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Underworld

Mal den Teufel an die Wand
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und noch ein Kapitel, und wir haben einen neuen Charakter! ^O^ Komplett anzeigen

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Die wahre Liebe?

~ Hans' Sicht ~
 

Da bin ich also wieder, in meinem Alltagstrott. Morgens aufstehen, anziehen, frisch machen, Simon was zu Fressen rausstellen und los zur Arbeit. Ich habe einen langweiligen Bürojob, ich weiß selbst nicht mehr, wieso ich hier anfangen wollte. WAS ich überhaupt arbeite ist mir auch schleierhaft. Irgendwann verliert man hier das Zeitgefühl und alle Gründe, warum man hier ist und was man hier nochmal macht. Vor lauter Individualismus strotzende Telefone, wie sie alle Büros haben, geben sie alle den selben Ton von sich, wenn jemand anruft. Der Büroklingelton, den ich nicht ausstehen kann. Tag ein Tag aus. Es riecht hier sogar nach Büro. Den Geruch mag ich auch nicht, und die Atmosphäre erst recht nicht. Wie Krankenhäuser für manche, die ich kenne.

Noch dazu haben wir - wie überall - einen ungemütlichen Chef! Da frage ich mich wirklich, wer schlimmer ist. Die stark unterdrückende Herrschaft von Luzifer oder der immer schlecht gelaunte, grau wirkende Chef in der grau wirkenden Büroatmosphäre mit dem grauen Anzug zwischen grauen Wänden und grauen Angestellten, die einen grauenvollen Job ertragen müssen.

Richtige Freunde habe ich hier auch nicht wirklich, die haben sich woanders eingenistet und wir treffen uns so gut wie jedes Wochenende in Bars und machen einen drauf, damit ich nicht in eine Depression falle.

Bei Luzifer ist zumindest noch Abwechslung und ich komme wenigstens raus. Die Unterdrückung scheint sich bei mir zu verzögern, er scheint mich nicht wie die anderen zu sehen. Kann es sein, dass es daran liegt, dass ich ein Mensch bin? Aber da hat er doch viele verschiedene Arten von Kreaturen in seinem Schloss, wieso sollte ein Mensch da eine Ausnahme sein? Ich denke nicht, dass er mich deswegen mit Samthandschuhen anfasst.

Vielleicht, weil er mich so gern hat? Hat er mich deswegen geküsst? Aber er kennt mich doch erst seit ein paar Tagen, oder hat er mich für eine lange Zeit beobachtet?! o-o

Ich sollte aufhören, darüber nachzudenken. Nachher komme ich noch auf Theorien, die selbst für mich zu absurd wären.
 

Da stehe ich auch schon, vor dem viel zu großen Gebäude. Meine Eltern sind ja stolz auf mich, dass ich in einen Beruf gestiegen bin, wo ich so gut verdiene, dass ich keinen Zweitjob benötige. Niedergeschlagen schlurfe ich ins Gebäude, und schon wird die Welt um mich herum wieder grau. Ich will da nicht rein. Jedes Mal, wenn ich diesen Ort sehen muss, krümmt sich mein Magen und ich würde am liebsten jeden Tag krank sein oder einfach absagen.

Tut mir leid, ich kann heute nicht zur Arbeit kommen, ich muss im Auftrag des Teufels Sachen erledigen!

Wäre das eine gute Ausrede? Der Wahrheit entspricht sie jedenfalls... Aber dafür würde ich mit 100%iger Wahrscheinlichkeit gefeuert. Gut so, ich will da sowieso nie wieder hin.

Aber das denkt bestimmt jeder von seiner Arbeit, da muss man eben durch, nicht wahr?
 

Widerwillig begebe ich mich an der muffig guckenden, beschäftigten grauen Sekretärin mit der Brille und dem strengen Dutt (der mit ihrer fast grauen Haarfarbe aussieht wie ein zusammengebundener Hund), die an der grauen Rezeption sitzt, vorbei in den Fahrstuhl, dessen einzige Aufgabe es ist von hier aus nach oben zu fahren und wieder zurück. Auch der unterscheidet sich nicht von den anderen Räumen. Routinemäßig drücke ich auf einen Knopf, der die Zahl der Etage darstellen soll. Ich habe das schon so gut in den Fingern wie ein Passwort, das ich mir nicht merken muss, sondern einfach über die Tastatur wische und alles ist eingegeben.

