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poisoned kiss

von

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separation

Graue Augen blickten auf das Schlachtfeld, welches vor ihnen lag. Der Boden war noch immer blutgetränkt – ein schauriger Anblick. Hunderte Soldaten waren dort vor wenigen Tagen ums Leben gekommen. Nobu Haruno kämpfte schon immer für seine Überzeugungen – die Herrschaft eines Kaisers. Jedoch war die Welt im Wandel und das Streben nach Macht ließ jegliche Moral und Loyalität schwinden. So kam es auch, dass aus einstigen Freunden nun Feinde geworden waren und selbst die eigene Familie wandte sich gegen einen. Zwar stellte sich Fugaku Uchiha und seine Armee nicht gegen den Kaiser, doch verteidigten sie ihre Grenzen mit allen Mitteln. Der Norden des Landes war schon immer unter der alleinigen Kontrolle der Uchiha Familie gewesen und Fugaku wollte diese Stellung unter keinen Umständen aufgeben. „Wollen wir unsere geliebten Kinder wirklich in solch einer grausamen Welt zurücklassen, Fugaku?“ fragte Nobu und blickte seufzend in den Himmel.

Ob er jemals ein vereintes Land erleben würde? Ein Soldat tauchte neben dem Haruno auf. „Eure Tochter ist im Lager eingetroffen.“ berichtete er. „Ist gut.“ nickte Nobu und stieg hastig auf sein Pferd, ehe er in das Kriegslager zurückritt. Vor fünf Jahren hatte er sein einziges Kind zuletzt gesehen und auch dieses Wiedersehen würde nur von kurzer Dauer sein. Nobu hatte sich an seinen alten Freund Fugaku gewandt und die Hand seiner Tochter angeboten. Um Frieden zwischen den beiden Familien zu erreichen wurde bereits die Heirat zwischen Sakura und einem der Uchiha Prinzen geplant. Wer genau ihr zukünftiger Mann werden sollte, stand zum damaligen Zeitpunkt noch nicht fest. Im Lager angekommen, eilte Nobu sofort zu seinem Zelt. Er schob die Stoffbahnen auseinander und augenblicklich begann er zu lächeln, sein Herz wurde ganz warm. „Sakura, meine Prinzessin, mein Engel...mein Glück.“ lächelte Nobu und breitete seine Arme weit aus.
 

Sakura drehte sich um und ihre Augen begannen zu funkeln. „Vater.“ Ihre sanfte Stimme ließ Nobu augenblicklich entspannen. Doch waren ihm die Spuren dieses langen Krieges mittlerweile deutlich anzusehen. In den vergangenen fünf Jahren war Nobu deutlich gealtert. Sein blondes Haar war ergraut und feine Falten zeichneten sich in seinem Gesicht ab. „Gut siehst du aus.“ sagte Sakura dennoch. Ganz recht – keine Formalitäten, kein höfischer Zwang. Diese Sakura kannte nur Nobu allein. „Du verstehst es einem alten Mann zu schmeicheln.“ bemerkte Nobu, während er Sakura über den Kopf strich. Seine Tochter war zu einer bezaubernden jungen Frau herangewachsen und ähnelte ihrer Mutter mehr denn je.

„Ich wünschte meine Sehnsucht dich wieder zu sehen wäre der einzige Grund warum ich dich habe rufen lassen, doch dem ist leider nicht so.“ meinte er. „Ich habe es bereits geahnt.“ nickte Sakura. Warum sonst sollte ihr Vater sie ausgerechnet jetzt, nach fünf Jahren, zu sich rufen? Nobu schwieg für einen Moment. Es war sein Versagen, welches Sakura nun ausbaden musste. „Der helle Stern unserer Familie ist dabei zu erlöschen. Wenn dieser erbitterte Krieg gegen die Uchiha nicht bald endet, wird der Kaiser seine Macht endgültig verlieren und Chaos würde über das Land hereinbrechen.“ begann der Haruno. „Und was kann ich tun, um dies zu verhindern?“ wollte Sakura wissen.
 

