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Adventskalender 2018

One Shorts
von

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Süßer als Schokolade

1. Dezember - Der Adventskalender - Bunny und Mamoru

 

Als Mamoru seine Augen aufschlug wusste, er schon das etwas nicht stimmte. Seine Freundin lag nicht mehr neben ihm und er musste nicht groß raten wo sie sein könnte. Er brauchte es eigentlich gar nicht, aber dennoch warf er einen Blick auf seinen Wecker. In großen weißen Buchstaben stand dort das Datum. Es war der erste Dezember und was das bedeutet, das kannte er schon.

Mit einer schnellen Bewegung warf er die Decke von sich und setzte sich auf. Der Wecker sagte ihm nicht nur das heute der Dezember begann, nein sogar die Uhrzeit verriet er ihm. Es war gerade mal 8:00 Uhr morgens. Seine Freundin hatte echt keine Geduld. Mit einem leichte wissenden Lächeln stand er auf und fuhr sich verschlafen durch seine schwarzen Haare. Den Weg ins Wohnzimmer legte er schnell zurück, aber was dann sah, verschlug ihm doch die Sprache.

Seine Freundin  war gerade dabei die Türen beide Adventskalender zu öffnen. Beziehungsweise, der eine lag schon leer neben ihr auf dem Fußboden. Nach dem was er sehen konnte, was es ihrer, den sie bereits leer gegessen hatte. Anders hatte er es nicht erwartet, aber das sie sich jetzt schon an seinem vergriff.

Mamoru trat dicht hinter seine blonde Freundin, die einen rosanen Schlafanzug mit weißen Häschen drauf an hatte. Er hockte sich zu ihr runter. Bisher schien sie ihn nicht bemerkt zu haben. „Na schmeckt es?“

Mit einem lauten Schrei, schreckte sie hoch. Er musste lachen, als er ihr Gesicht sah. Der ganze Mund zeugte von ihrem Diebstahl.
 

„Du bist schon wach?“ fragte sie ihn und sah ihn so unschuldig an, dass Mamoru nicht mal sauer sein konnte, das sie ihm den Adventskalender plünderte. Er setzte sich zu ihr auf den Boden und griff nach seinen halb leeren Kalender. Erst jetzt schlich sich das schlechte Gewissen von ihr in die schönen blauen Augen.

„Ich wusste gar nicht, das wir bereits den 15. Dezember haben. Wie lange habe ich denn geschlafen?“ Fragend blickte er seine Freundin an, die an ihrem Nachthemd herum nestelte. Er liebte diese Frau und es machte ihm viel zu sehr Spaß sie zu ärgern. Gerade kam ihn ein sehr böser Gedanke und er würde seinen Spaß richtig genießen dabei.

„Tut mir leid, Mamoru. Die Schokolade hat so gut geschmeckt, dass ich nicht widerstehen konnte.“ Mamoru nickte. Er kannte seine Freundin und deren Appetit. Manchmal sorgte er sich darum, das er sie nicht satt bekam. Allerdings war das eine Seite an ihr, die er sehr mochte. Ihre Offenheit und fröhliche Art. Sie fand schnell neue Freunde und war zu jedem gut.

„Dann lass mich mal überprüfen, ob das stimmt.“ Bunny, so wie seine Freundin hieß, schien nicht zu verstehen, was er meinte und er musste sich das Lachen verkneifen. Sie war ja so süß. Mamoru packte sie bei den Schultern und zog sie zu sich. Ohne auf sie weiter zu achten, beugte er sich zu ihr runter und küsste sich. Bunny wollte sich erschrocken zurück weichen, aber Mamoru hielt sie fest. Leckte mit der Zunge über ihre Lippen und genoss den Schokoladengeschmack.

„Du hast Recht, die Schokolade ist lecker.“ Sein Blick wanderte zum Adventskalender und ihm kam eine weitere Idee und die gefiel ihm viel besser, als die die er eben noch hatte. Seine Freundin sah ihn ein wenig erschrocken an, so als könnte sie nicht fassen, was er eben getan hatte.

„Mamoru.“ Mehr konnte sie nicht sagen. Er grinste sie fies an und sie verstummte sofort.

„Du hast meine Adventskalender geplündert.“

„Es tut mir leid“, sagte sie und er glaubte ihr sogar. Es tat ihr wirklich leid.

