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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Dumm gelaufen

„Und wie wollt ihr dann die Minotauren besiegen?“ Vegetas Stimme verhallte und ließ das Echo der Frage in den Köpfen der Anwesenden zurück. „Wie … meinst du das?“, fragte Snow stockend. „Wir wissen von der Mission zu dem Minenplaneten und auch, was auf dem Planeten daneben passiert.“ Son Goku führte Vegetas Antwort etwas weiter aus: „Ihr wollt die Minotauren angreifen und verhindern, dass sie diesen Planeten zerstören. Deswegen seine Frage.“ „Ich kann für mich selbst sprechen Kakarott.“, murrte Vegeta, sah aber weiterhin ernst zu Snow. „Also, wie wollt ihr sie besiegen?“
 

Snow straffte ihre Statur und sah Vegeta mit einem überzeugten Blick an, der dem des Saiyajinprinzen in nichts nachstand. „Das wird eure Mission uns sagen, wenn ihr sie erfolgreich abschließen könnt.“ Vegeta schnaubte, während Rott und Geta das Gespräch schweigend beobachteten. Irgendetwas hatte sich geändert, das spürten sie. Aus einer interessanten Vorführung, mit neuen Erkenntnissen, war plötzlich etwas anderes geworden. Hier prallten zwei Entschlüsse aufeinander, beide unverrückbar und beide mit Konsequenzen und es war nicht sicher, welcher von den beiden durchgesetzt werden würde.
 

„Das“, erwiderte Vegeta knapp. „Ist keine Antwort.“ „Es ist die einzige Antwort, die du von mir zu erwarten hast, Soldat.“ Vegetas Braue und Mundwinkel zuckten bei dieser Anrede. Sie war ihm nur zu vertraut, von fast den gleichen Lippen. Nur die Tonlage war um einiges rüder gewesen. „Lass es mich so sagen, dass es in deinen verfluchten Schädel geht.“ Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen auf Snow zu, seine Haltung dabei eindeutig drohend. „Vegeta … .“ Son Gokus stimme klang eindringlich und beschwichtigend und Vegetas Antwort folgte prompt: „Halt dich raus Kakarott. Sie muss es kapieren, oder alle werden sterben.“
 

Dicht vor Snow blieb der Saiyajinprinz stehen und ein boshaftes Lächeln zierte dabei seine Züge. „Die Minotauren sind nicht so stark wie Kakarott oder ich. Aber sie sind viele.“ Langsam hob er seine Hand, griff nach Snows Kehle. Ihre Abwehrbewegungen umging er mit wenigen einfachen Griffen und schon hatte er ihren Hals in seiner Hand und begann langsam zuzudrücken. „Sie werden nicht müde, sie hören nicht auf und sie werden nicht weniger.“ „Das … ist nicht möglich.“, ächzte Snow. „Und wie das möglich ist.“ Vegeta drückte noch etwas fester zu. „Sie sind seelenlos und tun, was man ihnen aufträgt. Sie spüren keinen Hunger, keinen Durst und keine Verletzungen. Die einzige Möglichkeit sie los zu werden, ist sie zu pulverisieren. Und? Könnt ihr das?“
 

Vegetas hob seinen Arm leicht an, so das Snow auf die Zehenspitzen gehen musste, um überhaupt noch Luft zu bekommen. „Wir“, krächzte sie. „Können mit den … Lasern … eine stärkere Frequenz …“ Mit einem Ruck zerrte Vegeta sie dich vor sein Gesicht. „Einen Scheiß könnt ihr.“ Snows Sicht begann zu verschwimmen, ihre Augen fielen fast zu. Das war der Moment, wo sich Geta daran erinnerte, dass Vegeta grade dabei war einen seiner Kommandanten umzubringen. Er ließ die Pistole in seine Handfläche gleiten, zielte auf den Rücken seines Ebenbildes und drückte ab.
 

Vegeta schlug den Strahl mit der freien Hand bei Seite ohne hinzusehen. Und jene die danach folgten auch. Geta traute seinen Augen nicht und ließ fast die Pistole fallen als er sah, wie der starke Laserstrahl einfach an Vegeta abzuprallen schien. Sehr langsam lockerte der Saiyajinprinz den Griff um Snows Hals und sie schnappte halb erstickt nach Luft. „Das“, zischte Vegeta. „Ist Kikontrolle und genau das wird passieren, wenn ihr mit dieser unfokusierten Energie auf die Minotauren schießt.“ Er ließ sie gänzlich los und machte einige Schritte zurück, verschränkte seine Arme und warf Geta einen warnenden Blick zu, als dieser die Laserpistole wieder heben wollte. „Lass das Kleiner. Wenn ich sie hätte töten wollen, wäre sie es schon und ihr auch.“
 

„Das war zu heftig Vegeta.“, sagte Goku leise. „Wäre es besser sie treten gegen die Minotauren an und verrecken?“, fragte der Ältere und Goku gab kleinlaut zu: „Nein. Trotzdem hätten wir es ihnen anders beibringen können.“ „Manchmal ist der harte Weg, der Schnellste Kakarott.“ Snow hustetet und griff sich an den schmerzenden Hals. „Erklärt mir das!“, krächzte sie und sah Son Goku und Vegeta auffordernd an. „Die Minotauren“, folgte Goku der Aufforderung. „Sie werden von einer Energie und einem Willen angetrieben, der sich mit Kikontrolle auskennt. Sie können, wie wir, dieses Ki steuern und sind gegen diese einfachen Entladungen so gut wie immun. Wenn ihr sie damit angreift, passiert das, was Vegeta euch grade demonstriert hat … und ihr werdet das nicht überleben. Wir … haben das schon gesehen.“
 

Snows rosafarbene Augen durchbohrten Vegeta mit ihrem Blick und auch Son Goku bekam ihn zu spüren. Ihre Hand lag an ihrem Hals und sie hatte immense Mühe Luft zu bekommen und auch ihre Wut, über diesen Angriff, zu zügeln. Da war es grade mal einige Stunden her, dass sie sich für diese Saiyajins eingesetzt hatte und sie ihr versprochen hatten, sie nicht anzugreifen und schon brachen sie ihr Wort! Allerdings hatte sie auch noch ihre eigenen Worte im Kopf, dass diese beiden mehr über ihren Feind wussten, als sie zugaben und diese Vermutung hatte sich so eben bestätigt.
 

