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Ragnarök - Chains of Destiny

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Was, wenn es zu viele Leben waren?

Seit Stunden hielt Son Goku die kleine Lichtkugeln in seiner Hand aufrecht, deren Licht sich in dem zackigen, schwarzen Stein, der sie umgab, brach und nochmal brach. So spendete sie mehr Licht, als sie das eigentlich tun würde, aber gleichzeitig war das Licht unstet und flackerte bei jeder von Gokus Bewegungen. Auch wirkten die Schatten darin und um sie herum, dunkler als sie es waren. Vielleicht war aber auch nur Gokus Gefühlswelt dunkler als sonst, die ihm diesen Eindruck vermittelte.
 

Seit Vegetas Schrei hatte der Prinz kein Wort mehr gesagt und auch Goku war still geblieben. Was hätte er auch sagen können? Es war nicht so, dass er es nicht versucht hätte, aber kaum hatte er sich etwas zurecht gelegt, kamen ihm die Worte dümmlich und nichtssagend vor. Vegeta hatte Runkst Leiche aufgehoben und war mit ihr zwischen den Felsen verschwunden. In einem gebührenden Abstand war Goku ihm gefolgt und dann stehen geblieben, als er sah, wie Vegeta die Leiche mit schwarzen Brocken bedeckt und diese mit einem Energiestrahl zu einer festen, fast wie schwarzes Glas wirkende, Masse verschmolz.
 

Ohne ein Wort zu sagen hatte er auf diesen Hügel gestarrt und starrte noch immer auf ihn und er, Goku, stand hier, den warmen Atem Ygdrassils im Genick und fand nicht ein Wort, mit dem er seinen Freund trösten konnte. Aber was sollte er auch sagen? Jedes Vernunft betonte Wort hörte sich oberflächlich an. Runkst war nicht Trunks. Das war etwas, was sie gelernt hatten, lernen müssen in den Jahrtausenden, in denen sie den Seelen zugesehen hatten, wie sie ihrem Lauf gefolgt waren. Runkst war nicht die erste Wiedergeburt von Trunks gewesen. Davor hatte es unzählige gegeben, die sie beobachtet hatten und in ihrer Gefangenschaft mit Sicherheit auch unzählige weitere. Aber sollte er ihm das wirklich ins Gewissen rufen?
 

Wie hörte sich das denn an? 'Mach dir nichts drauß Vegeta, er hatte zwar die Seele deines Sohnes, war es aber nicht. Sie wird jetzt nur in die Hölle kommen, weil immerhin war Runkst ein Mörder, dort wird er seine Sünden büßen und wenn er das getan hat, dann wird sie gereinigt, wiedergeboren in ein Universum der Dunkelheit und des Chaos, das wir herauf beschworen haben und dann wird er, sie, weiß der Kuckkuck was, wieder sterben und das Ganze geht von vorne los.' Ja, das klang definitiv nach etwas, was man hören wollte, wenn man gerade das Gefühl hatte, den eigenen Sohn getötet zu haben.
 

Logik und Wissen, alles richtig … aber warum auch immer, ob es Teil ihrer Bestrafung war, ein dummer Zufall, Schicksal oder einfach nur die Tatsache das sie schon zu viele Leben hatten kommen und gehen sehen … sie erkannten immer noch diese Wiedergeburten der Seelen der Personen, die ihnen einstmals so viel bedeutet hatten. Diese Fähigkeit war ihnen verliehen worden, als sie zu den Wächtern des Rates der Mitte gemacht worden waren, ebenso wie ihr unendliches Leben. Doch was sie zuerst für ein Geschenk hielten, wurde bald eine Last, denn es war nicht schön zu sehen, wie die Seele der Frau, die man liebte sich neu verliebte und glücklich wurde, während man selbst an einer Liebe fest hielt, die niergends mehr existierte, außer im eigenen Herzen. Das machte die Einsamkeit nur noch unerträglicher und Goku wusste nicht, ob er daran nicht zerbrochen wäre, wenn er das alleine hätte durchstehen müssen. Ohne Vegeta … ganz alleine, ohne Freunde? Nein, dass hätte er nicht durchgehalten.
 

„Kakarott.“ Es dauerte einige Sekunden, bis Goku begriff, dass Vegeta ihn angesprochen hatte und er antworten konnte. „Ja?“ „Warum leben wir noch?“ Der jüngere Saiyajin war bei der Nennung seines Namens einige Schritte näher zu Vegeta getreten, nun aber hielt er inne und sah den Rücken seines Freundes fragend an. „Ich … weiß nicht, ob ich verstehe was du meinst.“ Vegeta wendete ihm sein Profil zu und das unstete Licht der Energiekugel in Gokus Hand, warf Schatten und Bewegungen in Vegetas Gesicht, die nicht da waren und seine Mimik nur schwer erkennen ließen.
 

