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The Instrument Of Love

von

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1955 Vampir Vs. Dämon

Es war ein heißer Sommertag in New York. Die Sonne brannte so unberechenbar, das selbst das Loft, welches Magnus nun quartierte mittlerweile so warm war, das man es dort kaum noch aushielt. Das dicke Mauerwerk hatte sich in den letzten Wochen so aufgeheizt, das man quasi darauf kochen konnte. Abkühlungen brachten selbst die Nächte keines Wegs. Und zu allem Übel würde diese Hitze auch noch anhalten. Magnus fühlte sich an, als ob er gleich wegschmelzen würde. Er hatte ja schon einiges erlebt, aber so einen Sommer war er nicht gewöhnt. Da war selbst die Hitze in der Sahara angenehmer und nicht so stickig. Zum Leidwesen seiner Person machten es die Mundis auch nicht besser. Ihre Gebäude wurden nur noch höher gebaut und die ganze Hitze staute sich nun an Bodennähe. Dazu kam noch deren glorreiche Idee, die Fassaden über und über mit Fenstern zu gestalten, so das die Sonnenstrahlen auch noch reflektieren und die Luft zusätzlich erhitzten.

Leise seufzte Magnus gequält auf und konnte sich kaum bei dieser Hitze bewegen. Unsterblichkeit war vielleicht eine Sache, aber leider beinhaltete sie keine Resistenz gegenüber Hitze. Auch wenn seine Dämonische Ader vielleicht dieses vermuten ließ. Sein Blick ging durch sein Loft und blieb an den Fenstervorhängen kleben. Selbst der helle blickdichte Stoff brachte nichts mehr. Er schien höchstens nur noch mehr die Hitze zu stauen. Und irgendeine Abkühlung konnte Magnus auch nicht herbeizaubern. Ihm war 1. nicht danach, auch wenn er sich das wünschte und 2. hatte er auch irgendwie keine Kraft. Wenn sich der Hexenmeister schon so beschissen fühlte, wie würden sich wohl die Mundis fühlen?? Sein Blick wurde auf eine kurze Bewegung neben sich gelenkt und verwirrt sah er seinen Zwillingsbruder an, der gute Laune und vor allem Lederkleidung trug. Kurz legte der ältere Hexenmeister den Kopf zur Seite, bevor der Mund sich öffnete, um was sagen zu wollen. Doch er beließ es dabei, sein Bruder sah zu ihm und grinste schon zu vielsagend.

"Ich habe gleich ein Date.", sprach der jüngere Hexenmeister nur.

Eine Braue hob sich von Magnus und er sah dabei zu, wie Juliun anscheinend kaum ein Problem zu haben schien mit dieser Hitze, um zu gehen. Dieser bewegte sich im Loft hin und her, mal in die Küche, dann mal wieder ins Bad. Von dort aus hörte er ihn in seinem Zimmer und Magnus fragte sich, ob es wirklich purer Ernst von seinem Bruder war, sich in dieser Hitze zu bewegen und dann auch noch mit Kleidungsstücken, die einem noch wärmer werden ließen.

"Wenn du fragen willst, ob das mein ernst ist - ja! Ich habe seit 30 Jahren kein Date mehr gehabt.", meinte Juliun nur und stand am Ende vor Magnus.

Dieser hatte kaum sich von der Couch bewegt, auch wenn der Überzugstoff nicht gerade hilfreich war. Er kratzte so langsam und er hatte bestimmt sein Hemd vollkommen durchgeschwitzt. Nur ein Glück, das er lediglich nur das Hemd und eine Shorts anhatte. Aber der Baumwollüberzug der Couch, welches den Samt Stoff der Couch eigentlich schützen sollte, wurde so langsam wirklich unangenehm. Deswegen erhob sich Magnus kurz und sah seinen kleinen Bruder von oben bis unten an. Dieser trug eine Jeansweste in einem dunklen blau / grauen Ton. Daran schien eine Kapuze befestigt worden zu sein, die in einem hellen Grauton nun Juliun's Nacken umschmeichelten. Darunter erkannte er ein helles, am Körper anliegendes Shirt. Dazu trug sein Bruder ja die schwarze Lederhose, die eng anlag und so dessen Beinmuskeln gut zur Geltung bringen ließen. Turnschuhe waren im Moment ein großer Trend und auch Juliun schien darauf zu stehen, denn dieser hatte ein neues Model an den Füßen, welches Magnus vor einigen Tagen auf einer Plakatwerbung gesehen hatte. Magnus konnte nichts damit anfangen, waren sie so gar nicht sein Geschmack und Stil. Um diesen Look noch abzurunden, hatte sein kleiner Bruder seine Haare stachelig hoch gegelt. Darin glaubte Magnus auch einige dunkelblaue Strähnen erkennen zu können. Aber sicher war Magnus sich nicht. Auch trug sein kleiner Bruder einige Ketten, die dem ganzen Look irgendwie doch die Coolness herüberbrachte, die dieser eh schon ausstrahlte. Nach dem Geschmack des älteren müsste sein kleiner Bruder noch ein bisschen Glitzer haben, aber darauf stand Juliun so gar nicht. Er kam lieber Cool und Machohaft rüber, als wie Magnus der auf Glamour und Glitzer stand. Das war auch der größte Unterschied zwischen ihnen, den man so erkennen konnte. Und mittlerweile war auch Magnus ruf wieder hergestellt. Das musste er ja seinen kleinen Bruder hoch anrechnen. Die Ansprache damals vor dem Hexenmeister Rat und der Unterweltversammlung hatte wohl was gebracht. Denn nicht nur, das Juliun ihn nun zu seinen Aufträgen begleiten durfte nein. Der junge Hexenmeister hatte auch einiges klar gestellt und dafür so manchmal eine heftige Ohrfeige bekommen von Damen, die zuvor Magnus solch eine verpasst hatten. Aber jetzt waren die Zwillinge zu mindestens bekannt und Magnus hatte seinen guten Ruf wieder.

