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The Wolves among us

"Die Werwölfe erwachen. Sie wählen ihr heutiges Opfer ... Die Werwölfe schlafen wieder ein." [Video-Opening online]
von

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Morgendämmerung


 

~ 30 ~

 
 

(8:30 Uhr)

Wir waren so damit beschäftigt, uns zu streiten und uns immer wieder zu trennen und neue Todesfälle zu provozieren, dass wir zwischendurch aufgehört haben zu denken“, begann Shikamaru. „Nur wenn uns etwas direkt spanisch vorgekommen ist, haben wir die Leute verdächtigt – zumindest ist es mir so ergangen.“ Er seufzte schwer. Wäre er ein wenig achtsamer, ein wenig ruhiger gewesen, wie viele Morde hätte er verhindern können?

„Sprich nicht in Rätseln, sag endlich, was Sache ist“, knurrte Kiba.

Mittlerweile war es in der Lobby so hell, dass sie sich alle auf eine Seite eines der Bartische gesetzt hatten, um nicht in die Richtung von Kimimaros Leiche sehen zu müssen. Shikamaru beugte sich vor und faltete die Hände ineinander, starrte zu Boden. „Wir haben uns so darauf konzentriert, uns zu verbarrikadieren, uns vor dem Unbekannten zu schützen, der sich außer uns im Hotel versteckt hat, dass wir gar nicht erkannt haben, dass es gar keinen Unbekannten gab. Selbst als wir nach der Sache mit Shino und Temari zu dem Schluss gekommen sind, dass dieser Unbekannte ein Hirngespinst ist – selbst da ist uns nichts aufgefallen. Erinnert ihr euch? Wisst ihr noch, wann dieser Mythos zuerst entstanden ist?“

„Hatten wir das nicht von Anfang an vermutet?“, fragte Kiba. „Aber jetzt, wo du es sagst … Wir sind nur noch zu viert, und trotzdem hat uns niemand angegriffen. Vielleicht ist er schon tot? Sasuke zum Beispiel könnte den Unbekannten getötet haben.“

„Oder er hat Angst … weil wir eine Waffe haben“, murmelte Hinata. Ihre blassen Augen waren noch vom Weinen gerötet. Sie sah aus, als würde sie ihr Lebtag nicht mehr fröhlich werden.

„Nein. Ich bleibe dabei, es gibt diesen Unbekannten gar nicht. Wenn die Polizei das Hotel durchsucht, werden sie absolut niemanden finden. Erinnert euch, als wir uns in der Lounge zum ersten Mal getrennt haben – da gingen Sasori, Tayuya, Temari, Gaara, Toto und Shino los, um Medikamente für Sakon zu suchen. Diese Zusammenstellung allein war schon hochentzündlich. Außer Tayuya und Toto haben alle ein falsches Spiel gespielt.“

„Warum haben sie die beiden dann nicht einfach umgebracht?“, fragte Kiba.

„Weil sie nicht auf derselben Seite waren.“ Er schmunzelte bitter. „Ich denke, Gaara, Temari und Shino steckten unter einer Decke, aber Sasori nicht. Jedenfalls hat Gaara einen Anfall vorgetäuscht. Shino und Toto blieben bei ihm, die anderen drei liefen weiter zur Erste-Hilfe-Kammer. Das ist es, was sie erzählt haben, und ich denke nicht, dass das gelogen war. Gaara und Shino, der noch dazu Totos Pistole hatte, hätten Toto mit Leichtigkeit umbringen können. Er stand zu der Zeit nicht gerade hoch in unserer Gunst, also hätten wir Shino wohl sogar geglaubt, wenn er erzählt hätte, dass Toto sich auf Gaara hätte stürzen wollen und er ihn aus Notwehr erschossen hätte. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie ihn überhaupt bei sich haben wollten. Ich glaube, Shinos und Gaaras Ziele waren eigentlich Kakashi und Asuma. Allein im Flur und bewaffnet hätten sie eine gute Gelegenheit gehabt, zumindest einen der beiden zu finden, und ein ausgebildeter Polizist und ein Privatdetektiv sind sicherlich ernstzunehmende Feinde in so einem Spiel. Vielleicht hätten sie Neji, der mit ihnen unterwegs gewesen ist, auch gleich mit erwischt. Jedenfalls ist Toto bei ihnen geblieben, und das Unheil nahm trotzdem seinen Lauf.“

„Wir wissen, dass Gaara und Shino Dreck am Stecken hatten. Du wolltest uns eigentlich was zu Sasori erzählen“, erinnerte Kiba ungeduldig.

„Sasori hat vor der Erste-Hilfe-Kammer Wache gehalten, mit seiner Lampe. Tayuya und Temari waren drinnen – sie haben nicht gesehen, ob er tatsächlich die ganze Zeit über vor der Tür stand.“

Shikamaru konnte sehen, wie es hinter Kibas Stirn arbeitete, und auch zwischen Inos Augenbrauen erschien eine nachdenkliche Falte. Aber es war Hinata, die zuerst begriff, was er sagen wollte: „Dann … dann meinst du also …?“

 
 

- Der Hintere Bezirk, dritte Nacht -

 
 

(4:05 Uhr, vor der Erste-Hilfe-Kammer im dritten Stock)

Als sich die Tür hinter den beiden Frauen schloss, legte Sasori vorsichtig die Taschenlampe auf dem Boden ab. Eine Gelegenheit wie jetzt kam nie wieder. Er hatte es gar nicht eingeplant, aber der Anfall seines Bekannten spielte ihm in die Hände. An der Innenseite seines Hosenbeins war eine kleine Pistole eingenäht. Er wusste doch, warum er sie mitgenommen hatte. Zeit, Jashin ein neues Opfer zu bringen.

Auf leisen Sohlen schlich er den Gang  zur Haupttreppe entlang. Er würde ein Stockwerk nach unten gehen, dann zur Bedienstetentreppe wechseln und Shino, Toto und Gaara von hinten angreifen. So würden sie nicht so einfach darauf kommen, dass er es war; immerhin käme er ja eher aus der anderen Richtung. Die Mädchen waren hoffentlich ein paar Minuten lang beschäftigt. Und dieser Shino – er wurde langsam lästig. Die beiden Polizisten und er waren momentan Jashins größte Feinde.

 
 

- Der Hintere Bezirk, siebenter Tag -

 
 

(8:35 Uhr)

„Dann war es wirklich Sasori, der Toto und Shino angegriffen hat?“, fragte Kiba verdutzt.

Shikamaru nickte. „Shino hat seinen Grips unter Beweis gestellt. Ich bin mir sicher, Sasori wollte ihn aus dem Weg räumen. Nach allem, was wir gehört haben, haben sie ihn in die Flucht geschlagen, und Shino hat Toto schlauerweise über die Bediensteten-Treppe geschickt und ist selbst dem Angreifer hinterher. Der Angreifer, Sasori, ist aber einfach wieder in den Gang zur Erste-Hilfe-Kammer eingebogen und hat seine Wache fortgesetzt. Dann hat er ausgesagt, er hätte eine dunkle Gestalt vorbeihuschen sehen, gefolgt von Shino. Diese dunkle Gestalt war es, die es gar nicht gab. Sie wurde zur Illusion des Unbekannten, vor dem wir danach solche Angst hatten. In Wahrheit ist Shino allein durch den Flur gerannt und hat jemanden gesucht, der gar nicht existiert.“

„Und Gaara hat währenddessen seine Maskerade fallen gelassen und Toto und Kakashi eine Etage höher erschossen“, murmelte Kiba. „Genial … Ich meine, ich meine natürlich nicht, dass …“

Shikamaru ignorierte sein Gestottere. „Shino hat uns erzählt, dass er Toto die Waffe zurückgegeben hat, aber das muss nicht stimmen. Niemand sonst kann es bezeugen. Und wir haben die Pistole danach bei Gaara gefunden, wenn ihr euch erinnert.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, dritte Nacht -

 
 

(4:10 Uhr, dritter Stock, Flur)

„Vielleicht …“ Toto räusperte sich unbehaglich und streckte fast schüchtern die Hand aus. „Vielleicht sollte ich wieder die Pistole tragen …“

Shino musterte die Hand, dann die Waffe. „Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ein echter Polizist sie hat.“

Toto lächelte ihn gewinnend an. „Ich wusste, du würdest …“

„Aber ich werde sie Ihnen nicht geben“, unterbrach ihn Shino. „Warum? Weil Sie erst beweisen müssen, dass sie ein echter Polizist sind. Es tut mir leid.“

Zerknirscht ließ Toto den Arm sinken. „Gut. Ja. Ich schätze, ich kann dich verstehen. Ich kenne immerhin ein paar Polizeigriffe. Wenn es sein muss, kann ich den Angreifer immer noch zu packen bekommen … Ich denke, ich bin es euch schuldig, es zumindest zu versuchen.“

„Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis. Dann los.“

Toto nickte und machte sich auf den Weg zur Bediensteten-Treppe. Shino tat, als würde er den Gang entlanglaufen, aber als der Polizist hinter der Tür zum Treppenhaus verschwunden war, lief er nochmal zurück. „Du weißt, was du zu tun hast“, flüsterte er und legte Gaara die Waffe hin, der nickte.