„Die Frage ist ganz einfach Kakarott.“ Vegeta blickte zurück auf das Grab von Runkst. „Warum leben wir noch? Was hat dieses Leben, jetzt, hier … für einen Sinn?“ Son Goku rieb sich über den Nacken. „Ich schätze … den Sinn den es immer hatte? Wir sind hier um zu kämpfen.“ „Und für was?“ Irgendwie klang Vegetas Stimme bitter, fand Goku und er machte die letzten Schritte auf Vegeta zu, um sich neben ihn zu stellen. Auch sein Blick fiel auf den Hügel aus schwarzem, spiegelnden Stein.
 

„Das Universum? Die, die noch darin leben? Lunara, ihre Freunde … vielleicht auch, weil wir es waren, die gegen die Gesetzte verstoßen haben. Vielleicht müssen wir einen Fehler wieder gut machen.“ „Wir haben gegen kein Gesetz verstoßen. Wir haben das Richtige getan.“ „Und davor Jahrtausende das Falsche, weil wir eingegriffen haben, obwohl wir es eigentlich besser hätten wissen müssen.“ Gokus Augen begannen sich in dem schwarzen Stein zu verlieren. „Seit wir diesen Kampf gekämpft haben, am Kessel der Galaxie … gegen Dip-Perperon, hätten wir wissen müssen, dass das Universum alleine seine Gleichgewichte regelt … und dennoch haben wir Vyirel, als Kaijoshin der Mitte und seinem Kreis geholfen ein Gleichgewicht aufrecht zu halten, dass sie für richtig hielten.“ Vegeta schnaubte und Goku wand ihm seinen Blick zu.
 

„Vielleicht ist ja das unser Verbrechen. Wir hätten sie aufhalten müssen … damals schon … und vielleicht leben wir deswegen noch. Um das von damals wieder gut zu machen.“ „Ich pfeif auf Wiedergutmachung!“ Vegetas Gesicht schnellt zu Goku herum. „Was schulden wir diesem scheiß Universum? Nichts! Gar nichts! Ich habe nie um etwas gebeten … mich nie darum gerissen nach meinem Tod geehrt zu werden … weiter zu machen … oder darum, dass dieses Arschloch von Dip-Perperon meine Familie vor meinen Augen tötet und das alles einen Kreislauf in Gang setzte, der dazu geführt hat, dass wir beide diesen blöden Lichtkrieger bilden!“
 

„Du hast diese Auszeichnungen aber auch nicht abgelehnt und warst stolz sie bekommen zu haben.“ Vegeta knurrte und wendete sich abrupt von Goku ab und wieder dem Grab zu. Seine Hände waren geballt und so gerne er diese Worte auch verneint hätte, er konnte nicht. Ja, damals war er stolz gewesen so viel erreicht zu haben und er war begierig zu sehen, wie weit er noch kommen würde.
 

Stärker zu werden, hatte ihm plötzlich nicht mehr gereicht, auch der Wunsch Kakarott zu besiegen war für ihn zweitrangig geworden. Ohne das er es damals wirklich bemerkt hatte, war Kakarotts Antrieb auf ihn übergetreten … er wollte seine Grenze finden. Die Grenze seiner Macht, seiner Möglichkeiten. Jenes absolute Limit nach dem sich auch Kakarott immer schon gesehnt hatte. Und dieser Antrieb hatte sie beide unweigerlich in immer neue Dimensionen gehoben. Irgendwann schien es ihnen, als gäbe es nichts mehr im Universum, was sie nicht wussten oder konnten.
 

Wenn man unendlich viel Zeit hatte, dann war Wissen begrenzt und alle Fähigkeiten irgendwann ausgeschöpft. Doch niemals hatte sich bei ihm das Gefühl des Letzteren wirklich eingestellt und so waren sie beide immer weiter und weiter gegangen. Mit dem Segen, wie sie glaubten, des Universums. Nur unterbrochen von den Aufgaben, die ihnen der Kreis der Mitte übertrug. Das Universum vor Gefahren schützen. Vor Gefahren, die sie als solche ansahen … und die aus jetziger Sicht vielleicht gar keine gewesen waren.
 

„Schon ironisch, das es ausgerechnet die Erde war.“, sprach er seinen nächsten Gedanken laut aus und erntete einen fragenden Blick von Son Goku. „Was meinst du?“ Kurz zuckte Vegetas Mundwinkel. „Ich hab keine Ahnung was dieser scheiß Planet nur an sich hat, dass er jedes mal mein Leben total auf den Kopf stellt, wenn ich mit ihm zu tun habe.“ Er sah zum Jüngeren auf. „Das erste mal, bin ich dir auf ihm begegnet und alles hat sich verändert und dann beim zweiten mal, als wir ihn vernichten sollten, konnten wir es nicht und wir wurden dafür eingesperrt.“ Sacht schmunzelte Goku.
 

