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poisoned kiss

von

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scars

„Sasuke.“ Teuchi winkte den Prinzen zu sich. „Du weißt, dass im Bett meiner Tochter immer Platz für dich ist.“ flüsterte der Gaststättenbesitzer. Sasuke sah zum anderen Ende des Tresen. Dort schenkte Teuchis Tochter, Ayame, gerade Wein aus. Wie oft hatte er schon das Bett mit dieser Frau geteilt. Er räusperte sich mit einem flüchtigen Blick zu Sakura. Ihre Anwesenheit machte es unmöglich dieses Angebot anzunehmen, so verlockend es auch war. „Ich bin mittlerweile verheiratet.“ bemerkte Sasuke deshalb. „Aber deine Frau ist doch nicht hier und ich würde es ihr auch nicht erzählen.“ lachte Teuchi. Wenn er wüsste, dass Sasukes Frau sehr wohl hier war. Kakashi blickte zu Sasuke erwartend. „Liegen die Zimmer weit auseinander?“ informierte sich der junge Uchiha. „Du hast Glück. Sie sind gleich nebeneinander.“ antwortete der Gastwirt. „Ich nehme beide. Dazu noch etwas Speis und Trank.“ meinte Sasuke. „Sehr gerne, mein alter Freund.“ nickte Teuchi. „Ayame, bereite bitte unsere zwei letzten Zimmer für unsere werten Gäste vor.“ rief der seiner Tochter zu. Ayame hob ihren Blick. Ihre Wangen verfärbten sich bei Sasukes Anblick in ein tiefes Rot.

Gleichzeitig spähte Sakura hinter Kakashi hervor und fasste die schöne Gastwirtstochter sofort ins Auge. Scheinbar wurde ihr Gatte von allen Frauen auf dieser Welt geliebt. Doch was fand Sasuke nur an diesen einfachen Frauen? Was konnten sie einem Prinzen denn schon bieten? Nichts, außer ihren Körper. Sakura dagegen war gebildet, geübt in Musik und Tanz. Unglücklicherweise halfen ihr all diese Vorzüge nicht bei ihrem größten Problem. Zwar schwärmte jeder über Sakuras Schönheit. Nur bezogen sich diese süßen Worte ausschließlich auf ihr Gesicht, ihren Haaren – jedoch nicht auf ihren zierlichen Körper. In dieser Hinsicht hatte Sakura ein großes Manko. Für das damals geltende Schönheitsideal war die Prinzessin zu dünn und war anfällig für Krankheiten. Darum hielt sich Sakura auch meistens drinnen auf, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Es war also nicht verwunderlich, dass Sakura nach diesem Tagesritt bereits ihre körperlichen Grenzen erreicht hatte.
 

Sasuke trat wieder zu ihnen. „Wir bleiben bis morgen früh. Esst heute Abend reichlich, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns.“ verkündete er. „Reizend.“ grummelte Sakura leise vor sich hin. Diese Unterkunft entsprach nicht im Geringsten ihren Vorstellungen. Es stank nach Essen, Alkohol und schwitzenden Männern. Hier sollte sie die Nacht verbringen? Unvorstellbar. „Wie gedenkt ihr nun unsere Unterkünfte zu teilen?“ wollte Kakashi wissen. „Bitte nehmt es mir nicht übel, doch würde ich die Gesellschaft von Sasuke-sama bevorzugen.“ meldete sich Sakura zu Wort. „Natürlich nur, wenn es euch nicht stört.“ Ihr Blick wandte sich zu Sasuke. „Keineswegs.“ betonte dieser. „Dann müssen wir uns ein Zimmer mit der Nervensäge teilen?“ flüsterte Iruka zu Kakashi. „Scheinbar.“ nickte Kakashi. „Ich bin nicht taub.“ brummte Chiyo. „Ich habe schrecklichen Hunger! Lasst uns Essen.“ platzte Sakura dazwischen, um eine unnötige Diskussion zu vermeiden. „Gute Idee.“ Sasuke setzte sich an den nächsten freien Tisch. „Wein.“ rief er Teuchi lautstark zu. Seine Tochter eilte sofort herbei.

