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Schatten der Vergangenheit

von

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Kapitel IX - Nachbarschaft

Ran kam von ihrem Treffen mit Sonoko nach Hause. Das ganze Haus duftete nach frisch gebackenem Kuchen. Sie klopfte an Aokos Zimmertüre und trat ein. Aoko saß über ihren Hausaufgaben. „Hast du den Kuchen gebacken?“

Aoko blickte auf. „Nein, Eri.“

Überrascht zog Ran ihre Augenbrauen hoch. „Sie hat noch nie einen Kuchen gebacken.“

Ihre Stiefschwester grinste. „Ich hab ihr geholfen.“

Ran atmete erleichtert auf. „Das beruhigt mich. Also kann man ihn essen.“

Aoko nickte lächelnd dann drehte sie sich ihrer Schwester ganz zu, die sich auf Aokos Bett setzte. „Wie war es mit Sonoko?“

„Sie ist mit Makoto zusammen. Sie hat mir letzte Woche schon davon erzählt, aber das ER es ist habe ich nicht gewusst.“

„Die beiden passen gut zusammen.“

„Ja, finde ich auch. Wie war dein Nachmittag?“

„Ganz okay. Ich hab mich mit Eri ausgesprochen und Kuchen gebacken.“

Ran strahlte. „Das freut mich sehr.“ Dann wechselte sie das Thema: „Weißt du was auch toll ist? Sonoko kommt auch zur Party!“

Makoto und Kaito waren Freunde, spielten im gleichen Fußballteam und besuchten zusammen die gleiche Schule. Es war nur logisch, das dieser eingeladen war und seine Freundin mitbrachte.

Es klingelte an der Türe.

„Aoko, Ran, kommt bitte“, rief Eri durchs Haus. Dann hörten sie zwei Frauen die sich freudig begrüßten. Die Haustüre fiel zu und die Stimmen verlagerten sich ins Wohnzimmer.

„Wir bekommen Besuch?“

„Das würde den Kuchen erklären“, antwortete Aoko.

Neugierig gingen die beiden die Treppe hinunter und betraten das Wohnzimmer.

„Ah, da seid ihr ja“, rief Eri entzückt aus und winkte die Mädchen näher. „Ran, das ist Chikage Kuroba und ihr Sohn Kaito.“

Überrascht musterte sie Kaitos Mutter, die selbst noch so jung aussah und so viel Herzlichkeit ausstrahlte. Sie begrüßte die dunkelhaarige Frau freundlich und winkte Kaito zu. „Hallo Kaito.“

„Hey“, grüßte er zurück, doch dann sah er zur Türe. „Traust du dich nicht näher?“, provozierte er spitzbübisch Aoko, die keinen Schritt ins Zimmer machte.

Nun wurde auch Chikage aufmerksam und mit einem Strahlen in den Augen nahm sie Aoko wahr. „Mein Kind, wie lang hab ich dich schon nicht mehr gesehen.“

Aoko trat zögerlich näher und wurde prompt in eine feste Umarmung gezogen.

„Mein Mädchen“, freute sich Chikage und löste sich wieder von ihr. Schon drehte sich Chikage zu Eri. „Ich habe Aoko adoptiert“, erzählte sie lachend. „Sie ist mein zweites Kind, schon immer gewesen. Aoko hatte bei uns ihr zweites zuhause. Ich habe immer gehofft, dass Kaito sie einmal heiratet.“

„Mutter!“ Kaito zog mehr als verärgert seine Augenbrauen zusammen.

Ran lauschte aufmerksam.

Chikage winkte lachend ab. „Und da dies ja scheinbar nicht passieren wird, habe ich Aoko für mich adoptiert.“

Eri lauschte verwirrt, doch dann schien sie zu verstehen wie Chikage alles meinte. „Oh ja, das verstehe ich.“

Ginzo kam nach Hause und trat ebenfalls ins Wohnzimmer. „Wie schön, ihr seid schon hier“, begrüßte er Chikage und Kaito mit einem Handschlag. Zu Eri beugte er sich um sie zu küssen. „Tut mir leid für meine Verspätung. Ich bin nicht pünktlich los gekommen.“

Eri führte Chikage in die Küche, wo der gedeckte Tisch stand und Ran folgte mit Kaito.