„Die Erde ist eben etwas besonderes.“ Dafür erntetet er ein Schnauben und eine harsche Antwort. „Auch nicht besonderer als andere Planeten.“ „Denkst du wirklich so Vegeta?“ Jener sah ihn fragend an und Goku blickte auf Runkst Grab, ein Lächeln begann sich dabei auf seinen Lippen breit zu machen. „Gohan, Goten, Chichi, Bulma, Trunks … ohne die Erde hätte es sie alle nicht gegeben. Es hört sich vielleicht dumm an, aber ohne die Erde wären sie nicht da gewesen und auch wir wären uns wohl nie begegnet. Dieser Planet ist wie eine Achse, um die sich unserer Leben drehen.“
 

Vegeta brummte und abermals war es still zwischen den beiden, bis Vegeta einen weiteren Gedanken aussprach. „Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Dunkelheit, welche sich in Dip-Perperon manifestiert hatte, genau dort wieder in die Galaxie geboren wurde. Was, wenn der Grund wir waren?“ Vegeta hob den Blick und starrte in Gokus ausdruckslose Mine. „Was, wenn sie sich die Erde ausgesucht hat, weil wir einst auf ihr gelebt haben?“
 

„Warum sollte sie das tun?“ „Rache.“ Gokus Mundwinkel zuckte. „Das ist lächerlich Vegeta.“ „Ach, ist es das?“ Ärger schwang in Vegetas Stimme mit, als er sich zu Kakarott umdrehte. „Ja.“ „Warum? Warum ist das lächerlich?“ „Na weil … weil ...“ „Weil was Kakarott?“ Der Saiyajinprinz schritt ganz langsam auf seinen Artgenossen zu. „Weil ich das nicht glauben kann … diese Macht, diese Dunkelheit … hat andere Ziele, als sich an uns rächen zu wollen.“ Vegetas Mundwinkel zuckte spöttisch und er kam immer näher. Goku wich einen Schritt zurück. Etwas in Vegetas Mine hatte sich verändert, auch in seinem Verhalten und Goku konnte absolut nicht einschätzen, was oder warum.
 

„Du unterschätzt zu was Rache einen verleiten kann.“ Ihre Augen trafen sich und dich vor Goku blieb Vegeta endlich stehen, so dicht, das er den Kopf nach hinten beugen musste, um weiterhin den Augenkontakt mit Kakarott zu halten. „Oder hast du schon vergessen, zu was sie mich einst getrieben hat?“ Son Gokus Blick wurde ernst. Nein, nein das hatte er nicht. Das könnte er gar nicht. Er war noch nie so wütend auf Vegeta gewesen, wie damals und noch nie hatte ihm gleichzeitig ein Kampf so viel Spaß gemacht, wie der, als Vegeta sich an Babidi verkauft hatte. „Trotzdem“, die Stimme des Größeren klang bockig. „Ich … nein, ich glaub das nicht.“
 

„Schalt doch mal dein Gehirn ein Kakarott! Wie wahnsinnig Dip-Perperon am Ende war, weil er das Licht, uns, schon wieder nicht besiegen konnte!“ „Aber das … das war Dip-Perperon, nicht … nicht die Kraft dahinter.“ „Bist du dir da sicher?“ Das Licht aus Gokus Kugel tanzte unruhig auf dem Gesicht des Größeren, weil seine Hand angefangen hatte zu zittern. „Was“, Vegetas Stimme wurde unglaublich leise. „Wenn du recht hast? Wenn wir nicht nur Jahrtausende das Falsche getan haben … was, wenn wir der Grund von all dem sind? Wir haben uns damals entschlossen das Universum wieder so entstehen zu lassen, wie es vor Dip-Perperons Feldzug gewesen war.“ Die Stimme des Älteren wurde langsam immer lauter. „Wir haben diese Entscheidung gefällt, mit der Konsequenz, dass diese Dunkelheit sehr viel früher wieder in das Universum geboren werden kann, als wenn wir den Urknall gewählt hätten.“
 

Goku atmete unruhig ein und er wollte den Kopf weg drehen, Vegetas Blick ausweichen. Ja doch, er wusste das alles selbst. Vegeta musste es nicht aussprechen, damit er es begriff. Aber er wollte sich dem nicht stellen. Obwohl er selbst diese Behauptung aufgestellt hatte, war es ein Unterschied dies zu tun, oder dann zu realisieren, dass er damit recht gehabt hatte. Weg, er wollte einfach nur noch weg sehen, weg von diesem stechenden Blick des Älteren, der ihm diese Wahrheit geradezu einzubrennen schien. Es musste einfach noch eine andere Lösung geben, einen Ausweg …
 

„Aber … wir wollten sie doch nur wieder sehen … du und ich … wir waren ein Wesen Vegeta, ich habe genau gespürt, dass du es dir auch gewünscht hast … zurück gehen zu können zu deiner Familie ...“ Schnell wand sich der Kleiner von Goku ab und drehte ihm den Rücken zu, ballte die Fäuste und hielt sich dann seine Mitte, als seine Augen auf das Grab fielen. Natürlich war das so. Natürlich hatte Kakarott recht! Keiner von ihnen hätte damals diese Entscheidung alleine fällen können. Zurückkehren zu können, war immer ihr einziger Wunsch gewesen … doch, um welchen Preis? Was hatte dieser Egoismus das Universum gekostet?
 