„Du wirst einen von Fugakus Söhnen heiraten.“ antwortete Nobu. Sakura erstarrte. Sie sollte heiraten? „Ich habe dir immer versprochen, dass ich dich niemals in eine politische Heirat gehen lassen werde...doch nun habe ich keine andere Wahl.“ sagte Nobu. Man konnte ihm den Schmerz deutlich ansehen. „Es ist dieser Krieg, der Hass in den Herzen der Menschen sät und Freunde zu Feinden macht. Aber wenn das Volk ihre geliebte Prinzessin glücklich an der Seite eines Uchihas sieht, wird es vielleicht ihren Hass vergessen und ihren Glauben an die Haruno Dynastie wieder finden.“ erklärte der Haruno.

Sakura nickte leicht. Wenn dies ihr Schicksal war, dann würde sie sich ohne Widerspruch fügen. Immerhin litt auch sie unter diesen Krieg. Nur deshalb wurden sie und ihr Vater getrennt! „Wenn dies dein Wunsch ist, dann werde ich gehorchen.“ verkündete die Prinzessin ihre Entscheidung. „Du bist so ein gutes Kind.“ Nobu legte eine Hand an Sakuras Wange. „Aber wärst du bloß als Junge geboren worden. Dann müsste ich nicht darum fürchten, dass ein Tyrann einmal meine Nachfolge antritt.“ Mit dem Tyrann meinte Nobu seinen eigenen Bruder, Juro...
 

Ein grünes Augenpaar öffneten sich und Sakura fand sich in ihrem Gemächern im Uchiha Palast wieder. „Sorge dich nicht, Vater! Ich werd dafür sorgen, dass dein Name nicht durch einen Unwürdigen beschmutzt wird.“ versicherte die Haruno. Im selben Moment hörte man vor der Tür Schritte und kurz darauf wurde die Tür gewaltsam geöffnet. Soldaten eilten in die Gemächer der Prinzessin. Erschrocken drehte sich Sakura um. Die Soldaten bildeten eine Gasse und Fugaku ging auf Sakura zu. „Würdet ihr mit bitte die Situation erklären.“ forderte Sakura. „Erkläre du mir lieber, warum diese Schriftrolle in deinem Besitz war.“ gab Fugaku zurück und hielt die besagte Schriftrolle hoch. Sakura riss die Augen auf. Woher wusste Fugaku davon? Jemand musste sie verraten haben! „Warum?“ flüsterte Sakura, als Chiyo neben Fugaku auftauchte. „Bringt sie in den Kerker und legt sie in Ketten.“ befahl Fugaku. Die Soldaten nickten und gingen auf die verängstigte Sakura zu. „Fasst Sakura nicht an!“ rief eine Stimme.
 

Kaguya schob die Tür zur Terrasse zu und setzte sich auf ein Kissen. „Es ist soweit.“ sagte sie und zog an ihrer Pfeife. Mit ihren Augen fixierte sie ihr Gegenüber. Indra wirkte angespannt. Draußen hörte man das Stampfen von Soldaten, die im Gleichschritt durch den Schnee marschierten. „Muss das wirklich sein, Mutter?“ fragte er leicht unsicher. Große Zweifel plagten seinen Geist. „Hast du es noch immer nicht verstanden?“ Kaguya hob ihre Stimme. „Ich tu das alles für dich allein. Sobald Sakura ihren unantastbaren Status im Palast verloren hat, wird auch Sasuke den Status des Lieblingssohns verlieren und um Itachi wirst du dir auch keine Sorgen mehr machen müssen. Fugaku wird dich dann endlich zum Kronprinzen ernennen.“ verdeutlichte die schöne Frau noch einmal den Zweck ihres Plans.

