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Thread: Wieviel darf eine Commission kosten?

Eröffnet am: 07.07.2011 17:57
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Von:    Faraleth 01.03.2013 22:50
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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JD-Ayane:
> Welchen Sinn hätte es denn, einem Kunden Videoausschnitte von WIP zu zeigen? Es gibt Arbeiten, bei denen der Kunde bis zu einem Punkt sich noch aus all den Farbklecksen gar nicht vorstellen, wie es später aussehen wird. Ich hatte mal ein Portrait im Park von mir malen lassen. Meine Freunde haben dabei den Malvorgang beobachtet und hatten die Häfte der Zeit einen Bammel, weil sie eben die Zeichenschritte nicht nachvollziehen und sich nicht vorstellen konnten, wie das Bild am Ende wird. Hätte ich einen solchen Kunden an der Backe und würde ich ihn am Entstehungsprozess beteiligen, dann könnte es sein, dass er mittendrin sagt "es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich such mir lieber jemand anderen". Für mich ist die Hauptsache, dass das Endergebnis zufriedenstellend ist, alles andere ist nebensächlich.

Ich kann nur immer wieder auf den Stundenlohn hinweisen. Wenn der Kunde bis zu diesem Zeitpunkt bezahlt, kann dir alles weitere egal sein. Zudem muss es ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Zeichner geben. Wenn der Kunde deine Werke kennt, dann kann er auch damit rechnen, dass sein Bild später eine ähnliche Qualität haben wird.

> Und wie Engelszorn bereits sagte, klare Bedingungen bringen einen bei manchen Kunden trotzdem nicht weiter. Wie letztens - Portrait mit Hintergrund, dann sollte doch mehr vom Körper zu sehen sein, aber ohne Hintergrund. Und als der Entwurf fertig war, dann hieß es, das Gesicht vom Portrait gefällt, also soll es ungefähr so auf den Körper. Aber der Körper in einer anderen Pose. Und doch mit Hintergrund.

Wenn jemand von mir ein Portrait mit Hintergrund will, dann kriegt er auch eines. Umentscheiden geht bis zu dem Punkt, an dem ich die Lines ziehe oder mit der Koloration beginne. Ab diesem Zeitpunkt gibt es nur noch Änderungen die Farbgebung betreffend. Ich informiere meine Kunden zuvor über diese Bedingungen. Wenn sie es nicht akzeptieren wollen, suchen sie sich eben einen anderen Zeichner.

> Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich lasse mir keinen Stundenlohn auszahlen. Ich vereinbare mit dem Kunden einen Pauschalpreis für ein Bild (entsprechend dem geplanten Aufwand und Materialkosten), bei dem eine bestimmte Anzahl an Entwürfen und Änderungen mittlerweile inbegriffen ist. Meinen Kunden ist es eigentlich Schnuppe, wie lange ich an einem Bild gesessen habe - Hauptsache es ist bis zu den vereinbarten Terminen fertig. Sie hätten auch weder Lust, noch Zeit, sich hinzusetzen und den Entstehungsprozess mitzusehen. Entweder sie sind bereit, den verlangten Preis zu zahlen, oder sie sind es nicht. Es spielt keine Rolle, ob ich an einem Bild dann 4 oder 14 Stunden gesessen habe. Es liegt dann eher in meinem Ermessen ob und wie detailiert ich etwas mache und wie lange ich dran sitze.

Wenn du keinen Stundenlohn nehmen willst, dann nimm halt keinen. Es verlangt auch niemand, dass du einen Stream machst. Ich habe diesen Vorschlag als Option für die Zeichner unterbreitet, die Probleme haben mit Kunden, die offenbar die Arbeit hinter einem Bild nicht einschätzen können. Es bringt nichts, wenn du diese Idee auseinandernimmst, weil du mit ihr unter deinen Bedingungen für Auftragsarbeiten nichts anfangen kannst. Ein Teil der Zeichner kann es, und eben diesen wollte ich ansprechen.

> Und was heißt denn, man sei nicht verpflichtet, auf Änderungswünsche einzugehen? Wenn man einen Vertrag hat und bezahlt werden möchte, dann muss man auf die Wünsche eingehen.

