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番人の釣り合い» Bannin no Tsuriai

Watchmen of Balance
von

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Aussichten: Stürmisch!

Kapitel 5 (Aussichten: stürmisch!)
 

Legende:

„Gesagtes“

(Gedachtes)

*Geräusche*
 

...

Szenenwechsel
 

Fortsetzung:
 

„AAYAA!“

Sirius stand fassungslos auf. Aya kniff beim Anblick des Angriffs verängstigt die Augen zu. Mira raffte sich auf und lief auf die Beiden zu. Ihr kam die Umgebung vor wie in Zeitlupe.

„(Nein, bitte kein Unschuldiger, BITTE!) BITTE, HELFT UNS!“

Plötzlich leuchtete Miras Elementarkristall an der Stirn auf und ein schmaler Lichtstrahl traf die kleine Aya. Eine gleißende Kugel entstand und hüllte sie ein. Das Elementar stoppte taumelte zurück:

„DAS BLENDET!“

Danach strömten vom Himmel lauter Windböen und begannen Aya zu umwirbeln. Die schützende Lichtkugel verschwand und was übrig blieb war ein dicker Wirbelsturm, der weit in den Himmel ragte. Yaki starrte angsterfüllt auf diesen Sturm:

„Aya?!“

Wo war sie abgeblieben?

...

Drinnen im Wirbel:

Aya schützte ihr Gesicht mit den Armen. Trotz des Sturms um sie herum, spürte sie nur einen leichten Zug und schließlich stand die Luft still, wie im Auge eines Taifuns. Eine Stimme flüsterte:

„Du willst den Wächtern helfen? Obwohl deine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist?“

„Hää, wer spricht da?“

Sie nahm ihre Arme weg und erblickte den, sich zu einer kleinen Kugel bündelnden Wind, welche weiter flüsterte:

„Ich kann dir diese Kraft hinzufügen, wenn du wirklich bereit dazu bist!“

Aya nickte entschlossen, auch wenn die Formulierung seltsam klang. Der Blick der Kleinen wurde ernst und langsam nahm sie die kleine Kugel in die Hand.

„Integrierung vollständig! Zephyra!“

An Ayas Unterbauch begann das Muttermal aufzuleuchten. Die unklaren Umrisse verschwanden und es entstand eine Feder.

...

Außerhalb des Wirbels:

Sirius stand immer noch perplex da, auch die anderen schauten fragend. Sogar das Elementar schien von dieser Erscheinung eingeschüchtert. Der Wirbel begann sich zu einem Ball zu formen und verschwand so schnell wie er gekommen war. Jedoch stand dort nicht mehr Aya, sondern eine Person mit hellgrünem Gewand. Augen und Haare ebenfalls im selben Farbton.

„Was? Aya?!“

Sirius erkannte die Art der Kleidung. Die Person öffnete ihre Augen:

„Nein, ich... bin Zephyra, die Wächterin des Windes!“

Mira, Aquaris und Orion sahen nur voller Verwunderung die neue Wächterin an, aber nicht Sirius.

„Aya, warum? … “

Schon bei Mizu war er sauer. Nun auch noch das?

Er versuchte zu gehen, war aber noch wackelig auf den Beinen. Zephyra drehte sich zu ihm:

„Weil ich euch helfen will, schon als ich euch das erste mal sah!“

Yaki traf es.

„Aber...“

Das Elementar fühlte sich gerade ignoriert:

„Hey und was ist mit mir?“

Es holte einen großen Felsbrocken aus dem Erdboden.

„AYA, VORSICHT!!“, schrien alle gleichzeitig.

Die Angesprochene drehte sich ernst um und machte einen grimmigen und angriffslustigen Blick.

„Mal sehen, ob das funktioniert!... HAA!“

Sie holte aus und heraus, aus ihrer Bewegung, entstand eine große Windklinge, welche auf den fliegenden Felsen zuraste und ihn in zerbröseln ließ.

„Was? … !GRARRHH!“

Des Weiteren riss die Klinge dem Gegner einen Arm ab.

„DAFÜR BEZAHLST DU, MISTHÜPFER!“

Er begann sich wieder zu regenerieren.

„LOS, NOCHMAL ALLE ZUSAMM!“, gab diesmal Zephyra den Befehl. Sirius stellte sich zittrig neben sie:

„Nagut, WIE SCHMECKT DIR DEINE EIGENE MEDIZIN?!“

Er nutzte die selbe Attacke wie das Biest und fesselte ihn mit Steinen, die sich zu dicken felsigen Seilen formten. Das Elementar war festgeschnürt. Aquaris rappelte sich mit ihrem gesunden Bein auf.

„DIR VERPASS ICH EINE ERKÄLTUNG!“

Sie hob kraftvoll ihre Hand und mit mehr Konzentration. Die Zone war diesmal größer und legte sich mit großem Druck auf ihren Gegner. Orion bemerkte dies:

„Zee, und ich dachte, ich hätte eine große Klappe!“

Er befreite eine seiner Hände und legte diese auf den Boden, wo zugleich schlängelnde Feuerlinien erschienen und angekommen beim Elementar eine einkreisende Feuerwand entstehen ließen, was das Elementar stark erhitzte.

Wieder wollte es sich regenerieren und begann sich zu bücken, sodass die Erde wieder an ihm hoch kroch. Mira aber reagierte schnell:

„NICHTS DA! FRISS DAS!“

Um sie herum entstanden ihre Lichtfragmente, welche sie rasend schnell abfeuerte. Sie bohrten sich in die regenerierenden Löcher, welche so das Schließen verhinderten.

„GRAARR!“, schrie es auf.

Nun richtete Zephyra ihre Hände auf das Ungetüm:

„AUF DAS DU NIEMALS WIEDERKOMMST!!“

Ein Wirbelsturm entlud sich und umhüllte das Elementar, welcher immer enger wurde und es langsam zerdrückte:

„GGRRAARHHH, WIR WERDEN EUCH FINDEN!“

Schließlich zerfiel es in schon fast staubgleiche Teilchen und auch die Attacken zerfielen zu Erde. Orion war frei.

„Uff!“

Zephyra knickte leicht ein vor Anstrengung. Aber Sirius kam auf sie zu:

„Mach das nie wieder!“, sagte er bockig und zog der Kleinen, statt ihr aufzuhelfen, eins über.

„Ey, ich hab dir grade deinen Allerwertesten gerettet!“

Diese zeterte und es zuckte eine Ader an ihrem Kopf.

„Da hat sie Recht!“, sagte Mira, half ihr hoch und tätschelte sie, welche zufrieden grinste. Aquaris versuchte sich aufzurichten, doch das ziehende Stechen verhinderte dies.

