Zum Inhalt der Seite

[Beta Ver.] CONDENSE

An jenem schicksalhaften Regentag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
EXTREM WICHTIGE INFO:
Ich dulde keine Raubkopie auf anderen Plattformen oder das Aneignen meines geistigen Eigentums!
Zum anderen ist die Geschichte in ihrem jetzigen Zustand noch nicht vollständig, die Kapitel extrem fehlerhaft.
Als ich die Geschichte begonnen habe, war ich selbst noch sehr jung und wusste entsprechend nicht sehr viel. Weder was ich mit dem Plot noch was ich mit den Charakteren tun soll. Vieles von dem, was ich wie in die Geschichte integriert habe, würde ich heutzutage unter keinen Umständen so umsetzen.
Demnach ist es ratsam, auf das Release der Light Novel zu warten.
Informationen zum Kauf der jeweiligen Volumes werden auf der Startseite dieser Geschichte vermerkt.
Dadurch wird hier aber nichts gelöscht, sondern auch weiterhin kostenlos aufrufbar sein.
Die angegebenen Genres haben sich mit der Zeit leicht verändert. Zwar begann es als "Romantik, Drama, Hetero", entwickelte sich mit meiner wachsenden Unzufriedenheit allerdings in eine Richtung, in der "Romantik, Drama, Hetero, Boys Love, Girls Love, Lime, Darkfic, Parodie" es wohl viel eher trifft.
Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vol. 5 - Nach Anbruch der Dämmerung

Taiyo:

Es ist dunkel in der Wohnung, als ich zu Hause ankomme. Meine Eltern scheinen wohl schlafen gegangen zu sein. "Ich bin zu Hause.", murmle ich im Wissen, dass es keiner hört. Ich bin einfach weggerannt, sobald ich ihn hab losgelassen. Ich wusste nicht, was er auf das, was ich gemacht habe, erwidert, also bin ich, aus Angst, im Gedanke an die Versöhnung verletzt zu werden, geflohen. Auch wenn ich ihn gerade nicht ganz gut leiden kann, habe ich es einfach nicht fertiggebracht, auf ewig auf Kriegsfuß mit ihm zu sein. Egal wie sehr ich eine Person verachte, ich kann sie nicht auf Dauer als meinen Feind betrachten. Was, wenn diese Person am Ende meine letzte Hoffnung ist? Ich habe viel zu große Angst davor, abzustürzen, wenn ich von einer Person abhängig bin, die verfeindet mit mir ist, und mir deshalb nicht hilft. Es gibt Menschen, die ich meide, aber keinen von ihnen würde ich heute noch sagen, dass ich sie hasse. Auch wenn ich das wirklich tun würde. Ich bin wirklich armselig. Und trotz meiner Ängste, hat sie Ja gesagt. "Du bist echt Wahnsinn, Hanako.", flüstere ich, als ich auf meinem Tablet auf YouTube herumscrolle. Ich habe lange keine Videos auf meinem Kanal mehr hochgeladen. Na ja, gewissermaßen hat auch keiner wirklich gefragt. Ich bin hauptsächlich ein erfolgloser Letsplayer mit zweitausend Abonennten. Letztes Video: Vor fast drei Jahren. Zu der Zeit, in der Elvis in meine Wohnung gezogen ist. Beziehungsweise, ich in die exakt gleiche, die wir seinetwegen verlassen haben und auch mal, als das Haus von Ungeziefer belagert wurde, einzog. Seitdem wusste ich nicht mehr, wo ich mich zu Hause fühlen soll. Ich habe meine Zeit sowohl dort als auch hier verbracht. Erst waren wir in der kleinen Wohnung, als mein Vater und ich mit meiner Mutter zusammenzogen, wenig später ist Elvis geboren worden. Dann gab es wenig später den Ungeziefer-Vorfall und wir mussten kurz weg, für fast ein Jahr, in die Wohnung, in der ich mich jetzt befinde. Dann kehrten wir zurück. Dort blieben wir auch fürs Erste. Als dann Elvis in der Mittelschule gesprungen ist und im Krankenhaus war, fanden meine Eltern, dass er sich nach der Entlassung lieber in die Nicht-Ungeziefer-Wohnung zurückziehen sollte, weg vom alten Umfeld, um sich zu erinnern. Er selbst verbrachte aber sowieso mehr Zeit im Krankenhaus. Zumindest glaube ich das, ich weiß es nicht, schließlich bin ich wenig später von der Bildfläche verschwunden. Dann habe ich fast ein ganzes Jahr an mir gearbeitet, immer wieder gab es Rückschläge und ich war kurz davor, aufzugeben. Ich