„Wenn das wahr ist ...“ „Es ist wahr.“, unterbrach Vegeta sie und wurde mit eiskalten Blicken belohnt. „Wenn das wahr ist“, setzte Snow erneut an. „Bedeutet das ...“ „Bedeutet das ihr fallt auf die Schnauze, wenn ihr gegen die Minotauren vorgeht, ohne zu wissen, wie ihr euch gegen sie wehren könnt.“ Die Wut in Snows Gesicht nahm noch zu und sie fixierte Vegeta ein weiteres mal. „Wenn du mich noch einmal unterbrichst Saiyajin, dann puste ich dich ins All … ohne Raumschiff!“ Vegeta Mundwinkel zuckten. Seltsam, was es für Zufälle gab. Fast die gleichen Worte hatte Freezer ihm einmal ins Gesicht gespuckt. Der Unterschied war, Freezer hatte er geglaubt, Snow nicht.
 

„Son Goku.“ Der Angesprochenen sah zu der Kommandantin. „Du scheinst das vernünftiger erklären zu können. Ist das alles genau so wahr, wie er es gesagt hat?“ „Nun … ja. Ohne Kikontrolle wäre die einzige Möglichkeit die Minotauren zu vernichten, eine gigantische Explosion. Aber wegen ihrer Zahl ist das keine wirkliche Lösung.“ Man konnte Snow ansehen, dass es in ihrem Kopf heftig arbeitete. „Kann man diese Kikontrolle erlernen? Also, könnte sie jeder hier erlernen … von euch lernen?“, setzte sie die letzten Worte, nach einigem Zögern, noch hinten dran und Goku nickte. „Jedes Lebewesen verfügt über ein Ki, also kann es auch jeder lernen. Veranlagungen können noch eine Rolle spielen. Nicht jeder ist gleichstark. Aber ja, erlernen kann es jeder.“
 

Die rosa Augen Snows huschten zwischen Son Goku und Vegeta hin und her, dann wanderten sie zu der Stelle, an der einst der Panzer gestanden hatte. Nun lagen dort nur noch Trümmer und angesenktes Metall. Um einen Energiestoß dieser Stärke zu erzeugen brauchte es normalerweise eine der gigantischen Laserkanonen, die eben auf jenen gepanzerten Maschinen saßen. Und dieser kleine, arrogante Mistkerl hatte diese Energie einfach aus der Handfläche erzeugt und das mit der Mühe, als würde er eine Tür öffnen!
 

Wenn wirklich alles zutraf, was diese beiden behaupteten, dann war es kein Wunder, dass jedes Vorgehen gegen diese Stiere … Minotauren bisher, in einer völligen Niederlage mit herben Verlusten geendet hatte. Bisher. Snows Blick wanderte zu ihren beiden neuen Errungenschaften und in ihrem Kopf führte eine Idee zur Nächsten. „Geta! Rott!“, blaffte sie die beiden Jungen an, welche zusammen zuckten und Snow fragend ansahen. „Ihr bringt die beiden zu ihrem Zimmer.“ An Son Goku und Vegeta gewandt sagte sie, in noch härterem Ton; „Und ich erwarte, dass ihr dort bleibt, bis ich euch holen lasse. Haben wir uns verstanden?! Ansonsten sitzt ihr noch am selben Tag, an dem ihr uns erreicht habt, wieder in eurem Raumschiff und verlasst uns!“ Goku nickt und Snows Blick richtetet sich auf Vegeta.
 

Der Saiyajinprinz hatte plötzlich Mühe dem Blick stand zuhalten. Zu sehr erinnerte ihn dieses befehlende und zornige Gesicht, an das von Freezer. Die Freundlichkeit, welche es bisher erträglich gemacht hatte Snow zu betrachten, war daraus komplett verschwunden und zurück blieb Freezers Gesicht, nur femininer. Das Zittern seiner Hände verbarg Vegeta indem er seine Arme verschränkte. „Ich will eine Antwort!“, herrschte Snow ihn an. „Vegeta.“, sagte Goku leise, der den Älteren keinen Moment aus den Augen ließ. „Ja, doch!“, knurrte der Angesprochene zornig. „Ich habs verstanden! Bin ja nicht taub!“ „Dann antworte auch! Ihr wolltet uns beitreten und bei uns gibt es Regeln! Dazu gehört auch, dass man den Befehlen der Truppenführer und Kommandanten gehorcht. Ohne Disziplin funktioniert es nicht. Ist das jetzt bei dir angekommen!“ Vegeta reagierte nicht. „Antworte!“, zischte Snow sehr leise, aber mit deutlicher Autorität in der Stimme.
 

'Antworte!', zischte Freezer und Vegeta kniff die Augen zusammen, um die plötzlich aufkommende Stimme in seinem Kopf zu unterdrücken. Aber es ging nicht, sie wurde immer lauter. 'Antworte!', hörte er sie erneut fordern und kurz darauf spürte er den Schlag in seinem Gesicht. Vegeta keuchte … in seinen Erinnerungen und der Realität. Er hob die Hand, verbarg sein Gesicht darin, starrte zu Snow … rosa wurde zu lila, ihre Stimme etwas tiefer, ihr Blick noch abwertender. 'Antworte!' Vegeta tat es wieder nicht und kassierte noch einen Schlag. Diesmal knallte sein Kopf zur Seite, Blut lief aus seinem Mundwinkel und aus einem tiefen Schnitt auf seiner Wange. Seine Muskeln in den Energiefesseln spannten sich an und verkrampften sich. Freezer lachte. Vegetar lachte. Noch mehr Schmerz, noch mehr Hohn. Eine Zunge, die das Blut von seiner Wange leckte. Atem der über seine Haut strich. Eine säuselnde Stimme die seinen Namen rief. 'Vegeta.' 'Vegeta.'
 

