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poisoned kiss

von

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i will see you again...brother

Sakura saß währenddessen in ihrer Zelle und betete zu den Göttern. Deren Beistand konnte die Prinzessin in diesen Stunden wirklich gebrauchen! Seitdem sie den Brief an Jia Chong geschickt hatte, wartete Sakura auf sein eintreffen. Um ihre Fehler wieder in Ordnung zu bringen musste Sakura in die Hauptstadt gelangen. Und dafür brauchte sie die Hilfe ihres loyalen Dieners. Mit der Hilfe von Jia Chong wollte Sakura fliehen.

Plötzlich bebte die Erde und Sakura schreckte hoch. „Was geschieht hier?“ fragte sie panisch. Da es hier keine Fenster gab, wusste die junge Frau nicht was draußen vor sich ging. „Wir werden angegriffen.“ rief Kotetsu außer Atem, als er angerannt kam. „Was? Wie ist das möglich?...Wo ist der Hauptmann?“ stammelte Izumo. Noch nie zuvor hatte je ein Feind die Mauern des Palastes erreicht.
 

„Er ist zusammen mit dem König und den Kronprinzen im Dorf, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Wir müssen den Palast beschützen.“ erklärte Kotetsu. „Sasuke-sama?“ Sakura umfasste die Gitterstäbe ihrer Zelle. Er war also nicht im Palast? War dies etwa eine Fügung der Götter? Hatten sie Sasuke aus dem Palast geführt, um Sakura die Flucht zu ermöglichen? Immerhin wachte Sasuke sonst mit Adleraugen über seine Frau. Das wäre unsere Chance, Jia Chong! sagte die Prinzessin zu sich. Dennoch gab es noch unzählige Personen, die sicherlich mit allen Mitteln versuchen würden Sakuras Flucht zu verhindern. Zwei davon standen direkt vor ihr. Aber Kotetsu und Izumo wichen nicht von ihrer Seite.

„Du hast Recht.“ nickte Izumo. „Ich verstehe dennoch nicht, warum man uns angreift. Wir haben doch niemandem etwas getan.“ murmelte der Soldat. Kotetsu blickte kurz zu Sakura. „Sie sind wegen der Prinzessin hier. Man trachtet ihr nach dem Leben.“ antwortete der Angesprochene schließlich. Sakuras Hand rutschte die Gitterstäbe nach unten. Dieser Angriff galt ihr? Anstatt dem im Land herrschenden Hass zu ersticken, hatte Sakura ihn nur noch mehr angefacht. Dafür hatte ihr Vater nicht für so viele Jahre gekämpft. „Ihr da!“ Eine Stimme näherte sich. Kotetsu und Izumo zückten umgehend ihre Waffen, während Sakura ihren Blick hob. Ein Mann kam auf die Drei zu. Er trug die Rüstung von Sasukes Männern.
 

„Die Königin schickt mich. Es wird jeder verfügbare Soldat bei der Verteidigung des Haupttors gebraucht.“ sagte der Soldat. „Und wer soll derweilen die Gefangene bewachen?“ hakte Kotetsu nach. „Man hat mir diese Aufgabe übertragen.“ lautete die Antwort. Kotetsu und Izumo sahen sich fragend an. Zwar schien dieser Soldat unter dem Kommando von Sasuke zu dienen, doch hatte Sasuke die Überwachung von Sakura ausschließlich ihnen beiden übertragen. Ein erneutes Beben ertönte. Dieses Mal fielen Gegenstände um und Teile der Decke lösten sich. „Sie werden bald durchbrechen.“ bemerkte der Fremde.

„Der Prinzessin darf nichts geschehen! Sasuke würde uns sonst höchstpersönlich den Kopf abschlagen.“ meinte Izumo und erhielt ein zustimmendes Nicken seines Gegenübers. Kotetsu trat derweilen vor Sakuras Zelle. „Sobald der Hauptmann zurück ist, schicke ich ihn zu euch. Habt also keine Angst. Euch wird nichts geschehen, ihr habt mein Wort!“ versicherte er und lächelte Sakura aufmunternd zu. „Sorgt euch nicht um mich, ich komme schon zurecht. Gebt bitte auf euch acht.“ meinte Sakura. Ob sie die Zwei jemals wieder sehen wird? Die beiden Soldaten nickten und stürmten los.
 