 
 

- Der Hintere Bezirk, siebenter Tag -

 
 

(8:35 Uhr)

„Das ist noch etwas, was wir einfach nicht hinterfragt haben. Wir haben bei Gaara sowohl Totos als auch Kakashis Pistole entdeckt. Aber wenn er sie angeblich den beiden Leichen abgenommen hat, womit hat er sie dann in erster Linie erschossen?“

Ino und Kiba nickten langsam. „Darauf hätten wir eigentlich gleich kommen müssen“, murmelte sie.

„Ja.“ Shikamaru biss die Zähne zusammen. „Als Sasuke Gaara erschossen hat, hat er irgendwie den Logikfaden in unseren Gehirnen zerrissen. Wir waren alle viel zu schockiert, um noch länger darüber nachzudenken.

Zurück zu Sasori. Er wollte uns weismachen, dass sich in dem Hotel jemand versteckt. Natürlich – sonst wäre er am Ende selbst verdächtigt worden. Er hatte übrigens auch Gelegenheit, Hidan im La Grande zu ermorden. Ihre Zimmer lagen nur ein Stockwerk auseinander. Wenn ihr euch erinnert, die Fenster in seinem Zimmer waren alle unbeschädigt und abgeschlossen. Der Mörder kam also eindeutig durch die Tür.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, erste Nacht -

 

Es dauerte eine Ewigkeit, bis die dünne Holztür endlich aufging. „Endlich“, sagte Sasori. „Du weißt genau, wie sehr ich es hasse zu warten.“

„Mach dir nicht ins Hemd.“ Hidan zuckte mit den Achseln und zog die Tür weiter auf, damit er eintreten konnte. Er trug einen schwarzen Frottee-Mantel. Sein Corpse-Painting war seiner gewöhnlichen, nicht ganz so bleichen Hautfarbe gewichen.

„Beeindruckend“, kommentierte Sasori das Innere des Raumes. Das La Grande war ein ebenso schäbiges Hotel, wie sein Name dämlich war. Selbst Hidans abstruser Geschmack, was Einrichtung anging, wertete das Zimmer auf. Die Bandplakate und Poster mit allerlei okkulten Motiven verdeckten die abblätternde Tapete, der schwarze Teppich verbarg die morschen Holzdielen. Das dämmrige Kerzenlicht kaschierte sicherlich Tonnen von Schimmelpilz, die an der Decke prangten. Von den Einrichtungsgegenständen war alles schwarz, was nur ging. Ein Wunder, dass Hidan hier nicht depressiv wurde.

„Also, worüber wolltest du reden?“, kam Sasori umgehend zur Sache.

Hidan warf die Tür zu, sparte sich aber die Mühe, abzuschließen. Er war seit jeher sehr sorglos gewesen. Angeblich verlieh ihm sein Glaube Unsterblichkeit, also müsse er nichts fürchten.

„Hier.“ Hidan klappte ein schwarzes Notebook auf, das auf dem schwarzen Beistelltisch fast unsichtbar war. Auch hier schien er es nicht für nötig zu halten, das Gerät durch ein Passwort einbruchssicher zu machen. Eine Website war geöffnet.

„Ich staune, dass du hier Strom und Internet hast“, sagte Sasori, ehe er sich die Seite genauer ansah.

Das Symbol von Jashin prangte in einem Banner ganz oben, blutig rot. Darunter stand ein verschlungener Schriftzug. Blut für Jashin, las er. Es wirkte wie ein Forum für Leute mit schlechtem Geschmack und zu viel Neugier.

„Was soll das sein?“, fragte Sasori.

„Mach deine verdammten Augen auf! Das ist ein Schrein, um dem großen Jashin zu huldigen!“

„Was du nicht sagst. Und?“ Sasori wurde das Gefühl nicht los, nur herbestellt worden zu sein, weil Hidan ihn bei dem Konzert entdeckt und wiedererkannt hatte. Dabei hatten sie seit Ewigkeiten nichts miteinander zu tun gehabt.

„Ich biete dir an, einer der Erlösten zu werden“, erklärte Hidan grinsend.

„Heißt das, ich soll sterben?“

Hidan lachte. „Die andere Sorte Erlöster. Hast du gehört, was ich auf dem Konzert verkündet habe? Weißt du, hier stimmen wir ab.“

„Und worüber?“, seufzte Sasori, verärgert, weil er ihm alles aus der Nase ziehen musste.

„Scheiße, wie langsam bis du, Mann? Wer geopfert werden soll.“

„Ihr schreibt das in ein Online-Forum? Wer ist alles dabei?“ Eigentlich war es ja eine gute Idee … Einfacher, als die Opfer per Brief oder Todesbotschaft anzukündigen.

Hidan zuckte mit den Schultern. „Die Jünger Jashins kennen einander nicht. Aber jeder, der den Link hat, kann jeden x-beliebigen Scheißer vorschlagen.“ Er deutete mit dem Finger auf die kryptische URL. Das Forum musste irgendwo in den Tiefen des Darknets zu finden sein, jenem Teils des Internets, in den sich gewöhnliche Leute normalerweise nicht hinverirrten. „Aber ich bin der Administrator. Ob ich ihre Postings freischalte oder nicht, entscheide ich allein.“

Was für eine Ironie. Hidan hatte sich schon immer als Jashins Prophet aufgeführt. Wenn er wüsste, dass Sasori in Wahrheit im berüchtigsten Jashin-Zirkel steckte, den es gab … „Und wen Jashins Jünger vorschlagen, der stirbt?“

„Wenn es Jashins Wille ist“, sagte Hidan überzeugt.

„Und wie viele hat Jashin sich schon geholt?“

„Scheiße, woher soll ich das wissen? Wir schlagen Jashin seine Opfer nur vor.“

„Ihr tötet also niemanden selbst?“

„Hä? Willst du mich verarschen? Natürlich sterben diese Leute, weil wir sie Jashin anbieten!“ Ob der Frage schien Hidan entrüstet. Sasori beschloss, nicht weiter in ihn zu dringen – offenbar war er sehr überzeugt davon, der Scharfrichter des Dämons zu sein. „Und du zeigst mir das, weil …“

„Weil du ab heute auch an Jashins glorreicher Welt mitwirken darfst“, sagte Hidan eifrig. „Schreib dir die URL auf und nimm dir ‘nen User-Namen, von dem ich weiß, dass du es bist. Wir sind alte Kumpel, und du hast Geschmack, auf mein Konzert gekommen zu sein. Jashin hat dich hergeführt. Du bist dazu bestimmt, für ihn zu arbeiten.“

Sasori verzichtete darauf, ihn dahingehend zu berichtigen, dass seine Neugier auf Kankurous Band ihn ins Twilight getrieben hatte, und dass er aktiver für Jashin arbeitete als Hidan selbst. Als er das offene Notebook mit dem eingeloggten Administrator sah, kam ihm eine Idee. Pro forma schrieb er sich die URL auf einen Notizzettel. „Dann danke ich mal für die Ehre. Kann ich jetzt gehen?“

„Klar.“ Hidan klappte das Notebook zu. „Hau ab. Aber vergiss Jashin nicht.“

„Sicher nicht. Gute Nacht.“

Draußen im Gang wählte Sasori eine Nummer auf seinem Handy. Hidan hatte seine Tür wieder nicht abgeschlossen. Das war ja fast zu einfach. Der Anrufbeantworter schaltete sich sofort ein, und während er der Stimme lauschte, die ihn bat, eine Nachricht zu hinterlassen, lächelte er in sich hinein. Es wurde Zeit, dass Jashin wieder ein Opfer bekam. Und dass Hidans angebliche Unsterblichkeit auf die Probe gestellt wurde.

Nachdem er Bescheid gesagt hatte, überlegte er, wann und wie er Hidan wohl am besten töten konnte.

