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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Erniedrigung

6. Erniedrigung
 

Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit erwachte Vegeta aus einem Traum, der kein Ende zu nehmen schien. Und wie auch schon beim ersten Mal brauchten seine Sinne unglaublich lange um sich mit der Wirklichkeit auseinander zusetzten.
 

Traumfetzen schwirrten in seinem Gedanken und machten es ihm noch schwerer sich auf das zu konzentrieren, was er jetzt so dringend brauchte. Einen kühlen und klaren Verstand in einem freien Kopf.
 

Die erste bewusste Empfindung die er hatte, war das etwas kaltes, enges um seinen Hals lag, die zweite und wesentlich Unangenehmere war die, das er nackt war. Seine Finger tasteten über seinen Hals und bestätigten ihm, was er vermutet hatte. Eine Schelle mit einer Kette die irgendwo neben ihm im Boden endete.
 

Vegeta stemmte sich in eine sitzende Position, wobei seine Hände in etwas feuchtem, klebrigen fast weggerutscht wären. Er hob seine Hand und trotz der Dunkelheit, die ihn umgab, konnte er den schwarzen Schimmer darauf erkennen. Blut, aber nicht seins. Er war nicht verletzt, zumindest nicht so stark, das er diese Menge hätte verlieren können.
 

Als er versuchte sich noch ein Stück weiter aufzurichten spannte sich die Kette und zerrte schmerzhaft an der Schelle, die eh schon über aufgescheuerte Haut rieb. Vegeta ließ sich zurück sinken und versuchte zu verstehen. Wenigstens irgendetwas.
 

Die Tatsache, das er auf der Erde gelebt und gestorben war, also hätte tot sein müssen, ließ er einfach mal außen vor. Wenn er sich auch noch Gedanken darüber machen musste, wie man von den Toten auferstehen konnte, dann würde sich sein Verstand früher oder später endgültig verabschieden. Oberste Priorität hatte es herauszufinden, wo er hier war und vor allem was geschehen war.
 

Gut, also er war aufgewacht – nachdem er gestorben war! Stopp! Darüber hatte er sich doch eben mit sich selbst geeinigt nicht mehr nachzudenken! Gut, dann war er also nicht gestorben sondern hatte geschlafen – sehr lange geschlafen und als er erwacht war fand er sich in irgendeinem Raumschiff zusammen mit Kakarott und zwei jüngeren Ausgaben von sich selbst und ihm wieder.
 

So weit – so gut. Er hatte beim Erwachen unglaublich lange gebraucht um seine Gedanken und seine Körper wieder zu koordinieren, was darauf schließen ließ, das er wirklich sehr lange geschlafen hatte.
 

Dann war er diesem zusammengewürfeltem Haufen von Kindern auf der Brücke des Schiffs begegnet, die ihn alle anstarrten, als wäre er ein Geist. Bis auf diesen grünhäutigen Kerl, der nicht das war, was er zu sein vorgab. Irgendwie kam er ihm auch bekannt vor, doch es wollte Vegeta absolut nicht einfallen, woher.
 

Plötzlich war Kakarott auf der Brücke erschienen und wollte ihm etwas sagen. Doch noch bevor er es hatte tun können wurde das Schiff von irgendetwas getroffen und Vegeta war nach hinten zu Kakarott gelaufen. Das Schiff wurde wieder getroffen und Vegeta erinnerte sich mit einem Frösteln daran, wie er aus dem Loch geschleudert worden war.
 

Sand hatte um ihn herum gewirbelt und an ihm gezerrt und Kakarott hatte noch versucht ihn wieder zurück zu ziehen, doch dann traf ein weiterer Schuss das Schiff und Vegeta erinnerte sich nur noch an das Gefühl zu fallen ... und dann war da Nichts mehr.
 

So sehr er auch versuchte sich zu erinnern was geschehen war, es ging nicht, da war Nichts. Obwohl er das Gefühl hatte, das da noch etwas sein musste, Schatten im wirbelnden Sand, wispernde Stimmen die seinen Namen riefen, eine Kraft die an ihm gezerrt hatte. Irgendetwas, das ihm versucht hatte etwas wichtiges zu sagen.
 

Vegeta verscheuchte diesen Gedanken aus seiner Traumwelt und versuchte sich auf weit wichtiger Dinge zu konzentrieren. Zum Beispiel mit dem Fall hier wieder heraus zu kommen und das möglichst schnell! Er zerrte probehalber an der Kette und schallte sich gleichzeitig einen Narren.
 

