattisräubern und den Borkaräubern - die schon seit vielen Generationen verfeindet sind. In einer Gewitternacht gebären die Frauen der beiden Räuberhauptmänner jeweils ein Kind - Ronja und Birk. Von Anfang an bekommen sie gepredigt, dass die jeweils andere Räuberbande voller "Hosenschisser" ist. Bei ihren ersten Aufeinandertreffen benehmen sie sich gegenüber genauso, wie es ihnen ihre Väter gepredigt hatten, doch nachdem Birk Ronja das Leben rettete, beschließen die beiden zu Bruder und Schwester zu werden. Treffen finden in aller Heimlichkeit statt. Irgendwann eskaliert die Situation zwischen den Mattisräubern und den Borkaräubern jedoch und Ronja und Birk beschließen in den Wald zu ziehen.

Voller Humor erzählt Lindgren von der alten, aber doch irgendwie modernen Räuberzeit. Die klassischen
Elemente einer Räubergeschichte vermischen sich hier mit Themen wie Emanzipation und Freiheit. Die Mütter von Ronja und Birk bieten ihren Männern die Stirn und nehmen auch gerne mal das Ruder in die Hand. Auch Ronja und Birk stellen sich gegen ihre Väter. So wollen sie beispielsweise beide keine Räuberhauptmänner werden, sondern andere, friedlichere Wege gehen und dem Räuberdasein ein Ende bereiten. Auch werden die Räuber der Mattissippe - da das Buch kaum von dem Leben in der Borkafeste berichtet, kann ich zu den Borkaräubern keine Aussage tätigen - oftmals als weinerlich und verletzlich dargestellt, was dem klassischen Räuberbild so gar nicht entspricht.
Von phantastischen Elementen nimmt Lindgren ebenfalls Gebrauch. So wimmelt es im Wald vor Graugnomen, Wilddruden und Rumpelwichten - und bei Nebel auch von Unterirdischen.

Fazit: Dieser Roman ist wahrlich zeitlos. Familienfehden im Stil von Romeo und Julia - oder eben hier Borka und Mattis - sind etwas vollkommen alltägliches. Oftmals sind es gerade die Kinder, die das nicht nachvollziehen können, dann jedoch später darin einsteigen. So haben Mattis und Borka als Kinder auch zusammen gespielt, bis Mattis' Vater dahinter kam und Borka mit Gewalt verscheucht hat, was wiederum Borka dazu gebracht hat von allen Mattisräubern nur noch schlecht zu denken. Ronja und Birk entkommen diesem Kreis und schaffen so die Basis für ein friedliches Zusammensein mit Happy End. Das Buch kann ich jedem auf jeden Fall nur wärmsten empfehlen - egal, welchem Alters - an Aktualität wird es wohl niemals verlieren, aber vielleicht können wir alle dem ein klein wenig beikommen.



Verwandlung: Lese ein Buch mit farbigen Seitenrändern oder mit einem roten Cover - Andreas Gößling: Wolfswut

Das Buch hat ein rotes Cover und befindet sich schon seit einiger Zeit auf meinem Lesestapel.

Rezension (gelesen vom 01. März - 26. März)
Am 10. September 2014 entdeckte die Tochter des vor einem Monat verstorbenem Manfred S. in einer von ihm angemieteten Garage im hessischen Schwalbach zwei Fässer mit Leichenteilen. Im Laufe der polizeilichen Ermittlungen konnte Manfred S. mit mindestens zehn weiteren Morden seit Anfang der 1970er-Jahre in Verbindung gebracht werden. Er tötete die Frauen - vornehmlich Prostituierte vom Straßenstrich - auf brutalste Weise. Sie wurden verstümmelt, ihnen wurden Gliedmaßen amputiert und Organe entnommen. Auch von Kannibalismus ist die Rede. Einen Teil der Leichen - immer andere - lagerte Manfred S. in Fässern, den Rest ließ er an geschützten Plätzen verwesen. Neben den Morden an den Prostituierten tötete er auch mehrere männliche Teenager. Es wurde davon ausgegangen, dass er mindestens einen Mittäter hatte. [Quelle: amazon]

Der True-Crime-Thriller Wolfswut von Andreas Gößling ist 2018 im Knaur-Verlag, München erschienen und arbeitet den Fall des "Mörders mit der Klarinette" (Manfred S. hatte bis zu seinem Krebstod Klarinette in einer Jazz-Band gespielt) auf. Gößling distanziert sich jedoch gleichfalls zum Fall. Er hatte nicht vor die Personen und Schauplätze möglichst wirklichkeitsgetreu darzustellen. Aus Manfred Seel - Besitzers eines Entrümplungs- und Gartenbau-Unternehmens - wurde Alex Soltau - Besitzer eines Bau- und Abrissunternehmens. Auch die Handlungsorte wechselten von Schwalbach nach Berlin.

