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Force of Nature

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Teil und bleibt gesund! Maske nicht vergessen ;) Komplett anzeigen

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Coming home

Es war nicht das erste Mal, dass Jeremy Jean nervös sah. Vor allen Dingen zu Beginn seines Hierseins war er sehr oft nervös gewesen, seine Unruhe geprägt von Angst und Vorsicht. Das hatte sich auch jetzt noch nicht gegeben, insbesondere immer dann, wenn etwas für Jean neu war oder wenn er einen Alptraum gehabt hatte.

Danach war es besonders schlimm und nach manchen dieser Alpträume war Jean nur noch ein zitterndes Bündel Mensch, der sich mit dem Rücken an die Wand presste und versuchte, die in ihm kämpfenden Emotionen unter Kontrolle zu bringen. In manchen Nächten ohne Erfolg.
 

Die letzte Nacht war keiner dieser Nächte gewesen. Jean war wie immer nach ihm eingeschlafen und vor ihm aufgestanden und das wollte an diesem Morgen schon etwas heißen. Jeremy war extra früh aufgestanden, weil sie zu seinen Eltern und Geschwistern in Susanville fahren würden. Oh was freute er sich darauf, sie endlich wieder zu sehen, auch wenn er hundemüde war.
 

Ganz im Gegensatz zu seinem Zimmernachbarn, der hellwach und nervös durch ihr Apartment lief und Dinge von einem Ort zum anderen räumte, nur um sie dann wieder zurück zu räumen. Seit Jeremy in der Lage dazu war, seine Augen offen zu halten, beobachtete er Jean dabei, wie dieser nervös durch die Wohnung irrte. Nervös und tolpatschig, wie Jeremy auch erkannt hatte und das war das Novum.
 

Jean hatte sich schon den großen Zeh gestoßen, seine noch halb volle Kaffeetasse umgeworfen, sich den anderen großen Zeh gestoßen, seine Tasche mit der offenen Seite vom Bett fallen lassen, anscheinend den halben Kühlschrankinhalt abgeräumt, die Milch teilweise verschüttet, ihren Kaktus auf der Wohnzimmerfensterbank fast heruntergworfen…

Die Serie setzte sich so fort und Jeremy hielt sein glückliches Grinsen über den Umstand, dass Jean flüsternd auf Französisch mit sich selbst schimpfte, wohl versteckt, in dem Wissen, dass Jean es vermutlich überhaupt nicht witzig finden würde, seinen Kapitän so glücklich zu sehen.
 

Dabei war Jeremy einfach nur vollkommen verzaubert von dem leisen, melodiös gezischten Gemotze seines Backliners.
 

Langsam, sodass Jean genug Zeit hatte, seine Ankunft mitzubekommen und aus dem Augenwinkel heraus zu sehen, trat er in den Durchgang zur Küche und verschränkte locker die Arme.

„Du musst nicht nervös sein, es sind nur meine Eltern und meine Geschwister“, sagte er mit einem breiten Lächeln in der Stimme und Jean drehte sich halb zu ihm herum, das Gesicht zu einer unwilligen Grimasse verzogen. Der andere Junge grollte und Jeremy wackelte herausfordernd mit den Augenbrauen.
 

„Ich bin nicht nervös“, behauptete Jean tatsächlich und Jeremy glaubte ihm kein einziges Wort. Vielleicht auch deswegen, weil er gerade Milch neben seine Tasse schüttete. Erneut.
 

Jeremy grinste, winkte und flüchtete sich unter gar nicht mal so leisen, französischen Flüchen ins Bad.
 

~~**~~
 

Jean schluckte wiederholt nervös, als er einen Blick auf die Umgebung warf, die langsam an ihnen vorbeizog. Er hatte das Gefühl, dass es die gleiche Strecke war, die er mit Andrew gefahren war, auch wenn das höchstwahrscheinlich nicht der Fall war. Noch nie war er hier in Amerika in die Ferien gefahren und hatte an mehreren, freien Tagen hintereinander nichts getan. Noch nie.

Das führte dazu, dass Jean sehr oft das irrationale Gefühl hatte, dafür bestraft zu werden. Er hatte das Gefühl, dass die Moriyamas kommen und ihn von dort wegbringen würden.
 

Doch anscheinend waren Ferien okay. Anscheinend war das normal für ein Team, das diese Saison nur ein Spiel verloren hatte…bis jetzt.

Jean hatte sich damit arrangiert, das bedeutete aber nicht, dass er sich nicht immer noch darüber wunderte angesichts des immer noch wenig fordernden Trainings.

Innerlich seufzend ließ er das Thema fallen, hatte er sich doch vorgenommen, wenigstens diese paar Tage nicht über Exy nachzudenken, sondern sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag. Dass genau das ihm alles abverlangen würde, befürchtete Jean, denn wenn seine Familie genauso war wie Knox selber, dann würde er vermutlich ertrinken in Knoxscher Freundlichkeit.
 