Auch wenn er auf der Erde ein großer Kämpfer gewesen war, so konnte er doch nicht eine Kette zerreisen, die fast so dick war wie sein Handgelenk. Selbst dann, wenn seine Gedanken brotesstierend aufschrieen und ihm sagten, das er es eigentlich sehr wohl hätte tun können. Doch das war Unsinn!, schallte er sich selbst. Purer Unsinn!
 

Scharrende Geräusche unterbrachen seine Gedankengänge, die sich nunmehr um ein vielfaches klarer zu bewegen schienen, jetzt, wo er die Ereignisse einigermaßen geordnet hatte.
 

Die Geräusche wiederholten sich und Vegeta konnte nun auch Stimmen ausmachen, die sich offenbar näherten, denn sie wurden lauter. „Und der Andere?“ „Keine Ahnung. Wahrscheinlich war er noch im Rauschiff, doch das können wir nicht finden.“ Schweigen.
 

„Sie benutzen bestimmt ein Schild um sich zu verstecken. Weit können sie nicht sein und ich will das ihr sie findet! Bringt mir diese verdammten Hunde!“ Vegeta vernahm laufende Schritte. „Shame, Pain, ihr bleibt! Und Letsch,“ die Schritte verstummten. „Ich will sie lebend!“ Wieder laufende Schritte.
 

Vegeta richtete sich auf die Knie auf und versuchte etwas in der Dunkelheit vor seinen Augen zu erkennen, doch noch blieb alles finster. Weitere Schritte erklangen und dann verstummten sie erneut. „Hat er schon Laut von sich gegeben?“ „Nein Sir!“ Eine junge Stimme und Vegeta vermutete, das sein Gefängnis somit auch noch eine Wache hatte, an der er vorbei musste. Das machte es nicht einfacher.
 

Plötzlich glitt in knapp zehn Meter etwas lautlos zur Seite und blendend helles Licht drang in Vegetas, an die Dunkelheit gewöhnte Augen. Geblendet musste er sie schließen und hob seinen Arm um sich zusätzlich abzuschirmen. Seine Ohren vernahmen wieder Schritte, die sich näherten.
 

„Schau an, du bist ja schon wach.“ Vegeta blinzelte und Tränen schossen ihm in die Augen als er mit Gewalt versuchte einen Blick auf die Person zu werfen, die vor ihm stand. Doch alles was er erkannte waren drei Schatten vor einem blendenden Hintergrund. Er drehte den Kopf zur Seite und registrierte durch diese Bewegung nicht, das eine der Personen sich ihm noch weiter näherte.
 

Gänzlich unvorbereitet traf ihn der Schlag, der ihn zu Boden schickte. Gelächter erklang und plötzlich verschwand das grelle Licht hinter einem Schatten, der sich zu ihm beugte. Vegeta öffnete die Augen und drehte seinen Kopf nach oben um endlich zu erkennen wen er vor sich hatte.
 

Seine Bewegung erstarrten und mit ungläubigem Blick musterte er die Gestalt. Gesicht und Körper waren menschlich, doch unterhalb der Knie verwandelten sich die Beine in die dünnen, nichtsdestotrotz bedrohlichen Beine und Greife eines Adlers.
 

Die Armmuskulatur war aufgebaut wie die eines Menschen, nur das von den Handgelenken ein weiterer Knochen abzweigte, der wie bei den Schwingen eines Vogels funktionierte. Also so an den Arm angelegt werden konnte, das man ihn nicht sah und man ihn, wenn nötig, genauso abspreizen konnte.
 

Lange Federn ragten aus dem Fleisch hervor und dort wo Haut, an den Armen sein sollte, wuchs ein plüschicher Flaum. Einzige Ausnahme waren die menschlichen Hände, die von eben jenem zähen Material umschlossen waren, das auch die Klauen umgab. Und jeder Finger endete in einer Kralle.
 

Vegeta vermutete, dass wenn sie ihre Arme ausbreiten und dazu den unteren Flügelknochen abspreizen würden, alles aussehen würde wie bei einem Vogel, der gerade seine Schwingen öffnet.
 

Immer noch total perplex von dieser Erscheinung wanderten seine Augen erneut zum Gesicht, und das Einzigste was ihn daran an einen Vogel erinnerte waren die gelben, scharfen Augen die ihn anstarrten und denen Nicht zu entgehen schien. Die Augen eines Adlers.
 

In dem Gesicht herrschte ein tyrannischer Zug vor und die kalten Augen schienen den gnadenlosen Ausdruck nur zu verstärken. Doch trotz dieser unübersehbaren Wesenszüge wirkte das Gesicht schön und elegant. Aufmerksam beobachteten die Augen Vegeta, so wie ein Raubvogel sein Beutetier, das er irgendwo im Gras erspäht hatte.
 

