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Verliebt in die sternenklare Nacht III

Vertrauen siegt (Teil 3)
von

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Alpträume der Nacht…

Er hatte keine Ahnung wie lange Mamoru schon weg war, als er sich entschloss von dem kalten Badezimmerboden aufstand und ans Waschbecken trat. Er stützte sich ab und drehte den Wasserhahn auf. Einige Sekunde beobachtete er wie das Wasser erst in das Becken und dann in den Ausguss floss. Er holte tief Luft, krempelte sich die Ärmel hoch und dann ließ dann Wasser in seine Hände laufen, was er sich anschließend ins Gesicht spritze.

Es war angenehm kühl und fühlte sich super gut an. Kurz dachte nach ob er nicht unter die Dusche steigen sollte aber ihm fiel rechtzeitig ein, das er noch gar nicht duschen durfte. Er trug immer noch Verbände, die mindesten noch eine Woche drauf bleiben mussten. Auch wenn die meisten Kratzer und Wunden verheilt waren, so schimmerten die Risse, die der Gürtel verursachte, immer noch auf einem Rücken.

Er spritze sich nochmals Wasser ins Gesicht und blickte dann in den Spiegel. Er wirkte müde und erschöpfte. Ihm selbst fiel auf wie schlecht er aussah und er tief in ihm drin wusste er das Mamoru recht hatte. Er muss was essen. So dünn und abgemagert traute er sich sicher nicht auf die Straße und schon unter die Augen seiner Freunde. Aber er behielt einfach nichts bei sich. Egal was er in den Mund nahm, es schmeckte nach salzigem und klebrigen…

Den aufkommen Würgreiz schaffte er unter Kontrolle zu bringen. Er griff nach dem Handtuch und trocknete sich das Gesicht. Er stützte sich abermals am Waschbecken ab und schloss kurz die Augen. Irgendwie konnte er nicht fassen dass er diesen Alptraum überlebt hatte. Seiya war sich sicher dass er nur überlebte weil ihm die Erde geholfen hatte. Mit dem Daumen spielte er an dem Silbernen Ring rum und erinnerte sich an die Macht die er gespürt hatte. Den Zorn und den Hass.

„Das hätte nicht passieren dürfen“, murmelte er vor sich hin und langsam öffnete er wieder die Augen. Immer noch konnte diese pulsierende Kraft in sich fühlen. Es ist als wäre es nun ein Teil von ihm. Die Kraft der Erde. Er war sich nur nicht sicher ob er diese Kraft, die Macht, wirklich haben wollte. Bei dem Gedanken daran begannen ihm jedes Mal die Hände zu zittern. Genervt warf er einen Blick auf seine Finger. Sie zitterten leicht und er schüttelte sie aus.
 

Ein Geräusch, das vom Flur kam, ließ ihn aufhorchen. Ein wenig verwundert trat er aus dem Badezimmer hinaus auf den Flur. Er lag dunkel und ruhig vor ihm. Er konnte nichts ausmachen was ein Geräusch verursachte. Leicht verwirrt und mit einem unguten Gefühl begab er sich ins Wohnzimmer. Das Licht war dort auch aus und der Schein des Mondes erhellte den Raum auf eine ziemlich gespenstische Weise, wie er fand. Angst vor der Dunkelheit oder dem fahlen Licht des Mondes hatte er bisher nie, doch jetzt kräuselten sich die feinen Härchen auf seiner Haut. Den Anblick des weißen Mondes hatte er bisher als sehr beruhigend und inspirierend gefunden aber nun? Er konnte das Gefühl nicht beschreiben welches er beim Betrachten empfand. Das ausgerechnet der Mond ihm mal Angst mach würde, hätte er so auch nie gedacht.

Er schob die Balkontür auf und trat hinaus. Die Nacht hatte Tokio in ihre Gewalt gebracht. Ruhig lag die Straße vorm Haus und die Straßenlaternen wirkten genauso gespenstisch wie alles andere. Ein Blick hinauf zu den Sternen und ihm wurde schwer ums Herz. Ein Stern würde nie wieder leuchten. Ein Stern war erloschen auf immer und ewig. Es war seine Schuld. Wäre dieser Hass und Zorn nicht gewesen, dann wäre er vielleicht in der Lage gewesen Akira zu beschützen, aber er selbst hätte ihn beinahe getötet.

