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Familienleben

von

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Arztbesuch

Dienstag, 09.12.18
 

Hajime war in den Flur gegangen, um in Ruhe telefonieren zu können, während Aki sich an Naokis Bein festhielt. Er war einer der Spieler, mit denen sie einen engeren Kontakt pflegten. Seine ruhige Art erinnerte ihn an Wakatoshi, nur lächelte Naoki öfters – zumindest in seiner Anwesenheit. Eita behauptete ja steif und fest, dass sein Mann oft lächelte, aber das tat er wohl nur in seinen eigenen vier Wänden. Das war wohl während des Internats schon so gewesen und Atsumu und Kuro hatten ihn oft damit aufgezogen.

Ryu lag noch immer halb auf ihm und Toru streichelte ihm über den Rücken und durch die Haare. Er biss sich in den Hintern, dass er so plötzlich aufgestanden war, sodass sein Kreislauf gestreikt hatte. Die Kinder hatten so gelitten, so wie sie sich an ihn klammerten und so doll, wie sie geweint hatten. Auch Hajime war so blass gewesen, als er atemlos in den Raum gestürmt war. Dabei hatte er ihnen gar keine Sorgen bereiten wollen. Doch gleichzeitig war er auch sehr stolz auf Ryu und Aki, dass sie das in ihrer Panik so souverän gemeistert hatten. Da hatte es sich gelohnt, mit ihrem Großen zu üben, wie das Telefon funktionierte. Er hatte ja nicht geahnt, dass er das Wissen so schnell brauchen würde.

„Lesen!“, forderte Aki-chan plötzlich und schaute zu Naoki auf, der leicht irritiert schien. „Du meinst, ich soll dir etwas vorlesen?“ Wild nickte er und Toru mischte sich lächelnd ins Gespräch ein: „Hajime kann gleich sein Lieblingsbuch holen. Er liebt die Geschichte von dem bunten Elefanten zurzeit über alles.“ Eigentlich würde er selbst das ja auch tun, aber er hatte das vage Gefühl, dass weder sein Mann noch sein Großer begeistert wären, wenn er jetzt schon wieder aufstand. Daher ließ er das lieber direkt bleiben und schaute Ryu an, der sich weiter nach oben kämpfte, um ihn ansehen zu können. „Ich hatte solche Angst, Mama!“ Wieder sammelten sich Tränen in seinen Augen und Toru erwiderte: „Ich weiß, mein Schatz. Es tut mir leid, ich wollte dir keine Angst machen. Aber ich werde mich heute brav ausruhen und morgen geht es Mama wieder gut. Okay?“ „Jaaa …“

Toru hörte hinter sich bekannte Schritte, also war wohl sein Schatz fertig mit telefonieren. Es dauerte nicht lang, bis er in seinem Blickfeld erschien und berichtete: „Der Chef hat mir für morgen noch freigegeben und wünscht dir eine gute Besserung. Naoki, du musst morgen wieder hin.“ Sie nickten und Aki-chan wackelte von Naoki, der sich mittlerweile hingehockt hatte, zu Hajime, der ihn auf den Arm nahm. „Das war viel zu aufregend, hm?“ Fürsorglich strich der Brünette seinem Sohn über die Haare und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Der Kleine nickte und hielt sich an Hajimes Oberteil fest, als dieser Naoki und ihn abwechselnd anschaute. „Was haltet ihr davon, wenn ich auf den Schreck etwas zu Essen bestelle?“ „Oh ja bitte! Eine Pizza mit Lachs, Oliven und Creme Fraiche!“, meldete sich Toru sofort zu Wort und sah die erstaunten Blicke, ehe sie anfingen zu lachen. Seine Wangen glühten, aber der Gedanke jetzt so eine Pizza zu essen, war viel zu verlockend! „Na, wenn mein Trainer mich dazu animiert, kann ich natürlich nicht nein sagen“, stimmte Naoki grinsend zu und sein Schatz gluckste. „Pizza!“, rief Ryu glücklich und wollte sich aufrappeln, aber da er den Kleinen kannte, hob Toru ihn hoch und stellte ihn auf den Boden. Nicht, dass er unbeabsichtigt gegen seinen Bauch trat. Das wollte der Violetthaarige keinesfalls riskieren. Vorsichtig setzte sich Toru auf und bekam sofort besorgte Blicke von allen. Die nächsten Tage würden bestimmt anstrengend werden und er unter kompletter Beobachtung seiner ganzen Familie stehen.