Orion kam an, um sie zu stützen:

„Vorsicht mit deinem Bein!“

Aber Aquaris errötete und riss sich schmerzend los:

„Lass das!! Ahh! Woher weißt du eigentlich davon?“

„Mh??“

Er wusste nicht, was sie meinte und mitten im Gespräch unterbrach sie Zephyra:

„Hey wollt ihr mich in eurem Team nicht willkommen heißen?“

Das steiß sauer auf und Orion sagte fahrig:

„WIR SIND KEIN TEAM!“

„Mh, aber trotzdem scheinst du Mizu schützen zu wollen!?“

Wen? Die Angesprochene bemerkte ihren richtigen Namen:

„Hää, mo… moment mal…woher ...?!“

„Deine Stimme hat dich verraten!“

Problematisch war eher etwas anderes:

„Was? (Ich meinte auch den Rest!)“

Mizu passte nicht, was Aya sagte. Dieser Idiot im roten Mantel sollte sich ja von ihr fernhalten. Sie war schließlich immer noch sauer.

„Und Mira ist ...!“

Aber die hielt ihr den Mund zu und hob dabei wie ein Elternteil drohend des Zeigefinger.

„Jetzt ist Schluss damit.“

Entgegen der Anweisung wurde die Hand einfach weggedrückt:.

„Hey, wieso...!?“

„Weil vielleicht nicht alle wollen, dass du sie hier auffliegen lässt!“, meinte Mira ruhig. Aber Sirius fügte trocken hinzu:

„Wir wissen doch eh alle das du Minaco bist.“

Und verschränkte unbeeindruckt seine Arme hinter dem Kopf. Die kratzte sich nur verlegen an der Stirn.

„Und natürlich mein Yaki-chan!“

Hüpfend fiel die Kleine dem Erdwächter an den Hals um den Größenunterschied überbrücken zu können. Dem passte das aber nicht wirklich, brachte aber nur ein „Wahh!“ heraus. Aquaris machte große ungläubige Augen:

„Ähh? Da.. das kann nicht sein! Auch wenn ich dich vorhin schon gehört habe, aber der könnte niemals so eine Rolle übernehmen!!“

Sirius war angefressen:

„Was bitte? So ein Unsinn!“

Er schmollte, zuckte jedoch schmerzend zusammen... „Arggh!“... und dann umschlossen ihn Steine und Erde. Er wurde wieder normal.

„Autsch!“

Und fasste sich an seinen verletzten Arm. Ihm tat schlicht alles weh.

„A… also… doch!?“

Aquaris zeigte ungläubig auf ihn. Der Angesprochene ließ den Kopf hängen und drehte sich beschämt weg.

„Mizu, ich…!“

Doch Orion unterbrach ihn:

„Gut, ich bin weg!“

Schiss kam auf, dass seine Identität auch noch auffliegt, was er auf keinen Fall wollte.

Gerade als er im Begriff war zu gehen, hielt ihn Zephyra auf, indem sie ihm den Weg abschnitt. Auf Zehenspitzen gestellt, schaute sie in dessen Gesicht. Orion wiederum wich erschrocken zurück:

„Was soll der Mist?“

„Mh, bei dir bin ich mir nicht sicher! Verrätst du mir wer du bist?“

Nett lächelte sie ihn an, jedoch passte ihm das gar nicht.

„Nein, und jetz LASS MICH IN RUHE!“

Die Antwort war sehr ruppig und der Kleinen wuchs wieder eine Ader an der Stirn, denn es machte Klick:

„Ok, bei diesem Verhalten kannst du nur... *mhrmhrmhrm*“

Doch Mira kam grade noch rechtzeitig und hielt der kleinen Quasselstrippe den Mund zu:

„So, Schluss für heute, wir gehen zurück, ehe sich noch Jemand Sorgen um uns macht und die Polizei ruft!“

„Heymwassooldemmdasmm?“

Zephyra zappelte in ihren Armen, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Auch sie wurde wieder zu Minaco und das Gewand verschwand in hellem Licht im Symbol am Hals. Aber Aquaris schaute Orion hinterher. Bei dem Versuch auf ihn zu zugehen, machte ihr allerdings ihre Verletzung einen Strich durch die Rechnung und auch sie wurde wieder normal. Weiter humpelte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ihn zu. Yaki, der gerade wegtrottete, drehte sich um und sah was Mizu versuchte und wollte zu ihr. Doch er wurde von Minaco am Arm gepackt. Sie machte nur eine Kopfbewegung in Richtung der Herberge. Yaki biss die Zähne zusammen. Warum machte sie das dauernd? Was liegt ihr daran, den beiden nicht in die Quere zu kommen? Hatte sie gar keine Bedenken?

Als Mizu noch ca. zwei Meter von Orion entfernt war, ertönte:

„Lass es,…“

Mizu hielt inne.

„…es ist besser so,… man sieht sich!“

„Warte! ...argh... (Mein Bein...)“

Doch er sprang davon.

„Ich will doch nur wissen wer du bist und warum du dich so verhälst!... ARGS, das ist doch UNFAIR!“

Erst brüllte sie das letzte Wort, dann ließ den Kopf hängen, spürte jedoch eine Hand auf ihrer Schulter und entdeckte, als sie sich umdrehte, Minacos lächelndes Gesicht.

„Komm wir müssen zurück und deine Wunde versorgen!“

Da war ja was!

„Achja die W…HGN“

Die letzten Stunden kamen wie ein Geistesblitz in den Sinn. Während der Zeit bei den Quellen, waren nur zwei Personen bei ihr und haben von der Wunde Notiz genommen. Eine war Minaco und die andere... Sie hatte sie Person vor ihren inneren Augen... Konnte das wirklich wahr sein? Es war nicht ganz schlüssig... jedoch war da schon länger dieser Verdacht - Zu viele Ungereimtheiten und Zufälle.

„Hey, Mizu? Alles klar sonst?“...

Wurde aber dann von Minaco aus ihren Gedanken geholt. Mizu erwachte wieder aus ihrer Überlegung.

„Ähh, ja klar, wo ist Aya?“

Minaco zeigte nur hinter sich, wo Yaki stand und die Kleine auf dem Rücken trug, sie war wieder normal und eingeschlafen. Mizu lächelte, aber Yaki schaute daraufhin beschämt zur Seite. Orion war mit Abstand auf einen Baum gesprungen.

„Sorry, Mizu,…“

Die Vier gingen wieder zur Herberge und Yaki brachte Aya in ihr Zimmer, wo drei ihrer Freundinnen gerade mit Karten Spielen beschäftigt waren.

„Hallo?“

Die drei Mädchen drehten sich zur Tür und sahen den jungen Mann hereinkommen. Und... waren außerordentlich verschreckt:

„WAS HAST DU MIT IHR GEMACHT?“, wurde im Chor gerufen.

„Natürlich nichts!?“

Die Antwort war etwas lauter und mit Unverständnis im Gesicht, sah er die Freundinnen an. Langsam besprachen sich die drei Mädchen flüsternd.

Die Erste: „Also ich weiß nicht!“

Die Zweite: „Ich kenne ihn, er ist eigentlich ganz in Ordnung, aber vier Jahre älter als wir!“

Die Dritte bibberte: „A… also mir macht er Angst!“

Und hatte kleine Kullertränen in den Augen. Yaki seufzte:

„Sie ist nur eingeschlafen, ich leg sie aufs Bett, bitte kümmert euch um sie! Tschau!“

Er ging so schnell wie möglich wieder.