Aber vielleicht mochten sie ihn auch gar nicht, weil er zu zurückhaltend war. Weil er nicht freundlich genug war und zu wenig lächelte. Vielleicht sollte er eben jenes auf dem Weg zu ihnen noch etwas praktizieren, damit er sie nicht vor den Kopf stieß.

Falls sie einen Zwischenstopp einlegten, hieß das. Oder er lächelte einfach Knox an, wobei dieser dann sicherlich Verdacht schöpfte, was Jeans Zweifel anbetraf.
 

Verstohlen warf er einen Blick auf seinen Kapitän, der in einem Sinnbild der glücklichen Fröhlichkeit neben ihm am Steuer saß. Schon seit dem Morgengrauen waren sie unterwegs und Knox zeigte ihm eine Landschaft, die Jean absolut faszinierte. Nach dem feuerroten Ball der aufgehenden Sonne hatten sich dicke und dunkle Wolken über den Himmel geschoben, die nun an den weit entfernten Bergen hängen zu bleiben schienen. Überhaupt war hier nur Weite mit wenig Vegetation, ganz im Gegensatz zu Evermore. Dort waren nur Bäume gewesen, ganze Hügel voll, so weit das Auge reichte.
 

Er hatte mit Brian und Shirley über den Ausflug gesprochen und beide hatten ihm viel Spaß gewünscht. Auch wenn Shirley erst ihren Witz hatte erklären müssen, dass er es bloß nicht wagen sollte, eine ihrer Trainingsstunden auszulassen. Jean hatte ihn nicht verstanden und sich darauf eingestellt, Knox zu sagen, dass er nicht mitkommen können würde, weil er ein Termin mit Shirley hatte. Anscheinend hatte in seinem Gesicht irgendetwas gestanden, das Zweifel in ihr hervorgerufen hatte, und so war Jean erklärt worden, was er nicht erkannt hatte.
 

Der Sinn und Zweck dieses Witzes erschloss sich ihm heute noch nicht.
 

Brian war da anders gewesen. Er hatte gefragt, wie Jean sich damit fühlte und ob er das wirklich wollte. Letzteres hatte er mit einem einfachen Ja beantworten können, Ersteres…

Das Problem war, Jean wusste nicht, wie er sich damit fühlte. Er wusste nur, dass er wenig Negatives fühlte. Er hatte Angst, ja, aber es war keine Angst davor, dass sie ihm wehtun würden. Die Dinge, vor denen er Angst hatte, hatte er mit Brian besprochen und war beruhigter als vorher aus der Sitzung gegangen.
 

Natürlich war Jeans Nervösität am gestrigen Abend zurückgekehrt und seit heute Morgen schien es, als wäre er vom tolpatschigen Pech verfolgt. Vielleicht also war es gut, dass Knox fuhr und nicht er. Wer wusste schon, was er Knox‘ Wagen antun würde in seinem Zustand.
 

„Da sind wir!“, riss eben jener ihn aus seinen Gedanken und Jean zuckte so gewaltig zusammen, dass er die volle Aufmerksamkeit seines Kapitäns hatte.

„Entschuldigung“, verließ es Jeans Lippen, bevor er sich disziplinieren konnte und der blonde Junge runzelte die Stirn.

„Wofür?“

Ja, das war eine gute Frage. Jean brummte nichtssagend und machte eine noch viel sinnlosere Handbewegung.

„Wo sind wir hier?“, fragte er anstelle dessen und Knox grinste breit.

„DAS hier ist DER Frühstücksdiner auf dem Weg nach Hause! Das ist Tradition und ein Muss!“
 

Deswegen hatte Knox ihm augenzwinkernd geraten, nichts zu frühstücken. Jean hatte gedacht, dass der Grund in den schlechten Straßen oder Knox‘ abenteuerlicher Fahrweise liegen würde. Stirnrunzelnd folgte er dem aufgeregten Fingerzeig zu dem etwas in die Jahre gekommenen Diner, dessen aufdringliches, schwarz-weißes Schachbrettmuster Jean schmerzhaft ins Auge stach, ganz zu schweigen von den glitzernden Säulen, die den Eingang begrenzten. Jetzt, in diesem Moment schätzte er sich glücklich, dass nicht die Sonne schien, denn sonst hätte sie das metallene Dach mit Sicherheit geblendet.
 

„Okay“, sagte Jean, wie er es sich zu seinem anfänglichen Schrecken angewöhnt hatte. Alle um ihn herum sagten das, wenn sie einer Sache zustimmten. Er sagte es, um nicht nichts zu sagen und folgte Knox hinaus aus dem Auto und hinein in einen Raum, der ihn sich im ersten Moment wünschen ließ, blind zu sein.

Der Boden war schwarz-weiß gekachelt und im Kontrast dazu standen überall rot-weiße Lederbänke und Lederstühle. Eine der Wände war mit einem langen Spiegel versehen, in dem er Knox‘ aufgeregte Freude und sich selbst sehen konnte, die übrigen waren gesäumt mit bunten Bildern aus Metall.
 