Lotte Soltau - Tochter des an Krebs verstorbenen Alex Soltau - entdeckt bei Bestandsaufnahmen im Unternehmen ihres kürzlich verstorbenen Vaters einen Schlüssel für eine Lagerhalle im Zeppelinpark. Um ihre Listen zu komplettieren, sucht sie die Halle noch am gleichen Tag auf und entdeckt dort fünf Fässer. Sie öffnet eins der Fässer und sieht sich Aug in Aug mit dem abgetrennten Kopf einer Frau. Ihr Leben ändert sich schlagartig. Ihr Vater, dem niemand solch eine Tat zugetraut hätte, wird plötzlich zum mutmaßlichen Serienmörder. Bald tauchen noch mehr Leichen auf, die bis in die 1970er-Jahre zurückreichen und eindeutig den Taten von Alex Soltau - und einem mutmaßlichen Mittäter - zugeordnet werden können. Als der Fall schließlich geschlossen wird, taucht die Leiche eines männlichen Teenagers auf, die die Handschrift des verstorbenen Soltaus trägt.

Wolfswut ist ein Roman der Extra-Klasse, der mit einem tollen Spannungsbogen und gut aufgebauten Charakteren überzeugen kann. Die Geschichte - vornehmlich aus Sicht der ermittelnden Hauptkommissarin Kira Hallstein erzählt - hat einen guten Aufbau mit einem fesselnden Schreibstil. Neben den Ermittlungen ist auch Hallsteins Privatleben ein wichtiger Aspekt der Geschichte. So spielt ihre Suche nach ihrem verschwundenen Bruder Tobias - damals 13 Jahre alt - und ihre Beziehung zu ihrem dementen Vater - wohnhaft in einem Altenheim - eine wichtige Rolle.

Fazit: Dieser Roman ist ein Muss für jeden Krimi/Thriller-Fan. Der reale Fall um Manfred S. wird hier auf eine spannende und fesselnde Weise aufgearbeitet. Ein Minuspunkt ist jedoch, dass weder im Vor- noch im Nachwort der Fall erwähnt wird und immer nur von "einem realen Fall" geredet wird. Das ist jedoch nur ein geringes Manko, das dem Reiz diese Geschichte zu lesen keinen Abbruch tut.




N.E.W.T.:

Alte Runen - A: Ehwaz (Zusammenarbeit) - Lese ein Buch, das dir empfohlen wurde (z.B. von einer/m Freund/in) - Raquel J. Palacio: Wunder: Sieh mich nicht an

Das Buch wurde mir von meiner Schwester empfohlen, die es im Unterricht lesen musste. Bis jetzt habe ich das aber noch nicht schaffen können. Zeit es anzugehen!

Rezension (gelesen vom 28. März - 05. April)
Das Buch Wunder von Raquel J. Palacio ist 2013 im Deutschen Taschenbuch Verlag, München erschienen.

Der zehnjährige August Pullman, von den meisten Auggie genannt, leidet seit seiner Geburt an Gesichtsanomalien. Aufgrund dessen wurde er von seiner Mutter bisher zuhause unterrichtet, doch das soll sich ändern. August soll ab der fünften Klasse auf eine ganz normale Schule gehen. Anfangs ist er komplett dagegen, doch nach einem Gespräch mit seinem zukünftigen Schuldirektor und einer Führung von drei seiner späteren Klassenkameraden entscheidet er sich um. Für ihn steht nun ein neuer Lebensabschnitt bevor, den er auf seine eigene Art versucht zu meistern.

Wunder ist ein wirklich schönes Buch. Es hat mir Freude gemacht es zu lesen. Auf eine liebevolle und gleichzeitig ernste Art berichtet Palacio über das Leben von August und seinen Mitmenschen. Ich kann kaum glauben, dass es so lange gedauert hat bis ich angefangen habe es zu lesen. Es ist ein wirklich wunderschönes Buch.