Nach einem stärkenden Abendmahl begab sich die kleine Gruppe zu ihren zwei vorgesehenen Zimmern. Während Sakura von Chiyo bettfertig gemacht wurde, hielten sich die drei Männer im zweiten Zimmer auf. Sasuke nutzte die Gelegenheit und begann seine Rüstung abzulegen. „Wollt ihr diese Ehre nicht eurer Frau zuteil werden lassen?“ bemerkte Kakashi. Normalerweise war es die Aufgabe der Ehefrau ihren Mann beim An- und Ablegen der Rüstung zu helfen. „Mein Anblick würde sie nur verschrecken.“ gab Sasuke zurück. Im selben Moment zog er sich den Brustpanzer aus und man erhaschte einen flüchtigen Blick unter das Leinenhemd des Prinzen. Die Narben waren deutlich auf seiner Haut zu sehen. „Ihr verweigert der Prinzessin euren nackten Körper?“ fragte Kakashi verwundert. Dieses Verhalten passte doch so gar nicht zu Sasuke. Schämte er sich etwa vor seiner scheinbar fehlerlosen Frau? Iruka hüllte sich in Schweigen. Er wollte sich nur ungern in diese private Sache einmischen.
 

„Ich schätze deine Besorgnis um mich, doch dafür gibt es keinen Grund. Mir und meinem Eheleben geht es prächtig.“ sagte der Uchiha mit einem bissigen Unterton und stand auf. „Bei Morgengrauen reiten wir weiter.“ Sasuke griff nach den Teilen seiner bereits abgelegten Rüstung und verließ das Zimmer. „Wäre ich mit solch einer Frau verheiratet, ich würde ihr die Welt zu Füßen legen.“ gestand Iruka leise. „Mir ergeht es ganz ähnlich, mein Freund.“ stimmte Kakashi zu. Obwohl beide Männer bereits das 30ste Lebensjahr überschritten haben, waren sie noch immer ledig. Ein Krieger durfte erst heiraten, nachdem er von seinem Herrn die Erlaubnis dazu erhalten hatte. Doch Fugaku tat dies nicht. Immerhin waren Iruka und Kakashi sozusagen Sasukes Leibwächter und konnten somit unmöglich von ihrem Dienst entlassen zu werden. „Es wäre schön zu wissen, dass Sasuke glücklich ist. So könnte ich mich für ihn freuen.“ murmelte Kakashi noch. „Doch kann ich mir unseren Prinzen einfach nicht als Ehemann vorstellen. Sasuke wurde geboren, um zu kämpfen.“ seufzte Iruka. „Er versucht nach bestem Wissen und Gewissen alles richtig zu machen.“ beteuerte Kakashi. „Wir sollten uns da nicht einmischen, Kakashi! Sasuke wird schon wissen was er tut.“ Iruka kramte etwas aus seiner Tasche. „Lust auf eine Partie Karten?“
 

Sakura stand mittig im Raum und blickte stumm gerade aus, während Chiyo begann ihre Herrin zu entkleiden. Zuerst entfernte Chiyo den Gürtel um Sakuras Taille, danach das lavendelfarbene Oberteil und schließlich das einfache Leinenhemd. „Ach Herrin. Wie konntet ihr nur zulassen, dass ich mir mit diesen beiden...Narbengesichtern ein Zimmer teilen muss?“ klagte Chiyo. Dabei begann sie vorsichtig die Bandagen zu lösen, welche die Prinzessin um ihren Busen gebunden hatte. Zwar konnte Sakura in dieser Hinsicht keineswegs mit ihrer Nebenbuhlerin Hatsumomo mithalten, dennoch musste jedes Zeichen der Weiblichkeit, sei es noch so klein, versteckt werden. „Ich bitte dich, hüte deine Zunge!“ wies Sakura ihre Dienerin streng zurecht. „Kakashi und Iruka sind anständige Männer.“ betonte sie weiter. „Aber was ist mit ihren Gesichtern?“ Chiyo lehnte sich etwas zu Sakura. „Beide haben eine große Narbe. Der Eine am linken Auge und der Andere quer über die Nase.“ flüsterte sie. „Diese Männer sind tapfere Krieger. Gehe also nicht zu streng mit ihnen ins Gericht.“ sagte die Haruno. „Wie auch immer. Niemand kann eurem Prinz das Wasser reichen und er ist auch ein ruhmreicher Krieger.“ meinte Chiyo schwärmerisch. Sakura unterließ eine Bemerkung und atmete stattdessen hörbar aus.