Nur Aoko blieb mit ihrem Vater noch im Wohnzimmer. „Warum habt ihr sie eingeladen?!“

Ginzo zog seine Augenbrauen hoch. „Was ist denn das für ein Ton? Du weißt, dass wir seit vielen Jahren mit der Familie Kuroba befreundet sind. Du bist mit Kaito aufgewachsen. Sie waren immer wie eine zweite Familie für dich.“

Aoko schmollte.

„Eri wollte sie kennen lernen und es freut mich das die beiden sich miteinander verstehen.“ Ginzo runzelte seine Stirn. „Du bist gerade in einem schwierigen Alter und wenn du mit Kaito Streit hast, so will ich dir da keineswegs reinreden. Ich möchte nur das wir einen netten Abend mit unseren Nachbarn und guten Freunden verbringen.“ Er ging in die Küche und Aoko folgte ihm mürrisch.

Während die Erwachsenen sich unterhielten blieben die Jugendlichen schweigsam. Zumindest solange bis Chikage ein bestimmtes Thema anschnitt. „Kaito feiert am Samstag seine jährliche Party. Es könnte ein bisschen lauter werden. Er hat mir aber versprochen, dass es keinen Alkohol gibt und das Haus am Sonntag blitzblank geputzt ist.“

Genervt verdrehte Kaito die Augen.

Das entging Ran nicht und sie unterdrückte ein Grinsen. Dann bemerkte sie die Vorlage. „Dürfen wir rüber gehen?“

Eri zog irritiert eine Schnute. „Ich weiß nicht so recht“, sprach sie, aber Ginzo stimmte zu. „Es ist ja nur nebenan.“

„Darf Keiko bei mir übernachten?“, fragte Aoko.

Ran stimmte mit ein: „Sonoko und Makoto auch? Die beiden würden auf der Couch schlafen.“

Erneut sahen sich Ginzo und Eri an, dann stimmten sie auch hier zu. Ein ermahnender Blick fiel auf Kaito. „Wenn die Party außer Kontrolle gerät, werde ich einschreiten“, drohte Ginzo.

Kaito schnaubte. „Hat es in den letzten zwei Jahren Probleme gegeben?“

„Nein“, antwortete der Polizist.

„Ich denke nicht, dass es dieses Jahr anders sein wird.“
 

Nach dem Essen stand Ran auf. „Möchtest du mein Zimmer sehen?“

„Ja, gerne“, stimmte Kaito zu und die beiden verschwanden ins Obergeschoss. Aoko folgte ihnen zwar, verdrückte sich aber dann in ihr eigenes Zimmer.

Kaito betrat Rans Zimmer. Sie sah sich unsicher um, denn sie war noch nicht weit gekommen mit dem Auspacken der Umzugskartons. Es war bei weitem auch noch nicht fertig eingerichtet.

„Schön hast du es hier“, stellte Kaito fest.

„Ja, das stimmt. Aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen auszupacken“, gestand Ran und versteckte ihre Hände hinter ihrem Rücken.

Kaito sah sich um, setzte sich in Bewegung und ließ sich auf dem Bett nieder. „Wie geht es dir mit der Situation? Neue Eindrücke, neue Schule, ein neues zuhause...“

„Es geht erstaunlich gut“, gestand Ran und setzte sich zu ihm. „Aber ich wurde auch überall sehr herzlich aufgenommen.“ Sie zögerte, dennoch überwog die Neugier. „Ich möchte dir keinesfalls zu nahe treten, aber warum erklärst du dich nicht Aoko?“

Kaito zog überrascht seine Augenbrauen hoch. „Ich habe es versucht, mehrmals, aber sie ignoriert mich, geht mir aus dem Weg. Dann kam Akako und ab dann war ich abgelenkt.“

„Wie lange seid ihr schon zusammen?“

„Seit etwas über einem Jahr, wobei wir im Jahr davor schon fast unzertrennlich waren.“ Er überlegte, schien abzuwägen wie viel er ihr erzählen sollte, doch dann sprach er: „Wir lernten uns in der Oberstufe kennen, aber sie war überhaupt nicht mein Typ. Ziemlich aufdringlich und irgendwie angsteinflößend. Doch mit der Zeit lernte ich sie kennen. Ich mag sie.“

Ran nickte. „Sie ist die beste Freundin von dieser Shiho, oder?“

Kaito nickte. „Ja, Shinichi, Shiro, Makoto und ich sind Kumpels. Shinichi und Shiho sind dann auch im ersten Oberstufenjahr zusammen gekommen. Die Mädchen gehörten plötzlich dazu und waren immer mit dabei. Da lernt man sich zwangsweise kennen.“

Die beiden sind ein Paar... Irgendwie stimmte Ran dieser Gedanke traurig.