„Akira…“, flüsterte er den Namen seines einstigen besten Freundes in die stille Nacht hinaus. „es tut mir Leid das ich dich nicht retten konnte“
 

„Um den muss es dir nicht Leidtun.“ Seiya gefror das Blut in den Adern, als er die Stimme vernahm, die eindeutig aus der Wohnung kam, die hinter ihm lag. Eine Panik ergriff sein Herz und seinen Körper das er nicht mehr klar denken konnte.

„Akira war ein Feigling. Er hat es sich selbst zu zuschreiben.“ Seiyas Verstand sagte ihm klar dass es unmöglich war das er hier ist. Koios war mit Sternschnuppe und Enell auf den Weg nach Euphe um ihn vor Gericht zu stellen. Aber was ist wenn er entkommen ist?

„Akira war nicht Feige“, sagte er mit zittriger Stimme und ärgerte sich zu tiefst darüber. Er hörte das boshafte Lachen und seine Nackenhaare stellten sich auf und Seiya fragte sich ob er einen Sprung vom Balkon wohl überleben würde.

„Ach nein? Und warum hat er dich dann verraten? Warum hat er mir geholfen dich zu entführen?“ Seiya hörte den Boden knarren und wusste das der Mann, der eindeutig nicht hier sein konnte, auf ihn zu trat. „Warum hat er zugelassen dass ich das hier mit dir mache?“

Eine kalte Hand strich über Seiyas Nacken und sein Körper begann unkontrolliert zu zittern. Eine nie gekannte Angst trieb ihn zur Flucht an, aber sein einziger Ausweg war es vom Balkon zu springen. In Anbetracht der Tatsache wer da hinter ihm stand, war das eine verlockende Alternative.

„Er hat zu gesehen. Zugehört, was ich mit dir gemacht habe“, fuhr die engelsgleiche Stimme fort. Diesmal war sie ganz dicht hinter ihm und flüsterte die Worte in sein Ohr. Hauchte sie zart und leise und ihm wurde wieder übel. „Sicher hat er sich dabei einen runtergeholt und…“
 

„SEIYA!“ Mamoru wusste nicht was er erwartet hatte, aber sicher nicht das. Seiya stand auf dem Balkon, zittern an der Brüstung geklammert mit dem Rücken zu ihm. Er wirkte als habe er Todesangst.

Die Einkaufstüten ließ er unachtsam auf den Boden fallen, warf den Schlüssel Richtung Schüssel die auf der Kommode stand und war echt leicht beeindruckt das er in der Eile sogar traf. Mit Schuhen, was eigentlich ein No Go bei ihm war, rannte er durch den Flur, durchschritt mit rasenden Herzen und schäumenden Puls das Wohnzimmer und stand dann hinter Seiya.

„Seiya…“ Er packte den zittern Mann an den Schulter und wollte ihn zu sich umdrehen. Doch bevor er den Mann beruhigen konnte, trafen ihn eine Faust im Gesicht und ein Fußtritt im Magen. Sein Gewicht nicht haltend stolperte er ins Wohnzimmer zurück und fiel dort auf den Boden. Schmerz durchfluchtete ihn kurz, aber das versuchte er so gut es ging zu ignorieren. Schwankend kam er wieder auf die Beine und startete einen neuen Versuch.

Seiya stand vor ihm, bereit sich zu wehren. Mamoru überlegte was er machen sollte. Seiya war ein gut ausgebildete Kämpfer und ihm weit überlegen was das Kämpfen anging. In Punkto Kraft war er ihm zwar überlegen, aber das nutzte ihm nichts wenn Seiyas Schläge präzise treffen würden, abgesehen davon will er auch gar nicht mit ihm kämpfen.