habe so oft versucht, meinem Elternhaus zu entfliehen, dass ich um keinen Preis zurückwollte, ich war mehrmals obdachlos und ging nicht zur Uni. Ich hatte keinen Job. Dann traf ich auf Hide, der, wie sich rausstellte, in unsere alte kleine Wohnung, gelebt hat. Er war es, der es mir letztendlich ermöglicht hat, zu der Person zu werden, die das gerade denkt. Ich durfte in meine eigene Wohnung zurückkehren. Wir gingen dann auch zur selben Uni, als ich dann doch einen Job fand, als Kellner, Putzkraft, Kassierer, ich habe wirklich alles getan, um Hide finanziell nicht auf den Sack zu gehen. Das Letzte, was ich wollte, war, dass er mich für einen Schmarotzer hielt, wie Elvis es mir mal in einem Streit klargemacht hat. Daran erinnere ich mich noch. Als eines Tages dann der Anruf meiner Eltern, dass Elvis gerne zurück in die Wohnung ziehen will, bekam ich es mit einem richtigen Dilemma zu tun. Ich wollte ihn nicht wegschicken und ein noch größeres Arschloch sein. Ich wollte aber auch nicht Hide rausschmeißen, nach allem, was er für mich getan hat. Er war neben Yuki, seiner Freundin Schrägstrich Exfreundin, mein einziger richtiger Freund. Als ich Hide, nach einer verlorenen Partie Mario Kart mehr oder weniger erzählen musste, wer genau angerufen hatte, verstand es Hide sofort, und kündigte seinen Mietvertrag. Ich sagte ihm "Du musst das nicht machen, Mann! Deinetwegen habe ich doch schließlich-", doch ehe ich ausreden konnte, meinte er nur: "Wenn der Bruder meines Kumpels, der 'nen Dachschaden hatte, herkommen will, dann soll er auch. Kyo, Junge, was glaubst du, wieso du dich letztendlich so krass angestrengt hast? Am Ende hast du es doch für ihn getan, oder? Deshalb gehe ich. Wir sehen uns noch in der Uni und ursprünglich ist es dich immer noch deine Wohnung gewesen, oder? Jetzt sei ein Mann und sag ihm, dass ein Platz frei ist, dann schmeißen wir eine Party für ihn und lassen uns volllaufen. Was meinst du, klingt doch supi!", er ist am selben Tag verschwunden. Nachdem mir Elvis also mein Sixpack gefingert hat, hatten Hide und Yuki die Knaller bereit und jubelten. Der hat echt mächtig blöd aus der Wäsche geguckt, unbezahlbar, dieser Anblick. Hat gar nicht damit gerechnet, dass man eine Party für ihn schmeißt. Aber wieso erinnere ich mich daran? Ausgerechnet jetzt. In letzter Zeit denke ich oft an früher. Elvis hat sich in den fast drei Jahren, in denen wir nun zusammen wohnen, irgendwie voll verändert. Als er kam, war er irgendwie noch eine Art Kind, ein selbstständiges, wortkages und ziemlich kaltes Kind, aber auf jeden Fall, hatte er irgendwas Zerbrechliches an sich. Jetzt ist er zwar noch immer nicht ganz abgehärtet, dass bin ich aber auch nicht, aber er ist viel... menschlicher. Er hat wirklich viel durchgemacht. Das haben wir wohl beide. Irgendwie ist es schon ganz witzig, wie wir uns dauernd voneinander abgestoßen und trotz allem am Ende doch zueinander gefunden haben. Das Gleiche könnte ich zu ihr sagen. Dieses Mädchen, der ich einen Antrag gemacht habe. Einfach so, drei Tage nach der Beerdigung meiner Tante. Es ist mir irgendwie einfach klargeworden, von der einen auf die andere Sekunde hat es in meinem Kopf einfach "Peng!" gemacht und ich dachte mir so 'Junge, wenn du die jetzt nicht gleich fragst, wirst du vielleicht ewig der Aufhänger von Yukide, das ist der Shipping-Name von Hide und Yuki, sein!'. Sie ist in der Zeit, in der ich so traurig war, in der ich mich gefreut habe ebenso, nie von meiner Seite gewichen. Als meine Tante beerdigt wurde, als ich nur noch ein emotionales Wrack war, mit dem man nichts anfangen konnte, wurde sie nie müde, meine Hand zu halten. Als meine Eltern geheiratet haben, hat sie sich mit mir gefreut. Ich erinnere mich noch, wir sind durch den Friedhof gegangen, einfach so. Wie auch immer, dann gingen wir so und gingen... und gingen... und gingen...