Fazit: Ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen. Egal, ob jung oder alt, dieses Buch ist wirklich für jeden etwas. Es zeigt extreme Formen der Ausgrenzung, aber auch die von Zusammenhalt und Freundschaft. Wer diese Buch noch nicht gelesen hat, sollte es unbedingt einmal tun.



Alte Runen - E: Othala (Erbe) - Lese ein Buch, das in der Vergangenheitsform geschrieben wurde - Richard Montanari: Im Netz des Teufels

Es befindet sich auf meinem Lesestapel und ist in der Vergangenheit geschrieben. Mehr brauchte es nicht.

Rezension (gelesen vom 16. Mai - 21. Juni)
Im Netz des Teufels von Richard Montenari ist 2011 im Bastei Lübbe-Verlag, Köln erschienen.

Aleksander Savissar ist ein Vennaskond - das ist eine Art estnische Mafia - und hält sich für Koschtschei - einen Unsterblichen. Vor gut fünf Jahren vergewaltigte Aleks die Ennustaja - zu deutsch Wahrsagerin - Elena Keskküla, die ihm neun Monate später Drillinge gebar - eines davon tot. Doch ihr Vater verkauft die Kinder. Als Aleks davon erfährt, tötet er Elanas Vater und Bruder und anschließend sie. Bevor er Elena tötet, schwört er jedoch seine Töchter - seine Prinzessinnen - zu finden, egal wie lange es dauert, denn nur mit ihnen kann er wahrlich unsterblich werden. Das Blut seiner verstorbenen Tochter Olga bewahrt er seitdem in einer Glasphiole auf, die zusammen mit zwei leeren Phiolen an einer Kette um seinen Hals hängt.
Anna und Marya - seine beiden anderen Töchter - wurden von dem amerikanischen Paar Michael und Abigail Roman, die selbst keine Kinder bekommen können, unter den Namen Charlotte und Emily adoptiert. Sie leben zusammen in Eden Falls - einem Vorort von New York. Michael ist ein erfolgreicher Staatsanwalt und Abigail ist Krankenschwester. Sie führen ein ruhiges, idyllisches Leben. Kurz nach dem vierten Geburtstag von Charlotte und Emily nimmt das jedoch ein abruptes Ende. Aleks taucht in New York auf und will seine Töchter zurück und das um jeden Preis.

Aufgeteilt ist Im Netz des Teufels in drei Teile. Den ersten Teil könnte mal gemeinhin als Einführung betiteln. Er umfasst die ersten fünf Kapitel des Romans. Der zweite Teil - der Hauptteil sozusagen - reicht bis Kapitel 36 und der dritte Teil umfasst dann nochmal 23 Kapitel. Dazu gibt es ein Vorwort und einen Epilog.
Im zweiten Teil liest sich die Handlung sehr schleppend und äußerst zäh. Es geht gefühlt nicht voran, auch wenn doch einiges passiert. Wirklich Lust weiterzulesen hatte ich kaum, dabei fing es im Prolog so gut an und auch der erste Teil war in Ordnung. Im dritten Teil wird es dann aber wieder spannend. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und reißt den Leser mit. Man will gar nicht mehr aufhören zu lesen. Bis dahin zu kommen ist jedoch verdammt schwer.

Fazit: Im Netz des Teufels ist eine Mischung aus Krimi, Thriller und Mystik. Das ist eigentlich genau meins. Um zum Ende des Buches zu kommen, musste ich mich jedoch erstmal durch den zweiten Teil quälen. Ich hatte mir eindeutig mehr darunter erwartet. Das Finale - sprich der dritte Teil - hat das jedoch in Teilen wieder wett gemacht.



Alte Runen - O: Naudiz (Bedürfnis) - Lese ein Buch, das seit Ewigkeiten auf deinem Lesestapel ist - Pete Sansom: Cortex

Ich habe dieses Buch vor Ewigkeiten preisgünstig als Mangelexemplar gekauft und bisher noch nicht gelesen.

Rezension (gelesen vom 19. April - 14. Mai)
Der Roman Cortex von Pete Sansom - das Pseudonym zweier britischer Wissenschaftler - ist 2001 im Knaur-Verlag, München erschienen.