„Habt ihr diese Rüstung gestohlen?“ fragte Sakura und klang etwas verärgert. „Ich habe sie mir nur geborgt und außerdem hatte der frühere Besitzer keine Verwendung mehr dafür.“ Jia Chong nahm seinen Helm ab und enthüllte sein Gesicht. Dank der Rüstung war es ihm gelungen sich in den Palast zu schleichen und einige Informationen zu sammeln. „Euch so zu sehen zerreißt mir das Herz.“ gestand er. „Der Preis für meine Dummheit.“ winkte Sakura ab. Jia Chong senkte kurz seinen Blick. In ihrem Brief hatte Sakura von ihren Fehlern berichtet und die Treue ihres Dieners für ihren weiteren Plan eingefordert.

„Wer ist für diesen Angriff verantwortlich?“ wollte Sakura wissen. „Wir haben keine Zeit für Erklärungen, Prinzessin.“ gab Jia Chong zurück. Er wagte es nicht Sakura die Wahrheit zu erzählen. Während ein Teil der angreifenden Armee nur ein Haufen gewöhnlicher Banditen war, so bestand der Großteil aus ausgebildeten Soldaten – Juros Soldaten. Dennoch musste Jia Chong zugeben, dass ihm dieser Angriff sehr gelegen kam. So konnte er zusammen mit Sakura im herrschenden Chaos untertauchen und hoffentlich leichter fliehen. „Tretet bitte einen Schritt zurück.“ sagte der schwarzhaarige und brachte eine Wurfaxt zum Vorschein.
 

Sakura entfernte sich etwas von der Tür und beobachtete, wie Jia Chong das Schloss zerschlug und seine Hand nach ihr ausstreckte. „Wir müssen uns bis zum Flussufer durchschlagen. Dort liegt ein kleines Boot.“ erklärte er. Sakura nickte zustimmend. „Sasuke-sama scheint nicht im Palast zu sein. Wir sollten entkommen bevor er zurückkehrt.“ gab sie zurück. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren.“ Jia Chong ergriff Sakuras Hand, doch die junge Frau zögerte. „Seid ihr euch wirklich sicher, Prinzessin? Sollte die Flucht gelingen könnt ihr nie wieder zurückkehren. Ihr müsst euer Leben, welches ihr hier geführt habt, für immer zurücklassen. Ebenso wie euren Ehemann.“ sagte Jia Chong deshalb. „Ich habe Sasuke-sama und seiner Familie nur Unheil gebracht. Darum ist es so auch am Besten.“ meinte Sakura und machte den ersten Schritt.
 

Mit Entsetzten beobachtete Mikoto vom großen Balkon aus, wie ihr geliebtes zu Hause überrannt wurde. Zwei der vier Wachtürme standen bereits in Flammen und das Haupttor würde dem andauernden Angriffen nicht mehr lange Stand halten. Bei ihr waren Kakashi und Iruka. „Fugaku hat diesen Palast mit seinen eigenen Händen erbaut. Wir können es nicht zulassen, dass man unser Heim in Schutt und Asche legt.“ sagte Mikoto. Ihr halbes Leben hatte Mikoto hier verbracht. Ihre beiden Söhne kamen in diesen Mauern zu Welt. Deshalb konnte und wollte Mikoto diese vielen Erinnerungen nicht einfach so aufgeben.

„Ihr solltet euch dennoch in Sicherheit bringen.“ riet Kakashi. „Nein.“ Mikoto schüttelte mit dem Kopf. Bis Fugakus Rückkehr lag die Verteidigung des Palastes in ihren Händen. „Gebäude können neu errichtet werden, meine Königin.“ bemerkte Iruka vorsichtig. „Gibt es denn keine Möglichkeit sie zu stoppen?“ Mikoto wandte sich den beiden Männern zu. „Ich fürchte nicht.“ antwortete Kakashi ehrlich. „Wir sind zahlenmäßig weit unterlegen und wurden eingekreist.“ fügte er erklärend hinzu. „Aber wir haben doch Sasuke.“ meinte die Uchiha und klammerte sich verzweifelt an jeden Strohhalm.
 