"Warte nicht auf mich. Kann spät werden. Und pass auf den kleinen auf.", hörte er nur noch Juliun's Worte, bevor dieser mit einem grinsen verschwand.

Bevor Magnus aber noch etwas sagen konnte oder gar erwidern konnte, was Juliun sagte, war dieser auch schon aus dem Loft verschwunden. Der Hexenmeister erkannte nur noch, wie die Türe sich schloss und es langsam still wurde. Blinzelnd wurde ihm dann aber etwas klar - sein kleiner Bruder hatte sich mal wieder an seinen Halsketten vergriffen. Mürrisch und laut aufseufzend richtete sich Magnus erneut auf, um zu gucken, welche von seinen Stücken wohl fehlte. Mühselig gegen diese Hitze ankämpfend, ging er in sein Schlafzimmer und sah sich seine Sammlung an Halsketten an. Diese hingen an der Wand, eigentlich fein säuberlich in Reih und Glied. Doch statt dem gewohnten Bild einer säuberlich hängenden Sammlung sah er das reinste Chaos. Einige seiner Stücke lagen auf dem Schrank verteilt. So unliebsam und achtlos dahin geschmissen sahen sie aus, das Magnus fast einen Anfall bekam. Wütend nahm er sich die Stücke und hing sie wieder an ihren Plätzen. Erst da fiel ihm auch auf, das Juliun seine Lieblingsketten genommen hatte. Als ob sein kleiner Bruder nicht selbst Ketten besaß, nein! Dieser musste immer sich an seinen Sachen vergreifen. Wenn Magnus nicht alles in Sicherheit bringen würde, müsste er wohl doch um seine Stücke sich Sorgen machen. Er hoffte nur, das Juliun seinen Schmuck wieder heil zurückbrachte. Aber Ausgehen war eigentlich mal gar keine schlechte Idee. Da fiel ihm was anderes, eher unliebsames ein. Juliun hatte von 'dem Kleinen' gesprochen und unweigerlich musste Magnus an ihren Dauergast denken. Wenn er an den jungen Vampir dachte, der oben im Gästezimmer lag und seelenruhig schlief, konnte er wohl das Ausgehen knicken. Spürte dieser eigentlich auch diese Hitze, obwohl er untot war?? Magnus wusste das nicht, aber er hoffte endlich das Raphael zurück zum Hotel Dumont ging. Auch wenn er schon mindestens einem Jahr darauf hoffte, so schien sich der junge Vampir in den Kopf gesetzt zu haben, auf ewig ihr Untermieter sein zu wollen. Am Anfang fühlte sich Magnus auch noch für ihn Verantwortlich. Doch nachdem Raphael seinen Eltern erklärt hatte, das er nun ein 'Hexenmeister' war und deswegen nicht zurückkommen konnte und dann noch beschlossen hatte ins Dumont zu gehen, war diese Sache für den Hexer eigentlich abgehakt gewesen. Er hatte dem jungen Vampir durch seine erste Phase begleitet und ihm gezeigt wie es war ein Unterweltler zu sein. Zusammen mit Juliun haben sie ihm bei gebracht, wie man sich als Vampir verhielt, wo man sich Blut organisieren konnte und welche Stärken er besaß. Seine Schwächen hatte Raphael auch trainieren können und war stolz gewesen, endlich wieder die Kreuzkette seiner Mutter tragen zu können, ohne gleich Verbrennungen davon zu tragen. Oder das Wort 'Gott' aus sprechen zu können geschweige denn geweihte Plätze zu betreten, ohne Angst haben zu müssen gleich in Flammen aufzugehen. Und durch das ganze Training konnte dieser zu mindestens mit Juliun anscheinend eine engere Bindung aufbauen. Zu mindestens hatte dies immer der Anschein gehabt, so oft wie beide gegen Magnus gestichelt haben oder ihre Witze auf Kosten von Magnus ausgelebt hatten. Jetzt, fast 2 Jahre waren seitdem vergangen, wo Raphael ein Vampir geworden war, war mindestens 1 Jahr davon der gute ihr Dauergast. Magnus hatte sich zwar geschworen, jeden Schattenweltler zu helfen, wenn dieser Hilfe brauchte, doch das hielt er langsam nicht mehr aus. Er brauchte Abwechslung und irgendwie fiel ihm die Decke auf den Kopf. Mal davon abgesehen das Juliun sowie Raphael nicht gerade eine Hilfe waren. Sie machten nur noch mehr Dreck, spülten nicht und wo sie waren hinterließen sie ein Chaos. Magnus war meistens den halben Tag damit beschäftigt hinter ihnen herzuräumen, als sich um seine Kundschaft zu kümmern. Und das er überhaupt noch Kundschaft besaß, das war ein Wunder.

Er ging zurück ins Wohnzimmer, suchte Stift und Papier und schrieb kurz einige Zeilen. Dann schmiss er die Feuernachricht von sich, die von alleine in Flammen aufging und verschwand. Magnus brauchte dringend einen Tapetenwechsel. Egal wohin es gehen sollte. Einfach mal für einige Stunden raus aus dieser Hitze und stickigen Luft. Doch alleine war es langweilig und Magnus brauchte jetzt auch dringend Gesellschaft. So schrieb er seine Freunde an, wovon Ragnor Fell aber sofort zurückschrieb.