 
 

- Der Hintere Bezirk, siebenter Tag -

 
 

(8:35 Uhr)

„Sasoris nächste Missetat war zweifellos, die Leiter umzustoßen, die zu einem der Fenster hier im Hotel geführt hat. Er und Deidara waren laut eigener Aussage die Ersten im Hotel, und sie haben sich da schon im zweiten Stock aufgehalten und die Lage überprüft. Sicherlich haben sie sich dort auch schon getrennt. Sasori drapiert bei der Gelegenheit in dem Laden einen Laptop mit dem Screenshot von dem Jashin-Forum, um Opfer anzukündigen und Angst zu säen. Dann geht er wieder in den zweiten Stock und hängt mit Deidara ab. Ich weiß nicht genau, woher Sasori wusste, dass sich in diesem Hotel bald bereitwillige Opfer einfinden würden, oder warum er uns überhaupt töten wollte, aber das finde ich schon noch heraus.

Dann die nächste Nachricht von Jashin, dass es wieder ein Opfer geben würde. Wir waren in der Lounge; Temari, Naruto, Hinata und Neji haben nach Sasukes Randale die zwei Hotelzimmer im fünften Stock bezogen.“

„Stimmt, da war doch was“, erinnerte sich Ino. „Ein Zettel lag plötzlich da, halb unter der Tür durchgeschoben. Irgendetwas, dass Jashin Hunger hat und sich die schnappen wird, die die Lounge verlassen haben, oder?“

„Es war wieder Sasori, der den Brief gefunden hat. Angeblich – in Wahrheit wird er sich einfach gebückt und uns einen Zettel gezeigt haben, den er zuvor selbst geschrieben hat. Da war niemand auf der anderen Seite der Tür. Wir waren die ganze Zeit allein.“

„So hat er also Asuma rausgelockt“, murmelte Kiba. „Und dann uns, mit dieser Zusatznotiz.“

Shikamaru nickte. „Er hat unseren Schutzraum von innen durchbrochen. Getötet hat er dann aber Chouji. Jeder, der während unserer Suche nach Asuma in der Lounge war, hätte in einem unbeobachteten Moment das Gift in Choujis Becher geben können. Und die Nachricht, die wir in dem Fläschchen gefunden haben, in der verkündet wird, dass Jashin hinter dem Mord steckt – wenn wir den Zettel und die Flasche noch hätten, würden wir mit Sicherheit feststellen, dass es dieselbe Handschrift ist.“

„Mir war Sasori ja gleich suspekt“, brummte Kiba.

„Und dann haben Sasori und Deidara nach uns die Lounge verlassen, und Deidara hat die Wahrheit gesagt?“, fragte Hinata.

„So ist es. Sasori hat gesehen, wo die Straßengang sich versteckt hat – das Licht hat es ihm gezeigt. Indem er vorgab, etwas gehört zu haben, hat er Deidara ein Stockwerk höher geschickt, Sakon getötet, und dann das Unschuldslamm gespielt.“

„Dieser Mistkerl“, knurrte Kiba. „Uns so auf den Arm zu nehmen … Und so oft …“

Shikamaru wollte ihn gerade darauf hinweisen, dass Sasori da beileibe nicht der Einzige gewesen war, als er von draußen ein Geräusch hörte. Sein Herz machte einen Satz. Kein Folgetonhorn, kein Blaulicht, aber es war eindeutig ein Wagen vorgefahren. „Kommt“, murmelte er mit zittriger Stimme und stand auf. „Alles oder nichts.“

 

Sie klopften wild gegen die Eingangstür des Hotels und schrien sich die Seele aus dem Leib, und keine fünf Minuten später bedeutete ihnen eine uniformierte Gestalt auf der anderen Seite, zurückzutreten. Dann tauchten noch andere Silhouetten dort auf, und in einem Funkenschauer begannen sie, die Hoteltür aufzuschweißen.

 

„Gut, dann stimmen wir ab“, sagte Sasori missmutig, denn es ging nun um seinen Hals. „Sphinx, sag uns das Opfer der Vampire.“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, flötete der Spielleiter.

„Soll das heißen, es stirbt heute gar niemand?“, fragte Ino.

„Richtig. Ihr könnt abstimmen.“

Also war das Vampiropfer irgendwie verhindert worden. Sasori zählte bis drei und sah sich etlichen nach unten deutenden Daumen gegenüber.

 

„Du warst es, hm“, sagte Deidara düster, als sie im Erdgeschoss den Bedienstetenbereich abklapperten.

Sasori, der sich eben abmühte, das zugeklebte Schloss der Hintertür aufzubekommen, sah auf. „Rede keinen Unsinn und hilft mir lieber. Du willst doch sicher auch nicht einfach so auf die Polizei warten.“

Deidara rührte sich nicht von der Stelle. „Du hast mich angeschmiert“, knurrte er. „Was sollte diese Lügengeschichte mit Sakon?“

Sasori seufzte. „Ich wollte einfach nicht verdächtigt werden. Das ist alles.“

„Klar“, sagte Deidara gedehnt. „Und die Sache mit dem Giftfläschchen? Und die Nachricht von diesem Jashin, die du gefunden hast? Das sind mir zu viele Zufälle, hm.“

Sasori tat, als müsste er nachdenken. „In diesem Fall sollte ich dir wohl sagen … dass du recht hast.“ Er riss eine Pistole aus der Hosentasche, und Deidara riss die Augen auf und warf sich instinktiv herum.

Das Ding hatte einen Schalldämpfer; der Schuss war kaum zu hören. Wie durch ein Wunder traf Deidara die erste Kugel nicht. Als er dann jedoch auf Risiko spielte und sich angriffslustig auf Sasori warf, erwischte ihn die zweite. Ein brennender Schmerz fraß sich durch seinen Leib, aber er schaffte es noch, seine Faust in Sasoris Gesicht zu pfeffern. Die Pistole flog davon, ein Schuss löste sich noch und fauchte als Querschläger über ihren Köpfen vorbei. Deidara krallte die Finger in Sasoris Haar und stieß ihn mit voller Wucht gegen die Tür.

Der Schmerz benebelte seine Sinne, dunkle Flecken tanzten am Rand seines Gesichtsfelds, und Deidara bekam kaum mit, was er tat. Er war nicht der Kräftigste, aber dennoch größer und schwerer als Sasori. Wieder und wieder ließ er Sasoris Kopf gegen die Tür donnern. Als er ihn losließ, fiel der Rotschopf schlaff zu Boden, die Nase mehrmals gebrochen, die Augen verdreht, und das Gesicht voller Blut.

Deidara stieß keuchend die Luft aus. Der Schmerz raubte ihm den Atem. Er presste die Hand auf die Wunde, aus der rotes Blut wie ein Sturzbach quoll. Seine Knie knickten ein. Die Landung auf dem harten Boden spürte er gar nicht mehr.

 

„Spät, aber doch“, sagte Sasori und gab seine Karte ab. „Sehr spät, um genau zu sein.“

„So wird also Sasori, der Vampir, gelnycht. Gut gemacht. Noch fünf übrig. Ich denke, wir können mit der achten Nacht beginnen, oder was meint ihr?“

Shikamaru hakte seinen Gedankengang ab. Sasori war also tatsächlich ein Vampir gewesen. Er war nun geneigt, seiner eigenen Theorie Glauben zu schenken. Er wappnete sich für die nächste Nacht. Das Spiel war noch nicht entschieden, aber lange konnte es nicht mehr dauern.

 

Was danach geschah, bekam Shikamaru wie durch eine Wand aus Watte mit. Sie kamen endlich aus dem Hotel raus. Es war, als entstiegen sie einem gewaltigen Massengrab. Draußen wartete ein Aufgebot aus Polizei, Feuerwehr und Sanitätern. Er saß neben Kiba, Hinata und Ino auf einer Krankenwagentrage, wurde untersucht und bekam eine Heiße Schokolade in die Hand gedrückt und eine wärmende Decke über die Schultern gelegt. Er hörte sich noch mit einem Polizisten reden, sagte ihm, wer noch alles im Hotel sein musste, und wollte ihm auch noch seine eigenen Ermittlungsergebnisse mitteilen, aber irgendein Zeug, das sie ihm spritzten, zeigte in dem Moment Wirkung und ließ ihn schläfrig werden.

 

Er erwachte in einem hellen Raum und bekam im ersten Moment Panik, weil er dachte, es wäre eines der Hotelzimmer. Dann erkannte er ihn anhand der Einrichtung als Krankenzimmer. Kiba lag im Bett neben ihm; er schlief noch.

Nun, als er endlich das NeoMetropolis verlassen hatte, hätte er Erleichterung verspüren sollen. Stattdessen begann er hemmungslos zu schluchzen. Tief drin wusste er, dass, sofern man ihn nicht wieder mit Beruhigungsmitten niederspritzte, ihn dieses Hotel auf ewig in seinen Träumen verfolgen würde.