Jean hatte schon lange nicht mehr so viele Farben gesehen und noch nie eine solch verwirrende Mischung aus Kaffee, Essen und Leder gerochen.
 

Musik, die er so noch nie gehört hatte, lief im Hintergrund, und schweigend folgte Jean seinem aufgedrehten Kapitän in Richtung der Bänke, die am Fenster standen und ließ sich vorsichtig darauf nieder. Die Aussicht war ebenso weitläufig wie aus dem Auto, allerdings fand Jean die Aussicht auf Knox viel amüsanter. Momentan rieb der andere Junge erwartungsvoll seine Hände ineinander und rupfte zwei Karten aus dem Kartenhalter, hielt Jean eine davon hin. Weitaus ruhiger nahm Jean sie an und warf einen Blick auf das Geschriebene.
 

Es brauchte seine Zeit, bis Jean sich eingestand, dass er sowohl vollkommen überfordert als auch völlig hilflos war. Die schreiend bunte Karte war überfüllt mit Begriffen, die er nicht kannte und Gerichten, die ihm nichts sagten. Selbst unter der Rubrik „Eier“ konnte er sich nicht wirklich orientieren, weil er nicht wusste, welche Eierspeise was war.

„Knox?“, fragte er schließlich zögernd und sein Gegenüber sah von seiner eigenen Karte hoch.

„Jean?“, echote er und knapp nickte Jean auf die Karte.

„Ich weiß nicht, was das alles bedeutet.“ Leichter als vorher ging ihm dieses Eingeständnis der Schwäche von den Lippen und mit jedem Tag lernte er mehr, dass das nicht schlimm war.

„Soll ich mit dir alles durchgehen, oder magst du mir sagen, was du willst oder soll ich einfach für uns beide bestellen?“
 

Es war nicht so, dass Jean keine Entscheidungen traf, ganz im Gegenteil. Sein ganzes Team forderte diese von ihm immer und immer wieder ein, im Kleinen wie im Großen. Das, was am Anfang ungewohnt für ihn gewesen war, war nun keine Seltenheit und beinahe normal für ihn. Trotzdem fühlte sich Jean gerade abenteuerlustig genug, um Knox die Entscheidung zu überlassen.

„Überrasch mich“, erwiderte er und überrascht weiteten sich die blauen Augen, bevor über Knox‘ Gesicht so etwas wie Vorfreude huschte.
 

Jeans Abenteuerlust erlaubte es sich anzumerken, dass Knox ihm ganz zu Beginn seines Hierseins einen Teller voller Eis beschert hatte und jäh kam alles in Jean zu einem erschrockenen Halt. Stumm verfluchte er sich für seine Vergesslichkeit.

„Ich kann aber auch selbst aussuchen. Ich…“

„Nein nein, schon okay… Eier möchtest du, oder?“

Da war sie, die Entschlossenheit, gegen die Jean so schlecht ankam und er nickte. „Ja. Und Kaffee.“ Als wenn Knox das nicht schon wüsste.

„Perfekt!“

Nein, perfekt war hier gar nichts, sagte der Teil in Jean, der drei Seiten prall gefüllter Essenskarte gesehen hatte und seine Entscheidung schon jetzt bereute, weil er Schlimmes befürchtete.

Doch bevor Jean protestieren konnte, trat auch schon eine Kellnerin an den Tisch und er widmete ihr seine volle Aufmerksamkeit.
 

„Hallo Jungs! Wie geht’s euch?“, fragte sie und Jean überließ Knox das Antworten, auch wenn er sich bewusst war, dass er üben sollte. Für die Familie seines Kapitäns. Und weil er nach Monaten in Los Angeles immer noch nicht recht wusste, was er auf diese Frage antworten sollte. Ehrlich würde er sie wohl kaum beantworten können.
 

„Ein wunderbarer Tag ist es und wir sind auf dem Weg nach Hause!“, strahlte der blonde Junge und Jean versuchte sich an einem Lächeln, als die brünette Mittvierzigerin mit rotem Pferdschwanz und mintgrüner Uniform ihn ansah. Er imitierte die Mimik, die er bei Knox und damals auch bei Day gesehen hatte und für einen Moment blinzelte die Frau irritiert. Sie starrte auf seine Lippen und von dort aus wieder in seine Augen. Er machte sie nervös und Jean ließ das Lächeln erlöschen. Jemanden mit seinem Lächeln nervös zu machen, war doch nicht gut, oder?
 

Ann – das sagte zumindest ihr Namensschild – räusperte sich und zückte ihren Block. „Was darf’s denn sein, ihr beiden Hübschen?“, fragte sie und Jean bestellte einen Kaffee und einen Orangensaft, Knox wiederum den Rest.
 

Und bestellte…und bestellte…und bestellte… und hörte gar nicht mehr auf damit. Zumindest kam es Jean so vor, als Knox scheinbar mehr als zwei Gerichte bestellte, deren Namen Jean allesamt nichts sagten.