„Vegeta? Hey, alles in Ordnung mit dir?“ Vegeta hob den Kopf, sah zu Kakarott und sah ihn doch nicht. Sein Körper zitterte. Er hatte es doch vergessen wollen … er hatte es vergessen wollen! Warum kam es jetzt wieder hoch? Warum?! Er wich zurück. Snow sagte etwas … Freezer sagte etwas. Geta kam in sein Blickfeld … Vegetar stand vor ihm. Sein Körper begann noch mehr zu zittern, er wich zurück, spürte wie verdrängte Bilder und Emotionen seinen Verstand überrannten … er konnte sie einfach nicht aufhalten, schon wieder nicht aufhalten … sein Körper zitterte stärker, seine Knie gaben nach … und dann wurde um ihn herum einfach alles schwarz.
 

Son Gokus Körper reagierte, bevor es sein Verstand konnte und noch ehe Vegeta zusammen brach hatte er ihn gepackt und auf seine Arme gehoben. Besorgt beobachtete er das weiße Gesicht und die angespannten Gesichtszüge darin. „Ist … mit ihm alles in Ordnung?“, fragte Rott vorsichtig. „Hat er eine Krankheit? Habt ihr etwa eine Seuche hier rein geschleppt?“, wollte Geta in schnippischem Tonfall wissen, während Snow langsam näher trat und die beiden Saiyajins fragend ansahen. „Was hat er?“, wollte auch sie wissen. „Ich werde ihn ja wohl kaum zu hart angefasst haben. Immerhin teilt er selbst auch ganz schön aus, da sollte er auch einstecken können.“
 

„Das kann er auch.“, verteidigte Goku ihn. „Das sieht aber nicht danach aus.“, höhnte Geta und kassierte einen Blick von Son Goku der ihn verstummen ließ. „Was ist dann sein Problem?“, wollte Snow wissen. „Doch nicht wirklich eine Krankheit?“ „Nein.“, antwortete Goku. „Es … liegt an euch. An dir und Geta.“ „An uns?“ Snow sah Goku fragend an. „Warum an uns?“ „Nicht direkt an euch, an eurem aussehen. Ihr seht zwei Personen aus unserer Vergangenheit sehr ähnlich die ihm … sehr übel mitgespielt haben. Das setzt ihm zu. Vielleicht war die Konfrontation mit euch beiden einfach zu viel.“ „Na, wenn er davon schon einknickt.“, ätzte Geta weiter. „Das reicht jetzt!“, donnerte Snow und sah Geta scharf an, während sie zu Son Goku sprach: „Weißt du was passiert ist?“ Son Goku schüttelte den Kopf. Er hatte eigentlich schon mehr gesagt, als er sagen sollte.
 

„Aber du hast eine Vermutung?“, bohrte Snow weiter. Mit einem tiefen Atemzug nickte Goku. „Sag sie mir.“ „Das … geht keinen von euch etwas an.“ „Wenn wir uns auf ihn verlassen müssen, dann geht es mich als Kommandantin sehr wohl etwas an, ob er labil ist, oder nicht!“ Son Gokus Kopf schoss nach oben und er drückte Vegetas bewusstlosen Körper, stärker an den Seinen. Sein Blick war genauso kalt wie der von Vegeta, als er Snow ins Auge fasste. „Ich sagte, es geht euch nichts an! Wenn es dich beruhigt, dann kann ich dir sagen, dass es nichts ist, was euch gefährden wird. Der Rest hat euch nicht zu interessieren.“
 

Snow atmete tief ein und ihr Blick lag sehr lange auf Son Goku und dem Bewusstlosen in seinen Armen. Sie erkannte eine eindeutige Warnung, wenn man sie ihr so offen entgegen hielt, wie es Goku grade tat. Es gab eine Linie zwischen ihnen, die er mit seinen Worten gezogen hatte und die Warnung war eindeutig. Bis hierher und nicht weiter. Gehst du auch nur einen Schritt über die Linie, dann werde ich mich verteidigen. Mich und ihn, der es nicht kann. Zwar waren diese Worte nicht ausgesprochen worden, aber sie standen deutlich zwischen ihnen, als sie sich anblickten.
 

„Also gut.“, sagte sie nach einigen Herzschlägen, in welchen sie das für und wieder abgewogen hatte. Als Gokus Blick freundlicher wurde hob sie einen Finger. „Aber, sollte das noch einmal vorkommen, dann will ich eine Antwort. Entweder von dir oder von ihm. Und jetzt erwarte ich, dass ihr meinem Befehl folge leistet. Für den ersten Tag bin ich euch genug entgegen gekommen und ihr gabt genug auf den Kopf gestellt.“ Sie wendete sich zu den beiden Jungen. „Rott, Geta, bringt ihn auf sein Zimmer zurück.“ Die beiden nickten und sahen dann zu Son Goku, der wieder Vegetas Gesichtszüge studierte. „Kommst du?“, fragte Rott vorsichtig und Goku nickte, ohne das er aufsah.
 

Schweigend machten sich die Drei auf den Weg, durchquerten den Stützpunkt, bis sie das Zimmer erreichten. Goku legte Vegeta auf das untere Stockbett und zog sich einen der Stühle heran um sich zu ihm zu setzen. Geta ging einfach ohne ein weiteres Wort, während Rott nachfragte, ob Son Goku noch etwas brauchen würde. Doch der schüttelte nur den Kopf, bedankte sich und konzentrierte sich wieder auf Vegeta. Bevor Rott die Tür schloss linste er noch einmal zurück und den Blick in den schwarzen Augen seines älteren Spiegelbildes, würde er nie wieder vergessen. So viel Sorge spiegelte sich darin und so viel Zuneigung, aber auch Wut, Zweifel und Angst. Schnell zog er die Tür zu. Dieser Blick war garantiert nicht für ihn bestimmt gewesen, sondern einzig und alleine für Vegeta.
 

Er selbst und Geta hatten auch eine Zeit hinter sich, in der es ihnen alles andere als gut gegangen war und in der die Angst, die Furcht, Schmerz und Trostlosigkeit ihre ständigen Begleiter gewesen waren. Aber das alles erschien ihm nicht einmal halb so gewichtig, wie die Emotionen, die er in Son Gokus Augen gesehen hatte. Was hatten diese beiden erlebt, um solch einen Blick zu haben? Um so … ausgezehrt und gleichzeitig voller Emotionen zu sein? Rott schüttelte den Kopf. Er war sich nicht sicher, ob er auf diese Fragen eine Antwort haben wollte.
 