„(Also,... diese Gerüchte sind hartnäckig und ziehen ihre Kreise!...)“

Gedankenversunken ging er auf Minacos und Mizus Zimmer zu. Als er eintrat wurde er schon erwartet. Beim Tür aufmachen und Eintreten fiel er rückwärts wieder raus:

„Ist das hier ein Verhör?!“, meckerte er angesäuert.

„Komm rein! Ich glaube du bist Jemandem eine Erklärung schuldig!“, sagte Minaco und deutete auf die weitere Person im Zimmer. Mizu saß auf dem Bett und schaute ihren Sandkastenfreund erwartungsvoll an. Das Bein war mittlerweile gut verbunden.

„Was willst du jetzt von mir hören?“, fragte er und setzte sich neben sie.

„Nur warum du mir das nicht früher gesagt hast?“

Er zögerte und wusste nicht recht, was er antworten sollte. Da ergriff Minaco das Wort:

„Ist doch klar, er wollte nicht das du dir Sorgen machst und ... !“

„Ich kann auch alleine reden!“, wurde sie rüde unterbrochen.

Dass es ihm nicht passte, was Minaco tat, konnte man an seinem erzürnten Gesicht sehen. Mizu hingegen führte das Gespräch fort:

„Ok, ich dachte schon du vertraust mir nicht!“

Yaki wurde ruhig:

„Nein,...Minaco hat Recht! ... Ich habe immer das Gefühl du trägst etwas mit dir rum… da wollte ich dir das einfach nicht sagen...!“

Minaco schüttelte nur den Kopf:

„Das kommt mir bekannt vor … “, sagte sie, mit Blick zur Zimmerdecke und dachte dabei an einen gewissen Wuschelkopf, der ebenfalls lieber allein unterwegs war. Nach einigen Sekunden Pause wurde weitererzählt:

„...Vor einiger Zeit wurde ich mit meiner Familie, bei der ich gerade zu Besuch war, von einem Windelementar angegriffen. Da tauchten erst Minaco als Mira auf und hinterher Orion.“

Mizu hörte gespannt zu und er fuhr fort:

„ … die beiden retteten mir und meiner Familie das Leben, jedoch war das Elementar nicht besiegt und als es schon fast aussichtslos erschien, sprach die Erde zu mir…“

Er krempelte seinen linken Ärmel hoch und zum Vorschein kam ein Muttermal in Form eines lang gezogenen Quadrates. Man könnte denken, es wäre ein Berg.

„ … ´Ich kann dir die die Kraft geben, diese Bedrohung zu bekämpfen, füge sie hinzu!`“

„... wie bei mir...“, warf Mizu nachdenklich ein und auch Minaco meldete sich zu Wort:

„Auch bei Aya war es so, bei uns allen! Bis Aya zum Windwächter wurde, hatten wir Erdelementare! Bevor du damals dazukamst war es Feuer, damals bei Yaki war es Wind! Ta… eh Orion wurde von einem Wasserelementar attackiert! Nur bei mir war es anders, ich hatte es auch mit Wasser zu tun, nur konnte ich es vernichten, danach war Orion immer da!“ Mizu schaute fragend, ihr war etwas aufgefallen:

„Minaco, du hast grade mit `Ta...´angefangen … “

„Ähh! Sorry, war ein Versprecher!“

Fast hätte Minaco einen bestimmten Namen ausgesprochen, den Mizu eigentlich nicht hören sollte.

„ ... Auf jeden Fall sieht es so aus als würden immer nur die Teilchen auftauchen, die keine große Gegenwehr erwartet, da der Gegenpart fehlt … “

„Ziemlich feige, oder?“

Das Fenster stand offen und Orion lehnte sich gegen den Rahmen... „WAHHH!“ … und erschreckte damit Mizu und Yaki, die diesem den Rücken zugedreht auf dem Bett saßen. Ein Sprung genügte und der Feuerwächter stand im Zimmer. Mizu plusterte verärgert ihre Backen auf. Was wollte er denn schon wieder?

„Ja, du hast Recht, irgendwo stimmt es!“, erwiderte Minaco und fügte noch hinzu:

„Ich mache mir auch Sorgen um deren Verhalten. Früher konnten wir sie suchen, da sie irgendwo unvorhergesehen auftauchten. Aber... mittlerweile werde ich das Gefühl nicht los, sie würden uns verfolgen und direkt attackieren...“

Der Blick wurde besorgt. Die anderen wussten darauf keine Antwort. Widersprachen ihr aber auch nicht.

Plötzlich klopfte etwas wie wild gegen die Türe und Aya kickte sie auf:

„Wer hat mich einfach in mein Zimmer getragen und da zurückgelassen?“

Ihr Blick war wütend. Yaki fühlte sich angesprochen:

„Ähh, ich hab dich doch nur…!“, begann eine vorsichtige Rechtfertigung seinerseits. Doch die Kleine unterbrach ihn brutalst :

„ICH WILL MICH EUCH ANSCHLIESSEN UND DU LÄSST MICH EINFACH WO ANDERS LIEGEN?!“

„Sorry, aber du bist für die ganze Sache noch etwas jung!“, sagte Orion ihr kühl und mit verschränkten Armen entgegen.

„Sie ist zumindest reifer als du!“, entgegnete Yaki harsch und zeigte auf ihn. Der wiederum hatte in dieser Situation kein gutes Gefühl. Unlust auf innerlich auf, sich mit Yaki zu messen und die Anwesenheit von Aya, welche seine Identität wohl vermutete, passte auch nicht:

„...Ich bin weg, bis demnächst!“

Bevor unangenehme Fragen auftauchen konnten, war er so schnell weg, wie er gekommen war. Dabei wurde der selbe Weg genommen wie ins Zimmer, nämlich durchs offene Fenster. Jedoch war Mizu damit nicht einverstanden.

„Warte!“ Sie rannte zum Fenster und sah in die Dunkelheit der Nacht. Das Einzige was noch übrig blieb, war ein Schatten, der Richtung See verschwand. Doch Mizu fletschte ihre Zähne:

„Jetzt reichts!“

Sie rannte aus dem Zimmer.

„Hey, ich will mit!“

Minaco stellte sich Aya in den Weg:

„Nichts da! Das ist eine persönliche Sache und geht uns nichts an!“

Yaki stand auf:

„Nichts an? Und was ist wenn…?“

„Es gibt kein wenn, klar, Yaki?“, erwiderte Minaco schnell.

„Dieser Feuerwächter ist dein und Mizus Klassenkamerad Taichi, oder? Minaco?“ Verwundert sagte die Angesprochene:

„Mh? woher weißt du das?“

„Die unverschämte Art zum Beispiel, oder der Körperbau UND er ist grob! Habe es aber nur vermutet.“

Minaco hatte schon beim letzten Zusammentreffen geahnt, dass Aya davon Wind bekommen hat.

„Ganz schön aufgeweckt! Ich habe zwar bei deinem Muttermal zweimal schauen müssen, hätte aber nie gedacht, dass sich dieses verändert. Das ist echt hübsch geworden.“

Angesichts dieser Aussage von Minaco wurde Aya leicht rot und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Ja, das ist schon komisch!“, meinte sie daraufhin.

...

Derweil war Mizu abgehetzt unten angekommen, vermisste allerdings etwas:

„(Seltsam, beim Laufen hat die Wunde gar nicht geschmerzt...?!)“, konzentrierte sich allerdings dann wieder. Der Hinterausgang lag Richtung See und da es relativ stark windete, hörte es sich fast an wie am Meer. Sie richtete ihren Blick nach oben. Dort war lag das Zimmer. Hier untn war alles dunkel, nur der Halbmond spendete fahles Licht und sie musste sich stark konzentrieren um etwas zu sehen. Dann erschien auf einem Stein eine Silhouette, die zu sprechen began:

„Etwas spät für dich, oder?“

Mizu erkannte ihn, blieb stehen, sagte aber nichts. Die Stimme kam plötzlich noch anderweitig bekannt vor, genauso wie diese Pose...

„Warum bist du mir nachgelaufen?“

Jetzt wurde es zu bunt und mit rotem Gesicht antwortete sie:

„Ey hallo, du hast mich geküsst!! Warum hast du das gemacht??“

„…* S T I L L E * “

Das Ausbleiben einer Antwort entspannte die Situation nicht wirklich.

„Sorry, ...“

Es reichte! Wut kochte hoch:

„DAS IST ALLES?!“, fauchte sie ihn an.

Alles machte keinen Sinn! Sie konnte sich keinen Reim auf sein Verhalten machen. Er beugte sich runter, nahm einen flachen Stein, stand auf und warf ihn flach ins Wasser. Dies ließ ihn elegant über die Oberfläche hüpfen, wie einen Wasserläufer.

„Dann spielst du bloß mit mir? Und woher weißt du meinen Namen und das ich eine Verletzung am Bein habe!“

Ihre Röte wich nicht aus ihrem Antlitz. Schon weil der Puls, aufgrund von Ärger, ziemlich hoch war.

„Ich kann dich nur bitten etwas Geduld zu haben! Und…“

Er drehte sich zu ihr um:

„ … unterstelle mir bitte nicht so etwas!“

Mizu schaute verdutzt. Im fahlen Mondschein schien sein Blick traurig zu wirken, aber zeitgleich kam der Ärger wieder. Sie konnte mit seinen wenigen Antworten nichts anfangen. Es warf mehr Fragen in den Kopf, als zuvor. Jedoch ging er dann auf sie zu, bis auf etwa einen Meter und sah auf sie herab. Orion war groß und kräftig und wirkte durch seine recht starke Aura irgendwie einschüchternd. Als Reaktion ging sie unsicher zwei Schritte rückwärts. Diese unbewusst eingeleitete Flucht löste etwas aus. In ihm kam ein Gefühl von Beklemmung auf und machte sich im Bauchbreich breit. Sein Gesicht zeigte plötzlich einen besorgten Ausdruck. Er wusste nicht wieso, aber er wollte genau dies verhindern und tat etwas Instinktives, womit nicht gerechnet wurde. Er ging rasch vorwärts und umarmte sie sanft.

„ Bitte!... lauf nicht weg...!“

Mizu stand still:

„Mhhh!?“

Das Mädchen war vollkommen überrascht und verwirrt. Kein Folgen, keine Fragen, aber weglaufen war auch unerwünscht?! Doch sie konnte sich irgendwie nicht wehren, es fühlte sich angenehm an, auch wenn sie nicht genau wusste warum, denn Entspannung stellte sich ein. Doch dann wurde etwas Vertrautes aufgenommen: Ein bestimmter Geruch. Ein Blitz fuhr ihr durch den Kopf

„… (Aber das…Dieser Geruch…!)“

Der Gedanke wurde vom nächsten allerdings überschattet, ausgelöst durch Erinnerungen. War er nicht...? Die rote Farbe, seine Angriffe, sein Element...:

„(Nein...Wa... rum... er ist Feuer! Nicht...)“

Ein Gefühl der Angst und Flucht verjagte die anfängliche Entspannung schnell. Erst jetzt realisierte der Kopf alles. Ihre Pupillen wurden klein. Sie hob zitternd ihre Hände und wollte sich gerade abstoßen, als:

„PFOTEN WEG VON IHR!“

Yaki lief aus der Herberge mit ausholender Faust auf den Wächter zu. Wollte er etwa schon wieder? Orion bemerkte den Angriff schnell und drückte Mizu sanft zur Seite und ließ von ihr ab. Ein kleiner Sprung nach links genügte und der Angreifer stolperte an vorbei, mehr oder weniger elegant durch sein eigenes Gewicht nach vorne und mit dem Gesicht zuerst in den künstlich aufgeschütteten Sand. Eine kurze Realisierung geschah und:

„Püäähh!!“

Er versuchte sich mit den Händen seine Zunge sauber zu machen. Diese war voller Sand. Mizu schaute verdattert und wusste nicht recht, was sie tun sollte. Orion lächelte, auch weil Mizu noch da war. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter und:

„Gute Nacht!“, gab ihr schnell einen kurzen Kuss auf die Wange.

Mizu erschrak:

„H... Hey!...“ und wurde wieder rot, auch aus Zorn.

Jedoch fühlte sie einen Schauer in ihrem Körper. Er bestand aus Gegensätzen, Angst und Wohlgefühl standen dabei direkt nebeneinander. Was sollte das alles?

Yaki rappelte sich auf:

„Hey, hier geblieben!“

Doch Orion war schon davon gesprungen und verschwand als Schatten im Nachthimmel. Yaki ging auf seine Sandkastenfreundin zu und fragte:

„Mizu, alles klar? ... Mizu…. MIZU!“

Sie faste sich an die Wange und reagierte erst, als er laut wurde:

„Ähh, was?!“

Minaco kam nun auch raus, da sie sich etwas sorgte:

„Alles ok?“

Mizu ließ nur ihren Kopf schüchtern hängen und die Röte stand ihr im Gesicht. Schließlich drehte sie sich aber sauer zur Seite und sagte schmollend:

„Lasst uns wieder hochgehen“

„JAAA!“

Aya stand an der Hintertür. Auch sie war mitgekommen. Doch in Wirklichkeit ging Yaki mit ihr nur vorraus. Mizu zögerte:

„Minaco?“

„Mh? Was ist Mizu?“

Die blickte zu ihrer Freundin auf, denn ihr kam ein Gedanke:

„Du warst das damals, oder? Der Splitter der meinen Vorhang zerschnitt!“

Minaco lächelte:

„Ja, das war ich!“

„SAG MAL, GEHT’S NOCH, …wieso hast du das getan?? Du hättest mich umbringen können ... “

Fassungslosigkeit stand Mizu ins Gesicht geschrieben. Irgendwie war der Blondine das nicht so bewusst und sie antwortete verlegen:

„Das war nur ein Test! Ich war mir schon, als ich dich gesehen hab, ziemlich sicher, dass du auch ein Wächter bist, also hab ich es einfach versucht!“

Mizu brachte nur ein entgeistertes „ÄÄhhh?“ heraus. Soviel Kaltschnäuzigkeit hat sie ihrer Freundin nicht zugetraut.