Unerwartet und ohne Ankündigung stürmte Sasuke plötzlich in das Zimmer. Leicht erschrocken drehten sich beide Frauen um. Sakura verdeckte hastig ihren Busen. „Du wirst nicht mehr gebracht.“ sagte Sasuke zu Chiyo. Diese blickte unsicher zu ihrer Herrin. Sakura war noch nicht umgezogen, das Haar noch nicht gekämmt. „Geh. Den Rest schaffe ich auch alleine.“ lächelte Sakura. „Wie ihr wünscht.“ Chiyo verneigte sich vor Sakura und steuerte die Tür an. Als sie an Sasuke vorbeiging trafen ihre Blicke für den Bruchteil einer Sekunde aufeinander. Sakura folgte Chiyo mit ihrem Blick und erst als diese die Tür hinter sich geschlossen hatte, begann die junge Frau zu sprechen. „Wärt ihr nicht mein Ehemann, so würde ich dieses Verhalten keineswegs dulden.“ bemerkte die rosahaarige, bevor sie Sasuke den Rücken zudrehte und sich fertig umziehen wollte. „Dann bin ich mehr als froh, bereits dein Mann zu sein.“ lachte Sasuke. Er stellte seinen Brustpanzer in eine Ecke. „Ich habe mich übrigens doch dafür entschieden. dich für dein Verhalten zu bestrafen.“ Sasuke trat hinter Sakura, seine Arme umschlangen Sakuras Oberkörper. Ihre grüne Augen weiteten sich.
 

Es war Sasukes gutes Recht, doch hatte er nicht von einer Strafe abgesehen? Woher also der Sinneswandel? „Wenn dies eure Entscheidung ist, werde ich jede Strafe akzeptieren.“ meinte Sakura. Obwohl sie mit fester Stimme sprach, so fürchtete sie sich. Was würde Sasuke mit ihr tun? Sie schlagen, so wie Fugaku es bei Sasuke getan hatte? „Ich werde dir nicht wehtun.“ versicherte der schwarzhaarige, während er Sakura zu sich drehte. „Zieh mich aus.“ sagte Sasuke. Diese Anweisung kam für Sakura so unerwartet, dass sie Sasuke ungläubig ansah. Sie sollte ihn ausziehen? War das ihre Strafe? Verbarg sich unter seiner Kleidung etwas abscheuliches, mit dessen Anblick er sie strafen wollte? Sakura blickte auf sich herab. Wenn sie auch nur einen Arm rührte, so würde sie sich selbst entblößen. Das hatte sie noch nie vor Sasuke getan! Bevor sie jedoch eine Lösung für dieses Problem finden konnte, nahm ihr Sasuke sozusagen die Entscheidung ab. Indem Sasuke die Hände von Sakura auf seine Brust legte, fiel ihr letzter Schutz auf den Boden. „Wie ich es erwartet habe.“ nickte Sasuke leise. Er konnte einfach keinen Makel an Sakura finden. Nicht einen.

„Jetzt mach schon.“ drängte er. Obwohl Sakura die beschämende Röte in ihrem Gesicht spürte, kam sie Sasukes Aufforderung nach. Erst mussten aber noch die Armschienen abgenommen werden. „Ist es nicht anstrengend in voller Rüstung zu reiten?“ fragte Sakura währenddessen. „Kein Vergleich zu deiner Dienerin.“ antwortete Sasuke. „Entschuldigt bitte ihre aufdringliche Art.“ Sakura legte beide Armschienen beiseite. Nun begannen ihre zarten Hände vorsichtig den Knoten des Bandes zu öffneten, welches Sasukes schwarzes Oberteil zusammenhielt. Bereits dabei entdeckte Sakura einige der unschönen Narben ihres Mannes. Sasuke beobachtete ihre Reaktion mit Adleraugen. Er hatte erwartet den selben angewiderten Blick wie bei Hatsumomo zu erblicken. Aber dem war nicht so. Erst weiteten sich ihre Augen vor Schreck – diese Reaktion konnte er ihr nicht verübeln – doch dann veränderten sich ihre smaragdgrünen Augen. Mit einem traurigen Blick strich Sakura den Stoff über Sasukes Schultern und enthüllte seinen ganzen Oberkörper. Behutsam folgte sie mit zwei Fingern den Verlauf einzelner Narben. Nun war es Sasuke, welcher zuckte. Er hatte damit nicht gerechnet.
 