 

Vegeta blinzelte. Er hatte keine Orientierung, wusste nicht wo er war. Er lag, das sagten ihm seine Sinne. Er lag irgendwo und er war nicht bei Bewusstsein gewesen. Das über ihm schien eine Matratze zu sein und dem weichen Gefühl unter sich nach, war da wohl auch eine Matratze. Eine Etagenbett also. Nein, was war er aber auch für ein Kombinationsgenie! Dann musste das wohl ihr Zimmer sein. Warum hatte er aber das Bewusstsein verloren? Das war … ihm eigentlich so gut wie noch nie passiert? War es überhaupt schon mal passiert? Und war das jetzt nicht völlig unwichtig?
 

Seine Augen bewegten sich. Ein Schrank, ein Tisch, ein Stuhl, die Tür, noch ein Stuhl … auf welchem Kakarott, halb zusammen gesunken an seinem Bett saß, schlafend. Der Oberkörper war nach vorne gekippt und lag damit halb auf ihm drauf, einen Arm über seinem Bauch liegend, den anderen unter Kakarotts Kopf, das Gesicht ihm zugewandt. Der Saiyajinprinz blinzelte. Das Bild war zu surreal um es zu glauben. Er blinzelte nochmal. Das Bild blieb. Verdammt! Sehr langsam, um den anderen ja nicht zu wecken und das mehr aus dem Grund, dass er einfach nicht wusste, was er zu Kakarott in dieser Situation sagen sollte, als aus dem Grund ihn nicht wecken zu wollen, richtete er sich auf seine Ellenbogen auf und sah sich mit dem Paradoxon seines grade gedachten Gedankens konfrontiert.
 

Um nämlich aufstehen zu können, dieser Situation entfliehen zu können, würde er Kakarott wecken müssen, ob er wollte oder nicht. Auch wenn der Jüngere schlafen konnte wie ein Stein … sobald er seinen Körper unter ihm vorziehen würde, würde Kakarott garantiert aufwachen. Verdammt!, dachte er zum zweiten Mal. Wieso zur Hölle saß Kakarott auch an seinem Bett? Warum schlief er nicht ein Stockwerk weiter oben? Und warum … WARUM lächelte Kakarott grade so friedlich im Schlaf, während er hier auf seinem Bauch lag?!
 

Ver...flucht! Vegetas Gedanken bewegten sich im Kreis. Aufstehen bedeutetet, Kakarott zu wecken. Ihn zu wecken bedeutete, dass ihm diese Situation klar wurde. Das ihm diese Situation klar wurde, würde bedeuten, es gab dumme Fragen, womöglich über Dinge, über die er nicht reden wollte. Also war es besser, Kakarott schlafen zu lassen. Aber ihn schlafen zu lassen bedeutet, dass er nicht aufstehen konnte. Das er nicht aufstehen konnte, bedeutete, dass er der Situation nicht entfliehen konnte, bedeutet, dass Kakarott weiter dort liegen bleiben würde, wo er lag!
 

An Vegetas Schläfe begann eine Ader zu pochen und Kopfschmerzen machten sich breit. War vielleicht Angriff die beste Verteidigung? Er könnte Kakarott einfach anbrüllen und ihn vom Stuhl stoßen, aber … er … wollte das nicht. Der Jüngere sah so entspannt und friedlich aus, etwas, was Vegeta seit Monaten nicht mehr an ihm gesehen hatte und es kam ihm auch … undankbar vor. Immerhin hatte Kakarott ihm, vor nicht mal mehr ein paar Wochen, das Leben gerettet.
 

Vegetas Gedanken wanderten zu dem Tag zurück, an dem sie den Planeten, auf welchem sie einen Zwischenstopp gemacht hatten, verlassen mussten. Er erinnerte sich noch, dass er es damals aus lauter Wut übertrieben hatte. Immer mehr Flächengeschosse hatte er auf sich selbst abgefeuert, um sie zu blocken und vielleicht doch noch die Grenze zu finden, an der er diese eine Schwelle erreichen und überschreiten konnte, die er so lange und verzweifelt gesucht hatte. Er wollte einfach wieder ein Super Saiyajin sein! Sein Zorn war ins Grenzenlose explodiert, das wusste er noch und als ihn seine nächste Attacke traf, war da nur noch körperlicher Schmerz gewesen, zusammen mit dem Gefühl versagt zu haben. Mal wieder …
 

Als er zu sich kam, waren sie bereits im All unterwegs. Er lag in seiner Koje, seine Wunden waren gesäubert und verbunden. Als er den Kopf drehte, war Kakarott auch damals das erste, was er sah. Der Jüngere hatte vor seiner Koje gekniet, den Kopf auf dem Rand abgestützt und sah fix und fertig aus. Vegeta hatte einige Momente gebraucht, um zu verstehen warum. In seinem Körper befand sich nicht nur seine eigenen Energie, sondern auch die von Kakarott; und jene im Übermaß. Ein stetiger Strom davon, flutete seinen Körper und das über die Hand Kakarotts, die dieser fest mit seiner verschlungen hatte. Auch jetzt, wo er wach war und sich trotz der Verletzungen gut fühlte, floss dieser Storm weiter und war die einzige Erklärung für Vegeta, warum Kakarott einfach nicht zu sich kommen wollte, egal wie oft und laut er seinen Namen rief, oder an ihm rüttelte.
 

Nach den ersten Schreckmomenten, hatte er nach der Aura des Jüngeren getastet und sie zwar schwach, aber stabil vorgefunden. Dieser Trottel hatte ihm einfach viel zu viel von seiner Energie gegeben! Wie konnte man nur so … Vegeta dachte den Gedanken nicht zu Ende und erhob sich vorsichtig, löste die Verschränkung ihrer Hände und hob den Größeren in seine Koje, damit er sich ausruhen konnte. Wenn hier jemand fahrlässig gehandelt hatte, dann war es ganz sicher nicht Kakarott gewesen! Vegeta beobachtete seinen Lebensretter noch einen Moment, ging sicher, dass dessen Energie keine ungewöhnlichen Sprünge machte und begann sich zu regenerieren und als er spürte, dass alles seinen gewohnten Gang ging, wendete er sich ab und begann etwas zu Essen zusammen zu tragen. Kakarott würde Hunger haben, wenn er aufwachte.
 