„Findest du es nicht komisch, …“, fuhr Minaco fort, „...dass wir uns alle in Tokyo begegnet sind? Wenn du mich fragst ziehen wir uns an, oder die Elemente tun es.“

Mizu zögerte mit ihrer Antwort. Nach kurzem Durchdenken antwortete sie aber:

„Mh, ja komisch ist das schon!“

Es war wirklich seltsam. Gedanken kamen oft auf, doch im Gegensatz zu Minaco konnte Mizu ihr mulmiges Gefühl dabei nie deuten. Etwas anderes kam ihrer Freundin in den Sinn, was aber um die Ecke gedacht, auch etwas damit zu tun hatte:

„Besonders das Orion so auf dich abfliegt, obwohl du genau sein Gegenteil bist.“

Diese Aussage trieb Mizu nicht nur die Verlegenheitsröte ins Gesicht, sondern auch Ärger:

„Er zieht mich aber nicht an, dieser Trottel!“

Sie plusterte angefressen ihre Backen auf.

„Wie dem auch sei, lass uns auch wieder hochgehen!“

„Ja, ok! (Anziehung durch Gegensätze?)“

Obwohl sie Fluchtgedanken in seiner Nähe überkam?

Beim Laufen sagte Minaco noch:

„Aber ihr passt auch so gut zusammen.“

„ *seufz*… Jetzt hör schon auf!“

Und gab ihr sanft eine mit, was Minaco zum Grinsen brachte. Es machte ihr scheinbar Spaß, sie damit aufzuziehen.'Auch so'? Was meinte sie damit wieder?

...

Drinnen wieder angekommen, blieben alle außer Mizu im Zimmer, denn sie suchte jemand Bestimmtes. Die Wunde am Bein tat nicht mehr weh.

An einer ruhigen Ecke machte sie den Verband ab. Es sah aus als wäre dort nie etwas gewesen. Sie erschrak:

„(Das... gibt’s doch nicht! So eine Wunde hätte mindestens eine Woche gebraucht, um überhaupt ansatzweise zu verheilen...).

Jedoch hatte es in diesem Moment keinen Nachteil, also verschob sie den Gedanken nach hinten, denn eine Antwort fand sie jetzt nicht und konzentrierte sich auf ihr primäres Ziel.

„Mhh … Wo ist er denn? Ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen...“

Leise redete Mizu zu sich selbst. Sie erinnerte sich an den Zwischenfall im Quellbad und lief neugierig eine unbekannte Treppe hinauf.

„Lass mich raten, wen du suchst!“

Eine anungenehm bekannte Stimme – oben stand Yura. Mizu erwiderte den angriffslustigen Blick ihrer Gegnerin:

„Dich garantiert nicht!“

Die Rothaarige hob ihren Kopf und schaute von oben auf sie herab:

„Uhh, wie frech! Mein Schatz scheint ja sehr auf dich abzufärben!“

Doch Mizu konterte:

„Ich hab meinen eigenen Kopf! … AUU!“

Hinter ihr stand plötzlich ein Junge aus der Parallelklasse. Dieser hatte ihren linken Arm gepackt und auf den Rücken fixiert.

„Lass meinen Arm los!“, sagte sie erbost, aber der Angreifer erwiderte fies:

„Dafür, dass du so niedlich bist, biste eine ganz schöne Kratzbürste!“

Er nahm ihr Kinn in die Hand und drehte sie nach hinten zu sich. Reflexartig und wütend reagierte sie mit einem Kick in dessen Schienbein:

„Autsch!“ und brachte ihn so aus dem Gleichgewicht. Plötzlich lies der Junge sie los und fiel nach hinten die Stufen der Treppe hinunter „...Auaaa!“ Und lag schließlich auf dem Boden.

„Zee, inkompetenter Idiot!“, fauchte Yura.

„Was soll das?“, fauchte Mizu zurück.

„An jemandem wie dir, wollte ich mir eigentlich nicht die Finger schmutzig machen!“

Sie drehte sich herrisch um:

„Katoro?“ Hinter ihr kam ein Mitschüler von Yaki hervor, den Mizu verschreckt wiedererkannte:

„Du bist doch…?“.

Es war einer der Typen, welche sie und Minaco in Yakis Klasse angemacht hatten. Katoro Ikezawa, etwas kleiner als Taichi, aber fast noch kräftiger. Man könnte sogar vermuten er würte Kraftsport betreiben.

„Hrhr, Genau!“, grinste er beängstigend.

Nun war sie gefangen. Unten stand nämlich der Mitschüler wieder auf und versperrte so den Fluchtweg. Oben stand Yura mit ihrem Schoßhündchen. In Sekundenbruchteilen checkte die Gefangene die Lage und entschied sich für den Angriff als bessere Verteidigung. Sie rannte mit gefletschten Zähnen oben auf die beiden zu, welche ihr den Weg erschrocken freimachten. Entgegen der Erwartung hielt die Schrecksekunde nicht lang genug, denn sie wurde beim anschließenden Fluchtversuch von Katoro am Arm gepackt. Er hatte sich von der Verwirrung des plötzlichen Angriffs schnell wieder erholt.

„Lass mich los!“, zeterte Mizu und versuchte sich loszureißen.

Es tat weh. Dieser junge Mann war äußerst grob und nutzte seine Kraft entsprechend aus. Aggressiv zog er sie zu sich und hauchte ihr etwas Bedrohliches entgegen:

„Vergiss es, damit räche ich mich an Minaco, … sie hat mich nie rangelassen und ist noch immer mit diesem Typen unterwegs!“

Mizu wurde daraufhin eingeschüchtert. Versteinert und ängstlich stand sie unweit vor ihm und konnte sogar seine dunkelgrünen Augen sehen. Sie hatten etwas Seltsames an sich. Er wirkte boshaft, ohne Gewissen. Doch plötzlich griff dem Jungen jemand an die Schulter und Katoro drehte sich genervt um.

„PFOTEN WEG!“

Das Nächste was er sah, war Taichis Faust, die hart sein Gesicht traf. Katoro schwankte und fiel schließlich zu Boden.

Mizu kippte jedoch durch die Wucht ebenfalls zur Seite, doch der Wuschelkopf reagierte schnell und fing sie auf. Daraufhin blickte sie auf und in braune, warme Augen. Vorsichtig richtete er sie auf und drückte das Mädchen schützend an seine Seite. Mizu passte mit ihren schmalen Schultern ohne Probleme unter seine Achseln.

„Alles klar?“

Mizus Herz schlug in diesem Moment. Sie konnte es hören, bewegte sich jedoch nicht. Sie fühlte sich irgendwie sicher.

