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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Bedrückende Gedanken

Der letzte Sonnenstrahl war schon seit einigen Minuten verschwunden. Immer länger wurden die Schatten in meiner neuen Wohnung und doch war es noch nicht so dunkel, dass ich mich bemüht hätte, von meinem Sofa aufzustehen und das Licht anzuschalten. Schon seit ungefähr zwanzig Minuten schaute ich träge auf meine nackten, zugegebenermaßen recht ansehnlichen Beine. Sie lagen auf dem Sofatisch vor mir und ich war so weit im Sofa heruntergerutscht, dass ich den Abstand zwischen Sofa und Sofatisch perfekt überbrücken konnte und irgendwie in eine bequeme Lage geraten war. Auch wenn es nicht so aussah. Ich bemühte mich meinen rechten großen Zeh so weit zu strecken, dass ich an die leere Cola Dose kommen würde. Ich versetzte ihr einen leichten Stoß und sie fiel auf der anderen Seite des Tisches auf den Teppich. Keine besonders große Glanzleistung, aber immerhin hatte ich mich ein klein wenig bewegt. Das eröffnete mir zumindest die Möglichkeit, dass ich nicht noch weitere zwei Stunden teilnahmslos im Dunkeln sitzen würde. Denn irgendwann würde ich wieder aufstehen müssen.
 

Kurz dachte ich darüber nach, dass ich es noch schaffen könnte etwas einkaufen zu gehen. Es war zwar schon spät, aber da es Sonntag war, hatten ohnehin keine Geschäfte geöffnet und ich müsste zum Kiosk um die Ecke gehen. Der hatte täglich bis um 22 Uhr geöffnet. Doch irgendwie konnte ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Nachdem ich noch eine Minute teilnahmslos dagesessen hatte, richtete ich mich plötzlich mit einem Ruck auf. Meine nackten Füße berührten den flauschigen Teppich und schon kurz darauf war ich auf den Beinen und die paar Schritte bis zum Kühlschrank gelaufen.
 

Ich lebte in einer Einzimmerwohnung, also war nicht besonders viel Platz zwischen meinen wenigen Möbeln. Ich hatte ein Sofa, einen Schreibtisch vor einem Fenster, von dem aus ich sogar auf den Park schauen konnte, eine kleine Küchenzeile, einen Kühlschrank und ein kleines Badezimmer sowie hier und da ein paar Topfpflanzen. Von dem zweiten, größeren Fenster aus konnte man auf einen winzigen Balkon hinaustreten auf den geradeso ein Stuhl passte. Falls jemandem aufgefallen ist, dass in der Aufzählung das Bett fehlt, liegt er damit genau richtig. Denn ich schlief auf besagtem Sofa. In dem kleinen Raum war einfach kein weiterer Platz gewesen und ich brauchte das Bett auch nicht unbedingt. Lieber wollte ich eine bequeme Sitzgelegenheit haben.
 

Meine Hand fand den Kühlschrankgriff und zog ihn auf. Wegen des hellen Lichts, das plötzlich die dunkle Wohnung flutete, musste ich die Augen zusammenkneifen und auch als ich sie wieder ein Stück öffnete, konnte ich nichts Spannendes entdecken. Der Kühlschrank war relativ leer und das hatte ich auch gewusst, bevor ich ihn geöffnet hatte. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Lustlos schnappte ich nach dem Sojajogurt und holte ihn heraus. Ein Blick bestätigte mir was ich schon geahnt hatte, der Becher war fast leer. Aus dem kleinen Schrank über der Spühlzeile holte ich ein paar Haferflocken heraus, schüttete sie in den fast leeren Joghurtbecher und verrührte alles. Das musste zum Abendessen reichen dachte ich, während ich mir einen Löffel in den Mund schob.
 

Morgen würde ich dann eben in der Schule etwas frühstücken müssen. Ganz wohl mal mir bei dem Gedanken nicht. Ich kannte die Schule noch nicht mal, das würde mein erster Tag werden und ich wusste nicht, ob es dort einen Kiosk, eine Mensa, eine Cafeteria oder etwas Derartiges gab. Aber zur Not würde es eben kein Frühstück geben. Ich war es gewohnt über längere Zeiten mal nichts zu Essen. Solange ich morgen früh noch einen Schluck Milch für meinen Kaffee hatte, war ich zufrieden. Also würde ich mir das Einkaufen wohl sparen. Ich ließ mich wieder auf mein kleines Sofa fallen, während ich die letzten Löffel meines kargen Abendessens vertilgte. Danach stellte ich den leeren Becher auf den Wohnzimmertisch. Aufgrund des Gewichts des Löffels fiel er um.
 

