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Ragnarök - Chains of Destiny

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Märchengestallten

2. Märchengestallten
 

Lunara späte vorsichtig zum die Ecke und gab den hinter ihr stehenden Soldaten ein Zeichen sich zu verteilen. Der Korridor vor ihr war lang und schien sich in der Ferne einfach im Nebel zu verlieren.
 

Und es war ruhig. Viel zu ruhig. Sie hatten sich auf alles eingestellt. Eine Festung, bewacht von unbezwingbaren Kreaturen, Fallen, Zauberern, Rätseln. Statt dessen trafen sie auf einen versteckten und halb verfallenen Tempel, um den sich schon seit Jahrtausenden Niemand mehr zu kümmern schien. Doch trotz der trügerischen Ruhe, mussten sie Vorsichtig bleiben.
 

Sie sah auf die fünf Personen, die ihr noch geblieben waren. Am Anfang hatten sich mehr an der Suche beteiligt, doch im Laufe der Jahre, in denen sie immer wieder falschen Hinweisen nachgegangen waren und Niederschläge einstecken mussten wurden es weniger und weniger.
 

Jene die sie nun noch begeleiteten, waren die Letzten, die mit ihr an die alten Legenden glaubten. Da war Liiren von dem sie so gut wie Nichts wusste, dessen Fähigkeiten sie aber immer wieder gerettet hatten. Reg von der Rasse der Zerbera, dessen dabei sein sie am aller meisten überrascht hatte, da er unter einem anderen Kommandanten gedient hatte, der dies alles für dummen Aberglauben hielt. Mas und Nas, zwei menschliche Zwillinge und schließlich noch Fâdena. Sie war eine Morphus, eine Gestaltwandlerin.
 

Doch diesmal war sich Lunara sicher. Diesmal mussten sie einfach etwas finden. Dieser alte Text, den sie auf einem zerrissenen Stückchen Stoff gefunden hatten und der sie hier her geführt hatte musste etwas mit ihnen zu tun haben.
 

Alle anderen Sagen und Legenden erzählten nur von ihnen bevor sie Verbannt wurden und von dem Verbrechen. Niemals mehr. Und so sehr ihre Gegner auch versucht hatten ihre Namen aus der Geschichte zu löschen, zu groß und gleichzeitig zu schrecklich waren ihre Taten, als das ihnen dies gelingen würde.
 

„Lunara.“ Sie sah auf und nickte Liiren zu, der das Nicken erwiderte und gemeinsam schnellten sie mit gezogenen Waffen in den Gang, um hinter den nächsten Säulen auf beiden Seiten Schutz zu suchen.
 

Die anderen Rebellen rückten nach und so ging es weiter den langen Korridor entlang, immer auf der Hut vor angreifenden Teufeln oder gar vor Wächtern. Es wunderte sie sowieso immer mehr, das sie noch Niemandem begegnet war, in anbetracht der Tatsache was dieser Tempel wohl in sich barg.
 

Vorsichtig späte sie um eine weitere Säule, aber keine Gegner waren zu sehen und vorsichtig schlich sie weiter einem Ziel entgegen, das fragwürdig war. Denn wenn sie sie fanden, wer sagte ihnen dann, das sie wirklich jene waren, von denen die Legenden erzählten? Wer sagte ihnen, das sie nicht die Monster waren, die voll geiziger Gier diese Übel über das Universum gebracht hatten?
 

Lunara schüttelte die Zweifel ab. Was würde aus ihrer Mission werden, wenn selbst sie, die aus einem Volk stammte, das auf den legenden der Saiyajins seine Zivilisation gegründet hatte anfing an ihnen zu zweifeln?
 

Es gab schon genug die der Meinung waren, das es besser wäre sie nicht zu suchen. Viele bezweifelten sogar ihre Existenz überhaupt. Legenden und Sagen, alles Märchen die in den Wirren des Krieges erschaffen wurden, weil sie sich Retter erhofften. Retter mit solch einer Macht, wie sie diese beiden angeblich besitzen sollten.
 