„Und wie willst du das wieder gut machen. Du weißt ja, ich esse gerne Schokolade.“ Bunny wirkte ernsthaft geschockt. Mamoru riss echt zusammen. „Ich muss dich wohl bestrafen.“

„Bestrafen?“ Bunny wich alle Farbe aus dem Gesicht und Mamoru grinste innerlich, während er nach außen eine ernste und enttäuschte Mine aufsetzte. Er nahm den Kalender wieder zur Hand, öffnete das 16. Türchen und nahm kleine Stückchen Schokolade heraus und blickte es an.

„Mund auf“, befahl er seiner Freundin, die so perplex war, dass sie sogar gehorchte. Sie öffnete den Mund artig. Mamoru fand das Ganze schon fast zu einfach, aber er wollte sie ja nicht zwingen. Bunny sollte wissen, das er sie niemals ernsthaft bestrafen würde. Ihr wehtun, das wäre das Letzte, was er jemals würde. Egal wie viel Schokolade, die sie ihm wegessen würde.
 

Er legte sich das Stückchen Schokolade auf die Zunge und zog Bunny auf seinen Schoß. Er schrie erschrocken auf, aber brachte sie schnell mit einem Kuss zum Schweigen. Die Schokolade schmolz während ihres Kusses und er muss zu geben, so schmeckte die Schokolade am besten. Blind öffnete er das nächste Türchen.

„Mamoru... was soll das?“ Fragte Bunny, atemlos und erschrak sich als, er die Schokolade in seiner Hand schmelzen ließ, während er sie wieder küsste. Er küsste sie gerne. In seinem Inneren tobte immer einen Sturm, bei dem er Angst hatte, er könnte ihn nicht kontrollieren. Heute würde er es vielleicht wirklich nicht können. Seine Fantasie, raubte ihn jede Selbstbeherrschung.

Mamoru strich die geschmolzen Schokolade, auf Bunnys Hals runter zu ihrem Dekolleté. Dann hielt er ihr die Hand hin, wo der Rest, der geschmolzen Schokolade verteilt war. Bunny dachte gar nicht drüber nach und streckte die Zunge nach der Handfläche aus. Mamoru lehnte sich entspannt zurück und sah zu, wie Bunny mit der Zunge die Schokolade ableckte. In seinem inneren regte sich die Lust, mehr mit ihr zu machen, als sie nur zu ärgern. Mehr und mehr erregte ihn dieses Spiel und Bunny schien der Bestrafung auch nicht gerade abgeneigt zu sein.

Die braune Creme auf dem Körper seiner Freundin lockte ihn an. Er stieß Bunny von sich, zwang sie auf den Boden. Sie sah ihn aus ihren blauen Augen an und er konnte ihre Vertrauen sehen. Die Worte steckten ihm Hals, aber sprach nicht aus. Noch nicht. Erst wollte er sein Spiel beenden.

Behutsam leckte er um die Creme auf ihrem Hals. Sie stöhnte auf und er nahm ihren schnellen Pulsschlag wahr. Seine Zunge glitt über die Schokolade und es schmeckte abermals besser als alles andere auf der Welt. Wenn er nicht aufpasste, würde seine Schokolade nur noch so essen wollen. Bunnys Hände begann über seine nackten Schultern zu streichen und ihr Unterleib presste sich dicht an ihn.

Mamoru versuchte so gut es geht es zu ignorieren. Seine Konzentration galt der Schokoladencreme, die ihn zu ihrem Dekolleté führte. Sehr langsam und genüsslich schleckte er die braune Süßigkeit auf. Bunnys stöhnen wurde mit jeder Berührung ihres Körpers lauter. Mamoru ergab sich dann seiner eigenen Erregtheit. Seine Hände glitten unter das Nachthemd. Die weiße Häschen schreckend ihn nicht mehr ab. Er küsste Bunny wild. Ihre Hände glitten über seine Brust und es fühlte komisch an. Er hatte nicht mitbekommen, dass sie eine weitere Tür geöffnete hatte und nun seine Brust mit Schokolade eingerieben hatte,

Mamoru lachte und erlaubte ihr, sich auf seinen Schoß zu setzten und ergab sich ihrer süßen Qual. Ihre Zunge glitt über seine nackte Haut und lutschte die Schokolade auf. Er verlor fast dabei den Verstand. Seine Hände, dagegen schienen noch genau zu wissen was sie zu tun hatten. Sie suchten den Weg unter das Nachthemd. Sie streichelten die Innenseiten der Schenkel, die sich zuckend um ihn schlossen.