Dass es wohl viel sein musste, erkannte er an den immer höher kletternden Augenbrauen der Kellnerin, die zum Schluss irritiert auf ihren Block sah und alles noch einmal wiederholte. Knox nickte und prüfend glitt ihr Blick nochmal zu Jean.

Erneut versuchte er sich an einem Lächeln und dieses Mal erwiderte sie es offen und zwinkerte mit ihrem rechten Augenlid.
 

„Sportler, hm?“, fragte sie dann und Jean nickte.

„Alles klar, ihr Hübschen. Kommt sofort, euer… Sportlerfrühstück“, grinste sie dann.

„Dankesehr!“ Knox lehnte sich mit einem Lächeln zurück und Ann verschwand in der Küche. Jean sah ihr verwundert hinterher und wandte sich dann an seinen Kapitän.

„Das hat sich angehört, als hättest du die ganze Karte bestellt“, versuchte er an Informationen zu gelangen, was ihn erwarten würde, doch er traf auf eine Mauer des charmanten, aber sturen Lächelns. Wie damals im Eisladen.

„Nur die halbe“, bekam er die wenig aussagekräftige und dennoch beängstigende Antwort und Jean rollte mit den Augen.
 

Knox imitierend lehnte er sich ebenfalls an das knirschende Leder, weniger entspannt als sein Kapitän, aber nichtsdestotrotz nicht so aufgeregt wie heute Morgen. Ihr einträchtiges Schweigen wurde nur durchbrochen von Ann, die mit den Getränken zurückkam und sie ihnen mit einem breiten Grinsen hinstellte.

Sowohl Knox als auch er bedankten sich bei ihr und Jean griff gerade nach seiner großen Tasse schwarzen Gebräus, als sich sein Kapitän verschwörerisch nach vorne lehnte.

„Du hast geflirtet“, flüsterte Knox und überrascht hob Jean die Augenbrauen.

„Wie kommst du darauf?“, fragte er. Vor allen Dingen mit wem?

„Du hast Ann angegrinst.“

Jean schnaubte ungläubig. „Ich wollte freundlich zu ihr sein.“
 

Nun war es an Knox, ihn überrascht anzustarren. „Deine Lippen hatten diesen kleinen, einseitigen Schwung nach oben, während deine Kopfhaltung seitlich leicht angeschrägt war. Das war schon sehr flirtend“, konkretisierte der andere Junge seine Beobachtungen und Jean runzelte kritisch die Stirn.
 

So lächelte Knox aber nicht, im Gegenteil. Sein Lächeln war offen und breit, strahlend, als wäre sein Gegenüber der am gern gesehendste Mensch auf dieser Welt.
 

„Du hast ein schönes Lächeln, Jean.“
 

Die schonungslose Ehrlichkeit, mit der Knox diese Worte aussprach, erschreckte Jean dann doch, wie ihn jedes Kompliment erschreckte. Er hatte nicht viele in seinem Leben bekommen und die, die ihm gesagt worden waren, waren bis auf wenige Ausnahmen in Situationen gewesen, in denen sie nur Erniedrigung und Schmerz für ihn bedeutet hatten.

Renee war die Erste gewesen, die sein Lächeln kommentiert hatte und so war es beinahe schon Schicksal, dass Knox ihr auch in diesem Punkt folgte.
 

Er war froh darum, denn er wollte jetzt, in diesem Moment, nicht den Vergleich zwischen Knox und seinen Vergewaltigern ziehen, die ihm auf degradierende Weise zu verstehen gegeben hatten, warum sie ausgerechnet an ihm soviel Spaß hatten.
 

Jean sah auf seine Finger, die er starr ineinander gekrampft hatte. „Renee hat das auch gesagt“, äußerte er den schönen Teil seiner Gedanken und sah wieder auf, in der Hoffnung, dass Knox‘ Anblick den dunklen Part vertreiben würde so wie es der Geruch und die Wärme seiner Decke mit den Überresten seiner Alpträume immer tat.
 

„Dann muss was dran sein, findest du nicht?“, fragte der blonde Junge sanft und Jean wusste, dass er durchschaut worden war. Anscheinend war offen auf seinem Gesicht zu lesen gewesen, was tief in seinem Inneren stand.

„Frag die Kellnerin?“, versuchte er sich an einem Scherz und Knox lächelte. Jean sah hoch und seine Aufmerksamkeit irrte zu der Frau, die nun aus der Küche trat und die, wie Jean erkannte, mit einem Tablett an… allem zu ihnen kam und es unter theatralischem Ächzen am Nebentisch abstellte.
 