„Ich wusste doch, dass ich mit der Idee bei allen Pluspunkte sammeln kann“, lachte Hajime und suchte dann einen Pizzalieferanten raus, der seinen speziellen Wünschen nachkommen konnte. Die Kinder schafften es zu seiner Irritation, sich auf eine Pizza zu einigen. Normalerweise bestellten sie zwei kleine Pizzen, doch dieses Mal gab es eine große für beide. Im Notfall würde Toru den Rest schon essen, gar kein Problem.
 

Hajime war ein Goldschatz, dass er doch tatsächlich zwei Mal die gleiche Pizza für ihn bestellt hatte und verdammt, er aß eineinhalb davon sofort. Und die letzte Hälfte würde den nächsten Morgen bestimmt auch nicht zu sehen kriegen.

Mit Naokis und Iwas Hilfe hatten die Kinder auch aufgegessen und danach spielte Ryu noch mit Naoki etwas im Garten mit einem Volleyball. Allerdings wurde der so halb als Fußball benutzt, aber das war schon okay so. Aki hingegen schlief recht schnell auf Hajimes Schoß ein, nachdem er ihn eine Runde lang durchgekitzelt hatte.

Sein Mann brachte ihn ins Bett, nachdem Toru ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte und auf dem Sofa in eine kuschelige Decke eingehüllt beobachtete der Violetthaarige, wie Ryu sich draußen noch etwas verausgabte. Dann würde er nachher bestimmt gut schlafen können, dachte er sich und seufzte wohlig. Nach dem ganzen Schrecken war es schön, dass allmählich wieder etwas Ruhe einkehrte.

Sein Mann kam zurück und setzte sich zu ihm auf das Sofa. Dafür hatte Toru die Beine hochgehoben und legte sie dann auf Hajime, der sie durch die Decke leicht massierte. „Ich bin so erleichtert, dass es nichts Schlimmeres war. Als Ryu so aufgeregt meinte, dass du auf dem Boden liegst und dich nicht bewegst, hat mein Herz glaub ich einen Schlag ausgesetzt. Zum Glück war Naoki dabei und hat sofort geschaltet. Er hat nämlich parallel den Notruf gewählt, während ich mit Ryu gesprochen habe. Dass er das Wissen über das Telefonieren so schnell brauchen würde, hatte ich nicht gedacht“, murmelte Hajime und schaute ihn zwischen liebevoll und noch immer leicht besorgt an.

„Es war auch echt dumm von mir, mich so plötzlich zu bewegen und aufzustehen. Ich habe das so reflexartig gemacht und dann konnte ich nichts mehr sagen … Ich wollte euch niemals so einen Schreck einjagen.“ „Das weiß ich doch, Schatz. Hauptsache, es geht euch allen Dreien gut. Ryu und Aki werden wir wieder beruhigen können und es ist glaub ich auch gut für sie, dass sie wissen, dass sie in so einer Situation etwas tun können. Dass sie nicht hilflos sind.“ Toru nickte zustimmend. Da hatte er recht. Sie hatten sofort reagiert und somit schnell Hilfe geholt.

Naoki öffnete währenddessen die Terrassentür und Ryu kam hereingelaufen. „Mama! Kuscheln!“ „Na dann komm mal her, mein Großer“, antwortete Toru lächelnd und rutschte auf dem Sofa etwas zur Seite, damit sich sein Sohn dazu legen konnte. Das tat er auch sofort, während sich Hajimes Kumpel auf einen der Sessel setzte und sie zufrieden anschaute. „Na, du machst ja schon wieder einen recht lebendigen Eindruck“, stellte Naoki vergnügt fest und er nickte leicht, während sich Ryu an seine Seite kuschelte.

„Das Essen und Trinken tat gut. Ich werde mich heute schonen und späterhin in Ruhe schlafen, dann bin ich morgen wieder fit.“ „Mama vorsichtig!“ Mit vorwurfsvoller Stimme meldete sich sein Sohn zu Wort und schaute ihn von der Seite her an. Lächelnd strich er ihm über den Kopf und nickte zustimmend: „Ich werde vorsichtig sein, versprochen, mein Schatz. Deswegen wird Mama auch morgen früh noch einmal zum Arzt gehen, um ganz sicher zu sein.“ „Ich will mit!“, verlangte Ryu sofort, als sich Hajime einmischte. „Aber du hast doch morgen wieder Kindergarten, Großer.“ „Aber Mama! Ich will mit!“ Mit geblähten Wangen schaute sein Sohn seinen Papa an und dieser gab lächelnd nach. „Also gut, dann gehen wir morgen alle zusammen zum Arzt, ja? Aber übermorgen geht es wieder in den Kindergarten!“ Damit waren alle einverstanden und somit war es beschlossene Sache.
 

