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The little Forget-me-not

Die Geschichte von Katie Bell
von

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Lost dreams

´Wenn wir träumen öffnen wir unsere Seelen und verschließen die Augen vor der Wirklichkeit´
 

Dr. Gloria Tenner senkte das glattgestrichene Stück Pergament, welches eigentlich viel zu groß für einen einfachen simplen Satz war und schielte unter ihren eleganten Brillengläsern hervor, ihr Blick fixiert auf ihre Patientin. Ihre Professionalität verbot es ihr die Stirn zu runzeln obwohl sie es wahrscheinlich gerne gemacht hätte.

Ihre Haare waren zu einem lockeren Knoten nach hinten zusammengefasst und glänzten in einem so hellen blond, dass viele es wahrscheinlich als Grau definieren würden. Eine Frau die zu ihrem Alter stand. „Nun“, sie setzte in ihrer gewohnten ruhigen Stimmlage an, während sie die zarten Brillengläser von ihrer Nase nahm „Gibt es etwas, was sie mir zu diesem Satz sagen möchten?“

Die angesprochene Person blickte zwar in ihre Richtung, jedoch sah sie die Therapeutin nicht an, starrte viel mehr an ihr vorbei aus dem Fenster. Ihre Stirn legte sich in Falten und sie rollte mit den Augen „Nicht wirklich“, nun suchten ihre Augen den Kontakt mit der Älteren um nur aufs Neue wieder festzustellen, dass sie dieses entspannte Lächeln auf den Lippen hatte.

Obwohl sie wusste, dass diese Frau einzig und alleine ihrem Job nachging, war es doch nervig. Diese ewigen Sticheleien, wie sie versuchte in ihr Bewusstsein einzudringen, alles über sie in Erfahrung zu bringen, es machte sie manchmal innerlich rasend. So sehr sie die Überfürsorge ihrer Mutter auch zu schätzen wusste, empfand sie es doch als lächerlich sie wegen Gewichtsverlusts, oder wie es ihre Mum sah, Annorexie, in Therapie zu geben.

„Hm“, Dr. Tenner schmunzelte und senkte den Blick noch einmal auf das Stück Pergament „Ich gab ihnen das Schlagwort ´träumen´, bat sie um einige Zeilen die ihnen zu diesem Wort so in den Sinn kommen, wie zum Beispiel Kindheitsträume oder…“, doch da fiel ihr Katie auf einmal unerwartet ins Wort „Es ist so lange schön zu träumen bis man wieder mit der Realität konfrontiert wird. Als Kind weiß man das nur noch nicht“, Katie lies ein Seufzen nach diesem Satz hören und nahm nun eine etwas aufrechtere Sitzhaltung ein.
 

„Sie befinden sich in der Ausbildung zur Ärztin, soweit ich weiß war das doch ihr beruflicher Wunsch, schon seit sie noch ganz klein waren?!“, in dieser Aussage von Dr. Tenner lag sowohl Gewissheit wie auch eine Frage. Diese Information hatte sie zweifellos von Katies Mutter. Dadurch, dass Kyra Bell im St. Mungos ihre Ausbildung zur Ärztin gemacht hatte und seit 3 Jahren in diesem nun auch als Oberärztin tätig war, kannten sich die Therapeutien und sie schon lange.

So unter Kollegen war da anscheinend auch die ein oder andere Information über den Kindheitswunsch der Tochter durchgelaufen. Natürlich erfüllt es Eltern immer mit Stolz, wenn das Kind ein ähnliches Karriereziel anstrebt wie man selbst.
 

Ärztin oder Heilerin zu werden stand immer zur Debatte, es war auch ein Beruf für den sie sich schon immer interessiert hatte, als Kind hauptsächlich weil sie so einen tollen weißen Kittel tragen wollte wie Mama, den sie jetzt einfach nur mehr als eine modische Sünde ansah die aber eben eine Notwendigkeit in diesem Berufsgenre darstellte, jedoch gab es da etwas, einen Traum von einem Job für den sie damals ihre Mutter belogen hatte. Sie belog sie in dem Sinne in dem sie ihr eine falsche Antwort auf die Frage gab, was ihre Lieblingsbeschäftigung sei, in dem sie ihr einen falschen Berufswunsch vorsäuselte, in dem sie ihren Besen vor ihr versteckte. „Katie?!“, die Angesprochene schrak aus ihren Gedanken hoch als sie die Stimme von Dr. Tenner vernahm. Sie biss sich auf die Unterlippe, ehe sie den Blick hob „Ich wollte professionelle Quidditschspielerin werden“, nun waren Katies Gesichtszüge verkrampft, trotz alle dem hob sie die Augenbrauen an. Tja, damit hatte ihr Gegenüber wohl nicht gerechnet. Es war erneut eine Art kleiner Triumph der „Alleswissenden“ doch noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Doch wurde die junge, ehemalige Gryffindor enttäuscht, denn in Glorias Gesichtsausdruck lag weder Verblüffen noch Entsetzen. „So wie ihr Vater?!“, ihr Lächeln war schwach, aus Katies Gesicht war es vollkommen entwichen. Ein leichter Schauder durchzuckte ihren Körper und ihr Blick richtete sich auf ein getrocknetes Blatt, welches von der Spätsommersonne ausgetrocknet war und sich durch das offen stehende Fenster des hellblau gestrichenen Behandlungszimmer verirrt hatte. Es schien so, als ob es verzweifelt versuchte einen Weg in die Freiheit zurück zu finden, da es von einem Lüftchen immer wieder angetrieben wurde und gegen die Scheibe schlug.
 


 

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Die ersten Sonnenstrahlen die es durch den schmalen, hinterlistigen Ritz der pastellgelben Vorhänge schafften, kitzelten das kleine Mädchen mit den blonden zarten Locken an ihrem Näschen dieses sie auch sogleich rümpfte. So schön hatte sie geträumt. Nach einem langen, tiefen Ausatmen schlug sie ihre dunklen, saphier-blauen Augen auf und sprang von einem plötzlichen Energieschub gepackt auf, stolperte beinahe über ihre eigene Bettdecke, da sie sich mit ihren kurzen, zarten Beinchen in dieser verfangen hatte, lies diese einfach halb auf den Boden liegen und stürmte aus dem Kinderzimmer in das neben an liegende Zimmer ihrer Eltern.

Als sie die Türe, welche nur angelehnt war sachte mit den Handflächen aufstieß, sah sie die Beiden dicht nebeneinander liegen.

Ihr Vater hatte den Arm um ihre Mutter gelegt, während diese mit einem Lächeln im Gesicht ihren Kopf halb auf seinen Oberkörper gelegt hatte. Sie wirkten beide so friedlich. „Daddy!“, mit einem sonnigen, strahlenden Lächeln war die 4-jährige auf das Bett gekrabbelt und sogleich auf ihren noch im Schlummerschlaf liegenden Vater drauf. Dieser rümpfte nur, da er erbarmungslos aus dem Schlaf gerissen worden war die Nase und lies ein leises Grummeln hören „Aufstehen Daddy, aufstehen. Heute ist das große Spiel“, sie rüttelte mit ihren kleinen Ärmchen an dem Oberkörper ihres Vaters, der nun die Augen zusammen kniff ehe er sie öffnete. „Komm schon Daddy!“, die kleine Katie legte ein Schmollgesichtchen auf ehe sie ihren Dad noch einmal sachte rüttelte.

„Guten Morgen Sonnenschein“, brachte der Angesprochene nun mit einem lachenden Unterton über die Lippen während er das Schmollgesicht seiner Kleinen beschmunzelte. „Pünktlich auf die Minute“, die sanfte Stimme ihrer Mutter drang nun an das Ohr des kleinen Wirbelwindes und sie kicherte leise auf, als diese ihr sachte über den Kopf strich um ihr die Haare etwas zurück zu streichen „Hast du gut geschlafen mein Schatz?“, die kleine Katie rutschte von dem Oberkörper ihres Dads herab und drängte sich nun zwischen ihn und ihrer Mutter Kyra. „Oh ja, ich habe ganz schön geträumt“, sie blinzelte und fasste sich mit ihren Händen an ihre Füßchen. „Daddy hat mir meinen ersten eigenen Besen gekauft und ich habe Quidditsch gespielt“, erzählte die Kleine sogleich munter und sah ihren Vater dabei mit ihren großen blauen Augen an. Dieser lachte nur auf. Er kannte den Blick seiner Tochter. Sie wusste genau, dass er diesem Blick nur schwer wiederstehen konnte. Genau wie bei ihrer Mutter. „Die Gerissenheit hat sie zweifelsohne von dir“, dabei sah er nun in das Gesicht von seiner Frau die ihn nur frech an schmunzelte „Genau wie meine blauen Augen und meinen Charme?“, sie beugte sich zu ihm nach vorne und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen „Nun aber die Versessenheit für Höhen in Zusammenhang mit einem Besen hat sie eindeutig von ihrem Dad“ Er hob seinen rechten Mundwinkel an und repräsentierte somit sein gekonntes schiefes Grinsen. Vielen Mädchen hatte er nur mit diesem gewissen Lächeln den Kopf verdreht. „Hmm, also ich erinnere mich nur zu gut, als du nicht vor allzu langer Zeit auch eine gewisse ´Versessenheit´ für die Höhe und den Besen gezeigt hast“, er hob die Augenbrauen und sah sie etwas herausfordernd an während Katie ihr Köpfchen nur in den Nacken gelegt hatte und zwischen ihrer Mummy und ihrem Daddy hersah. „Um ehrlich zu sein hat mich das Spiel weniger interessiert als der gut aussehende Quidditsch Kapitän der Gryffindor Hausmannschaft“, meinte Kyra nur mit einem Anhauch von Sarkasmus darauf und lächelte ihren Mann frech an. Sie wollte ihn dabei nur in Erinnerung schießen, dass es tatsächlich ein paar Mädels in ihrem Haus gab, dich sich lediglich seinetwegen für eine neue Position als Jägerin beworben hatten. Natürlich entging ihm diese Anspielung keineswegs. Wie auch könnte er den hysterischen Haufen von jungen Mädchen vergessen von denen nur die wenigsten auch nur den Hauch von einer Ahnung hatten worum genau es eigentlich beim Quidditsch ging, geschweige denn sich auf den Besen halten konnten. „Da es an diesem besagten Tag nur so von Talenten gewimmelt hatte hab ich mich am Ende doch für das hübscheste Mädchen entschieden. Du weißt schon die mit dem sexy Hi...“, doch sogleich verschluckte er das letzte Wort da Kyra sich sogleich laut geräuspert hatte und ihr Blick zu Katie hinab huschte und ihm dann einen vielsagenden Blick zuwarf. Hoppla, er sollte vielmehr darauf Acht geben seine Zunge zu hüten wenn seine Kleine im gleichen Raum war. „Du hast mich genommen weil ich an diesem Tag eindeutig die Beste war“, meinte sie nur schulterzuckend dazu. „Was bedeutet sexy?!“, die kleine Katie hatte ihre Stirn nachdenklich in Falten gelegt, spitzte die Lippen und sah ihren Vater nun fraglich an. Dieser weitete nur seine Augen und öffnete den Mund wohl um etwas zu sagen, jedoch stockte er und blinzelte. „Ähm“, sein Blick wanderte hilfesuchend zu seiner Frau die ihn nur gespannt wartend auf seine Antwort ansah und etwas skeptisch die Augenbrauen hob. Sie schüttelte nach einigen verstrichenen Sekunden, und nachdem das kleine blondhaarige Mädchen ihr die blauen Augen zuwandte antwortete sie lediglich „Ach weißt du Schatz, dieses Wort bedeutet so viel wie hübsch oder schön“, etwas Besseres war der jungen Mutter im Moment selber nicht eingefallen. Sie würde wohl kaum ihrer gerade mal 3 ½ jährigen Tochter die genaue Bedeutung von sexy interpretieren. Einige Sekunden schien das kleine Mädchen über dieses Wort nachzudenken und lächelte dann „Du bist wirklich sehr sexy Mummy“

Stille war in dem kleinen, pastellgelb gestrichenen Zimmer eingekehrt und nur das Ticken der Uhr war zu hören, ehe Matthew auf einmal los prustete. „Math“, die blondhaarige junge Frau sah ihren Mann entgeistert an, doch zuckte dann auch ihr Mundwinkel immer wieder nach oben „Das ist nicht witzig“, in ihrer Stimme lag ein lachender Unterton und Katie war mehr als verwirrt über die Reaktion ihrer Eltern. Hatte sie denn etwas Falsches gesagt. Sie legte das Köpfchen fraglich schief. „Und ob das witzig ist,… komm schon Sweetheart“, er legte eine Hand auf ihre Wange und strich mit zwei Fingerrücken diese entlang. Er wollte sich auf keinen Fall über ihre Qualitäten als Mutter lustig machen. Kinder waren einfach viel zu Gierig nach Wissen. Manche Wörter waren eben ziemlich schwierig zu erklären und viele Eltern hofften bestimmt darauf bestimmte Dinge nie erklären zu müssen. „Sonnenschein weißt du das ist so, dieses Wort“ „Sexy“, wiederholte sie es noch einmal, einfach nur um zu zeigen, dass sie sich durchaus noch daran erinnern konnte „Ähm, ja genau sexy, ist ein Wort, dass eigentlich nur von Erwachsenen verwendet wird. Kinder die,… nunja die sollten so etwas nicht sagen“, er selbst hatte nicht wirklich eine Idee, wie er seiner Kleinen am besten hätte eintrichtern können, dass sie möglichst keinen Gebrauch dieses Wortes machte. „Warum?“, ihre großen Augen visierten Matthew fraglich an und sie legte das Köpfchen in eine Schräglage. Oh man, manchmal war es wirklich nicht leicht Vater zu sein. „Nun, weißt du Liebling, die Weihnachtsfee sieht und hört alles und dieses Wort kann sie üüüberhaupt nicht leiden“, fing ihre Mutter nun an, holte sich diese absurde Erklärung aus den Lüften „Und genau deswegen, hat dein Daddy letztes Weihnachten auch nicht so viele Geschenke wie du bekommen.“ Matthew grinste zuckend „Ja, genau so wie deine Mum“, stichelte er nun etwas, da er sich diesen Kommentar nun einfach nicht verkneifen konnte. Es schien zu funktionieren, denn Katies Miene änderte sich abrupt „Oh, okay dann sollte ich das besser nicht mehr sagen“, immerhin hatte sie keine Lust einige Geschenke weniger unter dem bunt geschmückten Weihnachtsbaum vorzufinden. „Gut aus der Klemme gerettet“, nuschelte Math unter zusammengebissenen Zähnen seiner Frau zu. „Du kannst mir später danken“, sie lächelte ihn frech an und zwinkerte während sie sich ihr kleines Mädchen schnappte. „So jetzt aber ab in die Badewanneeee“, sie drückte ihre Lippen auf den blonden Haarschopf von Katie, erhob sich zusammen mit ihr vom Bett und gab ihr zusätzlich noch einen Kuss auf die Stirn. „Och, da müssen wir uns aber beeilen, sonst kommen wir zu spät zu Daddys Spiel“, legte sie sofort ein und während Kyra nur lachend den Kopf schüttelte „Daddy muss aufpassen, dass er nicht selber zu spät zu seinem eigenen Spiel kommt“, sie hatten ja noch ausreichend Zeit, da sie ihr kleiner Wirbelwind ja 2 Stunden bevor sie den Wecker gestellt hatten geweckt hatte. Mit einem breiten Grinsen streckte sich der dunkehaarige junge Vater und blieb noch für ein paar Minuten dösend liegen um sich zu fangen. Mit einer Handbewegung ihres Zauberstabes plätscherte auch schon das Wasser in die Wanne und schnell war der herrliche Geruch von Vanille und Kokos im ganzen oberen Stockwerk zu erschnuppern.
 

Lautes Gelächter hallte durch den offenen Flur sowie das Knarren einer Türe und darauf folgendes Getrampel. „Fang mich, fang mich doch“, sie kreischte einmal leise auf als sie ihr Vater sie kurz bevor sie die erste Treppe hinab nehmen wollte auffing und einmal durch die Luft wirbelte. Riskieren, dass seine Kleine, mit ihren kurzen Beinchen die Treppe runter stolperte wollte er natürlich nicht und deswegen ließ er sie auch nicht entkommen. „Hab ich dich, hab ich dich und ich lass dich nicht mehr los“, er platzierte sie im Affengriff in seinen Armen und drückte seine Stirn auf ihre. „Das war nicht fair“ „Und wie das fair war Mäuschen“, lachte er leise und als sie unten angekommen waren hob er sie über seinen Kopf und drehte sich mit ihr dreimal um seine eigene Achse wobei sie die Arme ausstreckte und aufgeregt kicherte „Fliegen, fliegen, fliegen“, sie strahlte über das ganze Gesicht selbst als er stehen blieb, sie aber immer noch über den Kopf hielt „Ja, das macht Spaß nicht war meine Kleine“, ihr Dad grinste ihr zu und zwinkerte „Ohja ich… oh hallo Oma“, ihr Blick ging an ihm vorbei und so folgte er diesen. Oma?! Nicht doch. Er drehte sich um und platzierte Katie wieder sich in seinem Arm. „Ähm, Mum hey“, die Überraschung war deutlich in seiner Stimme zu hören und sein überraschter Blick wandelte sich schnell in einen skeptischen um „Was machst du denn hier?“ Die schlanke, großgewachsene rothaarige Frau hatte wie üblich ein gekonntes Lächeln in ihrem Porzellanpuppen-Gesicht. „Hallo mein Schatz. Ich habe mir erlaubt, da dir ja heute eine deiner wichtigsten Spiele der Saison bevorsteht ein Kaiser gleiches Frühstück zuzubereiten, dein Vater sitzt vor dem Tagespropheten“, sogleich ging sie auf ihn zu, gab ihm einen Kuss auf die Wange und nahm ihm sogleich Katie vom Arm „Oh wo ist denn mein hübsches kleines Mädchen, oooh komm her Engelchen, komm her zu deiner Oma“, und sogleich gab sie ihr einen Schmuser „Och du bist ja noch hübscher geworden. Ist das wirklich meine kleine Katie?! Du bist ja schon eine richtige Lady“, die Stimme der äußerst pingelichen Großmutter polterte geradezu vor Entzücken „Ohja, ich bins wirklich Großmama und ich habe die Kette die du mir geschenkt hast“, Katie lies die Schmuseattacke ihrer Oma über sich ergehen und rümpfte einmal kurz das Näschen. Ja, soviel Liebe konnte doch manchmal richtig weh tun. „Tragen Liebes, du trägst die Kette die ich dir geschenkt habe und du siehst einfach nur entzückend aus. Deine Mutter hat wirklich Geschmack. Ich muss sie gleich fragen woher sie dieses reizende Kleidchen her hat. So mein Engel, jetzt gibt’s erst einmal Frühstück. Auf was hast du Lust. Bananenbrei oder doch lieber Heidelbeerpfannkuchen, oder kleine Kürbismuffins?! “ Matthew stand immer noch etwas verdutzt neben den Beiden. Eigentlich hätte er es kommen sehen müssen. Das war doch schon wieder eine typische Aktion seiner Mutter. Unberechenbar diese Frau. „Mum, sag mal wie bist du eigentlich rein gekommen“, er sollte wirklich zweimal kontrollieren ob er die Türe abgeschlossen hatte. „Für was hat man denn sonst einen Zauberstab“, meinte sie wieder mit einem entzückenden Lächeln „Sie hat den Hauselfen bestochen“, wie aufs Stichwort kam auch schon des ´Unheils Gefährte´ um die Ecke. Matthews Augen weiteten sich „Wa… Momentmal, wir haben doch gar keinen Hauselfen“ „Seit gestern habt ihr einen!“, Helen Bell betrachtete sich einmal kurz im Seitenspiegel und richtete sich mit ihrer freien Hand das Haar. Katies Vater öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch dazu fehlten nun auch ihm die Worte und er war sprachlos. „Sieh mal Schatz da ist dein Großvater. Liam, würdest du den Tagespropheten wenigstens für ein paar Minuten aus der Hand legen“, meinte die Frau, deren Haar in einem Rostrot glänzten während sie den kleinen Engel in ihrem Arm auf einer der Sessel auf den reich gedeckten Frühstückstisch mit den verschiedensten Leckereien setzte. Tatsächlich lies der stämmige Mann die Zeitung sinken, obwohl er eigentlich gerade in den Sportteil vertieft war und darauf folgend auch seine Brillengläser. „Wen haben wir denn da? Hallo Prinzessin. Du bist ja schon wieder gewachsen“, er griff nach dem Händchen von Katie, beugte sich dann nach vorne nur um ihr einen Kuss auf den Kopf zu geben „Matthew deine Tochter wird einmal eine ganz Große, eine Überfliegerin“, Liam Bell war ein Quidditschnarr wie er im Buche stand. Nachdem er jahrelang als Chouch und Trainer für die Silver-black Falters war, hatte er seine eigene Firma für Quidditschausrüstungen gegründet und war dick im Geschäft wie man es so schön sagte. „Vater. Schön euch zu sehen. Ich dachte wir treffen uns im Stadium?!“, etwas gezwungen grinste er zuckend und lies sich dann auch neben seiner Tochter nieder, die gerade das Glas frisch gepressten Orangensaft an sich nahm, jenes ihr ihre Großmutter gerade eben eingeschenkt hatte „Deine Mutter hatte die blendende Idee euch einen kleinen Überraschungsbesuch abzustatten. So vor deinem großen Spiel wollten wir auch sicher gehen, dass du gut gestärkt bist. Natürlich alles mit Maß und Ziel mein Junge, denn wer sieht schon gerne einen trägen, vollgefressenen Flieger“, er lachte auf da er diese Aussage anscheinend als spaßig empfand. „Ja, hehe keine Panik Dad“, lachte er etwas stockend. Als würde er nicht wissen, wie er sich zu ernähren hatte. „Wo ist eigentlich deine reizende, wunderschöne Frau?“, bemerkte der stämmige Mann, der für sein Alter doch noch ziemlich gut gehalten hatte. „Sie müsste gleich hier sein. Du weißt ja, dass Frauen locker einen halben Tag im Badezimmer verbringen können. Keine Ahnung was die da immer machen?!“, Matthew grinste leicht und zuckte mit den Schultern. „Du kennst das ja“, nuschelte er dem Älteren etwas leiser zu und sofort schien diesem die Erleuchtung erreicht zu haben da er nickte. „Kyra ist eine Frau der Gesellschaft und als so eine muss sie der Öffentlichkeit im puren Glanz gegenüber treten“, war die einzige Antwort von Helen Bell die gerade dabei war Katie etwas Bananenbrei in die Schüssel zu geben. Matthew und Liam warfen sich einfach nur einen Blick zu und gaben sich gegenseitige Bestätigung. „Math du hast nicht zufällig mei…?!“, kaum hatten sie über sie gesprochen trat sie auch schon auf die Bildfläche und sie stockte mitten im Satz. Sie trug ein dunkelblaues Kleid welches ihren blauen Augen unglaublich schmeichelte und welches sich weich an ihren schönen Körper schmiegte. „Helen, Liam, was fü…“, ehe sie noch die Chance bekam sich wieder zu fangen, schritt Helen auch schon auf die überraschte Kyra zu und gab ihr auf die Wangen einen Kuss „Oh sie ist überrascht. Tut uns schrecklich leid wegen des kleinen Überfalls, aber ich weiß ja wie viel du um die Ohren hast und deswegen hab ich mich dazu entschlossen dir ein klein wenig zur Hand zu gehen indem ich euch ein herrliches Frühstück zubereite“, redete sie in einem Fluss während sie sich auch schon bei ihrer Schwiegertochter einhackte und mit ihr an den Tisch schritt. Der Blick Kyras, ihre Haare trug sie offen und sie fielen ihr mit leichter Welle über die Schulte, war auf Matthew fixierte der nur hilflos mit den Schultern zuckte. „Jaha, die Überraschung ist euch gelungen, allerdings“, sie lächelte noch immer etwas benommen und setzte sich zu den anderen an den Frühstückstisch. „Und das ist noch lange nicht alles, denn Liebling wir Beide sind jetzt stolze Besitzer eines Hauselfen“, fügte Math noch weiter hinzu und genau mit dem Blick jenen ihm seine Frau in diesem Moment zuwarf hatte er gerechnet. Er kniff nur die Augen zusammen und nickte. „Oh Kyra, dein Kleid ist ja traumhaft schön und ganz traditionell in der Farbe der Tutshill Tornados“, Helen brachte ihren Stolz wieder einmal deutlich zum Vorschein, dass ihr einziger Sohn sich eine gutaussehende erfolgsversprechende junge Frau geheiratet hatte. Obwohl die Ältere, Kyra das Leben in der Anfangszeit ihres Kennenlernens ihr das Leben nicht gerade leicht gemacht hatte und es nur so von Kritik an ihrer Person gehagelt hatte. „Du siehst aber auch sexy aus Oma“, alle Augen am Tisch richteten sich nun auf die Kleinste unter ihnen die sich gerade einen weiteren Löffel Bananenbrei in den Mund schieben wollte. Sie blinzelte unschuldig und schlug sich dann eine Hand auf den Mund. Hups. „Denkst du die Weihnachtsfee hat das gehört?“, ihre großen saphierblauen Augen suchten die ihrer Mutter die sie immer noch etwas perplex ansah. Sogar Liam der sich wieder dem Tagespropheten zugewandt hatte, sah seine Enkelin etwas verwundert an, Helen hatte den Mund leicht geöffnet vor Empörung und symbolisch eine Hand auf ihr Schlüsselbein gelegt. „Wer hat Lust auf Kürbismuffins?“, Matthew war der Erste der das Wort ergriff mit einem fröhlichen Unterton in der Stimme während er die Glasplatte mit den kleinen Muffins über den Tisch reichte.
 

