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Einzelposting: Verhalten gegenüber Fursuiter


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Von:    Siebengang 06.12.2013 10:04
Betreff: Verhalten gegenüber Fursuiter [Antworten]
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1. Ganz generell kann man sagen: Anfassen ohne zu fragen geht gar nie. Von daher ist auch das Argument, dass man ein eingeschränktes Sichtfeld hat völlig unnötig. Ich mag es auch mit meinem normalen Sichtfeld nicht, umgerannt, angetatscht oder umarmt zu werden. Mir ist allgemein völlig schleierhaft, warum man Leute umarmen will, die man nicht mal kennt. Ich würde da auch nach einer höflichen Frage ablehnen, weil ich so ein Anliegen von jemand Fremdem einfach unanständig finde.
Sicherlich muss man damit rechnen, dass Menschen dumm sind und keinen Anstand besitzen und wer sich darüber wundert - nunya, dem kann man nicht helfen. Man kann dennoch sagen, dass es dumm und unanständig ist, wenn man glaubt, sich damit besser zu fühlen. Daran ist nichts verwerfliches.
(Das Nicht-Anfassen gilt auch, wenn man sich in Unterhosen auf die Straße stellt. Dennoch gilt: Wenn man sich in Unterhosen auf die Straße stellt, kann man nicht erwarten, dass das nicht bemerkt wird, einfach weil man sich nicht in Unterhosen auf die Straße stellt. Ist einfach so.)

2. Der Unterschied zum Cosplay leuchtet mir irgendwie ein. Ich finde, es ist sowas ähnliches wie dieses Gothic Lolita-Ding. Beides entzieht sich meinem Verständnis muss ich sagen, aber eigentlich ist es mir egal. Mir ist auch egal, ob die das machen, weil sie da irgendwie drauf stehen oder weil sie die Kleidchen/Fellkostüme aus irgendwelchen Gründen "bloß" hübsch finden - solange ich das nicht erkenne, weil: Ich will von sexuellen Vorlieben und Fetischen bei anderen Leuten mit Ausnahme meines Mannes einfach echt nichts wissen müssen. Das macht man zuhause und nicht auf der Straße.

3. Ich verstehe, glaube ich, allgemein dieses ganze "Fandom"-Ding nicht. Ich mag auch viele Sachen sehr, ohne das deswegen als maßgebliche Eigenschaft meiner Person zu betrachten, daraus mein Selbstbild zu speisen oder mich gar in irgendeinem besonderen Maße mit anderen Leuten verbunden zu fühlen, nur weil sie dasselbe mögen. Ich finde das immer ein bisschen suspekt. Aber: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Jeder wie er mag.

4. Für Cosplay/Furdings auf einer Buchmesse habe ich allerdings tatsächlich begrenzt Verständnis und mache, wenn es geht, einen Bogen drum rum. Ich sage begrenzt, weil es mich nicht stört, wenn jemand einfach ein bisschen andere Klamotten trägt. Es stört mich aber, wenn dort Leute rumlaufen, zu deren Kostüm es beispielsweise gehört, dann dort im Tanga rumzulaufen. Da sind dann einfach ein paar Grenzen überschritten. Für sowas ist eine Buchmesse einfach nicht da. Ich rechne damit, mir sowas angucken zu müssen, wenn ich zu einer Fetishnight in der Gothicdisse um die Ecke gehen würde, auch, wenn ich auf einer entsprechenden Convention bin aber nicht, wenn ich mir _Bücher_ angucken will. Abgesehen davon finde ich es einfach persönlich nervig (ich will das nicht verbieten, kann ich auch nicht und die Messe verdient ja auch dran und freut sich), wenn ich auf eine Messe gehe, weil mich der Messegegenstand interessiert und dann kaum Platz habe, weil da n Haufen Leute sich durch die Gänge schieben, die sich dafür gar nicht interessieren.
Wenn ich larpen gehe, tu ich das schließlich auch an dafür vorgesehenen Orten, wo nur andere Larper sind. Dann muss ich mich auch nicht aufregen, wenn nicht alle anderen Leute totales Verständnis für mein komisches Hobby haben. Das kann man nicht erwarten und ich verstehe auch nicht, warum das so wichtig sein soll, dass irgendwelche Fremden Verständnis für mein Hobby haben.
Wenn man jemanden zum Nachdenken anregt, kann man heimlich seinen Reis essen.
- aus Korea


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