Eine helle doch volltönende Stimme riss ihn aus der Betrachtung. „Starr mich nicht so an, als würdest du mich zum ersten Mal sehen!“ Ein Tritt der Klauen beförderte Vegeta auf den Rücken und einer der Fänge wurde auf Vegetas Brustkorb gesetzt.
 

Die Krallen schabten über seine Haut und drückten dagegen, verletzten ihn jedoch nicht und er war sich sicher, dass er das einzig und allein der Tatsache zuschreiben konnte, das ihn sein Gegenüber nicht verletzten wollte. Noch nicht.
 

Der Fremde beugte sich über sein Knie und stütze sich mit seinen Unterarmen lässig darauf, so das sein ganzes Gewicht nun auf Vegetas Brust ruhte. „Ich hätte nicht gedacht, das ich dich so schnell wiedersehe. Hat dir die Abreibung von Gestern etwa nicht gereicht?“
 

Vegetas Blick verdüsterte sich und selbst diese kleine Veränderung schienen den Raubvogelaugen nicht zu entgehen, denn der Kerl zog eine Augenbraue nach oben und nahm seine Klaue von Vegetas Brust. Zurück blieben drei blutige Kratzer.
 

Vegeta rollte sich auf die Seite und stemmte sich wieder auf die Knie hoch. Sein Handrücken wanderte über seine Wange, wo etwas von dem alten, schon halb geronnen Blut vom Boden klebte und er wischte es weg.
 

Der Blick seines Gegenübers wurde spöttisch. „Ekelst du dich davor?“ Gleichzeitig schüttelte er amüsiert den Kopf, wobei ihm seine mehr als schulterlangen, blonden Haare ins Gesicht fielen. „Nein, warum solltest du, es ist doch dein eigenes.“ Vegeta drehte leicht den Kopf und sah zu ihm hoch.
 

„Ist es nicht.“ Seine Stimme war kalt, ausdruckslos, angespannt. Der Vogelmensch merkte das auch, doch schien er sich deshalb keine großen Sorgen zu machen. „Geta, Geta, wirst du eigentlich nie schlau aus deinen Fehlern?“ Er seufzte und Vegeta machte sich eine geistige Notiz, das der Kerl ihn für den Jungen zu halten schien, der ihm im Raumschiff begegnet war. Gut, sollte er das ruhig glauben.
 

Der Vogelmensch schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf und streckte plötzlich seinen Arm in die Richtung der beiden Gestalten aus, die sich immer noch im Schatten hielten.
 

„Pain, mein Werkzeug.“ Vegetas Augen folgten der Schattengestallt, als sie ins Licht trat, ebenfalls eine Mischung aus Mensch und Vogel. Doch dann fiel sein Blick auf das, was er seinem Gegenüber reichte.
 

„Euer Werkzeug Violence.“ Pain deutete eine Verbeugung an und zog sich wieder in den Schatten zurück. Violence hielt den Gegenstand lässig in der Hand und als er ihn senkte, rollte sich die Schnur der Peitsche vom Griff ab und pendelte lässig an seiner Seite.
 

„Du musst verstehen Geta, ich tu das nur ungern, aber du musst endlich begreifen, wo dein Platz ist. Du bist ein Mensch, ich bin ein Ryotaner und ich habe Gewalt über dich und das wird sich nie, niemals ändern.“ Der gespielt freundliche Ausdruck verschwand von seinem Gesicht.
 

„Also lern es endlich!“ Die Peitsche sauste durch die Luft und blitzschnell hob Vegeta seinen Arm, so das sich die Schnur mehrfach um sein Handgelenk wickelte. Seine Augen wanderten nach oben und bohrten sich brennend in die von Violence.
 

„Wag es,“ zischte Vegeta und entriss ihm mit seinem Ruck seines Handgelenks die Peitsche. Für einen Moment schien Violence verunsichert dieses plötzlichen Trotzes, denn er in dieser Form nicht von Geta gewohnt war.
 

Dieser kleine Bengel hatte sonst immer nur große Reden geschwungen und war ihm mit der lächerlichen Drohung gekommen ihn irgendwann zu töten. Doch nun hatte er diese Worte noch nicht einmal ausgesprochen und Violence glaubte ihm zum aller ersten Mal, das er es wirklich tun würde, sollte er diese so einfach gesprochene Warnung in den Wind schlagen. Seiß drum, was konnte dieses Kind schon anrichten?
 

