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Kusuri, der Dämonenarzt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Hey ihr lieben
Ich habe gerade die letzten Tapeten von der Wand gekratzt und kann euch endlich das neue Kapitel Uploaden!
Vielen dank an euch fleißigen leser und die Kommi-schreiber. Ich bin mega happy das mein kleiner Arzt und ebenso Yosuke (Fan-girls-magnet) euch so viel spass machen und schwärmen lassen..

Nun aber ran ans lesen.. Mal sehen was hier so passiert.. der Titel klingt nach nichts gutem *pfeif*
Eure Dudisliebling Komplett anzeigen

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Flucht

20 Flucht
 

Ich ging zu dem mir zugewiesenen Gemach und schloss die Tür mit einem lauten Knall. Nicht das ich zornig war, aber mein Innerstes bebte wie ein tosender Sturm. Die Kugel im Stab pulsierte immer wieder auf und ich schloss die Augen. Ich sträubte mich gegen das, was ich anscheinend war. Sei’s um die Macht des Stabes! Ich würde anders stärker werden. Wütend warf ich den Stab an die Wand und ließ meinem aufkommenden Zorn etwas Luft, in dem ich das Bett durchwühlte und einige Gegenstände herumschubste.
 

Ich machte etwas Radau, aber das war mir egal. Nach einigen Minuten lehnte ich meinen Körper an die Wand und schloss die brennenden Augen. Meine Nägel gruben sich in meine Handflächen, bis es blutete. Was sollte das alles? War ich nicht ein ganz normaler Mann? Ein Yokai der eben eine Gabe in sich trug? Der sich daraus etwas aufbauen konnte? War ich nicht wie jeder andere Yokaimann?
 

Meine kreisenden Gedanken endeten, als ich die Aura von jemanden, hinter mir im Raum spürte. Ich öffnete die Augen und sah Yosuke gequält an. Ob er sich ebensolche Gedanken machte? Ob ihn diese ganze Sache ebenso belastete, wie mich? Hegte er dieselben Gedanken? Dieselben Zweifel?
 

„Was tust du da? Hat dir dieser Raum, etwas getan?“, fragte er lässig und sah sich im Gehen um. Er kam auf mich zu, blieb vor mir stehen und musterte mich. „Was tust du?“
 

Schnaubend wand ich meinen Blick zur Seite und wollte Yosuke nicht sehen. Er war doch erst schuld an alledem! Wieso hatte er den Versuch mit dem Kuss überhaupt vorgeschlagen?! Warum mich zu dieser Verbindung gedrängt?
 

Ich liebe dich, Kusuri, schallten seine Worte von jenem Abend in meinem Kopf und ich schob sie in den hintersten Winkel.
 

„Kusuri“, wisperte er vor mir und ich spürte seine Hand an meinem Oberarm. Eigentlich wollte ich mich hinausfinden, ihn bitten zu gehen, aber seine Nähe beruhigte mich. Er hatte eine Verbindung in mein Herz. Er war derjenige, der immer bei mir gewesen war. Mein bester Freund, mein Bruder gar. So sehr liebte ich diesen Mann, aber war dies die selbige Art Liebe, welche er für mich empfand? Das konnte nicht sein. Er liebte mich anders und das spürte ich, als er mich in seine Arme zog. Seine Arme umschlangen mich, hielten mich fest und ich spürte seinen Atem an meinem Haar, weil er seinen Kopf an meinen schmiegte. „Sag mir, was los ist“, bat er ruhig an meinem Ohr. Mein Inneres schien zu zerbrechen. Er war mir so nah. Zu nah. Aber ich brauchte ihn. Auch wenn ich es nicht wollte.
 

„Tego, lässt meinen Bruder morgen beisetzen“, schwindelte ich über meinen Gefühlswirbel. Erleichtert seufzte Yosuke aus und löste unsere Umarmung. Er lächelte mir zu und griff mit seinen Händen an meinen Schläfen vorbei in mein Haar.
 