»Halten Sie den Fahrstuhl auf!« , ruft eine junge Damenstimme und ich wache aus der Alltagstrance auf.

Was? Oh, natürlich! Die Aufzugtür offen halten.

Schnell schiebe ich eine Hand zwischen die fast geschlossene Tür des Aufzugs und drücke ihn auf. Da kommt auch sofort ein Farbbündel in den Fahrstuhl gestürmt und läuft fast gegen mich. Farbe, hier? Wie kommt's?

»Verzeihung! Und vielen Dank, dass Sie die Tür offen gehalten haben!« , sagt die bunte Gestalt und senkt höflich ihr Haupt vor mir. Da komme ich mir ja fast vor wie Luzifer. ^^

Als sie wieder hochschießt, fällt ihr rotes Haar mit einer einzelnen lila Haarspange zurück und landet leicht auf ihren Schultern und ich kann ihr ins Gesicht schauen. Ein Rotschopf mit jeweils drei Sommersprossen auf beiden Wangen. Dezent wenig, gefällt mir. Ihre großen grünen Augen schauen mich an und verzaubern mich direkt. Sie trägt ein pinkes T-Shirt unter ihrem blauen Top, um nicht zu freizügig rumzulaufen, und einen grünen Rock, der ihr bis zu den Knien reicht, nicht zu kurz aber auch nicht zu streng lang. Weiße Socken, schicke gelbe Chucks an den Füßen und eine schlanke, zierliche Figur. Sie ist einen Kopf kleiner als ich, wir teilen aber ganz bestimmt das selbe Alter.
 

»Kein Problem« , erwidere ich und schaue sie immernoch verdutzt an. Noch nie habe ich so eine Farbexplosion gesehen. Auch wenn man sie als Mode-Fauxpas bezeichnen könnte, würde es trotzdem niemand wagen, denn sie ist schön, auch in ihren „unmöglichen Klamotten" kommt sie einem Engel gleich.

Engel.

...

Das würde Luzifer bestimmt nicht gefallen...

...

Wieso denke ich an Luzifer?
 

Nun lächelt sie mich an. Sie hat ein wunderschönes Lächeln, wie ein Schlag trifft es mich. Sie hat mich verzaubert, ich kann fühlen, dass ich leicht rot werde. Auf einmal ist die Welt in Farbe getunkt. Selbst an solch einem trostlosen Ort. Wieso ist sie ausgerechnet hier? Oder will sie die Welt mit ihrer Aura verzaubern und das Leben eines jeden erleichtern? Das könnte ich mir sehr gut vorstellen.

»Ähm... K-Kann ich Sie was fragen?« , stottere ich während die Tür des Fahrstuhls sich schließt und er langsam damit beginnt, nach oben zu fahren. Uhh, dabei fühlt es sich immer an als würde mein Gehirn schmelzen.

»Ja?« , fragt sie erwartungsvoll zurück. Ihre Stimme ist auch bezaubernd. Na toll, jetzt werde ich noch nervöser. Ich muss wie ein Affe aussehen. ._.°

»W-Wie heißen Sie eigentlich?« .

»Mary, und Sie?« . Mary... Der Name passt perfekt zu ihr.

»M-Mein Name? A-Also...« , in Situationen wie dieser entfällt mir alles.

»Seltsamer Name« , scherzt sie.

»Nein, nein! Ich heiße Hans! Nett Sie kennenzulernen« , erwidere ich und senke höflich mein Haupt. Zum Glück ist Simon nicht da, der hätte sie wahrscheinlich verschreckt. Sie kichert ein wenig. Das macht mich noch nervöser.

»So förmlich, lass das doch!« . Jetzt duzt sie mich schon. Ich duze auch schnell, das haben wir gemeinsam! :3

»Ich arbeite nicht hier, ich besuche nur meine Schwester« .