 

"Gibt es einen bestimmten Grund, wieso du spazieren gehen wolltest, Hanako?", fragte ich, nachdem die Stille zwischen uns so unerträglich geworden war. "Nein. Ich wollte nur nicht, dass du in deiner Wohnung vor dich hin vegetierst. Noch nicht einmal in die Wohnung deiner Eltern, sondern in die von dir und Elvis. Meine Güte, schämst du dich denn überhaupt nicht, deinen Eltern so viel von dem gemeinsamen Leid zu verschweigen?", versuchte sie, mich etwas auf die Palme zu bringen, wie sie es manchmal tut, wenn sie merkt, dass ich das eine Gefühl nur durch ein anderes übertönen kann. Sie ärgerte mich mit Absicht, sie lässt die unberührte Unscheinbare raushängen, nur, damit ich etwas fühle. "Wenn du meinst.", sagte ich nur und sah, dass es ziemlich bald zu regnen begann. Aber keiner von uns dachte daran, sich irgendwo unterzustellen oder umzukehren. Da lag etwas in der Luft, dass jeden Rückzug verweigerte. Ich wusste nicht, wieso wir an einen Friedhof kamen, wirklich nicht. Tante Akanes Leiche ruhte in der anderen Stadt. Bei meinen Eltern. Neben ihrem Bruder. Das hätte sie so gewollt. Tante Akane. Ich ertrug es nicht, daran zu denken, dass ich sie niemals wieder würde lachen sehen. Aber auch nicht weinen. Ich wusste nicht, wann meine Tante jemals irgendwas dergleichen getan hatte. Sie war einfach da. Viel auf Reisen und unerreichbar, nur, als ich in Hides Schrägstrich meine Wohnung zog, wurde sie sesshaft. "Es tut mir leid. Dass ich dich einfach gerade so blöd an der Nase rumführe, Taiyo. Sicher willst du gar nicht an einen Friedhof entlang gehen.", sie blieb einfach stehen. "Weißt du, ich... ich weiß nicht, wie es ist, wenn jemand stirbt. Nicht wirklich, ich... ich kann nur nicht verstehen, wieso es so wehtut, wenn ein Mensch seine physische Gestalt verlässt. Ich verstehe es nicht. Als meine Eltern verschwanden und meine Großeltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, da... habe ich nichts gespürt. Ich bin absolut kaltblütig, was den Tod anderer Menschen angeht, Taiyo. Deshalb... tut mir leid. Ich... ich habe nicht auf deinen Gefühlen für sie rumtrampeln wollen!", sie brach in Tränen aus, ohne, dass ich wirklich verstand, wofür sie sich eigentlich entschuldigte. Ich trat vorsichtig näher an sie ran, ich berührte ihre Wange, um ihr die Tränen, die nicht versiegen wollten, wegzuwischen. "Bitte wein doch nicht, ich... Hanako, es ist in Ordnung, du hast nicht gemacht. Ich erwarte nicht, dass du die Gefühle anderer zu hundert Prozent verstehst. Bitte... bitte bring mich nicht auch noch weinen, Mensch, die Beerdigung ist doch... drei Tage her!", dann weinte ich schlussendlich doch wie ein Schlosshund und band Hanako unnachlässig mit meinen zittrigen Armen an mich. Wir standen einfach da, während es stärker zu regnen begann und wir weinten. Niemand verstand, wieso das eigentlich passierte. Es fühlte sich so komisch an. Ich wollte, dass sie zu weinen aufhörte, doch konnte das selbst nicht. Ich hielt sie fester und sie mich, wir konnten überhaupt nicht anders. Als wir dann jedoch langsam keine Kraft mehr für die Tränen hatten, hielten wir einander einfach nur anschweigend fest. Die Wärme, die wir trotz des Regens spürten, war fast schon unwirklich, ich fragte