Es war einfach nicht von der Hand zu weisen. Vegetas Griff um seinen Körper wurde fester. Er würde nicht anfangen zu zittern wie Kakarott. Er würde nicht anfangen die Fassung zu verlieren … nicht schon wieder. „Vegeta ich ...“, erklang Gokus Stimme dicht hinter ihm. „Ich wollte es doch auch … du hast diese Entscheidung nicht alleine getroffen … wenn dann, bin ich auch … sind wir beide … “
 

„Schuld? Das ist keine Schuldfrage Kakarott. Wir haben es verbockt. Wir hätten alles Jahrmillionen aufschieben können und haben uns nur für ein paar Jahrtausende entschieden. Wie viele Leben haben wir selbst ausgelöscht, um angeblich das Gleichgewicht zu waren, in der Hoffnung dieses Erwachen hinauszögern zu können? Und wie viele Leben sind in diesem Universum bisher erloschen, weil wir eingesperrt waren?“ Gokus freie Hand ballte sich langsam ebenso zur Faust, wie die von Vegeta. „Ich weiß es nicht.“, gestand er leise und Vegetas Augen wanderten wieder zu dem glänzenden Stein des Grabes.
 

Durch das Zittern Kakarotts, tanzte das Licht immer stärker und fast war es Vegeta, als würden die Schatten im Stein an Leben gewinnen. Für einen Moment sah er seinen kleinen Sohn durch den Stein springen, lachend und einer seiner eigenen Attacken ausweichend. Er hatte es ihm nie gesagt … in all den Jahren hatte er Trunks nicht einmal gesagt, dass er ihn lieb hatte, das er stolz auf ihn war. In all den Jahren nicht einmal … was war er nur für ein Vater gewesen? Und wo kamen diese Gedanken her? Auch die davor schon?
 

Er hatte in seiner Jugend so viele Planeten zerstört, so viele Leben genommen, ohne Reue und gnadenlos. Nie hatte er sich darüber Gedanken gemacht, nie so etwas empfunden wie jetzt. Warum machten ihm dieses Leben nun plötzlich so viel aus? Warum hatte er das Gefühl, dass ihn die Schwere dieser Leben geradezu erdrückte? War das Leben von Runkst das Eine, was zu viel gewesen war? Was er nicht hätte nehmen dürfen? Oder wurde er langsam verrückt? Begann er den Verstand zu verlieren?
 

Vegeta fing an zu zittern. Der Griff seiner Hände um seine Mitte wurde fester. Trotzdem konnte er das Zittern nicht unterdrücken. Lachen, ein Lachen hallte in seinen Ohren … auch das war die Stimme von Trunks … und das war zu viel für ihn. Endgültig zu viel. Es waren zu viele Leben, die er genommen hatte und die er nicht hatte retten können. Es waren zu viele Leben, die er hatte kommen und gehen sehen, zu viele Leben, die er selbst gelebt hatte … er wollte nicht mehr … er wollte einfach nicht mehr. Er war müde.
 

„Vegeta?“ Die Schwere von Gokus Hand legte sich auf seine Schulter und warum oder woher auch immer dieses Gefühl plötzlich kam, er empfand diese Geste als Angriff. Blitzschnell drehte er sich um und schlug dem überrumpelten Kakarott seine Faust in den Magen. „Fass mich nicht an!“, schrie er wütend und setzte zu einem zweiten Schlag an, der Goku nach hinten und an einen der Stalagmiten schleuderte.
 

Völlig überrumpelt von diesem Angriff hielt sich Goku seinen Magen und starrte Vegeta an. Das Licht der Energiekugel verlosch und nunmehr waren es nur noch Schatten die sich vor seinen Augen bewegten. „Vegeta … was soll … das? Ist alles ...“ Noch ehe er seinen Satz beendet hatte, warnte ihn der Luftzug und er wich aus. Sekunden später konnte er hören und spüren, wie das Gestein zerbarst, dort wo er gestanden hatte. Was um alles in der Welt, war plötzlich in Vegeta gefahren? Er hatte ihn doch nur trösten wollen.
 

Ein weiterer Luftzug ließ ihn nach hinten weichen und endlich kam er auf die Idee seine Aura nach oben zu fahren. Das Weiß seiner Kraft spendete wenigstens das Nötigste an Licht und so viel es ihm leicht, auch den nächsten Angriffen seines Freundes auszuweichen, die fahrig und ungenau waren. Son Goku schien es, als würde Vegeta blind und verletzt um sich schlagen ohne Sinne und Verstand, wie ein verwundetes, wildes Tier. Doch das nahm seinen Schlägen nichts von ihrer Kraft und ihrer Entschlossenheit, im Gegenteil, Goku bekam einige heftige Treffer ab, die ihn durch den schwarzen Stein trieben und blutige Schrammen auf seinen Armen hinterließen.
 