„Ekelst du dich nicht?“ hakte der Prinz deshalb nach. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich dieser Anblick erfreut.“ begann Sakura ehrlich. „Doch braucht es mehr, als ein Körper voller Narben, um in mir abstoßende Gefühle zu erwecken. Und das sage ich nicht nur, weil ich eure Frau bin.“ erklärte sie. Dabei dachte sie an Chiyos Worte. Wie abstoßend sie über die Narben von Iruka und Kakashi gesprochen hatte. Nun blickte sie auf so viele Narben – zu viele, um sie zu zählen. Ihr Mann war nicht wie jeder andere Prinz. Nach außen hin mag Sasuke diese Fassade zwar perfekt spielen, doch innerlich war er zerbrechlich. Sasuke hob ihr Kinn an. Ihre mittlerweile vertraute Stille kehrte ein. Beide verharrten noch einige Minuten so – ohne auch nur für eine Sekunde den Blick abzuwenden. Es war schließlich Sasuke, der die letzten Zentimeter überwand und Sakura küsste.

Man hörte einen kurzen Schrei der Überraschung, als Sakura sich plötzlich auf der Matratze wiederfand. „W-Was habt ihr vor?“ stotterte Sakura. „Es würde meinen Vater sicher freuen, wenn unser Sohn während dieser Reise gezeugt wird.“ lautete Sasukes Antwort. „Aber doch nicht hier, wo jeder unsere Stimmen vernehmen kann.“ gab die Haruno glühend vor Scham zurück. „Die Wände des Palastes sind noch dünner.“ meinte Sasuke und beugte sich über Sakura. „Eure Argumente sind höchst ungewöhnlich, mein Herr.“ bemerkte Sakura. Er grinste. Das war zumindest kein 'Nein' ihrerseits. Wieder küsste er ihre Lippen. Auch ihr Hals, die Schlüsselbeine und ihr bis dato noch ungeküsster Busen erfuhren Sasukes Zärtlichkeit. Sakura atmete schwer. Ganz einverstanden war sie mit der Sache jedoch nicht. Zwar hatte Sasuke Recht, dass die Ohren des Palastes überall waren. Dennoch sollten nach Sakuras Ansicht jede eheliche Zusammenkunft ausschließlich im Palast stattfinden. Und nicht in einem Gasthaus für einfache Leute. Aber Sakura hatte gelernt, sich niemals ihrem Mann zu verweigern. Darum tat sie es auch nicht. Zumal es wohl unmöglich wäre Sasuke jetzt noch zu stoppen.
 

Im Nebenzimmer ließen sich Kakashi und Iruka nicht von den Freuden des Ehepaares stören, sondern konzentrierten sich weiterhin auf ihr Kartenspiel. Nur Chiyo hielt ihr Ohr lauschend gegen die Wand. „Was fällt dem Prinzen nur ein diese unsittliche Tat in solch einer Umgebung von meiner Herrin zu fordern?“ zischte sie. Die beiden Männer begannen zu schmunzeln. „Der Prinz und die Prinzessin sind verheiratet. Was sie da tun ist keineswegs unsittlich.“ sagte Iruka. „Ihr werdet es verstehen, wenn ihr selbst einmal verheiratet sein.“ fügte Kakashi hinzu. Chiyo blickte zu ihnen. „Oh nein.“ seufzte Kakashi und legte seine Karten beiseite. „Was?“ zischte die braunhaarige. „Ich kenne diesen Blick.“

Der Hatake fuhr sich durch das silberne Haar. Zu oft hatte er diesen Blick schon in den Augen jener Frauen gesehen, die sich im Umfeld des Prinzen aufhielten. „Ihr habt euch in den Prinzen verliebt.“ sprach er seine Vermutung geradewegs aus. „In den Prinzen?“ wiederholte Iruka. „Oh nein!“ Panisch legte auch der Umino seine Karten weg. „Das wird nicht gut enden.“ prophezeite Iruka. „Ich hoffe für euch, dass die Götter diesen Unsinn überhört haben! Niemals würde ich den Mann meiner Herrin begehren.“ knurrte Chiyo und wandte sich ab. Verzeiht...Prinzessin...
 