Liiren winkte ihr zu aufzuschließen und mit schnellen Schritten war sie bei ihm. „Was ist?“ Statt zu antworten zeigte er weiter den Korridor entlang, dessen Ende immer noch nicht in Sicht war.
 

Erst als Lunara genauer hin sah, erkannte sie was Liiren meinte und mit einem mal stockte ihr der Atem und sie vergaß all ihre eben noch so wirklich erscheinenden Sorgen. Sie erhob sich aus ihrer geduckten Position die Warnungen Liirens in den Wind schlagend und ging auf das verblasste Wandrelief zu.
 

Ehrfürchtig fuhren ihre Finger über die verschlissenen Ornamente und Farben, die von Jahrtausende altem Staub bedeckt waren. Und doch, es konnte keinen Zweifel geben, dieses Relief zeigte den heiligen Drachen.
 

Eine Sagengestallt, ein Fantasiewesen aus Märchen. Doch hier wirkte er nicht wie eine Erfindung, sondern ehr wie ein Mahnmal. Wie er sich über die gesamte Wand schlängelte und sein Maul weit aufgerissen hatte, als wollte er diejenigen die vor ihm standen verschlingen.
 

Lunara trat zurück um das Bild in seiner Ganzheit zu betrachten und auch die anderen Krieger schlossen zu ihr auf und betrachteten das Bild staunend. Sie waren auf dem richtigen Weg. Es gab keine Zweifel mehr, sie mussten auf dem richtigen Weg sein.
 

Fast schon zu schnell wirbelte Lunara herum und rannte den Korridor hinab, an weiteren Wandfresken und Bildern vorbei die sie allesamt nur mit einem kurzen Blick musterte, die aber ausnahmslos gestallten aus den Sagen zeigten.
 

Das ausgestorbene Volk der Namekianer, der Saiyajins. Bilder des großen Dämons Boo und des Weltenzerstörers Freezer. Die dunklen Gestallten aus den Märchen. An diesen Wänden jedoch wirkten sie real und es waren wahrscheinlich auch die Letzten wirkliche Beweise ihrer Existenz. Die sagenumwobenen Dragonballs, Bilder von Kaioshins vergangener Generationen und Kaios und dann blieb sie wie angewurzelt vor einem Bild stehen.
 

Das die anderen schnaufend zu ihr aufschlossen registrierte Lunara gar nicht. Sie starrte einfach nur schweigend auf das Bild einer blauen Kugel. „Die Sagen berichten zwar, das er schön gewesen sein soll, vor Ausbruch des Krieges, aber das ... .“ Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
 

Und endlich schienen auch die anderen zu begreifen, was an diesem schlichten Bild so Eindruck auf sie gemacht hatte. „Lunara das soll der dunkle Planet sein?“ Sie nickte und strich mit ihren Fingern vorsichtig über das abblätternde Blau.
 

„Ja, doch damals hieß er anders.“ Ihre Augen wanderten über das Relief. „Erde,“ sagte sie leise und kaum war der Name ausgesprochen, schien es ihr als würde er unendlich lang durch den Korridor hallen.
 

Schweren Herzens wand sie sich von dem Bild ab und die kleine Gruppe Staunender wanderten zum nächsten. Vergessen waren die Gefahren, die hier noch auf sie lauern konnten. Vergessen sie Wachsamkeit.
 

Sie waren wie eine Gruppe kleiner Kinder, die plötzlich merkten, das ihre Gutenachtgeschichten wahr waren. Weitere Bilder tauchten auf, von Menschen die ihnen nichts sagten und deren Bedeutung wohl verloren gegangen war.
 

Bilder eines Tourniers oder Abbildungen anderer Kämpfe, die ihnen nichts sagten. Und immer wieder Symbole die von Unheil und Schrecken kündeten waren an den Rändern der Reliefs eingearbeitet, so als wollten sie davor warnen den Bildern zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Doch genau das machte sie alle echt und real in Lunaras Augen.
 

Und je weiter sie kamen um so sicherer war sie ihrem Ziel immer näher und näher zu kommen. Das jedoch was sie sich am meisten wünschte zu sehen, zeigten sie nicht. Kein Bild von ihnen und so blieben sie nur weiter die schattenhaften Figuren die sich ihre Fantasie zusammengesetzt hatte aus dem was die Legenden her gaben.
 