„Shame, Pain, haltet ihn!“ Die beiden Ryotaner traten aus dem Schatten, näherten sich Vegeta und jener berechnete in Sekundenbruchteilen seine Chancen. Er hatte keine. Weder wusste er, wie stark diese Vogelmenschen waren, noch ob sie über besondere Fähigkeiten verfügten.
 

Dazu kam, das seine Bewegungsfreiheit erheblich durch die Kette beeinflusst wurde, doch trotz alledem erwachte der Kampfgeist in ihm, der ihn schon durch so viele brenzlige und gefahrvolle Kämpfe begleitet hatte. Der ihn ... . Was hatte er da gerade gedacht? Er wusste es nicht mehr und dann waren die Ryotaner da.
 

Packten ihn an den Handgelenken und zerrten seine Arme auseinander, gleichzeitig hielten sie ihn an den Schultern fest und drückten ihn auf die Knie. Vegeta drehte leicht den Kopf und blickte über seine Schulter nach hinten, auf Violence, der die Peitsche aufgehoben hatte.
 

Vegetas Kopf wanderte wieder nach vorne und sein Blick richtete sich auf irgendeinen Punkt an der Wand und hielt sich daran fest. Doch seine Stimme schnitt unendlich kalt durch den leeren Raum.
 

„Wenn du es tust, töte ich dich.“ Violence lachte. „Das Risiko bin ich bereit einzugehen. Und sei es nur um deine süßen, schmerzerfüllten Schreie zu hören!“ Damit ließ er sein Werkzeug durch die Luft tanzen und Vegeta betete, dass er stark genug war ihm eben jene Genugtuung nicht zu geben. Es wurde eine harte Zerreisprobe.
 


 

„Verstehst du es jetzt?“ Lunara sah fragend auf Son Goku. Jener hatte die Arme auf die Knie gelegt und den Kopf gesenkt. Am liebsten hätte er hysterisch angefangen zu lachen bei dieser Frage. ‚Verstehst du es jetzt?’ sie stellte diese Frage wie: ‚Darf ich dir was zu trinken bringen?’ Verdammt!
 

„Du willst mir also weiß machen, das ich wirklich gestorben bin?“ Fragte er sie mit brüchiger Stimme und das ohne aufzusehen. „Ja, doch auch alles andere was ich dir sagte ist wahr.“ Son Goku warf die Arme in die Luft und stand auf.
 

„Das ist Irrsinn! Du musst verrückt sein wenn du das glaubst! Ich bin ein Mensch verdammt noch mal! Und kein Saiu ... Saijr ... .“ „Saiyajin,“ half Liiren aus. „Genau, kein Saiyajin. Ich war zwar ein Kämpfer auf der Erde, doch wir kämpften in Turnieren, um uns aneinander zu messen. Niemals auf Leben und Tod und auch niemals auf andere Planeten und gegen irgendwelche Weltraummonster, die danach trachtete über die Galaxie zu herrschen!“ Er schritt aufgebracht auf und ab.
 

„Und ich bin mir absolut sicher, das ich auf der Erde gestorben bin und dann war ich tot. Punkt, Aus, Ende. Es gibt kein Leben nach dem Tod, keine Welten in denen Kämpfer trainieren! Tot ist tot! Und der ganze Quatsch von wegen Auslöser eines Krieges, das könnt ihr jemand anderem in die Schuhe schieben!
 

Weder Vegeta noch ich haben jemals einen Krieg begonnen oder gar so viel Kraft gehabt, das wir einen Planeten angreifen und ihn hätten vernichten können! Wo zur Hölle habt ihr eigentlich diesen ganzen Schwachsinn her?“ Lunara warf Liiren und den anderen verunsicherte Blicke zu und schließlich war es Liiren der das Wort ergriff.
 

„Kakarott ... .“ „Son Goku!“ Schrie dieser zum wiederholten Male. „Ich heiße Son Goku und der einzige der mich Kakarott nennt ist Vegeta!“ „Doch warum nennt er dich so?“ Son Goku warf wieder die Arme in die Luft. „Was weiß ich!? Er nennt mich eben so. Ist sein Spitzname für mich, vielleicht weil ich gerade Karotten gegessen hab als wir uns zum ersten Mal begegnet sind! Frag ihn selber wenn du ihn siehst! Doch er nennt mich ganz sicher nicht so,“ fuhr Son Goku auf, als er sah das Liiren etwas einwenden wollte. „Weil das mein ‚Saiyajinname’ ist!“
 

„Und wie erklärst du dir dann, das über siebentausend Jahre vergangen sind seit du gestorben bist?“ Son Goku erwiderte den Blick von Liiren eisig. „Was weiß ich!? Keine Ahnung! Ihr seid doch hier diejenigen die sich Geschichten ausdenken. Vielleicht habt ihr dafür auch eine Erklärung!“ Er wand sich Richtung Ausgang. „Das Einzige was mich interessiert ist so schnell wie möglich Vegeta zu finden und dann nach Hause zu kommen. Auch,“ fügte er leiser hinzu. „Wenn ich keine Ahnung habe wo das ist.“ Damit verschwand er und zurück blieben sechs sehr betroffene Personen.
 