Nachdem die ganze Familie Bell inklusive Großeltern väterlicher Seites reichhaltig gefrühstückt hatte, machten sie sich alle zusammen auf den Weg ins berühmte Quidditschstadium im Herzen Bristols. Oma Helen war gerade in ein Gespräch mit einigen ihrer ältesten Freundinnen vertieft die sie von dem Club ´Mütter der Jung Champs´ kannte und dabei mit einem Teelöffel in ihrer Porzellan Tasse umrührte „Ich wusste immer schon, dass mein Matthew einmal einen festen Bestandteil der Tutshill Tornados werden würde“, genüsslich führte sie die Tasse nun an ihren Mund und nippte an diesen. „Ja er ist wirklich ein hervorragender Jäger. Die können froh sein, dass sie ihn haben, genau wie meinen Dylan“, die Beiden Mütter lachten amüsiert aber dennoch auf elegante Art und Weise. „Wo ist Daddy. Ich muss ihn doch noch Glück wünschen“, das kleine blondhaarige Mädchen zog an dem Kleiderzipfel ihrer Mutter und sah zu dieser auf „Er kommt bestimmt gleich Schatz. Er muss sich ja noch umziehen“, Kyras Blick wanderte auf die große Wanduhr. Es war 10 Minuten vor Spielbeginn und somit doch schon etwas knapp. „Daaaa sind sie ja“, Liam Bell schritt voller Stolz auf Mutter und Tochter zu, gefolgt von einigen seiner Kammeraden „Also darf ich euch vorstellen“, er nahm Katie an der Taille und hob sie hoch und platzierte sie geschickte unter seinem starken Arm „Meine bezaubernde Schwiegertochter Kyra“, dabei legte er eine Hand auf die Schulter der blondhaarigen „Und meinen kleinen Engel Katie. Sag schön guten Tag“, er sah die Kleine erfreut lächelnd an da sich diese etwas schüchtern an seine Schulter legte und kurz die Hand hob und winkte „Guten Tag“, sagte sie dann etwas leise und lächelte schüchterlie-lieb. „Haha wie reizend. Hallo kleines Fräulein“ „Entzückend“ „Von deinem Aussehen hat sie aber nicht viel Liam, aber ich hoffe doch um so mehr von deiner Raffinesse“ „Der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten“ Die vier etwas älteren Herren stellten sich sogleich einer nach dem anderen bei Kyra vor, obwohl ihr Mr. Dawson und Diggory bereits bekannt waren. „Es ist mir eine Freude“, sagte sie mit einem freundlichen, aufblühenden Lächeln und schüttelte jeden von ihnen die Hand. Neben einem der Männer, die alle einen hellblauen Umhang trugen mit den dunkelblau eingestickten TT´s darauf stand auch ein kleiner Junge mit mittelbraunen, verstruppelten kurzen Haar. Er trug ebenfalls einen blauen Umhang und einen dazugehörenden Schaal von der Mannschaft der Tutshill Tornados „Mein alter Freund Philipp hat heute auch seinen Enkel mitgenommen, wo steckt er denn der kleine Mann“ Der Angesprochene grinste nur und zwinkerte Liam kurz zu „Cedric? Wo ah da ist er ja. Kyra, Katie, wenn ich euch vorstellen darf…“, doch er wurde kokett von seinem eigenen Enkel unterbrochen „Cedric“, sagte dieser nur etwas knapp und er hob den Mundwinkel nur ganz kurz. Katie legte das Köpfchen in eine leichte Schräglage und sah ihn musternd an. Seine Augenfarbe war schwer zu definieren. Sie hatten einen grünen Stich, aber doch würde man sie wohl eher in die grau-blauen Augenfarbe einordnen. „Hallo Cedric“, Katies Mutter ging etwas in die Knie und reichte ihm die Hand „Wow, du bist aber in den letzten zwei Jahr gewachsen. Verbringst du das Wochenende bei deinen Großeltern?“, die Familie Bell und Diggory kannten sich noch von Hogwarts. Cedrics Mutter Sahra war damals drei Klassen über ihr und sie kannten sich noch von Kindertagen. „Ja, ich wollte die Tornados unbedingt spielen sehen“, antwortete er ihr darauf und hob den rechten Mundwinkel wieder kurz an. Anscheinend war er kein Kind, das anderen so schnell Vertrauen schenkte. „Oh noch ein Fan der Tornados? Katie ist auch ein ganz großer Fan von diesem Team“, setzte die blondhaarige, hübsche Frau mit einer kleinen Deutung auf Katie und freundlicher Stimmlage fort. Cedric lies kurz ein leises Lachen hören „Naja ´groß´ ist sie ja nicht gerade“, er wandte seinen Blick zu Boden und hatte immer noch ein kleines Grinsen im Gesicht. „Ich wachse ja noch“, auf einmal hatte die kleine Katie immer noch auf dem Arm von ihrem Großvater ihre Schüchternheit abgelegt und Liam ließ sie vorsichtig auf den Boden sinken. Sie hatte einen kleinen Schmollmund gebildet und sah ihn an, streckte ihm einmal kurz und unscheinbar die Zunge heraus. Die Erwachsenen um sie herum fingen an lauthals zu lachen. „Hervorragend. Sie versteht jetzt schon wie man kontert. Wie amüsant“, Mr. Dawson schwenkte einmal sein Brandyglas und nahm einen kleinen Schluck. Cedric hingegen rümpfte nur einmal die Nase, biss sich auf die Unterlippe und schüttelte dann den Kopf. Ein kurzes amüsiertes Lächeln blitzte nur kurz in seinem Gesicht auf. „Nun gut, es wird Zeit, dass wir unsere Plätze einnehmen, Gentlemen wir sehen uns auf der Tribüne oder spätestens nach dem Spiel“, Philipp Diggory verneigte sich einmal kurz „Komm schon Cedric“, ehe er zusammen mit seinem Enkelsohn an den anderen vorbeischritt, Richtung ihrer Plätze „Aber ich werde trotzdem größer sein als du“, nuschelte Cedric etwas stichelnd Katie zu als sie an diesen vorbei schritten. Katie plusterte die Wangen auf und versteifte sich protestierend etwas „Wirst du gaaaar nicht“ „Werd ich wooohol“, er drehte sich noch einmal zu ihr um und lächelte sie amüsiert an ehe er mit seinem Opa um die Ecke verschwand.
 

„Da sind ja die 2 schönsten Frauen“, Matthew konnte sich endlich von der Mannschaft für einige Minuten lösen um seiner Familie noch einmal vor dem Spiel zu sehen so wie es eigentlich Tradition für Spieler war die Frau und Kind hatten. Er trat an die Seite seiner Frau und gab ihr einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss auf den Mund „Gut siehst du aus. Die Uniform steht dir, wirklich total… „, sie beugte sich näher zu ihm vor und nuschelte leise „Bitte das Wort mit s… einfügen“, und schmunzelte genau wie Matthew es tat ehe er seine Lippen erneut auf die ihre schloss. Wie sehr er sie doch liebte. Schlussendlich hatte er doch das Mädchen bekommen, in welches er sich von Anfang an in Hogwarts verknallt hatte. Sie war nicht wie die anderen, mal von ihrem hübschen Gesicht, diesem traumhaften Haaren und dem makellosen Körper abgesehen, war sie ein Mädchen zum Pferde stehlen und doch dauerte es ein ganzes Jahr bis er sie endlich erobern konnte. Er löste sich von ihren Lippen und sah ihr in diese tiefgründigen, dunklen blauen Augen während seine Hand ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob und in ihrem Nacken liegen blieb „Ich liebe dich“, seine Finger spielten mit einer ihrer Haarsträhnen „Vergiss das nie“, er hob den rechten Mundwinkel zu einem schiefen, unwiderstehlichen Lächeln. Meistens zeigte er dieses, wenn er etwas vor hatte oder wenn er etwas belustigend fand. Er zog seine Hand von ihrem Nacken zurück und vor ihren Augen erschien eine ihr nur allzu gut bekannte kobaltblaue Blume. Sie lächelte lieb und leise auf und nahm das Vergiss mein nicht an sich, führte es an ihre Nase und schnupperte symbolisch daran „Ich liebe dich noch viel mehr“, sie nahm seine Hand und führte ihn somit näher an sich heran nur um sich wieder zu ihm hoch zu beugen und ihm einen Kuss zu geben „Das ist nicht möglich“, nuschelte er in diesen hinein. Als sie sich nach einigen verstrichenen Sekunden von einander lösten sahen sie sich lächelnd in die Augen „Sei vorsichtig, ja?! Und zeig Danny McLaden mal wie man den Quaffel richtig versenkt“ „Gecheckt, überhaupt kein Problem, die sind so gut wie drinnen“, meinte er nur schmunzelnd ehe er sich auch schon seiner kleinen Tochter zuwandte „Wo ist mein kleines Mädchen?!“, er ging in die Knie so dass er mit ihr auf ähnlicher Höhe war und stupste mit dem kleinen Finger auf ihr Näschen „Wie viele soll ich für dich versenken?“, er machte eine Bewegung mit der Hand und zauberte auch ihr ein Vergiss mein nicht wie aus dem Nichts vor die Augen welche sogleich in dem gleichen Blau erstrahlten. Er schob ihr die blonden Haare aus dem Gesicht und steckte ihr das zarte Blümchen hinter ihr Ohr „So viele, dass ihr gewinnt“, sagte sie und hüpfte etwas aufgeregt auf der Stelle auf und ab. Er lachte leise und wuschelte ihr sachte über den Kopf „Nun, dass werd ich noch mit Onkel Dylan (Sucher) besprechen, aber wenn das mein kleiner Sonnenschein so will“, er hob sie mit Schwung hoch und hielt sie in die Höhe. Er sah sie mit einem breiten Lächeln an welches sie nur freudig erwiderte und lies sie dann in seine Arme hinab sinken. „Ich hab dich lieb Daddy“, sagte sie, ihre kleinen Ärmchen waren um seinen Nacken geschlungen und sie atmete tief seinen Geruch ein „Ich hab dich auch lieb Sonnenschein“, er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, sah sie schmunzelnd an und zwinkerte ihr kurz zu. „Math“, nachdem er jemanden seinen Namen rufen gehört hatte wandte er sich um und nickte einem seiner Spielkammeraden zu „Bin schon unterwegs“, er machte eine Bewegung mit der Hand und setzte Katie vorsichtig am Boden ab „Fliegst du dann eine Runde mit mir Daddy?!“, stellte sie noch schnell die Frage die ihr schon seit dem Frühstück auf der Seele brannte, woraufhin Matthew nur lächelnd seinen Kopf schüttelte „Natürlich Mäuschen“ „Versprochen?!“, ein leichter entzückter Unterton war in ihrer Stimme deutlich vernehmbar und ihre Augen strahlten „Versprochen“, bestätigte er ihr schmunzelnd und strich ihr noch einmal über den Kopf „Also wir sehen uns dann nach dem Spiel“, er hob noch einmal die Hand und eilte dann auch schon wieder zurück Richtung Umkleide der Tornados. „Viel Glück Liebling“, hörte man Helen ihrem Sohn noch nachrufen und winkte ihm mit einem erfreuten Lächeln zu „So meine Lieben es wird Zeit, dass wir unsere Plätze einnehmen, es ist ja auch nicht gerade ein Katzensprung bis ganz nach oben“, drängte Katies Oma jetzt doch schon ein bisschen und gesagt getan begaben sie sich auch schon in den Bereich der oberen Tribüne.
 

Das Spiel dauerte länger als gedacht. Anscheinend hatten es die Sucher im Moment mit einem ganz hinterlistigen Schnatzt zu tun. Währenddessen lieferten sich die Jäger, sowie Treiber und Hüter der Beiden Mannschaften einen erbitterten Kampf ab. „Die Wimbourner Wespen jetzt wieder im Besitzt des Quaffels, geschickter Pass an Flenders, zurück an Nickolson, dieser holt aus uuuuuund…. Nein, Phil Sanders hat ihn abgewehrt, was für ein Hüter, die T-Tornados können wirklich von Glück reden, dass sie ihn haben, Bell hat sich das Leder geschickt mit dem Ende seines Besen geschnappt, wie ein Blitz schießt er nun nach vor, geradewegs auf die gegnerische Ringe zu, ouh ein gemeines Manöver von Harper, doch Bell ist nachwievor im Quaffelbesitz, passt diesen nun an Brooks, wieder Bell, jetzt Banwick, ohja das B-Trio wie wir es kennen geht eindeutig in den Angriff über, so kennen wir sie liebe Zuschauer, wooouhhh knapp den Klatscher entkommen, die Treiber der W-Wespen voller Aggressionen die sie natürlich wie es sich gehört an der gegnerischen Mannschaft auslassen, Brooks wieder im Quaffelbesitzt, vor ihnen nur mehr Paulens, der Hüter der WW, aber wer wird schießen,… Brooks holt aus und…. Nein er passt zurück an Bell, der…. Er schießt und, der Hüter verfeeeehlt, Toooor für die Tornados, damit haben sie den Ausgleich erzielt, das Publikum ist kaum zu halten, die Fans der Tornados flippen aus, bei den Wespen ist es etwas ruhig geworden, die Beiden Mannschaften in Topform, werden die TT die Wespen von ihrem Thron stoßen und diesen nach diesem spannenden Duell selbst besteigen,… die Sucher schwirren nachwievor orientierungslos, suchend nach dem Goldenen Schnatz herum,… das Spiel läuft bereits 3 Stunden und 22 Minuten, das zerrt natürlich an den Kräften der Spieler!“, die Begeisterung über das Spiel konnte man wie üblich deutlich in der Stimme des Moderators Randy Ryan hören.

Helen Bell spitzte die Lippen, hielt sich eine Hand symbolisch an ihr Ohr und blinzelte „Also wirklich, ich werde der Veranstaltungsleitung eine Eule zukommen lassen. Die Lautsprecher sind schon wieder viel zu laut eingestellt. Die Stimme des Moderators erinnert ja schon an Hysterie“, sie rollte mit den Augen „Noch Tee Miss?“ „Gerne“, sie lächelte entzückt und hielt ihre halbleer getrunkene Porzellantasse der Bedienung mit der Kanne zu „Katie Liebes, möchtest du noch ein Glas Orangensaft oder vielleicht doch lieber eine Heiße Schokolade?“, ihr Blick richtete sich auf das kleine blonde Mädchen welches neben ihr auf den Knien auf den gepolsterten Sitzt hockte, eine leicht nach vor gebeugte Haltung und mit ganz großen Augen die von einem zum nächsten Punkt huschen „Es ist ganz schön kalt“, bemerkte sie dann und rieb sich einmal kurz die Arme. Kyra, die bislang auf das Spiel konzentriert war wandte ihren Blick nun ihrer Kleinen zu. „Ich hab deinen Mantel hier“, gerade griff sie in ihre Tasche als auch ihr auf einmal ein kalter Schauder über den Rücken lief „Du hast recht es ist auf einmal ziemlich kühl geworden, der Wind hat anscheinend seine Richtung gewechselt“, meinte sie während sie Katie den dunkelblauen Mantel über die Schulter legte und sich selbst auch die Arme rieb. „Heiße Schokolade und für meine Schwiegertochter noch eine Tasse Tee, heißen Tee“, verlangte Helen nun und bemerkte selbst die plötzlich wie aus dem Nichts aufkommende Kälte. Es dauerte nicht lange und die ersten Wassertropfen fielen vom Himmel herab vermehrten sich binnen von Sekunden und machte den Übergang zu einem heftigen Regenschauer. „Großartig, kein Verlass auf die Wetterprognosen vom Tagespropheten“, nörgelte Mrs. Collin nun die nur eine Reihe hinter ihnen saß und sogleich nach einem Schirm griff. „Ohoh, meine Damen und Herren nun haben unsere tapferen Spieler auch noch die Natur im Nacken sitzen, Ladys ich hoffe einmal dass die Frisuren sitzen und sie das passende Schuhzeug dabei haben, denn es scheint doch noch mehr als stürmisch hier heute Nachmittag zuzugehen“, ein Nörgeln war nun von sämtlichen Sitzreihen zu hören. Einige verließen schon jetzt ihre Sitze um sicheren Unterschlupf in der Innenhalle zu finden. Diese plötzlichen Wetterumschwünge schlugen immer ein wie eine Bombe, insbesondere dann wenn man nicht darauf vorbereitet war. Der kalte Wind lies ihre blonden Haare aufwirbeln und sie standen in alle Richtungen. Katie rümpfte die Nase als ihr das kalte Nass ins Gesicht schlug und sie zog den Umhang dichter an ihren Körper „Ich kann gar nichts mehr sehen“, bemerkte sie und wischte sich über die Augen. „Komm Mäuschen, wir gehen besser rein bevor du dir noch eine Erkältung holst“, sie spürte die Hände ihrer Mum unter ihren Armen und mit einem Haps stand sie auch schon nicht mehr auf ihren eigenen Beinen „Hervorragende Idee“, Helen hatte sich schon längst erhoben „Aber dann verpassen wir ja das Spiel Mummy“, Katie machte einen kleinen Schmollmund und sah Kyra etwas missmutig an. Das Grollen des Donners sowie der darauffolgende Blitzschlag ließ sie aber in den Armen ihrer Mutter zusammenzucken sowie die Augen zusammen kneifen. „Bei diesem Wetter ist es nicht sehr ratsam das Haus zu verlassen, geschweige denn Quidditsch zu spielen. Sie sollten das Spiel unterbrechen“, Helen richtete sich ihren seidenen Mantel zurecht sowie sie die Kapuze über den Kopf schlug „Ha, du scherzt, das ist Quidditsch, das wird niemals unterbrochen“, Katies Großvater schien über diese Aussage entsetzt zu sein, doch erschien ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht als auch er sich seinen wärmenden Mantel überwarf. „Und genau deswegen wird dieser Sport auch hauptsächlich von Männern ausgeübt“, die Konversation zwischen ihren Großeltern ging beiläufig an Katies Ohren vorbei. Ihre Augen waren wie gebannt in die Ferne gerichtet, ihr Mund leicht geöffnet. Ein befremdliches Gefühl stieg in ihr auf. Wie ein Wetterumschwung die Welt gleich in einem ganz anderen Bilde erschienen lies. Es hieß, dass sich mit jedem Blitzschlag eines Menschen Leben veränderte. Als wären manche Dinge doch vorherbestimmt. Man konnte nichts gegen den Lauf der Zeit unternehmen. Manche Dinge ließen sich nicht mehr rückgängig machen, so sehr man es sich auch erwünschte.