Wie bereits gesagt vereinbare ich mit meinen Kunden zwei zentrale Entwichlungspunkte, an denen sie Einspruch/Änderungswünsche einbringen können. Auf Ebene der Skizze und später während der Koloration. Kleinere Änderungen an der Farbgebung oder Details sind auch nach Fertigstellung des 'Prototyps' möglich, das gewährt das digitale Zeichnen. Auf die Art erspare ich mir viel mühseliges Umarbeiten, das unnötig Zeit kostet und für mich einen Geldverlust bedeuten würde, da ich momentan ebenfalls Festpreise für meine Bilder verlange.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    larvl 02.03.2013 17:14
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ich finde nicht, dass Livestreams sinnig sind. Jedenfalls nicht in den meisten Fällen. Welcher ernste Kunde wird sich die Mühe machen, 10 Stunden Livestream zu gucken? Das Problem ist eher, dass den Kunden der ,Wert' eines Zeichners nicht mehr bewusst ist. Zeichner sind vergleichbar mit Grafikern. Punkt. Die müssen auch keine Livestreamaktionen machen (und sich dabei mit einem verlangsamten Computer rumärgern, während er versucht, auf verlangten 5000 Pixeln bei 300 DPI etwas zu stande zu bringen). Festpreis, 1-2 Korrekturen inklusive, fertig. Da die Mentalität eh dahin geht, für ein ausgearbeitetes 20-Stunden-Bild nicht mehr als 50 Euro hinzublättern, egal ob der Zeichner dafür geblutet hat (weil Zeichnen ja ein nettes Hobby ist), ist bei den Zeichnern eine klare Sprache und klare Verhandlungen angebracht. Sie können ihre Lohnkarten nun mal nicht abstempeln und ihre Arbeit ist nun mal nicht "wie viele Kisten hast du heute abgepackt". Generell gibt es Lohnlisten, die Zeichner nicht unterschreiten sollten. Und JA, es gibt keine festgelegten Grenzen nach oben. Darum sind die üblichen Commissions, selbst wenn sie mal einen Hunderter kosten noch billig und weit unter Wert wenn ihr sie von einem guten Zeichner bekommt.

Ich wünsche mir, dass die Leute nachdenken, bevor sie ,Unverschämtheit' schreien. Wenn ihr der Meinung seid, setzt euch selbst auf euren Hosenboden, lernt Zeichnen. Und dann könnt ihr selbst ,Euer' persönliches Bild malen. Vielleicht habt ihr dann begriffen, dass Zeichnen harte Arbeit ist, lange dauert und einige Bilder einen höheren Wert haben, als euer NintendoDS.

,Talent' ist der Wille und die Motivation zu üben. Nichts Anderes. Kein Zeichner kam zur Welt und konnte Malen. Jeder hat ewig und drei Tage gezeichnet, Skizzenbücher geführt, Anatomie studiert, depressiv festgestellt dass er kaum Fortschritte macht, bis seine Bilder ansatzweise gut ausgesehen haben. Darum ist er auch kein Allgemeingut und nicht in der Pflicht, sich Jemandem für ein Frühstück zu verkaufen.

Man sollte als Zeichner nicht zu untertänig sein, sondern einen Preis, einen Vertrag und klare Gegebenheiten aushandeln. Es wird IMMER Kunden geben, die feilschen wollen, die glauben dass man für ein Bild nur 3 Stunden braucht, die denken der Zeichner ist Wohltäter und lebt nur von Luft und Liebe.

Für Commissions geltem meiner Meinung nach ähnliche Regeln, nur hier wird der Preis niedriger gerechnet als bei einen Großkunden. Und hier sucht man sich Die Aufträge aus, die einen vielleicht auch persönlich ein bisschen ansprechen.
Gib alles um ~



Von:   abgemeldet 03.03.2013 16:08
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ich seh jetzt auch nicht inwiefern livestreams was bringen sollen.
Ich meien als Kunde such ich mir ja in erster Linie sowieso einen Künstler dessen Werke dem entsprechen was ich gerne hätte, sowohl Motiv, Stil als auch Skillmässig.
Wenn ich mir als Kunde unsicher bin ob ein Zeichner in der Lage wäre das gewünschte Ergebnis bringen kann würde ich mir eh nen anderen suchen.
Man kann ja von vorneherein abmachen dass man die Skizze, nen Zwischenschritt absegnen lässt bevor man weitermacht.
Hab schon gesehen dass Leute(jetzt hobbymässig) den Sketch oder nen Zwischenschritt für ne Anzahlung und wenn das dann abgesegnet ist, den Rest des Geldes kriegen und es dann erst fertig machen.

