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Einzelposting: Sexualität in der Gesellschaft


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Von:    murx 13.04.2009 11:31
Betreff: Sexualität in der Gesellschaft [Antworten]
Auch wenn mir der Vorpost sehr sauer aufstoesst, angesichts der vielen Maengel...
..statt Charakterkritik des Threadopeners zum Thema zurueck?

Pornos war ein 'Ansatzpunkt', und ich mutmasse mal, die 'ab 16 Pornos' sollten vielleicht die Erotikfilme im Fernsehen sein, mit der Empfehlung 'ab 16', weiterhin ist unzweifelhaft, das minimal einfallsreiche Jugendliche sich Zugang uebers Internet zu jeder Sparte der Pornographie verschaffen koennen. Nicht nur das, Jugendliche selbst schoepfen 'Pornographie' - ob Fanfics oder RPGs oder auch ganz direkt mit dem Handy, Webcam o.ae.
Es ist irrelevant, ob im Gesetz ein Verbot, eine Strafe definiert ist. Pornos im Leben Jugendlicher ist Fakt. (Hinweise auf irgendwelche Gesetze/Legalitaet sind also voellig unproduktiv, Nullargumente)

Nun mag man ueber Pornos (Mainstream) und Pornos (Fetisch) seine Meinung haben - ob man glaubt, Pornokonsum fuehre zu Vergewaltigungen als eine Extremposition, oder Pornokonsum sei ein gesundes Erfuellen sexueller Beduerfnisse.

Punkt ist doch - Jugendliche werden 'erzogen', mit dem Ziel Gefahren zu meiden und (fuer sich) Nuetzliches zu tun.
Ob der Umgang mit Feuer bzw. elektrischen Geraeten oder das Zubereiten von Nahrung oder 'Herstellen' im Allgemeinen.
Aber auch - der Umgang mit 'sozialen Ideen' - Verhalten.

Dabei koennen das 'simple' Ideen sein, Wasch dir die Haende vor/nach dem Essen um Krankheitserregern keinen Naehrboden zu geben bis hin zu 'komplexen' Ideen, Auslaenderfeindlichkeit ist unproduktiv, weil es keine Problemloesung ist.

Es erscheint doch gerade aberwitzig, das z.B. Faschismus jahrein, jahraus an den Schulen 'unterrichtet' wird, vor gewarnt wird - Sexualitaet aber nicht selten reduziert in weniger als einem Halbjahr und dann minimiert auf das Anatomische 'unterrichtet' wird - dabei, welches von beiden ist wohl 'lebensnaeher'?

Und selbst beim rein anatomischen 'Unterricht' - der Hoehepunkt des Mannes, Samenerguss, wichtig, der weibliche Orgasmus? Wenn ueberhaupt dann doch wohl 'unter ferner liefen'.

Es wird 'unterrichtet', nicht auf die stereotypen, schaedlichen Darstellungen von faschistischer Ideologie hereinzufallen - aber NICHT unterrichtet, die stereotype Darstellung von Sexualitaet in Pornos zu hinterfragen. Als gaebe es sie gar nicht, weder die Pornographie noch die Stereotypen.

Es wird *nicht* unterrichtet welche emotionalen Aspekte Sex/Sexualitaet hat - ja nichteinmal welche 'neutral' neurologischen und biochemischen Ablaeufe nennenswert waeren, wenn der Koerper mal eben eine 3-6fach staerker als Morphin-Droge direkt im Gehirn ausschuettet.
Es wird *nicht* unterrichtet, ob oder welchen 'Nutzen' es haben koennte Sex und 'Liebe' getrennt oder assoziiert fuer sich zu betrachtet, das eine erlaubt die 'Beliebigkeit' sexueller Handlungen, nuetzlich in sexuellen Professionen, Prostitution - das andere erlaubt 'leichter' die 'Liebe' als eine besondere Beziehung zu behandeln, einen Sonderstatus statt Beliebigkeit (Nur einer darf vs jeder darf).
Es wird auch nicht auf neurologische Konsequenzen hingewiesen - das Wiederholen von Verhalten eine praegende Funktion ist, vereinfacht wer anfaengt 'beliebig' zu poppen kann dies zur 'Gewohnheit' machen, hat es schwerer dies Verhalten zu korrigieren bzw. kann leichter in dies Verhalten zurueckfallen in entsprechenden Situationen, selbst wenn er/sie es 'eigentlich' vermeiden wollte, wie der 'cleane Junkie'.

All dies wird *NICHT* von den sogenannten Professionellen (also Erzieherpersonen) vermittelt - allenfalls man meine die Professionellen des freien Marktes, der "sex sells" Gesellschaft.

Und jetzt (leider?) doch noch:
Vergleicht man die durchschnittliche Zeitaufwendung eines durchschnittlichen Buergers fuer 1.Religioese Handlungen und 2.Sexuelle Handlungen mit den durchschnittlichen schulischen Aufwand fuer 1.Religion und 2.Sexualitaet - ergibt sich da nicht eine 'unglaubliche' Diskrepanz?
Und nein, Religion kann *nicht ernsthaft* Anspruch erheben, diese Aufgabe zu erfuellen, weder geben die 'Quellen' (AT/NT fuer die christlich Orientierten) die 'wissenschaftlichen', also biologischen, neurologischen Aspekte her, noch haben sie ueberhaupt sonderlich viel ueber Sexualitaet im allgemeinen zu sagen. Die organisatorisch, kirchlich vertretene Position hat sich und passt sich (mehr oder weniger schnell) nur der gesellschaftlichen Realitaet an - beweist eine 'Beliebigkeit' um moeglichst vielen Schaefchen gerecht zu werden. (Extrembeispiel: Ehefrau HAT ihre ehelichen/sexuellen 'Pflichten' zu erfuellen - in der maennlich dominierten Gesellschaft hin zu selbstverstaendlich hat Ehefrau ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung in der gleichberechtigten Gesellschaft)

Nicht nur Dr.Sommer 'beweist' das es einen Bedarf an 'Wissen bezueglich Sexualitaet' gibt - die Frage ist, ob dieser Bedarf professionell, im Sinne von finanzieller Transaktion, Profit, gedeckt werden sollte (schliesslich muss man die Bravo schon kaufen...oder wenns halt schief gelaufen ist dann beim Psychater) oder im Sinne 'des Versuchs professioneller Objektivitaet', wissenschaftlich, gedeckt werden sollte, als gesellschaftliche, als Sozial-Aufgabe.

Bleibt da aber ein 'Vakuum', eine Nische - dann wird sie natuerlich anderweitig gefuellt, ob von Profitorientierten, von wie man befuerchten koennte, pardon, 'Kinderfickern', Manipulatoren jeder Coleur, sicher hier und da auch von 'ehrbaren Ehrenamtlichen/Freiwilligen', womoeglich unstudiert aber zumindest 'gesellschaftlich akzeptierbarer' als die vorgenannten.
Zuletzt geändert: 13.04.2009 13:25:45

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