Plötzlich ein ohrenbetäubendes, lautes Knallen erinnernd an fallende Holzstücke „Um Gottes willen!!!“, die überlaute, geschockte Stimme des Moderators welche nun durch das Stadium hallte lies das kleine Mädchen zurück von der Zwischenwelt in die Realität kehren. Als ihre Blicke wie in Zeitlupe durch das Stadium gingen sah man Verwirrung und Entsetzen. Einige Frauen hatten eine Hand auf den Mund gelegt und die Augen starr aufgerissen, ihre Blicke visiert auf das Spielfeld, andere sahen sich etwas irritiert um, nicht wissend was vorgefallen war und erkundigten sich bei den Wissenden.

„Um Himmels willen!“

„Was ist geschehen?“

„Warum diese Aufregung?“

„Ich kann nichts sehen!“

„Holt doch bitte endlich jemand einen Heiler?!!“

„Hat ein Klatscher in den unteren Teil der Tribüne eingeschlagen?“

„Nein, das waren Spieler!!!“

„Wie?!“

„Bei Merlin!“

„Sie bewegen sich nicht!“

„Mummy?!“, Katie versuchte etwas auf dem Spielfeld ausfindig zu machen. Ihre Blicke huschten herum und blieben dann an der Staubwolke haften welche sich langsam von der rechten hintersten Ecke des Spielfeldes anfing auszubreiten. Deutlich konnte sie spüren wie sich der Herzschlag ihrer Mutter binnen von Sekunden in ein Rasen umwandelte „Was ist denn geschehen Mama?!“ Kyra sah sich selbst etwas hilfesuchend um, trat nun wieder näher an das Geländer heran „Oh Gott“, sie schlug sich eine Hand auf den Mund uns wandte sich an Helen die ihre Hand an ihr Schlüsselbein gedrückt hatte „Liam?!“ Seine Stirn war in Falten gelegt und in seinen Augen lagen Besorgnis so wie Wut. „Jetzt unternimmt doch jemand einmal etwas! Für was wird denn hier das Management bezahlt. Herr Gott!“, er wandte sich um und steuerte schnellen Schrittes auf die Treppen zu um anscheinend selbst etwas zu unternehmen oder auch um mehr herauszufinden.

„Liebe Zuschauer. Ich muss mich für mein langes Schweigen entschuldigen. Ein… ein schrecklicher Unfall hat sich ereignet. Steven Mayers wurde anscheinend von einer Windböe erfasst und raste unkontrolliert quer über das gesamte Spielfeld wobei er zwei weiter Mitspieler mit sich in den untersten rechten Flügel der Tribüne riss. Merlin im Himmel lasst uns beten, dass es schlimmer aussieht als es ist“, man merkte an dem sonst so selbstsicheren Klang seiner Stimme, dass ihn dieses Ereignis doch auch ein wenig aus der Fassung gebracht hatte.

„Helft uns! Helft uns doch!“, von dem unteren Bereichen der Tribüne drangen nun Hilfeschreie hervor. „Wir brauchen mehr Leute die mit anpacken“

Die Stimme des Moderators meldete sich erneut „Wie ich so eben erfahren habe ist auch der Sucher der Tornados darin verwickelt und ist auf Grund schwerer Verletzungen nicht mehr in der Lage das Spiel fortzusetzten womit der Sieg automatisch an die Wespen geht. Doch das scheint hier im Moment auf alle Fälle zweitrangig zu sein“, er atmete einmal deutlich hörbar ein „Ich habe hier den Unfallbericht vorliegen. Durch die schlechte Sicht ist wohl den meisten von Ihnen das Geschehen missfal…. Ich kann das nicht… nähere Einzelheiten entnehmen sie aus dem morgigen Tagespropheten… ich rufe hiermit jeden kräftigen Zauberer auf, sich in den unteren Bereich der Tribüne zu begeben, wir brauchen jede helfende Hand…“, damit war die Stimme des Jungmoderators verebbt.

„Helen!“, eine Frau mit kurzem, hellbraunen durchnässten Haar lief die Treppen hinauf und steuerte auf sie zu „Was ist geschehen?!“, Helen berührte sie an den Schultern während die Frau schnaubend stehen blieb und erst einmal wieder versuchte zu Atem zu kommen „Einige Zuschauer wurden verschüttet. Sie sind begraben unter Holzteilen der Tribüne“ Helen öffnete den Mund leicht und ihre Augen wurden größer. Im Stadium herrschte Aufruhr. Die Nervosität jedes einzelnen war in jedem Hauch des Windes fühlbar und brannte auf der Haut wie Feuer.

„Kyra!! Helen!!“, nun ertönte eine weitaus kräftigere Stimme und Philipp Diggory kam direkt auf sie zugehastet, im Schlepptau Cedric folgend. Schwer außer Atem blieb er neben ihnen stehen und stütze sich am Geländer ab. Die Blicke der drei Frauen waren auf den älteren Mann gerichtet. „Liam,… er… er Kyra du sollst so schnell wie möglich kommen. Matthew,… es ist Matthew… er…“, er schaffte es nicht weiter zu reden und rang erneut nach Atem. Wie von einem Blitzschlag getroffen erstarrte die blonde, junge hübsche Frau und ihr Atem schien für einige Sekunden auszusetzen. Ihre Augen waren aufgerissen und starrten den Älteren geschockt an. „Was ist mit Matthew?!“, Helens Stimme war trotz ihrer bebenden Mundwinkel ernst und doch war dieser ängstliche Unterton in ihrer Stimme deutlich herauszuhören. Philipps Blick haftete lange Zeit an Kyra, wanderte zu Helen und letztendlich zu Katie. Seine Nasenflügel bebten und er schüttelte den Kopf. „Er ist da unten, du solltest zu ihm“ Nun schüttelte auch Kyra ihren Kopf ihr Blick gebannt, nicht wissend wie sie das jetzt verstehen sollte, in ihr diese brodelnde Angst die sie im Moment versuchte aufzufressen. „Mummy?!“, die kleine Katie immer noch auf dem Arm ihrer Mutter rüttelte diese nun etwas an ihrer Schulter „Was… was ist denn mit Daddy?!“, sie verstand nicht. Wieso verhielten sich auf einmal alle so merkwürdig? Es war kein gutes Gefühl welches sich im Moment in ihr ausbreitete. Alles schien so angespannt. Sie schienen innerlich zu beben. Sie spürte wie die Knie ihrer Mutter anfingen zu schlottern und der sichere Griff der sie hielt, sich allmählich lockerte und sie somit sachte zu Boden glitt. „Mummy?!“

„Geh Kyra. Nun mach schon, geh!“, eine Aufforderung von Helen in der Zorn sowie Verzweiflung herauszuhören war. Sie war an ihre Seite getreten und nahm Katie an die Hand „Komm mein Kind“ Die blonde junge Frau sah weder ihre Tochter noch ihrer Schwiegermutter an. Sie brauchte einige Sekunden um die Fassung wieder zu erlangen ehe sie schnellen Schrittes die Treppen hinab lief.

„Was ist denn mit Daddy?“, ihre Großmutter führte sie weiter zurück, weg von dem Geländer „Oma?“ Warum um alles in der Welt schienen sie auf einmal alle zu ignorieren?! Alles schien sich in ein Chaos verwandelt zu haben. Die Leute waren aufgebracht und nervös. Helen Bell hatte sich unter der Überdachung niedergelassen und lies nun endlich Katies Hand los, welche sie so verkrampft umklammert hatte. Ihr Blick war starr zu Boden gerichtet und sie hatte die Hände zusammengefaltet. Sie schloss ihre Augen und ihr nasses rotes Haar fiel ihr strähnig ins Gesicht. Katie sah sie missmutig an, stampfte rebellierend mit dem Fuß auf und lief zurück zum Geländer. „Katie!“, wie vom Donner gebissen riss Helen ihre Augen auf und schrie auf. Sie drängte sich an einigen Menschen vorbei und zog sich auf den untersten Absatz des dunkelblau gestrichenen Geländers. Ihre Blicke huschten über das Spielfeld, Ausschau haltend nach ihrer Mutter, ihren Großvater und vor allem nach ihrem Vater. Wo sind sie? Es herrschte reges Treiben auf dem durchnässten grünen Feld. Einige Holztrümmer schwebten durch die Luft und klatschten einige Meter weiter auf das Gras wobei einiges an Schlamm aufspritzte. Sie erblickte einen Mann der in der duchnässten Wiese saß und sich vor Schmerzen krümmend die blutige Schulter hielt. Es war alles eher schwer erkennbar, da die Sicht wegen des strömenden Regens und des kräftig wehenden Windes durchgehend schlecht war. Das kleine blonde Mädchen blinzelte da sie einen Regentropfen ins Auge bekommen hatte. Um eine eventuell bessere Sicht zu bekommen beugte sie sich ein klein wenig mehr nach vorne. Plötzlich ein kleiner Rempler von hinten, ihre feuchten Hände rutschten aus und… oh Schreck sie kippte mit dem Gewicht kopfüber nach vorne. Ihr Herzschlag setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus „Vorsichtig“, jemand hatte sie von hinten um den Oberkörper herum gepackt und wieder zurück gezogen. Ihre dunklen Pupillen weiteten sich, da ihr Augenmerk auf die blaue hinab-fallende Blume gerichtet war. Aus der Reaktion heraus griff ihre Hand noch nach dieser doch wurde sie durch den Ruck der anderen Person weg gezogen. Katie verlor das Vergiss mein nicht aus der Sicht. Es war weg, das Geschenk ihres Vaters. Japsend atmete sie auf „Hey, Hey beruhig dich doch“, sie wurde an den Schultern gepackt und etwas weg vom Geländer gezogen. Als sie ihren Kopf ruckartig umwandete blickte sie nun direkt in das Gesicht von Cedric, jenem Jungen den sie gerade erst vor einigen Stunden kennen gelernt hatte „Hat dir deine Mama nicht gesagt, dass man am Geländer nicht rum spielt, das ist gefährlich klar?!“, seine grauen Augen visierten sie scharf an, jedoch runzelte der etwas ältere Junge schnell die Stirn und blinzelte etwas irritiert. Katie hatte ihre Unter- über die Oberlippe gezogen, ihre dunklen blauen Augen waren ganz groß und etwas glässrig, ein richtiges Schmollgesicht zog sie. Schützend hob Cedric seine Arme hoch „Hey ich habe es nicht so gemeint, nicht weinen“, er wirkte nun doch etwas überrumpelt, da er nicht damit gerechnet hatte, dass die Kleine gleich drauf los heulte. „Meine Blume ist futsch“, sie schniefte einmal und wischte sich die nassen blonden Haare aus dem Gesicht, hob dann den Finger und deutete in die Richtung „Da… da ist sie runter gefallen“ Der Junge mit den braunen wuscheligen Haarschopf schien etwas verwirrt „Daddy hat mir die Blume geschenkt“, in ihrem Blick lag sowohl Trotz als auch Sehnsucht und Furcht. Es war kein Ausdruck welcher eine genaue Gefühlsregung zum Vorschein brachte und doch schien Cedric zu verstehen, dass Katie in diesem kleinen Geschenk ihres Vaters viel mehr lag als nur eine Blume. Er sah sie für einige Sekunden schweigend an und legte dann auf einmal einen Finger auf seinen Mund. „Hä?!“, Katie legte ihr Köpfchen fraglich schief. Was sollte das denn jetzt bedeuten?!

„Katie!!!“, das kleine Mädchen schreckte hoch als sie eine beinahe schon hysterische Stimme ihren Namen rufen hörte. Sie wandte sich um und wurde keine Sekunde danach von ihrer Großmutter an den Schultern gepackt „Gott, Kind ich war in Sorge. Jage mir ja nie wieder so einen Schrecken ein“, Helen Bell drückte ihre Enkelin an sich und strich durch ihr durchnässtes Haar. „Es tut mir leid Grandma, aber Cedric ha…“, sie deutete in die Leere, die zuvor noch von dem jungen Cedric gefüllt wurde. Wo ist er hin? Suchend huschten ihre Blicke umher. „Cedric hat was Liebes?“ Katie bekam nicht die Chance ihrer Oma zu antworten da ein lautes Gebrüll welches von einer ihr bekannten Stimme drang sie dabei unterbrach.

„Kein Vater sollte sein Kind zu Grabe tragen!“, noch nie zuvor hatte man Liam Bell in einen derartigen Zustand erlebt. Von dem Mann, dem es immer wichtig war die Form zu wahren, war im Moment nicht sonderlich viel erkennbar. „Liam, bit…“ „Nein, nein wage es nicht… ich verklage die Veranstalter, die Ausstatter…. Diesen Mayers… das Spiel hätte abgebrochen werden müssen, man hätte diese Tragödie verhindern können!!!“, er stapfte gestützt von einem unbekannten Magier die regennassen Treppen hinauf sein Hemd wies blutrote Flecken auf, sein Umhang war an vereinzelten Stellen zerfetzt. Helens Augen waren geweitet und sie legte eine Hand auf ihren Mund der bebte. Ihr Griff um Katies Schultern festigte sich. Was geschah hier nur? Der Blick ihres Opas ähnelte dem eines Verrückten, jener sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Immer wieder wollte er die Richtung wechseln, wieder hinunter aufs Spielfeld zurück von jenem er gekommen war. Ein zweiter Mann packte ihn nun an, versuchte ihn zu beruhigen. „Oma, was…?!“, Katie wandte verzweifelt nicht zu wissen, was hier von sich ging den Blick zu ihrer Großmutter. Nun waren auf Helens strahlender Porzelanhaut etliche Falten erkennbar, da sie die Augen verkrampft zusammen gekniffen hatte und ihre Wangenknochen zu beben schienen. Das Stadium vor einer Stunde noch voller Energie und Leidenschaft gefüllt ähnelte jetzt viel eher einem überwachsenen Friedhof. Es war kein schönes Gefühl. Die Unwissenheit war unangenehm, die Realität ist schmerzhaft.

Wenn sie so zurückdachte, an diesen Tag, schien vieles verschwommen, unreal und wenn sie davon träumte, verlief alles Abgelaufene wie in Zeitlupe. Das Gesicht ihrer Mutter war schmerzverzerrt, ihr Kopf wurde von einer Schulter gestützt so wie ihr restlicher Körper auch als sie die Treppen hinauf wankte. Eine schwarzhaarige Frau mit großen Locken stützte sie, selber liefen ihr vereinzelt Tränen über das Gesicht welche sich mit Regentropfen vermengten. Ob es nun bestimmte Tage, Geschehnisse oder Menschen sind die einen verändern, sie prägen einen wahrscheinlich fürs Leben, gerade jene Ereignisse von welchen man sich wünschen würde, dass sie niemals geschehen wären.

Sie war noch zu jung, zu kindlich um zu verstehen was hier gerade geschah. Der hauchzarte Draht zwischen Leben und Tod war für Kinder ihres Alters noch nicht existent. Sie wissen noch nicht damit umzugehen wenn sie das Erst mal damit konfrontiert werden. Die Stimmen um sie herum wurden leiser und leiser, bis sie sich alle zusammen in einem Murmeln auflösten. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, alles schien wie weggeblasen als hätte sie jemand betäubt oder als ob sich ein böser Geist an ihren Erinnerungen zu schaffen gemacht hätte und diese mit sich in eine andere Welt entführte wo sie nie wieder hatten die Chance zu entfliehen. Die Tage der Schwärze und Ungewissheit wurden nicht heller und doch spalteten sich die Wolken des Vergessens wieder hauchzart als sie sich selbst in ihrer Erinnerung als kleines Mädchen erneut im Regen stehen sah. Weitab von dem Spielfeld versammelt mit etlichen Menschen von denen sie vielleicht eine Hand voll hätte wiedererkennen können stand sie zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter Helen. Das Gesicht ihrer Oma war teilweise verdeckt von einem transparenten schwarzen Schleier womit sie vermutlich ihre geschwollenen Augenlieder verstecken wollte. Der Blick ihrer Mutter war leer und ausdruckslos. Ihre Augenlieder waren rot, ihr Gesicht blass und fahl, sie wirkte zerbrechlich und innerlich tot. Langsam drang die Stimme des Mannes, welcher als einziger in eine entgegengesetzte Richtung stand und somit die Aufmerksamkeit aller auf sich zog an ihr Ohr „…geliebter Sohn, Ehemann und Vater und was noch wichtiger ist ein treuer, gütiger und lieber Freund. Erweisen wir ihm nun die letzte Ehre“, es traf sie immer noch wie ein Schlag wenn sie daran zurück dachte. Alle Anwesende waren in schwarz gehüllt, die meisten hatten das Gesicht zu Boden gewandt. Von allen Seiten konnte man Geschluchtze hören. Ihre Mutter trat nun von ihrer Seite und streckte ihre Hand nach einem Erdhaufen aus. Zittrig erhob sie diese wieder und hielt sie über das ausgehobene Loch in diesem der Sarg ihres Mannes lag. Schnell bekam sie Stütze von ihrem Vater da sie drohte zusammen zu brech „Ich kann das nicht… bitte nehmt ihn mir nicht weg“, nuschelte sie nur kraftlos unter bitteren Tränen in die Schulter ihres Vaters, Katies Opa Jack und dieser drückte sie nur fest an sich und strich ihr über den Rücken während er versuchte sie von dem Grabe Matthews wegzubringen. Katie verfolgte alles nur mit einer innerlichen Leere. Es war ihr Dad, er würde nicht mehr da sein, er würde sie nicht mehr in den Arm nehmen können, er würde nicht mehr mit ihr fliegen, ohne ihn zu fliegen und von der großen weiten Welt zu träumen erschien ihr ohnehin als sinnlos. „Daddy…?...“, dieses Wort drang beinahe tonlos über ihre Lippen die nun begannen zu beben und sie schien wie festgewurzelt. Die Leute schritten an ihr vorbei, als wäre sie unsichtbar und das wäre sie im Moment auch gerne. Sie wagte es nicht sich zu bewegen, ihr Körper schien wie festgefroren genau wie ihre Gedanken. Einzig und alleine ihren Herzschlag vernahm sie im Moment, jener auf einmal auszusetzten schien, da sie erschrak. Eine warme Hand hatte Ihrige gefrorene in seine geschlossen. Als wäre sie erweckt aus ihren Trancezustand worden wandte sie sich nun um und blickte in ein Gesicht, welches ihr bekannt erschien und doch wieder nicht. Graue Augen sahen sie an aber nicht so wie sie sie das letzte mal fixiert hatten. Es lag etwas weiches, etwas verständnisvolles in ihnen, war es gar Wehmut. „Vergissmeinnicht… es gehört dir“, er hielt ihr eine kleine, zarte Blume, welche schon etwas die Blütenköpfe hängen lies und schon leicht in dem Verwelkungsprozess war vor das Gesicht „Leider hab ich sie nicht mehr im ganz heilem Zustand finden können“, sagte er mit etwas erdrückter und leiser Stimme und doch versuchte er ein leichtes Lächeln. Katie starrte die Blume in ihrer Hand an und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah Cedric an „Danke“, eine Träne kullerte über ihre Augenlieder und bahnte sich schnell ihren Weg über die Wange hinab während sie die etwas in Mitleidenschaft gezogene Blume an sich drückte. Für viele war diese welke Blume wahrscheinlich nur eine gewöhnliche Blume, Unkraut und reif für die Tonne, aber für sie bedeutete diese kleine Pflanze alles im Moment. Das letzte Geschenk ihres Vaters, welches ihr dabei helfen würde weiter zu träumen und zu fliegen. Wer träumt dem wachsen Flügel. Sie hob ihr rechtes zartes Händchen und brachte nun einen ganzen Blumenstrauß voller Vergissmeinnichts zum Vorschein. Sie hatte sie auf der großen Wiese hinter ihrem Haus gepflückt. Cedric starrte einige Sekunden lang auf den Strauß atmete einmal auf nahm sachte Katies Arm und führte sie nach vor an das ausgehobene Grab. „Du bist nicht alleine“, für sein Alter wirkte Cedric schon ziemlich reif und doch klang seine Stimme zum ersten mal nach der eines ängstlichen Kindes. Katie sah ihn nicht an. Sie starrte hinab in die Grube, drückte die Stängel der Blumen fest zusammen und lies sie langsam hinab auf den Sarg fallen. „Ich hab dich lieb Daddy“
 

Das Vergissmeinnicht ist ein Symbol für zärtliche Erinnerung sowie für Abschied in Liebe.