Je mehr er davon einsteckte und je mehr seiner Worte und Versuche Vegeta wieder zur Vernunft zu bringen, einfach von jenem abprallten, um so wütender wurde Son Goku. Vielleicht noch nicht einmal auf Vegeta selbst, sondern auf das alles, was Vegeta überhaupt erst an diesen Punkt gebracht hatte. Goku erinnerte sich an Worte, die sie schon gewechselt hatten, Worte, die er zu Vegeta gesagt hatte und die er durchaus ernst gemeint hatte. Vegeta durfte ihn nicht alleine lassen, weder physisch noch psychisch. Vielleicht war da nun keine Ungewissheit mehr über ihre Vergangenheit, dafür aber eine Ungewissheit über ihren Entscheidungen.
 

Was, wenn der Ältere doch recht hatte? Was, wenn es wirklich ihre Schuld war? Was, wenn sie wirklich schon zu viel gesehen hatten? Zu viel erlebt? Zu viele Leben gelebt? Er wollte das nicht glauben, er wollte einfach nicht! Er hatte noch nie solchen Schaden verursacht, immer versucht alles richtig zu machen, der Gedanke, dass er sich so geirrt hatte und mit seinen Handlungen solch einen Krieg, solch ein zerstörtes Universum mitgestaltet hatte … dieser Gedanke, brachte sein immer noch recht deutliches Weltbild von Gut und Böse heftig ins wanken.
 

Ein kräftiger Schlag von Vegeta ließ seinen Kopf zurück schleudern und brachte seine Aufmerksamkeit zurück zu seiner Situation. Bevor er sich Gedanken über das Universum machte, sollte er sich vielleicht lieber einmal Gedanken über seinen Freund machen und wie er ihn wieder zur Besinnung bringen konnte. Mehrmals Vegetas Namen rufend, versuchte er ihn zu fassen zu bekommen, doch der Ältere war schon immer verdammt flink gewesen und trat ihm die Beine weg. Son Goku landete unsanft auf dem Rücken und noch ehe er recht wusste, wie ihm geschah, war Vegeta schon über ihm und er machte erneut Bekanntschaft mit einigen von Vegetas schlagkräftigen Argumenten.
 

Doch dann schaffte er es endlich, Vegetas Handgelenke zu packen. „Verflucht nochmal! Vegeta! Komm endlich wieder zu dir!“ Goku sah nach oben in den vor Wut starren Blick, der geradewegs durch ihn durch zu gehen schien und noch bevor er es begriff, donnerte Vegetas Kopf gegen seinen und er spürte schmerzhaft, wie seine Braue aufplatze. Jetzt reichte es ihm aber! Bisher hatte er sich noch zurück gehalten, in der Hoffnung seinen Freund zur Vernunft zu bringen, aber wenn es gute Worte nicht taten und Vegeta es wirklich so wollte, bitte schön, dann eben mit dem Kopf durch die Wand.
 

Seine überlegende Kraft und Körpergröße nutzend bugsierte er Vegeta von sich herunter und nagelte ihn schließlich unter sich fest, seine Handgelenke dabei unsanft auf den schwarzen Stein donnernd. „Vegeta! Reiß dich jetzt endlich mal zusammen! Es reicht!“ Doch seine Worte bewirkten wieder rein gar nichts. Im Gegenteil, Vegeta lehnte sich nur noch mehr gegen seinen Griff auf und erst ein abermaliges, diesmal noch heftigeres auf den Stein donnern, seiner Hände brachte ihn dazu, zumindest still zu liegen.
 

Son Goku ließ sich davon nicht beirren. Er hielt ihn weiterhin fest und blieb auf Vegetas Hüften sitzen. Noch einmal wollte er den Prinzen nicht einfangen. „Wirst du jetzt bitte endlich wieder vernünftig?!“ Die schwarzen Augen unter ihm huschten über sein Gesicht und er konnte den schnellen Atem an seinem Hals spüren, den rasenden Puls unter seinen Handflächen und die Brust, die sich überdeutlich hob und senkte. All das zeigten ihm, dass der Ältere kein Stück ruhiger wurde. Im Gegenteil, er bewegte seine Handgelenke immer heftiger, sein Kopf ruckte dabei von einem zum anderen, von links nach recht, dann sah er wieder zu ihm hoch und seine Augen waren panisch geweitet.
 

„Lass mich los.“ „Erst wenn du dich beruhigt hast und aufhörst auf mich einzuschlagen.“ „Lass … lass mich los!“ „Nein.“ „Lass mich los!“ Irrte sich Goku oder bekam Vegetas Stimme einen schrillen Unterton? Auch seine Atmung schien unsteter zu werden, hektischer. „Vegeta … was?“ „LASS MICH LOS!“ Als Vegeta ihn so anschrie, tat Goku, was der Ältere wollte. Auch wollte er von Vegeta runter steigen, doch so schnell wie der Prinz zurück und von ihm weg robbte, konnte Goku gar nicht reagieren und landete auf seinem Hosenoden.
 