Aus einem der Gänge kam eine weitere Person hervor und lehnte sich gelassen an die Wand:

„Sag mal, du hast nichts zu tun oder, Yura?“

Die Angesprochene entgegnete gereizt:

„Was willst du hier, Miss Modeltochter?“

Trocken reagierte Minaco mit:

„Reiner Zufall!“

Doch das nahm ihr Yura nicht ab:

„Zee, dass ich nicht lache, du bist doch oft mit Taichi unterwegs, Blondienchen!“

„Gelegentlich!“

Unbeeindruckt konterte Minaco jeden von Yuras Provokationsversuchen. Taichi stand mittlerweile zwischendrin und hielt Mizu immer noch schützend an sich gedrückt. Doch die bemerkte, dass sich hinter Taichi etwas tat. Der Angreifer richtete sich wieder leise auf und … plötzlich stürmte Katoro von hinten auf den Wuschelkopf zu. Mizu reagierte:

„VORSICHT!“

Doch zu spät. Katoro packte Taichi in den Schwitzkastenund hielt dabei ein Taschenmesser an seinen Hals. Schnell wurde Mizu losgelassen und weggedrückt, um sie nicht zu gefährden. Auf Abstand konnte sie nur schockiert zuschauen und Yura zeigte wütend auf Mizu.

„Was soll das? Sie ist dein Ziel!“

Taichi versuchte verbissen das Messer von seinem Hals wegzudrücken. Doch Katoro hatte zuviel Kraft:

„Sorry, aber dich konnte ich noch nie leiden, Nakahiru!“

Aber Taichi grinste ihm provokant entgegen :

„Zee, ich dich auch nicht!“.

Katoro schaute nur verdutzt, dann drehte Taichi den Spieß um. Er packte die Oberarme seines Widersachers, stellte seine Beine um, beugte sich drehend runter und warf Katoro über den Rücken nach vorne auf den Boden. Es knallte heftig. Durch den harten Aufprall setzte es ihn außer Gefecht und Taichi entnahm ihm das Messer. Er klappte es ein und schaute eine Person grimmig an:

„Such dir Leute, die mehr drauf haben, Yura!“

Danach warf er das Werkzeug vor ihre Füße. Die sank unzufrieden zu Boden. Es war ihr neu, dass sich Taichi SO zur Wehr setzte. Normalerweise ließ er die Prügeleien über sich ergehen, um nicht noch mehr Streit zu suchen. Katoro rollte sich auf den Bauch, konnte sich aber unter Schmerzen kaum bewegen.

Mizu sah derweil eine Hand vor sich.

„Komm, wir gehen!“

Es war Taichi, der sie sanft ansprach. Zögernd legte sie ihre Hand in seine, welche wesentlich größer war.

„Gehen wir!“, sagte auch Minaco.

Yura ließen sie allein. Aber die ballte ihre Fäuste und sah den Drein bösartig hinterher:

„(Es...reicht! Das wirst du bereuen...)“

In ihr kochte es. Wie konnte dieses dahergelaufene Weib nur? Rache war das letzte Ziel und es sollte diesmal erreicht werden. Niemand stellt sich so einfach in den Weg, ohne dafür zu bezahlen. Yura beschloss bis zum Äußersten zu gehen.

...

Auf dem Weg zum Zimmer fragte Mizu:

„Sag mal, woher kannst du solche Würfe?“

Taichi lächelte:

„Hab aus Spaß bei meinem Onkel mal Judounterricht genommen.“

Mizu lächelte zurück.

„Ihr seit ein hübsches Paar!“, bemerkte Minaco, die vorrauslief und dabei etwas schelmisch grinste.

„Lass den Mist!“

Mizu war das Thema langsam peinlich und schaute zur Seite. Außerdem: Versuchte Minaco sie grade mit zwei Kerlen zu verkuppeln? Das hatte sie doch schon bei Orion gesagt. Zufall? Oder machte sie etwa einen so verzweifelten Eindruck?!.

Doch Taichi sagte nichts dazu, sondern:

„Lasst uns erstmal ins Zimmer gehen!“

Nach reiflicher Überlgung wurde aber ein fremdes Zimmer angesteuert, nur um sicher zu gehen. Als er klopffte und die Tür aufmachte, stand Yaki im Raum und machte sich die Haare trocken. Er hatte gerade geduscht und stand nur in Boxershorts und einem Top da.

„Mh? Ach hi, seit… ahh!“

Er sah Taichi.

„Was will der hier?“

Da Yaki nicht viele Sachen anhatte, antwortete Taichi das, was ihm als erstes einfiel:

„Ich bin hier, um zu spannen.“

„Du…!“

Als Gegenreaktion ballte Yaki seine Faust.

„Nimm nicht immer alles so ernst!“, fügte Taichi noch hinzu.

Als nächstes sah Yaki, wessen Hand Taichi noch immer hielt.

„Lass sie los!“

Und wieder rannte der junge Mann aggressiv auf Taichi zu. Der Wuschelkopf machte nur einen Schritt nach rechts zu Mizu und Yaki flog aus der Tür, welche Taichi anschließend schnell schloss. Er wartete ein paar Sekunden, machte sie wieder auf und Yaki flog wieder rein, mit dem Arm nach vorne, konnte diesmal sein Gleichgewicht allerdings halten und stand wieder auf seiner Ausgangsposition.

„Du bist so berechenbar, Tsuchihada!“

Er schaute zu Mizu.

„Ich hab Mizu nur vor deinem Klassenkamerad beschützt!“

Yaki fragte ungläubig:

„Meinem…??“

„Eines von Yuras Schoßhündchen, Katoro Ikezawa!“

Yakis Augen wurden weit, denn er kannte den Namen. Danach blickte er ernst zur Seite. Taichi erhob nochmals das Wort:

„Glaubst du ihr immer noch mehr, als mir?“

Bei dieser Frage drückte er Mizus Hand etwas fester, was sie registrierte und sich daraufhin fragte, warum er das tat. War es Unsicherheit?

Minaco versuchte die Situation zu lockern:

„Ganz kurz was Erfreulicheres! Heute Abend ist eine Art Maskenball geplant!“

„Ma….Maskenball??! Wer kommt bitte auf so eine Idee?“, verwundert fing Yaki die Ablenkung und Minaco erwiderte prommt:

„Wer wohl, unser lieber Herr Direktor und Yuras Vater, Herr Fuji natürlich!“

„Ok, was frage ich?!“

Er blickte seufzend zur Seite, denn jener war bekannt für seine skurrilen Ideen. Mizu traf es bei dem Familiennamen wie ein Blitz:

„WAS? YURAS VATER IST WIRKLICH DER DIREKTOR??“

Sie hatte ihn schon mal beim Einschulungsgespräch kennengelernt, allerdings ist er das genaue Gegenteil von Yura, nämlich ein netter, etwas bauchiger, älterer Herr.

„Ich weiß, schwer vorstellbar!“, meinte Taichi trocken.