With heart and soul

Jahr 1997
 

´Wenn es dir schwer fällt die Vergangenheit hinter dir zu lassen, ist es in Ordnung, sie ab und zu, zu besuchen. Schritt für Schritt, immer seltener und schon bald wirst du das Bedürfnis nicht mehr haben. Du nimmst die schönen Erinnerungen mit und der Rest verblasst. Denn genau dafür ist die Vergangenheit gedacht.´

Katie konnte sich nicht an die Person erinnern, welche ihr das einmal gesagt hatte. Sie hielt auch nicht sonderlich viel von dieser Aussage, da sie in ihren Augen nichtzutreffend ist.

Oft sind die schönsten Erinnerungen gleichzeitig die schmerzvollsten, denn man sieht etwas so Wundervolles, was nicht mehr ist, was nie mehr sein wird und die Sehnsucht danach ist wie ein Stich mitten ins Herz…

„Ich hatte eine wunderbare Kindheit“, ihr Gesichtsausdruck ließ nicht sonderlich viel zu darin zu lesen. Er war straight, gerade aus, durchaus beabsichtigt, denn sie wollte der Therapeutin ihr gegenüber nicht zu viel an Material liefern, welches sie gegen sie verwenden konnte. Katie Bell hatte die Arme vor der Brust verschränkt, sah Dr. Tenner beinahe schon mit einem herausfordernden Blick in die Augen.

„Ja, sie waren ein sehr, lebhaftes, freundliches Kind so wie mir berichtet wurde“, Gloria Tenner legte den Kopf leicht seitlich, musterte die Blonde ihr gegenüber.

„Lebhaft, ja. Freundlich, so weit wage ich mich nicht heraus das zu bestätigen, aber ich hatte und habe viele Freunde. Ich hatte und habe einen starken familiären Hinterhalt, alles was sich ein Kind nur wünschen konnte“, die ehemalige Gryffindor zuckte leicht mit den Schultern.

„Cedric und Victoria…“

„Torry“

„Wie bitte?“

„Niemand nennt sie Victoria. Es irritiert mich, wenn sie Torry, Victoria nennen“, Katie spitze die Lippen etwas neckisch. Es war beinahe wie ein kleiner Triumph als sie den Gesichtsausdruck der Therapeutin sah, als die Blonde sie bezüglich ihrer Informationen korrigierte.

„Torry und Cedric waren ihre besten Freunde?!“

„Wir sind praktisch zusammen aufgewachsen, natürlich standen wir uns sehr nahe. Wir nannten uns ´Die drei Musketiere´. Torrys Großmutter war eine Muggelgeborene und sie hat uns immer die Geschichten von den Musketieren erzählt. Das fanden wir ziemlich cool“, nun konnte sie nicht anders, sie musste schmunzeln da sich ein Bild vor ihren Augen auftat. Torry, Ced und sie, auf der Wiese hinter dem Haus ihrer Großeltern. Morsche Äste eines Baumes dienten ihnen als Degen, Zauberstäbe, als spielerische Waffe und Gelächter erfüllte die Lüfte sowie der Duft von frisch, geschnittenen Gras. Alles erschien leicht, schwerelos und ihre Körper, Köpfe waren sorgenlos und vollgepumpt mit Glück und Zufriedenheit.

„Und die Zeit in Hogwarts? Hat das irgendetwas verändert, an ihrer Freundschaft?“

Der neutrale Gesichtsausdruck entglitt ihr. Katie atmete hörbar auf, da ihr die Stimme von Dr. Tenner diese wunderschönen Bilder von damals entriss. Sie biss die Zähne hart aufeinander, ihr Kiefer versteifte sich und sie schüttelte den Kopf. „Nein“

´Nicht gänzlich´ Es war weder eine Lüge, noch entsprach es der Wahrheit. Die Zeit in Hogwarts veränderte alles. Natürlich tat sie das, denn sie befanden sich in dieser Zeit auf dem Weg des Erwachsenwerdens und diese Zeit brachte, egal welchen Menschen es betraf, immer Veränderungen mit sich…
 

Jahr 1991
 

„Hallo meine lieben Hogwartsfreunde!“, eine laute, erfreute Stimme hallte durch das Abteil sowie vermutlich durch den ganzen Hogwartsexpress als Torry Spelling die Schiebetüre öffnete und ihre Arme ausbreitete. Ein erfreutes Grinsen lag auf ihrem Gesicht und sie warf sich die Haare gekonnt zurück.

„Torryyyy!“, kam es beinahe gleichzeitig von allen in dem Abteil befindlichen Personen.

„Freut ihr euch mich zu sehen?!“, sie stemmte die Hände in die Seite „Natürlich tut ihr das“, und beantwortete ihre Frage sogleich von selbst.

„Also, ich bin überrascht“, Nathan zog eine kleine Schnute, doch zuckte sein rechter Mundwinkel nach oben „Ich war felsenfest davon überzeugt, dass du den Zug verpasst hast“

„Hab dir doch gesagt, dass sie noch auftaucht. Also rüber mit der Kohle“, Dylan gab den jüngeren einen seitlichen Hieb mit dem Ellbogen woraufhin dieser nur mit den Augen rollte und leise vor sich hin nörgelte, während er aus seiner Hosentasche 10 Gallionen hervorholte und sie dem anderen in die Hand drückte.

Katie hingegen sprang auf und klatschte voller Freude in die Hände bevor sie ihrer Freundin strahlend um den Hals fiel. „Ich freu mich tierisch!“, die beiden jungen Gryffindor Mädchen lagen sich lachend in den Armen.

„Natürlich tust du das, immerhin hast du dich ja nicht auf die Wette eingelassen“

„Ja, genau aus diesem Grund bin ich auch noch ganze 10 Gallionen reicher als du“, sie schielte zurück zu dem älteren Hufflepuff und zeigte ihm spitzbübisch die Zunge, während dieser nur erneut ein leises Grummeln von sich lies.

„Das Schuljahr hat noch nicht mal richtig angefangen und Nate ist schon wieder unser Grummler Nummer 1“, gab Cedric lachend von sich während er seinem Teamkollegen und besten Freund auf die Schulter klopfte. Dieser verschränkte nur die Arme vor der Brust und lies sich zurück auf die Lehne fallen „Einmal ein klein bisschen Glück haben. Mir ist doch echt gar nichts vergönnt“

„Ihr habt darum gewettet, dass ich den Zug verpasse?!“, gab Torry die generell immer etwas länger brauchte, um gewisse Dinge zu realisieren nun empört von sich und blinzelte etwas ungläubig.

„Die beiden haben gewettet, Cedric und ich haben uns da rausgehalten“, Katie lies locker in ihrer Umarmung und setzte sich wieder auf ihren Platz. Torry stolperte ihr hinterher und lies sich neben der anderen Gryffindor nieder „Aber wie kommt ihr denn auf diese absurde Idee, dass ich den Zug verpassen würde immerhin bin ich doch bekannt für… „

„Verspätungen?!“, Katie vollendete den Satz der dunkelhaarigen und zuckte etwas unschuldig mit den Schultern. Torry hatte viele Eigenschaften, Ticks und Begabungen. Pünktlich war sie allerdings nur in den seltensten Fällen.

„Jaaaa, na gut, ich war einmal wieder spät dran, aber…“, sie hob einen Finger hoch und blickte durch die Runde „…Dieses Mal war ich echt total unschuldig“, sie nickte sich selbst zustimmend „Mein älterer Bruder der gerade dabei ist seine Fahrerlaubnis für magische Fahrzeuge zu erhalten, hat sich total verfahren“, ihre Augen rückten nachdenklich hinauf „Eigentlich dürfte ich euch das gar nicht erzählen, weil er ja diese Fahrerlaubnis noch gar nicht hat, aber egal“, sie sah wieder mahnend in die Runde „Ihr wisst ja gar nicht was ich durch gemacht habe, dass ich so frisch und munter hier vor euch sitze und euch mit meiner Anwesenheit erfreuen darf grenzt beinahe an ein Wunder, also freut euch gefälligst dass ich da bin. Selten habe ich das Leben so sehr geschätzt wie in diesem Moment als ich dieses Fahrzeug mit seinem Todeslenker verlassen habe“, sie fuhr sich mit einem lauten Seufzen durch die Haare „Aber genug von mir, was ist mit euch? Ich nehme mal an, dass euer Sommer aufregender war als der meinige?!“

Katie lauschte den Worten ihrer Freundin, die wie so oftmals wieder in einen ihrer Redeflüsse verfiel und schüttelte lachend den Kopf. In diesen Momenten wurde sie daran erinnert, warum sie und die dunkelhaarige so gut miteinander befreundet waren. Sie ergänzten sich perfekt und mit Torry gab es einfach immer etwas zu lachen.

Die 5 Freunde quasselten über ihre Sommererlebnisse, kauften sich etwas vom Servierwagen und alberten untereinander rum, begrüßten andere ihnen bekannte Gesichter, die an ihrem Abteil vorbei schlichen.

„Also, hier haben wir ihn“, Cedric zog aus der Innentasche seines Umhangs einen goldenen kleinen Ball hervor. Er lag auf seiner ausgestreckten Handfläche. Filigrane Verzierungen waren verspielt in das Gold eingraviert und es dauerte einige Sekunden ehe dieser sich zuckend anfing zu bewegen. Er rollte von einer Seite der Hand zur anderen, ehe er wieder innehielt und in einem magischen Moment schossen aus den Seiten goldene, zarte Flügelchen hervor. Die Augen der anderen waren auf den Schnatz gerichtete und leuchteten erfreut auf als dieser von der Hand des Hufflepuffs Suchers in die Luft schoss. Gekonnt und in einer schnellen Bewegung griff Cedric nach diesem doch kam ihm eine andere Hand zuvor. Seine Augen weiteten sich und er blinzelte etwas überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet. Er blickte auf das schmale Handgelenk des blondhaarigen Mädchens welches direkt gegenüber von ihm saß und folgte ihrer Bewegung als sie den Schnatz in ihrer Hand an sich heranzog „Den halben Sommer über hat Ced damit geprahlt“, schmunzelte sie ihn an und spitze die Lippen, den goldenen Schnatz in ihrer Hand betrachtend „Man möchte meinen, dass der beste Sucher, des Sommercamps etwas flinkere Hände aufzuweisen hat, als eine gewöhnliche Jägerin die nebenbei erwähnt keinen goldenen Quaffel gewonnen hat“, meinte sie nur frech an den Huffelpuff gewandt während sie den Schnatz wieder in die Luft steigen ließ.

„Tja, was soll ich sagen Kates, ich bin generell für meine geschickten Hände bekannt, das gilt nicht nur für Quidditsch“, erwiderte er nur auf ihre Aussage hin, zwinkerte ihr zu woraufhin sie nur mit den Augen rollte. Diese Aussage war auch wieder einmal typisch Cedric.

„Ich habe ja keine Ahnung von Quidditsch, aber sind diese Dinger nicht braun, ledrig, unspektakulär?!“, Torry sah etwas verwirrt durch die Runde.

„Quaffel?!“

„Ja, genau diese Dinger meinte ich“

Katie griff sich an die Stirn „Ähm ja, das war auch nur symbolisch gemeint“, meinte sie unter einem Lachen. „Also gäbe es einen goldenen Quaffel, dann hättest du ihn eindeutig verdient gehabt. Du warst echt einsame Spitze Katie, ganz ehrlich, selbst Sanderson hat das gesagt“

Die Mundwinkel der jungen Gryffindor zogen sich nach diesem Kompliment hin erfreut nach oben und strich sich etwas verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich habe ja auch von dem Besten gelernt“, sie lächelte ihn sanft und dankbar an. Es war etwas, wofür sie sich niemals wirklich bei ihm bedankt hatte. Es war wahr. Ohne Cedric, wäre sie niemals auf so einem Niveau, auf dem sie jetzt gerade war. Es war ihr Vater, welcher sie das erste Mal mit in die Lüfte nahm, doch Cedric lehrte ihr das Fliegen.

„Simon Sanderson?“, Dylan der bis jetzt noch etwas schläfrig gegen das Fenster gelehnt war, meldete sich nun auch wieder zu Wort „Der war auch wieder mit dabei?! Oh man, hätte zu gerne gesehen wie du ihn fertig gemacht hast. Der hat mir letztes Jahr einen Klatscher direkt in die Fresse geschlagen“, er rieb sich das Kinn. Noch heute konnte er sich an die Schmerzen erinnern.

„Autsch“, Katie verzog mitleidig das Gesicht „Ich bin dem auch nur einige Male knapp entgangen“

Cedric nickte, hatte die Arme vor der Brust verschränkt während er dem Mädchen vor sich einen intensiven Blick schenkte „Ja, Sandersons Spielweise ist brutal und gnadenlos. Er war meine größte Sorge in dem letzten Spiel, da er in der gegnerischen Mannschaft war. Hätte er Katie erwischt…“, er hielt kurz inne und die junge Gryffindor bemerkte wie er sich innerlich verkrampfte.

„Tja dann wäre ich beim Reiten gestürzt, ganz einfach“, beendete Katie nun in ihren Worten Cedrics Satz. Er hob den Blick und runzelte die Stirn. „Das hast du deiner Mum also erzählt, dass du zwei Wochen lang weg bist, um zu reiten?!“, seine Mimik verzog sich etwas und es war nun schwer zu sagen ob er amüsiert war, oder besorgt.

„Ja, und ich habe dabei nicht gelogen“

„Du warst in einem Quidditschcamp für Jugendliche“

„Und ich habe dort einen Besen geritten oder etwa nicht?!“, sie zuckte unschuldig mit den Schultern. Cedric lagen so einige Worte auf der Zunge, doch behielt er diese für sich. Er wusste, dass die Situation, in welcher sich Katie befand, nicht so einfach nachzuvollziehen war.

„Also mir wäre das niemals eingefallen. Gut gemacht Kates“

„Sowie ich dich kennen gelernt habe, liebe Torry, wärst du auch niemals auf die Idee gekommen jemals ein Quidditsch Trainingslager zu betreten“, Nathan hatte sich während er sprach ein Stück weiter nach vor gelehnt und stützte seine Ellbogen auf seinen Knien ab und lag sein Kinn auf den geballten Fäusten ab wobei seine Mundwinkel spitzbübisch nach oben zeigten.

„Ja, auch das würde mir niemals in den Sinn kommen, wobei ich glaube ich würde das eigentlich ganz gut machen… natürlich würde ich dabei meine eigenen Klamotten tragen, diese Roben sind doch teilweise echt total… igh… und diese Schleuderteile müsste man auch aus dem Spiel nehmen vor denen hab ich nämlich Angst….“, sie hob nachdenklich die Augenbrauen „Das mit der Höhenangst könnte mir auch etwas im Wege stehen. Kann man dieses Spiel auch ohne Besen spielen?“, sie blinzelte einmal fraglich in Richtung der anderen. Diese schüttelten alle nur lachend den Kopf. „Gut also habt ihr das jetzt auch verstanden. Quidditsch und Torry, das versteht sich einfach nicht. Ich bin aber liebend gerne bei jeder eurer Quidditschpartys mit dabei“

„Ja, was wäre eine Quidditschmannschaft ohne seine Fans?!“, Cedric klopfte Torry auf die Schulter und pflichtete ihr somit in ihrer Aussage bei.

„Wo wir gerade bei dem Thema Mannschaft sind. Was ist eigentlich mit den Gryffindors?“, Nathan ergriff nun wieder das Wort und sah Cedric fragend an „Hat Wood denn schon jemanden gefunden?“

„Achja, Wood ist ja von diesem Jahr an, neuer Kapitän, da Charlie Weasley Hogwarts abgeschlossen hat. Das heißt Gryffindor braucht einen neuen Sucher und es wird garantiert in den nächsten Tagen ein Vorfliegen geben…“

„Natürlich wird er es bald machen, ich kenne kaum jemanden der so organisiert ist wie Wood“, warf Nathan ein wobei er die Arme hinter den Kopf verschränkte und sich zurück in den Sitz sinken lies.

„Katie!?“, Cedrics Stimme, mit einem singenden Unterton hallte in dem Abteil wider, er holte erneut den Schnatz aus seiner Hosentasche hervor, ließ ihn über seiner Handinnenfläche schweben „Lust auf einen kleinen Positionswechsel?“, er hob seinen Blick von dem kleinen goldenen Ball, sah sie etwas herausfordernd und schmunzelnd an.

Die Angesprochene hob nur die Augenbrauen und rollte dann belustigt mit den Augen „Nein. Ich bevorzuge den dauerhaften, aktiven Part des Spieles und jage lieber dem Leder als dem Gold hinterher“

„Schon klar! Naja, vielleicht nächstes Jahr, wenn Wood dann einen neuen Jäger sucht…“
 


 

Jahr 1997
 

„Moment!“, die Stimme von Dr. Tenner riss sie aus ihrer Erinnerung heraus und stoppte Katie in ihrem Redefluss „Soweit ich informiert bin, wurden sie aber aktiver Bestandteil des Gryffindor Quidditsch Teams in ihrem zweiten Jahr in Hogwarts?!“, die Therapeutin begann in ihren Unterlagen nachzublättern und Katie beobachtete dieses Tun mit gerunzelter Stirn einige Sekunden lang schweigend. Dann seufzte sie etwas genervt „Sie brauchen nicht weiter zu suchen, sie sind bestens informiert“, es war einfach ein merkwürdiges Gefühl. Sie kannte die Frau, welche ihr gegenüber saß nicht, kein bisschen, doch diese schien bestens über Katies bisherigen Werdegang informiert zu sein. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Das war einfach nur gruselig.

„Wood, er war nicht nur auf der Suche, nach einem neuen Sucher, sondern auch eine der Jäger Positionen musste noch besetzt werden… das wussten wir bis zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht“

Gloria Tenner legte die Unterlagen zurück auf das kleine Tischchen vor sich, schlug wieder ein Bein über das andere „Oh, das muss ein sehr aufregender Moment für sie gewesen sein, als sie das erfahren haben?“

Die Blonde verzog etwas das Gesicht. Aufregend? Ja, es war aufregend. Es war einer dieser Momente in jenen sie weder ein noch aus wusste. Einer dieser Momente, in denen das Herz laut schrie ´Tu es´ der Verstand ohrenbetäubend flüsterte ´Tu es nicht´. Das Herz und der Verstand, in ewiger Konkurrenz.
 

 
 

Jahr 1991
 

„Kitty!!!“, der Name der genannten Person hallte von den dicken Mauern des Schlosses wider, ebenso wie das Klappern ihrer Schritte bei diesen hastig einer vor den anderen gesetzt wurde. Ihr Atem ging schnell, ihr Herz raste, auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck der Belustigung. Sie liebte dieses Gefühl, welches das Laufen in ihr auslöste. Besonders wenn dieses ausgelöst wurde durch eine freundschaftliche Verfolgungsjagd. „Wieder falsch“, rief sie, ohne ihr Tempo zu zügeln aus, während sie sich nach einem kurzen Blick zurück über ihre Schulter vergewisserte, dass ihr Verfolger noch nicht hinter der letzten Ecke aufgetaucht war. Mit einem flotten Sprung zur Seite, versteckte sie sich hinter einer der Säulen des Innenhofes des Schlosses und schlug eine Hand auf ihren Mund. Sie presste ihren Rücken gegen den kalten Stein und atmete ein paarmal tief durch. Es war bereits dunkel und so gut wie alle Schüler hielten sich gerade in der Großen Halle auf. Abendessenzeit und Dumbledore hatte seine alljährliche Begrüßungsrede bereits gehalten. Es war gerade ihr erster Tag, im zweiten Schuljahr auf Hogwarts und er verlief bis jetzt ähnlich wie der, im Jahr zuvor, nur das sie diesmal diejenige war, die von Cedric verfolgt wurde und nicht umgekehrt.

Ihre Mundwinkel zogen sich hoch nach oben als sie seine Schritte näherkommen hörte und sie biss sich angespannt vor Aufregung auf die Unterlippe „Kaykay?!“, er lief direkt an ihr vorbei doch merkte sie wie er die Schritte verlangsamte. Anscheinend ahnte er, dass sie sich versteckt hatte. Als er Anstalten machte anzuhalten, riss sie die Augen auf und huschte um die Säule herum, sodass sie wieder aus seinem totalen Sichtfeld verschwand.

