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Thread: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus

Eröffnet am: 27.10.2014 15:36
Letzte Reaktion: 21.12.2017 07:50
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- Politik




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 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 27.10.2014, 15:36
cutekillingspree Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 27.10.2014, 20:35
 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 27.10.2014, 23:09
 Drachenwind Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 23.12.2014, 17:53
 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 05.03.2015, 18:17
 Datur Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 28.12.2014, 13:39
 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 05.03.2015, 23:47
 Drow Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 06.03.2015, 10:14
 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 06.03.2015, 11:45
 Xanos-Lazengann Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 08.06.2015, 03:32
 DBKai2207 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 20.06.2015, 18:56
 Kimchi89 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 27.06.2017, 17:15
 Orion-kun Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 19.12.2017, 16:13
 Schneeball4 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 28.06.2017, 16:41
 sayanmix99 Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapital... 21.12.2017, 07:50
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Von:    DBKai2207 27.10.2014 15:36
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Was ist die Gemeinwohl-Ökonomie?
https://www.ecogood.org/de/allgemeine-infos/idee/vorschlaege-der-gemeinwohl-oekonomie
http://www.christian-felber.at/schaetze/gemeinwohl.pdf

Kurzum:
Kapitalismus - jedes (?) Unternehmen hat das Ziel: Gewinn steigern - wenn alle dieses Ziel haben sind irgendwann die Ressourcen des Planeten erschöpft und was dann?
Außerdem wird kontinuierlich mehr zerstört und somit kann es nur zur Selbstvernichtung führen...

Gemeinwohl-Ökonomie - man versucht Schritt für Schritt weniger zu zerstören als am Vortag oder Vormonat... Ziel ist es ökologischer, gesünder und sozialer zu werden - die Gesamtsituation auf der Welt zu verbessern... Gut für alle Lebewesen auf diesem Planeten - mit Zukunft

Es gibt schon ein paar wenige Unternehmen, die Anhänger von dieser Idee sind.

Kennt vielleicht schon jemand ein gemeinwohliges Unternehmen?

Ich würde gerne meine Lebensenergie sinnvoll investieren - anstatt jeden Tag arbeiten zu gehen um noch mehr kaputt zu machen... :P

Wer hat Gegenargumente oder Pro-Argumente?
Bzw. wer hat was dazu zu sagen?



Von:   abgemeldet 27.10.2014 20:35
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
Unternehmen, die ökologisch handeln, gibt es ein paar. Letztendlich kann das je nach Firma und dessen Image auch werbewirksam und kapitalistasch sinnvoll sein. Gewinn will jedes Unternehmen machen, ungeachtet der Ideale.



Von:    DBKai2207 27.10.2014 23:09
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Das ist richtig - auch kapitalistische Unternehmen können durch ökologische Ideale gute Werbung machen.
Ist auch gut so - ich möchte jedes Unternehmen unterstützen, dass weniger schlimm sein möchte... Und je "guter" ein Unternehmen ist, desto mehr bin ich ein Fan davon. Ganz einfach. ^^



Von:    Drachenwind 23.12.2014 17:53
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Wie die Unternehmen handeln ist - vielleicht noch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung - ein Spiegel der Gesellschaft. Die Beweggründe eines Unternehmens unterscheiden sich nicht von denen der Menschen um sich herum. Warum sind Unternehmen gewinnorientiert? Weil sie Kapital brauchen und das Kapital erhalten sie am Markt nur, wenn derjenige, der das Kapital da rein pumpt, etwas davon hat. Insgesammt ist das ja auch ein sinnvolles und selbstregulierendes System, denn damit wird Leistung/Effizienz belohnt.

Wäre der 'Gewinn' den die Menschen, die Kapital zur Verfügung stellen können anders als monitärer Gewinn, würde sich auch das Ziel von Unternehmen ändern. Geld ist nur eine neutrale Tauscheinheit. Das Geld könnte genausogut - statt für die Produktion von bspw. Gütern - für etwas anderes (Aufforstung) verwendet werden.