„Also Jungs. Mit bestem Gruß aus der Küche eure Bohnen“, sie stellte schwungvoll eine viel zu große Schüssel an Pampe an den Fensterrand. „Eure Pancakes“, folgte der Turm aus kleinen, flachen Kuchen, die Alvarez auch immer aß, inklusive einer Kanne an Ahornsirup, wie Jean mittlerweile wusste. „French Toast mit gegrillter Banane und Toast ohne alles.“ Jean fragte sich, was daran französisch sein sollte oder ob sich Frankreich in dem Jahrzehnt, in dem er nicht mehr dagewesen war, sich so verändert hatte, dass man nun gegrillte Bananen aß. Und wie das alles, was sie hier auftrug, auch auf diesen Tisch passen sollte.
 

Ann wandte sich ab und holte die nächste Platte. „Und hier das Corned Beef-Omelette, das Spinatomelette, die Eier á la Benedict und die klassischen Rühreier.“ Wer auch immer Benedict war, nachdem diese Eier benannt wurden, er hatte kein Sinn für gutes Essen. Was machte Sauce Hollandaise auf Muffins, die mit Eiern und Speck bedeckt waren?

„Gibt’s noch Platz für die belgischen Waffeln mit Speck und Würstchen?“, stellte Ann die rein rhetorische Frage und Jean hatte sich mittlerweile zurückgelehnt und die Arme verschränkt.
 

Wenn Knox auch nur glaubte, dass er die Hälfte davon essen würde…
 

„Lasst es euch schmecken, Jungs!“, grinste Ann und ließ sie mit der Katastrophe einer Bestellung alleine. Jean starrte schweigend auf ihren übervollen Tisch voller, ungesunder Dinge.
 

„Knox.“

„Jean?“

„Das ist nicht dein Ernst.“

„Aber sicher.“

„Ich kenne mehr als die Hälfte hiervon nicht.“

„Und das hält dich davon ab, es zu probieren?“

Jean grollte. Natürlich nicht.

„Das ist viel zu viel.“

„Wart’s ab!“

„Wenn du so weiter machst…“

„…dann verliere meinen geringen Trainingsfortschritt, den ich seit Beginn des neuen Semesters gemacht habe, jaaa, ich weiß“, fiel ihm Knox ins Wort und zitierte damit etwas, was sich zu einer Art geflügeltem Wort entwickelt hatte.
 

Einmal…einmal hatte Jean den Fehler gemacht, es wenig begeistert in die Runde zu werfen, als sein verfressenes Team wieder einmal zu Junk Food gegriffen hatte. Er hatte sich explizit über den Trainingsfortschritt ausgelassen und die Trojans hatten die erste Minuten damit verbracht, seine Kritik in ein Lob umzuwandeln, weil er sich ja über ihren Trainingsfortschritt ausgelassen hatte. Nicht etwa darüber, dass sie wieder ungesundes Zeug in sich hineinstopften, nein.

Jean hatte seinen Fehler erkannt, doch zu spät. Alles Bestreiten funktionierte nicht. Nein, die Trojans stürzten sich auf das vermeintliche Lob, das seinen Lippen entkommen war und missachten die Kritik, die dahintersteckte.
 

Die griffen sie erst viel später auf. Jedes Mal, wenn er dazu ansetzte, sie wegen ihres Chaos, ihrer Verfressenheit und ihrer fehlenden Trainingsmoral zu kritisieren.
 

„Nicht grollen, essen, du Gewitterwolke“, neckte Knox ihn und Jean griff demonstrativ zu seiner Kaffeetasse, die mit Abstand das Gesündeste hier am Tisch war.
 

~~**~~
 

Trotz seines indignierten Widerstandes hatte Jean es sich nicht nehmen lassen, von allen Tellern zu probieren. Jeremy hatte das nicht kommentiert, sondern nur mit innerlichem Glück zur Kenntnis genommen. Nicht nur das, sondern auch Jeans rote Wangen von all dem Essen, was er zu sich genommen hatte und das stimmte Jeremy auch jetzt noch froh, nach Stunden der Fahrt durch Kalifornien.

Er hatte Jean währenddessen einen Crashkurs über die Straßenarten gegeben, die Interstates, Federal Highways und Provincial Highways. Er hatte etwas über die Städte, die sie passierten, erzählt und durchaus Jeans Interesse an Sacramento gesehen.
 

Ebenso aufmerksam, wie er nun die wachsende Anspannung in der gesamten Körpersprache des Jungen wahrnahm, je näher sie seinem Zuhause kamen. Jean selbst schien sich dessen nicht bewusst zu sein, auch wenn die Zeichen mehr als deutlich waren. Die zu Fäusten geballten Hände, der verkrampfte Kiefer, der starre Blick.

Es ging soweit, dass Jeremy sich knapp außerhalb seiner Heimatstadt einen Parkplatz am Straßenrand suchte und den Wagen zum Stehen brachte.

Langsam wandte er sich an Jean und maß den in Gedanken versunkenen Jungen sorgenvoll, der anscheinend noch nicht einmal mitbekommen hatte, dass sie standen.
 