„Keine Antwort?“, der junge Huffelpuff war stehen geblieben und wandte sich um „Ach, Katie hat sich entschlossen zu schweigen?!“, er zückte seinen Zauberstab und flüsterte ein leises „Lumos“, seine nähere Umgebung wurde nun beleuchtet und seine sturmgrauen Augen blitzten spitzbübisch auf „Entweder sie ist längst über alle Berge, oooooder…“, er fuchtelte mit seinem Zauberstab herum, hinter die nächste Säule „Sie hat für sich selbst beschlossen, dass es wohl besser wäre unterzutauchen?“,

Erneut biss sie sich auf die Unterlippe, um ein Kichern zurückzuhalten. Ihr Herzschlag beschleunigte sich rasant, als der Schein des Lichtes sich immer mehr in ihre Richtung bewegte. Ihre Blicke huschten herum und tatsächlich fand sie einen mittelgroßen Stein, nicht einmal einen halben Meter von sich entfernt auf den Boden liegen. Behutsam ging sie in die Knie und erhaschte unter geringer Anstrengung eben diesen und kam wieder hoch auf die Beine. Vorsichtig blickte sie hinter der Säule hervor und packte die Gelegenheit beim Schopf, da Cedric gerade den Innenhof zu analysieren schien. Die junge Gryffindor holte aus und mit einem kräftigen Satz beförderte sie den Stein gute 10 Meter von sich entfernt den Weg entlang. Dieser schlug auf den harten Boden auf, woraufhin Cedric sofort seine gesamte Aufmerksamkeit in diese Richtung wendete. Katie wiederum machte sich diese, von ihr ausgeklügelte Falle und dem darauf folgenden Ablenkungsmoment, zu Nutze und lief in die entgegen gesetzte Richtung. Anscheinend erfolgte dieser erneute Fluchtversuch nicht ganz so lautlos wie sie es sich gewünscht hatte. „Katie?!“

„Sieh an, sieh an, du kennst meinen Namen ja doch!“

In einem Moment der Unaufmerksamkeit, der nicht länger andauerte als gerade mal eine halbe Sekunde kollidierte sie mit irgendjemanden zusammen. Die junge Gryffindor zog die Luft scharf ein und so wie es den Anschein machte, tat dies eben diese Person auch, nur etwas lauter und verbunden mit einem Fluch. Der Geruch von Kürbissaft machte sich in ihrer Nase breit und sie stolperte zurück auf den Boden. Autsch. Noch ehe sie die Gestalt ihres Kollessionspartners überhaupt zu Gesicht bekam, breitete sich ein Gefühl der Peinlichkeit, des Unbehagens in ihr aus. Sie wischte sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht „Ich, es…es tut mir so leid…“, sie blickte in das verärgerte Gesicht von Angelina Johnson.

„Sag mal, du hast sie wohl nicht mehr alle?!“, ihre Stimme passte sich der Verärgerung in ihrem Gesicht an während sie sich den verschütteten Kürbissaft von ihrem grauen Pullover wischte.

Ihre dunkelbraunen Augen suchten die blauen Augen von Katie und sie funkelte sie gefährlich an, wartend auf eine Erklärung. Diese hopste schnell wieder hoch auf die Beine und wischte sich einmal über die Wange. Im Gegensatz zu Angelina hatte sie kaum etwas von dem Kürbissaft abbekommen. „Es tut mir wirklich unendlich leid, ich habe nicht auf den Weg geachtet und… entschuldige bitte“, sie bot ihr ihre Hand an, doch tat die Ältere dieses mit einer fuchtelnden Bewegung ab. „Davon wird mein Pulli auch nicht mehr sauber,… sieh dir das mal an, herzlichen Dank, auch!“

„Ich werde ihn dir waschen und morgen ist er so gut wie neu!“

„Du hast genug getan!“

„Angelina…?!“, die Stimme von Cedric ertönte direkt hinter Katie und die Mädchen wandten sich um.

„Cedric?! Hey“, die dunkelhaarige änderte von einen auf den anderen Moment ihre komplette Mimik, von überrascht zu einem peinlich berührten Lächeln. Katie blinzelte nur kurz und lugte, immer noch auf den Knien sitzend von Cedric zurück zu Angelina und biss sich auf die Unterlippe.

„Was ist denn hier passiert? Eine heimliche Kürbissaft Orgie zu der ich nicht eingeladen wurde?! Also das verletzt mich jetzt zutiefst“, er setzte ein schiefes Grinsen auf während er Katie unter den Armen packte und sie mit einem Zug zurück auf die Beine zog. Kaum getan reichte er Angelina die Hand, welche diese auch ohne zu zögern dankend annahm. „Du musst Katie entschuldigen, sie hat manchmal den Kopf in den Wolken. Bitte sei ihr nicht böse. Im Übrigen bin ich in der Rolle ihres Verfolgers nicht ganz unschuldig an dieser Misere“

Angelina lächelte unsicher. Es war aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe zwar nicht wirklich erkennbar, doch war Katie sich sicher, dass der älteren Gryffindor gerade in diesem Moment das Blut gehörig in die Wangen schoss. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht „Ach, ist schon vergessen, kann ja mal passieren“, sie lugte kurz zu Katie und dann gleich wieder zurück zu Cedric „Nichts was ein schneller Zauber wieder bereinigen könnte, für was haben wir denn sonst unsere Zauberstäbe?!“

Kaum gesagt zückte sie eben diesen, doch noch ehe sie den Zauber aussprechen konnte, waren die Flecken des Kürbissaftes auf ihren Pullover auch schon verschwunden. Cedric hatte seinen Zauberstab gezückt und war Angelina zuvorgekommen. Danach machte er eine Geste mit der Hand und verbeugte sich kurz schmunzelnd „Es war mir eine Ehre“

Jetzt war Katie sich absolut sicher, Angelina lief hochrot an und sie kicherte etwas beschämt in ihre Hand hinein „Ich danke dir. Wie charmant du sein kannst Cedric“

„Aber, das bin ich doch immer“, er grinste sie an während er seinen Zauberstab wieder in seinem Umhang verschwinden ließ. Katie konnte nicht anders als kurz mit den Augen rollen. Teenager. Innerlich stieß sie ein Stoßgebet aus, dass sie niemals so werden würde, dass sie sich niemals so von einem Mann erweichen lassen würde. Diese Verhaltensweisen waren ihr, als einer Spätentwicklerin sowieso vollkommen fremd und sie beschloss in diesem Moment, dass das auch immer so bleiben würde. Jawohl.

„Ähm“, Katie räusperte sich kurz und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr „Ich wollte mich nur noch einmal entschuldigen, ich hoffe du hast dir nicht weh getan?“, es war eine lieb gemeinte erneute Entschuldigung ihrerseits doch die Angesprochene tat diese nur mit einer flüchtigen Handbewegung und einem „Nein, nein, alles gut“ ab und wandte sich wieder Cedric zu.

„Also ich kenne dich ja nur auf dem Quidditschfeld und da zeigst du weniger oft deine charmante Seite“, sie stemmte die Hände in die Hüften und grinste ihn nun auch schief an, beäugte ihn von oben bis unten. Cedric lachte leise und schüttelte seinen Kopf „Tja, ein charmantes Auftreten meinerseits wäre auf dem Schlachtfeld auch eher unangebracht. Wie siehts eigentlich mit eurer diesjährigen Aufstellung aus. Ich habe gehört Wood sucht einen neuen Sucher?“

Katie konnte nicht anders und prustete leise, woraufhin ihr die etwas irritierten Blicke der beiden anderen nicht erspart blieben „Ähm…“, ihr rechter Mundwinkel zuckte und sie lächelte etwas verunsichert „Sucher suchen, das ist… also ich fand es witzig. Sucher suchen?! Versteht ihr?!“

Angelina Johnson zog nur beide Augenbrauen hoch und musterte Katie abschätzend von oben bis unten, jedoch tat sie dies auf eine andere Art und Weise wie sie dies zuvor bei Cedric machte. Danach rollte sie mit den Augen und räusperte sich, lies Katies Einwurf einfach unkommentiert.

„Da hast du richtig gehört und damit noch nicht genug, eine Jägerposition soll dieses Jahr auch noch besetzt werden. Die Auswahl findet übermorgen statt!“

Die sichere Haltung und Spannung die Cedric zuvor noch in seinem Körper hatte, verflüchtigte sich und Verblüffung machte sich in ihm breit „Ach was du nicht sagst“, sein Blick wanderte hinüber zu Katie, womit diese auch schon gerechnet hatte, doch ignorierte sie diesen. Jedoch konnte sie nicht verhindern, dass ihr der Atem stockte und ihr Herzschlag sich beschleunigte. ´Nein´ mahnte sie sich selbst. Sie wusste was er dachte und sie konnte nicht bestreiten, dass auch ihre Gedanken in die gleiche Richtung abglitten.

„Ja, Sebastian hat sich im Sommer beim Sturz von einem Besen die Schulter gebrochen sowie eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen, und seitdem hat er eine tierische Angst vor Besen“, Angelina redete einfach unverblümt weiter „Irgendwie hat das Zusammenspiel mit ihm eh nie so wirklich gepasst, naja Wood ist auf jeden Fall voll aus dem Häuschen und wie du dir vielleicht vorstellen kannst…“

„Ich muss dann mal los. Katze füttern. Auspacken. Vorbereitungen für morgen treffen. Erster Schultag, ist ja immer total stressig. Aber wem sag ich das?! Also, schönen Abend noch und tut mir nochmals leid wegen, du weißt schon was“, sie unterbrach Angelina einfach und verfiel selbst in einen Redefluss woraufhin die beiden anderen sie nur mit einem etwas irritierten Gesichtsausdruck ansahen. Katie grinste etwas aufgesetzt und verunsichert „Schöner Lippenstift“, sagte sie dann noch auf Angelina bezogen, die ihr nach wie vor noch keinen einzigen freundlichen Blick geschenkt hatte und machte dann zügig auf dem Absatz kehrt. Sie hatte ein großes Bedürfnis auf den schnellst möglichen Weg in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu flüchten. Zum einen, weil sie dort garantiert auf Personen treffen würde, die ihr um einiges mehr zugetan waren und ihr nicht mit Hochmut entgegentreten würden und zum anderen, weil sie dort einem Rede- Antwortspiel von Cedric entgehen könnte. Sie hastete gerade die Treppen hoch, Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum als „Katie?!“, sie hatte sich eindeutig zu früh gefreut. Sie antwortete nicht und begann nun zwei Treppen gleichzeitig zu nehmen als sie erneut die Stimme Cedrics vernahm „Hey Katie!“

Das Glück war ihr nicht hold. Sie musste anhalten, nicht weil sie dem Drängen ihres Hufflepuffs Freundes nachgeben wollte, sondern weil ihr die Treppen einen Strich durch die Rechnung machten und gerade in diesem Moment die Richtung wechselten. ´Na, toll´ Ein Seufzen verlies ihren Mund „Cedric?!“, sie verschränkte die Arme und drehte sich zu ihm um. Er kam kurz vor ihr zum Stehen und atmete ein paarmal tief durch ehe er fortfuhr „Man bist du schnell!“

„Das war ich schon immer und doch bist du nach wie vor überrascht“, sie zuckte schmunzeln mit den Schultern.

„Du solltest fliegen!“

„Was?“

„Mittwochs! Du solltest Vorfliegen für die Jäger-Position!“

Damit sprach er es nur noch aus. Er sprach genau das aus, dieses Thema, welches sie in ihrer Flucht gekonnt umgehen wollte.

Diese Sekunde der Stille war ohrenbetäubend, doch wich sie seinem Blick nicht aus. Kein Zucken, kein Blinzeln sie starrte ihn einfach nur an. Sie ließ noch eine weitere Sekunde verstreichen ehe sich ihre Lippen sachte zu einem Lächeln hochzogen. „Nein, das sollte ich nicht!“, sie drehte ihm wieder den Rücken zu, da sie das Krachen der Treppe vernahm und sie ihren Weg nun endlich wieder fortsetzen konnte.

„Katie!“, sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter, diese lag auf ihr wie eine Bitte noch einige Momente mehr zu verharren. „Ich weiß wie gut du bist!“

„Ich bin nicht gut genug!“

„Das ist vollkommener Blödsinn!“

„Ist es nicht! Andere sind besser!“

„Woher willst du das wissen?“

„Ich weiß es einfach!“

„Nein! Ich weiß, dass du es schaffen wirst! Ich weiß, dass du gut genug bist. Du könntest… nein, du wirst die Position als Jägerin im Gryffindor Team einnehmen!“

„Und wo…“, doch Cedric ließ sie nicht aussprechen.

„Weil wenn ich dich ansehe, ich jemanden sehe der schneller ist als andere, der genug Geschicklichkeit aufbringen kann, um in diesem harten Spiel zu bestehen. Ich sehe diese innerliche Kraft und Stärke, Verbissenheit ……“, er machte eine kurze Pause, er rang danach die richtigen Worte zu finden, dann ein tiefes Durchatmen „Verdammt, du liebst dieses Spiel Katie… du hast das Herz“

Sie lauschte seinen Worten, lies diese auf sich wirken und tatsächlich huschte ihr ein leichtes Lächeln über das Gesicht. Trübe wurde ihr Sehvermögen, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet, denn sie wusste, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen und ob nur deswegen ihr Sehvermögen getrübt war, oder dadurch, dass es ihr ohnehin schon bewusst war, dass ihr Herz ganz andere Laute von sich gab, als es ihr Verstand oder ihre Lippen vollbrachten, spürte sie, dass sie es tun musste, Vorfliegen. Um ihrer selbst willen.

Sie hatte den Blick gesenkt für einige Sekunden in jenen sie zu dieser Erkenntnis gekommen war. Dann sah sie ihn an, ihren besten Freund, jener ihr einst das „Vergiss mein Nicht“ wieder zurück gebracht hatte aus einen Berg aus Trümmern und Leid und für einige Sekunden waren sie genau jene Kinder, die sie damals gewesen waren, vollgepumpt mit Träumen, Visionen und Vorstellungen wie ihre Zukunft auszusehen hat. Ohne Bedenken.

Katie hob den Blick wieder, sah in seine Augen, die seine Worte spiegelten, da sie vollgespickt waren mit Ehrlichkeit.

„Hilfst du mir?“

„Immer“, seine Antwort ließ nicht lange auf sich warten und seine Lippenlinie, geradlinig und ernst hob sich, zeigte nun ein Lächeln.

 

 
 

Jahr 1997

 
 

Diese Erinnerung, war so einprägend. Sie sah ihn so deutlich vor sich, wie er da stand ohne jegliche Zweifel an ihrem Talent, ihrer Person. Es versetzte ihr einen Hieb in die Magengrube. Ohne ihn, wäre ihr Leben in Hogwarts komplett anders verlaufen. Er gab ihr Kraft und den Glauben an sich selbst.

„Er hat gesagt…“, sie senkte kurz den Blick, es schmerzte sie darüber zu sprechen „Wenn du fliegen willst, musst du die Dinge loslassen, die dich runterziehen“, während sie diese Worte aussprach, hallte auch seine Stimme in ihrem Kopf wider. Ihr wurde regelrecht übel.

Nein! Sie schüttelte den Kopf. Sie atmete einmal hörbar auf und nahm wieder eine aufrechtere Körperhaltung ein „Jedenfalls, hat er mit mir zusammen trainiert. Nun, er war nicht unbedingt absolute Spitzenklasse als Hüter, da er ja ursprünglich die Position des Suchers innehatte, aber er war immer noch besser als viele andere. Cedric war in den meisten Dingen überaus begabt… und so nahm er mich auch ziemlich hart ran beim Training. Ich glaube, er wollte wirklich…“, Katie biss sich kurz auf die Unterlippe, dann lächelte sie leicht „Er wollte sein bestmöglichstes tun, um mir einen Platz in der Gryffindor Hausmannschaft zu ermöglichen… weil er wusste, dass es mich sehr glücklich machen würde“

 

 

 
 

Jahr 1991

 
 

Eigentlich wollte sie nur kurz die Augen schließen, doch die Müdigkeit übermannte sie und so entkräftet sie war, ergab sie sich ihrer auch ohne Gegenwehr. Es war ein langer, harter, anstrengender, aber doch auch sehr produktiver Tag gewesen. Es war einfach wunderbar, die Freundschaft zu Cedric, sie wusste doch, dass er selbst genug zu tun hatte und doch hatte er sich den ganzen Nachmittag Zeit für sie genommen und wie ein Irrer mit ihr für das morgige Vorfliegen geübt.

Noch nie zuvor war ihr aufgefallen wie bequem das Sofa vor dem Karmin im Gemeinschaftsraum der Gryffindors war. Das Knistern der Flammen hatte eine solch beruhigende Wirkung, dass sie in weniger als ein paar Sekunden ins Land der Träume gesegelt war. Cedrics Besen, den er ihr geschenkt hatte, umklammerte sie fest und da sie die Embryostellung eingenommen hatte, sah es so aus als würde sie tatsächlich auf dem Besen sitzen, in einer tiefen Hocke den Kopf auf den Stiel abgelegt. Es war 5 Uhr morgens. Vollkommene Stille im Gemeinschaftsraum, lediglich das Ticken der großen Wanduhr war zu hören.

„Hey,… Kleine?!“, Cedric winkte ihr aus der Ferne zu. Sie befanden sich auf der großen Blumenwiese hinter dem Haus ihrer Großeltern. Viele Sommer hatten sie dort zusammen verbracht und so einigen Unsinn angestellt. Katie blickte zu ihm auf, ein strahlendes Lächeln lag auf ihrem Gesicht und sie hob die Hand, winkte ihm zurück „Hey!“ Cedric verharrte in seiner Bewegung, es lag nach wie vor ein Lächeln auf seinem Gesicht, aber die Umgebung um ihn herum verdüsterte sich. Von einer auf die andere Sekunde hatte sich der strahlend blaue Himmel umgewandelt und es zogen düsterte Gewitterwolken über der Landschaft auf. Blitze in grünes Licht getaucht schossen vom Himmel herab, doch der junge Huffelpuff schien diese nicht zu fürchten. Den Blick auf Katie fixiert blieb er einfach stehen, wirkte in diesem Moment wie eine Statue aus Granit, mit einem eingefrorenen, perfekt aufgesetzten Lächeln. Dem blonden Mädchen entglitten jedoch jegliche Gesichtszüge, sie senkte die Hand, ein beklemmendes Gefühl aus Angst nistete sich in ihr ein. „Cedric?!“, sie machte einen Schritt in seine Richtung als erneut ein grüner Blitzschlag von Himmel herabschlug, direkt herab auf den jungen, sich nicht wehrenden Huffelpuff. Ihr Herzschlag setzte aus und sie streckte die Hand nach ihrem Freund aus „CEDRIC!!!“

Der grüne Blitz, welcher auf Cedric niederprallte, explodierte und tauchte die ganze Umgebung in ein grelles Licht. Danach Stille. Nichts.

„Kleine?!“, eine Stimmte drang an ihr Ohr so nahe, so real. Sie gehörte nicht Cedric. Ein flaues Gefühl beschlich sie und ihre Wange schmerzte, irgendetwas übte einen unangenehmen Druck auf ihre linke Gesichtsseite aus. Danach noch ein sachtes, vorsichtiges Rütteln gegen ihre Schulter. Was war denn das, Himmel Herr Gott und bei Merlins Namen?! Sie verkniff das Gesicht und auf einmal, als hätte ihr jemand eine ganze Ladung Koffein direkt in die Hauptschlagader gepumpt, riss sie die Augen auf und holte mit dem rechten Arm der zuvor noch ihren neuen Besen umklammert hatte aus, mit so einer Kraft und Geschwindigkeit, dass es sie vermutlich von dem Sofa geschmissen hätte, wäre ihr Ellbogen nicht an irgendetwas abgeprallt und ihr Energiestrom somit gestoppt worden. Irgendetwas war gutgesagt, denn das sogenannte „Unbekannte Irgendetwas“ gab ein lautes, schmerzliches Stöhnen von sich. Erschrocken zog Katie die Luft scharf ein. Die Umrisse zuerst etwas verschwommen, klärte sich die Sicht nun etwas und sie erkannte die Person, welcher sie gerade in diesem Moment eine gedonnert hatte. Es war niemand anderes als der Kapitän der Gryffindor Hausmannschaft. Oliver Wood. „Oh Gott, Merlin, ihr Atem stockte. Was hatte sie getan? Sie wollte sich umgehend entschuldigen, doch kein Laut verließ ihre Kehle, diese war wie zu geschnürt. Ihr Herz raste wie verrückt. Ihre Augen waren ängstlich weit aufgerissen während ihr gerade attackiertes Gegenüber sich langsam wiederaufrichtete. Er hatte sich schützend zusammengekrümmt und hielt beide Hände an seine Nase gedrückt. Ein erneutes Stöhnen verließ seinen Mund als er langsam seine Augen öffnete und in die blauen, erschrockenen von Katie sah. Sein Brustkorb hob und senkte sich unter heftigen Atemzügen. Seine braunen Augen wie die eines Löwen visierten sie an, als wäre sie das Lamm, welches sich unerwartet zur Wehr gesetzt hatte. Die Frage war, wie er nun mit dieser Reaktion umgehen würde. Eine bedrückende Stille lag zwischen den zwei Beteiligten. Langsam lies Oliver seine Hände sinken, sein Atem hatte sich beruhigt, doch hielt er ihrem Blick nach wie vor stand.