Ben Blumenthal arbeitet mit Begeisterung am Cortex-Projekt. Ziel dieses Projekts ist es einen Computer zu erschaffen, der auf Basis des menschlichen Gehirns funktioniert. Kurz vor Abschluss der Analysen wird Holub - Bens zugeteilte Testperson aus Leipzig - von Tierschutzaktivisten ermordet. Noch dazu stellt Ben - ebenfalls Tierschutzaktivist - eine Anomalie in Holubs Gehirn fest. Dann werden weitere Wissenschaftler im Labor in Gundestrup ermordet - darunter auch ein Mann, der am Cortex-Projekt mitgearbeitet hat.
Ben hat jedoch noch ganz andere Probleme: Er wird von seinem Arbeitsplatz im Weiss-Labor, Oxford suspendiert und das begründet durch gefälschte Indizien. Plötzlich wird er zum Gejagten über mehrere Kontinente und kann niemandem mehr trauen.

Cortex ist sehr spannend geschrieben. Der Perspektivenwechsel zwischen den verschiedenen Orten und Personen ist wirklich gut gelungen. Man merkt jedoch, dass dieses Buch von zwei Wissenschaftlern geschrieben wurde. Es wird mit Fachbegriffen um sich geworfen, die oftmals nicht weiter erklärt werden und die man nur durch eigene Recherche verstehen kann. Dass die Autoren vom Fach sind, hat jedoch auch ihre Vorteile: Es wird authentisch erzählt. Sie wissen wovon sie sprechen und setzen das in ihrem Schreiben um.

Fazit: Wer es gerne spannend mag und auch vor wissenschaftlichen Themen nicht zurückschreckt, wird seine Freude an diesem Roman haben. Ich kann es nur empfehlen.



Geschichte der Zauberei - A: Elfric der Eifrige bläst zur Revolte: Lese ein Buch aus dem Genre "Fantasy" - Elizabeth Kay: Das Geheimnis der Greifenfeder

Es tauchen Greifen und Elfen auf und es spielt zum größten Teil in einer phantastischen Welt. Was will man mehr?

Rezension (gelesen vom 21. Juni - 01. Juli)
Das Geheimnis der Greifenfeder von Elizabeth Kay ist 2004 im Carlsen-Verlag, Hamburg erschienen.

Felix ist herzkrank und möchte vor seinem Tod nochmal ein Abenteuer erleben. Mit seinen Eltern fährt er deswegen nach Costa Rica. Eines Tages machen sie eine Wanderung zur Kontinentalscheide (auch Wasserscheide gemacht) und Felix stellt sich mit einem Bein auf jede Seite. Aufgrund seiner Krankheit wird er ohnmächtig. Als er wieder aufwacht, befindet er sich in einer anderen Welt - einer Welt, in der es Greifen, Einhörner und Drachen gibt und Menschen als Fabelwesen gelten. Für Felix steht fest: Er will zurück in seine Welt, aber das ist gar nicht so leicht.

Das Geheimnis der Greifenfeder ist ein sehr schönes Buch, das von Freundschaft und Hoffnung erzählt, aber auch den Tod thematisiert. Für Felix ist das Thema "Tod" alltäglich. Er weiß, dass er eines Tages durch seine Krankheit sterben wird. Auf ein Wunder will er nicht hoffen, damit es ihn, wenn es doch nicht funktionieren sollte, nicht in ein Loch wirft. Durch die Tatsache, dass er sich in einer magischen Welt befindet, in der vieles mit nur einem einfachen Zauberspruch und etwas Konzentration möglich ist, beginnt er wenigstens etwas Hoffnung zuzulassen.

Fazit: Ich kann Das Geheimnis der Greifenfeder jedem nur wärmstens empfehlen. Es ist sehr gut geschrieben und zieht einen in seinen Bann. Man fiebert mit den Charakteren - vor allem mit Felix - mit. Auch der Konflikt zwischen diesen beiden grundverschiedenen Welten ist sehr gut dargestellt. Alles in allem ein wirklich schönes Buch, das es definitiv auch wert ist mehrmals gelesen zu werden.