Ryu war nach einigen Minuten neben ihm auf dem Sofa eingeschlafen, jetzt wo er die Erlaubnis hatte, mit zum Arzt gehen zu können. Naoki, Hajime und er hatten sich währenddessen noch etwas über alles Mögliche unterhalten. Seine Volleyball Karriere verlief sehr gut und er ließ sich auch von der Verletzung nicht davon abbringen, weiter Höchstleistungen zu zeigen. Er verriet ihnen sogar das Geheimnis, dass er in Verhandlungen mit dem besten japanischen Team stand, weil er sich so gut entwickelte.

Toru wünschte ihm, dass das alles klappen würde, denn er war ein toller Mensch und hatte sich alles Glück verdient.

Sein Schatz und er berichteten ihm von ihrer Hochzeit, wo sie sich das erste Mal seit Jahren wiedergesehen hatten und er merkte gar nicht, dass er das alles vielleicht etwas ausschmückte und sich in der Erzählung verlor. Erst, als ihn die anderen mit einem sanften Lächeln begegneten, hielt er inne und spürte, wie seine Wangen warm wurden. Dass er sich auch so leicht hinreißen ließ! Aber es war nunmal so eine wunderschöne, romantische Geschichte! Wie sollte er da nicht ins Schwärmen geraten?

„Das ist wirklich eine tolle Story. Wie es scheint, klappt es bei euch mit dem Schicksal ganz gut, was?“, schmunzelte Naoki und Toru nickte sofort. Ja, da hatte er wohl recht. Es hatte sie immerhin nach acht Jahren wieder auf eine unvergleichbare Art und Wiese wieder zusammengeführt. Das war schon echt romantisch gewesen!

„Zumindest bisher konnten wir uns da nicht beschweren. Hoffen wir, dass es so bleibt“, entgegnete sein Schatz lächelnd. „Da bin ich mir sicher! Ihr Zwei werdet das alles schon geregelt kriegen. Aber ich würde euch jetzt langsam wieder verlassen. Mein Freund erwartet mich sicherlich schon und ihr habt euch noch einen ruhigen Abend verdient. Wir sehen uns dann übermorgen, ja?“ Hajime nickte und Toru wollte aufstehen, doch Naoki winkte ab und verabschiedete sich so bei ihm. Er war ein feiner Kerl, wie der Violetthaarige erneut feststellte.
 

„Ryu, du kannst hier nicht die ganze Zeit herumlaufen“, tadelte Toru seinen Sohn, der durch die ganze Arztpraxis laufen wollte. Während sein Mann Aki auf dem Arm hatte und mit ihm etwas mit seinem Spielzeug herumspielte, sammelte Toru ihren Großen wieder ein, der das aber gar nicht gut fand.

„Ruhe jetzt, Ryu. Wir wollen die anderen nicht stören. Es dauert nicht lang, bis wir beim Arzt sein werden. Ich kann dir etwas vorlesen, wenn du magst“, schlug der Violetthaarige vor, aber Ryu schüttelte beleidigt den Kopf und verschränkte die Arme. Wie er schmollend die Unterlippe vorschob, sah er ihm erschreckend ähnlich, was Hajime kurz glucksen ließ, als er das sah und Toru konnte sich ein Kichern auch kaum verkneifen.

Da der Junge lieber noch weiter schmollen wollte, griff der Violetthaarige nach einer der Klatschzeitschriften auf dem Tisch und brachte sich auf den neuesten Stand, was in der Promiwelt gerade so abging. Das hatte er in letzter Zeit etwas schleifen lassen, dabei konnte er mit seinen Freunden so gut darüber tratschen, was bei Musikern, Schauspielern und etc. gerade los war. Aber jetzt hatte er ja wenigstens kurz Zeit dafür. Also studierte er mit einem gewissen Vergnügen die Headlines und las den ein oder anderen Artikel, bis eine der Arzthelferinnen hineinlugte: „Herr Iwaizumi bitte.“ „Ja natürlich“, erwiderte Toru direkt und legte die Zeitschrift wieder zurück.

Hajime stand mit Aki auf dem Arm auf – der Kleine tat zwar so, als wäre er wach, aber innerlich schien er noch zu schlafen – und nahm Ryu an die Hand, sodass Toru allein gehen konnte. Sie folgten der Schwester, die sie in einen Behandlungsraum brachte, der bei so vielen Personen etwas eng war.