"Vergiss es!"

Magnus grummelte etwas, doch auch Catarina Loss schickte eine Antwort, das sie sich zwar freuen würde, aber leider ihre Arbeit keine Freizeit in Betracht zog. Naja, verständlich war es ja irgendwie schon, die Hitze war wirklich unerträglich und bestimmt hatte Catarina viel zu tun. Bei der Hitze war klares denken nicht wirklich gegeben und deswegen bekam er nicht mit, dass es seit einigen Minuten an seiner Türe klopfte. Erst als diese aufgedrückt wurde, blonde Haare sich zuerst vorschoben, bevor ein Kopf folgte, blickte Magnus auf. Sein Blick überschlug sich fast und grinsend ja fast überschwänglich sah er die blonde Frau an. Mit ihr hatte er wirklich nicht mit gerechnet.

"Was machst du denn hier??", fragte er deswegen die Blondhaarige, die lächelnd auf ihn zu kam.

Gut sah sie aus, mit ihren langen blonden Haaren, die leicht lockig waren. Diese lagen über ihre rechte schulter und dabei trug sie einen Sonnenhut, der ihr wirklich sehr gut stand. Das lockere Oberteil war wohl einige nummern zu groß, weshalb es auch von ihrer rechten Schulter gerutscht war und so einen Blick auf ihren BH Träger preisgab. Die kurze Hose, in Jeanslock, war hell und der neuste Modetrend eben. Dazu trug sie offene Schuhe und schien etwas gebräunt zu sein.

"Na was wohl, dich besuchen.", grinste sie und gab ihm einen Wangenkuss.

Marina hatte er vieles zu verdanken und seitdem Vorfall in London war sie auch eine gute Freundin geworden. Natürlich mit einigen Vorzügen denn Magnus auch nur zu gerne teilte. Der größere Vorteil war es immer, einen Succubus zu kennen und Marina hatte ihm auch bei vielen Dingen helfen können. Zumal die kleine Succubus anscheinend nur seine Lebensenergie so schmackhaft fand, das sie immer wieder mal auftauchte. Egal wo Magnus sich gerade befand, Marina fand ihn. Magnus könnte fast die Uhrzeit danach richten, doch dieses Mal überraschte sie ihn vollkommen.

"Du bist sehr früh dran. Hast du jetzt schon wieder hunger??", fragte der Hexenmeister und wollte schon aus Gewohnheit ihr einen Kuss gegeben haben.

Doch Marina legte ihren Zeigefinger auf dessen Lippen und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite, bevor sie belustigt nun Magnus ansah. Etwas irritiert wich dieser zurück, lächelte aber als sie ihn umarmte.

"Nein, hab ich nicht. Darf ich dich nicht einmal auch so besuchen?? Außerdem ist es so schön warm hier..", meinte Marina kichernd und rümpfte dann aber die Nase. Sie roch etwas, was ihr nicht passte und das merkte Magnus, der ihrem Blick zur Wendeltreppe folgte. Er war schon kurz davor zu fragen, was denn sei, als ihm einfiel, dass Marina vielleicht Raphael roch. Succubus und Vampire mochten sich genauso wenig wie Werwölfe und Vampire. Deswegen war es natürlich, das diese so reagierte.

"Beruhig dich. Er ist noch ein jung Vampir..", meinte Magnus deswegen und strich ihr über den Kopf.

Marina blickte auf, bevor sie grummelte und ihn dann doch drückte. Dann grinste die junge blonde Frau und sah ihn liebevoll an.

"Hoffentlich hat er nicht an dir genascht! Aber weshalb ich hier bin ist eigentlich, das ich mit dir ausgehen wollte. Eigentlich um genau zu sein zu einem Konzert.."

Marina ließ von Magnus ab, der es dankend quittierte und dabei zu sah, wie sie in ihrer Handtasche herumwühlte. Dann zog Marina einen Umschlag hervor, grinste breit und wedelte aufgeregt damit vor Magnus Nase herum. Dieser sah dem wedeln kurz zu, bevor seine Hand sich um Marinas Handgelenk legte und sie somit stoppte weiter zu machen.

"So? Wohin wolltest du denn?", fragte er nun neugierig und sah, wie Marinas grinsen nur noch breiter wurde.

Sie quasselte sofort darauf los und das ohne mal wirklich Luft zu holen. Irgendwie konnte Magnus ihr folgen, aber nach 'Rock' schaltete auch sein Kopf ab. Stattdessen grinste er selbst nur breit und nickte. Wenn es wirklich ein Rock Konzert war, dann war er dabei. Egal wie heiß und stickig es draußen war. Das würde er sich nicht entgehen lassen. Sollte doch Juliun auf Raphael aufpassen, ihm kam es wirklich sehr gelegen.

"Wann soll es denn sein?"

"Morgen Abend.. Also du hast noch Zeit mit mir shoppen zu gehen."