Ich zeichne zwar selber, aber wenn ich für etwas Geld bezahle ist mir des Gesamtresultat wichtiger als der Aufwand. Ich meine Stundenlohn schön und gut, aber dass bringt's nur bei Leuten die auch wissen was sie machen, wenn jemand ne halbe Ewigkeit an einer Hand sitzt weil er's nicht hinbekommt wäre es auch nicht so pralle dafür extra zu bezahlen.
Da würde man dann ja auch wiederum eher nen anderen Künstler wählen der's besser kann.
Ist ja nicht so dass die Auswahl gering ist.
ich meine wenn man von vorneherein weiss, dass man Qualität bekommt/das was man gerne hätte ist man auch williger nen höheren Preis zu zahlen.
Zuletzt geändert: 03.03.2013 16:11:15



Von:    Faraleth 03.03.2013 20:47
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Was soll ich sagen? Ihr alle habt gute Gründe gegen Livestreams vorgebracht. Und darauf, meine Lösungsansätze jetzt zum xten mal zu wiederholen, habe ich ehrlich gesagt wenig Lust. Der generelle Widerstand gegen Streams für Commissions war für mich schon etwas überraschend, da eben viele der von mir abonnierten Zeichner auf diese Methode zurückgreifen und gut damit fahren. Wie immer bleibt es hier wohl beim diplomatischen 'Jedem das Seine'.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    Shiv0r 04.03.2013 13:35
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Mh, die Streams sind momentan halt nicht für den kommerziellen Gebrauch, so wie du ihn vorstellst, wirklich geeignet, dafür ist die Technologie noch viel zu unzureichend und man bräuchte momentan einen sehr Leistungsfähigen PC um Photoshop, ein hochauflösendes Dokument, und dem Livestream ohne Performanceschwankungen zu betreiben.

Eher eignen sich, wenn überhaupt solche Streams kommerziell nutzen zu möchte, diese als eine Art Workshop zu vermarkten, wenn man damit Geld verdienen will, aber dann kommen recht viele Kosten hinzu geschweige den der pädagogische Teil, den nicht jeder gute Zeichner ist auch ein guter Lehrer.

Um Aufklärungsarbeit zu leisten, gilt es im ersten Gespräch mit dem Kunden alles wesentliche gleich anzusprechen und dem Kunden auch sämtliche Phasen und ihre Preise darzulegen und auch ein Limit in den Leistungen zu setzen.

Recherche kostet Zeit
Gespräche(Briefing und Rebriefing) kosten Zeit.
eventuelle Anschaffungen wie Lehrmaterial oder Materialien und/oder Druck kosten Zeit und Geld.

Das alles muss man dem Kunden auch darlegen, den dafür eignet sich anstelle eines Stundensatz eine feste Pauschale zu verlangen.

Auch kommen die Nutzungsrechte hinzu, die je nach welchem Nutzungsrecht man dem Kunden einräumt(regional national oder international oder auch zeitlich beschränkte und uneingeschränkte) und er benötigt. Auch die Preise sollten definiert sein. Zudem muss man sich diesbezüglich an einer Gewinnbeteiligung absichern, falls der Kunde das Werk für einen viel höheren Preis Dritten verkauft. Da verlangt man dann eine prozentuale Gewinnbeteiligung.

Und schließlich eben die Phasen der eigentlichen Dienstleistung. Generell gilt dort, dass der Kunde nicht für die Leistungs selbst zahlt, dieser erwartet er, da er sich für den Zeichner entschied. Für was er zahlt ist die Zeit die man benötigt um diese Leistungs zu bewerkstelligen, deswegen ist ein Stundensatz auch ziemlich legitim.

usw.

Dadurch setzt sich im Endeffekt der finale Preis zusammen. Der Zeitaufwand sollte für den Kunden ausreichend offen gelegt sein, falls er dennoch die Preise drücken will kann man immernoch feilschen oder ihm die Hand geben und gehen. :>
Zuletzt geändert: 04.03.2013 13:42:42



Von:   abgemeldet 05.03.2013 09:41
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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yphiel und Shiv0r, das habt ihr sehr gut gesagt.

Es gibt Hobbyzeichner, die sind "billig" (ich war früher auch so einer) - das ist okay, denn _falls_ diese tatsächlich einmal professionell zeichnen, passen sie ihre Preise an, setzen ein paar Nullen hinten dran; und lernen das deutsche Urheberrecht auswendig. So muss das :D Von ein paar Aufträgen mit zweistelligen Summen pro Monat kann man ja nicht leben.

Die Betriebswirtschaftlichkeitsrechnung der IO ist eine gute Grundlage, um den Stundenlohn zu berechnen:
http://www.io-home.org/leistungen/grundlagen/der_eigene_preis/

Die IO empfiehlt, mit mindestens 60€/Stunde zu kalkulieren.