Als Kiba erwachte, wussten sie nichts miteinander zu reden. Beide versuchten, ihre Trauer zu verbergen. Kiba war unausstehlich, wenn eine Krankenschwester oder ein Arzt kam, auch, als irgendwann zwei Kommissare auftauchten und ihre Aussagen aufnahmen. Nun erzählte Shikamaru alles, was er wusste. Vieles davon hatte die Spurensicherung feststellen können, einiges war selbst den Kommissaren neu. Er fragte auch nach Ino und Hinata. Anscheinend befanden die sich im selben Krankenhaus in einem anderen Zimmer.

Die beiden Männer wollten ihnen keine Auskunft geben, was weiter im NeoMetropolis passiert war, und sagten auch nichts zum Stand der Ermittlungen, selbst als Shikamaru penetrant nachbohrte und Kiba schließlich wütend zu brüllen begann. Sie sollten sich schonen, erklärte man ihnen. Da sie unverletzt waren, würde man sie noch heute aus dem Krankenhaus entlassen – sicher mit einer gehörigen Dosis Antidepressiva oder sonst einem Zeug vollgestopft. Natürlich würde man ihnen psychologische Betreuung zukommen lassen, und im gleichen Atemzug wurde ihnen gesagt, sie sollten sich für weitere Fragen zur Verfügung halten und die Stadt nicht verlassen.

 

„Und die achte Nacht bricht an.“

 
 

- Der Hintere Bezirk, achte Nacht -

Shikamarus Wohnung war ihm noch nie so düster vorgekommen. Er hatte große Lust, seine Eltern anzurufen, tat es dann aber doch nicht. Es erinnerte ihn daran, dass er auch die Stimmen seiner toten Freunde wieder hören wollte, und sei es nur übers Telefon … Hidan hatte immer behauptet, er wäre unsterblich. Waren vielleicht jene, die Jashin geopfert worden waren, auch irgendwie wieder am Leben?

Shikamaru erkannte, dass sein rationales Denken umwölkt war. Er hatte tatsächlich Tabletten mitbekommen, die seine Gedanken betäuben sollten, aber er dachte nicht daran, sie einzunehmen. Er hatte das Gefühl, als hätte er etwas übersehen. Als dürfte er auf keinen Fall aufhören zu denken. So schloss er, das er einfach müde war, und legte sich ins Bett, obwohl es erst acht Uhr am Abend war und er bis in den Nachmittag hinein geschlafen hatte. Sein letzter Gedanke war, dass er vielleicht auch schon tot war, einem Dämon geopfert, ohne es mitbekommen zu haben.

 

„Die kläglichen Überreste des Dorfes begrüßen nun den Morgen des achten Tages. Der Geist schrieb ein S. Deidara ist gestorben. Er war kein Vampir und kein Werwolf.“

In der Nacht? Warum Deidara? Gab es doch noch Werwölfe? Hatte die Hexe ihn vergiftet? Oder …

 
 

- Der Hintere Bezirk, achter Tag -

Am nächsten Tag telefonierte Shikamaru lange mit Ino. Sie war diejenige aus seinem engen Freundeskreis, die noch am Leben war, und es tat gut, ihre Stimme zu hören. Sie persönlich zu sehen brachte Shikamaru noch nicht übers Herz. Er hätte nur wieder an die Stunden im Hotel gedacht, das wusste er. Spätestens die Wunde an Inos Stirn hätte ihn daran erinnert, dass sie alle vermutlich nur knapp dem Tod entronnen waren – während er die meisten ihrer Freunde geholt hatte.

Sie sprachen über alles Mögliche, aber es waren ausschließlich banale Dinge. Keiner erwähnte irgendetwas von dieser schrecklichen Nacht, und wenn das Gespräch in Richtung eines ihrer toten Freunde abzudriften drohte, wechselten sie schnell das Thema. Allzu bald gab es nichts mehr zu erzählen, da sie beide seit gestern wenig getan hatten. Ino hatte sich in der U-Bahn von Kiba und Hinata getrennt; er hatte sie noch nach Hause bringen wollen. Und dieselben Kommissare hatten die beiden Mädchen verhört, ebenfalls ohne etwas preiszugeben.

Anschließend rief er bei Kurenai an, die schließlich ihren Lebensgefährten verloren hatte. Er hatte das Gefühl, sich wenigstens dazu aufraffen zu müssen, doch sie hob nicht ab.

Zu Mittag machte sich Shikamaru ein trauriges, einfaches Mahl, ohne mit den Gedanken bei der Sache zu sein. Er sah fern, ohne der Handlung des Films zu folgen. Die folgenden Tage vergingen in einem grauen Strudel aus Schmerz und Trauer. Seine Eltern, die von dem Unglück gehört hatten, besuchten ihn. Er wollte eigentlich gar nicht mit ihnen sprechen. Immer noch gelang es ihm nicht, Kurenai zu erreichen, und ein bohrendes schlechtes Gewissen riet ihm, persönlich bei ihr aufzukreuzen.

Gegen drei Uhr, gerade, als er den Entschluss gefasst hatte, zu ihrem und Asumas Haus zu fahren, klingelte es an der Tür.

Es war einer der Kommissare, die er aus dem Krankenhaus kannte. Shikamaru war er im Gedächtnis geblieben, da er ziemlich schrille, bunt zusammengewürfelte Kleidung trug. Sie setzten sich um den kleinen Tisch in Shikamarus Wohnung, und er schenkte dem Kommissar Kaffee ein.

„Sie haben uns mit Ihren Theorien sehr geholfen“, sagte der Kommissar ohne Umschweife. „Ihre Beobachtungs- und Deduktionsgabe ist wohl ohnegleichen für jemanden, der direkt in den Vorfall verwickelt war. Ich bin hier, um Sie zu fragen, ob Ihnen noch weitere Einzelheiten eingefallen sind. Oder irgendetwas, das uns bei der Ermittlung weiterhilft.“

„Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, könnten Sie ja damit anfangen, mir den Stand der Ermittlungen zu sagen“, murmelte Shikamaru und betrachtete das Muster, das der Milchschaum in seinen Kaffee malte. „Oder habe ich kein Recht, es zu erfahren?“

„Nun, so kann man das freilich nicht sagen“, erwiderte der Kommissar. „Die Spurensicherung ist noch nicht mit den Analysen fertig. Die Obduktionen sind auch noch nicht abgeschlossen.“

Shikamaru erschauerte bei dem Wort. Seine Freunde hatten also immer noch nicht das Recht, ordnungsgemäß bestattet zu werden. Eigentlich sollte es ihn nicht wundern.

„Wir finden viele von Ihren Theorien schlüssig“, fuhr der Kommissar fort. „Zum Beispiel, was die Mittäterschaft einiger der Toten angeht. Der Fall ist dennoch noch nicht vollständig geklärt. Es war ja ein Massaker sondergleichen, und das will gründlich untersucht werden.“

Shikamaru nickte apathisch. Sicher würde sich auch bald die Presse auf diesen Vorfall stürzen. Lange würde der Tod so vieler Menschen nicht von den Medien unbemerkt bleiben. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was dann los war. „Sie haben es selbst gesagt. Ich war mittendrin in der Sache. Vielleicht habe ich irgendetwas übersehen oder vergessen. Wie war die Lage im Hotel, als Ihre Kollegen hineingegangen sind?“

Und der Kommissar begann zu erzählen.

 

Shikamaru blätterte seine Unterlagen durch. Anschuldigungen kamen nur noch zögerlich. Viel Neues würde er nicht mehr erfahren. Er fasste im Geiste den bisherigen Spielverlauf noch einmal zusammen.

 

Die Polizei war seinem Rat gefolgt und hatte auch den Tod von Hidan in den Ermittlungsfall mit einbezogen, den sie die Mordserie im Hinteren Bezirk nannten. Hidan war in einem Motel namens La Grande ermordet worden, in dem sich bis auf Ino, Chouji, Asuma, Kakashi und Toto sämtliche andere Menschen aufgehalten hatten, die später im NeoMetropolis eingesperrt worden waren. Die Straßengang hatte nicht dort übernachtet, aber sie war hinzugestoßen und hatte die Leiche entdeckt. Laut den Überwachungsbändern war Hidan um halb neun Uhr morgens noch am Leben gewesen. Danach hatte niemand das Hotel verlassen. Er war in einem Ritual geopfert worden, in seinem Zimmer. Shikamaru wusste beizusteuern, dass seine Freunde sich je zu zweit ein Zimmer geteilt hatten. Er selbst hatte sein Zimmer für sich allein gehabt, aber er wusste nicht mehr, wie die Aufteilung darüber hinaus gewesen war. Außerdem hätte man sich vielleicht auch an seinem unschuldigen Bettnachbarn vorbei aus dem Zimmer schleichen und den Mord begehen können – allerdings war er nach wie vor der Meinung, dass Sasori Hidan getötet hatte.