Marinas grinsen wurde breiter, egal was Magnus sagen würde, er musste wohl mit. Nun, shoppen an sich findet er irgendwie lästig, aber mit Marina machte es wiederum doch Spaß. Zumal die Dämonin sich gut zur Schaustellen kann und sobald sie beide auftauchten, waren ihnen die Blicke der anderen auf jedenfalls sicher. Viele haben gefragt, ob sie ein Paar waren und einige Blicke waren wirklich neidisch gewesen. Magnus hatte nie etwas gesagt und auch Marina lächelte nur immer. Da konnte man so einiges hineininterpretieren und ließ Platz für alles. Auch eben, dass sie zusammen waren. Aber wirklich bestätigt hatten es Marina und Magnus nie. Stattdessen machten sie sich manchmal ihren Spaß daraus. So würde es wohl auch heute werden, würde der Vampir nicht in seinem Loft sein.

"Ich würde gerne. Aber Juliun ist nicht da und Raphael alleine lassen möchte ich auch nicht.", meinte Magnus und seufzte leise.

Marina blickte ihn verwirrt an, bevor sie lächelte und ihren Zeigefinger auf die Wange legte. Diese Gestik kannte Magnus, denn dann überlegte Marina und würde mit irgendeiner Idee kommen, die entweder absurd war oder in einem Chaos enden würde. Und letzteres war leider meistens der Fall.

"Ok, wenn du Babysitten musst, dann nehmen wir ihn mit."

Mit großen Augen sah Magnus die blonde an und blinzelte auch abergläubisch. Hatte er sich gerade verhört? Marina sah ihn aber ernst an und Magnus wusste, schaute sie ihn so an, war es auch ihr Ernst. Deswegen fragte er noch mal nach, ob das wirklich ok sei, immerhin wollte Magnus auch kein Blutbad am Ende haben. Doch Marina nickte nur, winkte ab und sah sich stattdessen um. Es hatte sich einiges getan, Magnus hatte mal wieder umdekoriert und der neue Stil schien Marina zu gefallen. Eigentlich gefiel der Dämonin fast alles, was Magnus machte. Von seinem Kleidungsstil angefangen, bis hin zu seinem Geschmack in Mode und Kunst. Und er war froh, das Marina gar kein Interesse an Juliun hatte. Zwar hatte Magnus am Anfang das Gefühl gehabt, das sich das wiederholen würde, so wie bei Camille damals. Aber Marinas Blick war so ehrlich, das Magnus sofort erkannt hätte, wäre es wirklich so gewesen. Doch ihr Blick galt nur ihm, Juliun hatte sie angesehen, als sei er ein Fremder. Vielleicht jemand, den sie akzeptierte, aber Magnus blickte sie mit viel liebe und vertrauen entgegen. Ihre blauen Augen ließen ihn aber auch immer versinken und so war es dieses Mal auch nicht anders. Sie hatten sich auf die Couch gesetzt und sahen sich eine Weile innig an. Sachte berührte Magnus ihre Wange und küsste ihr Lippen auch kurz. Vielleicht sollte er vorsorgen und Marina sättigen, bevor sie einen anderen anfiel. Das spürte Marina, die leise kicherte und diesem Freiwilligen Gang von Magnus nur zu gerne annahm. So küsste sie ihn kurz, bevor beide ihre Lippen öffneten und kurz die Dämonin an Magnus Lebensenergie naschen konnte. Auch etwas Magie wurde ausgetauscht und frisch und munter fühlten sich beide an. Da war die Hitze auch schnell vergessen und wurde auch angenehmer. Danach warteten sie auf den jungen Vampir, der gegen Abend endlich wach wurde.
 

Die Hitze schien ihm kaum gestört zu haben. Doch duschen musste Raphael sowieso. Als er jedoch das Gästezimmer im Obergeschoss verließ und die Wendeltreppe herunterkam, reagierten seine Instinkte. Er fauchte leise, sah die Blonde nur missmutig an und war kurz davor sie anzugreifen. Würde Magnus nicht eingreifen und erklären, dass sie ihm nichts tun würde. Raphael war sehr skeptisch und verließ schnell das Wohnzimmer um ins Bad zu kommen. Marina war selbst misstrauisch und Magnus selbst wusste, würde er mit beiden gleich unterwegs sein, musste er nicht nur auf den jungen Vampir aufpassen. Raphael hatte sich beeilt mit dem Duschen und anziehen. Er konnte der Sache nichts Gutes abfinden, das ein Dämon hier im Loft war. Zumal es auch noch ein Succubus war. Das hatte der Vampir sofort gerochen. Was wollte diese hier? Und wieso war sie überhaupt erschienen?? Das verstand der Vampir noch nicht so ganz und das würde er deswegen auch in Erfahrung bringen. Misstrauisch hatte er sich fertig gemacht, stand nun vor Magnus und dieser Dämonin, die auf der Couch saßen und so taten, als seien sie ein Paar.

"Das stinkt mir zum Himmel.. Was will dieses Weibsbild hier?", fragte der junge Vampir und fauchte leise.

Er konnte seine Gefühle nicht unterdrücken, zumal ihm diese Szene irgendwie missfiel. Magnus mit einer Frau zu sehen, war nicht wirklich schlimm. Raphael würde es ihm sogar gönnen, aber nicht mit so etwas! Die Frau sah ihn genauso miss willig an und lies Magnus los. Dieser stand auf, bevor er vor Raphael sich etwas aufbäumte und versuchte dem jungen Vampir zu erklären, dass dieses vollkommen ok sei. Dass er ihr was schuldig war und es sein eigener Wille ist, das sie hier war.

"Außerdem hat Marina vorgeschlagen das wir zu 3 Shoppen gehen. Morgen Abend ist ein Rock Konzert. Und da möchte ich gerne mit ihr hin.", sprach Magnus noch.