„Mir scheint, die Bestrafung gefällt dir.“ Bunny hob ihre Hüfte an, damit Mamoru uneingeschränkten zugriff auf ihre feuchte Mitte erlangte. Er lachte und zog ihr das Höschen von den Beinen und befreite sich selber von seiner Boxershorts. Bunny setzte sich auf seinen Schoß und Mamoru genoss das Gefühl in sein einzudringen. Bunny grinste ihn an. Ihre Lippen fanden sich wieder und eine schokoladige Note schwank mit.

 

„Mamoru“ Er öffnete wieder die Augen. Sie beide lagen auf dem Wohnzimmerboden, zugedeckte mit einer Wolldecke, eng aneiandergeksuchelt. So könnte eigentlich jeder Morgen sein, dachte er sich.

„Wir müssen neue Adventskalender kaufen.“ In ihren Augen glitzerte es und Mamoru musste lachen. Er zog seine Bunny dicht an sich und küsste auf die Stirn.

„Dann sollten wir uns aber einen großen Vorrat kaufen.“

 

Der Weihnachtsstern

2. Dezember – Weihnachtsstern – Mamoru und Fiore

 

 Trübselig saß Fiore an seinem Schreibtisch und blickte hinaus auf die Straße unter ihm. Die vielen Menschen, die eilig durch die Geschäfte liefen und ihre letzten Weihnachtseinkäufe erledigten. Sich Gedanken drum machten, wer von ihren Lieben, was bekommen sollte. Vielleicht plagten sie auch die Fragen, was es zu essen geben sollte oder ob sie zu ihren Eltern oder zu seinen Eltern fahren.

Fiore beneidete sie alle. Er würde auch zu gerne Weihnachten mit einem besonderen Menschen feiern. Doch leider hatte er diesen besonderen Menschen noch nicht gefunden. Langsam gab er die Hoffnung, diese Person jemals zu finden. Zu dem wurde es ihm schwer gemacht, da er als Florist, als einzige Mann in einem Frauenbetrieb arbeitet. Jeder Mann hätte ihn wohl beneidet, aber ihn ließen die ganzen Frauen kalt. Er stand auf Männer und die einzige Männer, die sich in einen Blumenladen verirrten waren, diese die ein Geschenk für ihre Freundin suchten. Wie sollte er da jemals einen Mann kennen lernen?

Fiore lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Monitor vor sich, wo er gerade dabei die Bestellung der neuen Blumen aufzugeben. Seine Kolleginen standen alle in der kleinen Teeküche unterhielten sich darüber was sie mit ihrem Liebsten an Heiligabend vor hatten. Fiore verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. Er würde am 24. Dezember arbeiten, wie jedes Jahr. Warum sollte er auch nicht. Er hatte ja nichts vor.
 

„Guten Tag.“ Die Ladenklingel ertönte und unterstrich das Guten Tag, des Mannes, der zur Tür hereingekommen war. Fiore sah von seinem Bildschirm auf. Vor ihm stand ein bildhübscher Junger Mann, mit samtschwarzen Haaren und klaren blauen Augen. Für einen kurzen Moment vergaß er alles um sich herum.

„Ich suche eine Blume“, begann der Mann dann zögerlich zu sprechen. Das holte Fiore zurück aus der still stehenden Zeit.

„Sicher, was denn für eine?“, fragte er freundlich und kam um den Tresen herum. Der Mann zog sich die schwarzen Handschuhe aus und zog den Reißverschluss seines Wintermantels etwas runter. Fiore wurde bei dem Anblick ganz anders und schnell versuchte er seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken.

„Es ist etwas besonderes“, druckste der Mann rum. Fiore blickte ihn erwarten an. Was konnte der Mann bloß wollen?

„Wenn sie mir nicht sagen was, sie suchen, dann kann ich ihnen nicht helfen.“ Der Mann nickte verständlich und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Fiores Herz geriet in Panik und er musste zur Ordnung rufen. Das war zwar ein Mann, der da vor ihm stand, aber sicherlich suchte er, wie all die anderen auch, ein Geschenk für seine Freundin.

„Da haben sie recht.“ Der Mann sah sich in dem Geschäft um. Fiore war stolz auf die Vielfalt. Er versuchte immer die Jahreszeit und den Geschmack der Kunden zu treffen. Und wenn etwas nicht da war, dann versuchte er alles dran zu setzten um dem Kunden den Wunsch zu erfüllen. Das war das Markenzeichen des Blumenladens, dessen Besitzer er zufällig war. Auch wenn er sich manchmal nicht so vorkam.

