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Verliebt in die sternenklare Nacht III

Vertrauen siegt (Teil 3)
von

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Dein Lieblingsessen

Kapitel 1.
 

Irgendwie hatte Seiya ein ganz schlimmes Déjà-vu. Ihm kam es vor als wäre es erst gestern gewesen, als er vor dieser potthässlichen Wohnungstür gestanden hatte. Genau so unsicher mit einem schweren und dicken Kloß im Hals, der ihm das Schlucken unmöglich machte.

Aber es war nicht erst gestern gewesen, als er mit seinem frisch angetrauten Ehemann von Euphe zur Erde geflogen war. Sehr widerwillig damals noch, war er dem großgewachsenen Prinzen nach Hause gefolgt. Hilfesuchend hatte er sich nach seinen Brüdern umgesehen, die ihn allerdings nur breit angegrinst hatten. Nein, das alles war schon über einen Monat her. Zu Anfang hatte sich alles in ihm gesträubt. Er hatte sich geschworen, Mamoru das Leben zur Hölle zu machen und heute?

Seiya stand wieder vor dieser grünen Tür, blickte auf den Ring an seinem Finger und diesmal wurde ihm nicht speiübel. Er fühlte eine unendliche Dankbarkeit und ein Stück weit erfüllte es ihn mit Stolz ihn tragen zu dürfen. Den Ring, den einst die Königin dieses Planeten trug. Im Gegensatz zu vor einem Monat lief, ihm diesmal kein kalter Schauer den Rücken runter, sondern ihm wurde warm. Zum ersten Mal, seit er sich entschieden hat Mamoru zu heiraten, bereute er es nicht.

Auch wenn er noch nicht richtig wieder fit war und sicherlich noch mit so einigem zu kämpfen haben wird, war er froh wieder nach Hause zu können. Der Monat im Krankenhaus war für ihn die Hölle gewesen. Er hasste nichts mehr als nutzlos im Bett herumzuliegen. Seiya strich über den Silberring an seiner Hand und belächelte ihn. Ohne ihn hätte Ado ihn sicher getötet.

Liebevoll sah auf und blickte auf den Rücken des Mannes den er vor zwei Monaten geheiratet hatte. Fest hielt er die Tasche in der Hand, die Seiya mit im Krankenhaus hatte, und versuchte die Tür aufzuschließen. Mamoru wirkte unentspannt und sichtlich nervös. Was für ein Unterschied zu ihrem ersten Mal vor dieser Haustür.

„Endlich“, stöhnte Mamoru als erden Schlüssel herum drehte und die Tür einladend öffnete. Seiya grinste ihn an und betrat als erster die Wohnung. Er fühlte sich, überraschenderweise echt zu Hause. Wobei er in dieser Wohnung gar nicht so oft gewesen ist.

„Hast du Hunger?“, fragte Mamoru ihn als er die Wohnungstür schloss und die Tasche ins Badezimmer stellte. Seiya war vorgegangen ins Wohnzimmer und sah sich in Ruhe um. Er konnte es immer noch nicht fassen das er wieder hier war. Eine Träne schummelte sich seine Wange entlang.

„Seiya?“ Mamoru trat an ihn ran und sah die vereinzelte Träne glitzern. Mitfühlend wischte er ihm die Träne von der Wange und auch wenn es nur kurz war, bemerkte er das Zucken, das seine Berührung auslöste und versuchte ihr nicht zu viel Bedeutung zu geben. Seiya hatte schließlich schreckliches mitgemacht.

„Tut mir leid, ich bin nur…“ Seiya fehlten die Worte. Er war erschrocken über die Kälte die seinen Rücken entlang lief, bei der Berührung von Mamoru. Sie war nur leicht gewesen und kein bisschen bedrohlich, aber dennoch hatte er Angst.

„Froh?“, versuchte Mamoru den unangenehmen Moment zwischen ihnen zu überbrücken. Seiya nickte und blickte Mamoru in die blauen Augen. Er sah den kleinen Schmerz, den die Zurückweisung ausgelöst hatte und biss sich auf die Lippe. So sollte eine Ehe nicht beginnen. Auch wenn ihre schon ungewöhnlich begonnen hatte, so hatte er in den letzten Wochen den Mann an seiner Seite richtig lieb gewonnen. Jeden Tag war er ins Krankenhaus gekommen. Hatte ihm erzählt was passiert war. Das Koios zusammen mit Enell und Sternschnuppe zurück flog um Ado vor ein Gericht zu stellen und Akira…
 

Mamoru ertrug es beinahe nicht ihn so zu sehen. Wie ein scheues Reh stand Seiya in mitten des Wohnzimmers und schien nicht zu wissen wohin. Es schnürte ihm die Luft zum Atem ab, ihn so zu sehen. Das vor ihm war nicht mehr der Seiya den er kennen gelernt hat. Das Feuer, das mal in ihm gebrannt hatte war verloschen.