Geschichte der Zauberei - E: Newt Scamanders Memoaren: Lese ein Buch, das eine Karte beinhaltet - Paluten: Die Schmahamas-Verschwörung - Ein Roman aus der Welt von Minecraft Freedom

Das wollte ich auch schon länger mal lesen. Meine Schwester hat es kurz nach Erscheinen geschenkt bekommen. Ich habe es bisher noch nicht gelesen, da ich Freedom noch nicht zu Ende gesehen habe. Ein Grund mehr beides durchzuschauen/durchzulesen.

Rezension (gelesen vom 09. November - 18. November)
Die Schmahamas-Verschwörung von Paluten ist 2018 bei Community Editions, Köln erschienen.

Xaroth ist besiegt und in Freedom ist Ruhe eingekehrt. Da hat sich Paluten doch einen Urlaub verdient, oder? Dass er in einem Gewinnspiel eine Reise zu den Schmahamas gewonnen hat, passt perfekt. Zusammen mit seinem besten Freund Edgar macht sich Paluten auf ins Inselparadies. Doch dort angekommen merken sie schnell, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Bewohner der Schmahamas - die Schmalamas - sind in Gefahr. Für Paluten und Edgar ist sofort klar, dass sie helfen. Unterstützt werden sie dabei von zwei außerirdischen Bananen, einer mutigen Abenteurerin, einem ängstlichen Schmalama und einem lang verschollenen Feind.

Die Schmahamas-Verschwörung ist ein sehr schönes Buch, das die Ereignisse aus Minecraft Freedom auf eine wunderbare Weise fortführt. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen erst Freedom zu Ende zu sehen und dann das Buch zu lesen, aber naja, sagen wir mal so, dass ich es nicht geschafft habe Freedom durchzusehen. Dass ich Freedom nicht komplett gesehen habe, hat der Geschichte aber keinen Abbruch getan. Es gab immer wieder in Fußnoten Erklärungen zu bestimmten Dingen, die auf Freedom-Folgen anspielen. Daher waren meine Wissenslücken nicht so dramatisch. Gespoilert hat das Buch jedoch nur geringfügig.

Fazit: Ein sehr schönes Buch für alle Fans von Minecraft Freedom. Für alle, die Freedom nicht kennen, wird dieses Buch vermutlich nichts sein. Es spielt auf viele Dinge an, die man nur versteht, wenn man das YouTube-Projekt verfolgt (hat). Das Feeling kommt, denke ich, nur richtig rüber, wenn man Freedom kennt und liebt.



Verteidigung gegen die dunklen Künste - A: Schwarze Magie - Lese ein Buch mit einem schwarzen Einband unter dem Schutzumschlag - Dan Brown: Origin

Eines der wenigen Bücher, die ich finden konnte, die die Anforderungen erfüllt. Das Buch muss ja auch überhaupt erstmal einen Schutzumschlag haben und dann auch noch einen schwarzen Einband. Das ist echt schwer.

Rezension (gelesen vom 19. Juli - 06. November)
Origin von Dan Brown ist 2017 im Lübbe-Verlag, Köln veröffentlicht worden.

Origin ist der fünfte Teil rund um den Symbolforscher Robert Langdon. Dieses Mal spielt die Geschichte in Spanien: Der Zukunftsforscher Edmund Kirsch möchte im guggenheim-Museum in einer spektakulären Präsentation seine neue bahnbrechende Entdeckung der Welt präsentieren. Doch nicht jeder will, dass seine Entdeckung bekannt wird. Diesen Leuten ist jedes Mittel recht, um Kirsch zum Schweigen zu bringen und so töten sie Kirsch, bevor er seine Entdeckung offenbaren kann.
Robert Langdon, der ebenfalls bei der Präsentation anwesend ist, macht sich zusammen mit Ambra Vidal, der Direktorin des Guggenheim-Museums, daran das Geheimnis hinter Kirsch' Entdeckung zu lüften.

Mit Origin schafft Dan Brown einen tollen fünften Teil der Robert Langdon-Reihe. Er überzeugt mit den symbolischen Hintergründen, dem Setting und den Charakteren. Auch typisch für Dan Brown: Robert Langdon bekommt als Unterstützung eine taffe Frau an seine Seite gestellt. Ambra Vidal bildet meiner Meinung nach jedoch einen starken Kontrast zu den anderen weiblichen Unterstützerinnen Langdons. Sie ist die Verlobte des spanischen Prinzen und steht damit - zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Museumsdirektorin - im öffentlichen Interesse. Aufgrund der Ereignisse im Guggenheim-Museum bekommt sie jedoch Selbstzweifel und stellt auch ihre Beziehung zum spanischen Prinzen in Frage.