„So viel also zu unseren strahlenden Rettern,“ meinte Reg. Liiren drehte sich um. „Wir wussten von Anfang an, das sie sich wahrscheinlich nicht erinnern können an das was sie einst waren. Ihnen fehlt noch ein Teil.“ Reg winkte ab.
 

„Nein, wir wussten es nicht. Du wusstest es und wenn ich es mir mal recht überlege, dann scheinst du eh sehr viel mehr über die ganze Geschichte zu wissen als wir. Wie kommst das? Bei Lunara kann ich es verstehen, sie stammt aus einem Volk das die Saiyajins verehrt hat und daher ist es verständlich, das sie auch um einiges mehr weiß als wir. Doch du, zu welchem Volk gehörst du eigentlich?“
 

Liiren sah betreten zu Boden. Reg hatte recht, er wusste mehr über diese beiden Saiyajins, viel mehr als sich Reg das wahrscheinlich dachte. Um genau zu sein, er wusste sogar Alles, doch er durfte es nicht sagen, sonst würde er ihn ... . Liiren verdrängte den Gedanken und als Reg wieder etwas erwidern wollte fuhr Lunara dazwischen.
 

„Hört auf euch zu streiten. Das bringt nichts. Wir haben uns damals auf die Suche nach ihnen gemacht ohne zu wissen ob die Geschichten überhaupt wahr waren und dann fanden wir den abgerissenen Teil irgendeines Teppichs, der uns nach Gehenna geführt hat, wo wir auch wirklich ihre Körper fanden.“ Sie machte eine Pause.
 

„Liirens Wissen hat uns in dieser Zeit oft geholfen und wir verdanken ihm unser aller Leben. Von ihm wussten wir auch, das die Suche noch nicht zu Ende sein würde, wenn wir ihre Körper hätten. Deshalb stelle ich keine Fragen, noch nicht und jetzt raus mit euch. Wir müssen das Schiff wieder Flott kriegen.“ Alle erhoben sich und machten Anstalten den Worten ihrer Anführern folge zu leisten.
 

„Liiren.“ Der grünhäutige Mann blieb stehen und sah zu Lunara zurück. „Was ich eben gesagt habe, meine ich ernst. Wir verdanken dir viel, doch auch ich beginne mich zu fragen, woher du diese ganzen Sachen wissen kannst, wo doch alles was mit ihnen zu tun hat aus den Büchern und Legenden verbannt wurde. Wie kannst du so viel über Wesen wissen, die es eigentlich gar nicht gegeben hat?“ Liiren sah zu Boden und schwieg.
 

„Ich werde es dir irgendwann sagen, doch noch ist es dafür zu früh. Ich muss mir erst über einige Dinge Klarheit verschaffen.“ „Welche Dinge?“ „Das ist meine Sache.“ Damit drehte er sich um und verschwand endgültig. Lunara blieb allein zurück und ließ sich erschöpft auf einen Schemel nieder.
 

Die Sache begann sich zu verselbstständigen. Eigentlich hatte sie gehofft, das wenn sie sie erst mal gefunden und erweckt hätte, sie ihnen bei ihrem Kampf beistehen würden. Das sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte wären war klar, doch das sie sich so gar nicht an ihr Leben und ihre Taten erinnern konnten begriff Lunara nicht.
 

Wie konnte man solche Dinge einfach vergessen? Wie konnte man vergessen wer man war und was man war? Fragen, so viele Fragen und keine Antworten. Lunara ließ den Kopf hängen. Und die Zeit begann allmählich knapp zu werden. Sie brauchten sie. Sie brauchten sie alle beide, wenn sie diesen Kampf gewinnen wollten. Doch im Moment schien es so, als würden sie noch nicht mal einen von ihnen bekommen.
 

Mit einem Seufzen erhob sie sich und machte sich auf den Weg zu Geta und Rott. Auch ihnen hatte sie noch einiges zu erklären und hoffentlich nahmen sie es besser auf als ihr Vorfahre.
 