Ihm entging nicht das Seiya ihn sehr genau musterte und zu jedem Zeitpunkt hätte er sich tierisch darüber gefreut aber gerade jetzt wünschte er Seiya würde damit aufhören ihn zu prüfen. Er sollte wissen, nicht mal nachdenken müssen, dass er ihm vertrauen konnte. Mamoru ertrug es nicht länger und drehte sich um. Er ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Er musste sich ablenken und zusammen reißen. Seiya brauchte jetzt jemand der Stark war. Schon gar nicht durfte Seiya merken was die Zurückweisung mit ihm gemacht hatte. Wie weh es getan hatte, dabei war das nicht mal was Großes gewesen. Er hatte ihn nur leicht an der Wange berührt.

„Was willst du essen?“, fragte er daher um sich abzulenken. Er durfte nicht zu viel von ihm erwarten. Seiya hatte schreckliches erlebt. Es war normal, dass er Angst verspürte berührt zu werden. Das hatte ihm der behandelnde Arzt auch gesagt, das Seiya Zeit brauchen würde um wieder Vertrauen und Berührungen zuzulassen.

„Ich hab keinen Hunger“, sagte Seiya und Mamoru blickte sich den schmalen Körper an. Seiya wirkte abgemagert und viel zu dünn für einen Mann seiner Größe. VonTaiki hatte er erfahren das Seiya das Krankenhaus essen nicht bei sich behielt und es immer wieder ausgebrochen hatte bis er es irgendwann gar nicht mehr anrührte.

„Du musst was Essen, du bist nur noch Haut und Knochen.“ Streng blickte er ihn an und Seiya schüttelte den Kopf ohne was drauf zu erwidern. Er stand immer noch mitten im Raum und schien nichts mit sich wissen was er tun sollte. Mamoru atmete einmal tief durch, schloss den Kühlschrank und tat das was er schon die ganze Zeit tun wollte, seit Seiyain sein Auto gestiegen war.
 

Er zog ihn in seinen Arm und war nicht mal überrascht das Seiyas Körper sich sofort versteifte. Aber das war ihm jetzt egal. Er wollte ihn spüren und sicher gehen, dass er nicht träumte. Seine Arme schlangen sich um den Rückendes ehemaligen Sängers und Mamoru erschrak. Seiya war dünnerer geworden als er gedacht hatte.

„Mamoru…“ Seiyas Stimme klang leise und quält. Aber dennoch ruhte sein Kopf an seiner Schulter, so als suchte der Mann in seinen Armen einen halt. Den würde ihm jederzeit geben.

„Ich bin froh das du wieder zu Hause bist“, sagte er leise und flüsterte es ihm ins Ohr „Du glaubst gar nicht was für Sorgen ich mir gemacht habe.“ Seiya lachte leise und sein Körper begann sich zu entspannen. Seiya kuschelte sich richtig an seine Schulter und schloss die Augen und Mamoru gab ihm einen Kuss aufs Haar.

„Ich auch. Noch einen Tag länger im diesem Krankenhaus und ich wäre Amok gelaufen.“ Mamoru lachte und beide sahen sich in die Augen. Diesmal suchte Seiya nicht nach Halt und prüfte ihn auch nicht. In diesem Blick lagen aufrichtige Gefühle und Freude.

„Seiya…“, murmelte Mamoru dicht vor dem Gesicht von dem etwas kleineren und verspürte den großen Wunsch den Mann in seinen Armen zu küssen. Seiya schloss seine Augen und kam ihm überraschend entgegen. Die Einladung nahm Mamoru gerne an und beugte sich zu ihm runter. Es kribbelte in seinem Magen als sich ihre Lippen berührten und fast hätte Mamoru Seiya noch fester an sich gezogen. Ein Verlangen rauschte durch seine Adern, das er sich selbst darüber erschrak. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, beherrschte er sich und löste den leichten Kuss schnell wieder, bevor er doch noch über ihn herfiel.

„So und nun wird was gegessen. Ich koch dir was.“ Entschied Mamoru standhaft und ließ Seiya los. Einkurzes Bedauern leuchtete in den blauen Augen, das Mamoru seinen Entschluss Seiya erst Mal sanft zu behandeln und ihm Zeit zu geben ins Wanken geraten ließ.

„Ich will nichts essen.“ Seiya setzte sich auf das Sofa und entspannte sich dort. Ließ Mamoru aber nicht aus den Augen, als wäre er ein Anker für irgendwas. Mamoru war schon wieder in der Küche.