Ino hatte nicht im Motel übernachtet. Jemand, vermutlich Deidara, hatte ihr etwas in ein Bargetränk gemischt, und als es ihr hinterher schlecht ging, hatte Chouji sie nachhause gebracht.

Sasuke war am Morgen überstürzt aufgebrochen. Natürlich war sein Verhältnis zu seinem Bruder bereits aufgedeckt worden, und Aussagen von Polizisten zufolge schien er der Meinung gewesen zu sein, Itachis plötzlicher Tod hätte keine natürliche Ursache gehabt.

Es hatte kleine Reibereien zwischen Shikamarus Clique und der Straßengang gegeben, die in dem Motel einen Arzt für ihren verletzten Kameraden gesucht hatte. Shikamaru konnte beisteuern, dass Tayuya vermutlich noch am selben Tag Kidoumaru getötet hatte, weil er ihre Bande verraten und irgendein krummes Ding gedreht hatte, wegen dem Sakon verletzt worden war.

 

Die erste Nacht. Itachi war als Einziger gestorben. Hidan, der Kultführer, hatte Sasori in den Kult gewählt und war seinerseits von den Vampiren als Opfer gewählt worden. Die Alte Vettel hatte Ino verbannt.

Der erste Tag. Ino musste das Dorf verlassen. Hidan starb nach der Nominierung. Kidoumaru wurde gelyncht und war ein Werwolf gewesen.

 

Die Polizei hatte das NeoMetropolis genau durchsucht. Nachdem sie Shikamaru, Ino, Hinata und Kiba herausgeholt hatten, hatten sie sich in der Lobby umgesehen und zuallererst die Leiche von Kimimaro in der Nähe der Hotelbar entdeckt. Er war durch einen Schuss ins Herz gestorben.

Anschließend hatte man die angrenzenden Gänge und Räume durchsucht. In einem Umkleideraum für Bedienstete war man auf Sakuras Leiche gestoßen. Sie war etliche Stunden vor den anderen gestorben, vermutlich kurz nachdem sie entführt worden war.

Im Laden hinter der Bar lagen die Leichen von Kankurou und Tenten. Tentens Leiche war auf Jashin-Art aufgebahrt gewesen, Kankurou war durch Inos Stöckelschuh gestorben, der sich durch sein Auge bis ins Gehirn gebohrt hatte. Die Spurensicherung hatte überall Blut von den dreien gefunden; Inos Blut vor allem auf der Regalplatte, die sie am Kopf getroffen hatte. Die Untersuchungen waren noch nicht abgeschlossen, aber Shinos Schlussfolgerungen von damals schienen der Wahrheit zu entsprechen – es war bereits festzustellen gewesen, dass Tenten, Ino und Kankurou miteinander gekämpft hatten. Kankurous Fingerabdrücke waren sowohl auf dem Metallwinkel, der für das Ritual verwendet worden war, als auch auf dem Regalbrett. In Kankurous Jackentasche hatte man außerdem ein Jashin-Amulett gefunden, weswegen vermutet wurde, dass er in der Sekte gewesen war.

Die Polizisten hatten schließlich noch die Garage untersucht und die Pfeile entdeckt, die die Opfer nach oben in die Lobby und bis in den zweiten Stock lockten. Es waren auch die Maschinen der Straßengang in der Garage gewesen, Sasoris Porsche und die Autos von Ino, Sasuke, Kiba und Temari. Der Kontrollraum für das Garagentor war verwüstet worden, aber mit ziemlicher Sicherheit war Kimimaro es gewesen, der die Instrumente und den Notstromgenerator mit der Feuerwehraxt zertrümmert hatte.

 

Die zweite Nacht. Sakura war gestorben. Die Alte Vettel hatte Asuma aus dem Dorf verbannt.

Der zweite Tag. Shino hatte es geschafft, Kimimaro zu lynchen, der ein Werwolf war. Vorher starb aber noch Tenten an den Folgen des Vampirangriffs, und Sphinx verkündete gleichzeitig, dass auch der Vampir Kankurou gestorben war. Das ließ sich nur damit erklären, dass Tenten die Vampirjägerin war. Weil zwischen den beiden Kakashi, Asuma und Toto saßen, waren diese drei somit keine Vampire. Neji hatte sich als Paranormaler Ermittler geoutet und versprochen, sie auf Werwölfe zu untersuchen.

 

Die Hintertür des Hotels war auf ziemlich primitive Art und Weise mit Superkleber versiegelt worden, höchstwahrscheinlich ebenfalls von Kimimaro. Dort fand man auch Sasori, tot. Offenbar hatte ihm jemand das Nasenbein ins Gehirn gestoßen. Eine Pistole mit Schalldämpfer und Sasoris Fingerabdrücken darauf lag daneben, außerdem Deidara. Er war noch am Leben gewesen, aber angeschossen worden.

„Die Kollegen hielten es für ein Wunder, aber im Endeffekt war es das nicht“, sagte der Kommissar. „Der Mann erlag heute vor Sonnenaufgang im Krankenhaus seiner Verletzung.“ Also war selbst Deidara gestorben.

Bei Sasori fand man außerdem ein weiteres Amulett. Die Dinger dürften dem ähneln, das Tenten ihnen am Tag nach dem Konzert gezeigt hatte. Es musste etwas wie das Erkennungszeichen des Jashin-Zirkels sein. Shikamaru wurden den Verdacht nicht los, dass Tenten dadurch, dass sie es gefunden hatte, die Lawine des Mordens erst losgetreten hatte – oder eben eine Teillawine. Sie hatte es in einer Gasse im Hinteren Bezirk aufgelesen, fiel ihm ein. Vielleicht sollte er der Polizei erzählen, was seine Freunde dort gesehen hatten, aber erst wollte er den Bericht des Kommissars zuende hören.

Die weiteren Leichen fand man in den oberen Stockwerken. In der VIP-Lounge im zweiten Stock lag Chouji mit Anzeichen einer Zyankali-Vergiftung. Shikamaru äußerte den Verdacht, dass Sasori der Täter gewesen war, und die Polizei schien ganz seiner Meinung zu sein. Gaaras Leiche lag bei den Toiletten. Er war erschossen worden. Die Kugel stammte aus der Waffe, die Kakashi gehört hatte. Shikamaru hatte gesehen, dass Sasuke der Täter gewesen war, aber er konnte sich nicht wirklich erklären, warum er so weit gehen würde. Sasuke war immer eine etwas krude Gestalt gewesen, aber dennoch … die Art, wie er auf Gaara losgegangen war … irgendetwas steckte da noch dahinter.

Im dritten Stock, bei den Wäschegestellen in der Nähe der Erste-Hilfe-Kammer, fand man Schussspuren; eine Kugel stammte aus Totos Colt, die anderen aus Sasoris Feuerwaffe.

Kakashis und Totos Leiche waren im Bediensteten-Treppenhaus auf Höhe des vierten Stocks zu finden gewesen. Die beiden Polizisten waren offenbar von unten überrascht und mit Totos Pistole erschossen worden.

Asumas Leiche markierte das blutigste Stockwerk. In der fünften Etage lag er, mit zertrümmertem Hinterkopf, im Flur. Die Tatwaffe war das eiserne Stuhlbein von einem der Barhocker in der Lounge im zweiten Stock. Shinos Fingerabdrücke waren darauf zu finden. Offenbar hatte er gehofft, aus dem Hotel zu entkommen, ohne dass ein einziger Überlebender ihn verraten konnte … So wären die Leichen sicherlich eine Zeitlang unentdeckt geblieben.

In den beiden Zimmern, zwischen deren Türen Asuma lag, hatten die Beamten die Leichen von Neji, Lee, Tayuya, Shino und Temari gefunden. Wie jeder von ihnen gestorben war, war für Shikamaru kein Geheimnis mehr, und er erteilte dem Kommissar bereitwillig Auskunft.