„Ich habe es verstanden, Mutter.“ meinte Indra. „Guter Junge.“ lächelte Kaguya und nahm einen erneuten Zug ihrer Pfeife. Feiner weißer Rauch verließ daraufhin ihre roten Lippen. „Aber Sakura darf nichts passieren! Das müsst ihr mir versprechen, Mutter.“ bemerkte der Prinz. Kaguya legte ihre Pfeife auf deine Halterung aus Holz und streichelte Indras Wange. „Natürlich, mein Sohn.“ nickte die Frau. Dabei wusste sie ganz genau, dass auf Sakura eine düstere Zukunft wartete. Aber so lange sie Indra sagte was er hören wollte, war sie sich seiner Loyalität bewusst. Eine von Kaguyas Dienerinnen trat an die Uchiha heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Kaguya nickte. „Von nun an gibt es kein zurück mehr. Sollten wir scheitern, werden wir mit unserem Leben bezahlen.“ meinte sie. „Ihr Leben für unseres.“ flüsterte Indra.
 

Das klirrende Geräusch von aufeinander treffendem Stahl hallte durch den Raum. Zwei Klingen wurden immer wieder mit voller Wucht aneinander geschlagen. Im Trainingssaal des Palastes hatten sich Itachi und Sasuke, die nun ihre Geschicklichkeit mit dem Schwert auf die Probe stellten. Bei den Uchihas wurde selbst während dem Training mit echten Waffen gekämpft. So war es auch bei diesem Kampf und keiner der beiden Brüder zeigte Gnade. Doch endete der Kampf mit einem Unentschieden, als Itachi und Sasuke die Klinge des jeweils anderen an ihrem Hals spürten. „Du wirkst verändert, Bruder.“ bemerkte Itachi außer Atem und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Wie kommst du auf diesen Unsinn?“ fragte Sasuke spöttisch lachend, während er sein Schwert gegen die Wand lehnte.

„Man könnte meinen, du wurdest gezähmt.“ erklärte Itachi. „Wohl möglich von Sakura?“ hakte er spitz nach. Sasuke blickte zu Itachi. Auf den Lippen des zweiten Prinzen lag ein leichtes Lächeln. „Du irrst dich. Ich würde die Welt in Flammen setzten und selbst gegen die Götter kämpfen, wenn ich Sakura damit beschützen kann.“ gab Sasuke zurück. Itachi blinzelte perplex. Mit solch einer Antwort hatte er keineswegs gerechnet. „Vor nicht all zu langer Zeit hast du noch von Freundschaft zwischen dir und Sakura gesprochen.“ meinte der Ältere. „Fängt damit nicht alles an?“ entgegnete Sasuke schulterzuckend. „Stimmt.“ lächelte Itachi zustimmend. Noch nie hatte er seinen kleinen Bruder so befreit gesehen. Hatte Sasuke es etwa endlich geschafft? Hatte er seinen Platz im Leben gefunden?
 

„Sasuke! Sasuke!“ Iruka kam panisch schreiend angelaufen. „Warum so aufgebracht? Hat dich etwa endlich eine Frau angesprochen?“ lachte Sasuke und stemmte die Hände in die Hüfte. Itachi schmunzelte etwas. Als Iruka vor den Brüdern stehen blieb, musste er erst einige Male tief ein und aus atmen. Als er von den Neuigkeiten hörte, war er sofort losgelaufen um Sasuke so schnell wie möglich darüber in Kenntnis zu setzten. „Sakura ist in Schwierigkeiten.“ schnaufte er schließlich. Das Grinsen in Sasukes Gesicht verschwand von einer Sekunde auf die andere. „Welche Schwierigkeiten?“ hakte Itachi nach. „Sprich!“ knurrte Sasuke ungeduldig. „Fugaku will sie in den Kerker sperren lassen.“ berichtete Iruka.

