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Break to Breathe

von

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Mind is the forte, even if attitude is the pitfall

Eine angenehme Stille hatte sich über die beiden Ninjas gelegt, jeder von ihnen konzentrierte sich auf einen Stapel Missionsberichte. Eine Tasse Kabusecha Tee stand dampfend vor Neji auf dem Tisch und das starke Aroma von Kaffee schwebte von Shikamarus Seite herüber; doch ein lautes Gähnen des Schattenninjas ließ erahnen, dass das Koffein nicht den erwünschten Effekt erzielte. 

 

Neji spähte zu dem Nara hinüber. 

 

Shikamarus Kinn ruhte auf seinem Handballen und seine dunklen halb geschlossenen Augen studierten den Report, der vor ihm lag. Er sah aus, als wäre er nur zwei Lidschläge davon entfernt einzuschlafen, doch im Grunde konnte man das bei ihm nie so genau feststellen. 

 

In jedem Fall kann er eine Pause bestimmt gut gebrauchen. 

 

Sie hatten bereits die letzten drei Stunden damit zugebracht, sich durch die Blätterstapel zu arbeiten. 

 

Die vollständige Neubewertung des Defensivsystems des Dorfes war eine mehr als anstrengende und zermürbende Aufgabe. Nach Akatsukis Angriff auf Sunagakure war es jedoch unumgänglich, Vorkehrungen zu treffen, um Konoha vor einer ähnlichen Infiltrationsattacke schützen zu können. 

 

Neji runzelte leicht die Stirn. 

 

Die Akatsuki hatten Orochimaru sehr rasch an Priorität übertroffen.

 

Ich muss meine Stärke zurück erlangen…schnell…

 

Neji strich sich mit den Fingerspitzen über die Brust und rieb auf subtile Weise über das dumpfe ziehende Gefühl unter seiner Haut. Der Schmerz hatte nachgelassen, doch es würde eine Weile dauern, bis sich seine Chakrareserven wieder regeneriert hatten. Die Frustration darüber überwog jedes Unbehagen. 

 

Konzentrier dich auf das, was du gerade tust.

 

Er schüttelte den Kopf gegen seine eigene Ablenkung und verbrachte die nächsten Minuten damit, den ordentlichen, fein geschriebenen Text auf einem zweiseitigen Report zu studieren. Die Informationen darin waren präzise und wichtig, nicht so wie das Geschwafel einiger anderer Berichte. 

 

Verteidigung ist von zentraler Bedeutung aber genauso wichtig ist es, die Schwächen unserer Gegner herauszufinden, statt alle Aufmerksamkeit darauf zu richten, unsere eigenen zu verbergen…

 

Neji notierte einige Bemerkungen auf dem Blatt, während die Finger seiner freien Hand zu der Teetasse wanderten. Ohne seine Augen von dem Bericht abzuwenden, hob er sie an die Lippen und nahm einen kleinen Schluck von dem lauwarmen Getränk, als ihm auffiel, dass es plötzlich viel zu still war. Rasch warf er einen Blick über den Tisch. 

 

Shikamarus Lider waren geschlossen. 

 

Neji setzte seinen Becher ab und hob eine Braue. „Shikamaru?“

 

Der Schattenninja antwortete nicht. Für einen Moment starrte der Hyūga ihn verständnislos an, als erwartete er, die Augen des anderen Ninja würden sich mit einem trägen halbherzig vernichtenden Ausdruck öffnen. 

 

„Nara.“, versuchte er es erneut.

 

Nichts.

 

Neji drehte eine Seite seines Berichtes und ließ das Papier dabei etwas lauter als nötig rascheln, um den Chūnin dazu zu bringen, sich zu rühren. Es war in etwa so erfolgreich wie seine Stimme. Neji nutzte einen Augenblick, um abzuwägen, was er tun sollte; seine blassen Augen wanderten zwischen dem Papierkram und Shikamaru hin und her. 

 

Es hat keinen Sinn, ihn zu wecken, wenn er dermaßen müde ist…er wird nur Fehler machen und den ganzen Aufwand ruinieren, den er bereits reingesteckt hat…

 

Daher blieb ihm nur eine machbare Option, die zusätzlich dazu beitragen würde, das Gefühl zu lindern, in der Schuld des Schattenninjas zu stehen. Also legte Neji seinen Stift geräuschlos beiseite, beugte sich über den Tisch und griff nach den Berichten, die neben Shikamarus Ellbogen lagen. Er würde sie schon schnell genug abarbeiten können; sein Körper mochte zwar erschöpft sein, doch sein Verstand war wach und aufmerksam.

 

Neji begann, den Stapel zu sich hinüber zu ziehen, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Sein Blick fiel auf ein weißes Heft, das zwischen den rotmarkierten Papieren steckte. Da er dachte, es sei einfach nur dort hineingerutscht, machte er sich daran, das Heft aus dem Stapel zu entfernen. Er griff nach dem schmalen Buchrücken und schaffte es, es leise hervorzuziehen; seitenverkehrt lag es auf dem Tisch.

 

Er neigte den Kopf und konnte leicht den invertierten Text lesen. 