mich, ob sie sie ebenfalls spürte. "Sag mal, Taiyo, findest du wirklich, dass es in Ordnung ist, wenn nicht alle meine Gefühle dieselben sind, wie die der anderen? Wenn ich als Einzige nichts fühle und absolut herzlos bin? Ich hoffe, du weißt, dass ich nicht annähernd so süß und lieb bin, wie ich aussehe.", flüstert sie und der regen verebbt etwas. "Ist es nicht.", lautet meine Antwort. Doch ehe sie das falsch verstehen könnte, füge ich noch hinzu: "Weil ich weiß, dass du nicht herzlos bist. Selbst, wenn du etwas nicht sofort verstehen solltest, was den Tod oder Mitgefühl angeht, selbst wenn, weiß ich, dass du absolut nicht kalt bist. Tief im Innern wirst du die Menschen um dich herum immer gernhaben, egal, wie es von außen hin aussieht, das weiß ich einfach.", "Meinst du das ernst?", geht sie sicher. "So ernst wie die Tatsache, dass Madhouse zu No Game No Life Staffel zwei immer noch nichts gesagt hat.", "Himmel, ist das ernst.", "Und wie.", "So ernst wie meine Gefühle für dich.", "W-wie jetzt?", "Hanako Hanazwa, willst du mich heiraten?", es wurde stiller, ich hörte nichts als den Regen plätschern. Hanakos Atem verschnellerte sich und ich befürchtete das Schlimmste, doch dann hörte ich sie nach Luft holen, als die Spannung stieg. "Ja. Ja. Ja, ich will.", hauchte sie. "Nice.", murmelte ich, um zu überspielen wie übertrieben ich gerade das Bedürfnis verspürte, einfach die ganze Welt zu umarmen und vollends auszurasten. Wir standen eine ganze Weile dort und freuten uns leise. Keiner vermochte, etwas zu sagen oder den intimen Kontakt zum anderen zu beenden. Bis mein Handy schon wieder das Opening von Pretty Cure Stars dudelte und Hide mich anrief. Er wollte wissen, wo ich plötzlich war, nachdem ich mich drei Tage lang in meiner Wohnung habe verbarrikadiert und keine Anrufe habe durchgehen lassen. Heute hatte ich es ausnahmsweise angenommen, wenn irgendwer, in dem Fall er, anrief. Hide wollte feiern gehen, bei ihm zu Hause, ich weiß, wie das war, wenn man als Student mal nicht auf dem neusten Stand ist. Man bemerkt die Partys erst, wenn sie kurz davor sind, zu steigen. Hanako und ich liefen einfach nur etwas peinlich berührt, von dieser rüden Unterbrechung zu Hides Wohnung und sagten nichts mehr. Ich würde Hide nachher alle Einzelheiten erzählen. Und Elvis, wenn der endlich mal aufwachen würde. Eine Woche später, als meine Eltern sich dann frisch vermählt hatten, konnten Hanako und ich es wohl beide kaum erwarten, selbst mal am Altar zu stehen und uns das Jawort zu geben. Dieser Tag würde nun eher kommen, als ich dachte. Und dieser Gedanke, es endlich getan zu haben, der machte mich unendlich stolz, aber auch unendlich traurig, dass meine Tante weder meine Hochzeit noch die von Elvis jemals live miterleben würde. Wer weiß, wie gut die Streamingdienste im Jenseits sind, vielleicht gibt es dort auch gar keinen Empfang.
 

Ich glaube, nach diesem Flashback bin ich endlich eingeschlafen. "Gute Nacht, Tante Akane.", flüstere ich, ehe ich endgültig wegdämmere.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Trivia (kann Spuren von Spoilern enthalten);
Ehemaliger Titel aus Version 1.0 - Nach Anbruch der Dämmerung
Grund:
- Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück