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Feuer und Flamme

Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer
von

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Trink, Brüderlein, trink


 

S

cheinbar endlose Zeit später lichtete sich der Nebel und es wurde merklich kühler.

„Wir sind gleich durch den Nebelwald,“ seufzte Toutousai. „Dann geht es ein Tal hoch in die Berge, zum Metallberg. Ich wäre wirklich dafür, dass wir hier im Wald noch eine Pause machen. Ich bin nicht mehr der Jüngste. Und, wenn ich mich recht erinnere, werden wir bis zum Metallberg keine Deckung mehr haben.“

„Lebt dort auch noch wer?“ erkundigte sich Inu Yasha, der um nichts auf der Welt zugegeben hätte, dass er wirklich höllischen Durst hatte und sich auch gern eine Mütze Schlaf gegönnt hätte. Das letzte Mal hatte er in der Nacht vor der überstürzten Abreise aus dem Dorf geschlafen. Es machte ihm nichts aus lange wach zu bleiben, aber ohne Deckung schlafen wäre auch nicht gut. Oder, noch schlimmer, dem Herrn Halbbruder beweisen, dass man selbst eben nur halb war. Wie der das zuvor schon gesagt hatte – halber Dämon, halbe Kraft. Damit würde der wohl nie aufhören. Naja, warum auch. In dessen Augen stimmte das – allerdings gab es da doch bestimmt die eine oder andere schlechte Erinnerung. Allerdings würde er selbst den Teufel … nun gut, sicher nicht darauf hinweisen, dass er ihm schon mal den Arm gekostet hatte, also kaum so schwach sein sollte. Duelle im Jenseits hatten zwar einen gewissen Reiz, aber wenigstens er hatte seit dem letzten dazu gelernt.

„Ich weiß nicht, wo die Leute abgeblieben sind, die der Kater oder auch ihr oder Miroku hierher geschickt habt. Menschen sterben sicher schnell, schon weil das Wasser vergiftet ist, das es hier gibt. Und Dämonen, nun ja, sie werden sich gegenseitig töten und essen, um länger zu überleben und ihre Energiereserven zu retten, aber mehr weiß ich doch auch nicht. Ich habe jedenfalls auf dem Weg hoch niemanden getroffen und runter auch nur hier im Nebelwald.“ Und bei diesen Begegnungen hatten ihn mehr als einmal nur Vorsicht, Ausweichen oder als letztes Mittel sein Feuerstoß gerettet. Feuermagie war etwas, mit dem die wenigsten Dämonen oder überhaupt Wesen umgehen konnten. Wenn man nicht gerade eine Feuerhexe war, wurde man Schmied. Genauer, zum Schmied berufen, denn das konnte eben nicht jeder werden, da musste er nur an Kajinbou denken. Ein missratener Schüler und sein größter Irrtum. Da hatte es auch wenig geholfen, dass sein eigener Meister ihm versichert hatte, auch zum Lehrer benötige man Erfahrung. Er hatte seither keinen Schüler mehr aufgenommen.

„Keh. Dann übernachten wir am Waldrand, oder, großer Bruder?“

Toutousai dachte, er höre nicht recht, aber diese Erfahrung teilte er mit Sesshoumaru. Der Hundedämon war allerdings zu stolz eine Irritation zuzugeben und blieb nur nach wenigen Schritten stehen.

Also ja, schloss Inu Yasha daraus, der mit gewissem Vergnügen diese Anrede verwendet hatte. Das war korrekt, Sesshoumaru konnte nichts dagegen sagen, aber es würde ihn ärgern, immerhin waren sie ja nur Halbbrüder. Eine kleine Genugtuung für das „halber Dämon, halbe Kraft“ wollte er doch haben, Höllentrip hin oder her. So sah er sich die Bäume im Umfeld an, ehe er geübt auf eine Astgabel sprang und sich hinsetzte. An den Stamm gelehnt konnte er gut schlafen, das wusste er aus Erfahrung.

Toutousai blickte zu ihm auf, schwieg allerdings und setzte sich unten auf den Boden, allerdings ebenso an den Baum gelehnt.

Sesshoumaru blieb stehen. Alter Dämon gleich halber Dämon … Nun gut. Er benötigte beim besten Willen noch keine Regeneration. Und schließlich sollte jemand sehen, ob dieses angeblich unzerstörbare Monster erneut auftauchte. Der See lag zwar hinter ihnen, aber es war aus dieser Richtung gekommen. Und nicht einmal der senile Schmied hatte behauptet es sei ein Einzelexemplar.

 

Als Inu Yasha die Augen aufschlug fühlte er sich deutlich erholt, wenn man von dem Durst absah, der ihm geblieben war. Allerdings bemerkte er nun erst, dass etwas wie Wasser sich in seine Nase schlich. Er sah sich um. Tatsächlich. Dort, weiter oben, blühte etwas, das er kannte. In diesen Pflanzen zogen manche Frösche ihren Nachwuchs auf, da sich darin Wasser befand. Das war eine gute Gelegenheit sich zu erfrischen und möglichst unauffällig zu bleiben, nichts mehr von Durst zu verraten. Er blickte hinunter. Der Herr Halbbruder stand wie eine Statue da und hatte sich vermutlich seit Stunden nicht bewegt, Toutousai schnarchte deutlich hörbar noch. Gut. Niemand würde ihn beobachten. Möglichst lautlos stand er auf und kletterte zwei, drei Etagen im Baum höher. Nun gut, das wusste er, der Hundedämon würde seine Bewegung trotzdem bemerken, aber sich kaum die Blöße geben und nachgucken, was er da machte. Jupp und jippieh. Die Blüten hatten Wasser. Allerdings war Inu Yasha vorsichtig genug zuerst einmal an einer zu wittern. Nichts, das war eindeutig klares Wasser. Nun gut, ein bisschen roch es schon, abgestanden und er vermutete schwer, dass das auf die winzigen Kaulquappen zurück zu führen war, die darin schwammen. So fuhr er mit der Klaue hinein und fischte sie heraus, ehe er die Flüssigkeit trank und die Kleinen wieder absetzte. So verfuhr er bei einigen Blüten, sechs.

Irgendwie erschien es ihm eigen. Der Kopf wurde schwer. Und dann fiel er schlicht um – und fast zehn Meter hinunter.

 

„Wa…!“ Der alte Schmied fuhr erschreckt aus süßem Schlummer und erkannte erst dann den Halbdämonen auf sich. „He, was soll das, du Hundebengel? Was ist denn…?“

Da der Satz abgebrochen wurde, betrachtete Sesshoumaru, der sich bei dem Geräusch umgedreht hatte, die Lage. Inu Yasha starrte in den Himmel und schien sehr irritiert, um nicht zu sagen, noch dümmlicher als sonst. Was war denn jetzt los?

Toutousai schob seine unerwünschte Last weg, ehe er aufsah. „Tja, ich denke mal, der hat Wasser getrunken. Ich habe doch gesagt, das ist hier giftig!“

Mit verdrehten Augen versuchte der Halbdämon aufzusehen. „Jakotsu hatte recht,“ lallte er. „Meine Ohren sind niedlicher, aber du bist der Hübschere …“

Was redete der denn? Sesshoumaru dachte im ersten Moment, dass der Narr oft genug dummes Zeug schwatzte, ehe er bedachte, was der Inhalt dieser lächerlichen Ausführung gewesen war. Und irgendwie guckte der so gläsern. Inu Yasha war ein Idiot, redete gern wirr, aber das war selbst für den sehr ungewöhnlich. Sekunde. Toutousai hatte mehrfach Gift erwähnt. Nur zu sehr halbdämonisch nicht zugehört zu haben. Und jetzt kippte dieser … dieser dümmste Sohn seines verehrten Vaters einfach weg. „Toutousai.“

Der alte Schmied erkannte, dass er wohl verantwortlich gemacht wurde. „Äh, ja. Wie schon erwähnt, er hat wohl das Wasser oben aus den Blüten getrunken, weil er annahm, das sei nicht giftig.“

War es jedoch offenkundig, denn da war jemand eingeschlafen oder bewusstlos. „Wann ist er wieder kampffähig?“ Die Frage, ob der sich überhaupt je erholen würde, wäre doch unter seiner Würde.

„Ja, das weiß ich doch nicht,“ entfuhr es dem Meisterschmied mehr ehrlich als taktisch klug. „Ich vermute mal, dem Geruch nach, dass er betrunken ist. Das überlebt er schon, aber er wird fürchterliches Kopfweh haben, wenn er aufwacht.“

Und das zu Recht. Wie konnte man sich so gehen lassen! „Wann?“

„Äh, keine Ahnung, ehrlich nicht.“ Toutousai sah den Blick. „Wirklich nicht. Ich war hier doch nur einmal und habe das Zeug sicher nicht geschluckt! Aber ich denke, das dauert Stunden, Zeit.“

Die sie nicht hatten, denn der Kater war auf den Weg zu So´unga. So blieb nur eine logische Schlussfolgerung. „Dann trage ihn.“

„ICH?“ Da eine grünlich leuchtende Klaue gehoben wurde, beteuerte er hektisch: „Ehrlich, Sesshoumaru, ich würde das ja versuchen, aber ich bin nicht nur ein ziemlich alter Dämon und kein Fürst, zum Anderen … ich bin der Einzige, der diese Karte tragen und lesen kann, oder?“ Oh oh. Diesen Blick kannte er. Und hier zu verschwinden war so gut wie unmöglich, immerhin trug der Kerl Tenseiga spazieren und er war wohl derjenige, der am Besten wusste, was dieses Schwert im Jenseits alles vermochte, Dinge, von denen der Hundebengel hoffentlich keine Ahnung hatte. „Na schön, dann warten wir eben, bis Inu Yasha wieder wach wird.“

Keine Alternative, dachte der Hundefürst ingrimmig. Die andere Möglichkeit war eine Beleidigung, verletzte seinen Stolz zutiefst – aber der närrische Schmied hatte leider recht, und, falls er hier bei dieser Katzenjagd versagte, würde ihn nicht nur sein verehrter Vater nicht mehr kennen, dafür jedoch nur zu gut die Herrin der Unterwelt. Auch nichts, was er wollte. So streckte er den Arm aus.

Wie von Zauberhand, nun eher, durch Zauberhand, schwebte der Körper des Bewusstlosen empor und wurde in einem Musterbeispiel heroischer Selbstüberwindung über die Boa geworfen. „Gehen wir.“

„Äh, ja.“ Toutousai hatte das Gefühl gerade sein eigenes Todesurteil mit angesehen zu haben, als er einen hektischen Blick auf die Karte warf und eilig voranschritt.

 

Die Karte zeigte ihnen den Weg durch ein ausgetrocknetes Flusstal, dessen Boden mit Geröll bedeckt war. Toutousai rutschte mehr als einmal aus und konnte sich gerade noch abfangen, aber obwohl er lauschte, konnte er hinter sich keinen Laut hören. Offenbar rutschte Sesshoumaru nicht einmal unter dem zusätzlichen Gewicht aus. Allerdings hatte Inu Yasha angefangen zu schnarchen – und das hob die Stimmung des Hundefürsten sicher nicht. Der Erste, der dem auch nur einen Vorwand lieferte, befand sich auf der Schnellstraße in das Jenseits. Nun, nicht, dass der Weg hier weit gewesen wäre, aber der alte Schmied hätte es vorgezogen noch ein Weilchen an seinem Feuer zu sitzen. Was nur hatte er wem angetan, dass er diese Woche erleben musste? Nun gut, sie kamen dem Metallberg immer näher. Das Tal führte direkt dort hin, soweit er sich entsann und dort lag auch das Portal in die Zwischenwelt, das er damals nur zu bewusst vermieden hatte. Was sollte man nur mit diesem besoffenen Hundebaby machen? Der schlief doch noch ewig … Und, er selbst sollte dringend vergessen, dass sich der Jüngere betrunken hatte und ebenso und noch viel mehr, dass er Augenzeuge geworden war, wie der Ältere den trug. Auch nur eine Anspielung darauf… oho. Ah, da vorne kam eine große Biegung des Trockentales, dann müsste links ein Teich kommen, natürlich mit viel zu viel Mineralien versehen um trinkbar zu sein, dann ging es weiter nach oben. Irgendwann man dann irgendwo noch dieser heiße Schwefelteich, ehe man die ausgetrocknete Ebene erreichte. Ja. Und irgendwo dort gab es das dunkle Portal.