 

‚AUFZEICHNUNGEN VERGANGENER KÄMPFE: Vertrauliche Informationen, VOL.1‘

 

Nejis Brauen hoben sich; er legte die Finger auf den Einband und drehte das Buch herum. Doch er bekam keine Gelegenheit, es aufzuschlagen, denn eine Bewegung aus den Augenwinkeln zog abrupt seine Aufmerksamkeit auf sich. 

 

„Hinterhältig.“, murmelte der Nara das vertraute Wort amüsiert, doch sein Gesichtsausdruck war angespannt; seine Miene stand in krassem Kontrast zu der Leichtigkeit in seiner Stimme. 

 

„Du hast geschlafen.“, sagte Neji und mochte es überhaupt nicht, wie defensiv er sich dabei anhörte. Es war dumm, aber er fühlte sich seltsam beschämt, weil er ertappt worden war. 

 

Lächerlich.

 

Shikamaru blinzelte träge und neigte den Kopf, um seine Schläfe auf einer Faust abzulegen. Seine dunklen Iriden glitten über das schmale Heft, das Neji noch nicht geöffnet hatte. Der Hyūga erhielt auch niemals die Chance dazu, denn der Schattenninja streckte seine freie Hand aus und griff nach dem gestohlenen schmalen Buch wie nach einem geschlagenen Shogi Spielstein. 

 

Neji lehnte sich ein wenig zurück und glättete seine Züge in seine übliche ruhige Maske. 

 

„Vergangene Kämpfe?“, platzte es dennoch aus ihm heraus, auch wenn er es schaffte, seinen Tonfall trotz seines Argwohns neutral zu halten. „Was hast du damit zu tun?“

 

Shikamaru gähnte nur abweisend und zuckte die Achseln. Neji beobachtete, wie der Nara das Heft aus der Reichweite des Jōnin zog, bevor er die kalten Überreste seines Kaffees mit einem Schaudern hinunter schluckte. 

 

Aus welchem Grund hat er ein Buch über Verschlusssachen?

 

Geduldig hielt Neji seine Augen auf den anderen Ninja gerichtet; es war eine stille Art, zu verdeutlichen, dass er nicht vorhatte, das Thema einfach so fallen zu lassen. Er wartete darauf, dass Shikamaru noch einmal seinem Blick begegnete – was allerdings nicht passierte. Stattdessen richtete der Nara seine Aufmerksamkeit auf die Reporte, die sich halb über den Tisch bewegt hatten. 

 

„Du stiehlst also schon meine Berichte? Bist ja ziemlich übereifrig, Hyūga…“

 

Überhaupt nicht amüsiert bot Neji nur einen flachen Blick an. „Gemessen an der Geschwindigkeit, in der du arbeitest – oder schläfst – bin ich überrascht, dass du überhaupt irgendetwas bis zu einer Deadline fertigbringst. Sind denn Kampftaktiken Teil des Defensivsystems?“

 

„Wie viele haben wir denn noch übrig?“ Shikamaru gähnte erneut und holte sich den Stapel Papier zurück, den Neji über den Tisch gezogen hatte. 

 

Shikamarus deutliches Meiden des Themas bestätigte nur das unbehagliche Gefühl, das dieses Buch in Neji ausgelöst hatte, doch er entschied sich, die Fragerei einzustellen – fürs Erste.

 

„Bin gerade mit meinen fertig geworden.“, sagte Neji. 

 

„Gut. Dann schlage ich eine Pause vor.“

 

Neji schnaubte spottend. „Du hattest gerade eine.“

 

„Jo und du hast sie unterbrochen.“ Shikamaru rollte mit den Schultern und verzog das Gesicht, als ein paar Gelenke knackten. „Ugh…wie spät ist es?“

 

Der Hyūga spähte zum Fenster hinüber. „So gegen fünf, schätze ich.“

 

Er hörte Shikamaru stöhnen und richtete den Blick zurück auf den Nara, um zu beobachten, wie der Schattenninja seinen Kopf in einer Armbeuge vergrub. 

 

„Drei Stunden…was für ein Drama…“, meckerte er gedämpft.

 

„Pass auf.“ Neji wollte erneut nach den Berichten greifen. „Du bist ganz offensichtlich nicht in der Lage, dich hierauf zu konzentrieren, also lass mich das einfach machen.“

 

Shikamaru schnaubte in seine Armbeuge. „Viel zu übereifrig…“

 

„Ich würde nicht sagen, dass das Wort zutrifft. Aber es ist in jedem Fall notwendig, wenn du das rechtzeitig erledigt haben willst.“

 

Sie will, dass das rechtzeitig erledigt ist…ich will das generell nicht machen…“

 

Verwirrung schlich sich in Nejis stoische Miene. „Wie willst du dich denn weiterentwickeln, wenn du dich nie anstrengst?“

 

Shikamaru stöhnte noch einmal und hob den Kopf von seinem Ellbogen, nur um sein Kinn auf seiner Handfläche abzustützen; er gähnte laut hinter seinen Fingern. 

 

„Ich habe nie gesagt, dass ich mich weiterentwickeln will…die Leute hören nur einfach nicht auf, das von mir zu erwarten.“

 

Neji legte den Kopf schief. „Sie erwarten das von dir?“

 

„Jo.“ Shikamarus schwere Lider hoben sich. „Anders als du und Naruto, habe ich kein wahnsinniges ‚Nach den Sternen greifen‘-Nindo. Ich habe nur Menschen, die ihre gesellschaftlichen Vorstellungen und Maßstäbe auf mich übertragen.“

 

Neji studierte aufmerksam die abgespannte Miene des Schattenninja und versuchte einen winzigen Funken Strebsamkeit darin zu finden. Doch Shikamarus Gähnen unterbrach jäh seine Suche und ungläubig über die Manier des Nara schüttelte er den Kopf. 