Und Shikamaru erfuhr eine neue niederschmetternde Nachricht: Kurenai war bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihre Nummer war die letzte, die von Asumas Handy aus angerufen worden war, zu Zeiten, in der eigentlich Shinos Störsender alle Signale blockiert haben müsste. Die Spurensicherung konnte nicht sagen, ob Asuma zu der Zeit noch am Leben gewesen war, aber Shikamaru brauchte sich diese Frage gar nicht zu stellen. Shino hatte das Handy bei sich gehabt. Er hatte es Asumas Leiche abgenommen und Kurenai angerufen, vielleicht um ihr zu drohen – immerhin war Asuma ein ungeplanter Gast im Hotelszenario der Mörder gewesen, und vielleicht hatte er seine Frau eingeweiht. Es war wohl Zufall gewesen, dass sie mit dem Auto unterwegs gewesen war. Sicher hatte Shino sie irgendwie aus der Fassung gebracht, und das Unheil hatte seinen Lauf genommen.

 

Die dritte Nacht. Die Alte Vettel hatte Sakon verbannt. Kakashi und Toto wurden beide ermordet; zwei der Verdächtigen, die Neji durchleuchten wollte, und sie waren unschuldig gewesen. Er war somit vermutlich wirklich der Paranormale Ermittler gewesen, und die Werwölfe hatten seinen Nutzen minimieren wollen. Die Unruhestifterin verlangte zwei Opfer am folgenden Tag.

Der dritte Tag. Sakon hatte das Dorf verlassen müssen. Shino hatte angeblich Neji als Seherin überprüft und festgestellt, dass er sauber war, doch das war eine Lüge. Shino wusste lediglich, dass Neji kein Werwolf war. Außerdem schien es zwei Werwolfopfer zu geben, andernfalls wäre es ein zu großer Zufall, dass zwei der drei von Neji Durchleuchteten gestorben waren. Das bedeutete, dass der am Vortag hingerichtete Werwolf, Kimimaro, das Wolfsjunge war.  Ein Vampiropfer gab es nicht.

Schon an diesem Tag hatte sich Sasuke seltsam verhalten und erst Shino beschuldigt, dem zu der Zeit noch alle vertraut hatten, und danach sofort Gaara. Gaara war gelyncht worden. Er war ein Werwolf gewesen. Um das Doppel-Lynchen zu entschärfen, hatte sich Asuma als Prinz zu erkennen gegeben.

Die vierte Nacht. Neji hatte sicherlich angenommen, dass er von irgendjemandem beschützt wurde, doch dem war nicht so. Die Werwölfe hatten ihn wohl getötet; zumindest war er in dieser Nacht gestorben, ebenso Asuma und Kurenai. Sie alle waren weder Wölfe noch Vampire.

Der vierte Tag. Niemand wurde verbannt. Chouji war an den Folgen eines Vampirangriffs gestorben. Die anderen hatten den Versuch gestartet, Shino zu lynchen; abermals war Sasuke so etwas wie ein Rädelsführer dabei gewesen. Lee hatte sich jedoch als Märtyrerin offenbart und sich statt ihm hinrichten lassen.

Die fünfte Nacht. Endlich tat jemand etwas gegen Shino. Er und Tayuya starben in dieser Nacht; er war der Böse, sie die Gute gewesen.

Der fünfte Tag. Sakon starb als Vampiropfer. Temari wurde als Werwolf identifiziert und gelyncht.

 

Was Sakon betraf, so hatten sie seine Leiche erst ziemlich spät gefunden. Immerhin befand sie sich in einem x-beliebigen Zimmer im siebten Stock. Es schien jedoch erwiesen, dass Sasori die Tat begangen hatte. Bei dessen Leiche hatte man noch ein Messer gefunden, das dem Jungen die Kehle aufgeschnitten haben könnte. Auf der Plastikstange, die man in seine Leiche gebohrt hatte, gab es keine Fingerabdrücke. Hier hatte er wohl aufgepasst.

In einem höheren Stockwerk wurde noch eine Metallstange entdeckt, die mit Blut beschmiert war – mit Shinos Blut. Von daher stammte also seine schlimme Wunde. Außerdem waren die Fingerabdrücke von Sasuke darauf gewesen. Er hatte ihn also tatsächlich angegriffen. Hatte er erkannt, was Shino wirklich plante?

Hinter dem Hotel schließlich hatte man die zerschmetterten Überreste von Sasuke und Naruto gefunden. Auf dem Dach fanden die Beamten eine zerfetzte, kleine Faustfeuerwaffe, die wohl jemand so präpariert hatte, dass die Kugel nicht entweichen konnte und eine zu große Menge Pulver den Lauf sprengte. „Dieses kleine Ding wäre interessant gewesen“, sagte der Kommissar. „Weil es wenig mehr als ein Haufen Brösel ist, konnten wir noch keine DNA-Proben oder Fingerabdrücke entnehmen. Nach Ihren Aussagen hatte Sasuke diese Waffe aber nicht, ehe er auf das Dach gerannt ist?“

Shikamaru überlegte. „Jiroubou“, sagte er. „Wir haben ihn gesehen, als wir Naruto gefolgt sind, der auf Sasuke aufmerksam geworden war. Er ist vielleicht mit Sasuke aneinandergeraten, und der hat ihn niedergeschlagen. Dann könnte die Waffe von ihm sein … was wissen Sie über ihn?“

„Leider nichts“, sagte der Kommissar bedauernd. „Dieser junge Mann namens Jiroubou, den Sie und Ihre Freunde mir beschrieben haben, ist nirgendwo aufzutreiben.“

Er hatte es also tatsächlich geschafft, sich aus dem Hotel zu schleichen. Sicherlich war er im Hinteren Bezirk untergetaucht. Leute wie er kannten gewiss eine Menge Verstecke, um sich eine lange Zeit vor dem Arm des Gesetzes fernzuhalten.

„Wir haben auch die persönlichen Gegenstände der Opfer untersuchen lassen“, fuhr der Kommissar fort. „Das Smartphone von Sasuke Uchiha war sehr aufschlussreich. Er hatte offenbar Ermittlungsunterlagen der Polizei abfotografiert – sicher im Büro seines Bruders.“

„Kann ich sie sehen?“

Der Kommissar atmete tief durch und sah aus, als würde er seine nächsten Worte schon bedauern. „Hier sind Kopien davon. Ich hoffe, Sie wissen, dass ich mich schon viel zu weit aus dem Fenster lehne, indem ich Ihnen so viele Einzelheiten erzähle.“ Er reichte ihm einige Ausdrucke. „Der letzte Fall, an dem Kollege Uchiha gearbeitet hat, hatte auch mit einer Jashin-Sekte zu tun. Vielleicht sogar mit jener, die hinter der Mordserie im Hinteren Bezirk steckt. Es hatte schon vor diesem Hidan Ritualopfer gegeben. Wir wissen, dass die Sekte dahintersteckt, weil sie die Morde immer im Vorhinein ankündigt – beziehungsweise, einmal haben sie auch im Nachhinein einen Brief an einem Mordschauplatz hinterlassen, der bereits polizeilich abgesperrt worden war. Darin haben sie verkündet, dass Jashin das Opfer geholt hätte. Wir glauben, das gehört zu ihrem Ritual – dass sie Jashin irgendwie wissen lassen wollen, dass das aufgebahrte Opfer auch wirklich für ihn ist.“

Shikamaru hörte nur mit einem Ohr zu. Ihm fiel wieder ein, was Naruto erwähnt hatte, nachdem Sasuke allein davongelaufen war. Irgendetwas hatte Sasuke ihn gefragt, kurz bevor er so seltsam geworden war … Was war es nur gewesen? Es versank in der blutigen Düsternis dieser schlimmsten aller Nächte … oder vielleicht kam er mithilfe dieser Fotos drauf? Es stand viel Text auf den Blättern, also überflog er sie erst mal nur.

Sie waren äußerst aufschlussreich.

 

Die sechste Nacht. Kein Opfer.

Der sechste Tag. Sasuke starb an einem Vampirbiss, Naruto wurde gelyncht. Beide waren sie weder Wolf noch Vampir gewesen, was noch mehr Rätsel über Sasukes lynchfreudiges Verhalten aufgab. Shikamaru war sich sicher, dass er ein doppelt-dreifaches Spiel gespielt hatte. Er hatte zu sehr versucht, Gaara und Shino anzuprangern. War er die Seherin, die die beiden enttarnt hatte? Aber dann hätte er Shino schon wesentlich früher ans Messer liefern können. Hatte er das nicht gewagt? Nein, Sasuke hätte sich nicht so duckmäuserisch verhalten. Und hatte er wirklich nur diese beiden als Wölfe erkannt? Danach schien es ihm egal gewesen zu sein, wer starb, solange es ihn nicht betraf. Als hätte er sein Ziel schon erreicht …

Zwei Opfer. Sein Ziel erreicht.