Um endlich mal auf den Punkt zu kommen: Unternehmen produzieren Waren und Dienstleistungen, auf die die Menschen nicht mehr verzichten wollen. Ansonsten gäbe es keinen Absatz und sie würden das nicht länger machen. Dabei wollen sie soviel wie möglich für das, was sie selbst herstellen, eintauschen (in unserem Fall die neutrale Einheit Geld). Das ist also alles vollkommen natürlich.

Sobald die Verbraucher mehr ökologische Rücksicht / mehr Menschenrechte etc. fordern, werden die Unternehmen folgen.
Und wann werden die Menschen das tun? Na ja - geht man von der Bedürfnispyramide aus, dann erst, wenn das Bedürfnis danach an der Reihe ist. Klar - erstmal Grundbedürfnisse, dann ein gewisser Lebensstandart, der als 'normal' empfunden wird und danach sucht man sich was anderes.

Eben dieser Lebensstandart ist es, was mich glauben lässt, dass die Chance einer breiten Veränderung dann begünstigt wird, wenn quasi alle genug und davon in etwa gleich viel haben.

Leider zeigt die Geschichte, dass schon kleine Unterschiede reichen Neid zu wecken und keine Unterschiede zuzulassen die Motivation für Leistungsfähigkeit killt.
Haben wir also eine stark ungleiche Verteilung, wird die Priorität der Masse erstmal sein, den von den anderen vorgelebten Lebenststandart zu erreichen. Haben wir eine annähernd gleiche Verteilung, streben die Menschen immer noch danach - einziger Unterschied besteht darin, dass sie sich jetzt die Unterschiede quasi nur einbilden.
Und sind alle gleich - dann wird die Gesellschaft weniger leistungsfähig und wird von einer anderen Gesellschaft 'platt' gemacht.

Was ich damit nur andeuten will - ich glaube so einfach ist das nicht. Realistisch betrachtet muss man den Menschen einen Grund geben etwas zu ändern. Und wenn man anfängt an Verantwortung zu appellieren, sollte man das erst tun, wenn das nach der Bedürfnispyramide die nächste Stufe sein könnte. Ansonsten bringt man den Menschen nur dazu sich gegen die Idee zu verhärten, bevor sie überhaupt ankommen kann.



Von:    DBKai2207 05.03.2015 18:17
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Du argumentierst gut - ich verstehe worauf du hinaus willst...

Aber vorgebracht muss die Idee werden, sonst kommen wieder die Aussagen, dass es keine Alternativen gibt...

Und ich habe den Kapitalismus jetzt schon satt und würde auch für einen geringen Lohn oder auch ehrenamtlich in meiner Freizeit bei Gemeinwohl-Projekten in meiner direkten Umgebung mithelfen...

Es gibt viele Menschen die mehr haben als ich aber auch viele die weniger haben - wenn ich mich global so umsehe... Ich bin wohl totaler Durchschnitt...

Wohne derzeit in einem kleinen WG-Zimmer. Arbeite beim Spar als Kassiererin... Ich kann mich erhalten... Das was ich mir jetzt wünschen würde, wäre eine Arbeit die auch Sinn macht... Ich möchte in die Arbeit gehen und ein gutes Gefühl haben - wissen, dass ich durch meine Arbeit die Zustände auf der Welt nicht auch noch verschlimmere... zumindest sollte "neutral/fair" mal ein Ziel sein und später können Gewinne für Gemeinwohl-Projekte verwendet werden...

Ist halt noch ein langer Weg...

Im Kapitalismus wird nicht unbedingt Leistung entlohnt... Überall gibt es Bevorzugungen und gewisse Ungerechtigkeiten... Es ist egozentrisch und damit nicht gerade "fair" - jeder kann einen über den Tisch ziehen.
Wenn ein Mitarbeiter auch 30 x so viel Leistung erbringt, wie sein Vorgesetzter oder ein anderer Mitarbeiter, ist das keine Garantie dafür, dass er auch dementsprechend entlohnt wird. Nicht nur andere Länder und Tiere werden ausgebeutet, sondern eben auch die Menschen... Auf Dauer hat Niemand etwas davon...