Den Stundensatz nennt man dem Kunden nicht. Kunden wollen vorher wissen, was es am Ende kostet, der Stundensatz ist ihnen egal. Also nennt man einen Pauschalpreis, und muss im Vorfeld so gut wie möglich einschätzen, wie lange die Arbeit braucht. Auch die Anzahl der Korrekturen pro Bildstadium sollte beschränkt werden.
Klicken verboten

Potresti morire domani, perciò disegna oggi. - Du könntest morgen sterben, also zeichne heute.
Zuletzt geändert: 05.03.2013 09:41:39



Von:   abgemeldet 05.03.2013 09:47
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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P.S. Und Streams...

Im Rahmen einer Auftragsarbeit, wie gesagt, sind sie unsinnig.

Genau wie der professionelle Illustrator darauf vertrauen muss, dass der Kunde seriös ist und die Rechnung zahlen wird, muss der Kunde im Gegenzug darauf vertrauen, dass der Illustrator seinen Preis wert ist und das Gewünschte herausfinden und liefern kann.

Mir käme es selbst sehr merkwürdig vor, wenn ein Kunde darauf bestehen würde, mir beim Malen per Stream zuzusehen, um zu gucken, ob ich meinen Preis auch wirklich wert bin.
(Aus reinem Interesse zuzusehen ist natürlich was anderes - aber das interessiert eher nicht Kunden, sondern andere Illustratoren!)
Abgesehen davon handhabt es mein Computer gar nicht gut.
Wer mir beim Malen zusehen möchte, kann es in 'Real Life' tun! :) Meine Bürogemeinschaft ist ein ziemlich öffentlicher Ort, da gibt's gelegentlich auch Meetings mit Kunden. Nicht nur meine eigenen, sondern auch die von anderen Kreativen, die da arbeiten.
Klicken verboten

Potresti morire domani, perciò disegna oggi. - Du könntest morgen sterben, also zeichne heute.



Von:    Yoshimo 20.03.2013 12:19
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Also, meine persönliche Meinung zu den hier besprochenen Themen:

- Zehn Euro für eine Commission sind viel zu wenig. Da hätte ich ein übelst schlechtes Gewissen.
- Aber: Einen Stundenlohn von 60 Euro würde ich niemals bezahlen. Eher verzichte ich.
- Ein Livestream interessiert mich nicht, sehr wohl aber Zwischenschritte.
- Con-Hon-Einträge gegen Geld sind in Ordnung.
- Ich sehe moralisch kein Problem darin, eine Commission bei einer Person unter 18 Jahren in Auftrag zu geben.
Deine subjektive Meinung ist von meiner objektiven Meinung relativ weit entfernt.
Zuletzt geändert: 20.03.2013 12:20:37



Von:    Gabriel_deVue 20.03.2013 14:53
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Es gibt nochmal einen erheblichen Unterschied, für was man eigentlich zeichnet. Eine private Commission ist etwas anderes als eine "corporate" comission.

Private Comissions dienen meist nur der Freude einer einzelnen Person. Das Bild wird dann geherzt, geliebt und zu Hause aufbewahrt. Dafür wird in der Regel nur sehr viel bezahlt, wenn die Auftragsarbeit an einen Zeichner geht, der eigentlich keine zeit für Privatarbeiten hat.

Geschäftliche Auftragsarbeiten sollen Produkte verkaufen. Vom Icon im Appstore, zum Maskottchen, das dann auf Facebook, Flugzeugen und Unterwäsche auftaucht.

In beiden Fällen hat man dieselbe Arbeit geleistet, auf dem Markt ist sie unterschiedlich viel wert. Wenn eine Firma nun also mit meinem Maskottchen oder Buchcover ihr Produkt verkaufen möchte, muss sie dafür auch bereit sein, etwas zu zahlen. Grad bei Zeichnern, die allgemein sehr beliebte Stile beherrschen, geht der Preis schon einmal hoch (deutlich jenseits der 60 Euro die Stunde. Es gibt Magazinillustrationen, die 4000 Euro kosten. Aber... das sind dann doch Einzelfälle). Diese Leute haben so viele Anfragen, dass sie den Luxus haben, sich auf sehr lukrative oder sehr spannende Angebote zu beschränken. Wenn man dann gerne von so jemandem seinen WoW-Charakter gezeichnet haben möchte, muss man schon mal richtig was hinlegen.
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TWistED Webcomic | Private Erleuchtung
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Avatar by MG aus dem FA-Freischalter-Dôjinshi



Von:    Zefoba 15.02.2021 23:26
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
Auch wenn dieser Thread, schon seit dem letzen Beitrag mindesten 8 Jahre alt ist.
Ich wollte auch mal als Kunden. Meine Meinung über so eine eine Stellung, wie“ Thread starter“ hatte.