„Jean“, sagte Jeremy leise, aber bestimmt und ruckartig wandte Jean ihm den Kopf zu. Er blinzelte einmal, dann ein zweites Mal… und sah sich dann um, als sähe er die Gegend zum ersten Mal.

„Alles okay mit dir?“, fragte Jeremy und Jean schüttelte unmerklich den Kopf. Wie so oft verspürte Jeremy in den leisen, schmerzhaften Momenten den Drang, Jean einfach zu umarmen, bis die dunklen Erinnerungen verschwanden. Doch wie so oft wartete er, verharrte er in dem Wissen, dass er Jean Zeit und Raum geben musste, zu sich selbst zu finden.
 

„Was, wenn es zuviel ist?“, fragte der andere Junge schließlich rau und Jeremy legte den Kopf schief.

„Zuviel?“

„Zuviel… von allem Guten. Zuviel von allem?“

Jeremy verstand, was Jean meinte. Zuviel von allem, was er jahrelang nicht gehabt hatte. Zuviel von dem, was ihn auch jetzt noch unsicher machte. Er hatte Sorge davor, überfahren zu werden von der Knoxschen Freundlichkeit und wenn Jeremy seiner Familie nicht schon strenge Verhaltensregeln auferlegt hätte, dann hätte er dem sicherlich zugestimmt.
 

Keine Küsse, keine Umarmungen, kein Haarewuscheln. Abstand, ruhige, langsame Bewegungen in Jeans Gegenwart, kein von hinten Anschleichen und Anspringen. Und bloß kein lautes Schreien und Boxen.
 

„Wenn es zuviel wird, dann hast du ein eigenes Zimmer, in das du dich zurückziehen kannst. Oder wir fahren wieder, wenn du magst.“

Entsetzt weiteten sich die grauen Augen seines Backliners. Eine Reaktion, mit der Jeremy gerechnet hatte. Natürlich würde Jean ihn nicht von seiner Familie wegtreiben wollen, auch wenn Jeremy bereit war, wieder nach L.A. zurück zu fahren.

Beschwichtigend hob er die Hand. „Es ist okay, Jean. Setz dich deswegen nicht unter Druck. Ich möchte nicht, dass es dir schlecht geht.“

„Es wird gehen“, sagte Jean, noch nicht ganz überzeugt von seinen eigenen Worten, momentan noch mehr eine Frage als alles andere.
 

Jeremy seufzte und lächelte. „Versprichst du mir etwas, Jean Moreau?“, fragte er und eben jener blinzelte. Intensiv und vorsichtig wurde er beäugt.

„Was?“

„Wenn es dir nicht gut geht, du überfordert bist oder Abstand möchtest, dann sag mir das bitte.“
 

Lange Zeit sagte Jean rein gar nichts. Er hatte seine Augen nach draußen gerichtet und schwieg, auf seinem Gesicht ein Kampf gegen innere Dämonen, die Jeremy nur erahnen konnte.

„Okay. Ich verspreche es dir“, sagte er schließlich und kurz huschte sein Blick zu Jeremy. Lang genug, damit Jeremy die Gelegenheit für ein Lächeln bekam.
 

„Ich kann dir auch erst all das Schlimme auf unserer Farm zeigen. Der baufällige Geräteschuppen oder der große Haufen an…“

Jeans Blick brachte ihn mit Leichtigkeit zum abrupten Schweigen und Jeremy durchfuhr ein Schaudern. Wie gefährlich attraktiv dieser offen zur Schau gestellte, nonverbale Befehl zum Schweigen war.
 

Und wenn Jeremy wetten musste, hatte Jean keine Ahnung, wie er wirkte. Und das war auch gut so, denn nichts würde den anderen Jungen mehr verschrecken, als wenn sein Kapitän ihm plötzlich zu verstehen geben würde, dass sein Blick gepaart mit diesen verdammt strengen und noch viel sinnlicheren Lippen eine unwiderstehliche Kombination ergab.
 

Nein, kurz nachdem Jean derart unsicher gewesen war, wäre das ein No-Go. Überhaupt war es das. Ein No-Go. Jeremy seufzte stumm.
 

~~**~~
 

Sie waren da und Jean fühlte sich, als würde er gleich zu seiner Hinrichtung geführt.
 

Nichts an diesem Haus überraschte ihn. Es sah so aus wie auf den sonnigen Bildern mit seiner hellgrauen Holzvertäfelung, den weißen Fensterrahmen und dem ebenso weißen Garagentor, der großen Veranda mit einem ebenso großen Vorgarten mit großen Stauden und Büschen. Jean erkannte selbst die Stühle und den Tisch wieder. Alles war an seinem angestammten Platz und dank der letzten neun Stunden Fahrt wusste Jean alles über das Haus, seine Bewohner, seine Tiere, seine Umgebung, seine Geschichte…
 

Dennoch.
 

Hinter den Fenstern dieses Hauses wartete eine Familie, die mit all der Dunkelheit, die ihn umgab, nichts zu tun hatte. Eine Familie so unschuldig und rein, wie Jean es sich für seine immer gewünscht hatte und er wusste nicht, ob er dieser Unschuld auch wirklich Stand halten konnte.