„Deswegen bist du dermaßen aufgewühlt? So kenne ich dich gar nicht“, sagte er mit leichtem Vorwurf. Dennoch spürte ich, das er mich nur aufheitern wollte und legte die Hände an seine Brust.
 

„Lass mich. Ich werde nun schlafen gehen“, erwiderte ich und schob ihn bestimmend weg.
 

„Jetzt schon?“, wunderte er sich und ließ seine Arme leicht locker, jedoch gab er mich nicht frei. Er neigte seinen Kopf zu mir und sah mir tief in die Augen. „Ich wollte noch etwas Sake mit dir trinken. Zur Feier, das du die Kugel beherrscht.“
 

„Lieber nicht“, prellte ich ab und schob mich aus seinem Arm. Doch er ergriff meine Hand und hielt mich daran fest. Als ich meinen Blick umwendete, schon Luft für meinen Protest sammelte, erstickte sein Blick diesen.
 

„Was ist wirklich los?!“, setzte er mir die Waffe an die Brust und ich geriet in Bedrängnis.
 

„Ich sagte doch..“, begann ich, doch er ging dazwischen.
 

„Du lügst!“, entlarvte er mich und sein Blick schwang traurig zu mir. Er wollte mich verstehen. „Warum sagst du nicht die Wahrheit? Liegt es an dem, was geschehen ist?“, fand er den Weg zu meinen Gedanken und ich riss die Lieder auf.
 

„Yosuke, ich“, wollte ich sagen. Mein Kopf wollte dies beenden, wollte das es wieder wie vorher war, aber etwas in meinem Inneren, wollte dies unter allen Umständen verhindern. Es lenkte meine Finger, welche sich um Yosukes schlangen und ihn zu mir zogen. Unsere Körper berührten sich und ich hielt nun auch seine andere Hand. Unsere Blicke trafen sich unentwegt und Yosuke fasste wieder Mut zum nächsten Schritt. Er lehnte seine Stirn an meine, wir schlossen unsere Augen und genossen diesen keuschen und doch intimen Moment. „Gib mir bitte, etwas mehr Zeit“, bat ich flüsternd. „Es ist alles so anders, seitdem.“
 

„Ist gut“, raunte er leise, rieb seine Nase an meiner. „Aber bitte, nicht wieder Jahrzehnte“, gab er eine Bedingung. So lange würde ich es nicht zulassen, denn ich fasste einen Plan. Für diesen durfte ich mir allerdings nichts anmerken lassen und so ließ ich den Kuss zu, den er mir liebevoll auf die Lippen gab. Zärtlich berührten sie sich, bis er mich freigab. „Schlaf nun. Ich wache über dich.“
 

„Das brauchst du nicht.“, hielt ich ihn auf und erwiderte den Blick in seine braunen Augen. Der silbrige Ring strahlte so sehr darin, denn er amüsierte sich über meinen Widerstand. „Leg dich besser zu mir und schlafe auch etwas. Auch du, hast diese lange Reise durch gemacht“, brummte ich und überraschte ihn. Er nickte jedoch sanft und gab mir erneut einen kurzen Kuss.
 

„Ist gut. Dann schlafen wir eben beide“, war er einverstanden und ging zu meinem zerwühlten Bett. Er trat einige Kissen darauf, welche ich durch das Zimmer geschleudert hatte. Nebenbei zog er seinen neuen, tiefbraunen Yukata auf und sah zu mir. Er hob die Hand und bat mich zu sich. Ich ging zu ihm, wir legten uns hin und Yosuke schloss mich in seine Arme. Einer wurde mein Kissen, der andere meine Decke und so schlossen wir die Augen.
 