Er kassierte von dem jung Vampir einen verwirrten Blick. Nicht nur, weil Raphael nicht wusste, das Magnus auf diese Musikrichtung stand, nein! Dass er auch noch mit musste zum shoppen war wohl das irritierendste für diesen. Deswegen bekam Raphael zuerst nichts heraus, bis ihm diese Tatsache ins Gehirn vorgedrungen war und er drauf losbrüllte. Er würde niemals mit einem Succubus shoppen gehen! Wie sähe das den aus? Zumal ihn auch noch andere Vampire sehen könnten, auch wenn er nicht im Dumont mehr wohnte, war das doch noch so die Sache.

"Vergiss es!", sagte Raphael und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich lasse dich aber auch nicht alleine hier... Ist doch nur für ein Outfit. Von mir aus kannst du dir auch was aussuchen."

"NEIN??! Nicht wenn die dabei ist." Raphael blieb bei seiner Meinung, da konnte selbst Marina machen, was sie wollte.

Erst als Magnus ihm aber mit Gewalt drohte, dass er ihn verhexen würde, erst da willigte der Vampir grummelnd und murrend ein.

"Ich bleibe aber weit weg von euch!"

"Solange ich dich im Blick habe..", konterte Magnus nur und endlich konnten sie auch los.

Das würde was geben, da war sich Magnus sicher.
 

Juliun tauchte am Abend wieder auf und das mal ohne Begleitung. Eigentlich hatte er gehofft, das Magnus da war, doch als er das Loft betrat, war es muksmäuschen still. Stattdessen sah er eine Nachricht auf dem Tisch liegen und grinste etwas breiter.

"Na kein Wunder.", nuschelte der junge Hexenmeister und machte sich auf in sein Zimmer.

Wenn Marina da war, war Magnus wie ausgewechselt. Sein Bruder wirkte verliebt, obwohl es beide leugneten. Zwar küssten sie sich, aber das diente nur allein dem Zweck Marina zu ernähren. Auch wenn Juliun da was anderes heraussah. Immerhin konnte er von außen alles beobachten und er kannte Magnus auch einfach zu gut. Sein großer Bruder hatte nie die Hoffnung verloren eines Tages doch die große Liebe zu finden. Auch wenn er immer enttäuscht wurde, war Juliun froh das Marina seinem Bruder geholfen hatte damals. Die Sache mit Camille war auch doof gewesen und er hatte auch geschworen nie wieder einen Partner von Magnus aus zu spannen. Doch die Angst, dass alte Gewohnheiten durchbrachen, die begleiteten seinen Bruder immer noch. Am besten konnte man es damals sehen, als Magnus endlich sich durchgerungen und Juliun von Marina erzählte hatte. Natürlich wollte er sie kennenlernen, denn einen Succubus hatte selbst Juliun noch nie gesehen. Doch Magnus wollte es am Anfang nicht. Das erste 'Date', Magnus nannte es nicht so, obwohl es am Ende doch eins wurde, hatte er Juliun auch gut abwimmeln können ihn zu begleiten. Doch danach trafen sich Marina und Magnus immer wieder und beim 10 oder 12 Treffen konnte auch Juliun mit. Er war wirklich beeindruckt gewesen, als er Marina gesehen hatte. Diese meerblauen Augen, in denen man wirklich versinken konnte. Ihre offene aber dennoch zurückhaltende Art war wirklich faszinierend gewesen. Juliun hatte versucht sich zusammenzureißen, doch einmal hatte er einen versucht gestartet und sie angebaggert. Doch Marina hatte ihm gehörig die Meinung gegeigt und am Ende war Juliun sogar klatsch nass geworden, als Marina einen Eimer mit kalten Wasser herbeigezaubert hatte. Das hatte gesessen und ihm gezeigt, das Marina und Magnus wirklich zueinander gehörten, auch wenn, wie gesagt, beide es noch nicht mal merkten. In den letzten Jahrzehnten haben sich die zwei immer wieder getroffen, aber bis auf dieses platonische Küssen kamen sie nie wirklich weiter. Entweder wollten es die zwei nicht wahrhaben oder sie versteiften sich darauf es nicht merken zu wollen. Nun ja, zu mindestens waren sie heute shoppen und da Juliun die Karten gesehen hatte für das Konzert, konnte er sich denken, wohin es wohl morgen Abend gehen würde. Damit hatte er kein Problem, denn dann konnte er mit Raphael endlich weiter trainieren. So ohne Magnus im Nacken war der junge Vampir auch deutlich entspannter. Er respektierte Magnus zu sehr, das es Raphael immer nervös machte, wenn dieser in der Nähe war. Und im Umkehrschluss reagierte er so mürrisch und manchmal aggressiv ihm gegenüber. Wieso es bei Juliun nicht so war, das wunderte den jungen Hexenmeister selbst sehr. Wobei er und Magnus ja vor allem Eineiige Zwillinge waren. Sie sahen identisch aus und manchmal benahmen sie sich auch identisch.

"Naja gut. Zu mindestens haben wir sturmfrei..", nuschelte Juliun leise und verzog sich mit frischer Shorts in sein Badezimmer.