Langsam wanderten Vegetas Gedanken, von dieser Erinnerung zurück in die Gegenwart. Nein, Kakarott einfach von sich runter zu schubsen und ihn anzuschreien, kam definitiv nicht in Frage. Wie aber sollte er … „Guten Morgen.“, erklang Gokus verschlafene Stimme und Vegeta blinzelte, dann sah er in Kakarotts lächelndes Gesicht. „Du bist aufgewacht. Wie fühlst du dich?“ Wann zur Hölle war Kakarott aufgewacht?! War er so tief in der Erinnerung versunken, dass er das nicht mitbekommen hatte?! Vegeta ächzte und Goku verstand dies völlig falsch. Er schoss von Vegetas Bauch, in eine sitzende Position hoch und legte dem Prinzen die Hand auf die Stirn. Vegeta erstarrte. „Tut dir denn noch etwas weh? Hast du Kopfschmerzen?“ Der Saiyajinprinz machte den Mund auf, um zu protestieren, als Gokus Gesicht plötzlich immer näher kam. Vollkommene Irritation machte sich in Vegeta breit und er schloss seinen Mund wieder. Was zur Hölle hatte Kakarott … was sollte das denn werden, wenn es fertig war?!
 

Die Gedanken des Älteren überschlugen sich, erstarben sogar, während sein Herz einen Satz machte. Immer noch kam Kakarotts Gesicht näher und dann … berührte dessen Stirn die Seine. „Mhm … nein, Fieber hast du nicht.“, stellte Goku sachlich fest und sah dem Prinzen lächelnd, aus kürzester Entfernung in die Augen. „Alles gut bei dir? Deine Wangen sind rot Vegeta.“ Seine Wangen … waren … rot? Eine Sekunde verging. Eine weitere. Dann eine Dritte. Sie sahen sich immer noch an … aus kürzester Distanz. Er spürte Kakarotts Atem. Vegetas Braue zuckte. Einmal, zweimal, dreima... . „SAG MAL, ICH GLAUB ES HAKT!!!“ Mit einem deutlichen Rumps landete Son Goku auf seinem Hosenboden, riss dabei noch den Stuhl um, auf welchem er die Nacht verbracht hatte und starrte Vegeta aus großen Augen an.
 

„GEHTS NOCH?!“, brüllte dieser stinksauer, stand auf und packte Son Goku am Kragen, zog ihn zu sich hoch. Der Jüngere, überrumpelt von Vegetas heftiger Reaktion, hob nur die Hände. „Vegeta … ich wollte doch nur sehen ob du Fieber hast. Ich …“ „Ich hab kein Fieber!“, stellte Vegeta, immer noch sehr laut, klar. „Ja … das … hab ich auch gemerkt.“ Sie starrten sich an und Goku konnte in Vegetas Blick sehen, dass er irgendetwas gravierend falsch gemacht hatte. Vielleicht hätte er sich dem Älteren nicht so nähern sollen, aber er kannte nun mal nur diese Art, um herauszufinden ob jemand Fieber hatte oder nicht. Chichi hatte das bei ihm und den Jungs auch immer so gemacht. Warum zur Hölle regte sich Vegeta da nun so drüber auf?
 

„Vegeta?“ „Was?!“ „Würdest du mich bitte los lassen?“ Vegeta blinzelte. Tatsache, er hielt Kakarott immer noch am Kragen und zu sich heran gezogen fest und hatte ihn angestarrt. Er hatte an irgendetwas dabei gedacht, aber der Gedanke war weg. Knurrend ließ er Goku los und verschränkte die Arme, wartetet bis sich der Größere aufgerichtet und sich die Kleider abgeklopft hatte. Und natürlich kam dann die Frage, die er hatte vermeiden wollen. „Vegeta, als du bewusstlos geworden bist … was war da gestern mit dir los?“ „Gestern?“, hakte Vegeta nach. „Ja, du hast ziemlich lange geschlafen. Also?“ Son Goku sah ihn an und er wich dem Blick aus.
 

„Vegeta, was war da los?“ „Nichts.“ „Nichts?“ „Nichts.“ „Da war nicht, nichts.“ „Doch.“ „Vegeta!“ „Nein.“ „Nein?“ „Nein.“ „Was nein?“ „Nein, ich werde es dir nicht sagen!“ „Vegeta!“ „Was?!“ Der Ältere fuhr zu Son Goku herum. „Es hat dich verdammt nochmal nicht zu interessieren was da los war!“ Gokus Blick wurde milder. „Es lag an ihr, stimmts? An Snow. Und an ihm, Geta … sie erinnern dich einfach zu sehr an Freezer und deinen Bruder.“
 

Vegeta schnappte nach Luft, wollte es verneinen, Kakarott anbrüllen ... und schloss seinen Mund wieder. Hatte das überhaupt einen Sinn? Er könnte es weiter abstreiten, könnte Kakarott abermals sagen, dass es ihn nichts anging, dass er sich seine blöden Fragen schenken konnte. Das er es mit sich alleine ausmachen würde. Aber … Kakarott wusste es doch sowieso … er wusste es und nichts was Vegeta tat, sagte, dachte oder sich wünschte, würde an dieser Tatsache etwas ändern. Kakarott wusste es. Wie er so viele Dinge wusste. Einfach weil sie so viel miteinander erlebt und geteilt hatten. Er löste die Verschränkung seiner Arme und betrachtete seine Hände, dann sah zu Goku. „Ja.“, sagte er schlicht und der Jüngere nickte nur.
 

„Wenn du reden willst … .“ Son Goku ließ den Satz unbeendet. „Ich weiß.“, sagte Vegeta und obwohl nicht viele Worte gefallen waren, verstanden sie einander, als sie sich ansahen. „Denkst du … du kommst damit klar?“ „Ja.“ „Sicher?“ Vegetas Brauen verdüsterten sich und Son Goku hob abwehrend die Hände. „Schon gut. Ich dachte nur, bevor wir uns durch so ein Verhalten vielleicht irgendwie verraten, es wäre besser dich nochmal zu fragen.“ „Durch so ein Verhalten … verraten?“, fragte Vegeta. „Na du weißt schon, durch dein merkwürdiges Verhalten sind Fragen aufgekommen.“ „Mein merkwürdiges Verhalten?“ „Ja.“ Son Goku nickte und sah Vegeta vollkommen unschuldig an, während Vegetas Geduldsfaden schon wieder kurz davor war zu reißen. Wie schaffte es dieser Kerl nur immer, ihn in so kurzer Zeit dermaßen auf die Palme zu bringen und das am laufenden Band?
 