Sie gingen an einem weiteren Bild vorbei, das drei Menschen zeigte. Einen erwachsenen Jungen und zwei Kinder. Kurz verharrte Lunara davor, dann schritt sie der Gruppe hinterher, sich fragend wer die drei Menschen wohl gewesen sein mochten, das ihnen ein ganzes Bild gewidmet war.
 

An dem nächsten Bild wäre sie beinah vorbei gegangen ohne es zu beachten, weil sie glaubte es wäre das selbe wie zuvor. Doch dann lieb sie stehen und ihre Augen wanderten nach oben auf die Köpfe der abgebildeten Personen.
 

Sie rief ihrer Gruppe etwas zu und rannte zurück zum letzten Bild, dann wieder vor das, das ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
 

Tatsache, die Bilder waren in allem identisch. In allem bis auf die Haarfarbe, die von schwarz zu blond gewechselt hatte. Die Unterschiede zu dem folgenden Bild waren noch geringer und erst auf den zweiten Blick erkennbar.
 

Die Haare waren ebenfalls blond, nur schienen die Gesichter hier mehr härte auszustrahlen und Lunara hatte das Gefühl, als wären die Körper von einem goldenen Schimmer umgeben. „Was ist nur an diesen Menschen, das sie ihnen drei ganze Bilder auf jeder Seite des Ganges widmeten?“ Fragte Reg. Zu Lunaras Überraschung antwortete Liiren.
 

„Das sind keine Menschen, jedenfalls nicht nur.“ Er schaute eine Weile schweigend auf das Bild. „Ich würde sagen, das in diesen ‚Menschen’ Saiyajinblut fließt.“ Er sah Lunara an und sein Blick sprach Bände. ‚Ihre Söhne?’ Lunara nickte.
 

Diese drei Bilder mussten ihre Söhne zeigen, diejenigen ihrer Nachkommen, in denen das Saiyajinblut fast unverfälscht floss und sich noch nicht zu sehr verdünnt hatte. Mit klopfendem Herzen schritt sie weiter zu der nächsten Wand.
 

Doch ihre Erwartungen wurden bitter enttäuscht. Es war nur eine Wand, ohne Relief und als sie sich dem Korridor zuwandte, um zu sehen ob es überhaupt noch welche gab, blickte sie in knapp hundert Fuß Entfernung auf das Ende des Ganges.
 

Voller Hoffnung beim näher kommen noch auf etwas zu stoßen, das sie aus der ferne nicht hatte war nehmen können rannte sie auf die Wand zu, strich mit ihrer hand über die makellose Oberfläche und fühlte nichts darunter außer kaltem Stein. Sie waren in einer Sackgasse.
 

Fast schon verzweifelt machte sie einige Schritte zurück und ließ ihre Augen über das Ende des Ganges schweifen, so als würde ihr Wille ausreichen, um das Sichtbar werden zu lassen, was sie gehofft hatte hier zu finden.
 

„Eine Sackgasse also?! Wir haben all das auf uns genommen um in einer Sackgasse zu landen?“ Reg steckte seine Waffe weg und wendete sich an Lunara, riss sie an der Schulter herum. „Wir haben den weiten Weg gemacht, weil wir nach einer Sackgasse gesucht haben?“ Liiren packte ihn und zog ihn von ihr weg.
 

„Nun mal langsam, wir wissen noch gar nichts, es ist nicht sicher, das der Weg hier zu Ende ist.“ „Natürlich ist er das! Wir haben nach einem Traum gesucht, nach erfundenen Sagen.“ „Haben wir nicht,“ brauste Lunara auf. „Es gab sie, hast du die Reliefs nicht gesehen?“
 

„Lügen! Alles Lügen und Täuschung, um jene in die Irre zu führen, die hier eindringen. Ich wette, wenn wir zurück gehen wartet am Ausgang eine ganze Horde von Teufeln auf uns. Wir sind in einer verdammten Sackgasse!“
 

Er fuchtelte mit seinen Armen in der Luft herum. „Das hier ist alles nur Verarsche, um Gegner in die Falle zu locken, ich glaub es nicht, das ich dir mein Vertrauen geschenkt habe und mitgekommen bin!“ Er wand sich zum gehen, als Liiren Stimme durch den Korridor hallte.
 