Es war für sie unmöglich zu beurteilen, sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung was sich gerade in seinem Kopf abspielte. War er wütend? Erstaunt? Gekränkt oder zutiefst erschüttert?

„Man…“;, endlich eine Reaktion, kommend von dem Hüter der Gryffindor Hausmannschaft „Für so ein zartes Geschöpf, hast du aber einen ordentlichen Schlag drauf“, er wischte sich mit der rechten Hand über das Gesicht, drückte mit seinem Finger gegen seine Nasenflügel. Katie schluckte einmal, den Blick immer noch starr auf Oliver fixiert. Ihre Kehle nun endlich wieder befeuchtet ließ wieder Stimme zu „Du,… du hast mir Furcht eingeflößt“, sie hätte sich für diese dumme, irrsinnige Aussage im selben Moment als diese ihre Lippen verlassen hatte selbst ohrfeigen können. „Du hast mir Furcht eingeflößt???!!!“

Von allen möglichen Entschuldigungen die das große Spektrum zu bieten hatte, ganz besonders für sie als blondes, kleines Liebchen mit den großen blauen Augen die sie generell perfekt einzusetzen wusste und denen man einfach nicht lange böse sein konnte fiel nichts besseres ein als ´Du hast mir Furcht eingeflößt´

Der Gryffindor stand einige Sekunden ratlos und wie versteinert da. Seine Augenbrauen waren hochgezogen, ein Ausdruck der Unfassbarkeit in seinem Gesicht. Er hielt sie wohl nicht für ganz volle, wie könnte es auch anders sein. Sie war sich ihrer Sinne ja im Moment selbst nicht mehr ganz sicher. „Ich habe dir also Furcht eingeflößt? So, so?!“, es war mehr ein Wiederholen ihrer Worte um sich anscheinend ihrer Bedeutung noch einmal mehr bewusst zu werden. „Tja, dann würde ich einmal sagen, es tut mir leid, dass ich dir Furcht eingeflößt habe?!“, kaum ausgesprochen prustete der Hüter auf einmal los. Er hielt sich mit beiden Händen den Mund zu, konnte jedoch den in ihm aufkommenden Lachanfall nicht mehr zurückhalten. Nun war es Katie die den Älteren etwas irritiert ansah. Was ging denn mit dem ab?!

„Ähm“, die junge Gryffindor mit den immer noch vom Schlaf zerzausten Haaren setzte an um etwas zu sagen, doch Oliver machte ihr einen Strich durch die Rechnung „Weißt du,…“ brachte er mit vom Lachen gerüttelter Stimme hervor „Ich entschuldige mich bei dir, obwohl du diejenige bist die mir eine gepfeffert hat… und alles nur weil ich dir Furcht eingeflößt habe…. Das tut mir so leid….“, er krümmte sich erneut vor Lachen „Da, schon wieder?!“

Okay, sie brauchte sich anscheinend keine Sorgen mehr zu machen, dass er sie nicht für ganz volle halten könnte. Er war ja selber ganz schön neben der Spur. Ihr rechter Mundwinkel fing an zu zucken. Vielleicht hatte er ja eine Gehirnerschütterung? Oh mein Gott. Sie hatte dem Kapitän der Gryffindor Hausmannschaft einen Hirnschaden zugefügt.

„Pssst! Würdet ihr nun endlich still sein?! Manche Geister versuchen hier zu schlafen!“, meldete sich nun eines der Wandportraits und ein völlig erzürnter Sir Patrick starrte sie, den Finger mahnend auf seinen Mund tippend an, ehe er sein lockiges Haar über die Schultern warf und seine Augen wieder schloss.

„Entschuldigung“, erwiderten die beiden Gryffindors synchron darauf, warfen sich einen überraschten Blick zu und schmunzelten leicht verlegen.

Wieder trat ein Schweigen zwischen den Beiden ein. Oliver wischte sich noch einmal mit einem leicht verzerrten Gesicht über seine Nase, lies aber keinen weiteren Kommentar zu der Situation hören „Tja, dann… leg dich mal lieber schlafen Kleine, Percy macht in ca. einer halben Stunde seinen morgendlichen Rundgang und glaub mir, er wird nicht sehr amused darüber sein, dich hier dösend vorzufinden“, dass die Nase des Weasleys eine derartige Attacke vermutlich auch nicht so gut überstehen würde wie die seinige, behielt er mal lieber für sich. Der Schotte hob noch einmal die Hand zum Gruße und ging nun schnellen Schrittes Richtung Ausgang des Gryffindor Gemeinschaftsraumes. Katie nickte nur, sie wirkte doch etwas eingeschüchtert und dem war auch so. Mit der Situation doch etwas überfordert hob auch sie die Hand, winkte Oliver schweigend, ehe sie den Kopf schüttelte „Warte!“, mit einem Ruck war sie auf den Beinen, etwas ungeschickt wäre sie auch beinahe über ihren eigenen Besenstiel gestolpert, doch fing sie sich noch rechtzeitig und trottete noch auf etwas müden Beinen dem Älteren hinterher. Dieser hielt auch sogleich inne in seiner Bewegung und wandte sich wieder zu Katie um.

Die Haare immer noch vollkommen zerzaust holte sie einmal tief Luft „Wo… Wohin gehst du überhaupt? Ich meine es ist gerade mal 10 Minuten nach 5 Uhr morgens?!“, es platze einfach so aus ihr heraus und in ihrer Vorstellung knallte sie sich gerade die Handfläche gegen die Stirn. ´Jetzt reiß dich mal zusammen Katie´ „Ach egal was ich…“, sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fuselte ein Stückchen Holz aus ihrem Haar heraus, welches sich anscheinend von den Borsten des Besens in ihnen verfangen hatte. Achtlos lies sie es einfach neben sich fallen, holte erneut einmal ganz tief Luft „Was ich eigentlich sagen wollte…. Also…. Ich bin echt kein brutaler Mensch nicht… also was ich meine ich schlage keine Menschen… auch keine Tiere… generell bin ich sogar sehr friedlich… und ich mag auch Pflanzen sehr gerne, ja gut ich bin Vegetarierin, aber irgendetwas muss ich ja essen oder… aber ich esse keine Tiere nicht, nein ganz ehrlich ich bin eigentlich immer nett, außer man reizt mich, aber selbst dann… ich habe eine unfassbar große Geduldsspanne, ja viele sagen sogar ich bin meistens zu nett… also was ich… was ich eigentlich sagen wollte ist, dass es mir total leid tut, dass ich dir vorhin eine gescheuert habe, ich hab das echt nicht mit Absicht gemacht. Ich war total erschrocken und ich hab so schlecht geträumt und dann warst du da… aber ich hab dich gar nicht gesehen weil ich ja geschlafen habe und…“, sie fuhr sich erneut durch die Haare und wieder zog sie einen Borsten daraus hervor, was ihr nervöses Lächeln in ihrem Gesicht nur noch mehr bestärkte „… Ich bin normalerweise nicht so ungepflegt,… ich weiß auch nicht wie das passieren konnte… wir haben Quidditsch geübt und es war auch richtig toll, aber es hat mich auch voll fertig gemacht und eigentlich wollte ich dann auch sofort rauf in den Schlafraum und unter die Dusche aber das Sofa hat mich verführt,… ja eindeutig das Sofa ist eindeutig des Übels Wurzel, denn wenn dieses nicht gewesen wäre, dann hätte ich auch keinen Zwischenstopp eingelegt und dann wäre ich auch nicht einfach so eingeschlafen und du hättest niemals Bekanntschaft mit meinem Ellbogen machen müssen!“, die junge Gryffindor verfiel in einen derartigen Redefluss und sie ließ sich auch durch nichts und niemanden aufhalten. Ja, das war typisch für sie. Oftmals wenn sie in eine peinliche oder unangenehme Situation hineinschlitterte, kam nach einem längeren Schweigen, der große unaufhaltsame Redefluss, wie ein Damm, welcher gebrochen wurde. Ihr Herz hämmerte wie verrückt in ihrer Brust und ihre Wangen brannten heiß. Nach dieser Plapperattacke blieben ihre Augen wieder an den seinigen hängen.

Er sah sie verblüfft an. Sein rechter Mundwinkel zuckte. Noch nie zuvor hatte er jemanden so schnell reden gehört und er war sich auch nicht sicher ob er alles richtig verstanden hatte. „Ähm, alles klar! Dann kannst du ja gar nichts dafür, sondern das Sofa ist schuld! Ja, das war mir auch schon immer ein Dorn im Auge!“, er zog beide Augenbrauen hoch und beobachtete sie nun wieder etwas belustigt „Tja, das kommt dabei heraus wenn man mit seinem Besen rummacht“, er trat wieder einen Schritt näher auf sie zu und lies seine rechte Hand in ihrem Haar verschwinden, zog noch ein paar vereinzelte Borsten aus diesen heraus „Bevor du dir noch alle Haare ausreist“ Katie lies ihre Hände sinken und sah überrascht zu ihm auf. Lediglich ein leises „Dankeschön“, verlies ihre Lippen während sie ihn in seinem Tun beobachtete.

Er war mindestens 1 ½ Köpfe größer als sie, was natürlich auch daran lag, dass er auch um ganze 3 Jahre älter war. Dass sie ihn anstarrte, bemerkte sie selbst erst als er in seiner Tätigkeit innehielt und seinen Blick wieder ihr zuwandte. Sie zog die Luft scharf ein, da er sie auf gewisse Art und Weise ertappt hatte. Sie bemerkte seinen fragenden Blick, setzte an, um etwas zu sagen als sich auf einmal etwas in ihre Schultern reinbohrte. Automatisch senkte sie ihren Kopf und alles was sie noch vernahm war eine Mischung zwischen Fauchen und Gurren und einem „Woah“ welches offensichtlich von Oliver kam. Sie hätte gar nicht nachzuschauen gebraucht, denn sie wusste in diesem Moment was gerade von statten ging.

„Roderick!“, sie schlug beide Hände gegen ihre Stirn und vor ihr tat sich ein merkwürdiges Bild auf. Gerade konnte sie noch sehen wie ihr schwarz, weiß gefleckter Kater den Hüter der Gryffindor Hausmannschaft regelrecht zu Boden gerissen hatte. Schützend hielt er seine Arme vor das Gesicht während Rodericks Schweif einer Klobürste glich und er sich in Angriffsposition auf Olivers Brust platziert hatte. Ein Knurren kam über die Lippen des Katers und ganz offensichtlich bohrte er gerade seine Krallen in Woods Oberkörper. „Liebes Kätzchen… so ein liebes Kätzchen“, murmelte Oliver nur leise vor sich hin. „Roderick!“, Katie packte sogleich ihren Kater um den Bauch herum und zog ihn hoch, kein einfaches Unterfangen da seine Krallen sich in Olivers Pulli verfangen haben „Böser Kater, lass ihn sofort los! Na, wird’s bald!“, mahnte Katie mit fester, leicht bedrohlicher Stimme und fummelte nun an seinen Pfoten rum, mit Erfolg da sie den Gryffindor nun endlich von den Fängen des Katers befreien konnte. Die Position als Jägerin im Quidditschteam konnte sie sich sowas von abschminken. „“Oh du böses Tier! So schlimm bist du schon wieder! Keine Leckerlies für die nächsten zwei Wochen!“, mit großen bernsteinfarbenen Augen sah sie der Kater an, gab keinen Laut von sich als wäre er sich keiner Schuld bewusst und als Katie ihn absetzte, schlang er seinen Schwanz um seinen Körper und sah mit schiefgelegten Kopf zu seiner Besitzerin hoch.

Die blonde Gryffindor fiel sofort auf die Knie und beugte sich besorgt über Oliver „Ist alles okay bei dir?!“ er befreite sein Gesicht von seinen Armen und lugte mit nur einem geöffneten Auge zu ihr hoch „Das tut mir so leid! Sein Beschützerinstinkt ist über die Maßen ausgeprägt und irgendwie scheint er keine Männer zu mögen, also zumindest ist er Männern gegenüber besonders angriffslustig und… also normalerweise ist er echt ein total lieber, Schmusekater!“

„Kann es sein, dass du es irgendwie auf mich abgesehen hast?“, Oliver öffnete nun auch sein anderes Auge und richtete sich unter einem Stöhnen auf, fuhr sich einmal durch sein braunes Haar und wischte sich über seinen Sweater.

„Nein!“, brach es sofort aus Katie hervor, wobei seine Frage durchaus berechtig war. Sie strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht, erhob sich sogleich und bot Oliver helfend ihre Hand an, welche dieser auch sogleich annahm. Unter leichter Anstrengung half sie ihm auf die Beine, während seine Blicke auf Roderick gerichtet waren. Anscheinend war er sich nicht ganz sicher, ob nicht noch eine weitere Attacke des Tieres folgen würde.

„Roderick?!“, er blinzelte nun wieder fraglich zu Katie rüber.

„Ähm, ja! Nach Roderick Plumpton. Und er macht seinen Namen alle Ehre!“

„Du bist ein Tornados Fan?!“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage und er musterte Katie dieses Mal von oben bis unten.

Ein leichtes Lächeln legte sich über ihr Gesicht „Gut erkannt!“, sie zuckte mit den Schultern „Ich meine klar, Puddlemere ist nicht schlecht, aber wenn man weiß was gut ist, dann ist man eindeutig ein Anhänger der Tornados!“, sie spitze die Lippen und ihre Pupillen richteten sich unschuldig der Decke empor.

Etwas fassungslos, als hätte man ihm die Türe vor der Nase zugeschlagen starrte er der Gryffindor abschätzend an, atmete einmal auf um etwas zu sagen doch kam ihm Katie zuvor, wohlwissend was er vor gehabt hatte sie zu fragen „Dein Sweatshirt“, sie lächelte ihn an mit schiefgelegten Kopf und deutete auf seinen dunkelblauen Pulli mit dem gelben großen Logo von Puddlemere United darauf.

„Oh, klar“, er folgte ihrem Blick und klopfte sich kurz auf seinen Oberkörper. Das war ja wohl kaum zu übersehen welche Quidditschmannschaft Wood favorisierte. Er grinste etwas schief und er hatte einen Blick den Katie nicht so recht zu deuten wusste. Der Quidditschspieler musterte sie und dann folgte eine Stille. Keiner der Beiden sagte auch nur ein Wort. Katie konnte gar nicht sagen wie lange sie einander anschwiegen auf jeden Fall war es Roderick der dem Schweigen ein Ende bereitete in dem er um mehr Aufmerksamkeit ringend aufmaunzte. Wood zuckte beinahe erschrocken zusammen. Diese traumatische Begegnung mit Katies Kater würde er wohl nicht so bald überwinden.

Die Blondine schmunzelte amüsiert und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Eigentlich wollte sie diese Situation noch passend kommentieren als sie allerdings ein Fluchen vom Stiegenaufgang der Schlafsäle von den Jungs hörte. „Ich bin Vertrauensschüler, somit besitze ich jedes Recht dazu, also Abmarsch, zurück in eure Betten, oder soll ich diesen Vorfall Professor McGonagall melden?“ Percy Weasley. Das auch noch. Er machte anscheinend gerade seine morgendliche Überwachungsrunde. Katie machte auf dem Absatz kehrt wollte sich schon Richtung Mädchenschlafsäle flüchten „Dein Besen“, vernahm sie dann noch die Stimme von Wood, in einem etwas lauteren Flüsterton, der sich geradewegs in die andere Richtung davon, aus dem Gryffindor Gemeinschaftsraum schleichen wollte. „Oh“, Katie, drehte sich noch einmal um ihre eigene Achse, schnappte sich den Stil ihres Besens, winkte Oliver noch einmal dankend und zum Abschied zu doch meldete sich dieser erneut zu Wort „Warte!“, noch bevor sie die Treppe hoch verschwinden konnte. Die junge Gryffindor stoppte abrupt und sah ihn fraglich mit großen Augen an „Wie heißt du?“, er hatte sich ihr noch einmal mit einigen Schritten genähert, lugte einmal die Treppen zum Jungenschlafsaal hoch, da sich die Schritte nun gefährlich näherten.

„Was?“, sie hatte ihn wirklich nicht ordentlich verstanden, da er schlicht und ergreifend zu leise gesprochen hatte.

„Dein Name, ich… tut mir leid, ich weiß nicht wie du heißt“

Die blonde Gryffindor zog den rechten Mundwinkel hoch, schmunzelte leicht „Katie. Ich heiße Katie Bell“

Der Hüter sah sie an, atmete auf, ein Grinsen lag auf seinem Gesicht „Ich bin Ol…“

„Oliver Wood. Ja, ich weiß wer du bist“, sie sah ihn über ihre Schulter an, nickte ihm einmal zu und hob die Hand dann zum Abschied, ehe sie um die Kurve der Wendeltreppe in Richtung Mädchenschlafsaal verschwand, ließ einen etwas verdutzt dreinblickenden Gryffindor Kapitän zurück. Er hatte jedoch nicht lange Zeit, um wieder zur Fassung zu kommen, denn Percy betrat nur knapp bevor er durch das Portraitloch der Alten Dame durchgeschlüpft war den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, beinahe enttäuscht darüber niemanden in diesem vorzufinden.

 

 

 
 

Jahr 1997

 
 

Erinnerungen, so schön sie teilweise auch sein mögen, konnten schmerzhaft sein. Die Bilder von damals, die Gefühle, Empfindungen waren so deutlich spürbar, dass in ihr eine gewisse Wehmut geweckt wurde, welche sie zum Schweigen brachte.

Dr. Gloria Tenner lugte über ihre schmalen Brillengläser, sie musterte Katie, ein Bein über das andere geschlagen „Und ich nehme an, dass sie beim Vorfliegen brilliert haben?!“, diese Annahme kam natürlich nicht von ungefähr, immerhin war der Psychologin bekannt, dass Katie ab ihrem zweiten Schuljahr in der Hausmannschaft von Gryffindor als Stammspielerin aufgenommen wurde.

Die blonde junge Frau, aus ihren Gedanken herausgerissen, hob den Kopf an und ließ einen etwas verächtlichen, ironischen Laut über ihre Lippen „Gut verlaufen? Wohl eher nicht!“, sie platzierte sich etwas um auf dem Sofa, nahm eine etwas bequemere Haltung ein, da sie sich am Ende ihrer Erzählungen offensichtlich ein wenig versteift hatte. Dr. Tenner sah sie verwirrt an, hob die Augenbrauen ehe sie einen Blick in ihre Unterlagen warf.

„Sie brauchen nicht nachzusehen“, Katie starrte an die Decke und schwieg einige Sekunden lang „Quidditsch ist ein Teamspiel und als Jägerin ist es nicht einfach zu… brillieren…“, sie verwendete absichtlich betont dieses Wort „… wenn die anderen beiden Jägerinnen gegen einen arbeiten“, sie zog etwas verkrampft die Mundwinkel hoch. Die Erinnerung an dieses Vorfliegen gehörte nicht gerade zu ihren liebsten. Sie war eine Löwin, hatte gekämpft wie solch eine doch mit zwei anderen Löwinnen, die sich mit aller Kraft und Energie, die sie aufbringen konnten gegen sie wendeten, war es ein schier aussichtsloser Kampf.

„Und warum haben sie das gemacht. Angelina und Alicia?“, erstaunt sowie erschrocken blickte Katie nun wieder die Therapeutin an, diese lächelte nur „Es gehört zu meinem Job solche Dinge zu wissen“, beantwortete sie eine unausgesprochene Frage der ehemaligen Gryffindor und diese beließ es dabei, unkommentiert.

„Angelina und Alicia“, Katie wandte ihren Blick wieder an die Decke „Nunja, sie waren bereits ein eingespieltes Team und sie hatten jemanden anderen in Aussicht, der diese Konstellation perfekt machen würde. Brianna Bolten“, Katie spitzte die Lippen etwas als das Gesicht der rothaarigen vor ihrem inneren Auge Gestalt annahm, die Blässe nicht nur auf ihrem Neid beruhend, mit diesen katzenförmigen, grün-braunen Augen und der hohen Stirn, welche sie später dann geschickt mit einem Pony versuchte zu kaschieren „Sie hasst mich heute noch und ja mir ist durchaus bewusst, dass Hass ein großes Wort ist, aber sie tut es und ich… ich bin auch nicht sonderlich gut auf das schottische Prinzesschen zu sprechen“, Katie seufzte kurz laut auf, sich selbst rügend gerade soviel über sich selbst preis gegeben zu haben „Wie auch immer, sie hatten schon in einigen Sommer-Quidditsch-Lagern zusammen gespielt und so ergab es sich auch, dass sie ein außerordentlich gutes Zusammenspiel während des Vorfliegens bewiesen“, erzählte sie weiter nun etwas nachdenklich.

„Trotzdem fiel die Wahl auf sie. Wie das?“

„Ich weiß es nicht genau“, sie starrte gedankenverloren an die Decke.
 