 

„Ich verstehe dich nicht. Du hast so viele Qualitäten.“ Der Hyūga runzelte die Stirn. „Du könntest es so leicht und schnell zum Jōnin schaffen und höher klassifizierte Missionen führen. Das sind Dinge, die es wert sind, nach ihnen zu streben.“

 

„Vielleicht sind sie das, aber das heißt nicht, dass ich sie will.“ Shikamaru zuckte mit den Achseln und egal wie sehr er es versuchte, Neji konnte in den Worten nichts anderes lesen außer ihre Unverblümtheit.

 

Warum sollte er diese Dinge nicht wollen?

 

In verwirrtem Schweigen grübelte Neji über Shikamarus Aussage nach. Er verstand nicht, warum man diese Ziele nicht erreichen wollte. So lange Zeit war er von dem Fokus auf seinen eigenen Fortschritt angetrieben worden; nie wäre es ihm dabei in den Sinn gekommen, dass jemand so brillantes wie Shikamaru nicht dasselbe erreichen oder anstreben wollte, wenn auch etwas gemächlicher. 

 

Statt sich einfach nur…niederzulassen…

 

Er konnte ja verstehen, dass Shikamaru keinerlei Sinn für Rivalitäten oder Wettbewerbe hatte, die ihn antrieben. Aber sicher musste es doch auch bei ihm irgendeine Art Ansporn für eine Entwicklung geben? Um sein Potential zu erreichen und es sogar zu übertreffen. War das nicht der ganze Sinn hinter allem? Besonders, wenn man so intellektuell talentiert war – es war doch einfach nur natürlich, den Zenit dieses Potentials und ein Ziel erreichen zu wollen. Nämlich all das zu sein, was man sein konnte; oder sogar mehr als das.

 

Er will das nicht…wie kann er das nicht wollen?

 

„Also, was willst du dann?“, fragte Neji und klang dabei beinahe schon frustriert.

 

Shikamaru sah leicht amüsiert aus, was den Hyūga nur noch mehr verwirrte. Doch dann ließ der Nara den Blick schweifen und Neji konnte an der Veränderung in diesen dunklen Augen erkennen, dass sich der Schattenninja gerade die Zukunft vorstellte. Und gleich darauf, zu Nejis vollkommener Fassungslosigkeit, glitt der Blick des Nara auf eine Weise nach unten und leicht nach rechts, die deutlich auf eine Introspektion hinwies; der Jōnin war sich sicher, dass Shikamaru sie niemals zuvor offen gezeigt hatte.

 

Es überraschte ihn nicht, als der Nara die Augen schloss. 

 

„Schlafen.“, scherzte Shikamaru schwach und leise; ein Seufzen glitt durch seine Finger. 

 

Neji nutzte die Gelegenheit, um ein wenig in seiner Wachsamkeit nachzulassen und versuchte, aus dem anderen Ninja schlau zu werden. Jedoch schien seine Miene daraufhin deutlich weniger kontrolliert zu sein, als er dachte, denn als sich Shikamarus Lider öffneten, sah ihn der Schattenninja mit einem Hauch von Verärgerung an. 

 

„Was soll dieser Blick?“

 

Der Hyūga blinzelte und errichtete rasch wieder seine Verteidigung aus Teilnahmslosigkeit. „Nichts. Ich verstehe nur nicht, warum du deine Intelligenz nicht nutzen willst, um etwas von Wert zu erreichen.“

 

Shikamaru hob eine Braue. „Ich habe bereits einiges von Wert und seltsamerweise habe ich weder meine ‚Intelligenz‘ noch eine ‚Strategie‘ genutzt, um diese Dinge zu erreichen.“

 

„Zum Beispiel?“

 

Den Blick, den Shikamaru ihm zuwarf, hatte Neji nicht erwartet. Es war eine Mischung aus ehrlicher Überraschung und Verwirrung. Sofort bereute der Jōnin, überhaupt gefragt zu haben. 

 

„Ernsthaft?“, fragte Shikamaru.

 

Ne, Nara, ich versuche witzig zu sein…Idiot…

 

Neji räusperte sich und hoffte inständig, dass er nicht so verlegen aussah, wie er sich fühlte. Doch bedauerlicherweise ersparte es Shikamaru ihm nicht, die Situation noch unbehaglicher zu machen. 

 

„Soll ja nicht abgedroschen oder kitschig klingen, aber da wären als Erstes meine Familie und Freunde.“ Shikamaru brummte und trommelte leicht mit den Fingern gegen seine Lippen. „Weißt du, es geht mir nicht um persönliche Ambitionen. So etwas interessiert mich nicht.“

 

Stirnrunzelnd starrte Neji auf die Tischplatte. Aus irgendeinem Grund rüttelten diese Worte heftig an den Stäben des phantomhaften Käfigs, in dem er sich schon immer gefangen fühlte…obwohl er es so weit geschafft hatte, obwohl er alles darauf verwandt hatte, bis an die Grenzen dieses Käfigs zu gehen und sie zu überwinden, ebenso wie das Gefühl dieses unausweichlichen Schicksals. Ja, er hatte es so weit geschafft, doch plötzlich, wie aus dem Nichts, brach das Gefühl über ihn herein, er hätte etwas dabei zurückgelassen. 