„Du bist du dir sicher, Soldat?“ bohrte Itachi sofort nach. Doch Sasuke stürmte bereits los. „Sasuke!“ rief ihm Itachi noch nach, doch fanden seine Worte kein Gehör. Für Sasuke zählte nur noch eins: Er musste so schnell es ging zu Sakura! Auch wenn er sich nicht erklären konnte, wieso sein Vater plötzlich gegen Sakura war. Immerhin hatte er von allen immer am Meisten von Sakura geschwärmt und sie in den höchsten Tönen gepriesen. Was also musste vorgefallen sein, dass Fugaku so verärgert über Sakura war? Während Sakura durch den Palast rannte, lagen alle Blicke auf ihm. Natürlich waren bereits die ersten Gerüchte im Umlauf. Aber Sasuke interessierte sich nur für die Wahrheit und die kannte Sakura allein.
 

Bei den Gemächern seiner Frau angekommen, erkannte Sasuke bereits das Ausmaß der Lage. Die Soldaten von Sakura wurden von Fugakus Männern festgehalten und die Tür bewacht. Sasuke drängte sich an den Soldaten seines Vaters vorbei und eilte in das Zimmer. Dort wurde er Zeuge beim Versuch Sakura festzunehmen. „Fasst Sakura nicht an!“ rief Sasuke zornig und wollte zu Sakura, doch wurde der Prinz von drei Soldaten zurückgedrängt und festgehalten. „Zügle dich!“ richtete Fugaku seine Worte an Sasuke. „Ich soll mich zügeln? Du willst meine Frau in den Kerker werfen!“ keifte Sasuke aufgebracht.

„Dafür habe ich meine Gründe. Sakura hat uns all die Zeit nur etwas vorgespielt.“ Fugaku trat vor seinen Sohn und hielt ihm die Schriftrolle des Kaisers entgegen. Als Sasuke seine Augen über das Geschriebene huschen ließ, konnte er es kaum Glauben. In diesem Schriftstück erklärte Fugaku, dass er eine Verschwörung gegen den Kaiser plante. Lügen, dass wusste Sasuke. Doch in den falschen Händen hätten diese Zeilen großen Schaden anrichten könnten. „Sakura würde das nie tun!“ Sasuke schüttelte den Kopf und blickte zu Sakura. Er konnte sich nicht so in ihr getäuscht haben, oder etwa doch?
 

„Ich weiß, die Wahrheit ist schwer zu akzeptieren. Auch ich konnte es anfangs nicht glauben, doch die Beweise sind eindeutig.“ sagte Fugaku. Sasuke senkte seinen Kopf. Für ihn stand seine Familie an oberste Stelle! Er hatte jahrelang im Namen seiner Familie gekämpft und trug mit Stolz das Uchiha Wappen. Doch nun stand er zwischen seiner Familie und der Frau, die er liebte. Wie sollte er sich in dieser Situation bloß entscheiden? Währenddessen hatten zwei Soldaten Sakura an den Armen gepackt und versuchten sie nun gewaltsam aus dem Zimmer zu schleifen. „Sasuke-sama!!“ stieß Sakura hilfesuchend aus.

In dieser Sache war sie unschuldig! Sakura hatte den Befehl des Kaisers missachtet und die Schriftrolle versteckt. Sie hatte sich entschieden. Für Sasuke! Doch scheinbar hatte Sakura diesen Entschluss zu spät gefasst. Ihr Blick wich nicht für eine Sekunde von Sasuke. Dieser hatte noch immer keinerlei Reaktion gezeigt. „Sasuke-sama.“ schluchzte Sakura. Schwarz traf auf Grün, als Sasuke endlich seinen Blick hob. Der Ausdruck in Sakuras Augen veranlasste Sasuke endlich dazu zu handeln. „Nehmt eure Hände von ihr.“ Sasuke versuchte noch einmal mit ganzer Kraft zu seiner Frau zu gelangen.
 