„Sasuke ist auch nur ein Mann, meine Königin. Er kann eine Armee nicht ersetzten.“ entgegnete Kakashi. Mikoto wandte sich ab. „Schickt einen Pfeilhagel los.“ befahl sie. „Das wird kaum etwas nützen.“ äußerte Kakashi seine Bedenken. „Außerdem haben wir kaum noch Pfeile.“ hakte sich Iruka ein. „Wir müssen es wagen!“ knurrte die Königin. Kakashi und Iruka tauschten unsichere Blicke aus. Der Feind würde sicherlich die Verzweiflung, die hinter diesem Befehl steckte, erkennen und wohl möglich an Willensstärke zulegen. „Zu Befehl.“ Kakashi verneigte sich als Erster. „Die Pfeile sollen vorher angezündet werden. Immerhin ist Feuer noch immer das Element der Uchihas.“ sprach Mikoto weiter. Zwar war der Winter jenes Jahres eisig kalt, doch ungewöhnlich trocken. Und da er Uchiha Palast von einem dichten Wald umgeben war, würden die Flammen jegliche Flucht des Feindes verhindern.

Diese Worte entfachten den Kampfgeist in Iruka und er machte sich auf den Weg den Befehl der Königin auszuführen. Danach ging alles ganz schnell. Es wurden große Schalen aus Eisen mit glühender Kohle auf die Schutzmauer gebracht. „Feuer!“ schrie Iruka, nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Nach diesem Befehl wurde der dunkle Himmel von einem Meer aus brennenden Pfeilen verschlungen. Es folgten noch zwei solcher Angriffe seitens der Uchiha und kurz darauf begannen die ersten Bäume zu brennen. Zwar konnten dadurch viele feindliche Soldaten getötet werden, doch war dies nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Dessen war sich auch Mikoto bewusst. Aber vielleicht konnte sie bis zur Rückkehr ihrer Söhne und Fugaku die Stellung halten.
 

„Sie brechen durch!“ rief Iruka im nächsten Moment und blickte zu Kakashi hinüber. Gleichzeitig brach das Haupttor auf und feindliche Soldaten stürmten in den Vorhof. Iruka eilte sofort nach unten in den Hof und versuchte zusammen mit den anderen Soldaten mit aller Mühe ein weiteres Eindringen in den Palast zu verhindern, doch hatten sie kaum eine Chance. „Haltet die Stellung.“ schrie Iruka immer wieder. Jedoch wurden die Uchiha Soldaten nach und nach zurückgedrängt. Der schneebedeckte Boden wurde durch das Blut der Toten und Verwundeten in ein tiefes rot getränkt und von unzähligen Leichen bedeckt.

„Die Männer sollen sich in den Palast zurückziehen.“ forderte Mikoto. Dieser Kampf war aussichtslos. Sie konnte den Durchbruch nicht verhindern und wollte nun wenigsten so viele ihrer Männer wie nur möglich retten. „Zieht euch zurück! Ihr sollt euch zurückziehen!!“ brüllte Kakashi. „Rückzug.“ wiederholte Iruka den Befehl von Kakashi und rannte durch das Getümmel, damit jeder seiner Kameraden diese Information erhielt. „Iruka!“ Kakashi umfasste das Geländer des Balkons und traute seinen Augen nicht. Mikoto hielt sich die Hand vor den Mund. Iruka war wie versteinert stehen geblieben, als sich eine Klinge durch seine Brust bohrte.
 

Iruka begann Blut zu spucken und ging zu Boden. Natürlich wollte Kakashi sofort zu seinem Freund eilen, doch stoppte er nach einigen Schritten. Er konnte Mikoto nicht zurücklassen. „Lasst uns gehen.“ meinte der Hatake und brachte Mikoto in das Innere des Palastes. Iruka blickte zum Balkon hinauf und erhaschte einen letzten Blick auf Kakashi. Er wusste, dass Kakashi in dieser Situation nicht anders handeln konnte. Immerhin stand das Leben der Königin über dem eines einfachen Soldaten. „Dann bleiben eben mehr für mich übrig, mein Freund.“ keuchte der verwundete Umino mit einem leichten Grinsen. Er griff nach seinem Schwert und umfasste den blutverschmierten Griff mit seiner Hand.