 

 
 

Jahr 1991

 
 

Die Bilder in ihrem Kopf rauschten an ihr vorbei. Erinnerungen. Pures Glücksempfinden als sie durch die Lüfte rauschte, sich frei fühlend wie eine Schwalbe, brennende Sehnsucht nach dem Rausch des Fallens, im Sturzflug wie ein Habicht auf der Jagd. Sie fühlte sich gut und nichts auf der Welt war vergleichbar mit einem Ritt auf dem Besen. Sie liebte die Geschwindigkeit, die Höhe, es brachte ihr Herz zum Rasen. Sie wusste es vom ersten Augenblick an, als sie ihren ersten eigenen Besen geschenkt bekam, als sie diesen in der Hand hielt. Es fühlte sich richtig an, als ob sie füreinander gemacht worden wären. Der Ansporn das runde Leder durch einen der drei Ringe zu befördern war nur ein weiterer Ansporn, ein zusätzlicher Adrenalinschub, der durch ihren Körper hetzte, wenn sie dieser Sportart nachging, die sie über alles liebte.

Heute, war vieles anders. Es war nicht so, dass sie diese Gefühle nicht mehr empfinden konnte, dass ihre Liebe zur Höhe, Geschwindigkeit und Quidditsch vollständig verschwunden war, nein, diese Gefühle hatten sich lediglich ein klein wenig verändert, so wie sie sich verändert hatte.
 

Sie sah sich selbst wieder, als kleines, 12-jähriges, zierliches, blondhaariges Mädchen, welches mit zerzauster Mähne, einem verärgerten sowie gleichzeitig enttäuschten Gesichtsausdruck, den Besenstil fest unter ihren zarten Fingern zusammenpressend das Quidditschfeld verließ. Fred und George Weasley klopften ihr beide von der Seite auf die Schulter was ihr ein kleines Lächeln entlockte.

Diese Erinnerung war sehr seicht, wahrscheinlich daher rührend, dass sie sich sehr über sich selbst geärgert hatte. Eine große Schwäche, sie war selten mit sich selbst und ihren erbrachten Leistungen zufrieden.

Die Blonde schloss für einen kurzen Moment die Augen, erinnerte sich daran, dass Cedric sie freundschaftlich und frohen Mutes in die Arme schloss, ihr Torry um den Hals fiel und sie mit Lob überschüttet wurde, wobei natürlich die Beschwerden über das Verhalten von Angelina und Alicia nicht lange auf sich warten ließen. Eigentlich wollte sie damals schon gehen, praktisch im Vorhinein schon einmal das Feld räumen, da sie sich ziemlich sicher war, dass Wood sich für Brianna entscheiden würde, doch wurde sie von ihren Freunden festgehalten und so harrte sie aus, um sich herum nicht sonderlich viel mitbekommend, denn sie war zu sehr damit verstrickt sich den Kopf darüber zu zermartern, was sie hätte besser machen können.

„Du bist zu selbstkritisch Kates. Du hast eine fabelhafte Partie gespielt und das beste aus der Situation gemacht. Wer hätte gedacht, dass Johnson so eine Zicke sein kann?!“, Cedric hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und lehnte sich zurück gegen die Wand.

„Also, ich kann ja generell nicht viel dazu sagen, außer, dass du wunderbar ausgesehen hast auf dem Besen, das nächste Mal verwenden wir nur eine extra Portion Haarspray und zu Johnson, nun ich hatte schon immer die Vermutung, dass sie eine verbohrte, eingebildete Zimtzicke ist, was wohl daher rührt, dass sie furchtbar frustriert ist wegen ihres eigenen, furchtbaren modischen Geschmackes, aber wer fragt mich schon?!“, die Brünette tastete dabei ihre eigene Frisur ab um zu checken ob noch alles so saß wie es sollte.

Katie konnte nicht anders, schmunzelte kurz und sogar ein leises Kichern verließ ihre Lippen. Bei Torry war sie sich nie ganz sicher ob ihre Aussagen purer Sarkasmus waren oder ob sie es tatsächlich ernst meinte.

„Ist ja auch egal. Ich habe es versucht und somit habe ich verhindert, dass du…“, sie deutete dabei auf Cedric „…mir jahrelang Vorwürfe machst von wegen ´Katie du hättest es zumindest versuchen können´“

„Du warst wirklich gut Kates“

„Oh Dankeschön, Autogramme gibt’s später. Gehen wir zurück zum Schloss. Ich hab Lust auf Pudding“, Katie strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht, schnappte sich wieder ihren Besen und drängte die Beiden nun voran.

Natürlich stellte sich Cedric sofort quer und drängte die Blondine wieder zurück „Was ist denn los mit dir?! So ke…“, doch da wurde er von der plötzlich aufkommenden Hektik der anderen Schüler und Anwärter unterbrochen. Cedric richtete sich mehr auf, seine Hände immer noch auf Katies Schultern platziert „Na also. Wood scheint seine Entscheidung bereits getroffen zu haben“, er nahm die Hand von Katie und zog sie hinter sich her. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, eine natürliche Aufregung, obwohl sie für sich selbst kaum Chancen sah. Sie war hier einer der jüngsten Bewerber und brachte deswegen automatisch weniger Erfahrung mit, außerdem sprachen auch noch etliche andere Gründe, hauptsächlich familiär, dagegen, dass sie Quidditsch spielen sollte. Sie seufzte laut und entriss sich Cedrics Hand. Sie wollte das Ergebnis gar nicht sehen. Als sie sich umdrehte wäre sie beinahe gegen Brianna Bolten geknallt und erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Auch die Rothaarige wich zurück musterte Katie kurz. Die jüngere der Gryffindors zog den linken Mundwinkel hoch, schenkte ihrem Gegenüber ein freundliches Lächeln „Gratuliere Brianna“

Die andere nahm anscheinend sofort an, dass Katie schon einen Blick auf den Aushang mit der Reihung der Stammspieler der Gryffindor Hausmannschaft geworfen hatte, denn ihr Lächeln wurde so breit wie Katie es zuvor noch nie bei der Schottin gesehen hatte. Sie eilte an ihr vorbei während die Blonde nach einem Aufatmen, ihren Weg weiter Richtung Schloss fortsetzen wollte. Es war wahrscheinlich die beste Entscheidung, warum sollte sich Wood auch gegen Brianna entscheiden? Sie hatte zwar nicht jeden einzelnen fliegen gesehen, aber das Zusammenspiel von Brianna, Angelina und Alicia war schon einwandfrei und das war auch ein sehr wichtiger Faktor bei einem Mannschaftsspiel.

„HEY, BELL!“, eine Stimme, bebend vor Zorn ließ Katie innehalten und als sie sich umdrehte, sah sie auch schon wie die Schottin mit hochrotem Kopf, der sich in diesem Moment beinahe an ihre Haarfarbe anpasste auf sie zustampfte. Erst ein paar Zentimeter vor ihr kam sie zum Stehen, was die Blondine dazu veranlasste etwas von ihr zurück zu weichen. Was war denn mit der los?

„Soll das ein übler Scherz sein, oder was?“, sie spuckte ihr diese Worte beinahe entgegen.

„Was?“, Katie schüttelte zaghaft und vollkommen verunsichert den Kopf, denn sie wusste nicht genau auf was Brianna hinauswollte.

„Fuck you!“, die Lippen der Rothaarigen bebten als diese Beschimpfung über diese glitt und sie rempelte Katie beinahe zu Boden als sie absichtlich mit ihrer Schulter an die ihrige stieß und sich an ihr vorbei drängte.

In diesem Moment verstand Katie die Welt nicht mehr und sie hob die Arme an „Wa…?“, sie sah ihr nach, aber nur den Anklang einer Sekunde denn ihr wurde bewusst, was der Grund war, warum Brianna derartig aufgebracht war. War es denn wirklich die Möglichkeit dass,…?!

Ihre Beine trugen sie zurück Richtung Quidditschfeld. Etliche Schüler passierten sie, klopften ihr auf die Schulter, nannten ihren Namen, gratulierten ihr. Sie realisierte es gerade nicht wirklich was um sie herum geschah. Alles schien beinahe verschwommen, verzogen. Die Traube an Menschenköpfen um den Aushang herum öffnete sich für sie, machten ihr Platz, ermöglichten ihr Sicht und da standen sie, die Namen der Spieler der zukünftigen Gryffindor Hausmannschaft:
 

Hüter: Oliver Wood (K)

Treiber 1: Fred Weasley

Treiber 2: George Weasley

Jäger 1: Angelina Johnson

Jäger 2: Alicia Spinnett

Jäger 3: Katie Bell

Sucher: Harry Potter
 

Ihre Augen blieben auf ihrem eigenen Namen kleben. Dass sie jeweils eine Umarmung von Torry als auch von Ced bekam registrierte sie nicht einmal, auch den Applaus von diversen Mitschülern welche sie flüchtig kannte. Gerade nahm sie rein gar nichts mehr wahr, sondern sah einfach nur ihren Namen. Jäger 3: Katie Bell. Katie Bell war eine der Jägerinnen der Hausmannschaft von Gryffindor. Sie, Katie Bell würde in ihrer Traumposition ihr Haus in jenem Spiel vertreten dürfen, welches sie über alles in der Welt liebte. Auf die vollkommene Leere in ihr, folgte ein Wirbelsturm, ein regelrechter Tornado tobte gerade in ihrem Bauch. Ihr Großvater würde platzen vor stolz und ihre Oma erst geschweige denn von ihrer /…Mum?!../

Sie öffnete den Mund und eigentlich sollte ein aufgeregtes Kreischen, ein Geräusch welches ihre derartige Freude zum Ausdruck brachte ihre Kehle verlassen, doch alles was kam war ein schlichtes, leises „Oh, verdammt“

 

 
 

Jahr 1997
 

Das Ticken der Uhr in Dr. Tenners Ordination schien auf einmal dermaßen laut. Die Blonde starrte immer noch an die Decke, blinzelte nicht.

„Katie?!“, als sie ihren eigenen Namen aus dem Mund der Therapeutin vernahm setzte sie sich schlagartig auf.

„Das war dermaßen frustrierend. Ich kam mir vor wie… wie… keine Ahnung…“, die junge Bell suchte nun etwas aufgebracht danach die richtigen Worte zu finden „…Eine Maus die das heißersehnte Stück Käse endlich in ihren kleinen Pfötchen halten konnte, den Geschmack schon regelrecht auf der Zunge spüren konnte und dann bevor sie noch den ersten genussvollen Biss tätigen konnte, zack… die Falle hat zugeschnappt. Ende. Aus. Vorbei“, sie unterstrich ihre Worte mit einer aufgebrachten Mimik und Gestik.

Die Therapeutin mit dem silber-grauen, eleganten Kurzhaarschnitt, spitze die Lippen, stützte ihr Kinn auf ihren Handballen ab, um ein amüsiertes Lachen zu unterdrücken.

Katie entging der Positionswechsel der Älteren allerdings nicht. „Was? Finden sie das etwa lustig?“

Schnell winkte Dr. Tenner ab „Nein, nein, ich bin nur erfreut darüber, dass sie sich endlich einen kleinen Schritt aus ihrer Komfortzone herausgewagt haben, bitte erzählen sie weiter. Sie haben also registriert, dass sie etwas getan haben, was ihrer Mutter unheimlich widerstreben würde“

„Unheimlich widerstreben würde? Meine Mum, hätte wahrscheinlich eine Herzattacke bekommen, sich dann selbst reanimiert, nur um mich dann umgehend von der Schule zu nehmen und mich dann nach Beauxbatons verfrachtet“, Katie ließ ihren Kopf in den Nacken fallen und atmete hörbar auf.

„So wie mir bekannt ist, braucht man doch eine schriftliche Bestätigung eines Elternteiles, beziehungsweise eines Vormundes, wenn man für eine der Quidditsch Hausmannschaften spielen möchte?!“

„Was wissen sie eigentlich nicht?“, Katie rollte einmal kurz mit den Augen, sprach das lang gedachte nun endlich aus.

„Nun, ich habe mich natürlich erkundigt“, Dr. Tenner senkte ihren Notizblock auf ihren Schoß „Wie haben sie dieses Problem gelöst?“

Die blonde ehemalige Gryffindor, biss die Zähne aufeinander, ihr Kiefer versteifte sich. Ihr Blick schweifte auf die Uhr „Oh, schon so spät. Wichtige Termine denen ich nachkommen muss. Ich fühl mich schon viel besser und…“

„Gut, dann sehen wir uns wieder nächsten Donnerstag“

Katie seufzte leise, hielt in ihrer Bewegung kurz inne und sah Dr. Tenner mit einem leichten, gespielten Lächeln an.

„Natürlich. Nächsten Donnerstag“

„Wunderbar“

Die Blonde wollte gehen, ja das wollte sie wirklich, doch brannte ihr immer noch etwas auf der Zunge, etwas was sie noch unbedingt loswerden musste, da sie es nicht verstand und so an ihren Nerven zerrte.

„Wieso dieses erpichte Hinterfragen? Dieses Nachstochern… ich meine all das was ich ihnen erzähle, sie wissen bereits bestens Bescheid darüber, vermutlich sogar noch besser, als ich es tue,…. Es ist Vergangenheit. Inwiefern soll mir das helfen?“

„Es ist nie die Vergangenheit, die einem Schmerzen bereitet. Vergangenheit ist Geschichte. Es sind die Gedanken darüber, von denen man sich noch nicht befreit hat“, es lag ein sanftes, wissendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Katie erwiderte dieses nicht. Sie schwieg.

„Schönen Abend noch Katie“

Die Blonde nickte nur, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht „Danke, ihnen auch“, und mit diesen Worten verließ sie Dr. Tenners Behandlungszimmer. Sie tat einen Schritt vor den anderen, zügig, als wäre sie auf der Flucht, doch schaffte sie es nicht die Bilder aus ihrem Kopf zu bekommen.

/… Und wie haben sie dieses Problem gelöst?.../ Die Stimme der Therapeutin hallte in ihrem Kopf wieder. Sie sah sich selbst wieder, als 12 Jährige wie sie auf einen Zettel starrte ´Erlaubniserklärung´.
 

 
 

Jahr 1991
 

Seit zwei Wochen hatte sie dieses Stück Pergament schon und immer noch befand sich keine Unterschrift ihrer Mutter auf diesem und soweit würde es auch niemals kommen, denn der jungen Gryffindor war bewusst, dass ihre Mum niemals ihre Initialen unter dieses Schreibstück setzten würde.

Heute war es soweit, sie würde es ihm sagen müssen, Oliver Wood, dass sie nicht Teil des Teams sein konnte. Sie würde sich entschuldigen müssen, dafür, dass er seine Zeit an ihr verschwendet hatte, denn sie hatten bereits einige Trainingseinheiten hinter sich gebracht und sie schlug sich wirklich gut, sogar das Zusammenspiel mit Angelina und Alicia funktionierte nun einwandfrei, auch wenn sie immer noch nicht der größte Darling der Dunkelhaarigen war.

Gott, sie würden sie hassen, alle. Wie konnte sie auch nur so egoistisch sein. Hatte sie wirklich gedacht, dass sich dieses Problem einfach im Nichts auflösen würde, dass Professor McGonagall darauf vergessen würde die Einverständniserklärungen der Eltern einzusammeln? Sie war so ein verfluchter Dummkopf. Sie biss sich stark auf die Unterlippe.

„Katie?!“, eine tiefe Stimme riss sie aus ihren Gedanken und als sie den Blick hob, sah sie in braune Augen, welche sie fraglich musterten. Oliver Wood war gerade dabei gewesen seinen Pullover auszuziehen, zumindest stand er genau in so einer Position da, doch ließ das plötzliche Erscheinen von Katie ihn in seiner Bewegung innehalten. Die junge Bell zog hörbar den Atem ein. Sie stand vor der Männerumkleide der Gryffindor Hausmannschaft, ohne zu klopfen, ohne sich sonst irgendwie bemerkbar gemacht zu haben, sie starrte Wood einfach nur schweigend für einige Augenblicke an.

Anscheinend war Katie derartig in Gedanken, in mit sich selbst hadern beschäftig gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte wohin sie ihre Beine in diesem Moment getragen hatten. Außerdem war sie sich relativ sicher gewesen, dass sie sowieso die Letzte in den Umkleiden gewesen war, da sie sich dazu bereit erklärt hatte noch die Quaffelkiste und das andere Zubehör ordnungsgemäß zu verstauen.

„Alles in Ordnung?“, nun zog er sich den Pullover über den Kopf und warf ihn geschickt in den Wäschekorb, als würde er gerade einen Quaffel versenken „Kann ich dir irgendwie helfen?“, er sah sie nun wieder etwas skeptisch an, da die Blonde sich nach wie vor in Schweigen hüllte und ihn einfach nur etwas überrumpelt anstarrte.

„Ich, ähm…“, so wie er da gerade vor ihr stand, Oberkörperfrei, mit zerzausten braunen Haaren und diesem schiefen Grinsen, dieser Anblick zog ihr gerade den Teppich unter den Füßen weg und ließ sie auch für eine Sekunde vergessen, weswegen sie eigentlich so gedankenverloren vor sich hingelaufen war. Sie konnte dieses merkwürdige Gefühl gerade nicht wirklich zuordnen zu und doch glaubte sie auf einmal nachzuvollziehen zu können warum so viel Mädchen vollkommen verrückt waren nach dem Kapitän der Gryffindors. Er hatte nicht nur diese schönen markanten Gesichtszüge und diese immer nachdenklich wirkenden, tiefgründigen braunen Augen, sondern war er auch was seine Statur anbelangte, mehr als nur gut gebaut. Großgewachsen mit breiten Schultern dazu war auch am Rest seines Oberkörpers durchaus ersichtlich, dass er Sportler war, an seinem Waschbrettbauch zeichnete sich bereits ein Sixpack ab und auch der V Muskel war schön ausgeprägt.

Dieser Blick, dieses Interesse am männlichen Körper, überrumpelte sie gerade etwas und sie musste sich laut, innerlich ermahnen und bevor er noch etwas sagen konnte „Hier“, sie streckte ihm das nicht unterschriebene Stück Pergament entgegen und Oliver blinzelte etwas verdutzt, zog sich nun ein frisches T-shirt über den Kopf, zupfte sich dieses zurecht als er auf sie zuschritt und es an sich nahm. „Oh, die Einverständniserklärung, ich wollte dich…“

„Es tut mir leid“

„Was denn?“, er verstand zuerst nicht ganz, doch änderte sich sein Blick automatisch als er auf das leere Kästchen starrte. Keine Unterschrift.

Ein unangenehmes Schweigen erfüllte nun den Raum. Er stand ihr gegenüber, den Blick immer noch auf die nicht unterzeichnete Einverständniserklärung gesenkt.

„Bitte sag mir, dass sich deine Eule verflogen hat“

Die blonde Gryffindor schüttelte ihren Kopf, immer noch schweigend.

„Okay, dann haben sich deine Eltern so sehr darüber gefreut, dass sie glatt vergessen haben ihr Kreuzchen in das Kästchen zu setzten und dir die Einverständniserklärung un-unterschrieben zurückgeschickt haben?!“

„Nein“

„Was ist es dann?!“

„Ich konnte es nicht tun“, sie spürte seinen fraglichen, zurecht verwirrten Blick, obwohl sie ihn nicht ansah „Ich konnte meiner Mum das mit dem Quidditsch nicht erzählen“

„Was soll das heißen du konntest es deiner Mutter nicht erzählen?!“

„Sie soll nicht wissen, dass ich Quidditsch spiele“

„Aber das… wieso…“, der Schotte haderte gerade damit die passenden Worte zu finden, außerdem geriet er gerade immer mehr in Rage. Er hatte ja mit allen möglichen gerechnet, aber nicht damit doch bevor er noch etwas sagen konnte, kam ihm Katie zuvor.

„Es tut mir leid, alles, dass ich deine wertvolle Zeit verschwendet habe, dass ich dem Team wichtige Zeit gestohlen habe, ich hätte schon längst etwas sagen müssen nur ich… ich konnte nicht… ich wusste nicht wie, ich wollte doch nur… und als du mich dann ins Team aufgenommen hast da dachte ich… und alles was ich wollte war…“, die junge Gryffindor zuerst gepackt von einem Redeschwall, geriet immer mehr ins Stottern. Ein beklemmendes Gefühl stieg ihre Luftröhre entlang hinauf, Übelkeit breitete sich in ihr aus, ihre Nase knisterte, ein Zeichen dafür, dass sich ihre Augenhöhlen mit unerwünschter Flüssigkeit füllten und ihr Herz schlug unregelmäßige Takte.

„Katie…“, sie hörte die Stimme von Oliver doch hatte sie sich einige Schritte von ihm entfernt, versuchte sich zu erklären.

„Ich weiß, es war egoistisch, ich hätte niemals zum Vorfliegen antreten dürfen. Das war so dumm von mir und unüberlegt und…“

„Katie!“, seine tiefe Stimme war nun lauter, eindringlicher und er unterstützte diesen Effekt noch damit, dass er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm, zwang sie somit inne zu halten, ihn anzusehen. Ihr Kiefer zitterte doch konnte sie nicht verhindern, dass ihr eine Träne über die Wange kullerte, über seinen Handrücken hinab. Der fiese Cocktail an Emotionen war geradezu präsent, dass es ihr hätte peinlich sein können und so starrte sie ihn einfach nur an, mit ihren großen, blauen, wässrigen Augen. Sie konnte es nicht in seinem Gesicht lesen, sein Innenleben. Es war schwierig für sie zu beurteilen was er gerade denken könnte, da sein Ausdruck absolut neutral war.