Völlig irritiert starrte er Vegeta an, der mit dem Rücken an einem Felstrümmer saß, die Knie angezogen, zitterte und ihn anstarrte, als wäre er der Leibhaftige. Das hatte er nicht erreichen wollen, noch war ihm klar, was diese Stimmungsschwankungen in Vegeta hervor gerufen hatte. Der Saiyjainprinz war zwar schon immer ziemlich launisch gewesen … aber das? „Vegeta … ?“, versuchte er erneut zu ihm durchzudringen, mit ruhiger Stimme diesmal. Immerhin erreichte, er das sich die schwarzen Augen auf ihn richteten und ihn fokusierten. „Ich bins … Son Goku … Kakarott.“ „Kakarott.“, wurde der Name monoton wiederholt. „Ja, du erinnerst dich doch an mich, oder?“ „Ja.“ Goku atmete erleichtert aus. Immerhin etwas. Auch wenn er darüber hinaus keine Ahnung hatte, was mit Vegeta los war.
 

Schweigend sahen sie sich an und der Moment dehnte sich endlos dahin. Hätte man Goku gefragt, wie lange dieser Blick angedauert hatte, er hätte es nicht sagen können und nach gefühlten Ewigkeiten, war es Vegetas Stimme, die leise und monoton die Stille brach. „Tu das … nie … wieder.“ „Ich … weiß nicht, was genau du meinst Vegeta.“ Der Prinz schloss die Augen, was sich als fataler Fehler erwies, denn sofort wurde die Schwärze hinter seinen Liedern wieder von Bildern heim gesucht. Bilder, die er sehr lange Zeit vergessen geglaubt hatte und die nun, durch neue Erinnerungen wieder gnadenlos ausgegraben worden waren. Wann zur Hölle, hatte das angefangen? Wann war er so schwach geworden? Und warum zur Hölle, musste er das Kakarott jetzt auch noch irgendwie klar machen, ohne das er dabei den letzten Rest Stolz einbüßte, denn er noch glaubte zu haben?
 

Langsam hob er den Arm, mit dem er seine Knie umschlungen hatte und blickte auf seine Hand. Sie zitterte, unkontrolliert … und er bekam es einfach nicht in den Griff. Selbst als er sie ruckartig ballte, zitterte seine Faust. Verdammt! Wütend knallte er sie auf den Boden und sein schwarzer Blick kehrte zu Kakarott zurück, der immer noch in einer kurzen Entfernung auf seinem Hintern saß und ihn fragend ansah. Fragend und … mit etwas im Blick, was Vegeta nicht deuten konnte … oder wollte.
 

„Fass mich … nie wieder … so an.“, presste der Saiyajinprinz schließlich zwischen seinen Lippen hervor. „Nie wieder! Hörst du?!“ Son Goku sah seinen Freund mit Unverständnis im Blick an. Es dauerte, bis ihm einfiel, dass Vegeta schon einmal so reagiert hatte und zwar in Lunaras Raumschiff, kurz nachdem sie Vegeta von den Ryotanern befreit hatten. Die kleinen Zahnrädchen in Gokus Kopf setzten sich abrupt in Bewegung und langsam bekam er seine Erinnerungen aus der Zeit, wo er sich nicht an alles erinnern konnte, sortiert. Auch damals hatte er Vegeta fest gehalten, der vollkommen neben sich gestanden hatte … und zwar auch damals an den Handgelenken.
 

Son Goku atmete tief ein. Sollte er diese Frage stellen? Wollte er diese Frage stellen? Musste er … diese Frage vielleicht sogar stellen? Ein Blick auf seinen Freund, beantwortet ihm seine Gedanken. Warum auch immer er es langsam tat, er stand auf, auf jede Bewegung bedacht und näherte sich Vegeta ebenso achtsam. Die Augen des Saiyajinprinzen verfolgten ihn, ließen ihn nicht eine Sekunde los, bis er sich ihm gegenüber in die Hocke sinken ließ und Vegetas eindringlichen Blick erwiderte. „Was Vegeta … ist dort mit dir passiert?“
 

Nein!, schoss es dem älteren Saiyajin durch den Kopf. Nein! Nein! Nein! Er hatte es ihm die ganze Zeit nicht gesagt, er würde es ihm auch jetzt nicht sagen … er würde es ihm nicht … . „Erinnerst du dich an damals … als Dip-Perperon uns auf Vegeta gefangen genommen hat?“ Gokus Augen weiteten sich und Erinnerungen keimten in ihrer Schwärze auf. Lang verdrängte Erinnerungen, die sich unter niemals verblassenden Narben in ihren beider Seelen verbargen, hungrig und bösartig wie eine tollwütige Bestie, immer darauf wartend, dass sie zuschnappen konnten. Und genau das taten sie in diesem Moment.
 