„Warte!“ Lunara drehte sich zu ihm um, so befehlsgewohnt war sie seine Stimme gar nicht gewohnt. Liiren stand an der Wand und strich mit seiner Hand darüber. „Seht ihr es nicht? Hier zwischen den Ritzen schimmert etwas.“
 

Auch Lunara trat nun an die Wand und sah sich den Zwischenraum an. „Du hast recht. Aber nur hier, in dieser einen Linie und sie reicht ... .“ Sie folgte dem Verlauf des schwachen Leuchtens von oben nach unten. „Über die ganze Wand.“ Lunara machte einige Schritte von der Wand zurück. „Ein Tor.“
 

„Doch wie öffnet man es?“ Fragte Mas. „Gar nicht könnte ich mir vorstellen. Das ist bestimmt so gut gesichert, das wir da nie rein kommen.“ „Das ist nicht gesagt,“ entgegnete Liiren. „Hast du eine Idee?“ Lunara beugte sich zu ihm und er nickte.
 

„Mein Volk hat ähnliche Mauern und Türen gebaut, sie lassen sich mit keinem Mechanismus öffnen sondern mit einem Wort.“ Reg stöhnte. „Weil es ja auch gerade so wenig Wörter in so wenig Sprachen gibt!“
 

„Sei still!“ Fuhr ihn Lunara an, dann wand sie sich wieder zu Liiren. „Und? Kannst du es öffnen?“ „Ich kann es versuchen, aber das dauert einen Augenblick.“ Lunara sah ihre Kampfgefährten einen Moment an, dann nickte sie. „Versuch es!“
 

Liiren legte seine Hand auf den Stein und schloss die Augen. Gebannt sah ihm Lunara zu und betete Gleichzeitig, das sie dies alles nicht nur taten um einen weiteren leeren Raum mit Bildern zu finden.
 

Plötzlich öffnete Liiren seine Augen und sagte in einer Tonlage die Lunara noch nie bei ihm gehört hatte: „Ynitsed fo Sniahc.“ „Was hast du gesagt?“ Doch Liiren schüttelte den Kopf und sah die Tür weiter konzentriert an.
 

Erst tat sich gar nichts, doch dann ging ein langes Rollen durch die Wand und setzte sich im Boden fort, der plötzlich leicht zu beben anfing. Die Krieger wichen vor dem Tor zurück und starrten darauf, als sich die gewaltigen Steinflügel langsam anfingen nach außen zu schwingen.
 

Das Beben wurde stärker und kleine Steinbrocken krachten aus der Decke, zerschellten auf dem Boden und hinterließen Schutthaufen. Mit einem ohrenbetäubenden Rumpeln rassteten die beiden Torflügel ein und verharrten. Nebel und Rauchschwaden wallten aus dem Raum auf den Gang und nahmen den Kriegern für einen Moment jegliche Orientierung.
 

Erst als sich alles gelegt hatte und sie wieder aus ihren Augen sehen konnten, ohne das diese anfingen zu brennen beugte sich Lunara zu Liiren legte ihm die Hand auf die Schulter und lächelte. „Gut gemacht. Woher hast du das gewusst?“
 

Liiren, der sehr bleich aussah zuckte mit den Schultern. „Ich hab einfach auf die Energie der Tür geachtet und dann das Schlüsselwort genommen das mir als erstes in den Sinn gekommen ist.“ Er lächelte dünn. „Hätte auch nicht gedacht, das es gleich funktioniert.“
 

Lunara schenkte ihm nochmals ein strahlendes Lächeln und zog dann ihre Feuerwaffe vom Rücken, hielt sie schussbereit vor sich und ging auf die Dunkelheit zu, die hinter der Tür lauerte, die anderen schlossen sich ihr in einigem Abstand an.
 