Es brauchte nicht lange, bis ich Yosukes ruhiges atmen zu hören war. Ich lauschte diesem einige Stunden, erforschte meine Gefühle. Es war so warm in seinem Arm, fühlte sich in meinem Herzen richtig an. Aber meine Gedanken waren verseucht. Ich wollte dies nicht sein, egal wie sehr sich mein Herz danach sehnte. Ich musste es hier und jetzt beenden, hatte Yosuke versprochen, nicht zu lange mit meiner Entscheidung zu warten. Dies tat ich nun.
 

Leise stand ich auf. Er drehte sich damit auf den Rücken und legte den Arm auf seinen Bauch. Die schwarzen Male waren unverkennbar an seinem Unterarm. Dieses nackte Handgelenk stach mir irgendwie im Auge. Wenn ich ihn schon verließ, eventuell nie mehr wiedersehen würde, dann sollte er etwas haben. Es klang bösartig, das ich wollte, das er sich an mich erinnert, aber ich wollte damit wohl mich selbst beruhigen. Brauchte diese Geste, um mich selbst durchzuringen.
 

So griff ich in mein Haar, indem das gelbe Haarband gebunden war und löste es. Dieses Band hatte mein Dasein als Arzt eingeläutet, ich besaß es seit jenem Tag, als ich Okkoto-sama rettete und Yosuke somit kennenlernte. Ich hatte es immerzu getragen und nun sollte Yosuke es haben. Was er damit dann anstellte lag bei ihm, doch ich wollte das er es besaß.
 

Lautlos kniete ich mich zu seiner Seite, schlang das Band durch eine kleine Lücke, die sein Handgelenk auf seinem Bauch bildete und band es großzügig fest. Dies war mein Abschied. Der Abschied zu meiner Liebe, die ich nicht offen zeigen wollte. Sie sollte mir allein in Gedanken bleiben und mich begleiten.
 

Zusammen mit dem Stab und dem wenigen, was ich besaß verließ ich die Residenz über die Mauern. Lautlos hatte ich bei der Leiche meines Bruders verweilt und ihn noch einmal betrachtet. Ich bat ihn um Verzeihung und dankte ihm dafür, das wir uns noch einmal gesehen hatten und über alles reden konnten. Danach begann meine letzte Reise.
 

„Hier. Trink dieses Wasser und unsere Verbindung löst sich“, erklärte ich Toki. Welche ich außerhalb des Waisenhauses traf. Sie schien glücklich, freute sich darüber, das ich eine Lösung gefunden hatte. Doch sie hob ihren Blick und sah mich fragend und traurig an.
 

„War Yosuke, nicht bei dir?“, wollte sie wissen und ich wollte nicht drauf antworten, wendete mich ab. Aber sie hielt mich auf, berührte meine Hand und ich sah zu ihr herab. Die Berührung die mir damals so viel bedeutet hatte, hatte sich verändert. Ich wollte nicht, das sie meine Hand hielt.
 

„Unsere Wege haben sich getrennt und ich werde es dabei belassen.“
 

„Du hast Yosuke, unwissend zurückgelassen, oder?“, durchschaute sie meine Tat. Sie war eben doch meine wissende Frau. Ich entzog ihr meine Hand und drehte mich wieder zum Gehen.
 

„Das würdest du nicht verstehen.“
 

Sie holte Luft, doch eine andere Stimme durchbrach das kurze schweigen: „Sicher hat er Yosuke, ebenso hintergangen, wie dich Mutter!“
 

Akeno und auch Taiki, standen bei ihrer Mutter und sahen mich hochmütig und verurteilend an. Toki wendete sich sofort zu ihnen und hielt jedem eine Hand auf die Brust.
 

„Hört auf! Euer Vater, ist ein guter Mann!“, beschwor sie. Doch meine Söhne würden nicht auf sie hören.
 

„Tze! Daran glaube ich schon lange nicht mehr. Er hat dich einmal hintergangen und es auf der Reise sicher öfters wiederholt!“, knurrte Akeno und brachte mich zum Stehen. Doch ich drehte mich nicht um, hörte nur das schallen der Ohrfeige, welche Toki ihm verpasst haben musste. Ob sie ihm sagen würde, was sie vermutete? Würde sie die Schuld, über den Seitensprung bereinigen? Es richtig stellen, um mein Ansehen gerade zu rücken?
 