Seit dem ich hobbymässig zeichnen, für mich selbst zeichnen.
Weiss ich auch, wie zeitaufwändig eine Zeichnung sein kann.
Und verstehen dadurch auch, weshalb die Comic Hefte, für ihre 8-16 Seite ziemlich teuer waren, und dabei muss man noch bedenken das dies schon Massenprodukte sind, und wahrscheinlich nur ein Durchschnitt preis, und nicht der preis was der, die Künstler verlangt hätte.
Und Material kosten sind auch nicht billig, egal ob Traditionel oder digital.
Da reichen schon keine 20 € um die Material kosten zu bezahlen.
Ehrlich gesagt, wenn jemand einen Zeichner für eine Commission beauftragt hat.
Schaut man doch bestimmt vorher die Bilder, Zeichnung des Künstler an. Befand sie Dann als gut oder?

Sonst hätte man den Künstler nicht ausgesucht oder?
Und zweiten der Künstler macht dem Kunden, eine vorab eine Skizze um seine Vorstellung von dem beschrieben Auftrag zu zeigen und der Kunden kann, diese absegnen oder seine Änderung Wünsche mitteilen und der Künstler kann dies dann entsprechen, des Auftrag besser umsetzen. Und zu Zeiten der jetzigen pandemie unterstütze ich gerne deutsche Zeichner, wenn sie Commission anbieten.
Denn alle entsprechen messen fallen aus, und somit fällt bei viele einige Einkünfte weg, mit den sie ursprünglich eingerechnet haben.
Wenn man, sie online findet, ist nicht immer leicht 😂
Was mir aufgefallen ist, die Zeichnung nebenher oder für Auffrischung bieten commissionen am günstigen ann, aber diesen angeboten sind meisten sehr begrenzt, aber die es beruflich machen, erlange schon mal das 4 - 6 fache.
Das finde ich schon akzeptable.
Der Thread eröffner hat, meinem Wissen nicht dazu geschrieben, ob DIN a6 - oder DIN a4 ob chibi, oder fullbody oder Skizze oder koloriert seine Wünsche waren.
Meine Aufträge, die ich letze verteilt habe, waren in der Größe Ordnung DIN a, fullbody , mehrer Charakter. ( Preisspanne 50€ - 325€)

Ich bitte allen Menschen, die Künstler zu unterstützenm in dem ihre Produkte kauft oder Commission Aufträge gibt



Mit freundliche Grüße



Von:    Dziwna-Logika 16.02.2021 00:23
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Zefoba:
> Auch wenn dieser Thread, schon seit dem letzen Beitrag mindesten 8 Jahre alt ist.
> Ich wollte auch mal als Kunden. Meine Meinung über so eine eine Stellung, wie“ Thread starter“ hatte.

Ja,den Thread habe wirklich komplett aus den Augen verloren. Es ist fast so,als hätte ich das wieder vergessen. XD

> Seit dem ich hobbymässig zeichnen, für mich selbst zeichnen.
> Weiss ich auch, wie zeitaufwändig eine Zeichnung sein kann.
> Und verstehen dadurch auch, weshalb die Comic Hefte, für ihre 8-16 Seite ziemlich teuer waren, und dabei muss man noch bedenken das dies schon Massenprodukte sind, und wahrscheinlich nur ein Durchschnitt preis, und nicht der preis was der, die Künstler verlangt hätte.
> Und Material kosten sind auch nicht billig, egal ob Traditionel oder digital.
> Da reichen schon keine 20 € um die Material kosten zu bezahlen.
> Ehrlich gesagt, wenn jemand einen Zeichner für eine Commission beauftragt hat.
> Schaut man doch bestimmt vorher die Bilder, Zeichnung des Künstler an. Befand sie Dann als gut oder?

Das größte Problem ist leider, dass die meisten, die sich da nicht mit der Sache befassen, nicht verstehen, warum die Preise so ausgelegt sind.

> Sonst hätte man den Künstler nicht ausgesucht oder?
> Und zweiten der Künstler macht dem Kunden, eine vorab eine Skizze um seine Vorstellung von dem beschrieben Auftrag zu zeigen und der Kunden kann, diese absegnen oder seine Änderung Wünsche mitteilen und der Künstler kann dies dann entsprechen, des Auftrag besser umsetzen. Und zu Zeiten der jetzigen pandemie unterstütze ich gerne deutsche Zeichner, wenn sie Commission anbieten.
> Denn alle entsprechen messen fallen aus, und somit fällt bei viele einige Einkünfte weg, mit den sie ursprünglich eingerechnet haben.