Er schaffte es einige Schritte nach vorne zu machen, doch gegen drei Männer konnte selbst Sasuke nicht ankommen. Immerhin hatte er sie selbst ausgebildet. Trotzdem gab Sasuke nicht auf. Er konnte nicht untätig bleiben! Ganz gleich wer nun der Schuldige war, man konnte sicher eine weniger brutale Lösung dafür finden. In dem ganzen Gedrängel schaffte Sasuke es einen Arm nach Sakura auszustrecken und auch Sakura versuchte dasselbe. Leider erreichte Sakura nicht die Hand von Sasuke. Nur noch wenige Zentimeter trennten Sasuke und Sakura voneinander, als Sakura ruckartig nach hinten gerissen wurde.

„Sakura!“ rief Sasuke aus vollster Kehle. Für den Bruchteil einer Sekunde berührten sich endlich die Fingerspitzen des Ehepaares, bevor Fugaku sich ihnen in den Weg stellte. „Kenne deinen Platz, Sasuke!“ brummte der König. Gleichzeitig erschien Itachi. Er konnte nur tatenlos zusehen, wie Sakura aus ihren Gemächern gezerrt wurde. „Bringt meinen Sohn in seine Räume und sorgt dafür, dass er auch dort bleibt.“ befahl Fugaku. „Vater!“ Itachi machte einen Schritt nach vorne. „Nicht jetzt.“ winkte Fugaku ab und verließ mit den restlichen Soldaten den Raum. Auch Chiyo mischte sich schnell unter die Gruppe.
 

„Verschwindet. Ich kümmere mich um meinen Bruder.“ zischte Itachi zu den Männern, die Sasuke noch immer festhielten. Diese folgten den Anweisungen des Kronprinzen und zogen sich ebenfalls zurück. „Ich muss zu Sakura.“ sagte Sasuke und wollte schon losstürmen, doch packte Itachi seinen Bruder am Handgelenk. „Nein! Du bleibst erst einmal hier und gehorchst Vaters Befehl.“ entgegnete Itachi. „Ich soll hier tatenlos herumsitzen und Sakura alleine lassen?“ fragte Sasuke ungläubig. „Vater ist bereits genug verärgert. Du solltest ihn also nicht noch mehr reizen.“ gab Itachi zurück. „Ich kümmere mich derweilen um Sakura und versuche Vater etwas zu besänftigen.“ versicherte der Erstgeborene.

Sasuke wandte sich von seinem Bruder ab. „Sakura hat uns nicht verraten. So etwas würde sie nie tun.“ murmelte er. „Wen versuchst du dies zu erklären? Mir, oder dir selbst?“ meinte Itachi, während er eine Hand auf Sasukes Oberarm legte. Sasuke zitterte. Itachi zog seinen kleinen Bruder in seine Arme. „Es wird sich alles aufklären!“ flüsterte er dabei. „Hoffentlich.“ hauchte Sasuke. Warum hatte er gezögert, als sein Vater ihn mit den Beweisen konfrontiert hatte? Er hätte sich sofort für Sakuras Unschuld aussprechen müssen! Aber wie kam diese Schriftrolle überhaupt in den Besitz von Sakura? War dies wohl möglich eine Verschwörung gegen Sakura?
 

Erst nachdem eine schwere Eisentür hinter Sakura ins Schloss gefallen war, wagte die junge Frau es ihren Blick vorsichtig zu heben. Dies hier war ein trostloser Ort mit Wänden aus kaltem Stein und einem unebenen Boden. Außerdem lag ein modriger Geruch in der Luft. Kein Vergleich zu ihren wunderschönen Räumlichkeiten im Palast. Zwar versuchte Sakura trotz dieser misslichen Lage ihren Stolz zu waren, doch war dies nicht gerade leicht. Immerhin war Sakura eine Prinzessin und eine Prinzessin gehörte doch nicht in ein dunkles Verlies. „Willkommen in eurem neuen zu Hause...Hoheit.“ spottete der Wachmann und schubste Sakura gewaltsam in eine Kerkerzelle. Sakura fiel auf den dreckigen Boden.