Fazit: Origin ist ein weiteres Meisterwerk von Dan Brown. Brown schafft es, dass die Geschichten rund um Robert Langdon nie ihren Reiz verlieren. Zusätzlich befasst er sich mit den Fragen Woher kommen wir? Wohin gehen wir?, die sich vermutlich jeder schon einmal gestellt hat. Seine Interpretation und alles drumherum wirkt authentisch und durchdacht. Man merkt jedes Mal, wie viel Arbeit Brown in seine Bücher stecken muss, damit sie solche fulminanten Meisterwerke werden, die sich mit nicht gerader leichter Kost beschäftigen. Dieses Buch ist wirklich sehr zu empfehlen und für jeden Dan Brown-/Robert Langdon-Fan sowieso ein Muss.



Verteidigung gegen die dunklen Künste - E: Gilderoys Erinnerungszauber - Lese das erste Buch von deinem Lesestapel, das dir einfällt - Sebastian Fitzek: Passagier 23

Eines der vielen Bücher, die ich noch lesen will. Zeit auch dieses endlich von meinem Lesestapel verschwinden zu lassen.

Rezension (gelesen vom 01. Juli - 19. Juli)
Passagier 23 von Sebastian Fitzek ist 2015 im Droemer Verlag erschienen.

Der Polizeipsychologe Martin Schwartz hat seine Frau und seinen Sohn verloren, als diese Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" gemacht haben. Was genau passiert ist, konnte ihm damals niemand sagen.
Fünf Jahre später lockt ihn der Anruf einer seltsamen, älteren Dame auf das Kreuzfahrtschiff. Sie hat etwas zu dem Verbleib seiner Familie herausgefunden: Ein Mädchen, das auf der "Sultan" als verschollen galt, ist wieder aufgetaucht und in ihrem Besitz befand sich der Teddy von Martins Sohn. Obwohl Martin Schwartz nie wieder einen Fuß auf ein Kreuzfahrtschiff - vor allem nicht auf die "Sultan of the Seas" - setzen wollte, macht er sich sofort auf den Weg, um endlich zu erfahren, was seiner Familie damals zugestoßen ist.

Passagier 23 beschäftigt sich mit dem gleichnamigen Tabuthema auf Kreuzfahrtschiffen. Als "Passagier 23" werden Menschen bezeichnet, die an Bord eines Kreuzfahrtschiffes spurlos verschwinden (im Durchschnitt sind dies 23 Personen im Jahr). Auf hoher See sind Kreuzfahrtschiffe von der Außenwelt abgeschnittene Kleinstädte ohne Polizei und mit ganz eigenen Gesetzen und damit sind sie der perfekte Ort für Selbstmorde oder auch Verbrechen. Ein Kreuzfahrtschiff eignet sich also sehr gut als Handlungsort für einen Psychothriller.
Fitzek hat einen sehr fesselnden Schreibstil und obwohl ich vorher noch nie an Bord eines Kreuzfahrtschiffes wahr, konnte ich mich gut zurechtfinden. Die Charaktere sind gut gewählt und ausgebaut. Auch mit Gerlinde Dobkowitz, die Martin Schwatz überhaupt erst an Bord der Sultan lockt, hat er einen stimmigen Charakter erschaffen, der perfekt ins Bild passt.

Fazit: Ich kann Passagier 23 nur empfehlen, vorausgesetzt natürlich, dass man Psychothriller mag, denn dieser hier hat es ganz klar in sich. Es ist keine leichte Kost und beschäftigt sich mit den Abgründen der Menschheit. Zu sagen es wäre spannend und nervenaufreibend ist da noch untertrieben.




EDIT 27.12.2020:
Ich habe es geschafft! Alle Bücher sind gelesen und hiermit nun auch sämtliche Rezensionen verfasst.
Mir hat dieses Leseprojekt wirklich viel Spaß gemacht. Falls es sowas nochmal geben würde, bin ich definitiv wieder mit dabei.
Also vielen Dank an _Delacroix_ für diese wunderbare Challenge. Meinem Bücherkonsum hat sie definitiv gut getan.


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