„Vor einem halben Jahr hat Shinichi ihr dann plötzlich den Laufpass gegeben. Shiho gibt aber nicht auf und rennt ihm immer noch nach in der Hoffnung es gäbe eine zweite Chance.“

Überrascht blickte Ran zu ihrem Nachbarn. Auch Kaito sah sie an. Seine dunkelblauen Augen erinnerten sie an das stürmische Meer. Anders als Shinichis Augen, die mehr der Farbe des Himmels ähnelten. „Wie sieht Shinichi das?“

Nun zuckte er mit den Schultern. „Über Mädchen reden wir nicht.“

„Über was redet ihr dann?“

„Fußball, Partys, andere Dinge eben.“

Ran senkte den Blick. „Über was hast du mit Aoko geredet?“

Wieder schwieg er, musterte sie argwöhnisch.

„Ihr müsst doch damals irgendwelche Gesprächsthemen gehabt haben. Sie ist ein Mädchen und ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich mit ihr über Fußball unterhalten hast.“

Er zögerte. „Über alles mögliche, worüber Kinder halt reden.“

Es klopfte an der Türe.

Beide blickten auf, als diese geöffnet wurden und Chikage ihren Kopf ins Zimmer steckte. „Du hast morgen Schule. Wir gehen jetzt, Kaito.“

Er nickte und stand auf. „Morgen früh gehen wir wieder zusammen. Ich warte auf euch.“

Auch Ran nickte. „Bis morgen!“ Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, das es bereits nach neun war. Sie sollte auch baldmöglichst in die Kojen verschwinden.

Chikage und Kaito verließen das Obergeschoss und wenig später das Haus.

Aoko hielt sich in ihrem Zimmer verschanzt und Ran beschloss sie in Ruhe zu lassen. Auch wenn sie mehr als neugierig war zu erfahren was zwischen den beiden Kindheitsfreunden vorgefallen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shu_Akai
2018-11-04T09:53:37+00:00 04.11.2018 10:53
Was für einen Kuchen haben die beiden gebacken?
Haha, das Kaito Aoko immer provozieren muss 😂😂. Schön wie Aoko von Kaitos Mutter begrüßt wird, im Gegensatz zu ihren Sohn 🙈
Ok, nur weil Kaito das mit dem Alkohol versprochen hat, heißt es nicht das sich andere daran halten, zB. Shinichi. oder noch schlimmer Shiro.
Aoko sollte Kaito noch eine Chance geben, jetzt hast du mich noch neugieriger gemacht, weswegen die sich streiten!
Haha, wenn Ran traurig ist, das Shinichi eine Freundin hat, dann muss sie ja Gefühle für ihn entwickelt haben. Und siehe da, er ist Single. Also Freiwild 🤣🤣.
Gut, das Kaito die beiden wieder abholen will, hoffentlich ergibt sich eine Gelegenheit, das Kaito mit Aoko spricht.
Wünsche ein schönes Restwochende!
Viele grüße 😁

Antwort von:  Kittykate
05.11.2018 20:57
Gute Frage, da hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Einen für den man Zucker und Eier braucht ;-P
Da hast du recht, aber anders ist es ja langweilig und ich mag Chikage und sie mag Aoko, leider mag Aoko Kaito ja nicht mehr :-/
Eben, eben, Aber Shinichi? Ernsthaft? Der ist doch so brav :-)
Ich glaube schon bald wird sich ein bisschen was erklären.
Naja, warum denn auch nicht - er sieht gut aus, ist nett zuvorkommend und charmant und zu haben.
Ja, im aktuell 10.Kapitel sprechen sie miteinander, naja, wenn man streiten oder diskutieren sprechen nennen kann.
Einen guten Wochenstart wünsche ich dir :-)
Vielen Dank für deine Worte:


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