 

Aber ich habe meinen eigenen Weg eingeschlagen…das ist es…was ich immer wollte…

 

Spannung begann sich durch seine Brust zu ziehen, es war ein furchtbarer und dumpfer Schmerz. 

 

Neji versteifte sich etwas und lehnte sich leicht von dem Tisch weg; er war sich nicht bewusst, dass Shikamaru’s Augen seinen Bewegungen folgten. Mit aller Mühe versuchte er, dem Ziehen in seiner Brust keine Aufmerksamkeit zu schenken und konzentrierte sich wieder auf den Nara, als dieser erneut zu sprechen begann. 

 

„Aber das bin nur ich.“, sagte Shikamaru achselzuckend. „Wie ich schon sagte, Leute und ihre Vorstellungen…Scheiße, ich habe sogar absichtlich meinen Chūnin Wettkampf verloren und man hat mich dennoch irgendwie als qualifiziert angesehen.“

 

„Du warst in der Lage, zweihundert Züge vorauszusehen, Shikamaru.“ Neji schluckte und versuchte angestrengt, ruhig zu atmen, um diese Unterhaltung fortführen zu können. „Dein Verstand ist deine Stärke, auch wenn deine Attitüde dein Fallstrick ist.“

 

„Danke Asuma“, grummelte Shikamaru und rollte mit den Augen. „Ugh…ich habe gerade wirklich keine Energie, um darüber zu diskutieren.“

 

Neji war beinahe dankbar dafür. 

 

„Ich erspare dir den Ärger. Jetzt gib mir die Berichte und ich erledige den Rest.“ Er streckte seine Hand danach aus, bevor Shikamaru dagegen protestieren konnte; nicht dass er wirklich erwartet hätte, der Chūnin würde das tun. 

 

Das Einzige, das Shikamaru ganz offensichtlich nicht hergeben wollte, war das schmale weiße Buch, das sich der Schattenninja rasch unter den Arm klemmte, bevor er auf die Füße kam. 

 

„Schön, ist mir recht. Ich werde dann mal ein Nickerchen machen…“

 

Kopfschüttelnd griff sich der Hyūga den ersten Bericht von Shikamarus Stapel. „Na klar.“

 

„Weck mich dann in einer Stunde oder so, ja?“

 

„Tz. Und wie stellst du dir vor, soll ich das anstellen?“, richtete Neji seine Worte an den Rücken des Nara, der sich bereits der Tür zugewandt hatte. „Mit einem Signalhorn?“

 

„Was auch immer funktioniert.“ Shikamaru schlenderte dem Ausgang entgegen, seine Worte rollten noch über eine Schulter und verflüchtigten sich am Ende zu einem Gähnen. „Weck mich nur nicht vorher. Ich werde mich nicht bewegen.“

 

Das glaube ich sofort.

 

Neji spürte, wie sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln hoben, wischte den Ausdruck aber rasch aus seinem Gesicht, indem er einen Schluck seines kalten Tees nahm. Erst als Shikamaru aus seinem Sichtfeld verschwunden war, setzte er die Tasse ab und berührte mit den Fingern seine Brust; er schloss die Augen gegen den stechenden Schmerz. 

 

Ich werde das unter Kontrolle halten.

 

Neji entließ den angespannten Atem, der in seiner Kehle gefangen war, blinzelte ein paar Mal und griff nach seinem Stift. Mit aller Macht ignorierte er die Tatsache, dass seine Finger zitterten. 

 
 

xXx
 

 
 

Eine Stunde später legte Neji den Stift beiseite.

 

Er hatte das Gefühl, zumindest ein bisschen seine Schuld beglichen zu haben. Die Gegenleistung, um in der Nara Residenz bleiben zu dürfen lag in einem ordentlichen, bearbeiteten Stapel auf dem Tisch. Der Papierkram war erledigt, die Anmerkungen waren gemacht und das Grundgerüst für eine Verteidigungsstrategie stand. Alles was jetzt noch zu tun war, war Shikamaru dazu zu bringen, die Details auszuarbeiten, die Struktur abzusegnen und den Plan abzuliefern. 

 

Was bedeutete, dass es an der Zeit war, den Nara zu wecken.

 

Kami…warum hat er sich nicht einfach einen Wecker gestellt?

 

Neji erhob sich und streckte seufzend den Nacken, während er zu Shikamarus Zimmer lief. Vor der Tür hielt er inne und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen den Rahmen. 

 

„Steh auf, Nara.“

 

Die Stille hätte ihn nicht überraschen dürfen. Neji rollte die Finger ein, hob die Hand und hieb die Seite seiner Faust mit einem lauten Knallen gegen Tür, das den Rahmen erschütterte. 

 

Nichts.

 

Er wiederholte die Bewegung, nur um mit derselben Stille belohnt zu werden. Für einen flüchtigen Moment fragte sich Neji, ob der Schattenninja das mit Absicht tat. 

 

„Shikamaru, steh auf!“

 

Er wollte wirklich nicht in dieses Zimmer gehen müssen. 