„Seiya, hey ich bin es, Mamoru.“ Vorsichtig näherte er sich seinem Angetrauten und beim näher kommen fiel ihm das schwache Leuchten des Ringes an Seiyas Hand auf. Er verstand gleich das Seiya sich in einem Flash Back befinden musste. Beherzt und mehr entschlossen, da er jetzt wusste was los war, packte er den Schwarzhaarigen und zog in seine Arme. Zwar versuchte sich Seiya zu wehren und zu befreien, aber Mamoru strich ihm beruhigend über den Kopf und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr. Langsam beruhigte sich der Mann in seinen Armen und schien wieder zu sich zu kommen. Völlig verstört blickten ihn die blauen Augen seines Mannes an. Als würden die sich fragen wer er ist und wie er hierhergekommen war.

„Mamoru?“

„Alles ist gut…“ Beide Männer sanken gleichzeitig in die Knie und Seiya blieb reglos in der Umarmung von ihm hocken. „Was ist denn passiert?“ Aber Seiya reagierte nicht. Er schien immer noch weit weg zu sein und doch gleichzeitig da. Mamoru bekam ihn einfach nur nicht zu fassen. Ihm blieb nur die Möglichkeit ihn festzuhalten bis Seiya merkte wo er war.

„Die Wohnungstür…“ Seiya legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn sehr sanft von sich. Es war kein angewidertes wegschieben oder aus Angst. Es war ein verwirrtes und er freute sich nur das Seiya anscheinend wieder wach war.
 

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte ihn Mamoru sanft „Was ist denn passiert?“ Seiya schob Mamoru immer weiter von sich, aber nicht weil ihm die Umarmung unangenehm war sondern weil er sich erst Mal sortieren wollte. Sein Herz raste und sein Puls pochte schmerzend in seinen Adern. Er fühlte sich als wäre er aus einem schlimmen Alptraum aufgewacht, den er sofort wieder vergessen hatte.

„Ja, ich denke schon“, antwortete er auf Mamorus Frage und starrte unentwegt auf die Wohnungstür und die Tüten die im Hausflur lagen. Was genau passiert war konnte er nicht sagen. Er erinnerte sich nur daran ein Geräusch gehört zu haben und danach war alles irgendwie in einem undurchdringlichen Nebel verwoben.

„Kannst du aufstehen?“ Seiya nickte und ließ sich von Mamoru aufhelfen. Er setzte sich auf eins der Sofas und dachte angestrengt nach, während sein Freund zum Flur ging, die Tüten aufhob und die Tür schloss.

„Kann es sein das du eben einen Flash Back hattest?“

„Nein. Das fühlt sich anders an“, sagte Seiya ernst aber er wollte nicht weiter drüber nachdenken und zum ersten Mal seit er aus dem Keller war verspürte er sowas wie Hunger. Mamoru betrachtete ihn prüfend und ging vor ihm in die Hocke. Sanft strich er ihm über die Wange. Seiya schob die Hand weg und stand auf.

„Was war es dann?“

„Keine Ahnung. Es interessiert mich auch nicht.“ Er warf einen Blick in die Tüten und stellte fest das Mamoru wirklich Hack gekauft hatte. Er hatte also wirklich vor ihm Hamburger zu machen. Er hätte auch einfach welchen kaufen können. „Wolltest du mir nicht was zu essen machen?“ Er legte das Hack auf den Tresen an dem sie schon mal gefrühstückt hatten und drehte sich dann zu dem großen Mann um. Dieser nickte leicht gekränkt. Seiya war aufgefallen das er ziemlich grob mit ihm sprach aber er wollte nicht das Mamoru in einer Wunde bohrte, zu der es kein Pflaster gab. Das sagte ihm jedenfalls sein Gefühl.

„Dann geh ich noch mal ins Badezimmer und wasch mich soweit es meine Verbände zu lassen.“ Noch bevor Mamoru ihm irgendwas sagen konnte verschwand er eilig aus dem Wohnzimmer und schlug nach wenigen Sekunden die Badezimmertür hinter sich zu.



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