„Ein passender Ort für eine Haruno.“ lachten die Soldaten, während sie Sakura in ihrer Zelle einschlossen und aus dem Verlies gingen. Sakura starrte den Boden an. Ihre Finger bohrten sich in den Dreck und Tränen fielen auf ihren Handrücken. Es war genau so, wie es ihr Vater vorausgesehen hatte. Hass breitete sich in den Herzen der Menschen aus und Verrat war überall zu finden. „Ach Chiyo-chan...“ schluchzte die Prinzessin. Man hatte Sakura ihrer einzigen Freundin beraubt. Doch warum? In welchem Punkt hatte Sakura solche Gefühle in Chiyo geweckt? War sie nicht immer gut zu ihr gewesen? Aber dies war momentan nicht die größte Sorge von Sakura. Eingesperrt konnte Sakura ihren Plan nicht vollenden.
 

Es vergingen zehn Tage und Nächte, in denen sich das Leben im Uchiha Palast vollkommen verändert hatte. Sakuras Anwesenheit hatte in den vergangenen Monaten eine frische Aura versprüht, doch war diese nun erloschen. Ein Großteil von Sakuras Bediensteten und Soldaten war ebenfalls gefangen genommen oder in ihre Heimat verbannt worden. Sasuke wurde noch immer in seinen Gemächern festgehalten und streng bewacht. Nicht einmal Mikoto wurde zu ihrem Sohn gelassen. Fugaku hatte sich vollkommen von seinem liebsten Sohn abgewandt, obwohl dem zweiten Prinzen keinerlei Schuld traf.

An diesem Tag wurde es Kakashi erstmals gestattet einige Stunden bei Sasuke zu verbringen, um dem Prinzen etwas Gesellschaft zu leisten. Die Tür wurde von vier Soldaten bewacht. Als Kakashi vor ihnen erschien, gaben die Männer den Weg frei. „Wie lange wollt ihr euch noch in eurem Bett verstecken?“ seufzte Kakashi und öffnete die Vorhänge. „Was soll ich sonst tun? Vater lässt mich nicht hinaus.“ grummelte Sasuke. „Und darüber ist die Königin sehr verärgert. Man erzählt sich, dass sich eure Eltern sehr gestritten haben und eure Mutter euren Vater aus ihren Räumen verwiesen hat.“ erzählte Kakashi. Sasuke setzte sich auf.
 

Dies war ein untypisches Verhalten für seine Mutter. Doch bestürzte es Sasuke sehr, dass sich seine Eltern wegen ihn scheinbar so gestritten haben. „Was soll ich tun?“ fragte der Uchiha. „Der Kronprinz versucht seit Tagen zur Prinzessin zu gelangen, um mit ihr über die Geschehnisse zu sprechen. Aber die Soldaten verwehren selbst ihm den Zutritt zum Verlies.“ sagte Kakashi. „Itachi?“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Er hatte ja keine Ahnung, dass sein Bruder sich so für Sakura einsetzte. Immerhin stand der ganze Palast nun gegen Sasukes Frau. „Ist das nicht zu riskant? Wenn Vater davon erfährt, könnte er auch Itachi verstoßen.“ bemerkte Sasuke mit großer Besorgnis um seinen Bruder.

„Nun.“ begann der Hatake und fasste sich nachdenklich ans Kinn. „Seit dem Streit eurer Eltern, sieht man den König oft zusammen mit Kaguya und Indra. Scheinbar fürchtet Itachi-sama um seine Position als Kronprinz. Immerhin war Kaguya schon immer eine ehrgeizige Frau und wer weiß in wie weit sie die momentane Situation ausnutzen wird.“ grübelte Kakashi. Sasuke nickte. Wie konnte Sasuke in den letzten Tagen bloß so untätig bleiben? Als Ehemann hatte er versagt, denn selbst Itachi hatte vor Sasuke gehandelt. „Von wem wird Sakura bewacht? Sind es die Soldaten meines Vaters?“ wollte er nun wissen. „Nein. Es sind eure Männer, Kotetsu und Izumo.“ gab der Angesprochene zurück.
 