Die momentane Lage ist wirklich für diejenigen schwierig, die sich in diesem Bereich selbstständig gemacht haben. Ich denke, dass da einige nicht direkt nach den Künstlern suchen, weil eine Messe ein guter Treffpunkt ist,welche zu finden. In anderen Worten würde ich sagen, dass der Überblick überschaulicher ist als in den Sozialen Medien. Außerdem ist die aktuelle Pandemie auch sehr zehrend für viele. Manche halten sich dann auch zusammen, wenn es um's Geldausgeben geht. So würde ich einen gewissen Teil begründen.

> Wenn man, sie online findet, ist nicht immer leicht 😂
> Was mir aufgefallen ist, die Zeichnung nebenher oder für Auffrischung bieten commissionen am günstigen ann, aber diesen angeboten sind meisten sehr begrenzt, aber die es beruflich machen, erlange schon mal das 4 - 6 fache.
> Das finde ich schon akzeptable.
> Der Thread eröffner hat, meinem Wissen nicht dazu geschrieben, ob DIN a6 - oder DIN a4 ob chibi, oder fullbody oder Skizze oder koloriert seine Wünsche waren.
> Meine Aufträge, die ich letze verteilt habe, waren in der Größe Ordnung DIN a, fullbody , mehrer Charakter. ( Preisspanne 50€ - 325€)

Vor zehn (?) Jahren haben hier einige Leute so gedacht, dass man an sich wenig bis gar kein Geld dafür verlangen sollte, weil Zeichnen nur als Hobby anerkannt wurde,was eigentlich sehr traurig ist. Ich denke, dass der Preis da generell angelegt war. Egal ob DIN A4, Chibi oder sonstiges. Manche machen auch nur Vergünstigungen, um Leute anzulocken. Ich mache da ab und an auch, weil es an sich schon schwierig ist, jemanden zu finden, der auch ohne "Rabatte" oder "Angebote" auf einen zukommt, um einem eine Commission gibt. Ich bin auf unterschiedlichen Plattformen und ich gebe zu, dass man an der Masse an Künstlern total untergeht. Ich denke, man müsste als Künstler/in hier wieder deutlich aufmerksamer werden, jedoch sind viele woanders unterwegs.

> Ich bitte allen Menschen, die Künstler zu unterstützenm in dem ihre Produkte kauft oder Commission Aufträge gibt

Vielen Dank für den Appell. Vielleicht nehmen das einige an.
"Wer die Wahrheit sagt,braucht ein schnelles Pferd" - Chinesische Weisheit

Bin auch dort unnawegs Fratzenbuch Deviantart



Von:    Harena 15.05.2021 19:51
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Seit einem halben Jahr etwa arbeite ich jetzt Vollzeit als Künstlerin und habe mich auf verschiedenen Wegen mit diesem Thema auseinander gesetzt. Nicht immer einfach, schließlich möchten beide Seiten sich gut mit dem Preis fühlen ^^"
Im Endeffekt ist es individuell und hängt bei mir ganz vom Auftrag ab - in erster Linie um welches Format es sich handelt und wie detailliert das Bild ausgearbeitet sein soll (viele verschiedene Elemente, aufwändiger Hintergrund ect.) Dementsprechend sitze ich unterschiedlich lang an der Ausarbeitung und passe den Preis daran an.
Dazu kommt aber auch noch, welche Nutzungsrechte räumt man ggf. zusätzlich ein. Meistens mache ich Commissions für Privatpersonen, damit wird im Prinzip nur das einfache Nutzungsrecht und der private Gebrauch eingeräumt.
Dieser Blogbeitrag hat mir geholfen, um ein Gefühl für die Berechnung zu finden. Dort gibt es diese Formel:

Entwurfshonor
= Arbeitszeit x Stundensatz

Gesamthonorar
= Entwurfshonorar + (Entwurfshonorar x Nutzungsfaktor)
Dieser Faktor liegt meist zwischen 0,3 und 5,0 und ist genauso variabel wie die Kosten für die Nutzung selbst.
 