Shikamaru wusste plötzlich, welche Karte Sasuke besaß. Aber warum nur hatte er erst mitten im Spiel angefangen, seine Feinde zu töten? Er hätte es tun können, als Shino noch nicht als Seherin galt … Shikamaru wurde das Gefühl nicht los, dass er ein wichtiges Puzzlestück ausließ. Da war doch etwas gewesen, etwas, auf das er schon früher gekommen war … Hatte er das nicht notiert?

Er überflog den kurzen Rest des Spiels. Die siebte Nacht. Kein Opfer. Offenbar gab es keine Werwölfe mehr. Der siebte Tag. Sasori war als Vampir enttarnt und gelyncht worden. Die achte Nacht. Diesmal gab es wieder ein Opfer: Deidara, unschuldig. War so etwas möglich? Zwei Nächte lang kein Werwolfopfer, und dann starb wieder jemand?

„Nun, meine Lieben“, drängte Sphinx, „seid so gut und einigt euch. Sonst muss ich die Nacht rufen, ehe ihr mit dem Lynchen fertig seid.

„Moment noch“, sagte Kiba, der per Los der neue Bürgermeister geworden war.

Shikamaru blätterte erneut durch seine Aufzeichnungen.

Lug. Betrug. Falscher Verdacht. Irgendetwas übersah er. Verrat. Lynchen und Töten. Tod am Tag, Tod bei Nacht. Die Vampiropfer lebten bis zur ersten Abstimmung am Folgetag. Der Leibwächter schützte, der Priester konnte einmal auf ewig schützen, die Hexe einmal für eine Nacht vor den Werwölfen. Der Trunkenbold erfuhr seine Identität erst in der dritten. Nacht, wenn er aus seinem Rausch aufwachte … Ah! Das war es! Danach hatte er gesucht! Er erinnerte sich, die wahre Identität des Trunkenbolds schon auf zwei Figuren eingeschränkt zu haben – das war der Beweis! Weiter. Das Liebespaar lebte und starb gemeinsam … wer war das Liebespaar? Wo war die Seherin die ganze Zeit über gewesen? Warum war sie niemals offen aufgetreten? War sie so früh gestorben?

Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas an diesem Spiel. Es war irgendwie … verkorkst. Abgesehen davon …

Als Shikamaru aufstand, richteten sich aller Augen auf ihn, groß wie Teller. Sphinx sah ihn mit einem schmalen Lächeln an. „Ja, Beobachter?“

„Ich will nicht mehr nur Beobachter sein“, sagte er. „Sphinx, lass mich mitspielen. Ich werde diese Runde als Dorfbewohner mitmachen, den letzten Vampir entlarven und das Spiel zu einem Ende bringen.“

„Ho-ho“, machte der Spielleiter und überschlug lässig die Beine. „Soll das heißen, du brauchst keine weiteren Hinweise mehr?“

„Ich habe es gelöst“, sagte Shikamaru. „Ich weiß, wer welche Rolle hat und was in den jeweiligen Nächten im Dorf geschehen ist.“

„Das nenne ich Selbstvertrauen“, meinte Sphinx zufrieden. „Nun, ich habe nichts dagegen. Macht Platz für unseren Detektiv.“

Die anderen rückten gehorsam auf ihren Stühlen zur Seite, damit er sich in ihren Kreis stellen konnte. Nicht einmal Sakon und seine Clique hatten jetzt noch eine spöttische Bemerkung auf den Lippen. In den Augen jedes Einzelnen sah Shikamaru Hoffnung glitzern. Die Hoffnung, dass er es schaffen und sie alle hier fortbringen würde, für immer.

Er atmete tief durch, fühlte sich über beide Beine mit dem Boden verbunden. Mit entschlossenem Blick begegnete er dem von Sphinx. „Vorher habe ich aber noch eine Frage. Ich habe eine konkrete Theorie, mit der ich alles erklären könnte. Aber eine Sache passt nicht ins Bild. Ich weiß nicht, wie die Seherin in meiner Hypothese Platz findet. Du hast doch nicht etwa, was die Karten in diesem Spiel angeht, gelogen, Sphinx, oder?“

Der Spielleiter grinste breit. „Das würde ich niemals tun. Die Frage allein ist schon überflüssig. Ein Spiel kann nicht funktionieren, wenn der Spielleiter lügt. Ich habe in den drei Spielen, die ich mit deinen Freunden gespielt habe, niemals über irgendeinen Umstand gelogen. Natürlich gibt es eine Seherin, und alle anderen Karten, die ich erwähnt habe. Ist es nicht eher ein Beweis, dass deine Theorie doch nicht ganz ausgefeilt ist, wenn du etwas in meiner Konstellation nicht begreifst?“

„Verstehe“, brummte Shikamaru. „Dann lass mich die Frage anders stellen.“ Wieder atmete er tief ein, machte sich eine winzige Notiz auf seinen Zetteln, ließ den Bleistift dann zwischen seinen Fingern tanzen und zeigte mit der Spitze auf den Spielleiter. „Bei diesem Spiel hier – wie viele Spieler spielen in dieser Partie wirklich mit?

Sphinx‘ Grinsen wurde bösartig.

 

„Das wäre somit alles, was ich Ihnen sagen kann. Falls Sie sich noch an etwas anderes erinnern, das für uns von Nutzen sein könnte, melden Sie sich bitte bei mir. Natürlich halten Sie sich bitte auch zu meiner Verfügung.“ Der Kommissar stand auf, schloss seine Aktentasche und reichte Shikamaru eine Visitenkarte. Er war schon im Flur, um sich die Schuhe anzuziehen, als er sagte: „Ach ja, da ist noch etwas, das die Kollegen von der Gerichtsmedizin herausgefunden haben.“

„Ja?“, fragte Shikamaru.

