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poisoned kiss

von

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regret message

„Du kannst nun gehen. Die Wachen wurden abgezogen.“ sagte Izumi, nachdem sie die Gemächer ihres Mannes betreten hatte. Itachi hatte die Abenddämmerung bereits sehnsüchtig erwartet. Gerade wurde zur nächsten vollen Stunde geschlagen und die Glocken läuteten gleichzeitig den Wachwechsel ein. „Es tut mir leid, dass ich dich in diese Sache mit hineingezogen hatte.“ entschuldigte sich Itachi bei seiner Frau und küsste flüchtig ihren Handrücken. „Sakura ist wie eine Schwester für mich. Deshalb ist es doch selbstverständlich, dass ich dir helfe.“ gab Izumi zurück. Auch jetzt stand sie ihrem Mann treu zur Seite. Itachi nickte. „Bleib bitte hier, bis ich wieder zurück bin.“ lauteten die Anweisungen des Uchihas, ehe er den Raum verließ. Itachi steuerte zielsicher den Eingang zum Verlies an.

Es war eine gefährliche Unternehmung für den Prinzen, denn sollte man ihn entdecken war alles umsonst. Nach einem letzten prüfenden Blick öffnete Itachi die Tür und stieg die Treppen hinab. An den Wänden befanden sich einige Fackeln, die ein notdürftiges Licht spendeten. Am Fuße der Treppe stand bereits die erste Wache – Kotetsu Hagane. Mit seinem wilden dunklen Haar und dem quer über den Nasenrücken verlaufenden weißen Tuch wirkte er durch das schwache Licht sehr einschüchternd. Beim Anblick von Itachi stellte sich Kotetsu kerzengerade hin und verbeugte sich schwach. „Ich möchte zur Prinzessin.“ sagte Itachi. „Verzeiht, Hoheit. Aber ich darf niemanden zur Prinzessin lassen. So lautet der Befehl eures Vaters.“ entgegnete der Soldat. Itachi holte Sasukes Brief zum Vorschein.
 

„Was ist das?“ fragte Kotetsu, während er den Brief an sich nahm und auffaltete. „Eine Nachricht eures Hauptmanns.“ erklärte Itachi. Kotetsu wurde plötzlich ganz nervös und stolperte etwas zur Seite. „Hier entlang.“ Er deutete in eine Richtung, ehe er voraus ging. Itachi folgte wortlos. Was auch immer in diesem Brief stand, die Botschaft war eindeutig. Die beiden Männern gingen an einigen Zellen vorbei, ehe eine Silhouette vor ihnen auftauchte. „Wir dürften doch niemanden zur Prinzessin lassen!“ bemerkte die Stimme. Sie gehörte Izumo Kamizuki, welcher die Zelle von Sakura bewachte. „Befehl des Hauptmanns.“ erklärte Kotetsu und zeigte Izumo die Nachricht von Sasuke. „Verstehe.“ nickte Izumo.

Die Unterhaltung blieb nicht unbemerkt und man hörte zögerliche Schritte. Sakura trat aus dem Schatten ihrer dunklen Zelle. „Itachi-sama!“ wisperte sie. Obwohl sie unendlich froh war ein vertrautes Gesicht zu sehen, war sie dennoch traurig. Es war nicht Sasuke. Itachi eilte zu Sakura. „Es tut mir so unendlich leid, meine Liebe.“ sagte der Kronprinz. Sakura sah nicht besonders wohlbehalten aus. Ihre Haut war ganz blass und hatte ihren Glanz verloren. „Ihr müsst euch nicht entschuldigen.“ meinte Sakura. „Lasst mich zu ihr.“ Itachi wandte sich Kotetsu und Izumo zu. Die beiden Männer sahen sich kurz an. „Das ist leider nicht möglich. Den einzigen Schlüssel hat euer Vater.“ antwortete Izumo.
 