Wie Sasuke es wünschte, setzten sie am frühen Morgen des nächsten Tages ihre lange Reise fort. Leider verzögerte das schlechte Herbstwetter und die raue Natur des Nordens die Ankunft der Gruppe, weshalb das Lager der Uchiha Armee erst nach fast zwei Wochen in Sichtweite war. Die Hauptstreitmacht von Fugaku lag noch etwa 250 Kilometer weiter östlich. In diesem Lager hier befanden sich jedoch kaum mehr als 3000 Soldaten. Bis vor sechs Monaten war Sasuke hier stationiert gewesen. Für ihn war es, als würde er nach Hause zurückkehren. „Wer hätte gedacht, dass wir so schnell wieder hier sein würden.“ sagte Iruka beim Anblick des Lagers. Ein leichter Wind kam auf. „Es wird das letzte Mal sein.“ ertönte Sasukes Stimme. Sakura ließ ihren Blick weiter durch die Gegend schweifen. Auf der anderen Seite eines kleines Flusses erblickte sie in der Ferne ein zweites Lager. Dort waren die Truppen ihres Onkels stationiert. „Kommt.“ Sasuke gab seinem Pferd ein Zeichen und ritt weiter, die anderen folgten.

Es war, als würde ein König heimkehren, als Sasuke durch das Tor des Lagers ritt. „Er ist zurück!“ „Unser Hauptmann ist wieder da.“ hörte man viele Soldaten durcheinander sprechen und es herrschte Hektik. Obwohl Sasuke auf keine Formalitäten bestand, so versammelten sich dennoch die ranghöchsten Offiziere. Sie bildeten eine Reihe und verneigten sich vor dem Uchiha. „Verzeiht das Durcheinander. Wir wussten nichts über eure Rückkehr, Hauptmann.“ Shikamaru Nara trat einen Schritt nach vorne. Nachdem Sasuke von Fugaku abgezogen worden war, übernahm er die Befehlsgewalt der Truppen. „Ich werde nicht lange hier sein. Mein Vater hat mich gebeten die noch immer hier stationierten Truppen der Haruno zum Abzug zu bewegen.“ erklärte Sasuke, nachdem er von seinem Pferd gestiegen. „Diese Harunos sind vielleicht eine Plage.“ seufzte der Mann neben Shikamaru. Sein Name war Chōji Akimichi – ein kleiner Mann von breiter Statur. Doch durfte man ihn nicht aufgrund seiner Optik unterschätzen. Chōji war durchaus ein exzellenter Kämpfer.
 

„Ihr sprecht über meine Familie, als wäre sie noch immer euer Feind.“ Sakura stieg von ihrem Pferd und ging auf Chōji zu. „Entschuldige dich auf der Stelle.“ zischte Shikamaru und verbeugte sich bereits tief. „Ich bitte um Verzeihung, Prinzessin. Chōji hat euch aufgrund eures einfachen Auftretens leider nicht erkannt.“ erklärte der junge Mann. Sakura machte ein überraschtes Gesicht. Woher wusste ein Soldat der Uchihas wie sie aussah? Chōji sah zu Sakura und nun erkannte er sie auch. „Das ist die Prinzessin?“ blinzelte er. Selbst das Gewand eines Mannes vermochte es nicht ihre Schönheit zu rauben. „Meine spitze Zunge ist leider oft schneller als mein Verstand. Tut mir leid.“ sagte Chōji aufrichtig, ehe auch er sich verbeugte. „Dann sollte man euch die Zunge herausschneiden.“ lächelte die junge Frau. Die Männer tauschten verwunderte Blicke aus. Besonders Sasuke wirkte perplex. Solch eine Aussage aus dem Mund seiner Frau hatte er noch nie zuvor gehört. „Darf ich vorstellen: Meine Frau.“ sagte Sasuke schließlich und legte eine Hanf auf Sakuras Rücken.

„Haruno Sakura. Es ist mir eine Ehre die treuen Soldaten meines Mannes kennenzulernen.“ Sakura senkte ihren Kopf. „Du bist sicher müde von der Reise. Willst du dich etwas ausruhen?“ richtete der Uchiha seine Worte an Sakura. Sakura nickte. Etwas Ruhe würde ihr wirklich guttun! „Hier entlang.“ Sasuke führte Sakura quer durch das Lager. Auf einer leichten Erderhöhung stand ein großes Zelt aus schwarzem Stoff. Zwar hatte Sasuke bei seinem Abzug angeordnet sein Zelt nicht abbauen zu lassen. Immerhin hatte gehofft bald wieder hier fest stationiert zu sein. Nur wurde dieses Vorhaben durch die Heiratspläne seines Vaters durchkreuzt. Dass sein Zelt also nach einem halben Jahr Abwesenheit noch immer stand, ehrte den Prinzen. „Ich hoffe, du kannst über das Durcheinander hinwegsehen. Niemand wurde über unsere Ankunft in Kenntnis gesetzt, weshalb auch nichts vorbereitet wurde.“ meinte Sasuke, nachdem er zusammen mit Sakura das Zelt betreten hatte. Während Sasuke redete sah sich Sakura um.
 