Oder ihrer Freundlichkeit, von der Knox ihm soviel erzählt hatte.
 

Langsam stieg Jean aus dem Wagen, kämpfte um jeden Zentimeter Raum und Sicherheit, den er aufgab. Er wurde erschlagen von einem erdigen Geruch, den er nicht ganz klassifizieren konnte und der ihn im ersten Moment überwältige. Jean war sich sicher, dass er so etwas noch nie gerochen hatte und er fragte sich, ob das der Geruch einer Farm war, deren Geräusche im Hintergrund zu ihm drangen.

Knox kam zu ihm und lächelte versichernd. Dem konnte Jean nicht ganz folgen, denn er war bis auf das Äußerste angespannt und zuckte nun regelrecht zusammen, als nun auch noch die Haustür aufging. Er kannte die beiden Mädchen, die aus der Haustür auf die große Veranda stürzten und unisono grinsten.
 

Mia und Charlotte, kurz Charlie. Dreizehn Jahre alt, aufgedreht, Informationsdealerinnen an ihrer Highschool. Informationen, die sie gegen Süßigkeiten und Gefallen tauschten.
 

Wie auf ein Stichwort rannten sie los und Jean trat automatisch ein paar Schritte weg von Knox hinter das schützende Auto. Es war ein Reflex, geboren aus der irrationalen Angst, dass sie ihm etwas tun würden. Natürlich war diese unbegründet, wie er nun auch sah, als sie seinen Kapitän ohne Gnade umtackelten und zu Boden rangen.
 

Unter lauten „Jer, Jer, Jer!“-Rufen sah Jean fassungslos auf das Menschenknäuel, das sich auf dem Boden hin- und herwälzte und war unheimlich froh um das Auto zwischen ihnen. Es war ein Schutz, den er nur langsam verließ, um sich – immer noch in ausreichender Distanz – zu den Geschwistern zu begeben. Er wusste nicht, welche von beiden auf Knox‘ Brustkorb und welche auf seinen Knien saß und ihn festhielten, während sie ihn kitzelten.

Jean hob die Augenbrauen und wohnte dem befreiten Gelächter der Drei zu, als die Tür ein weiteres Mal aufging und eine Frau heraustrat, die er mit Leichtigkeit als Knox‘ Mutter identifizierte.
 

Mit einem Lächeln lehnte sie sich an die Holzfassade der Veranda und verschränkte locker die Arme. Ihr Blick ruhte auf ihren Kindern und deren Ausgelassenheit ließ sie seufzen. Dann fanden ihre Augen Jean und hielten seine vorsichtige, angespannte Aufmerksamkeit.

Eine ihrer Hände löste sich ein paar Zentimeter aus der Verschränkung und winkte lässig. Jean schluckte und sah sich verstohlen um. Es war tatsächlich er, der gemeint war.

Schüchtern erwiderte er die Geste und sie nickte wohlwollend.
 

„Jean!“
 

Abrupt fuhr er herum und begegnete drei blauen Augenpaaren. Eines eher gequält, die anderen beiden triumphierend. Jean legte fragend den Kopf schief.

„Solltest du als Striker nicht eigentlich eine bessere Deckung haben?“, fragte Knox trocken und die beiden Mädchen gackerten vergnügt.

„Grausamer Backliner! Gemeiner Backliner!“, ächzte jener und wehrte sich vergeblich unter seinen beiden Schwestern, die ihn gnadenlos in den Staub gepresst hielten.

„Hallo, Jean Moreau, bester Backliner der USC!“, grüßte ihn…eine von beiden. Jean hatte keine Ahnung, welche von beiden es war. Die Hintere.
 

„Hallo“, erwiderte er vorsichtig, immer noch mit einem wachsamen Blick in Richtung der Mädchen, so als ob sie ihn jederzeit überfallen würden, wo er nun doch so in ihrem Fokus war.

„Ihr seid endlich hier! Wir haben euch schon seit Stunden erwartet!“, sagte die Andere und Jean sah irritiert zu Knox, der lachend den Kopf schüttelte.

„Die beiden sind gierige Hyänen, mach dir nichts aus dem, was sie sagen!“, presste er hervor, bevor sie ihn erneut unter sich begruben und Jean dem Spektakel schweigend zusah, auf der Stelle festgefroren und reglos im Angesicht dieses Anblicks.
 

Der Begriff Familie stand in großen Lettern über dem, was hier gerade geschah und Jean war erstaunt, wie stark er einen Vergleich zu seiner eigenen Familie zog. Louis war ähnlich voller Liebe wie Mia und Charlotte, doch die Frau, die ihre Brut mit einer solch deutlichen Zuneigung auf ihrem Gesicht betrachtete, ähnelte mitnichten seiner eigenen, kalten Mutter.
 