„Es ist in Ordnung, Itachi-sama.“ winkte Sakura voller Verständnis ab, weshalb Itachi sich wieder zu ihr umdrehte. „Behandelt man dich gut?“ wollte der Uchiha wissen. Sakura nickte leicht. „Sorgt euch bitte nicht um mich.“ gab die Angesprochene zurück. Nicht einmal hatte Sakura geklagt oder um etwas gebeten. „Mit dieser Antwort wird sich mein Bruder nicht zufrieden geben. Also sage mir bitte, wie ich dir eine Hilfe sein kann.“ bemerkte Itachi. Das grüne Augenpaar von Sakura weitete sich, als Sasukes Name fiel. War er nicht unendlich wütend auf Sakura? Immerhin war Itachi nun hier und nicht Sasuke. „Sasuke wäre wirklich gern selbst gekommen, doch darf er seine Gemächer nicht mehr verlassen.“ berichtete Itachi.

Mit dieser Neuigkeit hatte Sakura nicht gerechnet. Auch Sasuke wurde gefangen gehalten? Und das nur wegen ihr. Sakuras Gesichtsausdruck war schmerzerfüllt. „Könntet ihr mir bitte etwas Papier und Tinte bringen lassen?“ fragte die Haruno. „Selbstverständlich.“ bewilligte Itachi. „Soll ich Sasuke etwas von dir ausrichten?“ hakte der Mann weiter nach. „Nein.“ entgegnete Sakura. Zwar gab es so viele Dinge, die Sakura zu sagen hatte. Doch konnte sie diese Bürde nicht Itachi aufladen. „Magst du ihm lieber schreiben?“ bot Itachi daraufhin an. „Sasuke-sama ist kein Freund von langen Briefen.“ lächelte Sakura bescheiden. Dabei kamen Erinnerungen an glücklichere Zeiten hoch. „Aber einen Brief von dir würde Sasuke bestimmt liebend gerne lesen.“
 

Sakura schwieg mit einem traurigen Lächeln. „Überlege es dir und solltest du deine Meinung ändern, dann lässt du den Brief mir zukommen. Ich werde ihn unbemerkt zu Sasuke bringen.“ sagte Itachi. „Vielen Dank.“ nickte die rosahaarige. „Ich muss nun gehen.“ Itachi griff durch die Gitterstäbe und drückte kurz Sakuras Hand. „Seid bitte vorsichtig. Ich möchte nicht, dass ihr auch noch wegen mir in Schwierigkeiten geratet.“ bemerkte Sakura. „Es wird alles wieder zum Guten wenden!“ meinte der Prinz und schenkte Sakura ein leichtes Lächeln, bevor er sich den beiden Wachen zuwandte und den Ausgang ansteuerte. „Sorgt dafür, dass es der Prinzessin an nichts fehlt! Alles was ihr dafür braucht werde ich euch zukommen lassen.“ sprach Itachi in einem strengen Tonfall. Was Fugaku hier tat verstieß gegen jede Etikette. Wie konnte er ein Mitglied der Kaiserfamilie bloß so erniedrigend behandeln?
 

Ein grauer Hengst preschte über die mit Schnee bedeckte Landschaft des Feuerreichs. In der Ferne konnte man noch die Umrisse der prächtigen Hauptstadt des Landes erkennen. Jia Chong trieb sein Pferd unermüdlich an – sein Ziel vor Augen. Vor wenigen Stunden hatte ihn ein Brief aus dem Palast der Uchiha erreicht. Der Absender war Sakura, die Jia Chong verzweifelt um Hilfe bat. Kaum hatte Jia Chong den Brief gelesen, hatte er sich sofort auf den Weg gemacht. Obwohl er schon lange nicht mehr die Leibwache von Sakura war, so fühlte sich Jia Chong noch immer der Prinzessin gegenüber verpflichtet. Darum hatte er auch keine Sekunde gezögert und eilte nun in den Norden. Es war die Pflicht eines jeden treuen Dieners...
 