Danach stand er mit wackeligen Beinen auf. Die Wunde in seinem Brustbereich hatte das Herz des Mannes verfehlt, doch verlor Iruka dennoch viel Blut und musste dringend medizinisch versorgt werden. Aber dafür war nun keine Zeit. Trotz seiner schweren Verletzungen und den starken Schmerzen setzte Iruka seinen Kampf fort. Iruka ermöglichte noch dutzenden Kameraden den Rückzug und fungierte als ihr Schild. Doch verloren seine Hiebe an Kraft und verfehlten immer öfter ihr Ziel. Irukas Sicht wurde langsam trüber, doch kämpfte der Soldat unermüdlich weiter. Für dieses Verhalten waren die Krieger der Uchihas im ganzen Land bekannt. Sie würden so lange weiterkämpfen, bis der letzte Tropfen Blut ihren Körper verlassen hatte.
 

Zeitgleich passierte Sasuke das Tor zum Palast. Sein Pferd galoppierte noch, als er absprang und in den Palast stürmen wollte. Doch musste sich der junge Prinz seinen Weg erst frei kämpfen. Hätte er diese Falle doch nur früher entdeckt, dann müsste er nun nicht in die erstarrten Gesichter seiner Männer blicken. Auf einmal erregten zwei Soldaten seine Aufmerksamkeit. „Kotetsu! Izumo!“ fauchte Sasuke, als er zu ihnen stieß. „Warum seid ihr nicht bei Sakura?“ fragte Sasuke wütend und seine Augen funkelten rot. „Wir wurden abgezogen.“ erklärte Izumo, während Kotetsu versuchte ihnen die Feinde vom Hals zu schaffen. Sasuke knurrte unzufrieden vor sich hin. Dies war nicht der richtige Moment für eine Diskussion.

„Wer ist stattdessen bei ihr?“ wollte der Uchiha nur noch wissen. „Ein uns unbekannter Soldat.“ gestand Kotetsu. „Ihr habt Sakura einen Fremden überlassen?“ Wut entbrannt schlachtete Sasuke unzählige Feinde ab, ehe Sasuke sich in den Palast begab. „Das wird noch Ärger geben.“ seufzte Kotetsu. „Wir sollten uns lieber auf das hier und jetzt konzentrieren.“ zischte Izumo mit zusammengebissenen Zähen, als er gerade einen Schwerthieb abwehrte. Ein Rückzug kam für sie jedoch nicht in Frage. Stattdessen mobilisierten die Männer noch einmal all ihre Kräfte und starteten einen Angriff. Ihnen schlossen sich noch etliche weitere Soldaten an und zwischenzeitlich schaffte es die Gruppe sogar die Oberhand zu gewinnen.
 

Auch auf den Gängen innerhalb des Palastes kämpfen die Wachen der Uchiha mittlerweile gegen die ersten Eindringlinge. Doch Sasuke ließ sich von niemandem aufhalten, der seinen Weg kreuzte und rannte zielsicher in Richtung des Verlies. Plötzlich stoppte der schöne Prinz jedoch. Seine Augen blickten den langen Gang zu seiner linken entlang. Dort war doch eben ein rosafarbener Haarschopf um die Ecke verschwunden. Sasuke verengte seine Augen. Es war unmöglich, aber er musste der Sache nachgehen. Natürlich hoffte Sasuke, dass er sich bloß getäuscht hatte und Sakura nicht in die Hände des Feindes gelangt war. Wie konnten Kotetsu und Izumo es auch nur wagen und jemandem anderen die Bewachung von Sakura überlassen? Er setzte sich wieder in Bewegung und verfolgte die flüchtenden Personen.