Für einen Augenblick glaubte Lunara, dass das Tor sie an ein riesiges Maul erinnerte, das sie verschlingen würde, wen sie den Fehler beging ihm auch nur zu Nahe zu kommen. Aber für solcherlei Überlegung war es nun zu spät und sie überschritt die unsichtbare Grenze, zwischen dem Gang und dem Raum dahinter.
 

Im ersten Moment sah sie gar nichts und erst als sie noch einige weitere Schritte getan hatte flammten plötzlich zu ihrer beider Seiten Fackeln auf. Und dann setzte sich das Spiel Stück für Stück fort, bis rings um den ganzen Raum an dessen Wände Fackeln leuchteten.
 

Doch das interessierte Lunara nicht, nicht mal ansatzweise, ihre Aufmerksamkeit wurde von dem gigantischen Kristall eingenommen, der in der Mitte des Raumes, das Licht der Fackeln tausendfach brechend, stand.
 

Ihre Waffe hatte sie sinken lassen und die anderen taten es ihr gleich, als sie weiter in den Raum schritt und zwischen den Säulen durchging, ganz auf das fixiert, was sich im Inneren des Kristalls zu befinden schien.
 

Es war also wirklich wahr! Es war wahr! Es gab sie wirklich. Sie, jene wegen denen der Krieg erst ausgebrochne war, jene, die angeblich die Stärksten im Universum waren. Lunara kämpfte um Fassung. Sie fühlte sich, als wären alle Märchen und Legenden, alle Sagen die sie als Kind jemals gehört hatte, wahr geworden.
 

Und das was sie erblickte, stellte ihre Fantasiegestallten weit in den Schatten. Sie waren so wunderschön, ihre Prinzen aus den Märchen, jene die ihr Volk als ihre Vorbilder angesehen und nach deren Regeln sie gelebt hatten.
 

Sie stand zwei echten Saiyajins gegenüber. Nein, sie waren keine Monster, konnten niemals welche gewesen sein. Selbst jetzt, in diesem versiegelten zustand, strahlten ihre Körper etwas friedliches, beschützendes aus. Was auch immer ihre Gegner über sie erzählten und sagten. Lunara war sich in dem Moment sicher gewesen, das alles gelogen war, in dem sie sie erblickt hatte.
 

Der eine, Lunara fand, das er ein härteres Gesicht hatte, sah aus als würde er sich gerade auf die Knie fallen lassen. Sein Kopf war in den Nacken gelegt, so als würde er zu jenem aufsehen, der ihm dies angetan hatte. Die Augen geschlossen, sich seinem Schicksal ergebend.
 

Ketten rankten sich aus dem Boden um seine Arme und schienen ihn nach unten ziehen zu wollen, hatten sich tief in seine Haut gebohrt und an einigen Stellen lief Blut über die nackten Oberarme und verharrten regungslos auf Fleisch.
 

Der andere wurde von den Ketten völlig umschlossen. Sie schlängelten sich aus dem Boden, umrankten seien Beine und banden sie zusammen, kletterten an seinem Körper weiter empor und zogen die Arme mit sich hinter dem Kopf nach oben. Auch bei ihm hatten sie so tief ins Fleisch geschnitten, das seine Arme und Handgelenke bluteten.
 

Der Kopf war auf die Brust gesunken und Lunara konnte in seinem Gesicht die selbe Ergebenheit in das Schicksal lesen wie bei dem anderen. Sie sahen so edel aus, wie sie eingeschlossen in dem Kristall, unberührt von irgendetwas schliefen.
 

Fortsichtig strich Lunara mit ihrer Hand über den Kristall und sie kam sich fast wie eine Gotteslästerin vor als sie die Stille des Ortes brach. „Kakarott und Vegeta,“ hauchte sie die verbotenen Namen.
 

Plötzlich strahlte der Kristall in einem gleißend hellen Licht auf und Lunara trat schnell einige Schritte zurück. Hob ihren Arm um ihre Augen zu schützen und wendete den Kopf ab. Ein gewaltiger Knall erschallte und sie wurde von einer Druckwelle von den Füßen gerissen.
 