„Ich suche einen Weihnachtsstern.“ Fiore bekam große Augen. Noch nie war ein Mensch hier reingeschneit und wollte einen Weihnachtsstern haben.

„Weihnachtsstern?“ Fiore hoffte sich verhört zu haben, aber der junge Mann nickte und Fiore biss sich auf die Lippe. Bei all der Vielfalt die er Anbot, war diese Blume nicht darunter.

„Sie haben keine oder?“

„Im Moment nicht, aber wenn sie möchten, könnte ich sehen ob ich sie bestellen kann.“ Der Mann schüttelte den Kopf und der Blick der so schönen blauen Augen, wurde trüb und traurig. Fiore schnürte das Herz zusammen.

„Ich brauch die Blume heute.“

„Das tut mir leid.“ Fiore warf einen Blick durch seinen Laden und suchte Fieberhaft nach einer Lösung. Wie es schien, musste es unbedingt ein Weihnachtsstern sein. Fiore hob die Hand und kehrte zu seinem Computer zurück. Vielleicht konnte er ja noch heute einen bekommen. Schnell rief er das Verzeichnis auf und durchsuchte die Angebote.

„Machen sie sich keine Mühe. Ich habe schon in jeden Blumenladen gefragt. Sie waren meine letzte Hoffnung.“ Der Mann zog schon den Reißverschluss hoch und war im Begriff sich die Handschuhe anzuziehen.

„Warten sie.“ Fiore wollte diesen Mann nicht gehen lassen. Nicht so traurig. Es musste doch etwas geben wie er ihm helfen konnte. „Wofür brauchen sie denn so unbedingt einen Weihnachtsstern? Vielleicht geht ja auch eine andere Pflanze, die so ähnlich ist.“ Der Mann schenkte ihm ein lächeln und schüttelte den Kopf. Fiore musste ihn ziehen lassen.

„War das nicht Mamoru?“, fragte ihn eine seiner Kolleginnen, die gerade von ihrer Pause wieder kam.

„Mamoru?“ Fiore zuckte mit den Schultern. Er kannte den Mann nicht. Makoto, so wie seinen Kolleginn hieß, nickte mit dem Kopf und trat neben ihn.

„Mamoru Chiba. Er ist Student und ich glaube er studiert Medizin. Seine Eltern sich vor Jahren bei einem Autounfall gestorben. Jedes Jahr zu Weihnachten bringt er ihnen einen Weihnachtsstern ans Grab.“ Fiore verstand nun warum es unbedingt ein Weihnachtsstern sein musste.

„Wir haben doch noch nie Weihnachtssterne geführt“, überlegte Fiore und Mamoru kannte er auch nicht. Wie hatte er diesen Mann all die Jahre übersehen können.

„Er hat sie immer vorbestellt, so das wir rechtzeitig immer einen für ihn da hatten. Diesmal nicht. Hab mich schon gewundert“, sagte Makoto und wollte an die Arbeit gehen. „Dann bekommen seine Eltern dies Jahr wohl keine Blume ans Grab gestellt.“ Fiore sah zu wie, Makoto damit fortfuhr seine angefange Bestellung zu Ende zu führen. Sein Blick kehrte zurück zu der Tür und dachte an den traurigen Mann zurück. Es sollte keiner in dieser Zeit traurig sein. Weihnachten war das Fest der Liebe und der Freude. Wo Familie zusammen kommt.

„Ich muss noch mal los. Du übernimmst den Laden“

„Wo willst du denn hin, Fiore?“ Makoto sah ihn verwundert an.

„Ich suche einen Weihnachtsstern.“

 

Wie lange Fiore durch die Straße geirrt war um diese besondere Blume zu finden, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Stolz trug er jedenfalls die Blume durch die eingebrochene Nacht. Er hatte sie in aus dem Schaufenster eines Bekleidungsgeschäfts. Es kostet ihn zwar ein paar andere Blumen für die Frühjahrskollektion fürs Schaufenster, aber das was es ihm Wert gewesen.

Jetzt trug er sie vorsichtig durch die Straßen. Von Makoto hatte er sich telefonisch den Friedhof nennen lassen, wo Mamorus Eltern begraben lagen. Der Friedhof war nicht weit von seinem Laden entfernt. Durch Makoto erfuhr er auch noch, das Mamoru scheinbar öfter Blumen bestellt und zum Grab hat liefern lassen. Fiore verstand immer noch nie wie das alles passieren konnte, ohne das er ihn jemals zu Gesicht bekommen. Wie hatte er es schaffen können diesen Mann nicht zu bemerken?