„Warum kannst du es deiner Mutter nicht erzählen?“, sein Daumen strich ihr unter ihrem Augenlied eine Träne weg, ehe seine Hände hinabglitten auf ihre Schultern. Es verstrichen einige Sekunden, Katie wagte es im Moment nicht einmal zu blinzeln.

„Ich weiß, dass es sie traurig machen würde“

Oliver Wood hatte mit allen möglichen Antworten gerechnet, er hatte sich erhofft etwas zu hören, was ihn wütend machen würde, ihn in Rage versetzten würde und doch war es wiederum Katie Bell gewesen, die ihn erneut verwirrte, mit allem was sie war, was sie ihm bis jetzt von sich gezeigt hatte, dieses kleine, blonde Mädchen. Er senkte seinen Blick, ließ sie los, legte eine Hand in seinen Nacken und drückte seine Finger immer wieder in diese Stelle, als ob er sich eine Verspannung wegmassieren wollte, die sich gerade gebildet hatte.

Er schritt auf den Tisch zu, auf welchen er die Einverständniserklärung von Katie Bells Eltern abgelegt hatte, welche er nun wieder zur Hand nahm. Hunderte von Fragen brannten ihm auf der Seele und doch stellte er keine einzige. Er sah es ihr an, spürte es in jeder Faser seines Körpers. Sie wollte, konnte nicht darüber reden.

Wood ließ seine Hand nun über sein Kiefer hinab über seinen Mund gleiten, wendete den Blick ab von dem Stück Pergament, knallte es einfach auf den Tisch, setzte sich auf die Bank und befreite nun einen seiner Füße aus den Quidditschstiefeln „Übermorgen Training um 16 Uhr, danach gibt’s noch eine Analyse, die machen wir aber im Gemeinschaftsraum, also nimm dir da besser mal nichts vor“, nun zog er sich auch den anderen Stiefel aus stellte diesen achtlos neben sich ab.

Katies Augen weiteten sich überrascht, sie verstand nicht, hatte sie sich etwa gerade verhört? Sie sollte zum Training kommen? Hatte er ihr etwa gerade nicht zugehört? Hatte sie die ganze Zeit gegen eine Wand gesprochen?

„Ist noch etwas?“, Oliver hob den Blick wieder an, musterte die Blonde die ihn gerade mehr als noch irritiert ansah.

„Ich,… ja… nein… also ich meine… die Einverständniserklärung…?“

„Überlass das mir… ist so gut wie erledigt, reden wir nicht mehr darüber“, der Schotte schnappte sich nun seine Jacke, zog sich diese über.

Die junge Gryffindor traute ihren Ohren gerade nicht. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber kein Laut verließ ihre Lippen. Das konnte er doch unmöglich ernst meinen. Diese Dokumente gingen weiter an Professor McGonagall, er würde doch nicht etwa wagen die Unterschrift zu fälschen? Dadurch könnte er in Teufels Küche geraten. Würde das rauskommen, könnte man ihm den Kapitänstitel entziehen, er könnte sogar aus der Mannschaft fliegen, das könnte wirklich prekäre Konsequenzen für ihn mit sich ziehen und das war ihm bestimmt auch mehr als bewusst.

„Kommst du, od…“

„Warum?“

Der Schotte hob die Augenbrauen „Weil, das Abendessen in nicht einmal einer Stunde vorbei ist und…“

„Nein, ich meine warum tust du das für mich?“, auch wenn sie ihm diese Frage nicht stellen wollte, manche Dinge sollte man wohl besser nicht hinterfragen, doch sie musste es wissen.

Der großgewachsene Gryffindor, der bereits an der Türe stand stoppte, er atmete einmal hörbar ein bevor er sie wieder ansah „Du warst die beste beim Vorfliegen, du bist eine hervorragende Quidditschspielerin, du wirst mit den Jahren noch besser werden weil du das Herz hast, das man braucht für diesen Sport. Was wäre ich für ein Kapitän wenn ich mir eine Spielerin wie dich, wegen einer lächerlichen Unterschrift durch die Lappen gehen lassen würde?!“, er grinste sie an, mit seinem schiefen Grinsen und doch lag etwas Sanftmütiges in seinen Augen „Außerdem… weiß ich, dass es dich traurig machen würde“

Katie lauschte seinen Worten, starrte ihn schweigend an, ihre Augen waren immer noch glasig, das Erstaunen deutlich in ihnen zu sehen, sie wollte etwas erwidern und doch blieben ihr die Worte im Halse stecken.

„Es würde dich traurig machen, nicht Quidditsch zu spielen“, er sagte diese Worte, sein Mund leicht geöffnet als ob er noch weitere Worte hinzufügen wollte, doch beließ er es dabei, presste die Lippen aufeinander, lächelte nur leicht und überließ Katie dann sich selbst.

Das war auch gut so. Denn das brauchte sie auch. Sie musste das alles erst einmal für sich erfassen.

Warum hatte er das getan? Es stand viel auf dem Spiel für ihn? Warum sollte er solch ein Risiko eingehen? Das war leichtsinnig und Oliver Wood war nicht unbedingt für seine Leichtsinnigkeit bekannt. War sie wirklich so gut, dass er sie nicht in seinem Team missen wollte? Konnte er es tatsächlich sehen, in ihr, die Leidenschaft, welche sie für diese Sportart empfand? Die Liebe für die Höhe, fürs Fliegen, für die Geschwindigkeit und die Macht und das Wohlwollen welches sie empfand wenn sie einen Quaffel durch die Ringe ballerte? Konnte er sie sehen?

Ihre Knie waren so weich sodass die Muskulatur ihr die Stärke versagte sie weiter auf den Beinen zu halten also sank sie auf ihre Knie und sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Sie versteckte ihr Gesicht in ihren ineinander geknoteten Armen. Tränen liefen ihre Wangen hinab, doch ein Lächeln schmückte ihr Gesicht. „Papa?! Siehst du mich? Ich bin es. Ich bin eine Jägerin. Ich spiele Quidditsch für die Gryffindor Hausmannschaft!“

 

 

 
 

Jahr 1997
 

„Merlin sei Dank, Kates!“, eine junge Frau, mit dunkelbraunen, kinnlangen Haaren fiel ihr um den Hals und Katie wurde wieder aus ihren Erinnerungen herausgerissen. Ihr Gesicht wurde sogleich von zwei warmen Händen umfasst, viel zu sehr zusammen geknautscht, doch handelte es sich um Torry also war es durchaus genehm.

„Ich freu mich auch dich zu sehen“, nuschelte Katie, mit einem Fischkussmund und leicht überfordert von der über drüber Begrüßung ihrer besten Freundin. Eigentlich hätte sie ja damit rechnen müssen. Torry und sie kannten einander so lange, da konnten sie beide noch keinen Schritt vor den anderen setzten.

„Wo ist er? Katie, ich brauche einen reichen Mann. Hier und jetzt. Die Arbeitswelt, tja sie ist nichts für mich. Ich war gestern bei der Maniküre und sieh dir jetzt mal meine Nägel an“, sie hob empört die Hände, präsentierte ihrer Freundin ihre Handrücken, was einerseits sehr gut war, da sie endlich von Katies Wangen abließ. Diese hob nun etwas skeptisch die Augenbrauen.

„Deine Nägel sehen gut aus“

„Magie sei Dank, aber siehst du das…“, nun deutete die Dunkelhaarige auf ihr Gesicht „Anzeichen von ersten Falten. Diese werden verursacht durch unnötige Stresssituationen und ich habe etliche Magazine, ja sogar in Büchern habe ich nachgelesen wie man diese wieder glätten kann… nichts. Du bist doch Ärztin. Also finde etwas und das am besten so schnell wie möglich, das den Alterungsprozess, verursacht durch unnötige arbeitsmäßige Stresssituationen, verlangsamt denn sonst wirst du innerhalb von drei Jahren eine dackelfaltige beste Freundin vor deinen wunderschönen Augen ertragen müssen und auch wenn du das ertragen kannst, ich kann es nicht“, dabei streifte sich Torry immer wieder selbst über das Gesicht, wohlbedacht ihr Makeup dabei nicht zu verwischen.

„Ihr Kaffee Miss Spelling“, eine rothaarige, etwas pummelige Dame, die bestimmt einen Kopf kleiner war als Torry und Katie kam gerade in diesem Moment dahergelaufen und reichte der Dunkelhaarigen die Tasse. „Danke Cecile“, Torry nahm die Tasse an, machte einen Schluck, stoppte, verzog das Gesicht und schenkte der Rothaarigen einen empörten, beinahe schon grimmigen Blick „Schmecke ich da etwa etwas Süßliches?! Ich sagte ohne Zucker! Wie schwer ist es eigentlich sich eine simple Bestellung zu merken?“, sie streckte der Rothaarigen die Tasse entgegen.

„Oh, ich… ich es tut mir so leid, ich hole ihnen natürlich sofort einen neuen Kaffee“, das Mädchen stotterte etwas verlegen vor sich hin, verbeugte sich immer wieder.

„Und noch einen großen schwarzen Kaffee für meine Freundin hier“, rief sie ihrer Assistentin noch hinterher ehe diese verschwand.

„Nun, wie ich sagte, niemand hat so viel Stress wie ich“

„Ohja, ich sehe wie sehr du leidest“, Katie runzelte die Stirn, schmunzelte jedoch amüsiert.

„Nicht die Stirn runzeln Schatz, das begünstigt die Faltenbildung. Nun also, ich danke dir, dass du das für mich machst. Meine Gedanken waren sofort bei dir, bei dem Entwurf, der Ausführung sowie der aktuellen Fotokampagne. Du hättest mal die Models sehen sollen, die die mir vorgeschlagen haben. So bekannt diese Hexen auch sein mögen, sie haben weder den Stil noch die Figur um meine Kreationen…“, Torry hatte einen Arm um Katies Schulter gelegt und führte sie nun den Raum entlang zu einem der Kleiderstände, erntete einen bösen Blick von einem dunkelhäutigen, großgewachsenen Mann „… Unsere Kreationen, damit meine ich die Kreationen der Firma für welche ich arbeite…“, Torrys Augen wurden ganz groß und sie beugte sich näher zu Katie „Die Firma meiner Stiefmutter, sie ist immer noch auf Entzug, aber das hast du nicht von mir gehört“, sie blinzelte kurz etwas amüsiert und registrierend „… zu repräsentieren“, nun vollendete sie ihren Satz letztendlich und das tat sie auch. Katies Augen weiteten sich etwas und sie brachte nichts weiter als ein simples „Ah“, hervor.

„Du bist begeistert ich wusste es“, Torry, klatschte begeistert in die Hände während Katie die Bekleidungsstücke begutachtete.

„Das ist…“, Katie zog einen Kleiderhacken hervor, eine kurze dunkelblaue Shorts, eine sehr kurze dunkelblaue Shorts und dazu ein bauchfreies weißes Top mit einem Besen darauf abgebildet.

„Wunderbar, fabelhaft, sexy?!“

„Wenig?! Knapp?!“, eigentlich wollte sie nuttig sagen, doch behielt sie dieses Wort für sich.

„Sexy! Sag ich doch. Also, hopp, hopp zieh es an. Ist doch für einen guten Zweck!“, nun schupste sie Katie etwas vor sich her und diese ließ nur ein leises, sich selbst bemitleidendes Seufzen hören. Sie hatte es versprochen und doch fand sie es absolut absurd, in Zeiten wie diesen sich für solcherlei oberflächlichen, Fotoshootings herzugeben. Ihre Welt hatte im Moment mit weitaus bedenklicheren Angelegenheiten zu kämpfen. Doch tat sie ihrer Freundin damit einen Gefallen, also verschwand sie in der Umkleide und zog sich diese kurze Shorts sowie das bauchfreie Top an.

„Tadaaaa!“, sie zog die verdeckenden Vorhänge beiseite und zeigte sich nun ihrer Freundin. Ein breites, erfreutes Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht von Torry, sie faltete die Hände und legte den Kopf schief. „So, schön! Wie maßgeschneidert.!“, sie schritt auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her „Und jetzt probiere mal das“, Torry hielt ihr einen Kleiderhacken entgegen. Katie hob die Augenbrauen „Ich brauch dazu noch einen Unterteil“

„Wieso? Das ist ein Kleid“

Nun, diese Aussage ließ Katie unkommentiert, da sie wusste, dass sie keine Chance hatte und so zog sie dieses „Kleid“ einfach an, sowie sie noch andere Kleidungsstücke anprobierte. Dann bekam sie noch Farbe ins Gesicht geklatscht, sprich sie wurde in die Maske geschickt, wo man ihr ein ordentliches Makeup sowie Frisur verschaffte. Wenn sie ehrlich war, genoss sie es. Sie alberte die ganze Zeit über mit Torry rum, diese schaffte es einfach immer wieder sie aufzuheitern. Sie hatte einfach ein amüsantes Gemüt.

„Das schlimmste von allen ist, sie weiß einfach alles über mich, durchlöchert mich trotzdem mit ihren Fragen. Wozu das Ganze? Nur um mir dann unter die Nase zu reiben, dass sie sowieso schon über alles und jeden bescheid wusste? Das ist einfach…“

„Ja, zum kotzen. Glaub mir Liebes, du sprichst mit einer, die seit ihrem 10 Lebensjahr eine Therapeutin zur Rate ziehen musste, weil ihr Vater dachte, dass sie über das frühe Ableben der Mutter nicht hinweggekommen ist und ihr deswegen ein Stiefmonster nach dem anderen vor die Nase setzt“

„Was ist eigentlich aus Nummer 4 geworden? Die fand ich eigentlich immer ganz nett“, Katie begutachtete sich noch einmal im Spiegel, bedankte sich bei der Visagistin und ging dann neben Torry her.

„Oh du meinst Paulina? Sie war Deutsche. Ich hab nie verstanden was sie wollte, sie hatte einen ganz merkwürdigen Akzent Keine Ahnung, aber ich hoffe sie hat endlich abgenommen“, Torry hatte nun selbst einen Handspiegel gezückt und checkte ihr Aussehen.

„Torry!“

„Was?! Ich denke doch nur an ihr eigenes Wohlergehen. Ich hoffe auch, dass ich einige Pfunde zukünftig verlieren werde“

„Du siehst super aus“

„Danke Kates, aber du brauchst dich nicht bei mir einschleimen, ich liebe dich auch ohne diese wunderschönen Worte“, sie wollte Katie gerade um die Ecke führen, als sie den Blick hob und wie von einer Hornisse gestochen machte sie kehrt und presste Katie wieder zurück in den anderen Raum, drückte sie gegen die Wand und das gleiche tat sie mit sich selbst auch. So standen sie nun da, nebeneinander, mit dem Rücken gegen die Wand, die eine verwirrt, die andere verstört wirkend.

„Ähm Torry?“

„Ja?!“, die Gefragte wirkte gestresst, angespannt.

„Was ist?!“

„Wieso verstecken wir uns?“

„Wer versteckt sich? Wir verstecken uns doch nicht. Warum sollten wir uns denn verstecken?“

Katie Bell blinzelte, dann hob sie die Augenbrauen, schüttelte den Kopf und löste ihren Rücken von der Wand „Also manchmal benimmst du dich wirklich mehr als nu…“, sie wollte gerade in den andern Raum schreiten, aufrecht, selbstbewusst, doch dann sah sie ihn und ihr Herzschlag setzte aus, sie wurde kreidebleich und ihre Lungen versagten ihr das Atmen. Sie tat genau das was Torry zuvor mit ihr gemacht hatte, sie presste ihren Rücken beinahe schon panisch gegen die Wand.

„Sag mal willst du mich umbringen?“

„Nichts läge mir ferner“, Torry hatte ihren Hinterkopf gegen die Wand gedrückt.

„Was macht er hier?“, Katie flüsterte mit einem leichten, zischenden Unterton in der Stimme und sie wirkte durchaus gestresst.

„Ich schwöre dir ich habe keine Ahnung“, Torry´s Stimme war lauter als beabsichtigt und sie erntete nur ein ermahnendes „Pst“, von ihrer Freundin die sie mit großen mahnenden Augen ansah.

Ihr Herz raste, es raste wie verrückt in ihrer Brust und dieses Rasen war ihr nicht fremd, denn ihr Puls schien alleine bei seinem Anblick an Geschwindigkeit und Intensität zuzunehmen. Sie verfluchte sich dafür. Sie verfluchte ihn, dass er immer noch diese merkwürdigen, kindischen Gefühle in ihr auslöste, selbst nach all der Zeit die seit ihrer letzten Begegnung verstrichen war.

Katie atmete einmal tief durch und lugte dann noch einmal vorsichtig in den Raum.

Er war es wirklich und er sah unglaublich gut aus. Oliver Wood.

Natürlich hatte sie seine Karriere mitverfolgt, es war auch schwierig seinen Werdegang nicht mitzubekommen, da es so gut wie in jedem Tagespropheten einen Bericht über Puddlemere United gab, die wieder einmal auf den besten Weg waren den Titel zu holen und er war der junge Star Keeper des Teams.

Gerade wurde in seinem Haaren rumgefummelt und er schob die Hand der Visagistin einfach nur lachend beiseite und oh Gott…

Katie zuckte wieder erschrocken zurück, knallte mit dem Rücken und Hinterkopf gegen die Wand. „Bitte Torry, ich kann da nicht raus gehen. Bitte zwing mich nicht dazu da raus zu gehen“

Da keine Reaktion von ihrer besten Freundin kam, sah sie nun zu dieser und bemerkte wie sie forschend, interessiert in den Nebenraum hineinlugte „Torry!“, zischte sie ihr mahnend zu.

„Ich sollte anfangen Quidditschspieler zu daten“, sagte diese nur etwas gedankenverloren während sie den Kopf in eine leichte Schräglage legte.

„Torry!“

Die Angesprochene zuckte etwas erschrocken zurück und schielte dann zu der Blonden rüber „Was?! Er ist schon verdammt heiß“

„Ach was du nicht sagst. Du weißt, dass ich dich sehr, sehr lieb habe und ich würde so gut wie alles dafür tun um dich glücklich zu machen aber das…“, sie deutete mit ihren Kopf in die Richtung des Quidditschspielers „… Vergiss es!“

„Katie, warte“, doch Torrys Warnung kam zu spät und die Blonde lief direkt in eine Person hinein die genau in diesem Moment den Raum betrat. Etwas erschrocken wich sie automatisch einen Schritt zurück.

„Na wenn das nicht Katie Bell ist! Lange nicht gesehen! Hast dich ja ganz schön gemausert!“, auch ohne in das Gesicht der von ihr angerempelten Person zu blicken, hätte die ehemalige Gryffindor ihn alleine an seiner Stimme erkannt. Sie zählte auch heute noch nicht zu denjenigen, von welcher sie sich eine Gute Nacht Geschichte wünschen würde.

Sie zog den Atem hörbar ein. Man sah ihr deutlich an, sie war nicht unbedingt positiv überrascht, diese Person hier zu sehen.

Torry war an ihre Seite getreten, nahm den Nagel ihres Daumen zwischen die Zähne und schüttelte den Kopf „Oh, das ist überhaupt nicht gut!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aithra
2020-01-11T17:58:51+00:00 11.01.2020 18:58
Hi!
Schön dass es weiter geht. ich finde, du hast nahtlos dort angesetzt, wo du aufgehört hast. Das Folgekapitel ist dir gut gelungen. :) LG Ai
Von:  Aithra
2019-11-10T17:00:30+00:00 10.11.2019 18:00
Hallo!
Wie schön, es geht weiter. Auch diese Kapitel schaffst du es, es geschickt spannend zu halten. Die Rückblenden und Therapiesitzung finde ich, hast du gut ineinander verschmelzen lassen, das macht die Geschichte abwechslungsreich.
Ab und an hat sich vielleicht ein kleiner Ausdrucksfehler eingeschlichen, aber das tut der Story überhaupt keinen Abruch.
Jetzt bin ich dafür sehr gespannt, in wen Katie da rein gestolpert ist. Hoffe ich lese das bald!
LG Ai
Von:  Tee-chen
2019-11-08T21:45:54+00:00 08.11.2019 22:45
Unglaublich gut geschrieben 😍ganz wunderbar😍
Von: abgemeldet
2011-08-27T17:54:36+00:00 27.08.2011 19:54
Tolles Kapitel! Schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2011-08-27T17:54:23+00:00 27.08.2011 19:54
Tolles Kapitel! Schreib schnell weiter!
Von:  Aithra
2011-04-28T10:27:54+00:00 28.04.2011 12:27
hallo!
Ein grandioses Kapitel, wie ich finde. Wenn auch sehr traurig und schwer. Verluste sind immer sehr schwierig zu schreiben, aber ich finde, dass hast du mit Bravour gemeistert.
Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt. ENS hätte ich auch gerne eine, wenn das geht!
Weiter so.
Lg aithra
Von: abgemeldet
2010-06-14T20:34:38+00:00 14.06.2010 22:34
wow du hast das alles richtig schön beschreiben
ich weiß wie grausam beerdigungen sind, war heute auf einer!
könnt ich bitte auch ne ENS haben wenn was neues on ist?

lg Nemesis
Von:  PoS
2010-06-13T06:50:49+00:00 13.06.2010 08:50
Das war schön, traurig und richtig gut geschrieben.
Weiter so.
PoS
PS: Ich hätte gern ne ENS, wenn ein neues Kapitel on ist.
Danke.


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