Resigniert rutschte ich wieder auf dem Sofa herunter und ließ meinen Kopf so weit nach hinten auf die Lehne fallen, dass ich an die Decke starren konnte. Viel gab es nicht zu sehen, es war jetzt fast ganz dunkel im Zimmer. Draußen schimmerte der Sommerhimmel noch leicht rosa und eigentlich war heute ein sehr schöner Tag gewesen, aber ich hatte mich nicht dazu überwinden können rauszugehen und eine Runde zu joggen. Obwohl ich wusste, dass es mir immer sehr gut tat. Vielleicht würde ich es tatsächlich morgen vor der Schule noch schaffen.

Einer der Gründe, warum ich diese kleine Einzimmerwohnung unbedingt hatte haben wollen war, dass sie so nah am Stadtpark lag. Einerseits liebte ich die Stadt und konnte mir nicht vorstellen auf dem Land zu leben, andererseits brauchte ich auch ein wenig Natur und der Park war sehr alt und sehr schön.
 

Wieder drehte ich meinen Kopf vom Fenster zur Decke und dachte an den morgigen Tag. Dabei entstand ein kleiner angespannter Knoten in meinem Bauch. Ja, ich, Sakura Haruno, war nervös. Ich kam zwar stets nach außen so rüber, als wäre mir alles egal aber das war es nicht. Es war eine Fassade hinter der ich mich verstecken konnte. Ich war nicht nur nervös eigentlich war ich sogar extrem aufgeregt und hatte Angst vor dem morgigen Tag.
 

Ich war schon auf der letzten Schule nicht besonders glücklich, aber es war in Ordnung gewesen. Ich hatte mich eben an das Umfeld gewöhnt und angepasst. Und jetzt würde ich auf eine Schule kommen, an der es nicht so leicht sein würde, sich irgendwie anzupassen. Der Unterschied zwischen mir und den Leuten dort würde so groß sein, dass er sich nicht einfach übergehen lassen würde. Nicht selten hatte ich mir den letzten Sommer über die Frage gestellt, ob ich eine kluge Entscheidung getroffen hatte, als ich das Stipendium für die Eliteoberschule angenommen hatte. Alle auf dieser Schule würden unglaublich reiche Familien haben und einen Namen, der wichtig war und gesellschaftliche Bedeutung hatte. Ich hatte gar nichts. Nur einen intelligenten Kopf. Naja und ich sah auch ganz gut aus mit meiner schlanken, sportlichen Figur und der ungewöhnlichen rosa Haar- und grünen Augenfarbe. Aber bisher hatte mir das meistens mehr Probleme als irgendwelche Vorteile gebracht.
 

Mit einem Seufzer erhob ich mich und ging Richtung Badezimmer. Ich würde duschen, schlafen und morgen früh aufstehen. Vielleicht könnte ich mich dann für einen Runde joggen begeistern, wenn ich eh schon nicht zum Frühstücken und daher Zeit hatte. Das würde vielleicht etwas die Anspannung abbauen.
 

Einschlafen konnte ich lange nicht, als ich unter meiner Decke lag. Mein Kopf funktionierte wirklich verdammt gut aber das hatte auch den Nachteil, dass er sich meistens nicht so leicht abschalten ließ. Ständig drehten sich meine Gedanken darum, wie der morgige Tag wohl werden würde, wie meine Mitschüler sein würden und ob sie mich akzeptieren würden.

Es gab noch andere Gedanken, die sich in den Vordergrund drängen wollten, doch die waren bloß noch unangenehmer. Ich war mittlerweile geübt darin sie zu unterdrücken. Als ich schließlich immer müder wurde und merkte, dass ich doch einschlafen würde, verspürte ich Erleichterung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  twunicorn
2021-12-17T21:02:48+00:00 17.12.2021 22:02
Wenn man selbst genauso auf dem Sofa lümmelt wie Sakura zu Beginn der Geschichte muss man einfach weiter lesen 😂 der Anfang der Geschichte macht schon Lust auf mehr ☺️
LG
Antwort von:  writer
18.12.2021 11:38
Oh toll! Ein neuer Leser! Ich hoffe der Rest gefällt dir auch noch! Danke für deinen Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut!!
Von:  Cosmoschoco1209
2019-03-03T22:55:57+00:00 03.03.2019 23:55
Ein sehr schönes Kapitel und ich hoffe ich geht bald weiter! ^.^
Antwort von:  writer
04.03.2019 00:29
Danke!


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