 

Sesshoumaru war versucht sich Nase und Ohren zuzuhalten. Nicht nur, dass der Kerl, den er zu seinem Ärger hier tragen musste, schnarchte, dass er ganze Wälder damit hätte fällen können, nein, das auch noch nahe an seinen empfindlichen Ohren. Zu allem Überfluss zuckte der immer wieder zusammen, verkrampfte sich der Körper. Leider hatte er einmal, als Rin versehentlich diese falschen Pilze gegessen hatte, sie getragen, und ahnte, worauf das hinaus lief. Seine arme Boa hatte schon bei Rin gelitten – und Jaken hatte dafür bezahlt, dass der zu töricht gewesen war, die Kleine davon abzuhalten Giftpilze zu braten. Sollte Inu Yasha jetzt ebenfalls … oh, nein. Lieber sich mit der Herrin der Unterwelt anlegen. Nun ja. Auch keine Lösung. Ewig dauerte doch recht lange. Dafür würde dieser ...dieser… ihm fiel kein Schimpfwort ein, das der Lage angepasst wäre und zugleich eines Dämonenfürsten würdig… Jedenfalls würde Inu Yasha dafür bezahlen. Egal wie, egal wann.

Eine große, weite Biegung. Dort oben schien jedenfalls das Tal zu enden und … Sekunde. Das roch ja ... „Toutousai.“

„Äh, ja?“ Erschreckt fuhr der Meisterschmied herum, durchaus nicht die Laune des Hundedämonen unterschätzend.

„Der Teich.“

„Das Wasser ist nicht trinkbar. Zuviel Salz.“ Hatte der jetzt etwa auch Durst? Das konnte sich Toutousai nicht vorstellen. Und schon gleich zwei Mal nicht, als um den Mund des wohl gefährlichsten Dämons der Umgebung die Spezialausgabe eines sadistischen Lächeln zuckte. Ach du Schande. Instinktiv wich er etwas zurück.

 

Salz, ja? Jedes Wasser schien an diesem Ort sein eigenes Gift zu haben, Mineralien, Alkohol und jetzt Salz. Die Erschaffer dieser Welt hatten sicher gehen wollen, dass niemand unbeschadet hier überlebte. Aber Salz hatte, das wusste er, doch auf mindere Lebewesen eine sehr nachteilige Wirkung – ihnen wurde schlecht. Was in diesem Fall bei diesem Narren nur positiv wäre. Und den hoffentlich wieder kampffähig machen würde, wenn es zum Pass der Elemente ging. Natürlich würde er selbst mit jedem Hindernis klar kommen, aber mit zwei Leuten im Gepäck, die nicht auf sich selbst aufpassen konnten? Mit einem fast eleganten Schwung warf Sesshoumaru seine lästige Last in das eiskalte Salzwasser.

 

Inu Yasha erwachte davon prompt, fühlte sich jedoch sofort wieder mit dem Gesicht unter Wasser gedrückt. Er kam nicht hoch! Wollte dieser .., wer auch immer, aber er tippte auf seinen Halbbruder ihn hier ersaufen? Und dieser Schmerz! In seinem Kopf schien jemand nach etwas zu graben, ihm war schlecht und … und er musste das Wasser schlucken.

 

Toutousai musterte ein wenig besorgt die Szene. Der Halbdämon lag im Teich, das Gesicht nach unten und der Ältere hatte ihn ins Genick getreten und drückte den unter Wasser. Wollte der den jetzt umbringen? Sollte er einschreiten? Ehe er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, schließlich ging es um sein eigenes, wertes, Leben, zog Sesshoumaru den Fuß zurück und Inu Yasha kam keuchend nach oben und holte einen langen Atemzug. Sollte das etwa eine Ausnüchterung nach Hundeart werden? Oder eine Art Strafe? Oder alles? Jedenfalls wurde Inu Yasha gerade fürchterlich schlecht und Toutousai wandte sich aus mehreren Gründen lieber ab. Einer davon war durchaus, dass es keiner der Söhne des verstorbenen Herrn schätzte bei Blamagen beobachtet zu werden.