Rechts von ihr stand ein Tisch aus dunklem Holz mit Stühlen– wahrscheinlich für Besprechungen oder zum Schreiben von Briefen. Dazu noch ein Schrank. Zu ihrer Linken befand sich eine Art hölzerne Puppe. Diese diente zur Aufbewahrung und Präsentation der Rüstung eines Kriegsherrn. Mittig stand das Bett. Sakura ging langsam darauf zu. Auf der Matratze lagen viele Kissen in den verschiedensten Größen und einige Decken. Eine Decke aus weißem Fell stach Sakura besonders ins Auge. Diese edlen Felle gab es nur in der Region rund um die Hauptstadt! „Dies war ein Geschenk des Kaisers.“ Sasuke tauchte neben Sakura auf und strich mit einer Hand kurz über das weiche Fell. Nach seinem ersten erfolgreichen Einsatz als Krieger, hatte der Kaiser diese Decke aus Wolfsfell zu Sasuke schicken lassen. Ein Zeichen der Anerkennung. „Waren die Nächte hier nicht sehr einsam? So weit weg von zu Hause.“ murmelte Sakura. „Man gewöhnt sich daran.“ meinte der Uchiha. „Ruh dich aus.“ sagte er nun.

Sakura nickte und setzte sich etwas unsicher auf das Bett. „Ich habe noch etwas mit Shikamaru zu besprechen und dann komme ich wieder her, ja?“ Sasuke holte etwas aus dem Schrank und verließ das Zelt wieder. Zuvor sah er noch einmal zu Sakura. „Soll ich Chiyo zu dir schicken?“ bot Sasuke an. „Nicht nötig. Ich...hätte gerne etwas Zeit für mich.“ antwortete Sakura leicht zögerlich. Für Sakura gab es nur wenige Gelegenheiten ganz für sich alleine zu sein. Ihr Kopf schmerzte, weshalb sie sich leicht die Schläfe rieb. „Gut. Dann werde ich dafür sorgen, dass dich niemand stören wird.“ sicherte Sasuke ihr zu, ehe er endgültig ging. Mit einem schweren Seufzen ließ sich Sakura nach hinten fallen. Es war so verdammt kräfteraubend dieses perfekte Bild, welches jeder von ihr hatte, jeden Tag aufs Neue aufrecht zu erhalten. Aus purer Erschöpfung schlossen sich Sakuras Augen wie von alleine.
 

„Wie lange bist du bereits hier?“ wollte Sasuke zu Beginn wissen. Die beiden Männer hatten sich in ein Zelt begeben, welches sich in der Mitte des Lagers befand. Es diente zur Abhaltung von Besprechungen und war deshalb auch nur sehr sporadisch eingerichtet. Ein Tisch und einige Stuhle, das war auch schon die ganze Einrichtung. An einer der rotfarbenen Stoffwand hing eine Karte des Gebietes. Vor dieser Karte stand Sasuke und betrachtete diese. „Drei Jahre, 124 Tage und der heutige Morgen, Hauptmann.“ antwortete Shikamaru. Sasuke nickte. „Dein Sohn wird diesen Winter fünf Jahre alt, nicht wahr?“ fragte Sasuke weiter.

„Ganz genau. Shikadai übt bereits fleißig das Reiten.“ meinte Shikamaru mit einem kurzen Lächeln. Wann er ihn wohl wiedersehen würde? „Ich beneide dich. Du hast eine fürsorgliche Frau und einen tollen Sohn.“ gestand der schwarzhaarige. „Aber Hauptmann, mein Prinz.“ begann Shikamaru. „Ihr seid mit der schönsten Frau des Landes verheiratet. Wenn jemand beneidet wird, dann wohl ihr.“ sagte der Nara weiter. Sasuke drehte sich zu Shikamaru um und zeigte kurz ein Lächeln. „Wahrscheinlich.“ nickte er. „Erlaubt mir eine Frage: Warum habt ihr die Prinzessin mit hierher gebracht? Dies ist kein Ort für eine Frau.“ Shikamaru trat einen Schritt nach vorne.
 