Es gab einen Stuhl an der Seite neben der Liege, wo sich sein Schatz mit Aki hinsetzte und Toru hob Ryu hoch, damit er mit ihm auf der Liege sitzen konnte. Sein Arzt hatte diese Woche leider Urlaub, wie er am Empfang erfahren hatte. Doch da er bisher nur positives von der Ärztin gehört hatte, die mit in dieser Praxis arbeitete, hoffte er, dass es keine Probleme geben würde.

In Gedanken strich er über seinen Bauch, als er an gestern dachte. Dabei fühlte sich der Violetthaarige heute wieder gut und so ging es hoffentlich auch den beiden Kleinen in seinem Bauch. Ein aufmunterndes Lächeln seines Schatzes ließ sein Herz höherschlagen und es dauerte nicht lang, bis eine recht junge Ärztin den Raum betrat. „Ah Familie Iwaizumi. Vollständig, nehme ich an?“, fragte sie freundlich und Toru nickte. „Ja genau. Mein Mann Hajime und unsere beiden Söhne Ryu und Aki“ stellte er sie vor und sie lächelte, als sie ihnen die Hand gab. Ryu freute sich und begrüßte sie mit einem „Hallo“, während Aki kaum noch die Augen aufhalten konnte. Dabei hatte er jetzt normalerweise seine aktive Zeit. Nicht, dass er krank war …

Doch weiter kam Toru nicht mit seinen Gedanken, denn die nette Dame stellte sich selbst vor: „Ich bin Doktorin Honda. Mein Kollege hat diese Woche seinen wohlverdienten Urlaub, da vertrete ich ihn. Was kann ich denn für Sie tun?“ Sie lächelte ihn freundlich an und nahm hinter dem kleinen Schreibtisch Platz, als Toru ihr knapp von gestrigen Geschehnissen berichtete und Hajime ihr den Bericht des Notarztes hinlegte.

Während ihr schwarzer Pferdeschwanz vom Nicken immer mal wieder auf und ab wippte, tippte sie wahrscheinlich in Kurzform die Ereignisse in seine Akte und flink studierte sie den Zettel. „Und wie fühlen Sie sich jetzt?“ „Mama, was ist das?“, mischte sich Ryu ein und zeigte auf das Stethoskop, was ihr um den Hals hing. „Ryu Schatz, das machen wir später, ja?“ Er strich liebevoll über den Kopf seines Sohnes und antwortete der Ärztin: „Heute fühle ich mich wieder gut. Aber ich würde einfach gern nochmal prüfen lassen, dass es den Kleinen auch gutgeht.“

Die Ärztin nickte, tippte kurz und stand dann auf. Sie wollte seinen Blutdruck messen, bemerkte aber Ryus weiterhin neugierigen Blick und fragte: „Soll ich dir mal den Blutdruck messen?“ „Tut das weh?“ „Nein, das tut nicht weh. Und ich kann dir zeigen, was das hier macht, hm?“ Sie deutete auf ihr Stethoskop, nach dem sein Sohn gefragt hatte und nach einem kurzen Nicken seinerseits nahm sich die Ärztin Zeit, Ryu auf sehr kindgerechte Art und Weise zu zeigen, was man mit dem Ding tun konnte. Danach war er ruhiger und Toru musste zugeben, dass das ein sehr schlauer Schachzug der Ärztin gewesen war.

Sein Blutdruck war zum Glück normal und sie wollte, dass er sich hinlegte, damit sie noch ein Ultraschall machen konnte. Dafür stellte er Ryu auf den Boden und bat ihn, zu Papa zu gehen, aber Ryu war bockig und wollte bei ihm bleiben. Auch hier zeigte die Doktorin viel Einfühlungsvermögen, denn sie setzte Ryu auf Höhe seiner Oberschenkel wieder auf die Liege und erklärte ihm genau, was sie tat, während sie ihn untersuchte. Ganz gespannt verfolgte Ryu das und staunte, als er auf dem Monitor einen Kopf entdeckte. Das war sehr aufregend für ihn und Toru war dankbar, dass die Vertretungsärztin auch so viel von Kindern verstand wie sein eigentlicher Arzt.

Sie konnte alle beruhigen, dass es den Ungeborenen gutging und so verließen sie Praxis gemeinsam, beruhigt, dass alle gesund waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tomasu
2021-10-15T15:13:40+00:00 15.10.2021 17:13
moin moin,

ein Kind geht freiwillig zum arzt? das ist großartig! ich mag es wie du den kindern was erklärst ^^

Grüße TK


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