„Möglicherweise könnte es von Bedeutung sein, und vielleicht können Sie uns da auch noch weiterhelfen“, sagte der Kommissar. „Es betrifft eine Ihrer Freundinnen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Cosmoschoco1209
2019-04-07T17:54:16+00:00 07.04.2019 19:54
Wtf... Ist doch nicht wahr... Das heißt ja, alles was man glaubt zu wissen, könnte falsch sein... Ich bin gerade am und runter scrollen und überarbeite wie eine wilde meine Notizen... Auch wenn dieses Kapitel zwar schön erklärt ist gibt es dennoch Lücken. Als erstens wo ist dieser verdammte 'Verfluchte', ich bin immer davon ausgegangen, das es Sakon ist, ebenso wird nicht wirklich bestätigt das Sasori ihn gekillt hat... Es hängt an der Sache ein großes Fragezeichen... Ebenso die Frage dann, ob er nicht vielleicht doch in der Nacht gestorben ist, wenn es Sasori nicht war... Soviele Fragen in meinem Kopf... Also gibt es nicht nur noch einen Vampir, sondern noch einen Wolf... was die Tatsache näher bringt, das einer von den vielen mir bekannten Wölfen, keiner der Verfluchte ist, sondern der in irgend einer Nacht getötet wurde... Also käme Sakura vielleicht in Frage, weil ich für sie noch keine Rolle habe... Dann hätten wir noch Toto und Kakashi, die in der nächsten Nacht starben, aber ich denke das Toto entweder der Leibwächter oder der Priester war. Und dann haben wir noch Kakashi, auch ihn kann ich noch keine Rolle zuordnen. Die 4. Nacht starben Neji, Asuma und Kurenai. Ich weiß bis jetzt noch nicht warum zwei Wölfe aktiv waren. Temari (Wolf) hat Neji getötet und Shino (Wolf) Asuma, von dem man definitiv weiß, dass er der Prinz war, denn Sphinx hat es bestätigt, ebenso hat Asuma sich geoutet. Obwohl das, nach Shinos Anfang auch nicht mehr viel heißt, denn er war am Ende ja auch ein Wolf und nicht die Seherin. -.-
Ebenso hat sich Neji geoutet, als Paranormaler Ermittler. Wenn er keiner wäre, hätte er auch Gefahr laufen können, das sich unter Kakashi und Toto, ein Wolf hätte befinden müssen. Shino hat schon gelogen, Asuma war clean und Neji wurde nach seinem Tod zwar von Sphinx ebenso als sauber bezeichnet. Wenn er auch nicht der ist der er war, wer wäre er dann und es würde heißen das der Paranormale Ermittler noch im rennen wäre... Gestorben ist auch noch Kurenai, bei der ich mir schon lange sicher bin das sie die Vettel ist und mit Asuma das Liebespaar verkörpert. In der 5. Nacht sind Shino (Wolf) und Tayuya (Hexe) gestorben, bei denen lässt nix zu das es eine andere Rolle mehr sein könnte. In der 6. Nacht starb keiner, auch nicht in der 7. Nacht. Aber in der 8. Nacht starb Deidara, dieser hat den Kampf am 7. Tag gegen Sasori (Vampir, Kultführer) überlebt, was mich schlussfolgern lässt das er der harte Bursche ist.
Sollte es also wirklich so sein wie Shikamru sagte, kommen für mich nur 3 Personen in Frage, die schon Tod sind, aber dennoch ein falsches Spiel spielen. Das sind Sakura, Kakashi und Neji. Von allen 3en hat sich nur Neji geoutet. Du wärst nicht so gemein, jemand neues ins Spiel zu schicken - hoffe ich. ^.^'
Und obwohl Shikamaru dem Polizisten alles erzählt hat was er weiß, dementierte er die Leichenanzahl nicht... Also einer von den 3en dürfte doch dort nicht mehr sein im Hotel, oder?
Ich habe gerade voll da Gefühl mich in etwas zu verrennen und am Ende ist es vielleicht sogar noch einfacher begründet.
Ich habe gerade den Eindruck es ist nichts mehr so wie es scheint, vielleicht ist dieser Verfluchte noch unter den lebenden und ist noch nicht zum Wolf geworden. Temari war vielleicht der letzte lebende Wolf gewesen... Damals im 2. Spiel, als herauskam das Sakura ein Wolf war, hat sie noch einen Spruch los gelassen, worauf hin Naruto ja die Augen fast rausgefallen sind, weil er dachte das sie die letzte wäre. In der Nacht bevor sie starb, hat sie Jiroubou dazu gewinnen können, weil er der Verfluchte war. Hat Temari nicht auch noch etwas kleines hinzugefügt in diesem 3. Spiel, als sie starb... Mit kommt es so vor, als hätte sie sowas gesagt wie: " viel Spaß noch mit denen." Oder irgendwie so etwas... Ich dachte die ganze Zeit, das könnte auf Sasori bezogen sein, aber er war ein Vampir und sie ein Wolf... Sie hätten sich nicht erkennen können... Oder halt der Spruch vielleicht auch Shikamaru oder vielleicht doch dem Verfluchten, der schon unter ihnen weilte...????
Man mein Gehirn läuft auch Hochtouren, aber findet kein Ende.
Wenn der Verfluchte aber schon unter denen war nach Temaris Tod, warum gab es keine Opfer zu beklagen in den Nächten danach...
Fakt ist Kimimaro was der Wolfsjunge und Shino, Kidoumaru und Gaara auf jedenfall Werwölfe. Wenn Temari der Verfluchte sein sollte, wann sollte die denn man angegriffen wurden sein, also denke ich das sie auch ein ganz normaler Wolf ist...

Egal jetzt, hier ist meine verdammte letzte Rollenverteilung: ;D
Itachi ● Geist
Hidan ● Kultführer
Kidoumaru ● Werwolf
Sakura ● Verfluchte oder Seherin oder Leibwächter
Tenten ● Vampirjäger
Kankurou ● Vampir
Kimimaro ● Werwolfsjunge
Toto ● Priester oder Leibwächter
Kakashi ● vielleicht wäre er der Paranormale Ermittler oder Verfluchter
Gaara ● Werwolf
Neji ● Paranormaler Ermittler?? oder Verfluchter??
Asuma ● Prinz und Liebespaar
Kurenai ● alte Vettel und Liebespaar
Choji ● Unruhestifterin
Lee ● Märtyrerin
Shino ● Werwolf
Tayuya ● Hexe
Sakon ● wenn er in der Nacht gestorben ist und der Verfluchte als Wolf aktiv ist, wäre er der alte Mann
Temari ● Werwolf
Sasuke ● Trunkenbold und Strolch
Naruto ● Freimaurer
Sasori ● Vampir, Kultführer
Deidara ● harter Bursche
Hinata ● Freimaurer
Kiba ● Leibwächter?
Ino ● Doppelgängerin und Seherin oder Zaubermeisterin
Jiroubou ● der letzte lebende Vampir im Spiel, den Shika meint, denn Sasori hat Sasuke nicht auf dem Gewissen

Ich bin durch mit dem Rätsel raten, alles andere überlasse ich nun Shikamaru, mich aufzuklären. ^.^





Von: Swanlady
2017-05-13T19:54:10+00:00 13.05.2017 21:54
Yay, das Lösungskapitel! Das, das alles schön beantwortet und keine neuen Fragen aufwirft... Moment. Nein. Irgendwas stimmt da nicht... :'D
Man muss wohl so schlau sein wie Shikamaru, um zu merken, dass es mehr Spieler gibt als gedacht, denn mir wäre das nicht aufgefallen. Allen Anscheins nach hat Sphinx diesmal selbst mitgespielt, was echt ein gemeiner Schachzug war, aber irgendwie ziemlich genial. Die Beschreibung der Kleidung des Polizisten hat mich an die Beschreibung von Sphinx' Kleidungsstil erinnert - hat das vielleicht irgendeine Bedeutung? XD
Ich bin schon gespannt, wie sich die neue Wendung entfalten wird.
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:41
Danke für deinen Kommentar :) Jaja, die Lösung will hart erarbeitet sein, da darf sich Shikamaru ruhig noch anstrengen :P
Nächstes Rätsel: Sphinx hat nicht selbst mitgespielt. Das wäre wirklich ziemlich fies, immerhin kennt er ja alle Karten :D Der zusätzliche Spieler ist jemand anders ;)
Ja, der Kleidungsstil sollte an Sphinx erinnern. Es soll verdeutlichen, dass der Kommissar und Sphinx ähnliche Rollen einnehmen - vor beiden versucht Shikamaru das Puzzle zusammenzusetzen und aufzuklären, was passiert ist. Auch wenn der Kommissar etwas kooperativer ist als Sphinx xD
Von:  Thrawn
2017-05-13T17:23:05+00:00 13.05.2017 19:23
Super Kapi

Sphinx Eltern müssen richtig Stolz auf ihren Sohn sein. Immerhin lügt er nicht. In der Schule hetzte er seine Mitschüler auf und die Lehrer unterstellten ihm Mobbing. Bis er die Umstände erklärt hatte. Das wäre einfach zu geil. Ein sehr ehrlicher Mensch mit einer sadistischen Ader.

Ich vermute ja, dass Spinx die Seherin ist. Oder es kommt noch jemand dazu. Aber das eher weniger. Immerhin hat sich Sphinx als Spieler bei den Abstimmungen enthalten und sonst seine Klappe gehalten. Er wollte bloß gewinnen. Geiler Typ.^^

MfG Thrawn
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:35
Danke für deinen Kommi^^ Sphinx' Lebensgeschichte wär echt mal interessant :D
Allerdings ist nicht Sphinx der ominöse zusätzliche Spieler ;)
Von:  EL-CK
2017-05-13T16:50:43+00:00 13.05.2017 18:50
Na da bin ich doch mal gespannt. ... va Shika's letzte Frage an Sphinx. ..
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:32
Darfst auch gespannt sein ;)
Von:  -Shira-
2017-05-13T08:31:05+00:00 13.05.2017 10:31
Wieder ein Cliffhanger. Bin gespannt wies weiter geht.
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:32
Danke mal wieder für deinen Kommentar!
Von:  Zyklon64
2017-05-13T08:05:21+00:00 13.05.2017 10:05
So gespannt wie jetzt war ich noch nie auf ein nächstes Kapitel:)

Auch wenn ich mich schon sehr drauf freue zu wissen wie alles ausgeht, werde ich auch traurig sein wenn sie vorbei ist

Vielen Dank nochmal für die tolle Geschichte:)
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:32
Danke für deinen Kommi, freut mich :)
Von:  ohwow
2017-05-12T22:21:46+00:00 13.05.2017 00:21
Deine Cliffhanger sind so gemein. :(
Kann gar nicht abwarten, bis du die Geschichte vollständig auflöst. :D

Vielen Dank zudem für die ausführliche Erklärung was die Motive der jeweiligen Vampire/Werwölfe angeht. Finde so kann man den Grund für die Taten noch besser "nachvollziehen".

Alles in allem wieder einmal eine super Story, für mich sogar zu spannend weil ich bei sowas viel zu Neugierig bin und mit der Auflösung nicht abwarten kann. :D
Antwort von:  UrrSharrador
20.05.2017 10:30
Danke für deinen Kommentar :) Freut mich, wenn's dir gefallen hat!


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