 

Das wird sicher nicht passieren.

 

Die Versuchung, sein Byakugan zu aktivieren und mit Blicken Dolche durch die Wand zu bohren, war verlockend. Er konnte es sich lebhaft vorstellen, wie Shikamaru auf der anderen Seite grinste. Wenn er denn überhaupt wach war. 

 

„Steh auf, Nara!“

 

Erneut drosch Nejis Faust gegen die Tür. 

 

Ich werde sie ihm ins Gesicht hämmern, wenn er nicht bald antwortet…

 

‚Bald‘ wurde zu fünf Minuten und seine Geduld, von der er gerne dachte, er hätte sie im Überfluss, wurde weniger und weniger. Mit der festen Absicht, seine mentale Drohung wahr werden zu lassen packte Neji den Knauf und drehte ihn scharf, bevor er heftig die Tür aufstieß; genau in dem Moment, als Shikamaru sie auf der anderen Seite aufzog.

 

Fuck.

 

Unfähig, seine schwungvolle Bewegung zu stoppen und durch den Zug von der anderen Seite stolperte er vorwärts und direkt auf den anderen Ninja zu. Shikamaru, der sich immer noch im Halbschlaf befand, unternahm einen verspäteten Versuch auszuweichen; dummerweise schwankte Neji in genau dieselbe Richtung.

 

Sie krachten aufeinander, fluchten, verknoteten sich ineinander und gingen gemeinsam auf sehr ungraziöse Weise zu Boden. 

 

Der Schock des Aufpralls zog eine kurze, peinliche Stille nach sich…während Nejis Verstand nur den einzigen schrecklichen ‚Das-ist-gerade-nicht-wirklich-passiert‘ Gedanken verarbeiten konnte, bis er ein Stöhnen an seinem Ohr hörte.

 

„Ugh…verfickte Scheiße, Neji!“ Shikamaru hustete und wand sich schmerzerfüllt. „Warum hast du es nur immer auf meine Rippen abgesehen?“

 

„Wovon zur Hölle redest du?“, fauchte Neji, presste seine Hände neben Shikamarus Kopf gegen den Boden und versuchte, sich von dem anderen Ninja wegzustemmen, doch ein scharfer Ruck an seinem Haar ließ ihn gequält das Gesicht verziehen. „Geh runter!“, knurrte der Hyūga.

 

Shikamaru warf ihm einen vernichtenden Blick zu und rieb sich über die Stirn, wo Nejis Hitai-ate ihn hart getroffen hatte. „Du bist über mir, du Genie!“

 

Fest biss Neji die Zähne zusammen und zischte die Worte zwischen ihnen hindurch. „Du liegst auf meinen Haaren…Idiot…“

 

Shikamaru legte den Kopf ein wenig in den Nacken und sein Kiefer klappte nach unten. „Ich bin ein Idiot? Solltest nicht eigentlich du durch Wände sehen können?“

 

Finster starrte der Hyūga ihn an, doch all das Gift in seinem ‚Ich-bring-dich-um‘ Blick hatte absolut keinen Effekt auf den ausgestreckten Chūnin unter ihm. Shikamaru rieb sich einfach nur weiterhin die Stirn und Neji konnte nicht anders, als eine Art poetische Gerechtigkeit in der versehentlichen Kopfnuss zu erkennen, wenn man bedachte, dass Shikamaru ihm das Stirnband gestohlen hatte. 

 

„Ich glaube, du hast mir eine Gehirnerschütterung verpasst…“, grummelte Shikamaru und tastete über die Haut, als erwartete er, das Konohasymbol dort eingestanzt vorzufinden.

 

„Gut.“, knurrte Neji und sein Atem vermischte sich mit dem des Nara, während er nach unten stierte. „Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie zur Hölle du es mit dieser Unfähigkeit aufzuwachen geschafft hast, so lange auf Missionen durchzuhalten.“

 

Shikamaru schnaubte. „Ich dachte nicht, dass ich mir Sorgen machen muss, in meinem eigenen Zuhause angegriffen zu werden…“

 

Einem wilden Tier gleich ging Neji in die Defensive, als er spürte, wie sein Stolz in eine Ecke getrieben wurde. 

 

Du bist derjenige, der immerzu kindische Fallen aufstellt.“, fauchte er zurück. „Ich bin mir fast sicher, dass du das hier geplant hast.“

 

„Ja klar, denn unsanft auf meinen Hintern befördert zu werden, eine Gehirnerschütterung zu bekommen und dich mehr oder weniger rittlings auf mir zu haben entspricht total meiner Vorstellung einer intelligenten Strategie…“

 

Neji öffnete den Mund zu einer altklugen Erwiderung, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen. 

 

Mehr oder weniger rittlings?

 

Als er den Blick senkte, musste er mit einem beschämenden Aufflackern von Hitze feststellen, wie nah sie sich waren. Gerade noch rechtzeitig hatte er sich auf einem Knie abfangen können, doch sein anderes Bein war bei dem Versuch gescheitert, sich aus der Verknotung mit Shikamarus Schenkel zu befreien, was zu einem geneigten aber flachen Aufeinanderpressen ihrer Hüften und Bäuche geführt hatte. Er konnte jede Bewegung des angespannten Abdomens gegen sein eigenes spüren und aus irgendeinem Grund sorgte es dafür, dass ihm der Atem stockte. 