Wochen waren ins Land gezogen und das Ende des Winters nahte. Sasuke wurde zwar noch immer streng bewacht, doch durfte er mittlerweile bestimmte Bereiche des Palastes wieder im vollen Umfang nutzen. Der Kontakt zu Sakura wurde ihm jedoch noch immer verwehrt. Itachi besuchte Sakura regelmäßig im Geheimen und hielt durch Kakashi engen Kontakt zu Sasuke. Mittlerweile hatte der Kronprinz auch einige Wachen innerhalb des Palastes für seine Sache gewinnen können und so entstand ein kleines Netzwerk an Personen, durch dessen Hände täglich unzählige heimliche Botschaften ausgetauscht wurden.

In den Unterkünften von Sasukes Konkubinen war es hingegen gespenstig ruhig geworden. Sasuke ließ keine von ihnen zu sich rufen und Sakura war auch kein Gesprächsthema mehr unter den Frauen. Immerhin drang keinerlei Informationen die Prinzessin betreffend zu ihnen. Es war also recht langweilig, besonders für Hatsumomo. Jeden Tag wartete sie sehnsüchtig auf eine Nachricht von Sasuke. Aber es kam keine Nachricht. Hatsumomo saß in ihrem kleinen Zimmer und blickte nach draußen. Auf der anderen Seite des Garten befanden sich Sasukes Gemächer. „Hast du mich etwa vergessen, mein Prinz?“ hauchte sie.
 

Seufzend legte Sasuke den Pinsel beiseite und fuhr sich durch das schwarze Haar. Vor ihm lagen unzählige vollgeschriebene Blätter Papier. Vergebens versuchte der junge Prinz seit Wochen seine Gefühle in Worte zu fassen. Er wollte Sakura so vieles sagen, doch war Sasuke nicht in der Lage einen Brief an seine Frau abzuschicken.

Die Tür zu den Gemächern des Prinzen wurde geöffnet und Kakashi betrat den Raum. „Sasuke.“ grüßte Kakashi den Uchiha, während er sich kurz verbeugte. „Ich habe nicht nach dir rufen lassen.“ bemerkte Sasuke. „Verzeiht, doch habe ich etwas für euch.“ erklärte der Hatake und machte einige Schritte.
 

„Und das wäre?“ hakte Sasuke interessiert nach. „Ein Brief der Prinzessin.“ berichtete Kakashi und reichte Sasuke das Schriftstück. „Von Sakura?“ blinzelte Sasuke verwundert, als er den Brief an sich nahm. Itachi hatte ihm erzählt, dass Sakura ihren Mann bewusst nicht schrieb. Aus Rücksicht, da Sasuke sich immer über die langen Berichte der Armee geärgert hatte. Jetzt also einen mehrere Seiten langen Brief von Sakura in den Händen zu halten, brachte Sasuke zum Schmunzeln. „Ich lasse euch allein.“ meinte Kakashi, bevor er sich leise zurückzog. Sasuke faltete den Brief auf und strich mit seinen Fingern über die Zeilen. Die Handschrift von Sakura war so filigran. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet.
 

Mein geliebter Herr
 

Verzeiht bitte mir, dass ich euch so lange im Unklaren ließ. Wie gerne hätte ich euch Folgendes lieber persönlich gesagt, aber da dies momentan leider nicht möglich ist überbringe ich euch diesen Brief. Was die Anschuldigungen mich betreffend angehen, so möchte ich euch versichern: Ich bin unschuldig!
 

Während dem Besuch des Kaisers bat er mich zu sich und übergab mir jene Schriftrolle, die sich nun im Besitz eures Vaters befindet. Ich sollte die Schriftrolle in den Unterlagen eures Vaters verstecken um dem Kaiser somit einen Grund geben gegen eure Familie vorgehen zu können. Doch brachte ich es einfach nicht übers Herz euch zu hintergehen. Ich hätte die Schriftrolle vernichten sollen, was ich leider versäumt habe.