 

Vegeta hatte keinen einzigen Ton von sich gegeben. Nicht einen. Doch als ihn die Ryotaner los ließen und er nach vorne fiel, wünschte er sich beinah er hätte es getan. Sein Körper fühlte sich zerrissen an, zerrissen und zerstört.
 

Mit letzter Kraft drehte er sich auf die Seite, um nicht mit seinem eigenen Kopf in seinem eigenen Blut zu landen. Seine Augen starrten leer und glasig immer noch auf die eine Stelle an der Wand die er die ganze Zeit nicht los gelassen hatte.
 

Klauen erschienen vor seinen Augen und er wusste schon jetzt, dass er diesen Anblick hasste. Mit letzter Kraft stemmte er sich auf Hände und Knie hoch und versuchte einfach den Schmerz, der dabei durch seinen Körper schoss, zu ignorieren. Er würde nicht aufgeben.
 

Der längliche Stock der Peitsche kam in sein Blickfeld und schob sich unter sein Kinn, drückte es nach oben, so das er gezwungen war in Violence kaltes Gesicht zu sehen. Doch Vegeta ließ sich nicht einschüchtern. Nicht von so einem dahergelaufenen Haufen Federn, der dachte mit ihm machen zu können was er wollte ... und ungestraft davon zu kommen.
 

„Du überraschst mich Geta. Es ist das erste Mal, dass du mich enttäuschst und mir deine schöne Stimme verweigerst. Normalerweise schreist du doch schon nach dem fünften Schlag auf und nach dem zehnten fängst du an zu betteln.“ Er lächelte. „Doch heute hast du noch nicht einmal gestöhnt.“ Vegeta drehte den Kopf zur Seite, so das er von der Peitsche rutschte.
 

Doch Violence griff in seine Haare und zwang Vegeta ihm wieder in die Augen zu sehen. „Du bist störrisch heute, woran liegt das?“ Vegeta schwieg. „Ist es, weil du für einen Moment den Geruch der Freiheit in der Nase hattest? Dann lass dir sagen, dass Freiheit für deines Gleichen nur eine Illusion ist. Hier und Überall!“ Vegetas Blick wurde stechend und er verbannte jede Art von Schwäche aus seiner Stimme.
 

„Freiheit, ist niemals eine Illusion. Sie ist Realität!“ Violence sah ihn noch einen Moment starr an, dann warf er den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen. „Was für Worte aus deinem Mund mein kleiner Mensch. Doch lass mich dir eines sagen,“ dabei Strich er Vegeta sacht mit den Krallenspitzen über die Wange. „Deine Freiheit liegt einzig und allein in meiner Hand.“ Vegetas Augen fingen an zu funkeln.
 

„Meinst du!“ Und bei diesen Worten schoss seine Hand nach oben, legte sich Violence um die Kehle, während seine andere mit unerbittlicher Härte zuschlug. Violences Körper krümmte sich und ein überaus erstaunter Ausdruck trat in sein Gesicht.
 

Vegetas Hand wanderte neben sich, wo der Ryotaner so leichtfertig die Peitsche abgelegt hatte und sie schloss sich um das Folterinstrument. „Dein Blut für mein Blut,“ zischte Vegeta und lies sie durch die Luft schnellen.
 

Violence wurde nach hinten geschleudert und eine heftig blutende Schramme zeichnete sich auf seiner Wange ab, als sein Blick immer noch ungläubig auf Vegeta lag und dieser erwiderte den Blick eiskalt.
 

„Meine Freiheit gehört mir!“ Dann waren Shame und Pain bei ihm, entrissen ihm die Peitsche und drückten ihn auf den Boden, doch ein barsches Wort von Violence veranlasste sie dazu wieder von Vegeta abzulassen und sich zurück zu ziehen.
 

Violences Handrücken strich über seine Wange. Wie konnte das sein? Wie konnte ihn dieser Junge verletzten? Ungläubig starrte er auf die roten Blutstropfen auf seinem Handrücken. Noch nie hatte es sich ein Sklave getraut Hand gegen ihn zu erheben! Noch nie!
 

Und er hätte seine ganze Macht darauf verwettet, das es auch niemals einer tun würde und schon gar nicht Geta! Er musste total wahnsinnig geworden sein. Denn er wusste doch zu was Violence imstande war, was er ihm alles antun konnte und auch schon angetan hatte. Wie konnte er es da wagen ihn zu verletzen?
 