Diese Problemchen können erst dann nicht mehr bestehen, wenn die Regeln klar festgelegt werden und jeder die gleichen Bedingungen zur Verfügung gestellt bekommt um diese erfüllen zu können... Z. B. auch Nachhilfeunterricht am Nachmittag in der Schule, bei dem man zu allem Fragen stellen kann.. und in Ruhe an ein paar Fächern arbeiten kann, wenn man möchte...

Genauso müssen die Leistungen klar überprüfbar sein... Faire Regeln, die für alle gelten und die auch sinnvoll sind... sowie immer wieder überarbeitet/aktualisiert werden...

Hinterfragen ist erlaubt und die Befragten geben ihr Bestes die Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen so fern es in ihrer Macht liegt... sonst wird das Problem weitergegeben und es wird eine faire Lösung gesucht...



Von:    Datur 28.12.2014 13:39
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Im großen und ganzen würde ich Drachenwind zustimmen.

Nur muss man auch beachten, dass wir vom Wohlstand her schon lange an einem Punkt sind, an dem der Großteil der Bevölkerung in der Bedürfnispyramide eigentlich alles an Grundbedürfnissen gedeckt hat. Das sieht man ja schon daran, dass viele für ein "Bio-Siegel" mehr Geld auf den Tisch legen, was grundsätzlich schonmal ein Gutes Zeichen ist (unabhängig davon, wie gut diese Siegel nun wirklich sind).

In meinen Augen ist das Problem, dass das menschliche Gewissen in dieser Hinsicht viel zu schnell beruhigt werden kann. Man lebt das ganze Jahr über von Billigprodukten (wovon jedem klar ist das das entweder die Arbeiter/Umwelt oder sonstwen ausnutzt) und dann geht man einmal im Jahr hin und kauft ein paar Bio-Produkte und das Gewissen beruhigt sich.

Zumindest habe ich das in den Gesprächen mit einigen Leuten zu dem Thema schon herausgehört:
"Ja ich kauf ja manchmal auch Fair-Trade(oder sonstiges Siegen hier einsetzen)"



Von:    DBKai2207 05.03.2015 23:47
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Ja klar.

Die Menschen wollen ja an sich das Gute fördern... Denke ich mal...
Denn wenn das Schlechte gefördert wird, dann ist man am Ende selber ja auch dran...

Aber die Leute fühlen sich wohl machtlos...
"Eine Papiertüte statt der Plastiktüte bringt auch nix..."
Ein Kampf gegen Windmühlen...
"Da kann man nix machen." "Das ist eben so."

Klar soll sich das gesamte System ändern und die richtige Richtung (zukunftsorientiert) ansteuern...
Doch auch die kleinen alltäglichen Tätigkeiten bewirken mit der Zeit viel...
Jedes Lächeln, jede freundliche Geste, jedes ehrliche Interesse... auch dass man selber gut auf sich schaut... der Körper als Tempel... sich gut (immer besser) um sich kümmert... nachsichtig zu sich selber ist... etc... und dann auch mit Anderen... Gespräche suchen... und verstehen wollen, was das tatsächliche Problem ist.... gerechte Lösungen suchen...

Ich denke, dass der Prozess schon im Laufen ist... und hoffe doch sehr, dass es bald um schwingen wird....
Dann geht es bei uns darum, den Lebensstandard auf faire Weise zu erhalten und die Lebensbedingungen bei uns für alle nach und nach qualitativ hochwertiger zu machen...fairer zu machen...klare Angaben... überprüfbare Kriterien.... Häuser renovieren, mehr Gemeinschaftsgärten, gemeinsames Kochen, Hilfsprojekte, Wellness... der menschliche Körper und Geist... Was brauchen wir um rundum glücklich zu sein?
Probleme löse und nicht abschieben...

Ist etwas verworren - hab drauf losgetippt... ich hoffe man versteht mich trotzdem etwas...