Dort duschte er warm und schminkte sich dabei ab. Egal was Magnus machte, so machte es Juliun auch. Ok, nicht alles, was sein großer Bruder machte, ahmte er nach. Dieses ganze Glitzerzeug befand Juliun sogar als lästig. Und er fand das nur einer von ihnen so durchgeknallt sein sollte. Frisch geduscht wuselte er mit einem Handtuch durch seine Haare. Er nahm die Ketten von Magnus in seine Hand und wollte sie zurückbringen, als auch ein Portal erschien und sein Bruder, gefolgt von Raphael und Marina herauskamen. Nun, es war nichts Ungewöhnliches das Marina und Magnus shoppen waren. Aber wieso war Raphael dabei? Etwas verwirrt stand der jüngere Hexenmeister im Flur und sah ins Wohnzimmer. Amüsiert klang Marinas Stimme, die anscheinend Raphael aufzog. Dieser grummelte, schien aber im Gegensatz zu sonst, doch recht ruhig zu sein.

"Ohi.. Juliun.. Da bist du ja.", grinste die Dämonin, als sie ihn im Flur stehen sah.

Eher etwas unschlüssig trat dieser zu ihnen, sah zu Magnus, dessen Gesicht eine Spur Verwirrtheit und Unglaubwürdigkeit angenommen hatte und zu ihm trat.

"Frag mich nicht, was passiert ist. Ich weiß es nicht..", entgegnete dieser ihm und Juliun zuckte lediglich mit den Schultern.

Es kam so vor, als würden sich Raphael und Marina doch ganz gut verstehen. Erst als Marina dem jungen Vampir einen Anzug vorhielt, schien es sich auch zu bestätigen. Was war denn passiert, das Raphael so ruhig war und sogar lächelte?? Hatte er schon einmal gelächelt?? Also so unbekümmert wie jetzt? Die Zwillinge waren sich, da nicht mal so sicher gewesen, ob es Raphael überhaupt konnte. Jetzt wurden sie eines Besseren belehrt.

"Das steht dir ausgezeichnet. Siehst richtig chic damit aus. Was meint ihr??", fragte Marina nun die Hexenmeister, die sich aber immer noch Gedanken machten, was hier gerade vor sich ging.

Ohne eine Antwort abzuwarten, reichte Marina dem Vampir einige Tüten und scheuchte ihn in sein Zimmer. Er solle die Kleidung anprobieren. Willig tat es Raphael sogar und verschwand ins Gästezimmer.

"Was hast du mit dem Jungen gemacht??", traute sich Juliun nun zu fragen.

"Ich?? Nichts. Wieso??", unschuldig lächelte Marina und kramte in eine andere Tüte herum.

"Du hast bestimmt was gemacht. Was ist passiert als ich in der Umkleide gewesen war??", fragte nun auch Magnus.

Doch Marina lächelte nur und umhüllte sich mit schweigen. Das blieb auch so, da konnten Juliun und Magnus so viel fragen wie sie wollten. Doch wo Magnus am Ende nur seufzte und froh gewesen war diese Shoppingtour überstanden zu haben, war Juliun neugierig geworden. Er folgte Raphael, der sich im Standspiegel begutachtete. Kurz war sogar ein leichtes Lächeln zu sehen, als der Blick des Vampirs zu ihm ging.

"Du siehst wirklich gut aus.", meinte Juliun nur und schloss die Türe hinter sich.

Auch hier war es so unglaublich warm, aber das störte Raphael gar nicht. Er merkte das kaum noch und nickte nur auf Juliun's Kommentar hin.

"Was ist passiert, das du so handzahm geworden bist??", fragte nun der jüngere Hexer und saß auf dem Bett.

Er sah zu, wie der Schwarzhaarige Vampir sich um zog und immer nur kurz zu ihm sah. War da auch etwas röte im Gesicht?? Es schien zu mindestens so. Juliun würde aber nicht nach geben, das hatte er ihm unmissverständlich klar gemacht. Er würde so lange hier sitzen bleiben, bis sein Schützling zu reden begann. Und Juliun hatte eigentlich, damit gerechnet seehr lange warten zu müssen, aber kaum hatte Raphael seine neue Kleidung anprobiert, fing dieser von alleine an.

"Sagen wir mal so... Sie hat ein Gefühl geweckt, was ich eigentlich mit meinem Vampir Dasein abgelegt hatte..", sprach er und hatte lediglich nur noch seine Shorts an.

Juliun sah ihn fragend an, bevor Raphael sich neben ihm setzte. Selten konnte man andere Gefühle bei Raphael erkennen, das schien den Jungen aber auch noch zusätzlich zu verwirren.

"Was ist los kleiner?? Sonst bist du mir doch offener gegenüber..", meinte Juliun und strich dem Schwarzhaarigen durch die Haare.

Dieser nickte kurz, bevor ein Seufzer über Raphaels Lippen kam. Dann hob dieser den Kopf, sah Juliun an welcher in den Augen des Vampirs etwas mehr Menschlichkeit erkennen konnte, als wie sonst.

"Ich mag Dämonen noch immer nicht!! Aber Marina ist anders. Sie ist kein Typischer Dämon. Sie weiß, dass ich seit 2 Jahren nun ein Vampir bin, da Magnus ihr das anscheinend erzählt hatte. In einer Boutique wo Magnus in der Umkleide war, hat sie mich einfach so in den Arm genommen und gesagt, das, egal was kommen mag, ihr zu mir haltet... Als Familie."

Juliun's Augen weiteten sich etwas und überrascht sah er Raphael dabei zu, wie dieser sich an ihn lehnte. Der junge Vampir schloss seine Augen und spielte mit dem Kreuzanhänger, welcher um seinen Hals hing.

Familie...