Violences Augen richteten sich auf Vegeta, der aufrecht vor ihm kniete und ihn aus nachtschwarz funkenden Augen herausfordernd anstarrte. Obwohl er doch eben genau gespürt hatte, was mit denen geschah, die sich ihm wiedersetzten. Eigentlich hätte er wimmernd zu seinen Füßen liegen sollen um ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen! Doch es gab mehrere Methoden um ein Spielzeug gefügig zu machen. Lächelnd erhob sich Violence.
 

„Eigentlich dachte ich, dass es nicht mehr so schnell nötig wäre, doch du scheinst es ja darauf anzulegen. Nun, ich habe nichts dagegen,“ er ging vor Vegeta in die Knie und seine Hand packte sein Kinn. „Im Gegenteil, ich freu mich drauf!“ Vegetas Faust schoss nach oben, doch der Ryotaner wich ihr spielend aus und packte das Handgelenk.
 

„Du bist wirklich ungezogen heute.“ Vegetas andere Faust schoss aufwärts, doch auch sie wurde von der Hand des Ryotaners gepackt. „Sehr ungezogen.“ Er wendete den Kopf und küsste Vegetas Unterarm. „Aber das macht es um so schöner.“ Vegeta entriss ihm beide Handgelenke und versuchte etwas Raum zwischen sich und Violence zu bringen.
 

Der Ryotaner lächelte. „Was ist? Hast du keine Lust?“ Er erhob sich und ging auf Vegeta zu. „Dabei hast du heute wirklich alles getan, um mich in Laune zu versetzen.“ Hinter ihm lies sich Violence wieder in die Knie sinken. „Du warst störrisch,“ seine Hand glitt über Vegetas Schulter. „Du hast dich gewehrt,“ die andere Hand umschloss seinen Oberkörper. „Und du hast es wirklich gewagt mein Blut zu vergießen,“ die Erste strich über sein Brustbein abwärts.
 

„Das sind Dinge, die ich an meinem Spielzeug mag. Es macht keinen Spaß damit zu spielen, wenn es alles mit sich machen lässt.“ Er brachte seinen Mund dicht an Vegetas Ohr. „Doch du warst schon immer etwas Besonderes.“ Seine Hand glitt noch ein Stück tiefer und Vegeta konnte ein zusammenzucken seines Körpers nicht mehr verhindern.
 

Violence lächelte. „Was ist? Magst du es nicht, wenn ich dich anfasse? Sonst bist du doch auch nicht so zimperlich wenn wir zusammen liegen!“ Vegetas Muskeln verhärteten sich zu Stahl und seine Stimme war so leise, dass sie fast wie das Zischen einer Kobra klang, kurz bevor sie zustieß.
 

„Nimm deine Hände von mir!“ Violence lachte und vergrub sein Gesicht in Vegetas Nacken, während seine Hand noch ein Stück weiter abwärts strich. In diesem Moment kippte der Schalter in Vegetas Kopf um.
 

Er schrie, rammte mit aller Kraft Violence seinen Ellenbogen in die Rippen, holte mit seinem Arm aus und verpasste ihm, während er sich drehte eine Ohrfeige mit dem Handrücken. Violence wurde von Vegeta weg katapultiert und krachte unsanft gegen die Wand.
 

Vegeta stand auf, das klirren der Kettenglieder als sie rissen, gar nicht beachtend und seine Augen hatten nur ein einziges Ziel: Violence. „Jeder der mich kennt, weiß das er meinen Zorn nicht wecken sollte.“ Er rammte beiläufig den beiden Ryotanern die angerannt kamen die Fäuste vors Gesicht.
 

„Dein Pech, das du mich nicht kennst!“ Er beugte sich nach unten und packte Violence am Hals, hob ihn hoch. „Und dein Pech, das du geglaubt hast ich bin Geta!“ Er zog ihn ganz dicht zu sich heran und starrte ihm kalt in die Augen. „Ich bin Vegeta!“ Er drehte sich und schleuderte Violence abermals durch den Raum.
 

Dann zog er die Arme an den Körper und schrie: „Und Niemand legt ungestraft Hand an mich!“ Eine Schockwelle traf die Ryotaner und wuchtete sie erneut gegen die Wand. Diese bekam plötzlich risse, weil sie dem Druck der auf sie eindrang nicht mehr gewachsen war. „Niiieeemaaand!!!“
 

Violence öffnete die Augen und versuchte durch den Wind, der an ihm zerrte etwas zu sehen und wirklich, für einen Augenblick erhaschte er einen Blick auf Vegeta. Dieser stand von einer goldenen Aura umgeben inmitten des Wirbelsturms und schrie seine Wut hinaus.
 