Von:    Drow 06.03.2015 10:14
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Ich sehe nicht unbedingt die Notwendigkeit, dass deine Arbeit das Gemeinwohl steigern muss, bzw. okönomisch sinnvoll sein muss. Sein wir ehrlich, deine Miete muss am Ende bezahlt werden und Job ist dahingehend Job. Wenn du eine "sinnvolle" Arbeit möchtest, würde ich auf alles gehen, was Pflege beinhaltet. Ob nun Senioren- oder Krankenpflege, Tierheim, Essen auf Rädern. Alles was jene unterstützt, die nicht so können, wie sie wollen. Aber solltest du das nicht können/wollen (ich z.B. wollte unbedingt Krankenschwester werden und war körperlich+geistig einfach zu schwach und musste aufgeben) gibt es auch immer noch die Möglichkeit, in deiner Freizeit genug zu tun. Alles ehrenamtliche. Lies Senioren vor, gehe mit Hunden im Tierheim spazieren. Eine ganz andere Richtung: Versuch deine Umgebung mit Eigeninitiative auf regionale, saisonale Lebensmittel zu eichen. Bau selbst an und verschenke was du nicht brauchst (geht auch auf dem Balkon oder der Fensterbank und wenn es nur Schnittlauch ist!) Hör dich nach Gemeinschaftsgärten /Schrebergärten in deiner Umgebung um. Frage die in die Tage gekommene Nachbarin, ob du ihren Garten bestellen sollst. Es gibt so viele Wege, gutes zu tun und dabei dem Kapitalismus nicht in die Tasche zu spielen. Ganz, GANZ hart gesagt: Versuch der deutschen Wirtschaft in die Quere zu kommen. Versuch sie nicht durch Konsum zu fördern. Was ist daran paradox? Ich arbeite selbst rein für den Konsum. Für sogenannte Luxusgüter, sowohl als Illustrator auch in meinem Nebenjob. Aber auch ich muss die Miete meines Hauses bezahlen um dann wiederum in meinem Garten so viele Zucchini anzubauen, dass ich die ganze Umgebung damit versorgen kann und damit ich meine bienenfreundlichen Stauden pflanzen kann. Es ist ein schweres, kompliziertes Thema... ... und ich bin jetzt etwas abgeschwiffen, merke ich. Ich hoffe, dass es dir trotzdem noch genug zu deinem Thema passt ^^' (why in hell gehen bei mir keine Absätze? Oo)
Prophecy - Ein Fantasy-Doujinshi über Dämonen, Magier und eine Prophezeiung, die das Schicksal unzähliger Kinder nur wegen ihrer Haarfarbe beschließen soll.
Zuletzt geändert: 06.03.2015 10:15:58



Von:    DBKai2207 06.03.2015 11:45
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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"Ich sehe nicht unbedingt die Notwendigkeit, dass deine Arbeit das Gemeinwohl steigern muss, bzw. okönomisch sinnvoll sein muss. Sein wir ehrlich, deine Miete muss am Ende bezahlt werden und Job ist dahingehend Job."

Da hast du Recht - das ist die Abhängigkeit in der ich stecke. Ich brauche, so wie jeder andere Mensch auch Geld um zu überleben.
Doch der Kapitalismus hat keine Zukunft, da er von der Ausbeutung von Natur, Tier und Mensch lebt... bleibt dieses System bestehen, sind irgendwann die Ressourcen des Planeten erschöpft und es wird immer weniger für alle geben.. Ein Teufelskreislauf. Sinnfrei...

Deshalb werden wir in Zukunft sicherlich ein System brauchen, dass nicht mehr zerstörerisch sondern aufbauend ist... Eben Gemeinwohl.... Der Gewinn des Unternehmens geht nicht mehr an Einzelpersonen, von denen man die Leistung nicht kennt, sondern wird dafür verwendet das Wohl aller zu erhöhen... Investitionen in Gemeinschaftsgebäude, Renovierung, Gesundheit, Bildung. Gemeinschaftsgärten, Natur,...

"Wenn du eine "sinnvolle" Arbeit möchtest, würde ich auf alles gehen, was Pflege beinhaltet. Ob nun Senioren- oder Krankenpflege, Tierheim, Essen auf Rädern. Alles was jene unterstützt, die nicht so können, wie sie wollen. Aber solltest du das nicht können/wollen (ich z.B. wollte unbedingt Krankenschwester werden und war körperlich+geistig einfach zu schwach und musste aufgeben) gibt es auch immer noch die Möglichkeit, in deiner Freizeit genug zu tun."

