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Einzelposting: Casino Royal...der neue Bond! ^o^


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Von:    Iron_Maiden 26.12.2006 20:22
Betreff: Casino Royal...der neue Bond! ^o^ [Antworten]
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Ah. Es gibt auch einen Thread über den neuen 007-Streifen. Schön, wenn man sich mal außerhalb seiner "normalen" Forumskategorien aufhält *lol*

>Edit: Ach ja: Der Film ist viel realistischer als alle bisherigen. Endlich mal ein Bösewicht, der ganz simple Pläne hat und nicht gleich mit irgendeinem Sci-Fi-Kram die Welt zerstören oder die Weltherrschaft an sich reißen will.

Hoffen wir, daß es nicht solche Eintagsfliegen a la "Liebesgrüße aus Moskau", "In tödlicher Mission" oder "Der Hauch des Todes" werden. Von Zeit zu Zeit gibt es eben auch mal einen realistischen Bondfilm, wenn die Produzenten merken, daß sie es in letzter Zeit etwas mit der Fiktion übertrieben haben und dann schaukeln sie sich langsam wieder hoch. Das sieht man deutlich an "In tödlicher Mission". Vorher haben sie "Moonraker" geracht. Daß sie da Darth Vader nicht als Running Gag gebracht haben, wundert mich immer noch. Der Film war fast ein Flop, er wurde von der Kritik zerrissen, das Publikum fand ihn zu Sci-Fi-mäßig und auch heute gehört er nicht gerade zu den Lieblingen am Bond-Himmel. Also wurde "In tödlicher Mission" nachgeschickt, in dem das Superauto dank "Diebstahlsicherung" gleich am Anfang in die Luft fliegt und sonst auch kaum technische Spielereien vorkommen. Danach haben sie sich wieder hochgeschaukelt, wobei meiner Meinung nach in Sachen Sci-Fi "Moonraker" und "Stirb an einem anderen Tag" den Vogel echt abschießen...

Nun ja, aber um die alten Streifen geht's ja nicht (hiermit kann ich mich wohl als Bond-Fan outen?).
Ich muß sagen, die Euphorie um "Casino Royale" ist gerechtfertigt. Zwar haben die Macher ein paar Änderungen vorgenommen (Gunbarrel nicht vor der Pre-Titel-Sequenz, sondern kurz vor dem Vorspann, beispielsweise), aber sie fallen kaum auf. Und wenn sie auffallen, dann sind sie jedenfalls nicht unangenehm. Wer hat überhaupt Miss Moneypenny oder Q vermißt? Ich nicht. Und dabei hab ich schon fast rumgeflennt, als es offizell wurde, daß Q nicht auftaucht.
Positiv anzurechnen ist auch, daß der Film ohne viele große Explosionen auskommt. Zudem finde ich, daß vor Daniel Craig keiner der Darsteller (auch der viel gelobte Sean Connery) 007 so nahe am Original der Romane dargestellt hat. Das haben vielleicht Timothy Dalton und George Lazenby halbwegs geschafft (aber wer kennt die heutzutage noch?), aber Roger Moore war einfach zu lustig und Connery hatte einen zu großen Schmusebär-Faktor (wobei der halt in den 60ern wohl gut ankam, das kann man nicht verübeln). Nicht falsch verstehen, ich fand jeden der Darsteller auf seine Art und Weise toll, aber Craig isses halt. Abgesehen vom blonden Haar paßt er auch am besten auf die Beschreibung von Bond-Erfinder Ian Fleming. Und das Blondsein stört mich nicht die Bohne. Ich frag mich, was da deswegen alle so rumpienzen. In den Romanen und in den vorherigen Filmen war Felix Leiter auch kein Afroamerikaner. Da hat sich niemand aufgeregt *grübel*
Das Bondgirl Eva Green war nicht so mein Ding. Am besten hat sie ausgesehen, als sie im Badezimmer gestanden hat und sich noch schminken mußte. Ansonsten hat sie ausgesehen, als hätte sie eine Maske auf... An der schauspielerischen Leistung gibt es jedoch nichts zu meckern. Nur die Liebeszenen waren etwas übertrieben. Das Empfinden kann aber auch an meinem sehr geringen Sinn für Romantik liegen.
Der Gegner war auch überzeugend. LeChiffre ist zwar kein Größenwahnsinniger, der Fort Knox ausrauben oder die Weltherrschaft erlangen will, sondern im Grunde genommen nur ein kleiner Fisch, der einigen Terror-Bossen verpflichtet ist, aber dadurch knüpft der Film auch storytechnisch nahtlos an die alten Filme an. Also, ebenfalls eine gute Leistung von Mads Mikkelsen.
Spielereien aus der Abteilung Q gibt es kaum, wenn man mal von der Krankenhausausrüstung im Auto und dem Peilsender in Bonds Arm absieht, aber das vermißt man auch nicht. Ist vielleicht sogar ganz gut so. Bond war schließich nie als Superheld a la Spiderman gedacht, der aus allem mit heilen Knochen herauskommt. Hier darf er eben mal bluten. Hat er schließlich seit "Lizenz zum Töten" nicht mehr richtig tun dürfen *g*
Nun zur Musik: YEAH! Nach 20 Jahren endlich mal wieder ein männlicher Titelinterpret - ich bin glücklich *schluchz* Und noch dazu ein Lied, das schön rockig und rasant ist. Chris Cornell darf also gerne mit Paul McCartney, Duran Duran und A-ha ein Bierchen trinken gehen ^^ Doch - ich finde das Lied toll und bin froh, daß sie sich schlußendlich für diese eine Version entschieden haben, in der Rock und Klassik gut gemischt sind. Zwar gefällt mir die "Ur-Version" immer noch am besten, aber man kann es schließlich nicht JEDEM recht machen. Zudem klingt der gesamte Soundtrack mal nicht wie die x-te Variation eines auf Discomucke getrimmten Bond-Themes.

Der Film kriegt locker von mir 9 von 10 Punkten. Vielleicht ist es die rosa Brille eines Bondfans, der zu lange auf einen realistischen Streifen gehofft hat oder nach der Brosnan-Durststrecke mal was Neues brauchte, aber der Film gefällt mir einfach gut. Ohne Wenn und Aber *schulterzuck*
Nebel wallen aus dem Spiegelblatt
Was stürzt dafür hinein?
Dem Licht darf nicht die Schwärze weichen
All dein Hoffen, all dein Bangen
Wird sich umsonst vergeblich zeigen

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