Nun musste ich den Preis für meine Entscheidung bezahlen und es tut mir so unendlich leid, dass auch ihr bestraft wurdet. Ihr musstet schon so vieles wegen mir erdulden. Dafür möchte ich mich in aller Form bei euch entschuldigen, auch wenn vieles davon unverzeihlich ist. Ich habe schreckliche Dinge getan. Dinge, die ich zutiefst bereue – jedoch nicht mehr ändern kann. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es sofort tun und noch einmal neu beginnen.
 

Mit unserer Heirat wollte mein Vater unsere beiden Familien vereinen, um diesen schrecklichen Krieg endlich zu beenden. Doch starb mein Vater, bevor dies geschehen konnte. Mein Onkel wurde das neue Familienoberhaupt und Juro hat seine ganz eigenen Ziele. Das volle Ausmaß von Juros Zielen ist mir selbst nicht bewusst, doch wollte er sich dem Einfluss eurer Familie zu nutze machen. Es war meine Aufgabe euch und eure Familie zu bezaubern. Ich tat also, was mir befohlen wurde und spielte mein grausames Spiel mit euch.

Ihr habt es mir jedoch nicht leicht gemacht. Mit eurer Güte habt ihr mein Herz aus seinem eisernen Gefängnis befreit. Lange Zeit versuchte ich deshalb meine Gefühle zu verleugnen. Immerhin war ich nicht hier her gekommen um mich zu verlieben. Also versuchte ich mir einzureden, dass auch ihr mir nur etwas vorspielen würdet. Manchmal wünsche ich mir, es wäre wirklich so gewesen. Denn dann hätte ich nicht versagt. „Sei ein gutes Mädchen.“ Dieser Satz begleitet mich seit meiner Kindheit.
 

Darum habe ich auch immer alles getan, was von mir verlangt wurde. Leider habe ich aufgrund dieser Einstellung den letzten Wunsch meines Vaters falsch gedeutet. Mein Glück stand für ihn immer an erster Stelle. Für mich dagegen steht die Dynastie meiner Familie über allem. Dafür wollte ich eure Macht nutzen und meinen Onkel davon abhalten die Dynastie in Gefahr zu bringen. Ich habe also auch meinen Onkel nur etwas vorgespielt. Er sollte nur glauben, dass ich dieselben Ziele wie er verfolge. In Wahrheit plante ich seinen Untergang. Der Grund für meine Verhaftung ist unbegründet, jedoch gehöre ich in Ketten gelegt. Ich bitte euch nicht um Vergebung, dazu habe ich nicht das Recht.
 

Trotzdem möchte ich euch Danken. Zu wissen, dass jemand wie ihr mich lieben konnte lässt mich das alles leichter ertragen. Eure Liebe habe ich dennoch nicht verdient und es wäre sicher das Beste für euch, wenn ihr jegliche Verbindung zu mir trennt. Bittet euren Vater um die Auflösung unserer Ehe. Ich bin mir sicher, dass auch der Kaiser dieser Bitte zustimmen wird.
 

Mein Herr, bitte vergesst mich. All dies ist euch nur widerfahren, weil ihr versucht habt mir zu helfen. Es ist alles meine Schuld! Hört auf euch um mich zu sorgen. Bitte, bringt euch nicht weiter in Gefahr. Ich bin das Gift, welches man euch geschickt hat.
 

„Sakura...“ wisperte Sasuke mit glasigen Augen. Sakuras Geständnis war nicht das Schlimmste für Sasuke – er hatte es bereits seit geraumer Zeit geahnt. Es war alles einfach zu perfekt, um wahr zu sein. Dennoch hatte sich Sakura die Qualen, die sie im Stillen erlitten hatte, nie anmerken lassen. Immer zeigte Sakura ihr wunderschönes Lächeln. Bis zuletzt hatte Sakura ihre Rolle perfekt gespielt und alle getäuscht. Auf der einen Seite war Sasuke verständlicherweise unglaublich enttäuscht von Sakura. Andererseits liebte Sasuke seine Frau aufrichtig und konnte Sakura demnach nicht einfach ihren Schicksal überlassen.

