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Einzelposting: Der (Herr der) Ring(e) - Eine Analyse


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Von:   abgemeldet 17.08.2006 20:38
Betreff: Der (Herr der) Ring(e) - Eine Analyse [Antworten]
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> Klar, Wagner hat ja ganz ehrlich bei allerlei Mythen sich
> bedient und sie verquickt. Aber, dass gerade so viele Elemente
> aus Wagners Wirken in Tolkiens Buch sich wiederfinden, dass
> kann doch kein Zufall sein, oder? Vorallem die Symbole der Macht
> (Walhalla, die uneinnehmbare Festung hab ich noch gar nicht
> erwähnt...) sind doch sehr stark wieder zu identifizieren.

Schöne These, aber leider vergisst du dabei, dass Beide sich bei u.a. bei der nordischen Mythologie bedient haben und dass Wagner sein Werk auf die Nibelungensage stütz, wenn er diese auch abgeändert hat. Ergo wäre es "seltsamer", wenn sich keine Parallelen finden würden, schließlich sind die Quellen mit die Selben.

Und ich kann auch keinen grossen Zusammenhang in der Symbolik erkennen. Im Gegenteil. Sauron und Alberich sind für mich nicht im Mindesten ähnlich. Alleine der Antrieb der Beiden unterscheidet sich und die Vorgehensweise ohnehin.

Mag sein, dass du dich mit Wagners Ring sehr gut auskennst, aber Tolkiens Herr der Ringe scheinst du nicht wirklich "verstanden" zu haben - sry - oder aber du interpretierst dir die Dinge so wie du sie sehen möchtest. Letzteres würde ich am ehesten vermuten. Das tolkiensche Universum unterscheidet sich grundsätzlich schon von der Welt des Rings. Und weiterhin ist auch Barad-dûr nicht mit Walhalla gleichzusetzten.

Alleine schon das Ringgedicht - das du scheinbar bei deinen Überlegungen völlig ausser Acht gelassen hast - müsste dir aufzeigen, dass eine konkrete Gemeinsamkeit im Storybord eigentlich auszuschließen ist.
Des weiteren geht es beim Herr der Ringe zwar hauptsächlich um den Einen Ring, aber letztlich heißt die Geschichte Herr der Ringe - Plural. Schon dieser Aspekt stürzt deine Analyse, denn auch wenn die anderen Ringe keine bedeutende Rolle spielen, so darf man sie nicht aussenvor lassen. Und auch die "Art" des Ringes kann ich bei Wagners Ring nicht erkennen. Im Gegenteil.


> >Was willst du mit deiner "Analyse" eigentlich besagen? Das Wagner >Tolkien inspiriert hat?
>
> Genau das.
> Weiss jemand, ob Tolkien Wagner kannte, oder gar mochte?

Nachweislich - und das kannst du überall nachlesen - mochte Tolkien Wagners Ansichten nicht sonderlich und hat wie hier schon mehrmals geschrieben und zitiert wurde, sich dagegen gewehrt, dass seinem Werk Gemeinsamkeiten in solch hoher Form unterstellt wurden.

Hättest du dich mit der Person Wagners und Tolkiens hinreichend beschäftigt, dann wärst du nicht einmal auf die Idee gekommen, dass Wagner Tolkien inspiriert haben könnte.
Und by the way, ich würde nicht von Ignoranz sprechen. Ignorant ist etwas anderes und bislang finde ich hier in diesem Thread keinerlei Spur davon.

> Wenns nämlich so wäre, dann wäre das doch ein interessanter
> neuer Zugang zu Wagner, über den man vielleicht junge
> Menschen zu dieser genialen Musik hinführen könnte...

Ich glaube solch geniale Musik bedarf keines zusätzlichen Zugangs. Wer den Ring nicht schätzt, weil er keinen Bezug zu Tolkien hat, der braucht ihn auch nicht zu schätzen. Das ist nämlich wirkliche Ignoranz.
Massenvernichtung ist so ziemlich das Anstrengendste auf das du dich einlassen kannst ... außer Fußball



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