Sakura und Jia Chong bahnten sich währenddessen einen Fluchtweg durch den Palast, doch gestaltete sich die Flucht als äußerst beschwerlich. Überall wurde gekämpft und die Wege waren versperrt. Sakura hatte die Hand von Jia Chong fest in ihrem Griff, um mit seinem Tempo mithalten zu können. Die Haruno wagte es nicht sich umzusehen. Immerhin starben um sie herum unzählige Männer und das scheinbar nur wegen ihr. Gerade waren sie um eine Ecke gebogen und befanden sich nun in einem menschenleeren Bereich des Palastes. „Gibt es von hier aus einen Weg nach draußen?“ fragte Jia Chong. „Wenn wir weitergehen erreichen wir meine Gemächer und können von dort aus in den Garten gelangen.“ antwortete Sakura. Jia Chong atmete laut aus und fuhr sich durch das schwarze Haar.
 

Hinter Sakura ertönten auf einmal Schritte. Noch bevor sich die junge Frau umdrehen konnte, baute sich Jia Chong vor ihr auf. „Bleibt hinter mir, Prinzessin!“ sagte er. Dennoch trat Sakura etwas zur Seite und blickte an ihrem Diener vorbei. Ihre Augen weiteten sich schlagartig. „Sasuke-sama.“ murmelte sie. Seine Rüstung und Hände waren voller Blut und auch von der Klinge seines Schwertes tropfte die rote Flüssigkeit auf den Boden. Dieser Anblick versetzte Sakura einen Stich ins Herz. Sasuke wollte das Kämpfen hinter sich lassen und zusammen mit ihr ein friedliches Leben führen. Aber nun war Sakura der Grund, warum Sasuke erneut zum Schwert greifen musste. Das hatte Sasuke einfach nicht verdient.

Sasuke hob seinen Blick und seine Augen fanden sich sofort in denen von Sakura wieder. Dem Prinzen fiel ein Stein vom Herzen, als er Sakura wohlauf erblickte. Aber gleichzeitig schmerzte sein Herz. Die Anwesenheit von Jia Chong bestätigte seine schlimmste Vermutung. Sakura wollte fliehen. Vor ihm? Oder vor den Soldaten ihres Onkels? Ganz gleich er oder was der Grund war, Sakura konnte nicht hier bleiben. „Wenn ihr weitergeht, lauft ihr meinen Männern direkt in die Armee.“ ertönte schließlich Sasukes Stimme und machte einen Schritt nach vorne. Jia Chong ging in Angriffsstellung. „Ich nehme an, dass ich euch zum Fluss durchschlagen wollt.“ begann Sasuke, woraufhin Jia Chong leicht nickte.
 

Sasuke hatte keineswegs vor anzugreifen. Stattdessen ging er auf die Wand zu und öffnete einen Geheimgang. Jia Chong machte ein überraschtes Gesicht. Er hatte die Geheimgänge des Palastes doch genau studiert. Wie konnte ihm dieser Gang entgehen? „Dieser Weg führt euch auf sicherem Wege aus dem Palast. Von dort aus solltet ihr ungehindert das Flussufer erreichen können.“ erklärte der Uchiha. Sakura versuchte unterdessen Sasukes Absichten zu verstehen. Er ließ sie einfach so ziehen? „Warum tut ihr das?“ bohrte Jia Chong nach. „Meine Beweggründe haben dich nicht zu interessieren.“ gab Sasuke kühl zurück.

Sein Blick lag dabei die ganze Zeit auf Sakura. Nie hatte er sich den Frieden sehnlicher gewünscht, als in diesem Moment. Dann wäre es nie soweit gekommen. „Geht nun.“ meinte Sasuke. „Ihr habt meinen Dank.“ Obwohl Jia Chong noch misstrauisch gegenüber Sasuke war, nahm er Sakura bei der Hand und rannte los. Sakura ließ sich widerstandslos mitziehen, auch wenn sie am Liebsten einfach stehen bleiben würde. Besonders als Sasuke sich abwandte wollte Sakura zu ihm. War es das? Musste dieser letzte Augenblick zwischen ihnen reichen? Für Sakura reichte es nicht, doch gab es für sie kein zurück mehr gab.
 