Ob Sakura sich all die Zeit über bewusst war, welche Konsequenzen ein Scheitern ihres Plans mit sich bringen würde? Eine schaurige Vorstellung. Sasuke trat nach draußen auf seine Terrasse. Da es bereits dämmerte, waren die Laternen kürzlich entzündet worden. Einige Eunuchen huschten noch durch den Palastgarten und entfachten die vielen Lichter. Der junge Mann ging die flachen Stufen hinab, als sich unerwartet Schritte näherten. „Bruder!“ Es war Itachi. „Vater lässt nach dir rufen.“ erklärte er. Sasuke drehte seinen Kopf etwas in Itachis Richtung. „Ich komme sofort.“ gab der zweite Prinz zurück.
 

„Was tust du überhaupt hier draußen?“ fragte Itachi und kam näher. „Nichts!“ meinte Sasuke ruhig. Bevor er sich zu seinem älteren Bruder umdrehte, hielt Sasuke den Brief von Sakura über die Flamme der Laterne. „Ich habe versucht zu schreiben, doch liegt mir diese Art der Kommunikation nicht wirklich.“ Sasuke zuckte unschuldig mit den Schultern und ließ das brennende Papier in den Schnee fallen. Innerhalb weniger Sekunden war Sakuras Geständnis für immer verloren gegangen. Sasuke hatte sich entschieden. „Hat dir Sakura etwa endlich geschrieben?“ bohrte Itachi neugierig nach. „Nein.“ log Sasuke. „Wir sollten Vater nicht warten lassen.“ sagte er weiter und setzte sich in Bewegung. Itachi machte ein irritiertes Gesicht. Sasuke wirkte weder verärgert, noch betrübt. Hier konnte etwas doch nicht stimmen.
 

„Seid ihr euch sicher?“ hinterfragte Fugaku und fuhr sich durch das braune Haar. „Leider ja, mein König.“ bestätigte der General. Eine Gruppe bewaffneter Männer war plötzlich aufgetaucht und griff das kleine Dorf an, welches sich unterhalb des mächtigen Uchiha Palastes befand. Ihr Hauptziel war jedoch der Palast und die Ermordung der gefangenen Haruno Prinzessin. Sollte also niemand die Eindringlinge stoppen, wäre der Palast bei Sonnenaufgang erreicht gewesen. „Dann ist Eile geboten.“ mischte sich Indra in das Gespräch. Der dritte Prinz wich seinem Vater seit Sakuras Verhaftung nicht mehr von der Seite. Für ihn kam dieser Angriff keineswegs unerwartet. Seine Mutter hatte all dies in die Wege geleitet.

„Endlich etwas Abwechslung. Mir war schon ganz langweilig.“ Sasuke lehnte an der Wand neben der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. „Dies ist nicht die richtige Zeit für deine Späße, Sasuke.“ brummte Itachi und trat neben seinen Bruder. „Ist ja schon gut.“ seufzte Sasuke. „Was soll dieses Benehmen, Sasuke? Die Lage ist ernst.“ knurrte Fugaku. „Wochenlang hast du mich in meinen Gemächern eingesperrt und nun, da ich dir von Nutzen sein kann, lässt du mich gehen?“ fauchte Sasuke schnippisch. „Entschuldige dich. Sofort!“ befahl der König erbost und erhob seine Stimme. „Für wen soll ich mich entschuldigen, Vater?“ Sasuke machte einige Schritte. „Für den Mann, der ich bin? Oder für den, der ich nicht bin?“
 

Fugaku schwieg. Auf diese Frage hatte er keine Antwort. „Wie kam es überhaupt dazu? Warum haben sich unsere Späher nicht gemeldet?“ lenkte Sasuke das Gespräch wieder in die richtige Richtung. Überall hatte Sasuke seine Männer positioniert, die bei drohender Gefahr sofort Alarm schlagen sollten. Wie konnte es also zu diesem Zwischenfall kommen? „Ich weiß es nicht...wohl möglich sind sie bereits tot.“ antwortete Fugaku.