Sasuke stieg aus dem Bett und ging hastig zu seinem Arbeitsbereich. Eilig suchte Sasuke nach einem Stück Papier und schrieb eine Notiz darauf. „Sasuke?“ Kakashi näherte sich. „Itachi soll diese Nachricht Kotetsu übergeben und man wird ihn zu Sakura lassen.“ sagte der Prinz. Er faltete das Papier zusammen und gab es Kakashi. „Ich bin mir sicher, dass sich die Prinzessin sehr über einige Zeilen von euch freuen würde.“ bemerkte der grauhaarige. Sasuke blickte seufzend zu Kakashi. Die Augen des jungen Uchihas waren gerötet und Sasuke schien Schwierigkeiten zu haben, sie offen zu halten.

„Geht es euch gut?“ fragte Kakashi besorgt. „Ja, meine Augen...schmerzen nur etwas.“ winkte der Angesprochene ab. Seit Sakuras Verhaftung spürte Sasuke dieses unangenehme Brennen in seinen Augen. Aus diesen Grund verbrachte Sasuke auch die Tage in völliger Dunkelheit, denn nur dann verschwanden die Schmerzen. „Würdest du dich bitte sofort auf den Weg zu Itachi machen?“ bat Sasuke. „Natürlich.“ bestätigte Kakashi verständnisvoll und verbeugte sich kurz, ehe er die Gemächer des Prinzen verließ. Sasukes geheime Botschaft an Itachi versteckte der Mann in seinem Ärmel.
 

„Wann wollt ihr eigentlich Sakuras Onkel und den Kaiser von der Gefangenschaft der Prinzessin berichten?“ erkundigte sich Itachi und musterte sein Gegenüber. Der Kronprinz saß mit seinem Vater bei einer Tasse Tee zusammen. „Ich stehe bereits mit dem Kaiser in Kontakt und er hat mir versichert, dass er keine Ahnung von Sakuras Plänen hatte.“ gab Fugaku zurück. „Aber was hätte Sakura davon gehabt uns zu verraten?“ bemerkte Itachi. Er selbst war von Sakuras Unschuld überzeugt! „Wahrscheinlich war Sakuras Heirat mit Sasuke von Anfang an Teil eines heimtückischen Plans von Nobu gewesen und da dieser nicht mehr unter uns weilt, hat sein Bruder nun die Führung übernommen.“ erläuterte der König seine Vermutung. „Nobu war einst ein sehr enger Freund von euch.“ sagte Itachi.

Fugaku, welcher gerade einen Schluck seines Tees trinken wollte, stoppte in seiner Bewegung und blickte zu seinem Sohn. „Du scheinst sehr von Sakuras Unschuld überzeugt zu sein.“ meinte er kühl. „Versteht mich bitte nicht falsch, Vater. Ich will keineswegs eure Entscheidungen in Frage stellen...-“ „Mir kommt es aber so vor.“ Fugaku unterbrach Itachi und wirkte erzürnt. „Lasst mich doch bitte aussprechen.“ bat der erste Prinz. „Nein, ich habe genug.“ zischte Fugaku und erhob sich. „Gerade von dir hätte ich mehr Zuspruch erwartet. Immerhin wirst du mir eines Tages auf den Thron folgen.“ erklärte er. „Mir ist bewusst, was ihr von mir erwartet. Doch Sasuke ist mein Bruder und somit auch ein Teil von mir. Wie könnte ich mich also gegen meinen Bruder stellen?“ entgegnete Itachi.
 