»Achso. Ich wollte schon fragen, warum du dich an einen solchen Ort begeben würdest« .

Sie lächelt. Ihr scheint das "Du" genauso zu gefallen wie mir.

»Interessant. Ich habe noch nie einen anderen erwachsenen Menschen getroffen, der sofort zurückgeduzt hat. Ich mag das Siezen nicht, da fühle ich mich immer so alt« , meint sie und schaut sich auf die Finger, mit denen sie ein wenig verhakt rumspielt.

»A-Aber du musst dich doch gar nicht alt fühlen! So eine junge und schöne Frau wie du wird niemals alt wirken!« , werfe ich hastig ein. Sofort dreht sie ihren Kopf in meine Richtung und schaut mich ein wenig rot im Gesicht an.

»Habe ich das gerade laut gesagt? O///-///O° «.

Da kichert sie wieder und ich versuche mit abwinkenden Handbewegungen die Peinlichkeit der Situation ein wenig angenehmer für mich zu gestalten. Wieso platze ich immer sofort mit sowas heraus?

Und sie kichert! Lacht sie mich aus?! Oder denkt sie ich wäre ein kleiner Baka? Frauen mögen kleine Bakas, die finden sie süß, richtig?

...

Wieso finden mich alle süß?
 

»Ich muss hier raus. War eine schöne Fahrt mit dir, das sollten wir wiederholen!« , meint sie und geht durch die offene Fahrstuhltür.

Wann ist er denn bitte stehen geblieben? Nein, halt! Sie darf jetzt nicht gehen! Bitte, noooooooiiiiiiiin! (~´0o0`)~

Sofort laufe ich ihr nach und halte sie an der Schulter zurück. Mary dreht sich um und schaut mich verwirrt an. Beschämt schaue ich auf meine Hand und kann nicht glauben, dass ich sie so grob und ohne um ihre Erlaubnis zu bitten angefasst habe, sodass ich sie sofort von ihr nehme und mich nachdenklich am Kopf kratze.

»Ähm...« . Komm schon, Hans, trau dich! Das schaffst du! Ganbatte! *(^0^)*

»K-Können wir uns mal treffen? Also, wenn du Zeit und Lust hast, dann würde ich mich sehr freuen!« . Ha! Ich hab's geschafft!

»Gerne. Ich wollte dir sowieso noch meine Nummer heimlich zustecken. Das kann ich jetzt wohl vergessen. Aber ja, ich freue mich auch schon darauf. Ruf mich einfach an, wenn du magst«.

Sie reicht mir einen Zettel, auf dem eine Zahlenkombination und ein Smiley drauf abgebildet sind.

Mary winkt mir im Weitergehen zu. Da, sie hat sich nochmal umgedreht! Sie mag mich!! :D

Wie es aussieht, ist das Büro heute der schönste Ort auf Erden geworden!
 


 


 


 

Später am Nachmittag bin ich doch wieder in die Hölle beordert worden. Nur wieder nicht im Palast. Ich muss also schon wieder laufen, aber zum Glück befinde ich mich kurz vorm Markt, wo ich letztes Mal schon lang gelaufen bin, also kenne ich den Weg und es ist auch nicht so weit weg.

Als ich so durch die Gänge schlendere, wird mir etwas klar. Ich werde ignoriert. Von all den Dämonen und sonstigen Kreaturen werde ich in Ruhe gelassen. Letztes Mal haben mich viele gierig angesehen, mir ans Haar gepackt oder im Vorbeigehen an mir gerochen. Aber diesmal passiert nichts dergleichen. Alles scheint wie auf einem richtigen Markt, jeder kümmert sich um seinen Kram, ganz viele Stände mit Marktschreiern wie aus dem 18. Jahrhundert und sogar ein Sklavenhändler. Die Sklaven sehen aus, als kämen sie von den verschiedensten Orten, sogar ein paar wenige Menschen kann ich herausfiltern. Sie sehen mager aus und haben einen Ausdruck auf dem Gesicht, der verrät, dass sie lieber sterben wollen. Ich wünschte, ich könnte einschreiten! Ihnen helfen, alle retten und sie frei lassen.