Sasuke winkte eine der Wachen zu sich. „Verstärkt die Wachposten in und um den Palast. Informiert auch Kakashi und Iruka.“ befahl er. „Zu Befehl, Hauptmann!“ Der Mann verbeugte sich, ehe er mit schnellen Schritten den Raum verließ. „Jemand muss ins Dorf reiten und die Bewohner beschützen.“ bemerkte Itachi. „Itachi, du und Sasuke werdet mich ins Dorf begleiten.“ erklärte Fugaku. „Ich kann Izumi nicht alleine lassen.“ entgegnete Itachi.
 

„Es ist nun einmal deine Pflicht als Kronprinz unser Volk vor Gefahr zu beschützen. Außerdem wird Indra den Palast beschützen.“ gab Fugaku zurück. „Wann hast du gelernt zu kämpfen?“ richtete Sasuke seine Worte lachend an Indra. „In der Zeit, in der du nichts tuend in deinen Gemächern gesessen hast.“ entgegnete der Angesprochene. „Bereitet euch bitte vor. Wir treffen uns vor den Ställen.“ Fugaku ging, ohne sich um die Streitigkeiten seiner Söhne zu kümmern. „Komm.“ flüsterte Itachi und zog Sasuke mit sich.

Kaum waren die Brüder gegangen, betrat Kaguya den Raum. „Sieh dich an.“ lächelte Kaguya und breitete ihre Arme aus. „Mein Junge, mein ganzer Stolz.“ Sie nahm Indra für einen kurzen Moment in den Arm. „Dort draußen sterben Unschuldige und ihr wirkt so glücklich.“ bemerkte Indra. „Man muss Opfer bringen, um Ruhm zu erhalten.“ sagte Kaguya, während sie die Umarmung löste. Für sie zählte nur eins: Fugaku musste ihren Sohn zum Kronprinzen ernennen. Nur deshalb hatte Kaguya einen Pakt mit Juro geschlossen.
 

Durch ihre Hilfe konnte sich Juro frei im Uchiha Palast bewegen und sich so auch in Fugakus Arbeitsbereich schleichen. Im Gegenzug war Juro für den Angriff auf den Palast verantwortlich. Er schreckte dabei nicht einmal vor der Ermordung seiner eigenen Nichte zurück. So sehr war Juro von seinem Streben nach Macht bereits verschlungen worden. „Aber Sakura wird keines dieser Opfer werden!“ verdeutlichte Indra wieder seine einzige Bedingung, die er von Anfang an hatte. Sakura durfte nichts geschehen! „Von nun an liegt alles in den Händen der Götter.“ meinte Kaguya. Indras Augen weiteten sich schlagartig. „Ihr habt mir euer Wort gegeben!“ rief der Prinz. Kaguya zeigte sich unbeeindruckt. Irgendwann würde er ihr für ihre Taten noch dankbar sein. Außerdem interessierte sich Kaguya wenig für das Schicksal von Sakura. Für die Uchiha war Sakura nur eine ihrer vielen Spielfiguren gewesen. So brauchte doch jedes Verbrechen einen Sündenbock und da kam eine Haruno ganz gelegen.
 

Eine halbe Stunde nachdem Alarm geschlagen wurde, betrat Sasuke den Vorhof des Palastes. Die Pferde der Prinzen und des Königs waren zwischenzeitlich gesattelt und mit einer leichten Rüstung ausgestattet worden. Auch Mikoto und die schwangere Izumi waren anwesend. Während Izumi versuchte Itachi zum Bleiben zu überreden, trat Sasuke zu seiner Mutter. „Du solltest dich verstecken, Mutter.“ sagte Sasuke. „Sorge dich nicht um mich.“ winkte Mikoto ab. „Jemand muss sich um den Palast kümmern.“ meinte sie. „Deine Mutter weiß sich zu verteidigen. Richte deine Gedanken also lieber auf das Kommende.“ meldete sich Fugaku zu Wort. Mikoto schenkte ihrem Mann nur einen flüchtigen Blick.