Es war mir egal. Ich würde sie, welche in meinem Herzen einen festen Platz haben, ebenso zurücklassen, wie denjenigen, dem mein Herz vollkommen gehörte. Ich hatte nichts mehr zu verlieren.
 

Ich wanderte in den Norden. Als es immer stürmischer und kälter wurde, rief ich den Keiler. Die einzige Fähigkeit, welche der Stab mir noch zugestand, denn da ich meine Neigung verleugnete, sträubte sich die Macht. Sie hatte sich zwar mit mir verbunden, meine Gabe gestärkt, aber sie hatte doch ihren eigenen Kopf. Solange ich mich nicht zu dem bekannte, was ich war, würde sie sich mir verweigern.
 

Ich befahl dem Keiler, einen Ort zu finden, der abgelegener war, als der tiefe Grund des Meeres. Ob das Tier mich verstand, wusste ich nicht. Aber es lief in Richtung der hohen Berge, weit hinauf, wo die Felsen sich zerklüfteten und kein Mensch, noch ein Tier, den Weg hinauf wagte. Als der Keiler selbst kaum noch halt fand, entließ ich ihn von seinen Pflichten und neigte meine Stirn an seine Flanke.
 

Allein ging ich weiter hinauf und gelangte an eine vereiste Wand. Da der Wind auffrischte drängte ich mich in einen Spalt und wollte dort ausharren. Aber nach einigen Minuten des Wartens, hörte ich etwas plätschern und tastete mich weiter in die Höhle, welche ich fälschlicherweise als Spalt gesehen hatte.
 

Einige Meter weit ging ich in das kühle Gestein, welches mit jedem Schritt wärmer wurde. Ich musste in einer Art Vulkan sein, oder etwas was mit warmem Quellwasser durchzogen wurde. Am Ende des Gangs fand ich eine große Höhle. Einen riesigen Raum, welcher mit einem Teich aus warmem Quellwasser versetzt war. Musternd sah ich mich darin um, spürte die Wärme, welche meine kalten Glieder erfüllte und aufwärmte. Hier würde ich bleiben, beschloss ich. Zumindest bis der Winter fortgezogen wäre. Hier war ich allein und könnte mich auf das einzige konzentrieren, was mir noch geblieben war. Die Medizin.
 

Jedoch war ich meinen ersten Gedanken nicht treu geblieben und wollte die Höhle etwas umstrukturieren, wenn ich schon hier war. So grub ich ein Loch, in der Nähe in der das warme Quellwasser entsprang. Somit führte ich es dort hinein und formte aus festem Lehm eine Art Wanne. Da diese schlecht hielt, sammelte ich einige Felsen ein und schaffte es so, sie zu stabilisieren. Nach getaner Arbeit, genoss ich mein erstes Bad in diesem Wasser. Es war mollig warm und gut für meine Glieder. Dennoch würde es mit etwas Kräutern wohlriechend sein. Vielleicht sogar Heilung bringen.
 

Ich wendete meinen Blick an die Decke. Einige Kräuter würde ich dort oben trocknen können. Platz genug für die Verarbeitung wäre ebenso. Große Krüge würden ihren Platz haben. Ich könnte mich hier ausbreiten, alles verdrängen was mein leidendes Herz in meine Gedanken rief. Ich hätte eine Aufgabe, könnte wieder forschen und mich weiterhin in den Schriften bilden. Vielleicht selbst welche anfertigen, so wie es Kishu und Kokoro taten.
 

Mein Weg war die Medizin und es kam mir so vor, als hätte meine neue Blickrichtung mir diese Höhle als Dank beschert. Dafür das ich mich von meinem Herzen abwand, erhielt ich dieses Heim und konnte so, das tun, wofür ich bestimmt war. Die Medizin.



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