Nachdenklich wanderte die Hand an ihren Kopf:

„Aber ein Maskenball?...“

Denn sie konnte sich darunter nichts vorstellen. Minaco schaltete sich ein, denn sie kannte sich aus:

„Ist zum Kennenlernen, da du nicht genau siehst, wen du grad vor dir hast! Dadurch ist es egal ob fremd oder nicht und lernst die Leute besser kennen... Zumindest ist dies die Absicht dahinter.“

Mizu verstand, sagte aber dann:

„Sorry, aber dann verzichte ich, Minaco. Außerdem erkennt uns doch eh jeder.“

So Unrecht war dieser Einwurf nicht und es wurde bschwichtigend die Hand vor den Körper gehalten

„Sag das mal nicht! Unten im Keller gibt es eine Art Theater, dort kann man sich auch die Kleider borgen! Die sind ganz neu und angenehm zu tragen!“

„Warst du vorhin auf Schnüffelrunde, oder wie?“, fragte Taichi verdutzt.

„Ich hab doch gesagt, das war nur Zufall, dass ich bei euch aufgetaucht bin.“

Doch Mizu glaubte ihr das allerdings nicht ganz, da sie sich kurz an das Gespräch mit der Anziehung erinnerte, auch, dass sie selbst meistens irgendwie spürt, wo Minaco gerade ist. Langsam wanderte ein Blick zu Taichi hoch und ein Gedanke bildete sich:

„(Seltsam, Orion wird vielleicht von mir angezogen, aber… irgendwie…ich ... )“

„Mizu! Hey Mizu! Hörst du mir zu?“

Mit Verzögerung reagierte die Angesprochene und wurde wieder zuürckgeholt:

„Ähh, was, wie? Hast du was gesagt Minaco?“

Die Blondine bemerkte allerdings Mizus vorher eingeschlagene Blickrichtung und antwortete verschmilzt:

„Wieso musterst du Taichi so?“

Mizu fühlte sich ertappt.

„Tu ich garnich! Ich hab nur nachgedacht!“

Doch Taichi reagierte nicht, obwohl er alles mitbekam und hielt sich zurück. Er spürte allerdings immer mehr Verlangen, schluckte aber alles herunter.

„Komm, ich zeig dir, wo du ein Kleid herkriegst!“

Ihr Lächeln und ihre Ansage wischten alle Widerworte hinweg und zwangen Mizu zu folgen:

„ ... Na gut, überredet!“

Erst jetzt ließ Taichi ihre Hand los. Er sah den beiden nach und kurz zu Yaki, der sich verärgert wegdrehte. Warum musste er ihn immer so bloß stellen? Der Wuschelkopg ging ihm derbst gegen den Strich.

Nun ging auch er aus dem Zimmer und ließ Yaki mit sich alleine, der nur seufzte und sich dann auch fertig machte. Womit hat er dies verdient...

Draußen vor der Tür:

„(Mizu … )“

Langsam tastete er seine Lippen ab und dachte laut nach:

„Anziehung... was für Blödsinn!!“

Aber wovor hatte er Angst? Wollte er sie nicht gefährden? Anfangs gefiel ihm einfach ihre Nähe, da er lange Zeit gemieden wurde. Mittlerweile ist er sich nicht mehr ganz sicher... Irgendetwas veränderte sich.

...

Unten angekommen zeigte eine Frau den beiden Mädchen die Sachen und Mizu suchte sich ein schlichtes und kimonoähnliches Kleid heraus. Dass man auf einem Maskenball natürlich eine Maske zu tragen hatte, passte dem Mädchen allerdings gar nicht. Aber alle Gegenwehr brachte nichts. Am Ende überredete Minaco sie und suchte eine aus. Diese war blau und hatte ein Tropfenmuster, passte also.

Der Rest des Abends verlief sehr ruhig, nur das Taichi seit der Sache nicht mehr auftauchte. Zumindest in Person, denn in Mizus Gedanken war er immer präsent. Oft raufte sie sich ihre Haare. Warum ging er dort oben nicht mehr raus?!

...

Kurz vor Beginn, saßen die Beiden noch im Bad, denn die Blondine wollte ihrer Freundin noch die Haare machen.

„Du hast schöne weiche Haare, könnte man viel draus machen!“

„Danke, aber ich mag es eher einfach.“

Sie steckte ihr die vorderen Haare dann einfach nach oben, damit die Maske richtig passte.

„Schön, bist gar nicht mehr wieder zu erkennen! Da muss Taichi schon zweimal hinschauen“

Minaco stand hinter Mizu und grinste frech.

„Kannst du endlich damit aufhören?!“, sagte sie mit einem Tropfen an der Stirn. Auch ohne das Geärgere ihrer Freundin hatte sich der Wuschelkopf im Kopf eingenistet. Schien bequem zu sein.

„Wie geht es eigentlich deiner Verletzung?“, kam ihr plötzlich.

Mizu stockte. Wie sollte sie das jetzt erklären? Nach kurzer Überlegung antwortete sie:

„Ist besser geworden, jedoch... konnte ich sie nicht wie bei dir heilen lassen...“

Sie hatte es kurz bevor sie den anderen zur Hilfe kam versucht, aber es funktionierte nicht...

„Ok, gut, dann lass uns gehen!“

Auch Minaco machte sich fertig und die beiden gingen die Treppe hinunter, unten war schon viel los.

Die Feier fand in der Eingangshalle statt.

„(Hätte nie gedacht, dass da so viele mitmachen!)“

In Gedanken versunken schaute Mizu in die Menge.

Plötzlich huschte durch Minacos Augenwinkel eine Siluette. Sie lächelte:

„Bin gleich wieder da, hole nur etwas zu trinken.“

Und schon war Minaco in der Menge verschwunden.

„Aber!...“, Mizus Ruf wurde von den Umgebungsgeräuschen geschluckt.

Etwas verloren lief sie in Richtung einer Wand, um etwas aus dem Getümmel raus zu sein, doch kurz vorher - Jemand hatte ihre Hand genommen.

„Mina..?“

Sie drehte sich um. Doch die Person war viel zu groß für eine junge Frau und auch die Kleidung war eine andere. Sie war rötlich und vorne zugeknöpft, ähnlich wie bei einem englischen Soldaten. Der Rest hing ähnlich herunter wie ein Yukata, war nur bei weitem nicht so lang. Auch eine Art Obi hielt das Kostüm am PlatzAußerdem trug die Person eine schlichte Hose und kein Kleid wie Minaco, sowie simple Stiefel. Die Unbekannte oder der Unbekannte, hatte ebenfalls eine hellorange farbene Maske auf und zog Mizu auf die Tanzfläche.

„Aber ich kann nicht…!“

Doch die Person legte zwei Finger auf ihren Mund.

„Ich führe dich!“

Sie erschrak:

„Mh? (Diese Stimme!?)“

Erst ein Arm um die Hüfte, danach ein sanfter Zug. Ein Geruch, der ihr in die Nase zog bestätigte die Vermutung. Es war Taichi, der ebenfalls bei der ganzen Sache mitmachte. Sie wusste nicht mehr, wie sie reagieren sollte, nach vorn, oder zurück? Jedoch setzten nach ein paar Sekunden und dem dauerhaften Einfluss seiner Nähe ihre Gedanken aus. Ihr Gegenüber wusste aber auch nicht richtig weiter, er wartete auf eine Gegenreaktion, die zögernd folgte. Ohne Nachzudenken legte sie ihren freien Arm an seine Seite und verkrallte sich dort. Das genügte um Taichis Hand, mit ihrer darin, nach oben gleiten zu lassen und so den Tanz einzuleiten. Sie konnte sich nicht wehren und ließ sich führen:

„(Mir… ist so komisch,…das fühlt sich warm an, …)“

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Mizu folgte wie in Trance. Die beiden unterschied mehr als eine Kopfhöhe und er sah dauerhaft auf sie herab. Alles verschwamm, auch die Musik verschwand aus beider Wahrnehmung. Immer näher rückte er ihr und hielt sie schließlich fest im Arm.