„Lasst uns aufbrechen. Wir müssen die Dorfbewohner beschützen.“ verkündete Fugaku und bestieg sein Pferd. „Hauptmann!“ Kakashi und Iruka kamen angelaufen. „Wir werden mitkommen.“ erklärte Iruka. „Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ihr müsst hierbleiben, um meine Mutter und Izumi zu beschützen.“ entgegnete der Prinz. „Was ist mit der Prinzessin?“ erkundigte sich Kakashi leise. „Sorgt dafür, dass der Feind sie nicht in die Hände bekommt!“ gab der zweite Prinz kühl zurück. „Zu Befehl, Hauptmann!“ Iruka und Kakashi verneigten sich. Sasuke nickte seinen Freunden leicht zu, bevor auch er sich in den Sattel seines Pferdes setzte und zusammen mit seinem Vater und Bruder aufbrach.
 

„Bringt Izumi bitte in meine Gemächer und ordnet meine Wachen an, die Prinzessin mit ihrem Leben zu beschützen. Immerhin erwartete sie den Erben meines Sohnes.“ sagte Mikoto zu Iruka. „Wie ihr wünscht.“ nickte Iruka. „Aber was ist mit euch?“ fragte Izumi besorgt. „Ich bin die Königin und wenn der König nicht im Palast ist, liegt der Schutz des Palastes und seiner Bewohner in meinen Händen.“ gab Mikoto sanft lächelnd zurück und legte eine Hand auf die Wange ihrer Schwiegertochter. „Hab keine Angst.“ versicherte die Königin, ehe sie Izumi zurück in den Palast schickte. Iruka begleitete die Prinzessin.

Kakashi stellte sich neben Mikoto. „Verzeiht meine Aufdringlichkeit, doch was ist mit Sakura?“ bemerkte er. „Lass uns hoffen, dass die Eindringlinge den Palast nicht erreichen.“ seufzte Mikoto und fasste sich an die Stirn. Wie gerne hätte sie Sakura auch in ihre Gemächer gebracht, doch wusste Mikoto nicht wo ihr Mann den Schlüssel zu Sakuras Zelle versteckt hatte. „Wie lauten eure Befehle?“ wollte der Hatake daraufhin wissen. „Es wäre am Besten, wenn du in meiner Nähe bleibst. Immerhin war Sasuke ja so besorgt um mich.“ antwortete Mikoto. „Sehr wohl.“ Kakashi verbeugte sich. „Wir sollten Kaguya im Auge behalten.“ murmelte sie.
 

Währenddessen waren Fugaku und seine Reiter im Dorf angekommen. Einige Häuser standen bereits in Flammen und die Bewohner flüchteten vor den Angreifern. Sasuke ritt weiter in das Dorf hinein. Von seinem Pferd aus erschlug er die ersten Feinde, ehe Sasuke von seinem Pferd sprang und den direkten Kampf suchte. Eine ältere Dame lief ihm in die Arme. Ihre Kleidung war bereits voller Blut. „Bitte helft mir, eure Hoheit.“ flehte die Frau verzweifelt. Sasuke erstarrte. Bei der Frau handelte es sich um die Händlerin, bei der er damals sein Verlobungsgeschenk für Sakura gekauft hatte. Doch für diese Erinnerungen war nun keine Zeit. Sasuke zog die Frau hinter sich und tötete mit einem gekonnten Hieb seines Schwertes ihren Verfolger. Es waren junge Männer, schlecht ausgerüstet und kaum trainiert.

Trotzdem konnte Sasuke keine Gnade zeigen. Sie hatten unschuldige Bürger getötet und mussten für ihre Taten bestraft werden. „Lauft. Es wird euch niemand mehr verfolgen.“ sagte Sasuke, bevor er die Händlerin hinter sich schob. „Die Götter haben euch geschickt, mein Prinz. Bitte gebt auf euch acht.“ meinte die Frau noch und flüchtete weiter. Sasuke schüttelte schwach mit den Kopf und kämpfte sich weiter seinen Weg durch das Dorf. Der Prinz hatte ein ungutes Gefühl. Es wurde von einer viel größeren Anzahl an Angreifern berichtet. Wo waren sie? Jedenfalls nicht im Dorf. Irgendwann stieß Itachi zu seinem Bruder. „Wir bringen die Dorfbewohner zum Waldrand.“ berichtete der Kronprinz. „Unsere Hauptaufgabe ist es, so viele wie möglich zu retten.“ gab Sasuke zurück und enthauptete einen feindlichen Offizier.
 