 

Inu Yasha holte tief Luft und nahm lieber noch einen Schluck des grässlichen Salzwassers, um sich den Mund auszuwaschen, ehe er herumfuhr. „Bist du denn…“ Er brach ab. Zum Einen, weil es herzlich wenig Sinn machte einen Hinterkopf anzuschreien, zum Anderen, weil ihm sein eigener Schädel bei jedem lauten Wort schmerzte. Ach du liebe Güte. Was war denn nur los? War das etwa das Wasser gewesen? War das doch vergiftet gewesen, obwohl da doch diese Kaulquappen drin gelebt hatten?

„Gehen wir.“ Sesshoumaru verspürte nicht die mindeste Lust jetzt nochmals auf diesen Narren warten zu sollen.

 

Toutousai warf einen Blick auf die Karte, zumindest offiziell, um doch seitlich zu dem sichtlich benommenen Halbdämonen zu linsen. Ja, da hatte jemand Kopfschmerzen, dem war schlecht und sicher war ihm schwindelig. Nun ja. Was hörte der Bengel auch nicht auf ihn? Schön, der war halb ein Mensch und die benötigten ja dauernd irgendetwas, da musste er nur an die wenigen Tage denken, in denen der Herr ihn damit beglückt hatte auf Izayoi aufpassen zu sollen… Nun gut. Ja, die menschliche Hälfte hatte sicher etwas benötigt. Aber jetzt durfte die dämonische dafür gleich mitzahlen. Er sollte lieber machen, dass er ging, dachte er nur, als er beim Blick zurück auf die Karte das Gesicht des großen Bruders streifte.

 

Inu Yasha taumelte mehr als er ging, war allerdings nicht willens aufzugeben und sich noch mehr zu blamieren als er es wohl schon getan hatte. Du liebe Zeit. Selbst als er mit Miroku diesen Sake getrunken hatte war es ihm nicht so ergangen. Schwindel, Übelkeit, und irrwitzige Kopfschmerzen. Er konnte ja nicht einmal mit Sesshoumaru streiten, jedes Wort würde nur weh tun. Überdies hatte er den dumpfen Verdacht, dass ihn dieser Vollidiot auch noch hergetragen hatte. Toutousai wieselte verdächtig eilig vorne, Bruderherz war ebenso deutlich verdächtig stinksauer….

Ja, doch, der hatte ihn bis zu diesem Salzwasser getragen. Immerhin. Leider war ihm danach erst richtig schlecht geworden und…

Na, bitte.

Schon wieder.

Das Salzwasser löste das wohl aus.

Immerhin zitterte er danach nur, aber irgendwie ging es ihm besser. Hatte diese Idiot ihn etwa bewusst da rein gezwungen, das Salzwasser trinken zu lassen, um ihn zu entgiften? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen, aber immerhin schien der ihn getragen zu haben, denn der Halbdämon fand keine andere Erklärung, wie er doch ein gutes Stück weiter gekommen war. Warum nur drehte sich diese Welt um ihn? Nie wieder, nicht nur Sake, sondern auch Wasser. Und demnächst schleunigst eine Gelegenheit suchen, damit er dem Herrn Halbbruder klar machen konnte, dass er nicht der letzte Trottel vom Dienst war. Er WAR kein wertloser Halbdämon! Musste das auch genau ihm passieren, zumal er schon geglaubt hatte, sie hätten sich in den letzten Jahren und gerade auch auf dieser Reise doch etwas angenähert. Zu ärgerlich.

Aber es half nichts, durch den Kater musste er hier durch – und dieser andere Kater würde sich noch wundern ihn noch einmal wieder zu sehen.

Jeder Schritt tat im Kopf weh, aber dazu schwieg er lieber.