„Sakura verabscheut den Krieg und möchte deshalb mit den Truppen ihrer Familie sprechen, um eine friedliche Lösung zu finden.“ erklärte Sasuke. „Und da beneidet ihr mich um meine Frau, vor der ich mehr Angst habe, als vor jedem Fein?“ lachte Shikamaru. So sehr er seine Frau auch liebte – mit ihrem feurigen Temperament war nicht zu scherzen. „Ich glaube einfach, dass Sakura sich alles etwas zu leicht vorstellt. Eine Heirat allein reicht nicht aus, um zwei verhassten Familien den Frieden zu bringen. Dafür ist einfach zu viel geschehen.“ seufzte der Prinz. „Ihr unterschätzt die Stellung eurer Frau gewaltig. Die Männer der Haruno sind nur noch wegen der Prinzessin hier. So berichteten es mir unsere Späher. Wir sollten dies zu unserem Vorteil nutzen, Hauptmann.“ erzählte Shikamaru und hielt seine Stimme bedeckt. Diese Informationen waren allein für Sasukes Ohren gedacht. Sasuke zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen. Sollten sich diese Informationen bewahrheiten, dann würde es die Lange komplett ändern. In vielerlei Hinsichten. „Wie sollen wir vorgehen, Shikamaru?“
 

Nach der mehrstündigen Lagebesprechung mit Shikamaru kehrte Sasuke in sein Zelt zurück. Mittlerweile wurde dieses von zwei Soldaten bewacht. „Es ist niemand bei der Prinzessin gewesen.“ erstattete einer von ihnen Meldung. Der Uchiha nickte, während er sein Zelt betrat. Sakura schlief noch immer ganz fest. Leise setzte sich Sasuke an den Bettrand und beobachtete die schlafende Frau. Einzelne Strähnen ihres langen Haares hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und hingen Sakura ins Gesicht. „Wie einsam deine Nächte wohl sind?“ flüsterte Sasuke und strich Sakura behutsam die Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er sich zu ihr beugte und ihre weichen Lippen küsste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Biest90
2018-06-17T10:10:18+00:00 17.06.2018 12:10
Wunderschön und voller Spannung
Ich liebe diese Geschichte genauso wie deine andere. Es macht Süchtig deine Stories zu lesen und ich fühle mich beim Warten auf das nächste Kapitel wie auf Entzug.
Meine Woche war so beschissen und ich würde mich über eine Aufmunterung freuen,bitte schreib heute noch weiter bitte

LG biest90
Von:  Pandora-
2018-06-09T06:42:05+00:00 09.06.2018 08:42
Hej, ich finde deine Geschichte hat Hand und Fuß, alles ist sehr logisch aufgebaut und die Story entwickelt sich weiter! Das ist einfach gut gemacht!
Großes Lob!
Weiter so :)
Von:  BijouOMG
2018-06-07T07:15:26+00:00 07.06.2018 09:15
Ahhh ♥ Schikamaruist Vater, wie süß! Ich hoffe die Beiden können sich bald wiedersehen.
Und Chiyo soll ja die Finger von Sasuke lassen! Ò.ó :D Sasu x Saku 4 ever!!! xD
Hachja, es ist einfach so goldig, wie Sasuke mit seiner Frau umgeht, die letzte Szene war einfach unendlich süß!
Schreib schnell weiter :3
LG
Bijou
Von:  Lisahoe
2018-06-06T22:44:05+00:00 07.06.2018 00:44
Hey ich finde deine Story so toll 😍
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-06-06T16:41:28+00:00 06.06.2018 18:41
Danke du hast mein tag gerettet:D. biss zur nächsten.
Von:  bloodyhime
2018-06-06T15:44:22+00:00 06.06.2018 17:44
hey ho
ich dachte mir ich schau mal vorbei... und ich bin begeistert.
du hälst dich so toll an die inhalt deiner story für alle kapitel, das man alles richtig mit fühlen kann :D
gut beschrieben alles ;)
ich bin gespannt wie es weiter geht mit sakura :D

bis dene


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