Halt dich fest - ich bin gelernte Krankenschwester... Jedoch finde ich, dass das kapitalistische Krankenwesen nicht gut ist... Es geht in diesem Business nicht darum, dass die Menschen gesünder werden - es geht nur um das Geld und man profitiert sogar davon, wenn die Leute krank bleiben... Man interessiert sich nicht wirklich für die Ursachen von Krankheiten, sondern verschreibt einfach Medikamente oder ersetzt Organe... Der Gesundheitszustand der Person verbessert sich dadurch aber nicht... und damit ist auch diese Arbeit sinnlos und für mich nicht länger ausführbar... nicht weil ich zu schwach war, sondern weil das System einfach zu falsch ist...


Alles ehrenamtliche. Lies Senioren vor, gehe mit Hunden im Tierheim spazieren. Eine ganz andere Richtung: Versuch deine Umgebung mit Eigeninitiative auf regionale, saisonale Lebensmittel zu eichen. Bau selbst an und verschenke was du nicht brauchst (geht auch auf dem Balkon oder der Fensterbank und wenn es nur Schnittlauch ist!) Hör dich nach Gemeinschaftsgärten /Schrebergärten in deiner Umgebung um. Frage die in die Tage gekommene Nachbarin, ob du ihren Garten bestellen sollst.


Senioren vorlesen tu ich nicht... würde ich aber vermutlich tun, wenn Interesse da wäre... ich dränge mich bestimmt nicht auf...
Wegen der Hunde im Tierheim habe ich mich informiert... da wo ich war, wollten die das nicht...
Umgebung mit Eigeninitiative auf regionale und saisonale Lebensmitteln eichen mach ich schon... versuch ich mich immer mehr in diese Richtung zu verbessern... - Nachfrage macht Angebot - und ich frag in diese Richtung nach, die ich unterstützen will...
Hab Schnittlauch und Kräuter am Balkon ^^
Gemeinschaftsgärten und Schrebergärten wurden aufgespürt, aber ich glaube, die haben keinen Platz mehr für mich... aber auch das Heidelbeerland hab ich schon gefunden. :)
Nein - meine Nachbarin will ich nicht fragen ob ich ihren Garten bestellen soll - ich will Andere nicht zur Unselbstständigkeit erziehen... Wenn SIE sich Hilfe dabei wünscht, soll sie auch um Hilfe fragen... Ich würde es auch umgekehrt so wollen...
Wenn man so etwas mal macht, dann kommt die Gewöhnung und auf einmal ist es selbstverständlich, dass einem der Garten einfach so gemacht wird...

Bei mir gehen Absätze - hoff ich...

Ja - ich kenne, glaube ich, keinen einzigen Menschen der nicht in einem kapitalistischen Unternehmen nun einmal sein Geld verdienen muss... Es gibt ja bisher kein Unternehmen, das absolut fair und verantwortungsvoll sein Geld verdient... Oder täusch ich mich?

Es wird einfach noch dauern, bis sich das entwickelt...
Man tut was man kann... und auch ich bin nicht perfekt nur weil ich mich für diese Richtung interessiere... Ich hab auch Plastikmüll etc... aber ich möchte zumindest diese Richtung fördern....
Zuletzt geändert: 06.03.2015 11:54:35



Von:    Xanos-Lazengann 08.06.2015 03:32
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Ich müchte Euch gerne diesen Artikel zu Herzen legen.
http://www.pravda-tv.com/2013/01/vergangenheit-trifft-gegenwart-der-untergang-des-romischen-reiches/

Egal, ob es sich um die Geschichte der Griechen, Römer, Araber, Spanier usw. handelt, die Ursache des Unterganges war immer in der Ökonomie zu suchen. Dabei spielten die Zinsen die entscheidende Rolle: Zinsen > Vermögenskonzentration > Verschuldung > Zinssklaverei > Dekadenz – Brot und Spiele > Gesetze/Steuerlast – Unruhen > Zusammenbruch.