Bevor Raphael zu einem Vampir wurde, hatte er eine gehabt und hatte auch sehr darunter gelitten nicht mehr zu ihnen gehen zu können. Er hatte Angst gehabt sie zu verletzen oder gar verstoßen zu werden. Wie lange haben Magnus und er ihm versucht zu erklären, das sie Raphael dennoch liebten. Auch wenn Raphael es am Anfang nicht glaubte, weil seine Familie eben streng katholisch war. Der letzte Abschied schmerzte immer noch sehr für Raphael, das spürte Juliun. Die Gewissheit, ewig zu leben und somit zusehen zu müssen, dass die eigene Familie starb, war nie ein schönes Gefühl. Marina schien dieses gespürt zu haben und irgendwie musste der Hexenmeister ihr schon recht geben. Auch wenn die Unterweltler alle zu verschiedenen Gruppen und Rassen gehörten, waren sie doch eine Art Familie. Vor allem Vampire sorgten sich sehr um ihre Clanmitglieder. Und da war ja noch Magnus und er, die Raphael so unterstützt haben.

"Weißt du. Im Grunde hat Marina schon recht.", sprach Juliun dann leise und wurde angesehen.

"Ich mein, wir sind zwar alle unterschiedliche Rassen, aber haben auch einen menschlichen Teil. Und dieser sucht eben immer Halt in eine Art Familie. Ich sehe dich schon als einen Teil von unserer Familie. Du kennst Magnus und meine Vergangenheit. Wir als Hexenwesen können keine eigenen Kinder bekommen, deswegen sehen wir fast jeden Unterweltler als eigenes Kinder an. Wir helfen jeden, der Hilfe braucht, aber du bist uns sehr ans Herz gewachsen..", grinsend sah Juliun ihn an, wo er erkennen konnte, wie sich Raphaels Augen etwas weiteten.

"Auch wenn du ein Vampir bist, sieht dich vor allem Magnus als seinen 'Sohn' an. Du bist noch jung, Raph~. Und du brauchst Halt die wir dir zu geben wissen. Immerhin kannst du jederzeit mit allem zu uns kommen, was dich bedrückt."

"Meinst du das ehrlich mit Magnus?? Ich... Bin immer so gemein zu ihm, auch wenn ich ihm wirklich unglaublich dankbar bin. Ihr habt mir sehr geholfen bei meiner ersten Phase. Hätte ich euch nicht gehabt, wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden."

Raphael löste sich von Juliun und kletterte ins Bett. Er war jetzt zwar 18, auch wenn er auf dem Stand eines 15-jährigen Jungen stehen geblieben war. Dennoch fühlte er sich manchmal noch so fremd in dieser neuen Welt und würden Magnus und Juliun nicht da sein, die ihn Halt gaben, wüsste Raphael wohl nichts mit sich anzufangen. In seine Kissen gelehnt, sah dieser zu dem jüngeren Hexenmeister und dachte kurz zurück an die Szene in dieser Boutique. Es war nicht nur Marinas Worte, die ihn so nachdenklich gemacht haben. Auch die Verkäuferin, die zu ihnen am Anfang gekommen war, hatte seine Sicht der Dinge ins Wanken gebracht. Diese Mundifrau hatte Magnus, Marina und ihn als Familie angesehen.

"Wie nett. Man sieht selten eine Familie, die noch zusammen einkaufen geht. Suchen Sie was für ihren Sohn?", hatte diese Frau gesagt und Raphael wurde schlagartig rot.

Zwar konnten Marina und Magnus die Situation entspannen, haben aber nicht abgestritten, das Raphael ihr Sohn sei. Und das schien doch irgendwas in den Vampiren bewirkt zu haben.

"Na ja, die Sonne geht bald auf. Ich öffne kurz die Fenster und lass was Luft hinein. Leg du dich schon mal wieder hin.", hörte er Juliun sagen und nickte.

Das Gästebett war eine Art Himmelbett, welches aus der typischen Renaissance Zeit erinnerte. Es bestand aus massivem Eichenholz mit leichten Verzierungen am Bettrahmen. Das Kopfteil war wohl das verzierteste Element hier an diesem Bett. Die 4 Pfosten waren handgeschnitzt gewesen und wiesen eine Spiralförmige Form an, die am Bett selbst in einer Kugelförmigen Form überging. Wobei sie doch eher spitz zu lief. Das 'Dach' des Bettes war mit einem Gemälde verzieht, welches den Anschein hegte, das dieses 'Dach' doch eher der Rahmen zu diesem Bild dienen sollte. Dicke, lichtundurchlässige Vorhänge waren links und recht am Kopfende zusammen gebunden worden. Diese waren so breit, das sie die länglichen Seiten des Bettes locker 2 mal umwickeln konnte. Sie fielen stark gerafft einfach nur herunter. Am Fußende und am Kopfende waren kleinere Vorhänge, damit das geschnitzte muster noch erkennbar war. Die Bettdecke war unglaublich weich und bequem und Platz hatte theoretisch ja noch jemand hier im Bett. Aber mit einem Vampir das Bett teilen, wenn man nicht selbst einer war, war eine schlechte Idee. Außerdem mochte es Raphael sich auszubreiten und schlief auch sehr unruhig. Nach 5 min schloss Juliun das Fenster wieder und zog die Vorhänge zu. Es hatte zwar kaum was gebracht, denn die Wärme stand ja noch immer. Aber frische Luft war ja auch gut. So schritt er ans Bett, sah zu, wie Raphael sich noch hinlegte und schloss die Vorhänge. Einen kleinen Spalt ließ er noch offen, so das keine Sonne hineinkam, aber wenigstens etwas Luftzirkulation bestand.

"Schlaf schön...", sprach der Hexenmeister und ging aus dem Zimmer.