Fiore kam am Friedhof an und die Antwort auf seine Frage. Mamoru stand vor dem Grab. Dick eingepackt in seinen dunkelen Wintermantel mit einer doch recht niedlichen blauen Wollmütze mit einem Bommel dran. Dieser Mann war einfach nur süß. Aber das was ihn so ins Herz stach, war die Person die neben ihm stand. Ein blondes Mädchen, dessen Hand sich fest um die von Mamoru wand.

Fiore entglitt der Weihnachtsstern. Mit einen lauten klirren, zerbrach der Tontopf auf dem Weg und hallte als Echo über den Friedhof. Klar. So ein Mann konnte ja nur auf Frauen stehen und eine schöne Freundin haben. Wie hatte er etwas anders annehmen können?

„Oh, was machen sie denn hier?“, fragte Mamoru verwundert. Fiore kniete sich mit laut klopfendem Herzen runter um die Blume zu retten.

„Wer ist das, Mamoru?“ fragte die Blondine neugierig und beide kamen auf ihn zu. Fiore konnte es nicht sehen, da er seinen festen Blick auf die Blume gerichtet hielt, aber er hörte die Fröhlichkeit in der Stimme des Mannes, welcher sein Herz so leicht höhrer schlagen ließ.

„Das ist der Florist, dem der Blumenladen gehört, wo ich immer die Blumen bestelle.“

„Verstehe. Dann ist er also der Grund, warum deine Wohnung voll mit Blumen ist und  ich immer nur Blumen zum Geburtstag bekomme“ lachte die Blondine. Fiore blickte verwundert auf. Was sollte denn das heißen? Wieso war er der Grund?

Fiore erhaschte einen kurzen Blick auf das Gesicht von Mamoru, welches ziemlich rot angelaufen war.

„Sei ruhig Bunny“,

„Was denn? Sieh mal, er hat extra einen Weihnachtsstern besorgt.“ Die Blondine kniete zu sich zu ihm runter und sah ihm freundlich ins Gesicht. Sie besaß ebenso wunderschönen blaue Augen wie Mamoru.

„Wo haben sie den her?“

„Ich bin eben gut in meinem Job“, sagte Fiore und sah traurig auf die Blume „Aber leider ist die jetzt kaputt“

„Ich bin mir sicher, dass sie sie retten können.“ Mamoru kniete sich nun auch zu ihm runter. Und genau das hatte Fiore dann auch getan. Sie hatten gemeinsam die Blume in seinen Laden getragen. Von da an waren sie gute Freunde geworden und ein Jahr später wurden sie sogar ein Paar.

 

Die Rote Tür

3. Dezember - Weihnachtslieder – Minako und Yaten

 

Ihr zitterten die Finger. Seid sie den Briefkasten aufgemacht hat und den weißen Umschlag darin gefunden hatte. So schnell wie noch nie in ihrem Leben, war sie in ihr Zimmer gerannt, hatte die Tür hinter sich zu geworfen und sich dann auf ihr Bett gesetzt. Ihr weißer Kater Artemis saß neben ihr und blickte sie ungehalten an. Sie hatte ihn bei seinem täglichen Mittagsschlaf gestört.

„Tut mir Leid Artemis, aber endlich ist der Brief da, auf den ich so lange warte.“ Artemis blickte sie nicht wirklich interessiert an. Er hatte so gar so wenig Interesse an ihrer Gefühlswelt, wegen des Briefes, dass er vom Bett sprang und sich unter dem Schreibtisch zusammen rollte.

„Na danke. Erinnere mich daran, dich rauszuschmeißen, wenn ich berühmt geworden bin.“ Maulig drehte sich den Brief um und ihre Finger begann aufs neue zu zittern. Sie hatte Angst. Es konnte immer noch eine Absage sein. Sie schüttelte den Kopf und riss dann entschlossen die Lasche auf.

Zum Vorschein kam ein Brief.
 

[I)„Sehr geehrte Frau Aino.

Vielen dank für Interesse. Ihr Vorsprechen war sehr interessant und wir würden uns freuen wenn sie in den nächsten einmal bei uns in der Agentur vorbei kommen könnten. Wir würden ihnen gern ein Auftrag vorstellen, bei dem sie ihr können Unterbeweis stellen können.