Etwas scharfes traf sie am Kopf und raubte ihr für einen Augenblick das Bewusstsein, doch sie schüttelte die Benommenheit ab und richtete sich wieder auf. Ein leichtes bumm-bumm drang an ihr Ohr und als sie sich aufrichtete und auf die beiden Krieger sah, ortete sie dieses Geräusch ihrem Herzschlag zu.
 

Aus irgendeinem Grund war der Kristall in tausend Stücke gesplittert und hatte die in sich versiegelten Körper frei gegeben, die nun auf dem Boden lagen, von Ketten ohne halt umschlossen. Es hatte den Anschein, als würden sie schlafen.
 

Lunara schüttelte die Faszination ab, die sie beim Anblick der beiden überfiel und sah sich nach ihren Soldaten um. Keiner war schwer verletzt worden und alle scharrten sich nach einem Augenblick um die beiden Saiyajins.
 

„Sind sie es wirklich? Die beiden Krieger aus der Legende?“ Fragte Fêdena. „Sie müssen es sein.“ Antwortete Nas. „Sie sind es,“ meinte Lunara. „Glaubt mir, sie sind es.“ „Und warum wachen sie nicht auf?“ Fragte Reg.
 

Liiren war es der Antwort gab. „Weil wir erst einen Teil von ihnen haben. Dies ist der Körper, dann gibt es noch das Bewusstsein, ihren Geist also und ihre Seele, die ihre Kräfte beherbergt.“ „Soll das heißen, das ganze hier war umsonst?“
 

„Nein, nicht umsonst. Die Körper werden uns zu ihrem Bewusstsein führen, das in ihren Nachkommen versiegelt ist. Und wenn sie jenes wieder haben, werden sie wieder aufwachen und dann, werden wir endlich in der Lage sein, diesen Krieg zu beenden.“
 

„Aber wer garantiert dafür, das sie auch diese Kräfte haben von denen die Legenden berichten?“ Lunara beugte sich vor und strich durch Vegetas Haare. „Niemand, doch ich halte es für ein gutes Zeichen, das wir sie gefunden haben. Denkt doch mal nach, vor wenigen Minuten wussten wir nicht einmal mit Sicherheit, ob überhaupt etwas von unserer Vergangenheit wahr ist.“
 

„Und was wenn sie diese Monster sind, die alles Leid erst über uns gebracht haben?“ Lunara fuhr auf. „Das sind sie nicht! Hast du keine Augen im Kopf? Wie können sie Monster sein?“ „Das Böse verbirgt sich oft hinter einer harmlosen Maske. Und ich bin nicht geblendet von klein Mädchen Vorstellungen über ihre Prinzen!“
 

„Aus dir spricht Rärog. Warum bist du überhaupt hier, wenn du nicht an sie glaubst?“ „Vielleicht um aufzupassen, das ihr keine Dummheiten begeht.“ Sagte er mit einem zweideutigen Lächeln und Lunara war drauf und dran sich auf ihn zu stürzen als sich Liiren zu Wort meldete.
 

„Lunara, Reg, das reicht! Ihr könnt euren Streit später fortsetzen, aber ich glaube, das es besser wäre, wenn wir von hier verschwinden. Schnell!“ Das drängen in seiner Stimme ließ erkennen, das er es sehr ernst meinte.
 

Lunara zog eine Augenbraue nach oben. „Wächter?“ Liiren nickte. „Schnell, scharrt euch um mich und vergesst ihre Körper nicht, ich werde uns mit einem Teleportationszauber vor den Tempel bringen. Hoffentlich ist dort Niemand.“ Er schloss die Augen und murmelte einige Worte, dann verschwand die kleine Gruppe von Rebellen mit ihrer wertvollen Fracht.
 

Wären sie noch einen winzigen Moment länger geblieben, hätten sie vielleicht das leise Geräusch gehörte, mit dem jemand ein unglaubliches schweres und altes Buch aufschlagen würde.
 

Und wären sie dann noch einen Augenblick geblieben und hätten auf die Stille geachtet, dann wäre ihnen vielleicht auch noch das leise Kratzen aufgefallen, mit dem der selbe jemand eine alte Feder über trockenes Papier zieht um eine begonnene Geschichte fortzuführen. Eine Geschichte, die niemals endet.



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