„Mein merkwürdiges Verhalten soll also Fragen aufgeworfen haben?“ Goku nickte. „Das habe ich doch grade gesagt.“ „Aber das du, gleich bei unserer Geschichte am Anfang, vor den Kommandanten, einen Logikfehler eingebaut hast, der seines Gleichen sucht, DAS hat uns natürlich überhaupt nicht verdächtig gemacht.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören und da waren sie wieder, die verschränkten Arme. „Hab ich?“ „Hast du.“ „Bei was denn?“ Goku sah Vegeta verwirrt und konzentriert an, während er mit einer Hand seinen Ellenbogen umfasste und die andere grüblerisch an sein Kinn legte. Die Pose eines Denkers, aber der überkonzentrierte Gesichtsausdruck und der angestrengte Blick zeigten Vegeta schon, dass Kakarott mal wieder keine Ahnung hattem was er meinte.
 

Mit einem Seufzen ließ Vegeta Kopf, Schweif und Arme hängen. Wenn er es Kakarott nicht sagen würde, würden sie morgen noch hier stehen. „Denkst du Snow hat am Ende deiner Geschichte nur so zum Spaß noch einmal nachgefragt, ob wir wirklich vor dem schwarzen Territorium gestorben sind?“ „Na, ich hab gedacht, sie hat das nicht richtig verstanden, oder mitbekommen.“ Vegeta seufzte. „Du hast ihnen gesagt, dass wir ihnen eine große Hilfe bei der Bekämpfung der Minotauren sein können, weil wir schon gegen sie gekämpft haben, richtig?“ „Na haben wir doch auch.“ Vegeta gab es auf. Der Versuch Goku von alleine auf den Logikfehler zu bringen war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
 

„Und wie sollen wir mit den Minotauren zu tun gehabt haben, wenn wir, lange bevor sie im Reich der Lebenden auftauchten, gestorben sind?“ Son Goku öffnete schon den Mund, um Vegeta zu antworten, dass sie ja in ihrer Wächterzeit mit ihnen zusammen gearbeitet hatten, als ihm endlich aufging, was Vegeta ihm sagen wollte. Er knallte sich die Hand vor die Stirn. „Oh man, du hast recht!“ Vegetas Mundwinkel begann zu zucken und Son Goku auf und ab zu tigern. „Daran habe ich ja gar nicht gedacht, verdammt.“ Er blieb vor Vegeta stehen und sah ihn an. „Was machen wir denn jetzt?“
 

„Was wir jetzt machen?“ Vegetas Schweif schlug aus und unterstrich die Irritation, welche der Prinz über diese Frage verspürte. „Wir können nichts mehr machen Kakarott. Du hast die Geschichte so erzählt, ihnen ist der Fehler aufgefallen, sie haben uns trotzdem aufgenommen und wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht noch mehr aus der Reihe tanzen als ohnehin schon.“ „So wie du, als du den Panzer in die Luft gejagt hast? Und dann bei Snow so ausgerastet bist, ehe du einfach bewusstlos wurdest?“ Vegeta wollte antworten, unterließ es dann aber und räusperte sich. Das war … nun ja … nicht von der Hand zu weisen, was Kakarott hier ins Feld führte. Grummelnd wollte er seinen Schweif um seine Hüften schlingen, doch der wurde von Kakarotts Hand abgefangen. Bei der Berührung verwandelte sich Vegetas ganzer Körper in eine Statur und nur das leichte Kribbeln, welches von seinem Schweifansatz ausging und in seinen Körper ausstrahlte, nahm er noch war.
 

„Warte mal Vegeta. Du hast da was … irgendetwas klebt da in deinem Fell.“ Die Augen des Prinzen wanderten in Zeitlupe zu Kakarott, der hoch konzentriert auf seine Schweifkuppe starrte, mit der einen Hand sein Anhängsel festhaltend, mit der anderen das Fell durchsuchend. „Irgendetwas hat da reflektiert, als du ihn bewegt hast.“ Vegeta schluckte. Er konnte Kakarotts Finger überdeutlich spüren und das plötzlich nicht nur auf seinem Schweif. Seine Atmung beschleunigte sich. „Kakarott ...“, seine Stimme kam als leises Hauchen aus seiner Kehle und er musste nochmals schlucken um sie zu festigen. „Kakarott.“ Schon besser, aber immer noch nicht laut genug.
 

„Ha! Ich hab es!“ Triumphierend rupfte Goku irgendetwas aus Vegetas Schweif, nicht ohne einige Haare mitzunehmen, was wie ein elektrischer Schlag durch Vegetas ganzen Körper fuhr, ihn abermals zum Keuchen brachte und seine Beine in Pudding verwandelte. Hatte Kakarott überhaupt eine Ahnung was er da tat? Was er … was er grade machte? Scheinbar nicht, wie seine nächsten Worte bestätigten. „Ich glaube, dass ist ein Stück geschmolzenes Metall von dem Panzer den du in die Luft gejagt hast.“ Er legte es auf den Tisch. „Hat sich wohl in dein Fell gebrannt.“ „Kakarott ...“, versuchte es Vegeta ein drittes mal, diesmal eindringlicher, aber immer noch zu leise, denn der Jüngere trat hochkonzentriert ein Stück näher, sah auf Vegetas Schweif hinab und fuhr mit seiner Hand einmal gegen den Strich die gesamte Länge ab.
 

Der Schweif bauschte sich augenblicklich auf, wie bei einer Katze und Vegeta packte die Stuhllehne, um nicht in die Knie zu gehen. „Da sind noch zwei Stück.“, erklang Gokus Stimme triumphierend, während die Hormone in Vegetas Körper Achterbahn fuhren. Zwei weitere male strahlte der elektrisierende Schlag durch Vegetas Körper und er hatte alle Mühe ein Aufstöhnen zu unterdrücken … und einige andere Dinge auch. Kakarott schien das gar nicht aufzufallen und so fuhr er noch einmal durch Vegetas kompletten Schweif. „Hey Vegeta, der sieht ja plötzlich aus wie bei einem Eichhorn. Ist das normal?“ Diesmal konnte Vegeta das Aufstöhnen nicht unterdrücken, was Gokus Aufmerksamkeit endlich auf den Rest des Saiyajinprinzen lenkte.
 