Als Vegeta sah, wie es in Kakarotts Blick arbeitetet, er wusste noch nicht einmal warum, stahl sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen. „Das ist passiert Kakarott. Schon wieder.“ Während Vegetas Lächeln immer breiter und breiter und immer verzweifelter wurde, ballte Goku seine Fäuste und presste die Zähne zusammen. „Ich weiß auch nicht, warum immer ich an solche kranken Typen gerate.“ Die Stimme Vegetas klang seltsam fest, auch wenn die Tonlage nicht die Seine war. „Ich meine“, sprach er fast schon im Plauderton weiter und strich sich dabei durch die Haare, während er den Blickkontakt lächelnd abbrach. „Das die Chancen das einem so etwas zum zweiten mal passiert, eher gering ist, oder?“ Wieso zur Hölle sagte er das? „Ist ja nicht so, als wäre ich das geborenen Opfer oder schwach.“ Wieso hielt er nicht die Klappe? „Bei meiner Stärke sollte man eigentlich schon meinen, dass ich mich meiner Haut erwehren kann.“ Sei still! „Und überhaupt, ich fordere diese Typen ja nicht auf es zu tun, im Gegenteil.“ Kein Wort mehr! „Oder was meinst du Kakarott?“ Lächelnd sah Vegeta zum Jüngeren zurück, während seine innere Stimme, seine gewohnte Stimme, verzweifelt an seinen Gedanken rüttelte und versuchte wieder Herr der Lage zu werden, ihn aufzuhalten, bevor er noch mehr sagte und endgültig zusammen brach.
 

Son Gokus Reaktion erfolgte ebenso schnell, wie unerwartet und noch ehe der Saiyajinprinz wusste wie ihm geschah, fand er sich für mehrere Herzschläge schützend, von starken Armen umgeben. Sein Körper versteifte sich und er hob seine Hände, um sich von Kakarott weg zu drücken, doch dann nahm er die Stimme direkt an seinem Ohr war. „Ist schon gut Vegeta. Ist schon gut. Alles ist gut.“ Ja, spann er jetzt? Hatte Kakarott endgültig alle Tassen in seinem Schrank verloren? Ihn zu behandeln wie ein Kind, dass man trösten musste? Ihn zu behandeln, als wäre er schwach?!
 

Seine Finger gruben sich in die Kleider auf Kakarotts Schulterblättern, um ihn von sich weg zu ziehen, doch die Arme um seinen Körper zogen ihn noch dichter an Kakarott und dann sagte dieser zwei Sätze, die Vegetas Widerstand einfach auflösten und etwas in ihm zum Einsturz brachten. „Vegeta, ich kenne deine Tränen und niemand außer mir wird sie je sehen. Es ist gut.“
 

Der Saiyajinprinz verharrte für einige Atemzüge lang, panisch darum bemüht eine Fassade aufrecht zu halten, die kein Fundament mehr hatte. Dann sackte seine Stirn auf Kakarotts Schulter und die Finger in der Kleidung des anderen, zogen diesen nicht mehr weg, sondern sorgten dafür, dass Vegetas Körper nicht gänzlich zusammenbrach. Was nicht geschehen wäre, wie ihm klar wurde, da Kakarotts Arme ihn fest und sicher hielten. Für einige weitere Herzschläge redete sich Vegeta ein die Nässe, welche das Leder von Kakarotts Jacke tränkte, wäre sein Schweiß und das Zittern seines Körpers würde von der Kälte her rühren, die in dieser Höhle herrschte.
 

Doch er hatte zu lange gelebt, das hatten sie beide, um sich lange dieser Selbsttäuschung hinzugeben. Ebenso der Täuschung seiner Gedanken, er könnte Abstand davon nehmen, dass die Seele, die er in die Hölle geschickt hatte, nicht die seines Sohnes gewesen wäre. Lüge um Lüge und Täuschung um Täuschung trug sich in seinem Inneren ab, je länger er in Kakarotts Armen verweilte. Ja, erneut hatte sich jemand seines Körpers bemächtigt, gegen seinen Willen. Ja, er hatte seinen Sohn getötet, um ihre beider Leben einmal mehr zu verlängern. Ja, das was Kakarotts Schulter benässte, waren seine Tränen und ja, sein ganzer verdammter Körper zitterte unter den Auswirkungen von Dingen, die er nie wirklich zugelassen oder verarbeitet hatte.
 

Und wieder einmal, schoss es ihm durch den Kopf, war Kakarott an seiner Seite. Wieder einmal war es der Jüngere der da war, um seine Schwäche aufzufangen und wieder einmal war es Kakarott, der in einem Chaos aus Gedanken, Gefühlen und Irrwegen, der Wegweiser und der Mittelpunkt war, nach dem er sich ausrichten konnte, um wieder halt zu finden. Wäre Vegeta noch der selbe wie Jahrtausende zuvor, er wäre bei diesen Gedanken, vor Scham, Neid und Wut im Boden versunken. Aber nach all dieser Zeit, hatte er sich irgendwie daran gewöhnt, dass es immer und ständig Kakarott war, der da war und aufpasste … eigentlich genauso wie zu der Zeit, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren.
 

Es tat weh, schoss es Son Goku durch den Kopf. Es tat höllisch weh. Nicht körperlich, aber in seinem Inneren. Das, was Vegeta angetan worden war … erneut angetan worden war. Er konnte sich nicht mal ansatzweise vorstellen, wie sich dies anfühlen mochte, wie es sich für Vegeta anfühlen mochte, aber der zitternde Körper in seinen Armen, verriet darüber zumindest einiges. Verflucht! Damals schon hatte es ihn fast … nein, es hatte ihn gebrochen zuzusehen, wie es Vegeta angetan worden war und wäre nicht seine Familie gewesen, seine Freunde, all jene, die sie auf ihrem Weg begleitet hatten, die ihnen immer Rückhalt gegeben hatten, für die sie gekämpft hatten, er wäre niemals wieder aufgestanden.
 