 

Toutousai blieb nach dem scheinbar endlosen Aufstieg durch das immer schmäler werdende Steintal stehen und blickte sich um. „Also, damals bin ich hier da links hinauf geschickt worden, aber da wollte ich ja auch das Metall holen. Jetzt müssen wir nach der Karte da hinüber.“ Der alte Schmied deutete vor sich.

Die Halbbrüder schlossen zu ihm auf, da sie erst einmal nichts erkennen konnten. Dann erst sahen sie, dass der schwarze Berg einige Meter vor ihnen nicht aus Felsen bestand. Schwarz in der Schwärze drehte sich etwas, sicher das Portal zum Pass der Elemente. Wenn man nicht wusste, dass es hier sich befand, fand man keinen Ausweg aus dieser Welt und kam hier früher oder später um. Dann allerdings fand man den Weg in die andere Welt, ohne Zweifel, allerdings eben nicht lebendig.

Toutousai sah zögernd zu seinen schweigsamen Begleitern. „Äh, ich meine, wenn es euch nichts ausmacht, ich könnte hier umdrehen, ich meine, ich bin auch nie weiter gegangen.“

„Blödsinn,“ gab der Halbdämon prompt zurück. „Du kannst diese Karte lesen und weißt damit, wohin Katerchen ist. Wo ist er denn überhaupt?“

„Äh, durch den Pass und irgendwo in der Zwischenwelt, aber ich weiß nicht so genau wo. Es steht nur der Vermerk da, dass das die alte Stelle sei. Was auch immer das soll.“

„So´unga.“ Sesshoumaru hatte sich eigentlich schon denken können, dass zum Einen Shinishin wusste, wo das Höllenschwert gelagert gewesen war, als er einen Teil davon stahl, zum Anderen jedoch auch die Wesen der Unterwelt nicht für so vertrottelt hielt, die Klinge dort zu belassen, wenn der Dieb zurückkehrte. So´unga hatte gewiss ein neues Versteck – zu dem der Teil, den der Kater leider besaß, diesen allerdings früher oder später führen würde. Vermutlich warteten da auch noch Hindernisse auf diesen, aber sie schienen trotz der Fehler dieses Halbdämonen aufzuholen. „Geh, Toutousai.“

Der Meisterschmied schluckte. Es gehörte, gleich, was sich diese Hundefamilie dachte, nicht zu seinen Vergnügungen durch Portale ins Unbekannte zu springen. Aber schon der verstorbene Herr hatte da bemerkenswert stur sein können. Sturheit und eine Impulsivität, die er beide gerecht an seine Söhne verteilt hatte.

„Schon gut,“ meinte Inu Yasha, bemüht seinen Fehler wieder auszubügeln: „Ich geh schon zuerst und warte drüben auf euch. Wenn mich wer angreift, leg ich ihn um.“

Das erschien nur seinem älteren Bruder als praktikable Lösung. Toutousai murmelte etwas von: „Vielleicht erst nach dem Weg fragen…?“ wurde jedoch überhört, als der Halbdämon in die drehende Schwärze sprang und von dieser verschluckt wurde.

Was blieb einem armen Schmied schon übrig als hinterher zuspringen, wenn er nicht geworfen werden wollte. Wenn er sich recht entsann, zeigte die brennende Karte in seiner Hand als erstes Hindernis im Pass der Elemente Feuer an. Aber im Zweifel waren alle fünf zu durchwandern.

 

 
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SUCy
2021-04-01T11:07:02+00:00 01.04.2021 13:07
Ach Inu man trinkt doch nicht einfach Kaulquappen Wasser XDD wobei.. vielleicht sollte man das mal bei der nächsten Paty ausschenken. scheint ja echt rein zu hauen as zeug XD
Touti kann einen halt auch einfach nur leid tun, mehr kann man dazu niht sagen XD
Antwort von:  Hotepneith
01.04.2021 18:03
Danke für den Kommentar.
Oh, unser armer Schmied darf sich noch öfter Leid tun. Leider hat er sehr desinteressiertes Publikum...
Im nächsten Kapitel geht es um eine Art ,,,Grillparty?


hotep


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