Dann, genauso plötzlich wie er gekommen war verschwand er wieder und Vegeta sackte einfach dort wo er stand zu Boden und blieb bewegungslos liegen. Violence ließ seine Arme sinken und schritt vorsichtig auf ihn zu.
 

Was für eine gigantische Kraft! Das hatte er noch nie erlebt! Wie konnte ein so unscheinbares Geschöpf plötzlich so viel Kraft entfalten und unbeschadet davon kommen? Diese Kraft, so überlegte Violence, hätte eigentlich jeden menschlichen Körper zerreißen müssen, doch dieser hatte, bis auf die Wunden die er ihm beigebracht hatte, noch nicht einmal eine Schramme.
 

Vegeta regte sich ächzend vor seinen Füßen und stemmte sich umständlich auf die Unterarme hoch. Shame und Pain schlossen zu Violence auf, der seine Verwirrung überwand und mit tyrannisch, sadistischen Blick auf Vegeta herab sah. Jener hob den Kopf und blickte sich verwirrt um, doch dann fanden seine Augen die von Violence und er erstarrte.
 

Violences Stimme klang kalt und bösartig, als er leicht den Kopf zur Seite legte und seinen Sklaven musterte. „Nehmt ihn euch vor!“ Shame und Pain gehorchten.
 


 

Vegeta dachte nicht darüber nach. Er versuchte eigentlich gar nicht zu denken. Noch nicht einmal daran zu atmen. Am liebsten wäre er gestorben, so weh tat es, so erniedrigend war es, so groß war die Demütigung, die alles in ihm gefangen genommen hatte und nie wieder gehen lassen würde.
 

Er lag auf dem Boden, Beine und Arme gespreizt und leicht von sich gestreckt. Seine Augen starrten ins Leere und der einzige Beweis dafür das er noch fühlte waren die Tränen die nicht aufhörten über seine Wangen zu laufen.
 

Sein Körper zitterte nicht, sein Körper fühlte nicht, nur diese Tränen die liefen und nicht mehr aufhören wollten zu laufen. Er schluchzte nicht und seine Muskeln bebten auch nicht, er lag da wie eine Puppe, die man benutz hatte und genau das war er auch gewesen.
 

Irgendwo in seinem Geist registrierte er, das sich die beiden Ryotaner wieder ihre Rüstung anlegten, aber das spielte keine Rolle mehr. Nicht für ihn, nie mehr.
 

Krallen kamen in sein Gesichtsfeld und etwas langes schob sich schmerzhaft an seinem Hals entlang, hob seinen Kopf hoch, so das er aufsehen musste. Worte drangen an sein Ohr und erst nach einem Moment konnte Vegeta die Stimme erkennen. Es war die von Violence.
 

„Wenn du dir auch nur noch einmal, ein einziges Mal etwas zu schulden kommen lässt, dann vergesse ich dein süßes Frätzchen und nehm dich so rann, dass du dir wünschst du wärst tot. Und wenn es so weit ist, dann werde ich dir diesen Wunsch, barmherzig wie ich bin, erfüllen. Merk dir das!“ Damit nahm er die Peitsche weg und Vegeta fiel zurück auf den kalten Stein.
 

„Bringt ihn weg!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Darkflyduck
2009-04-14T21:14:52+00:00 14.04.2009 23:14
Ist einfach eine super Geschichte, woanders ist die Story schon weiter.
Freue mich sobald es weiter geht.
Von:  hikari_95
2009-04-14T20:52:10+00:00 14.04.2009 22:52
Wow, ich war grad echt gefesselt von der FF
Der arme Vegeta hoffntl. wird er ganz schnell von da rausgeholt
und hoffntl. können sich Goku und Vegeta endlich mal wieder erinnern.
Hmm.. naja freu mich aufs nächste Kapitel schreib ganz schnell weiter
Liebe Grüße hikari_95
Von:  Kyuuo
2009-04-14T10:08:57+00:00 14.04.2009 12:08
tolles kapi
vegeta tut mir echt leid
ich finds schade dass sie sich nich erinnern können
hoffe das ändert sich bald
und dass vegeta schnell befreit wird
freu mich aufs nächste
lg kyuuo
Von:  Sirastar
2009-04-14T06:25:41+00:00 14.04.2009 08:25
Soweit kennt man die Geschichte ja schon FF.net aber ich bin so, so, so, so gespannt wann sich Goku und Vegeta endlich erinnern werden, bitte mach deshalb schnel weiter ^.^


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