„Mizu! ... (Was...tu ich hier eigentlich?.. Ich will sie nicht mehr gehen lassen!)“

Ihr schoss das Blut durch den Körper und das Herz klopfte, doch trotzdem fielen ihr die Augen zu.

„(Warum … tut er das? Wieso… wehre ich mich eigentlich… nicht...)

Die Musik hörte kurz auf und er ließ leicht von ihr ab und drehte sich mit dem Gesicht zur Seite weg.

„Tut… mir Leid … (Ich hab mich nicht unter Kontrolle!)“

Seine Hände lagen auf ihren Schulter und zitterten, was sie registrierte:

„(Warum...?)“

Als Mizu zu ihm aufsah, entdeckte sie eine leichte Röte in dessen Gesicht, was selbst die Maske nicht verbergen konnte. Auch ihr ging es nicht anders. Was sollte sie tun?

„Taichi?“

Antwortend auf seinen Namen bewegte er verdutzt den Kopf in ihre Richtung. Sein Blick kreuzte nach kurzer Zeit ihren und entdeckte etwas, mit dem er nicht rechnete, nämlich Mizus Lächeln in einem erröteten Gesicht:

„Schon ... ok!“

Eigentlich sollte dies die vermutete Unsicherheit nehmen. Sie wollte ihm aus irgendeinem Grund helfen. Doch stattdessen kamen Gewissensbisse in ihm hoch, auch seine Augen wurden größer und verrieten seine Gefühle. Er fasste sich plötzlich an den Mund, nahm langsam Abstand und suchte das Weite. Dabei verlor er seine Maske, die langsam zu Boden fiel. Mizu griff ihm hinterher und hatte keine Ahnung, warum er so reagierte.

Im Kopf drehten die Gedanken fürchterliche Kreise:

„(Ich Idiot! Warum bin ich nicht einfach ehrlich?)“

Yuras Behandlungen schienen Spuren hinterlassen zu haben. Er hatte unerklärliche Panik davor, Mizu könnte sich von ihm entfernen. Zusätzlich durchzog ihn Angst, sie der Gefahr Yuras auszusetzen. Und doch wollte er sie bei sich haben... Genug! Es war einfach genug der Einsamkeit!

...

„Ta… ichi?“

Ein paar Sekunden blieb sie perplex stehen. Doch dann nahm sie ihre Maske ab, ließ sie fallen und rannte ihm hinterher und verließ so den Saal. Was war los? Was hatte er? Ihre Neugier war der Antrieb und sie wollte ihm helfen. Aber warum? Irgendetwas wirkte wie ein Magnet.

Im nächsten Flur fand sie ihn schließlich. Er war abgehetzt und lehnte sich seitlich an der Wand an, mit dem Rücken zu ihr. Sie wartete versteckt hinter der letzten Ecke.

„Mizu… “

Taichi murmelte ihren Namen in Richtung Boden. Sie lief rot an als ihr Name erklang, riss sich aber zusammen und kam hervor.

„Alles … ok?“

Und ging auf ihn zu. Er drehte sich erschrocken zu ihr um, bemerkte aber etwas nicht. Durch seinen Sprint gaben die Knöpfe des Kostüms den Geist auf und es fiel aueinander. Dies ließ einen Blick auf seinen Oberkörper zu. Sie erblickte es, ganz deutlich. Der Beweis, aufgemalt auf seiner Haut. Das Muttermal in Form einer Flamme.

„Dieses … Zeichen??!!“ Mizu wurde bleich.

Rasch hielt er den runterhängenden Stoff davor:

„Nein, das...“ Er blickte an sich herunter und knöpfte es rasch wieder zu . Die vor ihm Stehende wich zurück und hielt sich die Hand vor den Mund:

„Du… du bist wirklich…? Du bist wirklich Orion!?“

Die Vermutungen waren doch richtig. Ihre Augen begannen geschockt zu flackern und langsam bewegte sich ihr Kopf nach unten.

… „(Feu...er?!)“

Aber Taichi merkte ihr Rückzugsverhalten:

„Bitte hör… hör mir zu!“

Immer weiter wich sie vor ihm zurück und antwortete nicht. Er ging ihr nach. Dann kam eine Wand an der sie nicht weiterkonnte. Sie dachte nur immer das Gleiche.

„Wa…rum? (Er… er ist Feuer… Feuer.... FEUER… nein!)“

Mizu kniff ihre Augen zu, doch es brachte nichts, das Gefühl von Schmerz und Angst hörte trotzdem nicht auf. Taichi war mittlerweile bei ihr angelangt und stützte sich rechts und links von ihr ab.

„Mizu, bitte, lass mich das erklären!“

Doch als er ihr Gesicht anhob, liefen Tränen. Das Anlitz schmerzverzerrt. Erschrocken blickte er sie an und hörte leise:

„… konnte… nicht...!“

Mehr brachte sie nicht zustande, als diese beiden Wortfetzen. Sie befreite sich gewaltvoll und lief wie panisch davon. Taichi konnte nicht mehr und rutschte erschöpft die Wand hinunter bis zum Boden. Es ist eingetreten, was er verhindern wollte.

„Mizu… es tut mir doch so leid!“

Weiter hinten blieb sie endlich stehen und stützte sich an einem Geländer ab. Doch es ertönten Schritte. Eine Stimme erklang:

„Och, hat er dir also doch wehgetan?“

Aus dem Schatten kam Yura hervor und grinste hämisch.

„Was meinst du?“, antwortete Mizu unter Tränen.

„Achja, davon weißt du ja gar nichts! ... Das er sich an mir vergangen hat!“

Was? Ein weiterer Schock zog sich von oben nach unten durch die Fasern ihres Körpers. Was nun??
 

Ende des 5ten Kapitels


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist einer der wichtigen Wendepunkte. Ab hier überschlagen sich einige Geschehnisse und an sich bin ich mit der Reihenfolge auch zufrieden. Mein Sorgenkind ist großteils nur die 4. Auch endet das Kapitel nicht direkt typisch. Mehr oder weniger schließen ab jetzt fast alle Teile an einander an.
Yura entpuppt sich ab hier als echtes Problem. Ganz am Anfang wusste ich nicht recht, was sie in der Story für einen Part einnimmt. Erst vor etwa 5 Jahren und mit vielen gemachten Schreibfehlern hatte ich dann ihre Rolle mehr oder minder fertig.

Danke fürs Lesen Komplett anzeigen

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