Im Jahr 1887 entschloss sich Reichskanzler Bismarck dazu, klären zu lassen, warum alle Hochkulturen und Weltreiche in der Geschichte untergegangen sind. Als geeignete Person wurde der Professor für politische Ökonomie der Universität Freiburg (Schweiz), Gustav Ruhland, ausgewählt.

Bismarck forderte von dem Professor, dass er kein neues Geschichtsbuch, sondern die konkreten Ursachen für die Vorgänge dargelegt haben wolle. Als Ruhland im Jahr 1890 von seinen weltweiten Reisen zurückkehrte, war Bismarck bereits nicht mehr im Amt, die Erkenntnisse konnten nicht mehr verwertet werden. Interessant sind die Entdeckungen trotzdem, da sie klar darlegen, dass in der Geschichte immer der gleiche Zerstörungs-mechanismus beim Untergang von Völkern und Kulturen im Spiel war.


Mehr dazu auf der Seite mit dem Artikel.



Von:    DBKai2207 20.06.2015 18:56
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Ja - das passt...
Na - hoffentlich schaffen wir dieses Mal rechtzeitig den Dreh...



Von:    Kimchi89 27.06.2017 17:15
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
Vielleicht ist hier mein Bild des Menschen zu misanthropisch. Ich glaube eine Gemeinwohl-Ökonomie scheitert an den selben Themen, an denen Kommunismus vor ihm gescheitert ist. Einige der im Ursprungspost verlinkten .pdf sind praktisch ähnliche Thesen, nur weniger kämpferisch und etwas grüner formuliert.

Um es etwas spitz und sehr verknappt auf den Punkt zu bringen, wenn ein System mir glauben machen will, dass es funktioniert weil im Kern alle Menschen gut und willens sind zu arbeiten, dann halte ich das für unrealistischer, als wenn man mir erzählt, dass ein System funktioniert weil der individuelle Egoismus im Kern allen Handels steht.

Am Ende ist ein überstülpen eines gemeinnützigen Wirtschaftsmodelle mit gedeckelten Anreizen sehr nahe am Sozialismus der DDR.

Ich glaube was besser funktionieren wird ist sich politisch zu engagieren damit wir Dingen wie Umweltschutz einen klaren Wert beimessen, der die Kalkulationsgrundlage für jede unternehmerische Entscheidung sein muss.
Ein weiterer Punkt ist aus meiner Sicht, dass viele, die Mehrheit oder am besten alle davon zu überzeugen, dass Umweltschutz wichtig ist. Die aktuelle Konkurrenzsituation am Markt wirkt dann positiv. Ein Beispiel hier könnte z.B. Tesla sein, die das Thema Elektromobilität um sicherlich eine Dekade beschleunigt haben durch ihr aggressives Vorgehen. Sogar klassische Marken haben nun die Notwendigkeiten erkannt. Als Staat mit Steuergeldern gezielt und vereinzelt Anreize zu setzen, die so einen Prozess beschleunigen, wie Norwegen das z.B. intensiv tut, halte ich hier für den richtigen Weg.

Wenn Interesse daran besteht, kann ich hier auch gerne nochmal Bezug zum Quelltext nehmen und die einzelnen Punkte durchwühlen. Am Ende ist gerade politische Meinung immer etwas vollkommen subjektives und du / ihr seid natürlich eingeladen das anders zu sehen.



Von:    Orion-kun 19.12.2017 16:13
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
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Erstmal zu meiner Person: Ich verorte mich politisch sehr links und würde mich als Kommunisten bezeichnen. Habe die Diskussion hier nicht verfolgt, aber nehme deine Aussagen mal als Anknüpfungspunkt und kurze Zusammenfassung.

"Um es etwas spitz und sehr verknappt auf den Punkt zu bringen, wenn ein System mir glauben machen will, dass es funktioniert weil im Kern alle Menschen gut und willens sind zu arbeiten, dann halte ich das für unrealistischer, als wenn man mir erzählt, dass ein System funktioniert weil der individuelle Egoismus im Kern allen Handels steht."

