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Einzelposting: Kastration/Sterilisation


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Von:    Carcajou 17.09.2010 14:19
Betreff: Kastration/Sterilisation [Antworten]
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@ Anochronismus

> > Also ist es für dich schon eine Provokation, wenn man Kastration bzw. deine Meinung nicht befürwortet? Jetzt fühle ich mich leicht provoziert xD

Nein.
Eine andere Meinung über kastrationen zu haben ist nicht provokant.

Allerdings ist die sinngemäße Bemerkung, das es ja nicht schlimm sei, wenn der Jäger die überflüssigen Welpen in regelmäßigen Abständen erschießt, durchaus provokant.

> > Dass ein Tier stirbt ist sicher artengerechter als ihm die Keimdrüsen abzuschneiden. Weil es einer Art sicher gerechter wird, dass es stirbt als dass man ihm Organe amputiert, damit es mit Menschen zusammen leben kann.
>
ich muss gestehen, das ich ernste Schwierigkeiten habe, deine Sichtweise zu verstehen.
ich halte nichts davon, Tiere zu vermenschlichen, werde ihnen aber niemals individuelle Empfindungen und Emotionen abschreiben- niemand, der mit halbwegs offenen Auge mit einem Tier zusammenlebt, kann das, vermute ich.

siehst du das mehr auf die Art an sich bezogen, mehr den "Naturgesetzen" entsprechend, weniger auf das Individuum bezogen?

sicher ist es für die Katze artgerecht, draußen rumzustreunen, sich fortpflanzen zu können, sich ihre Partner selbst auszusuchen, zu jagen und sich zu prügeln.
es wäre wunderbar, wenn die Tiere das in unserem Umfeld tun könnten.
das können sie aber nicht, aufgrund bereits angeführter Gefahren.

Man kann es selbstverständlich in Kauf nehmen, weil sie ja in der Wildbahn auf unsanft ums Leben kommen würden.
Da kann ich nicht viel gegensetzen- außer, das die Katze persönlich vielleicht doch lieber einen schmerzlosen Tod bevorzugen würde.
wenn du ihnen zutraust, ihrem sexualtrieb nachzutrauern, dann solltest du ihnen nicht auch diese Empfindung zugestehen?


> es einfach laufen zu lassen, wie es grade kommt?
> > Habe ich nie behauptet. Lies mal, was ich in meinen Post geschrieben habe. Ich würde meine Katze - wenn ich eine hätte - nicht kastrieren. Aber weil ich keine Kätzchen jedes Jahr gebrauchen kann, würde ich mir erst gar keine Katzen anschaffen. Also nichts da von wegen laufen lassen, wie es gerade kommt.

das widerspricht sich leider mit deiner Aussage, das es ja kein Problem sei, den Jäger zu rate zu ziehen...
den da hast du ja prinzipiell nichts gegen.
lediglich die Resultate zu beseitigen, ist für mich gleich "Laufen lassen".


> > Wie schaffen es dann nur Tiere in freier Wildbahn, schwanger zu werden und es zu überleben wenn es ach so unnötige Leiden und Stress beinhaltet? Und da wird auch oft der komplette Nachwuchs gefressen/stirbt. Ergo auch oft sinnlos.
>

Nein.
In der Natur geht es um Arterhaltung.
Diesbezüglich braucht man sich um die normale Hauskatze wohl keine Gedanken zu machen.
Wozu also überflüssige Jungtiere zulassen, die man dann doch nur entsorgt?
Und domestizierte Tiere mit Wildtieren zu vergleichen, ist immer eine kitzelige Geschichte, meiner Meinung nach.
Warum, haben hier schon einige dargestellt.



> Nunja... Krankheiten sind völlig natürlich bei einer "ausser Kontrolle" geratenen Population. Ist eig. ganz normal.
> Und wie ich schonmal sagte: Wem sowas nicht passt, ja dann keine Katze halten. Sind halt vielleicht doch nicht die geeignetsten Tiere um als Haustiere gehalten zu werden, hm?
>

Natürlich.
ich vermute jetzt aber nicht, das Du meinst, das dass dann Artgerecht sei, die Tiere massenweise erkranken und sterben zu lassen,
weil die Natur überpopulationen mit Krankheiten selbst regelt?
Nüchtern betrachtet:vermutlich ja.
Aber auch hier hat Etsuya gut erklärt, warum die Rechnung im menschlichem Umfeld nicht aufgeht.
Die Tiere leben nicht mehr in der Natur. Sie leben beim Menschen, der die Regeln der Natur schon längst ausgehebelt hat.
Sie stehen damit unter seiner Verantwortung, und dann auf die nicht mehr geltenden natürlichen regeln zu verweisen, ist in meinen Augen verantwortungslos.
Dann wäre es wirklich konsequent, keine Tiere zu halten.


> > Dinge wie nicht mehr mit seinem Tier zum Tierarzt zu gehen wenn es krank ist, das ist zwar konsequent, wenn man seinem Tier ein völlig artgerechtes Leben bieten will - aber auch dumm.
> Konsequent sollte man nur bei Dingen sein, die dem Tier schaden. Und für mich ist eine Kastration so etwas auch. Ein Schaden, eine Verstümmelung.


eine unter Vollnarkose durchgeführte, einmalige Operation ist also schädlicher, als Generationen von unerwünschten Welpen und zahlreicher Trächtigkeiten, von den Folgen weitläufiger Streunereien wie Krankheiten oder einem gewaltsamen Tod mal abgesehen?

Die Schaden/Nutzenrechnung spricht für mich da ganz eindeutig für die Kastration!
Eine Kastration aus ethischen Gründen zu verweigern, aber daraus resultierendes, unnötiges Leid zu billigen, das nenne ich eher inkonsequent- aber ich vermute, wie haben da recht unterschiedliche Ansatzpunkte.




9 out of 10 voices in my head tell me to sharpen the knife
Zuletzt geändert: 17.09.2010 14:20:21

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