 

Es sollte sich nicht so intim anfühlen; nicht im Mindesten.

 

Es hätte sich nicht ansatzweise anders anfühlen dürfen, als würde er jemanden während eines Kampfes am Boden halten.  

 

Doch dann versuchte sich Shikamaru zu bewegen – und die Reibung ihrer Hüften sandte einen schauerartigen Hitzestoß in Nejis Leistengegend. Es fühlte sich an wie ein elektrischer Impuls, der seine Wirbelsäule hinunter jagte; scharf zog er die Luft ein. 

 

Das leise Geräusch sorgte augenblicklich dafür, dass Shikamaru unter ihm erstarrte.

 

Ihre Blicke trafen sich und Neji nahm die geringste Ausdehnung von Shikamarus Pupillen wahr, bevor sie beide voreinander zurückzuckten, als hätten sie sich verbrannt. 

 

Verwirrung traf Neji mit der doppelten Wucht der Röte, die sich auf seine Wangenknochen schlich. Abrupt kam er auf die Füße, wirbelte herum und verließ das Zimmer, während eine Kühle im Kielwasser der Hitze über seine Haut tanzte, die noch wenige Sekunden zuvor in ihm explodiert war. 

 

Was zur Hölle stimmt nicht mit mir…?

 
 

oOo
 

 
 

Das rege Treiben des frühen Abends war eine mehr als willkommene Ablenkung.

 

Kinder kämpften mit Bambusstecken gegeneinander und schwangen ihre harmlosen Waffen wie provisorische Katanas, während sie neugierig zwischen den losen Menschenansammlungen hin und her flitzten.

 

Anmutig wich Neji zur Seite, um einen Zusammenstoß mit einer Gruppe duellierender Jungen zu verhindern. Zu seiner Verärgerung wies Shikamaru eine beachtenswerte Geschwindigkeit auf, um den gleichen Aufprall zu vermeiden. 

 

Warum konnte er vorhin nicht auch so schnell reagieren?

 

Heftig schüttelte er den Kopf, um den Gedanken beiseite zu schieben. 

 

Er hatte bereits mehr als genug Zeit mit dem Versuch verbracht, nicht an das zu denken, was passiert war. Allerdings war es eine dieser Angelegenheiten, die nur noch offensichtlicher wurden, je mehr er sie mied. Sie hatte sich in den hintersten Winkeln seines Verstandes festgesetzt und wartete nur auf eine Gelegenheit, zuzuschlagen.

 

„Nervige Plagen.“, murmelte Shikamaru und wich einem heranrennenden Kind aus. 

 

Neji brummte nur als Antwort. Für den Großteil der Zeit hatte er es tunlichst vermieden, den Nara anzusehen oder anzusprechen. Und er beneidete die Fähigkeit des Schattenninja, die Dinge einfach so mit dieser unglaublichen Lässigkeit unter den Teppich zu kehren.

 

Shikamaru war einfach weiter geschlendert, als wäre rein gar nichts passiert; was eigentlich eine gute Sache hätte sein sollen, doch aus irgendeinem Grund sorgte das nur dafür, dass Neji sich noch unkontrollierter vorkam als ohnehin schon. Er war so verwirrt, dass es keine gute Mischung abgab, wenn er dem Ganzen auch noch Verärgerung hinzufügte. 

 

„Vorsicht.“, raunte Shikamaru plötzlich.

 

Was?

 

„Neji, mein jugendlicher Rivale!“

 

Oh Gott, nein…

 

Trotz der Warnung beging Neji den fatalen Fehler, an Ort und Stelle zu erstarren. Sein Verstand war viel zu abgelenkt, um zu realisieren, aus welcher Richtung Lees Stimme gekommen war. Er zuckte schmerzerfüllt zusammen, als der kameradschaftlicher Klaps seines Teamkameraden direkt auf seiner heilenden Wunde aufschlug. 

 

„He, immer mit der Ruhe!“ Mit gerunzelter Stirn starrte Shikamaru Lee für einen kurzen Moment finster und warnend an.

 

Neji ignorierte den besorgten Blick, den der Nara ihm zuwarf und drehte sich stattdessen mit einem vollkommen gefassten Ausdruck zu dem grüngekleideten Ninja um. 

 

„Du musst damit aufhören Lee. Vor allem in der Öffentlichkeit.“

 

„Vergib mir, Neji-kun!“ Lee grinste breit und seine Zähne blitzten für einen Moment verstörend grell auf. „Aber du wirst gerade deinem Potential nicht gerecht, mein Freund.“

 

Die einzige Erwiderung darauf war ein strenger Blick des Hyūga.

 

Er hat nicht unrecht…ich hätte seinen Schlag bemerken müssen lange bevor er getroffen hat.

 

Lee schien gegen Nejis finstere Miene völlig immun zu sein und lächelte salutierend. „Ich habe eine Nachricht von Gai-sensei.“

 

Neji versuchte, das Unbehagen zu verbergen, das sich in seine Augen schlich. „Was gibt es denn?“

 

„Er wollte mit dir über eine Mission zu einem Shinobi Kloster sprechen. Ich glaube es ist als ‚Feuertempel‘ bekannt. Hokage-sama hat ein Team angefordert, um die Gegend zu überprüfen.“

 

Eine Mission bedeutete Ablenkung. Eine nützliche, produktive Ablenkung.