Wenn ich also an einem A5 Bild 20 Stunden (ca. 2 Arbeitstage) mit allem drum und dran (von der ersten Planung, über die Skizze, ggf. Änderungen, Outlines, Colo, mit dem Kunden Wünsche besprechen, den Versand vorbereiten und es verschicken) sitze und gerne einen Stundenlohn von 15€ hätte, dann kommt so ein Bild auf die 300€.
Wobei ich mich selbst schwer tue, immer die exakte Arbeitszeit vorauszusagen. Manchmal geht ein Motiv super gut voran und es klappt wie gedacht, manchmal braucht es viel länger, als ich einberechnet habe. Aber in beiden Fällen einigt man sich vorher gemeinsam auf einen Preis und dann liegt es an mir, ob ich meine geplante Zeit schaffe, oder es länger dauert, ich die Arbeit auf mehrere Tage verteile ect.
Auf jeden Fall würde ich ein Auftrags-Bild nie abliefern, wenn ich nicht selbst zufrieden bin mit dem Ergebnis :) Ich denke, das versteht sich von selbst.
 
Am Ende muss immer jeder selbst entscheiden, wie viel er für eine Commission ausgeben möchte und umgekehrt sollte ein Künstler, der sich vorher Gedanken gemacht hat, sich nicht abschrecken lassen seinen Preis zu nennen. Manchmal tue ich mich damit auch noch schwer. Aber ich denke, wenn jemand meine Kunst das wert ist, was ich als Preisvorschlag mache, dann weiß er sie auch zu schätzen und wird sie gut behandeln. Dann werde ich meinerseits mein Bestes geben, um ein Motiv den Wünschen entsprechend umzusetzen. Denn ich selbst schätze meine Bilder wert und daher möchte ich sie nicht unter Wert verkaufen ;)



Von:    Yenni 16.05.2021 14:10
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ich finde es interessant, was sich so in den letzten 10 Jahren getan hat.
Es gab Zeiten, da war es verpöhnt, überhaupt Geld für Conhon Einträge zu verlangen. Ich habe tatsächlich noch welche im Jahr 2009 gratis bekommen oder höchstens als Beigabe zu einem Einkauf.
KAKAO Karten haben damals im Schnitt 5€ gekostet, waren eigentlich zum Tauschen gedacht.
Für A5 oder A4 Aufträge hat man 20 - 30€ bezahlt.

Heute arbeiten viele Künstler hauptberuflich als Freelancer, finanzieren sich komplett mit Commissions, Twitch, Patreon und Co. ihren Lebensunterhalt.
Ich selbst nehme derzeit keine Commissions an, aber da ich selbst in Vollzeit arbeite und somit wenig Freizeit habe, würde ich selbst auch Minimum 10€ pro Stunde verlangen.
Derzeit unterstütze ich Künstler lieber. Letztens habe ich für eine KAKAO Karte 45€ bezahlt und für ein A5 Bild 80€.
Meine Rekord Ausgabe war von einer international bekannten Künstlerin ein Tuschebild für 140€.

Ich persönlich (!) gebe so im Rahmen von 50 - 120€ für eine traditionelle Commission für privaten Zweck aus, natürlich je nach Umfang und Aufwand.
Etwa in dem Rahmen würde ich auch verlangen.



Von:   abgemeldet 28.06.2021 09:42
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
Wie schon von Yenni angesprochen, hat sich vieles verändert. Heute ist es gemeinsamer Konsens, dass man für Bilder, die man für eine bestimmte Person ausarbeitet, Geld als Gegenleistung anbietet. Und als jemand, der sich so eine Kunstwelt von der Jugend an wünschte, fand ich das lange Zeit super. Man hat mich für diesen Wunsch früher verprügelt und 80 km entfernt von Zuhause ausgesetzt, damit ich "klar im Kopf" werde. Nun ist mein Wunsch erfüllt worden und die Kunstwelt, die daraus entstand, finde ich schrecklich.
Ich habe es zwar schon in meinen Blogs beschrieben, aber hier nochmal: Ich finde, wenn Kunst nur noch produziert wird, um damit Gewinne zu erzielen (die nicht unbedingt monetär sein müssen), dann versklavt sich der Künstler selbst. Er zwingt sich dazu, nur noch das zu produzieren, das von ihm erwartet wird. Wirklich "freie" Kunst ist also gar nicht möglich. Einem Apfelbauern wird man vielleicht noch sein neues Produkt wie Eier oder Mehl abkaufen. Aber was wenn er stattdessen plötzlich Dildos produziert? Er würde nicht nur seine keine neuen Käufer finden, sondern einen Großteil seiner Stammkunden verlieren. Jean-Paul Sartre beschrieb es als "Zur Freiheit verurteilt."
Der Mensch kann zwar tun oder sagen, was er möchte. Aber was einmal getan oder gesagt wurde, dafür ist er dann verantwortlich. Er kann es dann nicht mehr ändern oder zurücknehmen.