Nachdem Sasuke sicher war, dass Jia Chong und Sakura einen ausreichenden Vorsprung hatten, schloss er die Tür zum Geheimgang. War es richtig Sakura gehen zu lassen? Fugaku wird ihre Flucht einem Schuldeingeständnis gleichsetzten. Dazu dieser Angriff seitens Juro. Zwar schien Sakura damit nichts zu tun zu haben, doch lief sich nun von einer Gefahr zur nächsten. Wo sollte sie nun hin? Ihr einziger Zufluchtsort war der Kaiserpalast und hatte Sakuras Vater nicht alles versucht, um Sakura von genau diesem Ort fernzuhalten? Sasuke schlug mit seiner Faust gegen die Wand. Er konnte Sakura nicht folgen, noch nicht.

„Da bist du ja!“ Itachi kam auf seinen jüngeren Bruder zu. „Wolltest du nicht zu Sakura?“ erkundigte sich der Kronprinz. „Ich glaubte jemanden hier gesehen zu haben.“ meinte Sasuke. Als Sasuke sich plötzlich eine Hand über die Augen legte und leise brummte klingelten bei Itachi die Alarmglocken. „Was ist mit dir?“ fragte Itachi besorgt. „Meine Augen.“ krächzte Sasuke und nahm seine Hand wieder von den Augen. Bereits seit geraumer Zeit hatte der zweite Prinz Probleme mit seinen Augen. Anfangs war es nur ein leichtes brennen, doch nun wurde der Schmerz für Sasuke unerträglich.
 

Itachi steckte sein Schwert beiseite und nahm Sasukes Gesicht zwischen seine Hände. Sein jüngerer Bruder weinte. Itachi stockte. Noch nie zuvor hatte er diesen Gesichtsausdruck an Sasuke gesehen. Doch was war der Auslöser dafür? In diesem Moment trafen sich die Blicke der Brüder und Itachi erstarrte beim Anblick von Sasukes Augen. Seine Tränen färbten sich rot. Itachi traute seinen Augen kaum. Weinte er etwa...Blut? Es war ein furchterregender Anblick, denn durch das aktivierte Sharingan waren auch die Pupillen des Prinzen rot gefärbt. Doch nun begannen seine Augen sich zu verändern. Die Pupillen von Sasuke färbten sich zuerst wieder tiefschwarz, bevor eine Art sechseckiger roter Stern auftauchte. Dieser Stern glühte wie Höllenfeuer und Sasuke strahlte eine dunkle, fast schon bösartige Aura aus.

„Sasuke...“ flüsterte Itachi. Viele hielten Sasuke bereits seid seiner Geburt für keinen gewöhnlichen Menschen. Er stand in der Gunst der Götter. Manch einer behauptete sogar, Sasuke sei eine Gottheit in Menschengestalt. Doch konnte es nur einen Mann im Land geben, der den Göttern so nahe stand und dieser Mann war der Kaiser. Nicht umsonst nannte man den Kaiser auch Sohn des Himmels. Wie konnte also ein einfacher Mann den Göttern genauso nah sein? Denn Itachi konnte sich das eben Geschehene nur mit einer Handlung der Götter erklären. Aber so schnell, wie sich Sasukes Augen verändert hatten, so schnell nahmen sie auch wieder ihre natürliche Erscheinung an. „Ist Izumi in Sicherheit?“ wollte Sasuke nun wissen. „Ja.“ nickte Itachi. Ihm kam das Verhalten von Sasuke ziemlich merkwürdig vor.
 

Bis spät in die Nacht verteidigten die Uchihas unerbittlich den Palast und dessen Bewohner. In diesen Stunden kämpfte auch Indra Seite an Seite mit seinem Vater und den älteren Brüdern. So viele unschuldige verloren durch sein Schwert ihr Leben, weil Indra blind dem Plan seiner Mutter gefolgt war. Mit dieser gewaltigen Zerstörung hatte Kaguya sicherlich nicht gerechnet. Als sich die Nachricht von Sakuras Flucht verbreitete, zogen sich die Soldaten von Juro zurück. „Bringt die Verletzten in den Thronsaal und zählt die Toten!“ befahl Fugaku und sah sich selbst um. Die Verluste auf Seiten der Uchiha waren enorm. Doch erst im Morgengrauen konnte man das volle Ausmaß dieser schrecklichen Nacht erkennen.