„Du musst was essen und ich diskutiere darüber nicht mit dir. Du hast im Krankenhaus schon nichts gegessen.“
 

Der Gedanken an Essen, ließ Seiya ziemlich schnell von der weichen Wolken herunterfallen, auf der eben geschwebt hatte. Seit er in dem Keller von Ado gefangen gewesen war, hatte er sich nichts Sehnlicheres gewünscht das Mamoru kommt ihn rettet und fest in die Arme nimmt. Auf gewissen Art hatte er das sogar getan. Man hatte ihn sprichwörtlich aus der Hölle getragen auch, wenn er sich selbst kaum dran erinnert. Im Krankenhaus hatte Mamoru immer so distanziert gewirkt wobei er gerne die Nähe von ihm genossen hatte. Auf eine seltsame Art und Weise strahlte er Ruhe und Frieden aus und genau in diese hätte er sich gerne geflüchtet.

Jedes Mal, wenn er die breiten Schultern von ihm gesehen hatte war ein Funken Wärme und eine starke Sehnsucht durch ihn geschossen. Auch jetzt vermisste er die starken Arme, die ihm Sicherheit boten und das Gefühl das alles in Ordnung ist.

Er sah seinen Ehemann wartend am Kühlschrank stehen und fühlte das Loch in seinem Magen das sich weigerte gefüllt zu werden. Ihm wurde übel bei der Vorstellung etwas runter würgen zu müssen. Auf der Zunge hatte er immer noch das klebrige Gefühl des Spermas seines Peinigers.

Seiya sprang auf und rannte ins Badezimmer. Das war nicht das erste Mal das ihm übel wurde bei der Erinnerung. Er klappte die Klobrille rauf und beugte sich über den Rand. Würgte und fühlte sich so elend, wie zu jenem Zeitpunkt als er im Keller war und Ado ihm sein Ding in den Rachen gestoßen hatte. Wieder und wieder.

Tränen standen ihm in den Augen und die Magensäure die er Hochwürgte, schmeckte bitter und ätzend.

„Seiya.“ Eine warme Hand legte sich auf seinen Rücken und rieb beruhigend. Schwer atmend lehnte er sich gegen die Duschwanne und wischte sich über den Mund. Mamorus Hand ruhte auf seine Schultern und gerade wünschte er sich allein zu sein. Er sollte ihn nicht so sehen, auch wenn es ihm weder peinlich war noch das er sich schämte. Dazu hatte er keinen Grund. „Dein Lieblingsessen, das isst du doch bestimmt.“
 

„Was? Du willst das ich immer noch was esse?“ Völlig perplex verschwanden alle schlechten Gefühle und er konnte ihn nur anstarren. „Fällt dir eigentlich auf das ich auf dem Boden des Badezimmers sitze und…“ weiter kam er nicht, denn die strengen Augen von seinem Mann funkelten ihn böse an.

„Ich bin Arzt im Studium. Kurz vor meinem praktischen Jahr. Glaubst du ich weißnicht was mit dir los ist? Aber soll ich dich deswegen verhungern lassen?“ Mamoru kniete sich zwischen die gespreizten Beine von Seiya und legte ihm beide Hände beschwörerisch auf die Schultern.

„Wenn ich gewollt hätte dass du stirbst, dann hätte ich dich nicht zu retten brauchen. Aber weil ich dich Liebe, will ich das du lebst und nun sag mir was dein Lieblingsessen ist oder ich koche sämtlich Gerichte aus dem dicken Kochbuch bis irgendwas dabei ist das du isst.“ Mamoru erhob sich verärgert und ging zur Tür.

„Hamburger“, flüsterte er schuldbewusst und blickte den großen Mann, mit dem er verheiratet war, nicht an.

„Hamburger?“ Mamoru hob eine Augenbraue „Dafür muss ich nochmal einkaufen gehen“

„Das musst du nicht, ich esse auch das was da ist“, murmelte Seiya wie ein kleines Kind das man gerade ausgeschimpft hatte.

Mamoru lächelte ihn an und kehrte zu ihm zurück. Mit dem glücklichsten Lächeln, ausgenommen das bei ihrer Hochzeit, hockte er nochmals zu Seiya runter und schlang seine Arme um seinen Hals.

„Wenn man krank ist, isst man doch das am liebsten was man mag oder nicht?“ und drückte Seiya einen Kuss auf den Lippen „Ich mach das gerne.“ Mit einem weiteren Kuss verschwand Mamoru aus dem Badezimmer und anschließend aus der Wohnung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  bella230109
2017-01-07T09:27:08+00:00 07.01.2017 10:27
Schön das saiya wieder daskranken Haus verlassen dürfte aber es wird nicht leicht das vertrauen auf zu baunen nach allem was passiert ist bin gespandt wie es weite geht



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