In genau diesem Moment sackte eben jener auf dem Stuhl zusammen, seine Arme auf der Lehne und seine Stirn auf die Arme gepresst. Seine Beine zitterten, sein ganzer Körper vibrierte. Wie konnte Kakarott … ? Warum hatte er … ? Wieso … ? Vegetas Gedanken wirbelten durcheinander und er konzentrierte sich auf seine Atmung. Er musste sie beruhigen, dieses stoßweise Keuchen ging überhaupt nicht. Sein Herzschlag hüpfte von einem Sprung zum Nächsten und er hatte das Gefühl, dass sein Haut, egal wo, übersensibilisiert war. Seinen Schweif schlang er so fest er konnte um seine Taille und betete, dass Kakarott die Finger davon lassen würde! Noch ein paar Momente länger … und es wäre etwas … Vegeta verbot sich den Gedanken zu beenden.
 

„Vegeta?“ Die besorgte Stimme Kakarotts war viel zu nah! Er spürte wie der Jüngere dicht neben ihm stand, spürte ihn überdeutlich. „Vegeta?“ Kakarotts Hand berührte seine Schulter, rüttelte leicht daran. „Lass mich!“, presste er zwischen den Lippen hindurch, als er seiner Stimme halbwegs traute. „Was hast du denn?“ War das sein ernst?! Was er hatte?! Was hatte ein Saiyajin denn, wenn eine andere Person seinen Schweif berührte?! Verflucht nochmal! So blöd KONNTE Kakarott doch gar nicht sein! Außerdem hatte er Kinder … er musste das wissen!
 

Aber hatte er einen Schweif, als er mit seiner Frau intim war?, schoss es dem Älteren plötzlich durch den Kopf und gleich darauf knirschte er mit den Zähnen. Was für ein Gedanke! Oh Gott, was für ein Gedanke!!! Darüber wollte er sich keine Gedanken machen! Das wollte er gar nicht wissen! Er wollte, dass es aufhörte … und das … ausgerechnet durch Kakarott! Das durfte einfach nicht wahr sein!
 

„Vegeta?“ Die Stimme des Jüngeren war so eindringlich, besorgt und nah, dass Vegeta automatisch seinen Kopf hob … und erstarrte. Goku war in die Knie gegangen. Vor seinem Stuhl. Vor ihm. Er sah Vegeta besorgt an und sein Blick und sein Gesicht waren nur Zentimeter von dem Vegetas entfernt. „Vegeta?“, fragte er erneut und seine schwarzen Augen wanderten über das Antlitz des Saiyajinprinzen, dann zu dessen Augen … und in diesem Moment erstarrte nicht nur der Ältere erneut, sondern auch Gokus Körper verwandelte sich in eine Salzsäule.
 

Hatten Vegetas Augen schon immer so geglänzt? Hatten sie schon immer einen solch sehnsüchtigen Ausdruck in ihren Tiefen gehabt? Und woher kam dieser gequälte Blick? Hatte er ihm weh getan? Mit Sicherheit hatte er das. Goku erinnerte sich nur zu gut daran, wie schmerzhaft es gewesen war, als man seinen Schweif als Kind gedrückt hatte. Vielleicht sollte er sich entschuldigen … ganz bestimmt sollte er sich entschuldigen, aber … dieser Ausdruck in den schwarzen Augen … er kannte diesen Ausdruck … er hatte ihn schon gesehen … vor sehr, sehr langer Zeit einmal … .
 

'Goku, ich liebe dich.' 'Es hat mir sehr gefallen Goku.' 'Goku, komm ins Bett.' 'Goku …' 'Goku …' So präsent, als würde Chichi neben ihm stehen, hörte er ihre Stimme und erinnerte sich an den Glanz in ihren Augen, den gleichen Glanz … denn er auch in Vegetas Augen sah. Aber wie war … das … möglich? Und irrte er sich auch nicht? Er würde sich tot lachen, wenn er sich irrte. Ob er fragen sollte? Vegeta würde ihm den Kopf abreißen. Aber er musste fragen, musste es wissen … .
 

„Vegeta?“ War das seine Stimme? So belegt, flüsternd … „Bist du“, er musste schlucken. „Sag mal bist du … bist du etwa … erregt?“ Kakarott konnte nicht weg sehen … . Warum konnte er nicht weg sehen? Warum konnte er seinen Blick nicht einen Moment, eine Sekunde, einen Herzschlag von Vegetas Gesicht lösen? Warum?
 

Als das Gesagte Vegeta erreichte, glaubte der Prinz seinen Ohren kaum und gleichzeitig schien das Aussprechen des Wortes, was grade mit ihm geschah, ihm die Tatsache so brachial vor Augen zu führen, dass seine Selbstbeherrschung den Bach runter ging. Seine Gefühle, eh schon durcheinander gewirbelt und am kochen, explodierten. Vegeta sprang auf, packte den Jüngeren bei seinen Klamotten und knallte ihn an die Wand.
 

„Und wessen Schuld ist das wohl?! Was denkst du Kakarott? Wer ist daran schuld?!“ Überrumpelt, aber immer noch von der Tatsache, dass er Vegeta so gesehen hatte, paralysiert, sah Gok den Kleineren nur mit großen Augen an. „ … ich?“ Er wurde nochmal gegen die Wand geknallt. „Ja! Du!“ „Aber … warum bist du denn … wegen mir err... “ „Sprich es nicht aus!“, unterbrach ihn Vegeta barsch. „Sprich diesen Satz ja nicht zu Ende!“ „Okay … .“, beeilte sich Kakarott zu sagen und blickte in Vegetas zornige und immer noch deutlich erregte Augen. Keiner von ihnen rührte sich … beide trauten sie sich fast nicht zu atmen, als sie sich so ansahen und Vegeta erkannte in Kakarotts verwirrtem Blick, dass er es wirklich nicht wusste. Konnte er ihm da wirklich einen Vorwurf aus seinem Handeln machen?
 