So eine Grausamkeit ist einfach ungere- .

»Pass doch auf!« , brüllt mir ein Mann entgegen, mit dem ich soeben zusammengestoßen bin. Wütend schubst er mich und wirft mich somit zu Boden.

»Hey!« . Wieso schubst er mich einfach?!

Er hat ebenfalls ein sehr dämonisches Aussehen, ist vollschlank und trägt einen Anzug mit passendem Hut. Irgendwie erinnert er mich an einen Mafiaboss, er braucht nur noch eine Zigarre, die genauso plump ist wie er selbst. Sein Gefolge sieht auch so nach Agenten aus, auch alle Dämonen. Kein Wunder, hier in der Hölle sind Menschen selten. Es scheint also doch mehr gute Menschen zu geben, als ich dachte. Die kommen natürlich alle in den Himmel. Oder die vielen bösen Menschen, die in der Hölle gelandet sind, wurden gefressen oder sind sonst wo umgekommen. Also, komplett ausgelöscht. Das könnte auch stimmen.

Nun mustert mich der unfreundliche Fremde und kratzt sich am Drei-Tage-Bart.

»Hm.. Ein hübsches Kerlchen. Der bringt bestimmt 'ne Menge ein« , murmelt er und sein Gefolge schaut ihn ein wenig unbehaglich an.

»Ähm, Boss? Finden Sie nicht, dass er etwas... eigenartig riecht?« .

»So riechen Menschen nunmal. Der muss einfach in meine Sammlung!« . Sammlung? Ist ER etwa der Sklavenhändler? Und er will mich dazu nehmen!

»Na, dann komm mal her!« , meint dieser und packt mich mit festem Griff am Arm.

»Lassen Sie mich los!« , lehne ich mich gegen ihn auf und versuche, meinen Arm aus dem Würgegriff zu ziehen und zu wenden, aber er lässt nicht locker. Einer seiner Gefährten meldet sich nun zu Wort.

»Boss, ich denke wirklich, dass dieser Mensch schon jemandem gehört! Riechen Sie doch mal!« .

»Na schön!« , brummt dieser und zieht mich auf die Beine. Ich versuche derweil mich zu befreien, vergebens. Er zieht mich dicht an sich und schnüffelt an mir. Auch ich muss leider seinen Gestank ertragen.

»Hm, ja, ein wenig seltsam ist sein Geruch wirklich. Aber das kommt bestimmt nicht von einem Besitzer. Der kommt mit, ob er will oder ni- Moment! Was haben wir denn da?« , fragt sich der Mafiaboss und schaut verwundert an mir herunter. Mein Hemd ist vom ganzen Zappeln etwas hochgerutscht. Dort scheint er etwas entdeckt zu haben.

»A-Aber, das ist doch...!« , er zieht mein Hemd nach und starrt nun entgeistert auf das Siegel, welches er vorher noch nicht bemerkt zu haben scheint. Sein Gefolge schaut genauso und macht sich auf einen schnellen Abgang bereit.

»D-Das Zeichen des Königs!« , platzt es nun aus ihm heraus. In Filmen wäre ihm nun die imaginäre Zigarre aus dem Mund gefallen.

Sofort nimmt er seine zittrigen Klauen von mir und rennt samt seinem Gefolge schreiend weg. Aha, also wissen sie, dass ihnen Unheil geschieht, wenn sie den Besitz des Königs misshandeln wollen.

Deswegen weicht mir hier jeder aus! Weil sie merken, dass ich zu Luzifer gehöre! Deswegen auch die ganzen leisen Schlücke der Dämonen, die an mir vorbeigehen. Sie schlucken aus Angst und versuchen sich auf das Geschehen vor ihnen zu konzentrieren. Als ich zum ersten Mal hier war, habe ich noch niemandem gehört und jeder wollte ein Stück von mir. Sie haben mich schon mit ihren Augen regelrecht von allen Seiten zerrupft. Männlein sowie Weiblein.