Kein Marxist ist der Auffassung, dass alle Menschen "gut" sind. Ein Kommunist vertritt eine historisch-materialistische Geschichtsauffassung, die prinzipiell nicht idealistisch ist (ob positiv oder negativ). Im Gegenteil, der Idealismus ist das genaue Gegenteil der materialistischen Weltanschauung. Um es kurz zu machen: Kommunist*innen oder die Befürworter*innen einer auf Gemeinwohl und Solidarität basierenden Wirtschaftssystem sind keinesfalls der Aufassung, dass alle Menschen "gut" seien. Das sind keine Kategorien, mit denen man (sozial)wissenschaftlich arbeiten könne. Rousseau wird dahingehend auch etwas vereinfacht. Wir behaupten, dass die typischen Verhaltensweisen des Menschen sich aus den gesellschaftlichen Umständen selbst ergeben, in der das Individuum (unfreiwillig) hineingeboren wird und iwie auskommen muss. Durch Werte, Normen und ökonomische Verhältnisse werden gewisse Verhaltensweisen nicht nur ideologisch befürwortet, sondern ergeben sich selbst aus der Gesellschaft. Heißt: Wer im Kapitalismus nicht auf seinen eigenen Erfolg und Gewinn bedacht ist, wird unweigerlich zu einem "Verlierer" dieser Gesellschaft. Sei es im "Kampf" um den Studienplatz, der Stelle, dem Aufstieg im Unternehmen. Überall stehen wir in Konkurrenz. Das Bedachtsein auf den eigenen Vorteil ist kein Produkt aus einer, aus unserer Sicht, fiktiven menschlichen Natur, sondern ergibt aus der gesellschaftlichen Realtität und den Alltag selbst. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir einen gesunden Egoismus ablehnen. Es ist gut, dass der Menschen primär auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, nur sehen wir darin kein Widerspruch zum Kollektivismus. Wenn die Verhältnisse kollektives gemeinnütziges Verhalten AUCH FÜR DEN Einzelnen erkennbar begünstigen und Vorteile bringen, so behaupten wir, dass das Individuum sein Verhalten anpasst, wie er es auch im Feudalismus, in der Sklavengesellschaft, im Kapitalismus und schließlich im Kommunismus wird tun können und müssen.

"Am Ende ist ein überstülpen eines gemeinnützigen Wirtschaftsmodelle mit gedeckelten Anreizen sehr nahe am Sozialismus der DDR."

Der Realsozialismus ist ein anderes Gebiet, das in Diskussionen dieser Art oft vermischt wird. Die größten Kritiker*innen des Realsozialismus waren Kommunist*innen selbst, aber abgesehen davon, ist es fraglich, ob man die Verwerfnisse dieses System monokausal ideologisch deuten kann. Geschichte ist komplexer als zu sagen, der Sozialismus ist gescheitert, weil es Sozialismus war und menschliche Natur and shit. Um dies nicht weiter auszuführen und auf den Punkt kommen zu wollen: das Scheitern des Realsozialismus hatte multiple Ursachen, die zum Teil selbstverständlich durch innere Faktoren bedingt war (Demokratiedefizit, Bürokratismus), aber auch zum Teil von Außen kam (Kalter Krieg, Wettkampf, Ressourcenverschwendung in Militär etc.). Das Scheitern des ersten Versuchs einer postkapitalistischen Gesellschaft ist aber mithin NICHT DER Beweis, dass erstens eine andere Form gesellschafltichen Lebens nicht möglich, und zweitens nicht notwendig wäre, vom ökologischen Aspekt einer Gesellschaft basierend auf unendlichen Wachstum und Verwertung ganz zu schweigen. Heißt: Die Widersprüche des Kapitalismus, die Karl Marx und Lenin etc. vor hundert Jahren und mehr benannt haben, sind nach wie vor da.

"Ich glaube was besser funktionieren wird ist sich politisch zu engagieren damit wir Dingen wie Umweltschutz einen klaren Wert beimessen, der die Kalkulationsgrundlage für jede unternehmerische Entscheidung sein muss."

Die "Kalkultationsgrundlage" für jedes Unternehmen ist die Kapitalakkumulation. Diese kann nicht von jedem Marktteilnehmer einfach frei bestimmt werden, weil sie systemimmanent ist.