Blut spritzte auf sein blasses Gesicht. Auch an der Klinge seines Schwertes klebte das Blut von unzähligen Männern. Eigentlich hatte Sasuke gehofft, dass das Morden ein Ende hatte. Aber nun fand er sich wieder inmitten eines Schlachtfeldes wieder und tötete einen Mann nach dem anderen, bis keiner mehr übrig war. Keuchend blieb Sasuke stehen. „Wir haben es geschafft.“ schnaufte Itachi entkräftet. „Nein.“ knurrte Sasuke. „Was meinst du?“ stotterte Itachi. Er hatte nie im Krieg gekämpft und verfügte deshalb auch nicht dasselbe Wissen wie sein jüngerer Bruder. „Das war nur eine Falle.“ Sasuke drehte sich zu seinem Bruder um. „Sie sind im Palast.“ Wut funkelte in den Augen des zweiten Prinzen auf.

Wie konnte er bloß auf diesen einfachen Trick hereinfallen? Man hatte das Dorf absichtlich mit eine solch geringen Anzahl an Männern angegriffen, um Fugaku abzulenken. „Unmöglich.“ rief Itachi. Im selben Moment ertönte ein ohrenbetäubender Lärm und der Boden bebte. Die Brüder sahen zum Palast hinauf. Einer der Türme stürzte vor ihren Augen ein. „Zieht euch zurück! Der Palast wird angegriffen. Rückzug!!“ schrie Fugaku, während er durch die Straßen ritt. Sasuke pfiff sein Pferd zu sich und schwang sich auf dessen Rücken. „Wie konnte ich nur so dumm sein?“ sagte er zu sich. Hoffentlich war es noch nicht zu spät!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe mich so beeilt mit dem neuen Kapitel und hoffe, dass es euch gefällt :) Vielen Lieben dank für die vielen Kommentare unter dem letzten Kapitel!! Ich habe mich wirklich so gefreut und mich sofort an dieses Kapitel gesetzt Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cosmoschoco1209
2019-02-21T22:12:22+00:00 21.02.2019 23:12
Bitte schreibe ganz schnell weiter, ich bin so gespannt wie es weitergeht. ^.^
Von:  Cosplay-Girl91
2019-02-14T20:09:16+00:00 14.02.2019 21:09
Tolles Kapitel :)
War wieder sehr spannend.
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Von:  Angyxeduard
2019-02-13T19:43:00+00:00 13.02.2019 20:43
super kapi
bin schon sehr gespannt wie es weiter geht ;)

Von:  flllunicorn
2019-02-13T19:05:17+00:00 13.02.2019 20:05
Endlich ein neues Kapitel T. T SO TOLLL!!!!
Von:  DarkNeko27
2019-02-12T18:23:00+00:00 12.02.2019 19:23
🙈 tolles Kapitel!!!
Oh man....kann es kaum erwarten das nächste Kapitel😆
Von:  xXSakuraHarunoXx
2019-02-12T17:33:15+00:00 12.02.2019 18:33
tolles kapi freuhe mich auf die nächste.
Von:  sama-chan
2019-02-12T14:18:44+00:00 12.02.2019 15:18
Juchu! Es geht weiter!!! 😍
Sakura hat endlich alles gebeichtet und das Beste: Sasuke scheint davon nicht wirklich beeinflusst zu sein, sodass es seine Gefühle nicht trüben konnte... wie toll! 😁
Oha nur das Ende des Kapitels sagt nichts gutes... hoffentlich erwischt es nur Kaguya. 😂


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