Sag mal, macht es Dämonen denn überhaupt nichts aus, dass ich männlich bin? Ich meine, nicht nur Dämoninnen sehen mich mit gierigen Blicken an, sondern auch männliche ihrer Art. Wollen die mich wirklich alle nur, wegen meiner Spezies? Oder bin ich einfach für beide Geschlechter attraktiv?

Naja, ist jetzt auch egal. Ich muss zum Palast, und fragen, warum man mich wieder herholt.
 


 


 

Im Palast angekommen sehe ich viele leichtbekleidete Mädels hin und her huschen. Viele tragen etwas auf den Armen. Da hinten geht auch Luzifer auf und ab und checkt eine Liste. Ab und zu kommen die hübschen Fräuleinchen auf ihn zu und er zeigt mit dem Stift, den er in der linken Hand hält, in irgendeine Richtung und beordert diese, den Kram, den sie sich auf die Arme geladen haben, dorthin zu schaffen. Die Mädchen verneigen sich kurz und verschwinden in diese Richtung. Das passiert relativ häufig, er kann ja kaum ohne Unterbrechung auf und ab gehen. Er scheint Punkte von einer Liste abzuhaken und dabei zu rechnen, denn er bewegt die Lippen beim Gehen, schaut sich dabei auf die Stirn, tippt sich manchmal mit dem Radiergummi-Ende des Bleistifts auf die Lippen und verzieht sein Gesicht manchmal, da er eine Zahl oder ein Zwischenergebnis vergessen zu haben scheint oder einfach nicht auf eine Lösung kommt. Seine Fangzähne, die bei dieser Mimik zur Geltung kommen, stören hier niemanden, aber mir kommt es ziemlich ungewohnt vor. Trotz allem lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen und schreibt weiter. Er ist also Linkshänder. Hm, ich habe mich immer gewundert, wie es manche Leute schaffen, mit dieser Hand zu schreiben. Bei mir kommt da nur Gekritzel bei rum, das könnte ich gar nicht.

Da, er hat die Liste weggelegt, jetzt kann ich ihn ja kurz stören. Mit einem kleinen Räuspern gehe ich auf ihn zu und frage ihn direkt:

»Hallo, Luzifer. Was gibt's?« .

»Ach ja, du bist ja auch noch hier. Die Sache ist die...« , fängt er an und streckt sich. »Eigentlich habe ich mit den Lwa rein gar nichts zutun, aber ich kenne ein paar Voodoo-Meister aus dem Schattenreich, die mich in letzter Zeit verhäuft um Geld bitten. Ich werde es ihnen aber nicht geben, da sie es immer an einen menschlichen Ganoven verschwenden, dessen Pläne nie aufgehen. Die Investition ist ein Witz! Er schuldet ihnen und somit auch mir ein Vermögen. Ich kann einfach keine weiteren Darlehen rauswerfen« .

»Also soll ich mich um die Angelegenheit kümmern?« . Klar, Sachen auf der Erde erledigen ist meine Aufgabe. Die anderen können ja nur auf Umwegen nach da oben und würden nicht die nötige Konzentration mit sich bringen, da sie zu fasziniert vom menschlichen Leben wären, um ihrem Job nachzugehen, und da ich an die Welt auf der Oberfläche gewöhnt bin, kann ich meinen Tätigkeiten sofort nachgehen. Einige Dämonen sind sogar abtrünnig geworden und chillen nun ihr Leben auf der Erde, essen nur Süßigkeiten und quartieren sich bei Menschen ein und schimpfen sich „Mitbewohner" . Das hat mir Luzifer alles erzählt. Ist bestimmt cool so ein Dämon als Mitbewohner. ^-^

Wenn es ein Vampir wäre, könnte man ihn die ganze Zeit anschimpfen, doch nicht immer die Wohnung mit Blut einzusauen, als wäre es das Normalste der Welt. Oder gleich einem Teufel sagen, dass er sich mal nützlich machen soll.
 

»Der Typ wohnt in New Orleans und schimpft sich Doktor Facilier« , fügt er hinzu und reicht mir wieder so ein Kärtchen wie beim letzten Mal. Gerade als ich es mir ansehen will, da verkokelt es auch schon. Um mir nicht die Finger zu verbrennen, lasse ich es aus Reflex fallen. Luzifer und ich schauen gespannt dem Fetzen beim Auflösen zu, bis er ganz verschwunden ist.