"in weiterer Punkt ist aus meiner Sicht, dass viele, die Mehrheit oder am besten alle davon zu überzeugen, dass Umweltschutz wichtig ist."

Die Umweltproblematik ist noch ein riesiges Fass was du aufmachst, dabei ergaben und erbeben sich diese seit je her mit der Industrialisierung selbst und dem Vewertungscharakter der Waren produzierenden Gesellschaft selbst, heißt: die Umwelt als Ganzes kann erst nachhaltig geschützt werden, wenn nicht die Kapitalakkumulation und konkurrierende, den Fortschritt behindernde Einzelinteressen einiger weniger Gruppen von Menschen, die Kapitalmacht haben, die Einsicht in die Notwendigkeit in den Umweltschutz als globales Bedürfnis behindern, weil der Kapitalismus selbst ein Bedürfnis hat sich selbst zu reproduzieren, sondern die Menschen selbst kollektiv und demokratisch sich selbst die Prioritäten der Art und Weise der Produktion setzen, welche die Vorraussetzungen hat, dass sie sich die Produktionsmittel zu eigen machen (bei Interesse bzw. auf Anfrage kann ich hier auch Artikel verlinken, die den Klimawandel etc. als kapitalistischen Widerspruch aufzeigen und nur postkapitalistische, über bestehende Gedankenkonstruke hinausgehende Alternativen diese lösen können). Die sperrlich vorrankommenden Entwicklungen von Umweltschutz und Co. ist ebenfalls eine aus dem Markt kommende, da der Umweltschutz aufgrund des kapitalistischen Widerspruchs gesamtgesellschaftliche Relevanz bekommen (für viele im Globalen Süden auch eine existenzielle Bedrohung darstellt) und die Automobil Konzerne wissen, dass sie iwann auf fossile Brennstoffe umsteigen müssen, primär nicht weil es dahingehend ein öffentliches Interesse gibt (denn es werden sich immer Menschen finden die weiterhin Diesel fahren, wenn der Preis stimmt), sondern fossile Brennstoffe auf Dauer keine "sichere" Ressource darstellen, in der man dauerhafte und sichere Spekulationen und Investionen tätigen könnte platt ausgedrückt.

"Am Ende ist gerade politische Meinung immer etwas vollkommen subjektives und du / ihr seid natürlich eingeladen das anders zu sehen."

Absolute Zustimmung!
"Some things can only be expressed and shared by fighting... such as how serious you are about something."
- Yuuki (SAO)



Von:    Schneeball4 28.06.2017 16:41
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
Ich denke es wird hier versucht gegen die Entropie zu kämpfen. Leider ist es laut unserem Ermessem so, dass die Unordung stetig zunimmt, man kann sie nicht aufhaltem( solange die Zeit vergeht ).
Daher sehe ich jegliche Versuche dieß gänzlich zu verhindern, als hoffnungslos, an. Selbst wenn man "aufräumt" verschiebt sich die Entropie nur örtlich!
Wer entgegen der unaufhaltsamen und stetig steigenden Unordung arbeitet, schafft nur noch mehr, bzw. verlagert diese!
Natürlich ist es schön, wenn große Konzerne ihren Sondermüll in meinem Garten lagern, aber wo soll er denn hin?



Von:    sayanmix99 21.12.2017 07:50
Betreff: Gemeinwohl-Ökonomie vs Kapitalismus [Antworten]
Die grundlegende Problematik ist, es "gewinnt" der, der am effektivsten arbeitet. Unternehmen die sich an Werte wie Loyalität (z.B. an ehemals gute Arbeiter, die jetzt nur noch mist bauen festhalten) oder Fairtrade, Umwelt und co. halten, die werden von den Firmen, die sich nicht daran halten, verdrängt. Je assozialer sich verhalten wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit am Markt zu bestehen und die Konkurrenz zu verdrängen. So funktioniert leider die freie Marktwirtschaft, das würde sich nur durch einen Systemwechsel ändern, aber Planwirtschaft und co sind ja bisher immer gescheitert :/





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