Unten bei seinem Bruder und Marina angekommen, wurde er kurz begutachtete, bevor sich Marina dann wieder an ihre Kleidung zugange war. Sie suchte noch das passende Outfit und Magnus schien wohl die Kombinationen zu begutachten.

"Wenn man euch so sieht, kann man wirklich denken ihr seid zusammen.", sprach Juliun und holte sich aus der Küche was zu trinken.

"So ein Unsinn. Wir sind nur Freunde..", sprach Magnus und Marina nickte.

"Natürlich. Freunde die herumknutschen...", Juliun kassierte einen verwirrten blick, bevor Magnus anfangen wollte ihm wieder zu erklären, warum das so war.

Doch er hörte nicht zu, meinte nur mit einem lauten "Jaja, ich weiß." was er davon hielt und verzog sich lieber in sein Zimmer. Magnus und Marina sahen ihm hinterher, bevor der ältere Zwilling anfing zu seufzen.

"Typisch... Er weiß doch was das zwischen uns ist."

"Ach lass ihn. Schau lieber wieder hier hin!", sprach Marina und legte ihre Hand unter sein Kinn.

Magnus sah unweigerlich wieder zu ihr und grinste. Die junge Dämonin stand mit Unterwäsche vor ihm und natürlich konnte man denken, das die 2 zusammen waren. So offen und eindeutig wie sie sich zeigten. Doch es war reine Freundschaft und keiner von ihnen hegte auch nur einen Gedanken daran, dass es vielleicht doch zu offensichtlich geworden war. Magnus und Marina waren mittlerweile es so gewöhnt, das sie es einfach als normal erachten. Dass sie sich vielleicht ineinander verliebt haben konnten, glaubten sie nicht. Und vor allem Magnus wusste ja, wie sich das anfühlte, wenn man verliebt war.

"Also. Ich würde sagen du ziehst diesen wunderbaren schwarzen Rock an. Wobei, das Kleid hier steht dir auch vorzüglich.", meinte Magnus und reichte ihr dieses.

Es war knielang, war überwiegend schwarz und hatte einige farbige Stickereien. Marina lächelte und zog es noch mal an, um sich dann zu begutachten.

"Wirklich, dein Geschmack ist einfach der beste. Was würde ich ohne dich machen.", sagte Marina und lächelte.

Magnus zuckte nur mit den Schultern, grinste vielsagend und fügte nur noch ein "Sich langweilen??" hinzu. Marina lachte leise, bevor sie das Kleid auszog und ihre eigentliche Kleidung wieder anzog. Die neu gekauften Sachen legte sie in die Tüten zurück und setzte sich zu Magnus auf die Couch. Dann redeten sie lange und ausgiebig über Dinge, was sie so erlebt hatten. Oder halt noch erleben wollten. Dazu passte wunderbar ein Martini oder ein Gin auf Eis.

"Du machst so tolle Cocktails. Wieso eröffnest du nicht eine Bar??", fragte Marina und schwenkte ihr Martini Glas hin und her.

Magnus lachte leise und lehnte sich zurück. Er hatte bereits mal daran gedacht. Doch schnell war auch sein Interesse wieder verflogen gewesen.

"Hmm.. Weiß nicht, ich behalte es mal im Hinterkopf..", grinste der Hexenmeister.

Lieber schlug er vor erst mal sich etwas hinzulegen, wenn sie sich schon vornahmen auf dieses Konzert zu gehen mussten sie ausgeschlafen sein. Das empfand Marina auch so, weswegen beide aufstanden. Das Gästezimmer war ja dank Raphael belegt und zu Juliun wollte er sie nicht schicken. Deswegen nahm Magnus Marinas Hand und zog sie mit.

"Uhiuhi..~ darf ich bei dir schlafen??", fragte sie neckend und der Hexenmeister grinste verlegend.

"Nur dieses eine mal. Da Raphael ja im Gästezimmer schläft..", meinte dieser nur daraufhin.

Magnus zog sich um und machte es sich auch im Bett schon gemütlich. Marina folgte ihm, deutlich weniger an als der Hexenmeister selbst. So lagen beide im großen Bett und sahen sich noch eine Weile an. So nebeneinander zu schlafen war etwas anderes, als sich zu küssen. Auch wenn Magnus eigentlich jemand war, der dieses nur machte, wenn er verliebt war. Aber bei Marina war es so angenehm. Es fühlte sich schön und beruhigend an und wenn man den berauschenden Effekt wegließ, den der Kuss immer auslöste, müsste Magnus lügen, wenn er sagen würde das er es nicht mochte. Er mochte es wirklich sehr und schon lange waren Negative Ereignisse und Gefühle aus ihm heraus gesaugt worden. Eigentlich war es wirklich zur Gewohnheit geworden, das sie sich küssten und das Magnus herhielt für Marina. Marina schien es aber auch zu genießen, denn nur der Hexenmeister mit seiner Lebensenergie und Magie schien Marina zu sättigen. Oder gar überhaupt zu interessieren und dabei hatte Marina gewiss andere sorgen. Sie musste ihren Seelenpartner finden und wenn Magnus dauernd seine Lebensenergie und Magie Angebot hatte er die Vermutung, das die junge Dämon ihr Ziel aus den Augen verlieren würde. Deswegen beschränkten sie sich eigentlich nur auf geplante Treffen wonach Magnus die Uhr eben nach gehen konnte. So außer planliche Treffen warfen sein Rhythmus durcheinander. Auch wenn Magnus sich natürlich auf morgen Abend freute.



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