Bei mir war es so, dass ich vor kurzem zwar Geld mit meinem Zeug verdient habe - und das nicht wenig. Hätte ich mich angestrengt, wäre ich auf mindestens 2.000 € pro Monat gekommen, was auch mein Ziel war. Allerdings fühlte sich meine Kunst nicht mehr wie meine Kunst an. Ich lebte bzw. malte nur noch für die Zuschauer. Hatte ich dann etwas Neues, Eigenes ausprobieren wollen, gingen die Zuschauer auf die Barrikaden. Verständlich, denn sie bezahlten ja dafür, BESTIMMTE Dinge und keine neuen Dinge zu sehen.
Die industrielle Kunstwelt in Studios und Verlagen ist ähnlich, wie ich schmerzlich feststellen musste. Mir war schon zuvor bewusst, dass man dann nicht mehr malt und zeichnet, was man will. Aber 18 Stunden am Tag? Für 100 bis 400 € pro voller Illustration? 24/7/356? Wofür lebt der Künstler dann noch? Wo soll er seine Inspiration herholen? Zumal immer das gleiche Niveau, immer ähnliche Motive verlangt werden. Eine Entwicklung des Künstlers ist oft nicht erlaubt, da er dann nicht mehr so arbeitet, wie man es von ihm gewohnt ist.
Also fiel das für mich auch weg und ich musste die (nicht wenigen) Angebote in den Wind schießen. Blieben noch Commissions für mich. Letztens schätzten mehrere Leute meine Werke auf bis zu ungefähr 2.000 € pro Stück. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt. Allerdings, wie ich Eingangs sagte, ist die Kunstwelt heute anders geworden. Zwar wird heute häufiger dafür bezahlt, aber diese Einstellung senkte die Preise im Allgemeinen. Wer würde denn heute noch 2.000€ für ein Werk bezahlen, obwohl der Künstler 72 Stunden daran gearbeitet hatte? Besonders der digitale Bereich ist weiterhin verpönt, obwohl man dabei sogar wesentlich mehr Arbeit hat, als in der traditionellen Kunst. Mehr Werkzeuge bedeuten mehr Möglichkeiten. Mehr Möglichkeiten bedeutet, dann man mehr Faktoren beachten, lernen und bearbeiten muss.

Darum: Ich würde zwar sogar bis zu 3.000 Euro verlangen, was noch vor dem Internet für meine heutige Qualität ein marktüblicher Preis war, aber das würde heute niemand mehr abdrücken wollen. Darum finde ich, dass sich viele hier im "Hobby-"Bereich weit unter Wert verkaufen. Ich sehe oft Künstler/innen, die ihre Werke für das zehnfache verkaufen könnten. Würden das alle machen, wäre es kein Problem. Aber 20 Euro für so viel Arbeit? Um anderen eine Freude zu bereiten? Wir sind keine koreanischen Animationstechniker hier, die als Sklaven im Keller arbeiten. Wir sind Illustratoren und zum Teil auch Concept Artists oder Comic Artists. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Es gibt Leute, die eine Sakimi bei weitem überflügeln und dennoch sahnt sie (für euer schlechte und vor allem immer gleichbleibende Artworks!) Preise in Form von Auszeichnungen, Geld und Zuschauer ab. Sie ist rein gewinnorientiert und das macht den kompletten Kunstmarkt kaputt. Quantität über Qualität. Wegen solchen Künstler/innen, ist es heute kaum möglich mehr Geld als die obligatorischen 20 - 60 Euro zu verdienen.

Ich selbst möchte mit meinen Artworks nichts mehr verdienen. Ich möchte nichts einnehmen, sondern ausgeben. Etwas der (Nach-)Welt hinterlassen. Klar, es wäre schön, wenn ich einen Mäzen hätte und nie wieder "normal" arbeiten gehen bräuchte. Aber ich musste schmerzlich erfahren, dass die Kunstwelt nicht mehr dieselbe ist wie früher, als wir alle damit anfingen in unserer kindlichen Naivität. Mir ist es nur noch wichtig, mich auszudrücken. Etwas mit meinen Bildern zu sagen. Ohne Gegenleistung. Ich bin auch kein Buddhist gewesen, nur um anderen die Welt aus meiner Sicht zu erklären - mit dem Ziel, damit Geld zu verdienen. Ich will einfach nur sein. Auch als Künstler.
Zuletzt geändert: 28.06.2021 09:48:51


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