Mit freundlichen Grüßen

KOU-Agentur

Chef Seiya Kou“

 

Minakos Herz schlug ihr bis zum Hals. Man hatte tatsächlich einen Auftrag für sie und solle vorbei kommen. Was das wohl für ein Auftrag wahr? Minako warf einen Blick auf ihren Kalender. Es war Dezember. Was könnte da für Aufträge reinkommen? Sie entschied sich nicht, zu lange, zu warten und gleich bei der Agentur vorbei zu schauen.

Eine Stunde später stand sie vor der Empfangsdame und stieg nervös von einem Bein aufs andere. Die Dame am Tresen telefonierte grade und wirkte nicht so als habe sie schon bemerkt, das jemand vor ihr stand.

Minako nutzte die Chance um sich die Dame etwas näher zu sehen. Sie sah wunderschön aus. Lange schwarze Haare und dunkelgrüne Augen. Auf dem Namenschild konnte sie deutlich den Name Meio lesen. Aber es war klar, das die Agentur nur die schönsten beschäftigte. War es schließlich eine Model-Agentur.

Die Frau legte auf und erst jetzt wurde Minako bemerkt. „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“

„Ich bin Minako Aino und ich sollte vorbei kommen. Man hätte einen Auftrag für mich“ Man bedachte sie mit einen wertenden Blick und sie fühlte sich sofort wieder unwohl. Schon bei dem Vorsprechen und bei den Probefotos hatten sie das Gefühl nicht schön genug zu sein.

„Kommen sie bitte mit. Herr Kou erwartet sie“ Minako fiel ein Stein vom Herzen und folgte der großen gewachsenen Frau. Ein wenig beneiden tat sie die Frau schon. Sie war schön, groß und sicherlich könnte sie auch als Model arbeiten.

Man führte Minako durch die schick eingerichtete Agentur. Die Flure waren mit roten Teppich ausgelegt. Moderne Wandleuchter erhellten die Gänge und vor jedem Büro, stand eine Pflanze.

Vor einer schwarzen Bürotür blieben sie stehen. Minako konnte den Namen lesen. Ihr wurde richtig heiß. Sie würde persönlich mit dem Agentur Chef reden. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hoffte das ihre Stimme ihr gehorchen würde. Die große Frau klopfte an die Tür und wartete auf das herein.

„Herr Kou, Frau Aino ist da.“

„Danke, Setsuna... ich übernehme jetzt.“ Die Frau nickte und trat zur Seite, so das Minako das Büro betreten konnte. Das erste was ihr ins Auge fiel war, das alle Büromöbel aus Ebenholz gefertig waren und sehr teuer und elegant aussahen. Das zweite was ihr ins Auge fiel, war der Mann, der hinter dem großen Schreibtisch auf stand und auf sie zu kam. Er sah atemberaubend gut aus. Sicher arbeite er auch als Model, aber dann hätte sie ihn sicher schon mal gesehen.

„Hallo, Minako, ich darf sie doch beim Vornamen nennen oder? Ich bin Seiya Kou, der Inhaber der Agentur“ Minako nickte eifrig und von ihr aus konnte er sie nennen wie er wollte. Die blauen Augen, die glitzerten wie Edelstein, raubten ihr weiterhin den Atem.

„Ich habe ihre Probeaufnahmen gesehen“ Er drehte sich von ihr weg und Minako holte tief Luft. Ihr Magen kribbelte und nervös begann sie auf den Lippen zu kauen. „Sie waren nicht schlecht. Allerdings, muss ich sagen, wenn ich alleine entscheiden hätte müssen, hätte ich sie abgelehnt.“ Minako erlitten einen mittelschweren Herzinfarkt. Was sollte das heißen? Sie war nicht gut genug in seinen Augen, aber warum hatte man sie dann genommen.

„Sie haben nicht alleine entschieden?“, fragte Minako hoffnungsvoll, wobei sie sich echt anstrengen musste um ihre Stimme aus ihrem Mund zu bekommen.

„Diesmal nicht und sie werden hier auch nicht als Model aufgenommen.“ Minako erlitt den Schock ihres Leben. Bis vor einer Stunden war sie noch so glücklich gewesen, und nun zog dieser Mann ihr den Boden unter den Füßen weg.

„Aber sie haben mir doch geschrieben, dass sie einen Auftrag für mich hätten.“ Minako kramte den Brief aus ihrer Handtasche.