Es schmerzte ihn, viel mehr als es das Treffen bei Ajeet getan hatte und Jean konnte sich zunächst nicht erklären, warum. Dann wurde ihm bewusst, dass der Faktor Zeit auch Erkennen mit sich gebracht hatte. Selbstreflexion. Auseinandersetzung mit sich selbst.

Bei Ajeets Familie hatte Jean nur aufgenommen, ohne zu verarbeiten. Dank Brians Einwirken war das nun anders.
 

So wie Brian auch nicht müde wurde, ihm zu sagen, dass Verarbeitung durchaus schmerzte.
 

„Hallo Jean“, riss ihn eben jene Frau aus seinen Gedanken und er fuhr herum. Er hatte sie nicht kommen sehen und war nun Auge in Auge mit der Frau, die Knox…seinen Kapitän…den blonden Jungen… Jeremy verdammt nochmal…geboren hatte.

Jean nickte. „Guten Tag, Mrs. Knox“, erwiderte er rau und sie schüttelte sacht tadelnd den Kopf.

„Olivia, bitte, so alt bin ich trotz meiner weißen Strähnen noch nicht.“

Sie hatte tatsächlich mehrere weiße Strähnen in ihren Haaren, die in dem Blond beinahe untergingen.

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung.“

Sie winkte ab. „Da gibt es nichts zu entschuldigen. Schön, dass ihr da seid, die beiden kleinen Monster warten schon seit Stunden auf euch. Als wenn sie Google Maps nicht aufrufen könnten um nachzuschauen, dass man knapp neun Stunden von L.A. hierhin in die Einöde fährt.“
 

Monster…
 

Bei dem Gedanken daran, dass diese beiden unschuldigen Mädchen den gleichen Titel trugen wie die Minyardzwillinge, musste Jean innerlich schaudern. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Hoffte er zumindest. Auch wenn er eine gewisse Ruchlosigkeit bei diesen Beiden durchaus feststellen konnte.
 

„So, und nun runter von meinem Sohn. Ich will ihn auch begrüßen“, sagte sie mit liebevoller Strenge und murrend zogen die beiden Mädchen sich zurück. Lauernd traten sie beiseite und Mrs. Knox reichte ihrem Sohn eine Hand, zog ihn resolut in die Senkrechte.

„Deine Verteidigung war in der Tat schonmal besser, Sprössling Nummer drei“, sagte sie und schloss den blonden Jungen in ihre Arme. Lachend klopfte sie ihm den Staub von seinem Shirt und ebenso grinsend zog Knox seine Mutter an sich.

„Schön hier zu sein, Ma. Ich schwärme Jean schon seit seiner Ankunft in L.A. die Ohren voll, wie sehr ich mich freue!“

„Dann hoffe ich mal, dass Jean von der Realität nicht allzu enttäuscht sein wird. Oder, Jean?“

„Nein, das werde ich sicherlich nicht“, erwiderte er höflich und erhielt dafür ein weiteres, warmes Lächeln.
 

Daher hatte Knox das.
 

Unsicher knetete Jean seine Finger. Er wusste nicht wirklich, was er weiterhin sagen sollte und war entsprechend erleichtert, als Mrs. Knox ihm die Entscheidung abnahm, indem sie in Richtung Kofferraum deutete.

„Holt eure Taschen und bezieht eure Zimmer. Danach zeigen wir Jean Farm und Viecher und danach gibt’s Kuchen. Die beiden Nervensägen hier haben ihn heute Morgen noch frisch gebacken. Sagten irgendwas von einer Süßigkeitenschuld.“ Sie hob die Augenbraue.

„Kuchen!“, intervenierte Knox, bevor Jean auch nur mit dem Hinweis auf das katastrophal kalorienhaltige Frühstück ablehnen konnte und vielsagend legte er den Kopf schief.

„Mit Sahne!“, stimmten die beiden Schwestern unisono ein und Jean begriff, dass Unvernunft ein Charakterzug dieser Familie zu sein schien.
 

Schweigend trat er zum Kofferraum und nahm seine Tasche, Knox neben sich, der ihn seicht mit seiner Schulter anstupste.
 

„Hey, alles klar?“, fragte er und Jean nickte nach einem Moment schweigend. Er war angespannt, aber er fühlte sich nicht gänzlich unwohl. Er war eher aufgeregt, dass er nichts falsch machte. Und aufgeregt, was ihn erwarten würde.
 

Er nahm an, dass das ein gutes Zeichen für die kommenden Tage war.
 

~~~~~~~~~
 

Wird fortgesetzt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mal eine kleine Exkursion zur Recherche. Ich liebe die "Google Street View"-Funktion bei Maps. Da kann man wunderbar Straßen nachfahren und sich die Gegend anschauen und einen Eindruck gewinnen. Ich bin damit schon durch Tokyo, Japan, L.A. und New York gereist und könnte Stunden damit verbringen, auf Pfeile zu klicken. :) Komplett anzeigen

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