Weite Teile des Uchiha Palastes waren abgebrannt oder verwüstet. Dicke Rauchwolken stiegen in den Himmel, ebenso wie das Klagen der Hinterbliebenen. Kakashi suchte derweilen bereits seit Stunden Iruka. Im Thronsaal war er nicht, weshalb Kakashi nun den Vorhof absuchte. Hier hatte er seinen Freund zuletzt gesehen und einige Soldaten hatten dem Hatake bestätigt, dass Iruka sich nicht in den Palast zurückgezogen hatte. „Iruka!“ rief Kakashi und hoffte auf eine Antwort. Dann endlich hatte die Suche ein Ende. Zwei Soldaten trugen gerade einen Leichnam fort und unter ihm lag der Körper von Iruka. „Iruka!!!“ Kakashi kniete sich auf den Boden und hob den Oberkörper seiner Freundes etwas hoch.
 

Aus Irukas Gesicht war jegliche Farbe gewichen und seine Haut war kalt. „Du hast tapfer gekämpft.“ schluchzte Kakashi, während ihm die Tränen über die Wangen rollten. Nach so vielen gemeinsamen Jahren war Iruka nun vorgegangen – an einen besseren Ort. Obwohl er einen ehrenvollen Tod als Krieger starb, war es für Kakashi kaum zu ertragen. Er hatte ihn im Stich gelassen. Wäre Kakashi beim ihm geblieben, dann müsste er nun nicht Irukas leblosen Körper in den Armen halten. Am schrecklichsten war jedoch, dass keine Zeit zum trauern war. Der Palast musste wieder aufgebaut, neue Soldaten ausgebildet und Rache verübt werden. Erst dann sollte Kakashi die Zeit haben den Tod von Iruka zu beweinen und ihn an seinem Grab zu Besuchen. Vielleicht würde Kakashi wenn diese Zeit gekommen ist auch schon wieder an der Seite von Iruka sein. Denn das Schicksal konnte jederzeit zuschlagen. „Wir werden uns wiedersehen, mein Bruder.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich dachte zwischenzeitlich echt, dass dieses Kapitel niemals fertig wird! Aber nach einer, oder zwei Nachtschichten hab ich es nun endlich geschafft xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  cherrygirk
2019-04-30T21:02:44+00:00 30.04.2019 23:02
Hey,
Ich fand deine Story so geil, deshalb habe ich beschlossen ein Mitglied von animexx zu werden, damit ich diese Story als Favorit abonniere und ein kommi hinterlasse.
Ich würde es eher besser finden wenn Sakura ihren Wert kennt und nicht sasuke sofort verzeiht ( wegen der Mätresse). Ich würde den Streit in die Länge schreiben so bleibt es spannender und realistischer! Ansonsten super Story !!!!
Von:  Cosplay-Girl91
2019-04-08T20:26:10+00:00 08.04.2019 22:26
Ein sehr trauriges Kapitel.
Schade, dass Iruka sterben musste.
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Lg
Von:  xXSakuraHarunoXx
2019-04-05T14:11:37+00:00 05.04.2019 16:11
das ist trauig:( biss dann.
Von:  Cosmoschoco1209
2019-04-05T13:04:02+00:00 05.04.2019 15:04
Schön das es weitergeht, aber Iruka hätte nicht sterben müssen. :,( Da kamen selbst mir jetzt die Tränen. :(
Von:  sama-chan
2019-04-05T12:17:37+00:00 05.04.2019 14:17
Neeeeiiiiin!!! Iruka! Ich hatte so gehofft, dass er es doch irgendwie geschafft hat.... und nun das....
Armer Kakashi....

Und Sasukes Augen... erst das mit Sakura und jetzt noch zusätzlich diese Schmerzen.

Und Sakura... ernsthaft.. warum bist du nicht in Sasukes Arme gesprungen???

Ich hoffe bald nimmt die Story wieder einen Bogen nach oben. Sonst verfall ich noch in Depressionen. 😅


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