 

„Ich bin gerade auf dem Weg zur Hokage Residenz. Wenn ich dort alles erledigt habe, werde ich mit Gai-senpai sprechen.“

 

Lee salutierte erneut mit einem „Roger“, bevor er sich an Shikamaru wandte. „Und was ist mit dir, Shikamaru-kun; Lust, uns zu begleiten?“

 

Neji beobachtete, wie der Schattenninja seinem Blick diesen vertrauten belästigten Ausdruck verlieh, bevor er den Kopf in Richtung des Papierstapels neigte, den er sich unter einen Arm geklemmt hatte. Lee verstand den Wink mit einem Lächeln und nickte, bevor er Neji erneut auf den Rücken klopfen wollte. Doch diesmal wehrte der Hyūga die Berührung mit der Handkante ab. 

 

„Lass es gut sein.“, sagte er stirnrunzelnd. 

 

Zu seiner Überraschung lachte Lee nur und reckte einen Daumen in die Höhe. „Das ist doch schon viel besser, Neji-kun! Du hast die Reflexe einer Katze!“

 

„Einer Katze, huh?“ Eine von Shikamarus Brauen wanderte nach oben. 

 

Energisch zog Neji seine Gedanken von dem vorherigen peinlichen Zwischenfall fort und räusperte sich. „Wo finde ich Gai-senpai?“

 

„Auf dem Trainingsgelände!“, verkündete Lee der gesamten Straße. „Er fordert Kakashi-sensei zu einem herausragenden Wettbewerb auf!“

 

Ich will es nicht wissen…

 

Doch dankbarerweise blieb es ihm erspart, die Details dieses ‚herausragenden Wettbewerbs‘ zu hören, der wohl in Kürze beginnen musste, gemessen an der Geschwindigkeit mit der Lee verschwand, gleich nachdem er die Herausforderung erwähnt hatte. Neji beobachtete, wie der grüngekleidete Ninja wie ein Laubfrosch über die Dächer Konohas hüpfte und drehte sich erst um, als er Shikamaru schnauben hörte. 

 

„Herausragender Wettbewerb? Mann, das seid ihr beide in ein paar Jahren.“, sagte der Nara. 

 

„Mit so einer Idiotie kann ich nicht mithalten.“ Kopfschüttelnd folgte der Hyūga Shikamaru zur Hokage Residenz. „Der Feuertempel? Hat Hokage-sama diese Mission erwähnt, als du heute mit ihr gesprochen hast?“

 

„Nein.“

 

„Also hat der Auftrag gar nichts mit dem vertraulichen Buch zu tun, das du hast?“

 

Aufmerksam beobachtete er Shikamaru aus dem Augenwinkel. Der Schattenninja blinzelte langsam und schürzte die Lippen.

 

„Willst du alle meine Hausaufgaben machen, Hyūga?“
 

„Du bist nicht witzig, Shikamaru.“

 

„Tz. Entspann dich.“

 

Neji konnte eines seiner Augen zucken fühlen. Sollte er diese Worte auch nur noch einmal, wäre das Einzige, das er entspannen würde, seine Mäßigung. Shikamaru erhöhte ein wenig das Tempo und zwang ihn, stirnrunzelnd Schritt zu halten. Als sie sich dem Anwesen näherten, trafen sie auf halbem Weg auf das Schwein der Hokage. 

 

„Im Ernst…wieso…“, grummelte Shikamaru. 

 

Neji sah zu, wie sich Tonton mit einem Grunzen revanchierte. Er verstand nicht so ganz, warum der andere Ninja so ein Problem mit dem Haustier der Hokage hatte. Immerhin hatte sie sich schon hin und wieder als äußerst nützlich erwiesen; zumindest wenn es um das Überbringen von Nachrichten oder Spurenverfolgung ging. Doch ganz offensichtlich teilte Shikamaru seine Meinung in dieser Sache nicht, denn der Schattenninja sah aus, als würde er all seinen Papierkram direkt auf dem kleinen Tier abladen wollen. 

 

Widerwillig amüsiert schüttelte Neji den Kopf. Kaum hatten sie die Residenz betreten, rannte das Schwein mit einem Quieken davon. Der Hyūga linste zu Shikamaru hinüber. 

 

Der Schattenninja zuckte nur mit den Achseln. „Hey, schau nicht mich an…“

 

Neji hob den Blick, als Shizune um eine Ecke gerannt kam, ihre langen Ärmel flatterten, als sie völlig außer Atem auf sie zu stolperte.

 

„Shikamaru! Sind das die Berichte für Tsunade-sama?“, keuchte sie.

 

„Jo.“ Shikamaru nickte mit dem Kinn in Richtung des obersten Blattes, während er ihr den Stapel reichte. „Ganz oben liegt der Vorschlag für den Plan, ich würde aber trotzdem empfehlen, Temari oder Kankurō zu Rate zu ziehen.“

 

„Ich werde deinen Vorschlag bei der Besprechung nächste Wo- oh, Neji…“ Shizune brach ab, klemmte sich die Berichte unter einen Arm und lächelte den Hyūga an. „Was machst du denn hier?“

 

Neji neigte leicht den Kopf. „Ich bin hier, um mit Tsunade-sama zu sprechen. Weißt du zufällig, ob sie Zeit hat?“

 

Aus irgendeinem ihm unbegreiflichen Grund spähte Shizune zu Shikamaru hinüber, bevor sie antwortete.