„Ich weiß, das ich dir geschrieben habe. Aber ich habe mit keinem Wort darin erwähnt, das wir dich in unsere Kartei aufnehmen oder?“ Minako ließ den Brief Boden fallen und wäre am liebsten aus dem Fenster gesprungen oder hätte sich in einen dunkle Ecke verzogen wo sie niemand sehen konnte.

„Was soll ich denn hier, wenn sie mich gar nicht haben wollen.“

„Ich nicht, aber es gibt da jemanden, der sehr wohl Interesse an dir hat.“ Minako wurde hellhörig und sehr neugierig. Wer könnte denn Interesse an ihr haben? Sie war doch nur zum Fotoshooting hier gewesen und hatte keinen aus dem Fotografen getroffen. Nicht mal Seiya war anwesend gewesen.

„Interesse?“

„Ja, ich muss allerdings dazu sagen, dass dieser Auftrag mit Vorsicht zu genießen ist und sicher mehr verlangt als das Modeln, für das du hier vorgesprochen hast.“ Seiya setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Hände zusammen.

„Warum mit Vorsicht?“

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Ich bringe dich jetzt erst mal zu deinem neuem Chef.“ Seiya erhob sich wieder aus seinem Sitz und ging auf die blas gewordenen Minako zu. Freundlichen lächelte er sie an.

Er führte Minako aus seinem Büro, vorbei an weiteren unzähligen Büros und Fotolaboren und sonstigen Räumen, bis sie zu einer Roten Tür kamen. Davor blieb er stehen. Abermals konnte Minako den Namen Kou lesen.

„Wenn du durch diese Tür gehts, dann werde ich nicht mehr in der Lage sein dir zu helfen. Du gehörst dann ganz dem Mann, der dorthinter das Sagen hat.“ Minako verstand die Warnung nicht, aber Seiya schien es ernst zu meinen. Sie beide kannten sich nicht und dennoch schien er sowas wie Mitleid mit ihr zu haben. Neugierig war sie schon, vor welchem Mann man sie warnte und besonders welcher Mann an ihr Interesse zu haben schien.

„Darf ich fragen welche Art der Auftrag ist, für den mich dieser Mann auserkoren hat?“ Seiya zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt von der Tür weg. Minako verstand und sie musste selber entscheiden ob sie wieder gehen wollte oder doch neugierig war um herauszufinden was an ihr Interesse geweckt haben könnte.

„Ich werde gehen.“

„Dann öffne die Tür und ich wünsche dir Hals- und Beinbruch Minako.“

 

Minako durchschritt die Tür und gelangte in ein Gebäude, das mit dem, aus dem sie kam, nichts mehr gemein hatte. Der rote Teppich war verschwunden. Die elde Ausstattung war einer schlichte gewichen und so wahnsinnig groß wirkte das ganze hier auch nicht.

„Hallo?“ Vorsichtig trat sie von der Tür weg und bevor sie weiter nach einer Person suchen konnte hörte sie eine wunderschöne Stimme singen. Auch wenn es nur die Tonleiter war, so klang als würde ein Engel singen. Ganz fasziniert von der Stimme folgte Minako, dem Gesang und landete in einem kleinem Tonstudio. Vor dem Mischpult saß ein Mann, mit langen weißsilberben Haaren. Minako schätze ihn auf ca. 20. Er donnerte die Hand grade auf das Mischpult. Das Mädchen das gerade die Tonleiter gesunken hatte, erschrak sich zu tiefst.

„Nein nein und nochmals nein. Wie oft soll ich dir das denn noch sagen, Rei. Du musst mehr Gefühl da rein legen.“

„Mehr Gefühl. Verdammt das ist die Tonleiter, Yaten. Wie soll ich die mit Gefühl singen?“

„Wenn du das nicht weißt, dann kann ich dich nicht gebrauchen. Geh nach Hause., Ich melde mich, wenn ich dich für irgendwas Drittklassiges gebrauchen kann.“ Rei, wie das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren hieß, donnerte die Kopfhörer gegen die Fensterscheibe.

Yaten fiel erschöpft auf seinen Stuhl zurück und schloss die Augen. Rei ging an ihm vorbei und Minako konnte sehen, das sie Tränen in den Augen hatte.

„Bist du auch zum Vorsingen hier?“ Minako schüttelte den Kopf. „Sei froh. Er ist der Teufel persönlich.“ Rei wischte sich die Tränen weg und rannte dann zur Roten Tür und verschwand.

Minako sah ihr hinterher und fragte sich, was sie hier eigentlich zu suchen hatte? War dieser Mann etwa derjenige der Interesse an ihr hatte?