„Und Sasuke ist mein Sohn, mein Fleisch und Blut. Doch in dieser Situation muss ich als König handeln, nicht als Vater.“ Fugaku wandte sich von Itachi ab und betrachtete das Uchiha Wappen, welches an einer Wand prangte. „Die Entscheidungen eines Königs sind niemals leicht zu treffen. Besonders nicht, wenn es die eigene Familie betrifft. Glaubst du etwa, ich habe Sasuke gerne in seinen eigenen Gemächern einsperren lassen?“ sprach Fugaku. „Aber was ist mit Sakura? Ihr habt ihr die Situation nicht einmal erklären lassen.“ Auch Itachi stand auf „Du magst mein Verhalten für zu streng halten, doch tue ich all das für die Ehre unserer Familie! Und was Sakura betrifft, ihr Schweigen ist mir Antwort genug.“

Itachi schüttelte ungläubig den Kopf. „Wenn dies das Verhalten eines Königs ist, dann möchte ich keiner sein.“ gestand Itachi und ballte eine Hand zur Faust. Fugakus Verhalten erzürnte den Prinzen sehr. „Jeder hier weiß, wie sehr ihr Sasuke liebt. Wie könnt ihr es mit eurem Gewissen vereinbaren, dass ihr das Glück eures geliebten Sohnes zerstört habt?“ rief Itachi vorwurfsvoll. „Gerade weil ich Sasuke liebe muss ich ihn vor dieser Frau schützen.“ Fugaku drehte sich wieder Itachi zu. Seine schwarzen Augen hatten einen roten Schleier. „Dies war ein Fehler.“ bemerkte Itachi. „Wie meinst du das?“ fragte Fugaku. „Sasuke würde die Welt von nicht enden wollenden Flammen verschlingen lassen und selbst die Götter zum Kampf herausfordern, wenn er damit Sakura schützen kann.“ antwortete Itachi, ehe er ging.
 

Zurück blieb ein sprachloser Fugaku. Er kannte Sasuke gut und zweifelte demnach keine Sekunde an den Worten, die Itachi über seinen Bruder verloren hatte. Immerhin war es Fugaku, der seinen Söhnen gelernt hatte für die eigenen Überzeugungen einzustehen und diese mit aller Macht zu verteidigen. „Was soll ich bloß mit dir anstellen?“ seufzte Fugaku ratlos, während er sich das braune Haar aus dem Gesicht strich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es war nicht geplant, euch so lange warten zu lassen! Hoffentlich habe ich euch mit dem neuen Kapitel nicht enttäuscht und es entschädigt die Lange Wartezeit!! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sama-chan
2019-02-05T21:05:35+00:00 05.02.2019 22:05
Was .... für.... eine.... tolle.... FF!!!
Oh mein Gott!!! Ich habe sie total verschlungen und bin ein neuer Fan deines Schreibstils! Ich bin so begeistert!!! 😍😍😍
Die Story, die Charaktere, die Wendungen - WOW!!!❤
Bitte schreib schnell weiter! Unter den Favoriten liegt sie schon, seit ich das erste Kapitel fertig hatte! ❤
Antwort von:  misscantarella
12.02.2019 09:05
Vielen Dank ❤️ habe eben das neue Kapitel hochgeladen, ich hoffe dir gefällt die Geschichte weiterhin so gut
Von:  Cosplay-Girl91
2019-02-04T22:49:42+00:00 04.02.2019 23:49
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Von:  Elichika
2019-02-03T14:09:29+00:00 03.02.2019 15:09
Bitte,bitte schreib weiter 😍😍😭🙏🏻😭🙏🏻🙏🏻Bin gespannt, wie es weiter geht!!
Freue mich auf das nächste Kapitel 😍😍😍
Ich liebe deinen Schreibstil und die Fanfiction😍😍❤️😭
Antwort von:  misscantarella
12.02.2019 09:06
Danke dir ❤️ Das neue Kapitel ist eben online gegangen :)
Von:  plxnlxs
2019-02-03T13:53:42+00:00 03.02.2019 14:53
oh gott - ich bin so gespannt auf das nächste Kapitel! Natürlich hoffe ich auf ein Happy End, aber bisschen Drama kann ja nie schaden ;)!
Von:  xXSakuraHarunoXx
2019-02-03T11:08:08+00:00 03.02.2019 12:08
ich häte die Schriftrolle verbrant ja die uchiha sind ja total stur köfe.


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