Oh ja, wie gerne er das getan hätte! Kakarott nun einfach stehen lassen, aus dem Raum gehen, die Tür hinter sich zu schlagen und wütend auf ihn sein. Einfach nur wütend … aber so war er nicht mehr, schon lange nicht mehr. Mit einem Seufzen ließ er den Jüngeren los, trat zurück und ließ sich auf das Bett plumpsen, die Unterarme auf den Knien auflegend, sich vorbeugend und mit den Händen durch seine Haare fahrend. „Du weißt es wirklich nicht … .“, sagte er fassungslos. Sehr vorsichtig, Vegeta im Auge behaltend, setzte sich Son Goku auf einen der Stühle. „Was … weiß ich nicht?“
 

„Was passiert, wenn jemand anderes unseren Schweif anfasst.“ Goku schluckte. „Ich dachte immer wir verlieren dann unsere Kraft?“ „Auch … wenn er brutal angefasst wird.“ „Verstehe.“ „Einen Scheiß verstehst du!“, fuhr Vegeta auf und hob seinen Kopf, fixierte Kakarott mit seinen Augen. „Wenn du es nicht gewusst hast, hast du keine Ahnung, wie heftig wir darauf reagieren, wenn man das macht was … was du gemacht hast.“ Vegeta versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen, was ihm nicht gänzlich gelang. „ Ich wollte doch nur die Metallteile aus deinem Fell … .“ Vegetas durchdringender Blick brachte Son Goku zum Schweigen und dann schluckte jener heftig und fragte vorsichtig: „Erklärst du es mir?“ Gott, was ein unschuldiger Tonfall.
 

Vegeta musterte ihn. Es würde wohl kein Weg daran vorbei führen. Kakarott würde nicht locker lassen. „Viel zu erklären gibt es da nicht. Wenn man ihn … so anfasst wie du, dann … du hast ja gesehen was dann passiert.“ Son Goku nickte. „Und warum war das als Kind nicht so?“ Echt jetzt?! Der Blick Vegetas wurde wütend. „Na weil wir da noch nicht Geschlechtsreif sind du Idiot! Vergleich es mit der Pubertät deiner Kinder auf der Erde. Das kommt erst später bei uns.“ „Warum ist dann nie etwas passiert, als ich bei Gott trainiert habe?“ Bei dieser Formulierung schossen Vegeta plötzlich Bilder von Kakarott und Piccolo in den Kopf, die er ganz schnell wieder vergessen wollte.
 

„Als ich in Gottes Palast trainierte, war ich im selben Alter wie Gohan, als er in die Pubertät kam.“ Vegeta rechnete nach. „In dem alter sind wir noch nicht so weit. Das kommt erst zehn Jahre später bei uns. Erst kämpfen wir für unsere Rasse, entwickeln unsere Kräfte, beweisen uns in der Schlacht, danach werden Kinder gezeugt.“ Son Goku nickte und beide hingen einen Moment ihren Gedanken nach. Vegeta konnte es nicht fassen, dass er dieses Gespräch mit Kakarott führte. Dann klopfte es an der Tür und einen Moment später wurde sie geöffnet.
 

Fâdena streckte den Kopf herein und grinste beide an. „Hey, einer von euch soll mich begleiten. Es geht zum Oberkommando. Die wollen euch irgendetwas sagen.“ Sie sah von einem zum anderen. „Wer will?“ „Ich geh schon.“, sagte Son Goku und erhob sich. Als er in der Tür stand, drehte er sich zu Vegeta um, der sich auf die Matratze gelegt hatte, ein Bein aufgestellt und einen Unterarm über seinem Gesicht hatte. „Danke.“, sagte er schlicht. „Verzieh dich.“, kam die geknurte Antwort, die Goku trotzdem zum Lächeln brachte. Denn der Ton des Knurrens sagte ihm, dass Vegeta nicht wütend war … oder nicht mehr wütend. Weiterhin lächelnd schloss er die Türe.
 

Vegeta ließ den Arm sinken und starrte die Matratze über sich an. Sein Körper beruhigte sich so langsam wieder und er ging die Dinge, welche gesagt worden waren, in seinem Kopf noch einmal durch. Das war einfach nicht zu glauben! Niemals … in all dieser Zeit, wäre er jemals auf den Gedanken gekommen, dass dieses Gespräch einmal zwischen ihnen stattfinden würde. Niemals! Die Absurdität dieser ganzen Szene, dieser ganzen Momente, die nach und nach einer zum anderen geführt hatte, war einfach zu unwahrscheinlich, als dass sie jemals hätten eintreten dürfen. Aber sie waren es und das zeigte, wie verrückt ihr Leben geworden war. Wie kompliziert und verrückt.
 

Er erinnerte sich an Kakarotts Mimik, welche so dicht vor seinen Augen stattgefunden hatte, dass sich jedes kleinste Detail davon, in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Er erinnerte sich auch, wie stark sein Herz ausgesetzt hatte, als Kakarott bei ihm Fieber messen wollte. Das brachte ihn tatsächlich zum Schmunzeln. So viel hatte sich zwischen ihnen verändert und veränderte sich noch. Er war selbst überrascht, wie … nun ja … ruhig er für seine Verhältnisse geblieben war … aber Kakarott … bedeutet ihm auch eine Menge. Das würde er zwar niemals zugeben, aber ohne den anderen wäre er schon längst verrückt geworden. Ohne Kakarott, hätte … das alles hier keinen Sinn. Ohne ihn … wäre Vegeta … nicht … ganz.
 

Ganz … ganz … wie ein Echo hallte dieses Wort durch seine Gedanken, seinen Kopf. Ein Gefühl, als würde ihn jemand, oder etwas, in Watte packen, legte sich über seinen Verstand und seinen Körper, lullten ihn ein und er trieb darin herum, bis sich die Türe zu ihrem Zimmer wieder öffnete. Kakarott trat ein, mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Vegeta richtete sich auf die Unterarme auf. „Was ist?“, wollte er wissen und Goku sah zu ihm. „Sie wollen, dass wir es ihnen beibringen?“ „Was? Werde deutlicher.“ „Sie wollen, dass wir ihnen und auch den anderen auf diesem Stützpunkt, die Kikontrolle beibringen.“ Vegetas Kinnlade klappte nach unten. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.



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