„Was willst du und wer bist du?“ Er stand vor ihr und Minako rutschte das Herz in die Hose. Giftgrüne Augen funkelten sie böse an.

„Ich äh, also ich bin, ich wollte.. man hat mich...“ stotterte sie zusammenhaltlos daher

„Warte dich kenne. Du warst doch vor einige Wochen hier um Model zu werden.“ Minako blickte ihn an.

„Sie kennen mich?“

„Na ja, zum Model taugst du nicht, da muss ich meinem Bruder zu stimmen. Die Bilder sehen einfach furchtbar aus.“ Minakos Magen zog sich abermals zusammen. Das sie so schlecht beim Fotoshooting war, das konnte sie sich gar nicht vorstellen.

„Aber warum hat man mich dann eingeladen. Herr Kou hat gesagt, das es einen Auftrag gibt...“

„Erst Mal, lass mal das Herr Kou weg. Du meinst Seiya. Ich bin Yaten, sein Bruder. Und ja, es stimmt. Es gibt einen Auftrag. Tu mir bitte mal einen Gefallen und sing diesen Text.“ Yaten griff hinter sich. Minako bekam den Text eines Weihnachtsliedes gereicht, den sie nicht kannte.

„Aber ich kenne die Melodie dich gar nicht.“

„Nicht schlimm. Sing einfach, wie du meinst.“ Minako fühlte sich unwohl. Sie mochte nicht singen, wenn ihr jemand zuhörte. Yaten sah sie aber so erwartungsvoll an, dass ihre Beine zu zittern begannen. Seine grünen Augen ruhten auf ihr, so dass sie sich nicht konzentrieren konnte.

Sie wollte es aber versuchen und las die ersten Zeilen des Liedes und wie immer, wenn sie sang, hörte sie tief in sich einen Melodie. Sie schloss die Augen und begann den Text, den sie eben gelesen hatte zu singen.

Ganz fehlerfrei war es nicht, aber sie fühlte die Wärme des Liedes. Konnte die Gefühle spüren und  ihr kamen beim singen die Tränen.

„Ja, genau das wollte ich...“, sagte Yaten zu frieden

„Was?“ Yaten trat dich sie ran, wischte ihr sanft die Tränen aus den Augen und das Giftgrün seiner Augen wandelte sich in die eines leuchtenden Smaragds. Ihr Herz klopfte leicht aufgeregt.

„Ich wusste das du es singen kannst. Schon als ich deine Stimme das erste Mal gehört habe“

„Du hast mich schonmal singen gehört?“

„Erinnerst du dich nicht?“ Minako schüttelte den Kopf.

„Nach dem Fotoshooting hast du vor dich hin gesungen. Ich habe mich da schon in deine Stimme verliebt und gefragt ob du dir nicht vorstellen kannst Sängerin zu werden, aber du hast mir eine Abwurf erteilt und gesagt das du Model werden willst.“ Minako erinnerte er sich wirklich nicht daran. Sie lief knallrot an, weil es ihr so peinlich war.

„Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis. Ich hab deine Bilder manipuliert und Seiya gesagt eingeredet das aus die nie ein Model wird.“ Empört blickte sie Yaten an „Ich wollte deine Stimme. Du bist kein Model, du bist eine Sängerin. Meine Sängerin. Und merk dir eins, ich bekomme immer das was ich will.“ Noch bevor Minako irgendwas sagen konnte oder irgendwie reagieren, küsste sie Yaten wild auf den Mund.

„Und meine schöne, ich will dich...“ Jetzt verstand Minako, was Seiya meinte. Aber ob sie es bereute durch die Tür gegangen zu sein, das würde sich erst mit der Zeit zeigen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  EL-CK
2018-12-08T14:13:36+00:00 08.12.2018 15:13
Eine interessante Version dieses Pairs.... Ich mag's iwie... freu mich schon auf mehr
Von:  EL-CK
2018-12-06T14:08:46+00:00 06.12.2018 15:08
ehrlich gesagt bin ich eigentlich kein fan von MamoxFiore... aber bei der Stroy könnte sich das doch ändern ;)
Antwort von:  Phanes
06.12.2018 17:19
Schön wenn man jemanden umstimmen kann^^
Danke für das Kommi. Vielleicht liegt dir das nächste Pärchen etwas mehr.
Von:  EL-CK
2018-12-02T18:56:08+00:00 02.12.2018 19:56
ein schönes Kapitel... ich bin schon auf die nächsten gespannt ;)


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