»Hm. Scheint sich bereits selbst erledigt zu haben« , meint er auf einmal. Das heißt wohl kein neuer Auftrag? Also war mein Besuch sinnlos?

Luzifer schaut mich nun ein wenig verwirrt an. Was hat er denn?

Mit den Augen auf mich gerichtet geht er ein paar Schritte auf mich zu. Mit beiden Händen umfasst er meine Schultern und schiebt seinen Kopf an meinem vorbei. Sein Schweif peitscht ein Mal nach rechts. Er riecht an mir.

Mein Herz schlägt so heftig, dass es mir aus der Brust springen und davonrennen zu versuchen scheint.

Wieso werde ich nur so nervös, wenn er mir so nah ist? Vielleicht eine Abwehrreaktion meines menschlichen Körpers auf einen Dämon.

Er löst sich wieder von mir und sein Schweif peitscht wieder nach links. Er schaut mich immernoch mit demselben Gesichtsausdruck an und legt seinen Kopf abwechselnd schief.

»Du riechst so anders... Was ist passiert, Hans?« , fragt er und schaut mir in die Augen. Seine kreuzförmige Pupille scheint abwechselnd etwas breiter und wieder etwas schmaler zu werden. Das macht mir ein wenig Angst. Flippt er aus, wenn ich ihm sage, dass ich vor nichteinmal 20 Minuten fast von einem Sklavenhändler verschleppt wurde? Oder dass ich Mary kennengelernt habe und sie noch weiter treffen will und ihm das zu verschweigen versuche?

Luzifer wirkt aufeinmal so... so... dämonisch. So irreal. Und doch beängstigend nah und wirklich. Das letzte Mal, als er mir so nah war hat er.. Ich schaue ihm erwartungsvoll auf die weichen Lippen. Ob er es wohl.. wieder tun würde?

»Ich weiß nicht, was du meinst« , erwidere ich gespielt ruhig.

»Da klebt der Geruch eines anderen Dämons an dir. Eines niederen Dämons, von Abschaum und verabscheuungswürdiger Gesellschaft« . Ah. Also von Mary hat er schon einmal keinen Verdacht, das ist gut.

»Ach, ich bin vorhin nur mit jemandem zusammengestoßen, halb so wild. Nicht der Rede wert, ehrlich« .

»Na, das will ich auch hoffen« , meint Luzifer und lässt von mir ab, dreht sich um und geht ein paar Schritte. Ich atme auf und beruhige mein Herz. Ich habe wieder daran denken müssen..

Nun dreht er sich doch noch halb zu mir um und fügt grinsend hinzu: »Ich will doch nicht, dass meinem Schmuckstück etwas Schlimmes widerfährt, nicht wahr, Hänschenklein?« .

Wieder hat er diesen unwiderstehlichen Blick aufgesetzt und ich konnte mir ein kleines Luftaufschnappen nicht verkneifen.

Nun kichert er wieder dunkel und kehrt mir den Rücken zu. Oh Mann, warum werde ich nur so schnell rot...? Das kann noch irgendwann falsche Signale aussenden, wenn es das nicht schon getan hat.

Luzifer macht mich ganz verlegen, aber wieso? Liegt es an seiner aufdringlichen Art? Ja, daran muss es liegen, denn anders kann ich es mir nicht erklären..


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie es aussieht, kriege ich es doch nicht hin, jeden Tag ein neues Kapitel hochzuladen. Ich muss das alles zeitgleich schreiben und muss noch umformulieren und bli bla blub und so. xD (<--- schlechte Ausrede) . Ok, ich zeichne gerade das Cover dieser FF mit einem Programm, welches mir kaum gefällt. Ich habe auch kein professionelles Equipment oder Ähnliches, deswegen sieht es so aus, wie ich es am besten auf dem PC eben rüberbringen konnte.
Ja gut, ich bin faul, aber ich gebe mein Bestes!
Eure Tomanto Komplett anzeigen

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