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Einzelposting: Manga im SPIEGEL


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Von:   abgemeldet 06.03.2001 18:01
Betreff: Manga im SPIEGEL [Antworten][Ändern]
>> Es ist aber Tatsache, dass Manga deutlich weniger textlastig sind und viel mehr über das Bild vermittelt wird als bei US- oder Frankobelgischen Comics. Vom Kern her ist diese Behauptung also nicht ganz falsch. <<

Nunja, nicht falsch, aber richtig ist das natürlich auch nicht. So in der Richtung: eine Ente ist ein Vogel, sie kann schwimmen, also müssten auch alle Vögel schwimmen können. ;) Es ist wahr, dass Manga ihre Stärke vor allem aus ihrer visuellen Dynamik ziehen. Aber hier muss man auch zwischen den einzelnen Genren differenzieren. Für einen Shounen-Manga a la Dragonball, in dem Martial-Art-Kämpfe und Speedline-Exzesse bis zum Geht-nicht-mehr zelebriert wird, mag die Aussage des Autors stimmen, aber es genügt, einen Mangas wie "Eden" aufzuführen, um das ganze Definitionsgebäude des Autors zum Einstürzen zu bringen. Was´n das? Keine Kämpfe? Keine einsilbige Charakteren? Keine 08/15-Story? Ist das dann überhaupt ein Manga. Noch unerwähnt sind Shoujo-Mangas, in denen durchaus mal vorkommen kann, dass Texte über Bilder dominieren.

Um es nochmal zu betonen, ich werfe dem Autor nicht vor, dass er falsche Info verbreitet, sondern dass er sie so oberflächlich wiedergibt, dass sie für den Leser praktisch nutzlos sind. Im Ernst, würdest Du als Leser nach der Lektüre losgehen und dir einen Manga zulegen?
Wohl kaum. Das Argument, dass das auch nicht des Autors Intention sei, gilt vielleicht als Ausrede, nicht als Gegenargument. ;)

>> Wer behauptet, daß Seraphic Feather der "Erwachsenenmanga" sei, schätzt die Bandbreite der Zielgruppe völlig falsch ein.
--
nö, warum, für welches Alter meinst denn du, dass es ist? Seraphic Feather IST für eine Zielgruppe ab 16...<<

Der Begriff "Erwachsenenmanga" suggeriert allerdings etwas ganz anderes. Besonders bei vorbelasteten Leser. Ich wette, Fans von gewissen Magazinen würden von SF ganz schön enttäuscht sein. ;)

>> Und daß Mangas US-Comics verdrängen, halte ich für falsch - Hier geht es IMO um zwei voneinander unabhängige Vorgänge und Märkte.
--
Indirekt... Die Leute, die früher zu den Superhelden gegangen wären, gehen jetzt zum Teil zu Manga.<<

Das kann er aber gar nicht beweisen. Korrelation zwischen zwei verschiedenen Prozessen muss noch lange nicht bedeuten, dass auch ein Zusammenhang zwischen ihnen besteht (wie etwa dieser Graphik mit den Verkaufszahlen vermuten lässt). Du kennst doch sicher auch die Sache mit den Storchen und den Babys, oder? ;)

Und selbst wenn, dass mehr Jugendlichen dazu gehen, Manga zu kaufen, dafür gibt es Gründe, die viel mehr über das erstrecken, das hier aufgeführt wird. Wenn ich den Text vorsichtig lese, kann ich auch keinen vernünftigen Grund finden. Manga sind besser, weil sie den Leser mehr Speed bieten? Und das ausgerechnet von jemandem, der es besser wissen sollte. Vielleicht sollte man diesbezüglich im Carlsen Forum nochmal nachfragen, womöglich wurde Jo Kaps falsch zitiert?

>> Es wurde nicht behauptet, dass die Leute von Superhelden wechseln, <<

Stimmt. Allerdings kann man zwischen den Zeilen lesen. ;)

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