 

„Sie war gerade fertig, mit Asuma zu sprechen, also gehe ich davon aus, dass sie Zeit hat, ja.“

 

„Asuma?“, echote Shikamaru und wirkte auf einmal alarmiert, als er den Korridor auf und ab sah. 

 

„Ja.“ Shizune bedeutete Neji, ihr zu folgen. „Wolltest du mit ihm sprechen, Shikamaru?“

 

„Nah, ich gehe lieber ein bisschen spazieren.“ Der Nara wandte sich träge um, trat über Tonton hinweg und machte sich auf den Weg zum Ausgang. „Bis dann.“

 

Neji hob eine Braue und schritt dann neben Shizune her, sein Blick glitt zu den Berichten in ihrem Arm. Doch sein Verstand kehrte zurück zu dem weißen Buch mit den vertraulichen Informationen, das Shikamaru nicht mit seinem Papierkram abgegeben hatte. Er konnte dieses seltsame Gefühl, das er wegen dieses Heftes empfand und das vermutlich unbegründet war, einfach nicht abschütteln.

 

Sie bogen um eine Ecke und stießen beinahe mit Asuma zusammen. 

 

Der Sarutobi hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt und seine dunklen Brauen waren tief über seinen Augen zusammengezogen. Doch der nachdenkliche Ausdruck löste sich zu seiner üblichen entspannten Miene, als er aufblickte. 

 

„Abend.“ Er lächelte, eine unangezündete Zigarette klemmte in einem Mundwinkel. „Habt ihr Shikamaru gesehen?“

 

Neji nickte kurz mit dem Kopf über die Schulter. „Du hast ihn gerade verpasst, Asuma-senpai.“

 

„Klar, du meinst er hat sich aus dem Staub gemacht.“ Asuma kicherte, doch Neji bemerkte, dass der Ausdruck in seinen Augen so gar nicht zu seinem Lächeln passte. „Kein Problem. Danke.“

 

Der Jōnin schob die Hände in die Taschen seiner Hose und schlenderte weiter. Noch einmal wandte Neji stirnrunzelnd den Kopf, während er der sich entfernenden Gestalt mit blassen Augen folgte. 

 

Irgendetwas stimmt nicht…

 

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, öffnete sich die Tür zum Büro der Hokage, bevor Shizune nach der Klinke greifen konnte. 

 

Neji drehte sich um und seine silbrigen Augen trafen auf die bernsteinfarbenen Iriden der Hokage. Tsunade hob das Kinn und trat zurück in ihr Arbeitszimmer. 

 

„Neji. Genau dich wollte ich jetzt sehen.“

 

___________________

 

Es geht weiter und es gab doch tatsächlich - wenn auch unbeabsichtigten - Körperkontakt zwischen Neji und Shikamaru...na was das wohl noch wird ;) 

Ich hoffe sehr, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Vielen vielen Dank, liebe Reviewer für jedes eurer Worte, ihr motiviert mich so sehr! <3 

Anregungen, Fragen, Verbesserungsvorschläge wie immer gerne gesehen und ich freue mich, zu lesen, wie euch das Kapitel gefallen hat! :)

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SasukeUzumaki
2021-03-30T09:41:57+00:00 30.03.2021 11:41
Hey Scatach :-)

Wieder ein tolles Kapitel und ich bin begeistert das du die Kapitel so fix hochlädst :-D da bekomme ich definitiv keinen Entzug ^^°

Die Szene auf dem Boden ist wirklich toll beschrieben aber leider war sie schnell wieder vorbei T.T

Mach weiter so <3

Liebe Grüße

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
30.03.2021 13:03
Huhu SasukeUzumaki :)

Ja, da ich noch Semesterferien habe, versuche ich, den Zweitagesrhythmus aufrecht zu erhalten, wenn es irgendwie geht. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass das während des Semester so weitergehen wird :D

Aww, vielen Dank! :) Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ohne zu viel zu spoilern kann ich dir verraten, dass sich Shikamaru und Neji in den kommenden Kapiteln endlich etwas näher kommen ;)

Vielen Dank wie immer für deinen lieben Kommentar und deine Unterstützung! :)

Ganz liebe Grüße,
Scatach
Von:  Scorbion1984
2021-03-29T17:40:57+00:00 29.03.2021 19:40
Das hätte ich gerne gesehen wie die Zwei auf den Boden gelandet sind und dann die peinlichen Mienen als sie feststellten in welcher Position liegen . Super beschrieben hast Du es .
Nun müssen sie also auf Mission ,Jagd auf Akatsuki ?
Warum ist Asuma so besorgt ,hat er schlechte Nachrichten bekommen oder ist dies der Teil wo er auf Hidan und Kumpel trifft .

Antwort von:  _Scatach_
30.03.2021 11:42
Aww, vielen Dank für das Kompliment! :) Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat! :)
Ohne zu viel zu spoilern: Nein, mit Akatsuki hat ihre Mission nichts zu tun ;)
Da hast du völlig recht, Asuma ist besorgt um Shikamaru, das wird aber noch aufgelöst, um was es da geht ;)

Vielen Dank wieder für deine Worte und deine Unterstützung! :)


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