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Einzelposting: "Nazi-Demos": Erlauben oder verbieten?


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Von:   abgemeldet 23.02.2009 12:47
Betreff: "Nazi-Demos": Erlauben oder verbieten? [gesperrt]
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> Zum Thema:
> Demonstrationsfreiheit ist ein hohes Gut. Daher zwei Fragen und bitte nicht sich wieder hinter Gegenfragen verstecken:
>
> Was ist das Ziel der rechten Demonstrationen? Geht es es nur um das Motto oder nicht doch eher zu zeigen - wir sind stark, an uns kommt niemand vorbei - demo quasi als machtbekundung und machtanspruch.

Ich sehe das genau so wie Ellerfru. Man nutzt eine Demonstration dazu, einen Standpunkt klarzmachen. Ich selbst habe einmal an einer Demo gegen die Kürzung der Mittel gemacht, die unserer Schule damals drohte. Eben um zu zeigen, dass es mir nicht egal ist, wieviel sich der Staat meine Bildung kosten lässt, die letztlich auch zum Teil von meinen Eltern bezahlt worden ist. Vermutlich war es damals die Masse von Schülern, die Eindruck gemacht hat. Zehn Leute wären ausgelacht worden, aber bei über 400 sah die Sache schon anders aus.
Man kann diesen Anlass nutzen und Position beziehen und zu demonstrieren, dass man mit seinen Überzeugungen nicht allein ist.

> Angenommen, es gäbe ein rechtsextreme Regierung, bleibt dann das Demonstrationsrecht genauso freizügig wie jetzt - dürften beispielsweise, Gewerkschaften, Minderheiten, Einwanderer, Schüler, Flughafengegner und alle anderen hier häufig als Chaoten bezeichtnet demonstrieren. Dürften sie halbe innenstädte lahmlegen, sich vor historischen Gedenktstätten versammeln, dürften Megafone genutzt werden, hätten sie Anspruch auf Polizeischutz vor Störenfrieden ??

Auch hier kann ich mich der Vorrednerin anschließen. Weder unter extrem rechten, noch unter extrem linken Regierungen gäbe es dieses Recht in so uneingeschränkter Form.
Aber für mich ist das kein Grund, die Demonstrationen einer Gruppe gleich zu verbieten, eben WEIL wir dann anfangen würden, Menschen in ihrer Freiheit einzuschränken, nur weil der Mehrheit hier in Deutschland ihre Überzeugungen und Motive nicht passen. Ob aus berechtigten Gründen oder nicht, das sei dahingestellt. Die Sache ist, dass Freiheit keine Freiheit mehr ist, sobald man anfängt, die Freien in Weniger-Freie zu unterteilen.

> P.S. man muss nicht mit den linken steinewerfenden Idioten sympatisieren um eine humanistische und liberale Einstellung sein eigen zu nennen - ich verbitte mir eine derartige verallgemeinerung UND ganz gewiß ist auch Mexx nicht von der Antifa unterwandert (wie hier leider schon öfters gemutmaßt, ich finde Mexx vor allem die Admins sind da schon sehr tolerant und leisten sehr gute Arbeit - bei der Forenmoderation)

Ich bin weder rechts noch links, aber ich habe einen einfachen Standpunkt: Dort, wo Gewalt gegen Personen oder Randalismus gegen ihren Besitz anfängt, dort ist einfach eine Grenze erreicht und dort ist Schluss.
Denn so sehr das auch manchen nicht gefallen wird: Einfach nur rechts zu sein, das ist kein Verbrechen. Es ist eine politische Einstellung und auch wenn man sie nicht akzeptieren kann, so muss man sie dennoch tolerieren. Ein übersteigerter Missionarsdrang hat noch niemandem gut getan und wer glaubt, durch Steinewerfen irgendein Problem zu lösen oder weniger Schlimm zu machen, der lügt sich entweder selbst was vor oder ist geistig nicht auf dem Stand, auf dem er sein sollte. Wer als erstes für Chaos sorgt, untergräbt seine Glaubwürdigkeit. Und um ehrlich zu sein bezweifle ich auch, dass es bei den ganzen Prügeleien und der Randale darum geht, seinen politischen Standpunkt zu vertreten, sondern sich auf die Brust trommeln zu können und die eigenen Agressionen rauszulassen. In diesem Fall werden die politischen Ansichten eher vorgeschoben, denn vertreten.
Von der AntiFa unterwandert? Oh, ich habe bisher eher mehr Leute gesehen, die behaupten, dass der Mexx ein Nazi-Loch wäre. Was er auch nicht ist, denn ich bin sicher, würde man die politischen Ansichten der "extremeren" User hier vergleichen, wären die bösen Nazis noch immer in der Unterzahl. Überhaupt werden in Diskussionen hier bemerkenswert oft Leute als Nazis bezeichnet, einfach nur, weil dem Gegenüber entweder die sachlichen Argumente ausgehen oder er einfach nur geisteskrank ist und tatsächlich überall Nazi-Gespenster sieht. Was auch immer der Fall sein mag: Ich persönlich finde es nicht nur frech und unsachlich, sondern auch unnötig. Statt dessen kann man auch einfach zugeben, dass man keine Argumente mehr vorbringen kann.

Baut eure Häuser aus totem Holz. Baut eure Mauern aus totem Stein. Baut eure Träume aus toten Gedanken. Kommt das Leben weinend, lachend, singend wieder, nehmen wir, was ihr gestohlen und ziehen euren toten Knochen ihre kranken Häute ab.


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