Jetzt, gab es keinen mehr von ihnen. Es gab nur noch sie beide. Vegeta und ihn. Seine Arme zogen den Älteren ein wenig fester an sich. Was wäre, wenn auch noch Vegeta verschwinden würde? Was, wenn er plötzlich alleine wäre? Ihm wurde übel. Er hasste es alleine zu sein, er hatte es schon immer gehasst. Seit sein Großvater Gohan gestorben war, war er alleine gewesen. Jahre lang, bis Bulma gekommen war und ihn mit auf die Reise genommen hatte, auf die Reise nach den Dragonballs. Und damit hatte alles angefangen. Der lange Weg auf den er sich gemacht hat, auf dem er all seinen Freunden und Feinden begegnet war, so viel gelernt hatte und der ihn schließlich auch mit Vegeta zu seinen wahren Wurzeln geführt hatte.
 

Es war ein absurder Gedanke, der Son Goku durch den Kopf ging. Aber grade erst hatten sie diesen ersten und so alles entscheidenden Kampf zum zweiten mal gekämpft und vieles was ihm entfallen war, war nun wieder präsent. Seine schwarzen Augen wanderten zu dem Haarschopf auf seiner Schulter. Er spürte das Zittern von Vegetas Körper und spürte die Finger die sich Halt suchend in seinen Rücken gruben.
 

Der Vegeta von damals, war mit dem Vegeta in seinen Armen kaum noch zu vergleichen, so sehr hatte er sich in all dieser Zeit verändert. So vieles, war an ihm anders geworden. Er hatte Entwicklungen durchgemacht, harte Schläge einstecken müssen und sich dennoch seinen Weg gesucht, war daran gewachsen und stärker geworden. Und was war mit ihm selbst?
 

Goku schluckte. Er selbst fühlte sich nicht anders, wie damals, als sie sich zum ersten mal getroffen hatten. Sicher, viel hatte sich verändert, aber hatte auch er sich verändert? Oder war er stoisch und stur einfach weiter seinem Weg gefolgt, ganz egal was um ihn herum geschah, nur um sein Ziel zu erreichen? Wenn er es recht bedachte, war er es gewesen, der Vegeta damals bedrängte das Angebot Vyirels anzunehmen. Er war Feuer und Flamme dafür gewesen und neugierig was es noch zu entdecken gab. Was es noch für Grenzen gab, die sie noch nicht erreicht hatten und hinter die sie noch nicht geblickt hatten. Sicher, auch Vegeta war Stolz über dieses Angebot gewesen, aber er hatte gezögert, hatte hinterfragt … so lange, bis er, Goku, ihm zugeredet hatte und ihn schlussendlich überzeugte.
 

Er hätte es gerne abgestritten, sich gerne geweigert es zu glauben, aber die Gedanken, die sich einmal angefangen hatten ihren Weg zu bahnen, waren für ihn plötzlich unaufhaltsam geworden. Worte die Vegeta ihm gesagt hatte kamen ihm wieder in den Sinn. Was, wenn sie der Grund für die ganzen Kämpfe waren? Was wenn sie der Grund dafür waren, dass die Dunkelheit auf der Erde wieder geboren worden war? Und das alles in seinem Wunsch fußte, immer weiter zu gehen, immer mehr Grenzen zu finden, die es zu überwinden galt?
 

Was, wenn es Grenzen gab, die sie nichts angingen? Was, wenn er in Dingen gerührt hatte, in denen sterbliche Finger einfach nichts verloren hatten? Was, wenn es wirklich zu viele Leben waren, die sie hatten kommen und gehen sehen?
 

Son Goku zog Vegeta noch fester an sich, als seine Gedanken in ein wirres Chaos verfielen. Er hatte es schon so oft gedacht. Aber hatte er es auch schon einmal ausgesprochen? „Ich darf dich nicht verlieren Vegeta.“ Wenn er den anderen Saiyajin verlor, würde er wahnsinnig werden. Jahrtausende nach seiner Zeit, vollkommen alleine, das würde er nicht schaffen. Er brauchte Vegeta, er brauchte ihn als Halt, als Mittelpunkt, als Gegenstück, als jemanden, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurück holte, wenn er mal wieder begann in den Wolken zu schweben.
 

„Jeden, nur dich nicht.“, flüsterte er leise und schloss die Augen. Es wurde Zeit. Es wurde wirklich Zeit, dass er endlich mal etwas von dem Saiyajinprinzen annahm und lernte, das große Ganze zu sehen und nicht nur seinen begrenzten Weg vor sich. Dicht hinter und über ihnen zogen sich unter zwei rot glühenden Augen Ygdrassils Lefzen zu einem Lächeln in die Höhe.



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